Mir geht's um die Frage, in welchem Verhältnis reale Rede und erwürfelte Rede zueinander stehen und ob Splittermond zu diesem "Dilemma" eine Antwort parat hat.
Die Diskussion gab's hier im Forum ja schon mehr als einmal, und ich denke, dass ist mehr eine Frage der "Best Pratice" im Rollenspiel als eine des Regelwerks. Die Frage, an welcher Stelle das Regelwerk greift und bis wohin die Schilderungen der Spieler genügen, um den Ausgang zu bestimmen, gilt in gewissem Maße bei allen Proben; üblicherweise heißt eine Probe ja, dass der SL der Meinung ist, dass der Ausgang einer Handlung, so, wie sie der Spieler beschreibt, ungewiss ist. Das gilt m.E. so auch für soziale Proben: Wenn absolut klar ist, dass der SC jemandem mit einem einfachen Argument überzeugen kann, wird natürlich keine Probe fällig. Liefert der Spieler selbst kein gutes Argument, dann gibt es halt eine Probe, um festzustellen, ob dem Charakter eins einfällt. Und nach der Probe ist dann üblicherweise Teamwork von SL und Spieler gefragt, um das Ergebnis glaubwürdig zu interpretieren und auszuerzählen, was da jetzt genau passiert ist (oder auch nicht, wenn man die Sache lieber knapp abhandeln will).
Wenn man im Kopf halbwegs beweglich bleibt, tut sich das Dilemma in meiner Erfahrung überhaupt nicht auf - dann entscheidet man sich halt gemeinsam für die Situationsgemäße Lösung. Ein Spieler, der gerne Reden schwingt kann auch ohne Probe mal Erfolg haben (wenn er den anderen irgendwann mit ausschweifendem Gelaber auf die Nerven geht, weil er jede soziale Probe lieber ausspielen will, dann muss man halt mal auf der Spielerebene drüber reden); Ein Spieler, der gerne Ideen austüftelt, sie aber nicht unbedingt so eloquent darstellt, kann einfach seine Diskussionsstrategie umreißen und dabei evtl. auch um eine Probe herumkommen oder sie sich erleichtern; und ein Spieler, der gerne einen sozial orientierten SC spielen will, aber weder besonders gerne Reden schwingt noch sich tolle Argumente erledigt, kann halt einfach sagen "ich wickele den Typ jetzt einfach mal total ein, sodass er macht, was ich will", und dann würfelt er seine Probe.