Autor Thema: Gegner bei Verfolgungsjagd zu Boden bringen  (Gelesen 2554 mal)

Dahrling

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Gegner bei Verfolgungsjagd zu Boden bringen
« am: 28 Apr 2017, 15:06:46 »
Hallo,

unsere HG1 Albin rennt einem Typen hinterher und holt ihn dank guter Atheltikwerte auch schnell ein. Nun will sie ihn aber nicht mit der Waffe angreifen sondern nur zu Fall bringen. Da sie keine Kämpferin ist hat sie kein Manöver gegen seinen KW.

Kann sie einen "störenden Angriff" machen um seine Kontinuierliche Laufhandlung zu unterbrechen obwohl er alleine für das laufen gar keine Probe wirft, sondern nur seine Fortschrittspunkte über die Athletikprobe errechnet werden?
Oder wie würdet ihr mit der Situation umgehen?
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Cerren Dark

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Re: Gegner bei Verfolgungsjagd zu Boden bringen
« Antwort #1 am: 28 Apr 2017, 15:32:09 »
RAW gibt es keine Möglichkeit, jemanden ohne entsprechendes Manöver zu Fall zu bringen.
Wenn die Verfolgerin den Gegner nur einholen kann, ihr aber jegliche Möglichkeiten fehlen, ihn an der weiteren Flucht zu hindern, dann ist sie schlichtweg unqualifiziert für die Aufgabe. Es wäre ihr also dringend angeraten, 5 EP in die Meisterschaft Umklammern zu investieren. Das mal vorab.

Ein störender Angriff gegen das Laufen ist RAW ebenfalls nicht möglich und hätte auch regelmechanisch nicht den gewünschten Effekt.

Außerhalb der offiziellen Regeln könnte man in die Richtung sinnieren, den Gegner umzuwerfen, in dem man sich mit voller Wucht gegen ihn schmeißt. Das könnte man mit einer vergleichenden Probe auf Athletik abbilden. Bei Erfolg gehen beide zu Boden und sind liegend. Bei Misslingen geht der "Angreifer" alleine zu Boden und der andere hat bessere Chancen zu entkommen.
Aber auch dabei würde sich das Fehlen von Umklammern als wenig hilfreich erweisen...

Gruß,
Cerren
Nichts in Lorakis ist genau so, wie es scheint.

rparavicini

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Re: Gegner bei Verfolgungsjagd zu Boden bringen
« Antwort #2 am: 28 Apr 2017, 15:44:32 »
Prinzipiell kann man mittels Schaden jede kontinuierliche Handlung abbrechen, egal ob diese eine Probe braucht oder nicht. Im speziellen Fall bringt das aber wenig den selbst wenn die Bewegungsaktion abgebrochen wird, der Verfolgte ja nur seine Bewegungshandlung abbricht, und nicht stürzt. Somit rennt er im Tick in welchem er abbricht auch gleich wieder weiter.

Nun kann man sich natürlich Sachen wie Athletikproben und so ausdenken, aber dann müssten diese (meiner Meinung nach) auch im Kampf oder so gelten. Wenn die Runde damit keine Problem hat, oder das anders sieht, steht dem natürlich nichts im Wege, wobei ich Athletik gegen Zähigkeit würfeln würde, nicht gegen Athletik.
Meine Beiträge beziehen sich, wenn nicht explizit anders gesagt, immer nur auf die geltenden Regeln und meine persönliche Meinung. Ich erheben keinen Anspruch auf die ultimative Wahrheit, oder verbiete anderen Leuten in ihrer Runde etwas anders zu machen :)

Dahrling

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Re: Gegner bei Verfolgungsjagd zu Boden bringen
« Antwort #3 am: 28 Apr 2017, 15:45:22 »
An welcher Stelle ist denn der störende Angriff gegen die RAW.

Man kann beim laufen ja einen Kampf beginnen und wird dadurch dann auf Initiative 0 gesetzt - wenn der andere es mit seiner INI nicht schafft dadrunter zu kommen ist man doch einfach zuerst dran und kann einen störenden Angriff machen?

Aber ja - er könnte dann direkt wieder Lossprinten
« Letzte Änderung: 28 Apr 2017, 15:50:37 von Dahrling »
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SeldomFound

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Re: Gegner bei Verfolgungsjagd zu Boden bringen
« Antwort #4 am: 28 Apr 2017, 16:06:49 »
Hierzu GRW, S. 148:

Zitat
Wenn der Verfolger den Verfolgten erreicht und es zu einem Kampf kommt, endet die Verfolgungsjagd und der Kampf beginnt ganz normal: Beide Beteiligten würfeln Initiative, und von diesem Zeitpunkt an werden Bewegung und Handlungen im Ticksystem abgehandelt.
Sollte einer der beiden schon zuvor eine Kampfhandlung ausführen wollen, so bricht ebenfalls zu diesem Zeitpunkt die Verfolgungsjagd ab. Derjenige, der die erste Kampfhandlung ausgeführt hat, startet bei Feld 0 der Tickleiste, alle anderen würfeln normal die Initiative aus. Die Position der Beteiligten und ihre Distanz zu einander ergibt sich aus der Differenz der Fortschrittspunkt.
Von diesem Zeitpunkt an werden Bewegung und Handlungen im Ticksystem abgehandelt.


Das heißt, sobald die Albin den Verfolgten einholt, wird Initiative gewürfelt. Da sie zum Einholen genauso viele FP braucht, wie der Verfolgte, können wir davon ausgehen, dass beide in Nahkampfreichweite beginnen und das heißt, ja, die Albin kann mit störenden Angriffen versuchen, den Gegner daran hindern, wegzulaufen.


Zum anderen Problem:

Regeltechnisch braucht sie aber eine Meisterschaft, um mit einem Nahkampfangriff jemanden umreißen zu können. Der Spielleiter mag aber entscheiden, ob sie eine Positionsveränderung oder einen Zustand auf den Gegner auch andersweitig herbei führen darf.

Wenn man sich zum Beispiel vorstellt, dass die Meisterschaft "Umklammern" eine Reihe von trainierten Griffen darstellt, bei der man noch eine Hand oder andere Optionen wie Zauberei offen halten kann, mag ein untrainierter Versuch dann eher so aussehen, dass das Ziel mit beiden Händen umklammert werden muss, und der untrainierte Ringer nichts mehr anderes machen kann. Regeltechnisch würde es sich dabei um eine kontinuierliche Aktion handeln, die Gelegenheitsangriffe produziert, mit Schaden unterbrochen werden kann und die Albin währenddessen keine andere Handlung mehr erlaubt.

Dabei handelt es sich natürlich um eine Hausregel. RAW könnte man bestenfalls den Grundsatz vorhalten, dass der SL nach gesunden Menschenverstand und für den Spielspaß entscheiden soll.
« Letzte Änderung: 28 Apr 2017, 16:14:26 von SeldomFound »
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