Ist damit vielleicht gemeint, wie direkt, intensiv etc. eine Darstellung sein soll?
Letzten Endes ja. Das Beispiel war etwa eine von Orks überrannte Stadt, wo man entweder scheiben kann, "Die Orks haben den Bewohnern hier unaussprechliche Dinge angetan [Punkt]" und alle etwaigen Details (oder deren weiteres Fehlen) dem Konsens der Spielrunde am Tisch zu überlassen, oder eben das Unaussprechliche nicht nur auszusprechen, sondern auch in allen Farben des blutigen Regenbogens auszumalen, drei, vier Trigger bei traumatisierten Lesern/Spielern zu treffen und den Verlust mehrerer Freundschaften aufgrund einer beunruhigend detaillierten Vorstellungswelt in Kauf zu nehmen - als die zwei Endpunkte eines durchaus breiten Kontinuums.
Die erste Variante ist mir deutlich zu "beliebig", zu popelig, langweilig, euphemistisch, ja schlichtweg falsch.
Auch Rollenspiel ist kein Kinderkuscheln. Da müßten die täglichen Nachrichten sehr viel mehr und bescheidener auftreten, 90% der Werbung verboten sein und die allermeisten Serien im TV müßten indiziert werden - nichts dergeleichen geschieht. Warum also muß sich der Autor einer RPG-Geschichte mehr bescheiden als ein Herr Martin (GoT), die CLoneWar-Macher, Nachrichtenredakteure, und so viel andere mehr.
Das klingt zusehr nach Halli-Galli-alles-so-schön-bunt-hier-Welt und wird meiner Erfahrung nach auch so gesehen und dann auch so bespielt. Das völlige Ausblenden jedweder möglichen kritishcen Punktes führt deutlich in die Große Graue Einheitssuppe.
Wiederum den anderen "Eckpunkt" sehe ich auch nicht - muß ja nicht gleich aller ardCore sein mit detaillierten SplatterSzenen, unterlegt von realen Kill-Videos usw.
Grundsätzlich gilt allerdings, daß die Freiheit des einen an der Freiheit des andern endet - also auch die Grenze darstellt - ABER diese Grenze muß bekannt sein! - Unbekannte Grenzen werden automatisch überschritten.
Als Spieler halte ich es so versuche das vorher mit den Leute abzuklären - ist idR eh nur bei bestimmte Themen nötig und dann idR bei Spielerinnen - Meist kennt man seine Leute auch und weis wie weit man (mindestens) gehen kann.
Als SL/Autor hab ich es da schwieriger, da ja sehr viel drin steckt in dem was mein Kopfkino produziert. Daraus entstehen eben die guten Geschichten, die Geschichten die eben nicht "beliebig" sind, die nicht den oftmals schalen Eindruck von "bekannte Variante" hinterlassen...