Mich hat Patalis auch sehr gereizt, daher bin ich mit meiner Gruppe für die aktuelle Kampagne da gestartet und wir haben dort eine ganze Weile gespielt.
Wie behandelt die patalische Oberschicht den die niederen Stände? Wie ist das Verhätnis zueinander, ist der Stand sehr wichtig und Etikette?
Laut Beschreibung gibt es ein ziemliches Gefälle zwischen den Ständen, das hat SeldomFound ja schon zitiert. Ich habe mich bei meiner Umsetzung innerlich an Vorstellungen vom alten Rom orientiert. Neben der dekadenten, abgehobenen Oberschicht ein Heer von armen Schluckern und Tagelöhnern am unteren Ende.
Ich hatte ein bisschen gezögert, ob es Sklaven in Patalis gibt, zum Rom-Setting hätte das gepasst, aber bei mir sind es jetzt "nur" Leibeigene geworden. Standesunterschiede machen m.E. einen großen Unterschied in Patalis, daher spielen natürlich auch Ettikette eine große Rolle. Aber trotz der unüberwindlichen Hierarchien konnten im alten Rom auch Sklaven z.B. gut ausgebildete und hoch geschätzte Lehrer für die Knaben der Oberschicht sein (oder wie Pop-Stars verehrte Gladiatoren) und ähnliches stelle ich mir auch in Patalis vor.
Dornius und Cabrid sind die Priester der Kleinen Leute, doch kluge Adlige werden auch auf diese hören, vor allem da sie glaube ich wichtig für die Stabilität der Bevölkerung.
Da die Götter ja real sind unterstelle ich mal, dass jeder auch ein Stück darauf hört. Aber Dornius wäre für mich klar eine Sache der Landbevölkerung. Und Cabrid die Wahl für die städtische Bevölkerung von Händlern und Handwerkern, vielleicht auch noch ein paar adelige Kunstliebhaber.
Die Götterwelt von Patalis finde ich generell spannend. Vor allem die Machtkämpfe zwischen Vordan und Luseria. Für mich ist Vordan ein strenger Gott mit starken Aspekten von Gerechtigkeit, Disziplin und Askese, Luseria ist gefühlt das genaue Gegenteil: verspielter, luxuriöser, dekadenter, aber trotzdem sehr machtbesessen.
Die historische Entwicklung, dass Vordan mal der Gott der Oberschicht war und durch Luseria abgelöst wurde, spiegelt auch gut den Fortschritt von Verfall und Dekadenz der Oberschicht, die irgendwann mit der Disziplin eines Vordan nicht mehr viel anfangen wollten. Mit der historischen Abspaltung Elyreas als eine Art Hauptsitz der Vordan Kirche vom luserischen Patalis ist auch eine ziemlich interessante Konfliktlinie gegeben. Da kann man ne Menge draus machen.
Bauern und Zunftaufstände sind schlecht oder meint ihr das ich da falsch liege?
Die arme Bevölkerung ist zwar arm und weitgehend rechtlos, aber für sie wird eben durch "Brot und Spiele" auch von Staatsseite "gesorgt". Daher ist hier vielleicht zuerst einmal weniger Potential für Unzufriedenheit (als z.B. im benachbarten Midstad, wo die Leute hungern.)
Apropos Spiele: meine Chars haben natürlich auch die Arena besucht und ich musste schwer nachdenken, welche Tiere sie da sinnvollerweise im Kampf einsetzen. Im alten Rom waren es ja gerne exotische Tiere wie Löwen, die sie aus den eroberten Provinzen herangeschafft haben, auch um der Bevölkerung zu zeigen, welche exotischen Länder man unterworfen hatte. Aber zu Patalis passte das leider nicht, ich habe mich dann auf lokale Fauna beschränkt, da es mir zu unwahrscheinlich erschien, dass man nur für die Spiele fremde Wildtiere (woher?) importiert.
Aber zu den Bauernaufständen: auch wenn niemand aufgrund kostenloser Brotrationen hungern muss, fände ich lokale Bauernaufstände nicht völlig unplausibel. Die Frage wäre, was der genaue Anlass ist: es könnten ja z.B. größere Flächen enteignet werden, weil ein Adeliger da Projekt XY umsetzen will o.ä.