Autor Thema: Fertigkeiten - Talente  (Gelesen 11585 mal)

Tramis

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Re: Fertigkeiten - Talente
« Antwort #15 am: 27 Feb 2015, 23:28:16 »
Vielen Dank Maggus!

Deine Liste (die zur Hälfte erkennbarerweise aus DSA Talenten besteht) deckt sich in praktisch allen Punkten mit meiner Liste. Eine sehr nützliche Ergänzung sind die Seitenzahlen, welche ich bei mir nur sporadisch angeführt habe. Ich hab mich ganz bewusst auf eine A4 Seite beschränken wollen, da ich meine Liste hinter den Spielleiterschirm packe. (und nein, ich kann keine 6 Punkt Schrift lesen und noch viel mehr auf das eine Blatt quetschen ^^)

Du hast scheinbar ebenfalls etwas Mühe gehabt mit den Tätigkeiten Kochen, Unterrichten und Rechnen, welche Du komplett weggelassen hast. Aber ich denke, aus der bisherigen Diskussion hat sich ergeben, dass meine Vorschläge dazu, so falsch nicht sein können. Wie regelst Du diese 3 Tätigkeiten in SpliMo?

maggus

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Re: Fertigkeiten - Talente
« Antwort #16 am: 28 Feb 2015, 14:48:28 »
Freut mich, wenn die Liste Dir nützlich ist :)

Du hast scheinbar ebenfalls etwas Mühe gehabt mit den Tätigkeiten Kochen, Unterrichten und Rechnen, welche Du komplett weggelassen hast.

Ich hatte damit keine Mühe, weil ich meine Liste unter anderen Vorzeichen zusammen gestellt habe ;)

Ich bin nicht von einer vorhandenen Liste eines anderen Systems ausgegangen (DSA: Talente) und habe nach passenden Fertigkeiten gesucht. Ich bin durch das GRW marschiert und habe zu den Allgemeinen Fertigkeiten die Schwerpunkte, die erweiterten Fertigkeiten und sonstige Regelungen recherchiert und diese dann einfach als "Tätigkeiten" deklariert, denen man eine Fertigkeit - regelkonform - zugeordnen kann.

Ergo stehen in meiner Liste ausschließlich "Tätigkeiten", die eine Referenz im Regelbuch haben. Kochen, Unterrichten und Rechnen stehen - meines Wissens nach - nicht im Regelbuch, also tauchen sie auch nicht auf.

Wie regelst Du diese 3 Tätigkeiten in SpliMo?

Musste ich bisher nicht. Zum Kochen und Rechnen gibt es hier ja gute Vorschläge. Unterrichten (Lehren) finde ich schwierig, da sind bei DSA ja konkrete Vorteile mit verbunden (AP einsparen), und das ist bei Splittermond bisher nicht vorgesehen. Da bräuchte man wohl erst mal eine Hausregel, wie man beim Steigern EP sparen kann, wenn man einen Lehrer hat...
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Welf Jagiellon

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Re: Fertigkeiten - Talente
« Antwort #17 am: 02 Mär 2015, 14:29:07 »
EP-Vorteile bzw. Senkung von Steigerungskosten durch Lehren sehe ich kritisch; das ist nicht etwas, was ich für gewöhnlich in einem Rollenspiel abbilden möchte. Lernen ist ein langwieriger Prozess und meist nicht direkt abenteuerrelevant.

Ich gehe davon aus, dass Abenteurer automatisch voneinander lernen - ob das nun bewusst oder unbewusst geschieht - einfach indem sie zusammen unterwegs sind, gemeinsam fordernde Situationen durchleben und sich am Lagerfeuer über ihr Tagewerk austauschen.


Um allerdings einem NSC schnell etwas beizubringen bzw. einen komplizierten Sachverhalt nachvollziehbar zu machen würde ich eine erweiterte Redegewandtheit-Probe verlangen (Schwierigkeit je nach gewünschtem Wissensstand, s. u.). Dabei muss sich der Erklärende selbst mit einer Probe auf das gelehrte Fach unterstützen.

Schwierigkeit nach zu erreichendem Wissensstand:
  • absolute Grundlagen 25 (entspricht einem Punkt in der Fertigkeit)
  • solides Grundwissen 30 (entspricht zwei Punkten)
  • erweiterte Grundkenntnisse 35 (entspricht drei Punkten)
Mehr als drei Punkte würde ich nicht erlauben, fortgeschrittene Kenntnisse müsste der Charakter selbst durch langfristige Anwendung (also EP-Einsatz) erwerben. Damit es nicht zu stark wird, würde ich zudem sagen, dass der Bonus temporär ist (bspw. hält er 1 Tag pro EG bei der Redegewandtheit-Probe an).

Hat ein NSC bspw. bereits einen Punkt in der Fertigkeit, bleibt die Schwierigkeit für die nächste Stufe dennoch gleich; um drei Punkte zu erreichen muss also bspw. immer eine Probe gg. 35 gelingen.
Die Redegewandtheit-Probe ist natürlich mit den üblichen Modifikatoren zu Einstellung etc. behaftet; wenn ich jemanden mag, bin ich viel eher bereit, etwas von ihm anzunehmen - so auch Wissen.
Bei der "Fachprobe" hingegen kann passendes Lehr- bzw. Anschauungsmaterial ein positiver Umstand sein, sein Fehlen kann sich je nach Sahverhalt auch negativ in der Probe niederschlagen.

Für ein erfolgreiches Lehren müssen 10 Fortschrittspunkte erreicht werden.
Dabei betägt die Dauer einer Probe je nach Sachverhalt 10 (Straßenkunde: wichtigste Orte einer Stadt kennenlernen) bis 60 Minuten (Naturkunde: Lebensräume und Verhaltensweisen von Tieren beobachten).

Beispiel:   
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.

Das Unterrichten in einer Akademie würde ich über Darbietung (Lehren) abbilden, da man hier quasi ein Publikum anspricht und über längere Zeit bei Laune halten muss.
« Letzte Änderung: 02 Mär 2015, 14:31:13 von Welf Jagiellon »

flippah

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Re: Fertigkeiten - Talente
« Antwort #18 am: 02 Mär 2015, 14:48:23 »
EP-Vorteile bzw. Senkung von Steigerungskosten durch Lehren sehe ich kritisch; das ist nicht etwas, was ich für gewöhnlich in einem Rollenspiel abbilden möchte. Lernen ist ein langwieriger Prozess und meist nicht direkt abenteuerrelevant.

Zudem hat eine solche Regel den ganz großen Nachteil, dass es die Vergleichbarkeit der Charaktere zunichte macht. Was ich als Lösung deutlich bevorzuge sind zweckgebundene, zusätzliche Erfahrungspunkte.

Also statt "du darfst die Fertigkeit drei mal für 2 statt 3 EP je Punkt lernen" ein "du bekommst 3 EP zweckgebunden, um diese Fertigkeit zu lernen."
"In allen anderen Fällen gehen Sie so schnell wie möglich in See und, ohne sich auf eine Schlacht einzulassen, sofern dies möglich ist, nach Wladiwostok" (Jewgeni Iwanowitsch Alexejew)

Welf Jagiellon

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Re: Fertigkeiten - Talente
« Antwort #19 am: 02 Mär 2015, 15:08:01 »
Also statt "du darfst die Fertigkeit drei mal für 2 statt 3 EP je Punkt lernen" ein "du bekommst 3 EP zweckgebunden, um diese Fertigkeit zu lernen."

Ja, das finde ich auch weitaus brauchbarer als EP-Kostensenkungen.
Vergleichbarkeit ist ohnehin so eine Sache bei Rollenspielen - ein wirkliches Balancing ist bei der hohen Komplexität kaum möglich - aber auch da gebe ich Dir Recht. 

Zum Thema "Lernen in der Abenteurergruppe":
Regeltechnisch abgebildetes Lernen innerhalb der SC-Gruppe birgt die Gefahr, dass einige Spieler ihre Charaktere zu "Bonus-EP-Generatoren" heranzüchten und das dann auch von den anderen verlangen, damit sie - ebenso wie diese - in den wirklich abenteurrelevanten Fertigkeiten nicht zurückstecken müssen.
Und so ist man dann Akademikerzirkel statt Abenteurergruppe...^^ letztlich alles eine Frage des Spielstils; meiner Meinung nach ist aber alles, was den Spielfluss derart verlangsamt (wie ständiges Lehren/Lernen) überflüssig.
Auch wenn das beschriebene und zugegeben hypothetische Problem eher in Systemen auftreten dürfte, wo Lehren als separate Fertigkeit gehandhabt wird und nicht wie oben vorgeschlagen mittels ohnehin nützlicher Fertigekeiten erfolgt.

Tramis

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Re: Fertigkeiten - Talente
« Antwort #20 am: 02 Mär 2015, 18:33:51 »
Vielen Dank für die sehr ausführlichen und wohlüberlegten Ausführungen, Welf.

Wir haben das grosse Glück, dass keiner der SpielerInnen unserer Gruppe vom Typus Powergamer oder Punktespieler ist und ich mir Sorgen machen müsste, dass eine Lehren/Lernen-Regelung "missbraucht" würde.
Falls überhaupt, würde dies längere Aufenthalte an einem Ort voraussetzen. Es kommt bei uns gelegentlich vor, dass die Chars der Runde für einige Monate ihren eigenen Tätigkeiten nachgehen und wir die Handlung z.B. für einen Winter ruhen lassen. (ein bisschen so, wie im Rollenspiel "der eine Ring"). Sollte in dieser Zeit gegenseitiges Lernen erwünscht sein, würde ich dies vermutlich sogar ganz ohne Würfeln abhandeln. Kurzfristiges, ad-hoc Lernen in der nächtlichen Lagerpause zur Punkteoptimierung, wird bei meiner Runde wohl weniger vor kommen.

btw: eine derartige Auseinandersetzung mit dem Thema hab ich mir ursprünglich gewünscht, nochmals danke dafür.

maggus

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Re: Fertigkeiten - Talente
« Antwort #21 am: 02 Mär 2015, 19:45:27 »
Ich finde ja das Konzept "Lernen aus Fehlern" ziemlich gut und wollte meiner Spielrunde, die schon nach einem Äquivaltent für die "Speziellen Erfahrungen" gefragt hat (DSA-Regel), bald folgende Hausregel vorstellen:

Jedesmal, wenn man bei einer Probe ein verheerendes Ergebnis erzielt hat (5- EG), macht man sich ein kleines Kreuz an diese Fertigkeit. Steigert man dann genau diese Fertigkeit mit den EP, die man aus genau diesem Abenteuer erhalten hat, erhält man für ein Kreuz einen zusätzlichen EP. Natürlich darf man keine Proben provozieren, nur um ein verheerendes Ergebnis zu erreichen. Und nach dem Abenteuer verschwinden nicht genutzte Kreuze auch wieder. Aber das Ganze scheint mir gut zu skalieren, da verheerende Ergebnisse nur bei passenden Herausforderungen auftreten. Und genau da kann man eben aus Fehlern besonders gut lernen.
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Welf Jagiellon

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Re: Fertigkeiten - Talente
« Antwort #22 am: 03 Mär 2015, 11:11:27 »
Ich finde ja das Konzept "Lernen aus Fehlern" ziemlich gut (...)
Jedesmal, wenn man bei einer Probe ein verheerendes Ergebnis erzielt hat (5- EG), macht man sich ein kleines Kreuz an diese Fertigkeit. Steigert man dann genau diese Fertigkeit mit den EP, die man aus genau diesem Abenteuer erhalten hat, erhält man für ein Kreuz einen zusätzlichen EP. (...)

Das Konzept finde ich ebenfalls sehr gut und halte Deine Lösung auch für praktikabel.
Andere Systeme stellen "Lernen aus Fehlern" sogar noch stärker in den Vordergrund:
Bei Mouseguard / Burning Wheel bspw. macht man für jede gelungene und jede misslungene Probe separat ein Kreuzchen an die Fertigkeit und muss eine bestimmte Anzahl von Erfolgen sowie Misserfolgen haben (wird pro Fertigkeitsstufe mehr), um diese Fertigkeit steigern zu können.