Autor Thema: Neuer Blogbeitrag: Die Fertigkeiten, Teil 2  (Gelesen 35000 mal)

flippah

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Re: Neuer Blogbeitrag: Die Fertigkeiten, Teil 2
« Antwort #45 am: 17 Mai 2013, 12:44:28 »
Rollenspiel

Insbesondere die sozialen Fertigkeiten werden (natürlich nur nach meiner Rollenspiel-Erfahrung) viel häufiger ausgespielt als ausgewürfelt. Eine mitreissende Rede oder eine spontane, pfiffige Ausrede, vom Spieler am Tisch persönlich gerollenspielt, können ja großartige Glanzstunden sein. Wenn dann der Spielleiter den Erfolg stur von einer Anführen- oder einer Redekunst-Probe abhängig macht, geht in kommunikativen Spielrunden viel verloren. Da schlummert ein Konflikt im sozialen Block: Dominiert das Rollenspiel, ist das Steigern der Fertigkeiten unwichtig. Dominiert die Fertigkeit, wird das Rollenspiel unwichtig.

Da ist aber ein allgemeines Problem - und zwar eines, für das es bereits diverse Lösungsansätze gibt, bei dem man sich nur den zum jeweiligen Spielstil passenden wählen muss. Mein Favorit ist: Erst zur hälfte rollenspielerisch darstellen, dann würfeln (mit Bonus/Malus je nach rollenspielerischer Performance), dann das Würfelergebnis in der zweiten Hälfte darstellen.
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rillenmanni

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Re: Neuer Blogbeitrag: Die Fertigkeiten, Teil 2
« Antwort #46 am: 17 Mai 2013, 12:52:32 »
Teilweise seltsame Gruppierungen. Wenn man Schusswaffen steigert, kann man dann gleich gut mit Armbrust und Bogen schießen?
Jupp. Du kannst Dir allerdings Meisterschaften kaufen, mit denen Du mit einer bestimmten Art von Schusswaffen besser umgehen kannst.

Wenn die F. "Schusswaffen" Armbrüste und Bögen einschließt, und man dann über Meisterschaften eines von beiden favorisieren kann, dann sollte man das mE auch mit der F. "Wurfwaffen" tun und die F. "Schleuder" darin aufgehen lassen. Hier zwei getrennte Fertigkeiten anzubieten erscheint mir zu viel.

Während die Opfer sich umkrempeln und der Professor nicht zu erreichen ist, reißt Rillen-Manni voller Wut eine Waffe an sich ...

ChaoGirDja

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Re: Neuer Blogbeitrag: Die Fertigkeiten, Teil 2
« Antwort #47 am: 17 Mai 2013, 14:37:29 »
Insbesondere die sozialen Fertigkeiten werden (natürlich nur nach meiner Rollenspiel-Erfahrung) viel häufiger ausgespielt als ausgewürfelt. Eine mitreissende Rede oder eine spontane, pfiffige Ausrede, vom Spieler am Tisch persönlich gerollenspielt, können ja großartige Glanzstunden sein. Wenn dann der Spielleiter den Erfolg stur von einer Anführen- oder einer Redekunst-Probe abhängig macht, geht in kommunikativen Spielrunden viel verloren. Da schlummert ein Konflikt im sozialen Block: Dominiert das Rollenspiel, ist das Steigern der Fertigkeiten unwichtig. Dominiert die Fertigkeit, wird das Rollenspiel unwichtig.
Auf der anderen Seite sollte auch ein Rhetorisch praktisch nicht bewanderter Spieler in die Lage versetzt werden, einen Helden zu Spielen der Rhetorisch ein Ass ist.
So ein Spieler braucht die Existenz solcher Fertigkeiten und idealerweise auch das Vorhandensein eines Regelmechanissmusses für das Anwenden solcher Fertigkeiten...
Jede Medaille hat halt 2 Seiten.

Grimrokh

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Re: Neuer Blogbeitrag: Die Fertigkeiten, Teil 2
« Antwort #48 am: 17 Mai 2013, 14:44:49 »
Da ist aber ein allgemeines Problem - und zwar eines, für das es bereits diverse Lösungsansätze gibt, bei dem man sich nur den zum jeweiligen Spielstil passenden wählen muss. Mein Favorit ist: Erst zur hälfte rollenspielerisch darstellen, dann würfeln (mit Bonus/Malus je nach rollenspielerischer Performance), dann das Würfelergebnis in der zweiten Hälfte darstellen.
Das ist natürlich ein schwieriges Thema. Ich mache es so ähnlich: Ich lasse mir die Geschichte vom Spieler auftischen und je nachdem wie die auf mich gewirkt hat verlange ich meist noch eine Probe hinterher, die das gesagte modifiziert, wenn ich nicht überzeugt bin. Aber ist der Bluff wirklich gut, dann verzichte ich auch mal auf das Würfeln und wenn ein Spieler nicht so redegewandt ist, aber einen sozial kompetenten Char spielen möchte, dann darf er auch einfach einfach auf die Fertigkeit würfeln statt dass ich verlange dass er jetzt zum Rhetorikkünstler mutiert. Schließlich soll man ja beim Rollenspiel auch mal jemand sein können, der man im echten Leben nicht ist und die egozentrischen Vielredner sollen nicht einen übermäßigen Vorteil zu den stilleren Gesellen haben.

@ChaoGirDja
Amen.

@Rillenmanni
Sehe ich genau so (siehe meine Vorschläge oben)
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flippah

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Re: Neuer Blogbeitrag: Die Fertigkeiten, Teil 2
« Antwort #49 am: 17 Mai 2013, 14:53:39 »
Eben. Genauso wie der Bewegungslegastheniker (wie ich) in der Lage sein soll, einen begnadeten Kletterer und Kämpfer zu spielen, soll das stotternde Mauerblümchen auch mal einen brillianten Rhetoriker spielen können. Gleiches Recht für alle. Und das geht eben nur über Fertigkeiten.
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Drakon

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Re: Neuer Blogbeitrag: Die Fertigkeiten, Teil 2
« Antwort #50 am: 17 Mai 2013, 15:33:21 »
Meine Güte, unsere Fertigkeitenliste führt ja zu spannenden semantischen Diskussionen.

Auch ich bin bislang nicht mit allen Benennungen zufrieden und finde einige der hier gemachten Vorschläge recht charmant, aber ich möchte auch etwas zu bedenken geben:

Viele die über die ein oder andere Benennung stutzen, sind von bestimmten Rollenspielen geprägt bzw. gewissermaßen sozialisiert ("Fingerfertigkeit eher ein Attribut/eine Eigenschaft" vs. "Fingerfertigkeit ist ein Talent/eine Fertigkeit").
Je nachdem mit welchem Rollenspiel man sozialisiert wurde, hat man eben spezielle Erwartungen an einen bestimmen Begriff bzw. findet es unnötig kompliziert, wenn sich hinter diesem Begriff etwas anderes verbirgt, das man erst mühsam lernen muss.
Aber: Ich muss die Terminologie doch sowieso bei jedem Rollenspiel neu lernen. Allein der Begriff des "Talents" hat in den ca. 3W6+4 Grundregelwerken in meinem Rollenspielschrank etliche unterschiedliche Bedeutungen (geschweige denn, dass er irdisch auch noch eine altbabylonische Gewichtseinheit bezeichnet.)
Auch die mit einer Fertigkeit/einemSkill abgedeckten Kompetenzen sowie ihre Trennschärfe sind in SR/WoD/DSA/DnD-Pathfinder/... jeweils recht unterschiedlich gelagert.
Wenn ich eines der Systeme spiele, habe ich mich aber recht schnell daran gewöhnt und weiß ab dann auch bald, was "Fingerfertigkeit" in diesem System bedeutet.

Langer Rede kurzer Sinn: Wir haben nunmal in Splittermond einen anderen Zuschnitt bei manchen Fertigkeiten und manchmal verbirgt sich etwas anderes dahinter als man es aus seinem Leib-und-Magen-System kennt. Ich wage aber mal zu prophezeihen, dass man als Splittermond-Spieler sehr schnell geschnallt hat, was jetzt mit welcher Fertigkeit zu erledigen ist - u.a. auch daher, weil sie im Regelwerk sehr prägnant beschrieben sind.

Damit will ich nicht die Suche nach besseren, intuitiveren(!) Benennungen bremsen, aber ich glaube einfach kein Rollenspiel kommt ohne eine genaue Definition aus, was welche Fertigkeit kann. Rein aus dem Begriff kann man das meiner Erfahrung nach in den seltensten Fällen ableiten, dafür ist das semantische Spektrum der betreffenden Begriffe einfach zu große.
Eine kleine Eingewöhnungzeit muss man also wohl immer einkalkulieren und das ist für Rollenspieler, die bislang vorwiegend eine System gespielt haben, sicher etwas ungewohnter als für jene, die ohnehin schon mit der Terminologie von zehn Systemen in dreieinhalb Sprachen jonglieren. mMn ist es jedoch problemlos möglich.

Und - um einen Bogen zurück zum Anfang meines länglichen Posts zu schlagen - außerdem ist es ja durchaus unser Ziel auch Einsteiger zu Splittermond zu holen, die dann mit unseren Begrifflichkeiten sozialisiert werden und für die dann alle anderen Benennenungen höchst befremdlich und ungewohnt sind.
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Re: Neuer Blogbeitrag: Die Fertigkeiten, Teil 2
« Antwort #51 am: 17 Mai 2013, 15:43:58 »
Eben. Genauso wie der Bewegungslegastheniker (wie ich) in der Lage sein soll, einen begnadeten Kletterer und Kämpfer zu spielen, soll das stotternde Mauerblümchen auch mal einen brillianten Rhetoriker spielen können. Gleiches Recht für alle. Und das geht eben nur über Fertigkeiten.

Dass Proben auf rethorische Fertigkeiten für Stotterblümchen sinnvoll sind, kann ich voll und ganz unterschreiben.

Ich erwarte allerdings von einem Rollenspiel, dass es nicht nur stimmige Regeln, sondern auch eine stimmige Regelanwendung bietet. Und insbesondere bei den sozialen Fertigkeiten sehe ich das als geboten an.

Bei den physischen Fertigkeiten oder sozial unabhängigen Solisten-Fertigkeiten wie Handwerk und Wissen ist die persönliche Kompetenz des Spielers ja völlig unerheblich. Wenn ich im realen Leben Freeclimbing beherrsche, dann würde kein Spielleiter eine Kletterprobe erleichtern, nur weil ich eben mal an Kleiderschrank und Deckenstuck demonstriere, wie mein Charakter gerade den Bergfried erklimmt. Und der Varg eines Chemie-Studis kann nicht einfach Gold und Silber scheiden, auch wenn der Spieler genau weiß, wie's geht.

Im Dialog mit den NSC tritt aber häufig das Rollenspielen an sich in den Vordergrund, und reales Agieren wirkt sich wie nirgendwo sonst auf die Spielwelt aus. Hier sind ja schon sehr gute Ansätze genannt worden, wie man damit am Tisch umgeht. Ich frage mich aber was passiert, wenn eine Spielgruppe sagt: "Hey, schönes Regelwerk, nur die sozialen Fertigkeiten, die brauchen wir nicht, das spielen wir lieber aus." Streng verboten? Oder kein Problem? Und geht eigentlich das Balancing der Fertigkeiten kaputt, weil man ohne sozialen Block weniger Fertigkeiten besser steigern kann?
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Re: Neuer Blogbeitrag: Die Fertigkeiten, Teil 2
« Antwort #52 am: 17 Mai 2013, 15:45:52 »
Drakon: Richtig. Dass sich Rollenspielsysteme unterschiedlich anfühlen und mit den ihnen eigenen Perspektiven an die "Erklärung der Welt" herangehen, macht ja auch den Reiz aus.
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Re: Neuer Blogbeitrag: Die Fertigkeiten, Teil 2
« Antwort #53 am: 17 Mai 2013, 15:48:38 »

Viele die über die ein oder andere Benennung stutzen, sind von bestimmten Rollenspielen geprägt bzw. gewissermaßen sozialisiert ("Fingerfertigkeit eher ein Attribut/eine Eigenschaft" vs. "Fingerfertigkeit ist ein Talent/eine Fertigkeit").

Das stimmt sicher. Ich würde aber noch mal meine Einschätzung zu bedenken geben, dass "Redekunst" eine wirkliche Fehlbenennung ist, weil es sich dabei schlicht um das deutsche Wort für "Rhetorik" handelt - ich glaube, die hier gemachten Vorschläge wie Wortgewandtheit und Lavieren sind besser, und würde auch noch Beredsamkeit, Schlagfertigkeit oder Zungenfertigkeit ins Rennen werfen. Es gibt da einen Haufen möglicher Begriffe, in denen man nicht das in dem Zusammenhang unglückliche Wort "Kunst" drin hat.

Drakon

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Re: Neuer Blogbeitrag: Die Fertigkeiten, Teil 2
« Antwort #54 am: 17 Mai 2013, 15:51:51 »
Ich persönlich mag ja "Eloquenz", aber auch da kann man sicher wieder das Diskutieren anfangen.
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Re: Neuer Blogbeitrag: Die Fertigkeiten, Teil 2
« Antwort #55 am: 17 Mai 2013, 15:54:32 »
Ich persönlich mag ja "Eloquenz", aber auch da kann man sicher wieder das Diskutieren anfangen.

Das finde ich auch schön! Und wenn Empathie geht, dann auch Eloquenz, würde ich sagen - für mich gehört letzteres zumindest eher zum aktiven Wortschatz.

Grimrokh

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Re: Neuer Blogbeitrag: Die Fertigkeiten, Teil 2
« Antwort #56 am: 17 Mai 2013, 16:00:58 »
Wenn ich im realen Leben Freeclimbing beherrsche, dann würde kein Spielleiter eine Kletterprobe erleichtern, nur weil ich eben mal an Kleiderschrank und Deckenstuck demonstriere, wie mein Charakter gerade den Bergfried erklimmt.
Doch, das würde ich. Andere mögen Extraerfahrungspunkte für witzige oder clevere Einlagen hergeben, ich verzichte dafür mal auf eine Probe wenn jemand eine Aktion innovativ "behandelt".

Tatsächlich wurde mir zB schon einmal am Spieltisch gezeigt, wie die SCs zusammenarbeiten um über den Abgrund gebeugt Seile einer defekten Hängebrücke zu verknoten (mit auf zusammengestellten Stühlen liegenden Spielern). ;)
Nicht, dass ich das verlangt hätte - aber ich hielt das was sie vorhaben für nur schwer durchführbar und wollte eine knackige Probe, sie haben mir gezeigt, dass ihre Variante eigentlich sehr unproblematisch ist und daher mussten sie im Endeffekt auch keine Probe ablegen, weil ich überzeugt wurde. Generell war das eine sehr witzige und auflockernde Aktion die ich gern öfter hätte ohne gleich zum Larper werden zu müssen ;)
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Re: Neuer Blogbeitrag: Die Fertigkeiten, Teil 2
« Antwort #57 am: 17 Mai 2013, 16:03:17 »

Bei den physischen Fertigkeiten oder sozial unabhängigen Solisten-Fertigkeiten wie Handwerk und Wissen ist die persönliche Kompetenz des Spielers ja völlig unerheblich. Wenn ich im realen Leben Freeclimbing beherrsche, dann würde kein Spielleiter eine Kletterprobe erleichtern, nur weil ich eben mal an Kleiderschrank und Deckenstuck demonstriere, wie mein Charakter gerade den Bergfried erklimmt. Und der Varg eines Chemie-Studis kann nicht einfach Gold und Silber scheiden, auch wenn der Spieler genau weiß, wie's geht.

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Ich kann aus eigener Erfahrung sagen: ich habe mal ein System mitentwickelt, das genau diesen Weg gegangen ist: alles, was ausspielbar war, sollte keine Fertigkeit haben. Das System ist mE grandios gescheitert.

Und ich will dir an einer anderen Stelle klar widersprechen: das Konzept, dass die Schilderung des Vorgehens einen Bonus bringen kann, gilt bei mir immer: wer mir überzeugend beschreibt, wie er seine Schläge sinnvoll führt, bekommt eine Erleichterung auf den Angriff. Wer mir überzeugend beschreibt, wie er das Erklettern eines Bergfriedes angeht, bekommt eine Erleichterung beim Klettern.
Genauso reicht es mir auch, die Gesprächstaktik darzulegen. Mehr will ich garnicht.

Daher verspreche ich dir: solltest du es wagen, die sozialen Fertigkeiten wegzulassen, werde ich dir die Rollenspiel-Gestapo auf den Hals hetzen ;).
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Re: Neuer Blogbeitrag: Die Fertigkeiten, Teil 2
« Antwort #58 am: 17 Mai 2013, 16:05:54 »
Ich persönlich mag ja "Eloquenz", aber auch da kann man sicher wieder das Diskutieren anfangen.
Der Begriff passt definitiv. Es bedeutet ja dasselbe wie die von Rumpi gelisteten Begriffe. Zudem bildet man damit auch effizientes Lügen ab: für die "Fähigkeit, überzeugend zu sprechen" (Eloquenz), muss man kein Plappermaul sein.
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Re: Neuer Blogbeitrag: Die Fertigkeiten, Teil 2
« Antwort #59 am: 17 Mai 2013, 16:07:17 »
Passt durchaus, aber ich finde 'Redegewandtheit' totzdem schöner :P

http://de.wiktionary.org/wiki/Eloquenz

Hier finden sich auch gleich einige der Synonyme, die hier teilweise schon erwähnt wurden: Redegewandtheit, Sprachgewandtheit, Sprachfertigkeit, Wortgewandtheit, Redegabe, Zungenfertigkeit

Auf jeden Fall alle (mMn) schöner und passender als RedeKUNST  ::)

EDIT: Das Problem bei 'Empathie' ist übrigens, dass 'Menschenkenntnis' wahrscheinlich viel besser passen würde, wenn es darum geht, was die Fertigkeit ausdrückt, aber da es irdisch nun mal keine Vargen, Gnome, usw. gibt, gibt es kein uns bekanntes stimmiges Wort, das alle intelligenten Spezies umfasst. Bei SR könnte man es Metamenschenkenntnis nennen, wenn es bei SpliMo aber keinen Begriff für die Gesamtheit der kulturschaffenden Völker gibt, muss man sich mit so etwas wie dem Wort Empathie behelfen, dass zumindest nahe an dem dran ist, was man ausdrücken möchte.
« Letzte Änderung: 17 Mai 2013, 16:28:32 von Grimrokh »
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