Autor Thema: Idee für den Splittermond-Fan-Adventskalender: Dalmarisches Ballkleid-Ringen  (Gelesen 8744 mal)

JohnLackland

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Noch etwas gefunden... einen Artikel Warum werden Röcke fast ausschließlich von Frauen getragen?

Zitat
Das war nicht immer so. Auch der Kilt – der Schottenrock – blickt auf eine lange Tradition zurück. Im Mittelalter waren Röcke durchaus gängig, sowohl bei den Bauern als auch bei den Rittern. Streng genommen waren diese Waffenröcke aber eher in der Taille geschnürte Kleider bzw. überlange Hemden. Der Rock im heutigen Sinn, der also erst in der Taille anfängt, kam etwa im 15. Jahrhundert auf.
Da wegen der Einfachheit der Herstellung der Rock scheinbar selbstverständlicher ist – im einfachsten Fall ist es ein um den Leib gewickeltes Tuch – wäre es interessanter zu fragen, wie und warum die Hose ins Spiel kam, die ja viel komplizierter und aufwändiger ist. Das allerdings weiß man nicht genau, aber sie war offenbar von Anfang an ein eher männliches Kleidungsstück. Woher das kommt – daher kann man spekulieren. Verbreitet waren Hosen offenbar vor allem bei Reitervölkern – das könnte ein Hinweis sein. In der Tat sind Hosen beim Reiten praktischer als Röcke. Und weil vermutlich die Männer bei all diesen Völkern – Skythen, Mongolen usw. – mehr auf Pferden unterwegs waren, würde dies erklären, warum es zu einem männlich assoziierten Kleidungsstück wurde.
Das heißt nicht, dass die Hose in der Geschichte immer ein Statussymbol bzw. die Kleidung der Mächtigen war. Schlagen wir nach bei Asterix: Da sind es die imperialen Römer, die die Röcke tragen, während die scheinbar so provinziellen Gallier in Hosen rumlaufen. Und so war das wirklich: Für die Römer waren Hosen letztlich unziemliche Barbarenkleidung. Daran sieht man: Das Image der Kleidungsstücke ändert sich mit der Zeit.
Wenn wir nun heute überlegen, warum Röcke „typisch Frau“ sind, hätten wir vor fünfzig Jahren auch umgekehrt fragen können: Warum tragen nur Männer Hosen? Hosentragende Frauen galten lange Zeit als unschicklich. Noch 1970 mussten weibliche Bundestagsabgeordnete, die mit Hose oder Hosenanzug den Plenarsaal betraten, damit rechnen, aus dem Saal verwiesen zu werden.
Die Frauen haben sich emanzipiert, dürfen jetzt beides tragen – bei den Männern ist es noch ungewöhnlich. Modeexperten sagen zwar, das ändere sich gerade ein wenig, auch bei Männern kämen Röcke zunehmend in Mode – aber eine Massenerscheinung ist es offensichtlich noch nicht.
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JohnLackland

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Ich könnte es mir als so etwas wie Fastnacht /Fasching / Karnevalbrauch / Kirmesbrauch vorstellen. Wenn Narrenfreiheit regiert....
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Jeong Jeong

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Du meinst jeder Ritter trägt bei Jagd und Kampf typisch männliche Ritterkleidung, oder? ;) Das ist so ein Phänomen, dass man bei DSA ganz besonders stark merkt, aber das letzten Endes auf dem irdischen Zeitgeist beruht: "Gleichberechtigung" bedeutet in Sachen Kleidung, dass Frauen zusätzlich zur alleinigen Frauenkleidung auch die (oft als praktischer deklarierte) Männerkleidung tragen können, aber Männer niemals die Frauenkleidung. Dass das mit geschlechtsneutraler Kleidung, die nur durch Stand und Beruf bestimmt wird, wenig zu tun hat, muss denke ich nicht weiter erläutert werden. ;)

Das bei Jagd und Kampf "typisch männliche" Kleidung getragen wird, hast du jetzt so interpretiert. Ich habe dem bezüglich nichts dergleichen geschrieben.  ;)

Ist es denn nicht so? ;D Aber ich wüsste wirklich gerne näheres zu deinem Lorakis, in dem sich jeder nur gemäß Stand und Arbeit kleidet und nicht nach Geschlecht. Welche Kleidung hast du beispielsweise bei Bauern gestrichen: die Kleidung aus Hose und Hemd des Knechtes oder das einfach Kleid der Magd? Oder tragen sowohl Männer als auch Frauen beides davon? (Das klingt jetzt irgendwie sarkastisch, ist aber ernst gemeint.)


Dies ist ein guter Einwand, demzufolge habe ich auch geschrieben, dass das nicht nur das Material, sondern auch die Machart nicht korrekt sind: Was normalerweise getragen wird, ist häufig nur Kleidungsreste, die mehr symbolisch als "Ballkleid" dienen.

Auch ein "symbolisches" Ballkleid muss irgendwer zusammennähen und daher irgendwoher den Stoff bekommen. Magie kann es natürlich einfacher machen (eine Zaubernadel als Gegenstück zur Zauberfeder z.B. :) ), aber auch (kanalisierte) Fokuspunkte sind eine Ressource, mit der ein Schneider/eine Schneiderin der Unterschicht eigentlich sparsam sein muss.

SeldomFound

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Verstehe, nun, in dem Fall, hast du eine Idee, wie meine Prämisse wieder Sinn ergeben kann?

Ansonsten werde ich diesen Aspekt wohl einfach ignorieren müssen.

Zur Kleidung in mein Lorakis: Da trägt jeder das, was meine Spieler glauben, dass jemand so etwas trägt.

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JohnLackland

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Aber vorhin hast du nach Mittelalter gefragt. Du willst das deine Idee klappt oder? Ist jetzt nicht böse gemeint.
« Letzte Änderung: 31 Aug 2015, 19:08:06 von JohnLackland »
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Jeong Jeong

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Verstehe, nun, in dem Fall, hast du eine Idee, wie meine Prämisse wieder Sinn ergeben kann?

Wir müssten uns vielleicht erst einmal überlegen, über was für pompöse Kleidung wir hier eigentlich reden und wie stark der Kontrast zwischen Ober- und Unterschicht ist. Ich denke beispielsweise die ganze Zeit an Rokoko-Kleidung, aber eigentlich sehe ich den nirgendwo in Lorakis vertreten. :) Ohne hier aber einen plausiblen Rahmen zu haben, ist es schwer nach Möglichkeiten zu suchen, das ganze wirtschaftlich glaubwürdig zu machen.

Ein weiterer Kritikpunkt wäre, dass das ganze sich für mich sehr modern anfühlt. So typisches rumalbern aus dem 20./21. Jahrhundert. Man müsste sich nämlich auch einmal fragen, inwieweit die Oberschicht solche Formen der öffentlichen Kritik überhaupt zulässt. Da muss man - wie John vorschlägt - fast zwangsläufig auf spezifische Festtagsbräuche ausweichen, wenn es glaubwürdig sein soll.


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Ok, schade, bei "Geschlecht spielt für Kleidung in meinem Lorakis keine Rolle" war ich wirklich neugierig geworden.

SeldomFound

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Aber vorhin hast du nach Mittelalter gefragt. Du willst das deine Idee klappt oder? Ist jetzt nicht böse gemeint.
Ja, würde ich gerne, doch wenn ich sie derart verbiegen muss, dass sie eigentlich nicht mehr meine Idee ist, ignoriere ich lieber ein paar Aspekte stattdessen.
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Londification

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Ich würde ganz einfach die Lokalität wechseln. In Patalis scheint es nämlich gar nicht mal so abwegig, dass die wohlhabende Bevölkerung Ringkämpfe zwischen Gladiatoren, die "overdressed" sind, super findet.
Wertvolle Kleider auf diese Weise zu verwenden scheint mir der dortigen Mentalität angemessen.