Erst mal vorab: generell muss man sich m.E fragen, ob das Schreiben von Solos sich wirklich lohnt, wenn nur eine sehr begrenzte Personenzahl das spielt - Aufwand des Schreibens gegenüber Länge des Durchspielens stehen oft in sehr schlechtem Verhältnis (vor allem, wenn man viele Entscheidungsmöglichkeiten einbaut, so dass ggf. ganze Teile des Abenteuers je nach Auswahl gar nicht gespielt werden und "umsonst" geschrieben wurden - die Alternative, immer fix alle Enden wieder in einen Strang zurückzuführen, hinterlässt beim Spielen auch oft eher das schlechte Gefühl, kaum eine wirkliche Wahl zu haben).
Daher könnte m.E. ein 1:1 Abenteuer mit SL vielleicht sinnvoller sein: weniger Aufwand bei vergleichbarem oder sogar größerem Spaß. Jedenfalls, wenn es einem vor allem um den Teil des Spielens geht, wenn du einfach Spaß am Schreiben hast, ist das natürlich etwas anderes
Und falls es dir um den Einstieg für Anfänger mit z.B. vorgegebenen Entscheidungsmöglichkeiten geht: das kann man auch als SL in einem 1:1 Abenteuer leicht nachmachen, indem man Szenen spielt und dem Gegenüber konkrete Handlungsideen zur Auswahl vorstellt - meist ist so auch ein fließender Übergang ins "richtige" Spiel möglicht, weil irgendwann kommt: "Ok, aber eigentlich will ich nichts davon, ich würde stattdessen hier lieber dies und jenes tun..."
Wenn man Solos schreibt (hab ich auch schon gemacht), würde ich auf jeden Fall die offenen Zahlen solange farbig markieren, bis sie jeweils mit einem Abschnitt "abgearbeitet" sind, um nichts zu übersehen. Ich fürchte, eine visuelle Darstellung der Struktur könnte schnell sehr umfangreich und unübersichtlich werden, aber zentrale Wiedereinstiegspunkte (wo Stränge zusammenlaufen) habe ich mir in Listen abgelegt, um sie bei Bedarf schnell zur Hand zu haben (hier kann man auch vor dem Beginn des Schreibens sich grob bereits die Struktur überlegen, welche größeren Entscheidungen es geben wird und wo das Spiel wieder zu einem "Flaschenhals" zusammenfinden soll).
Wichtig ist auch, die Stellen des Zusammenführens immer von allen Wegen, die hinführen, zu betrachten. Oft genug (selbst bei professionellen Solos) findet man in solchen Abschnitten Vorannahmen, die nur bei einem Teil der Wege erfüllt sind und dann stark irritieren.