Hallo!
Sorry, den Thread hatte ich irgendwie übersehen.
Ich muss gestehen, ich würde das gar nicht so detailliert ausspielen, sondern ähnlich wie die Kräuter- und Zutatensuche relativ abstrakt handhaben: Wenn der Jäger einfach nur Material beschaffen will, um eine Rüstung (oder irgendwas anderes aus Leder) anzufertigen, verwendet er die gleiche Mechanik wie bei "Zutaten sammeln" (S. 125), nur dass
Jagdkunst anstelle von
Naturkunde verwendet wird. Das ist einfach, geht schnell und hält das Spiel auch nicht sonderlich auf.
Aber gehen wir mal davon aus, dass der Jäger wirklich ein spezifisches Tier schießen will.
In diesem Fall muss er das Tier natürlich erst einmal finden. Das wäre für mich eine
erweiterte Probe (
Jagdkunst) gegen die
Versorgung-Schwierigkeit der Zone, um zu zeigen, dass es in der Zivilisation schwieriger ist, Wild zu finden, als in der Wildnis. Die Anzahl der Fortschrittspunkte sollte der Spielleiter anhand der geschätzten Seltenheit des Tieres in dieser Gegend festlegen, aber irgendwas zwischen 5 (häufig) und 15 (sehr selten) Fortschrittspunkten erscheint hier sinnvoll. Diese Proben gelten sowohl für das Auffinden der Spur als auch für das Verfolgen, um es einfacher zu halten - sind die Fortschrittspunkte angesammelt, ist man in Sichtweite des Tieres.
Und dann weiter wie von ShadowAsgard beschrieben: Etwaige
Heimlichkeit- vs.
Wahrnehmung-Proben, irgendwann kommt es zum Schuss / zur Flucht / zum Kampf.
Der Wert der Beute in Lunaren ist im Regelwerk ja angegeben. Man kann daraus eventuell eine grobe Richtlinie dafür ziehen, wie viel Material das ergibt: Materialkosten sind beim Handwerk ja ein Drittel des finalen Preises, also rechnet man den angegebenen Preis mal 3, um herauszufinden, wie teuer das Ergebnis maximal sein darf. (Beispiel: Das Fell eines Bären bringt 10 Lunare, wenn man es einfach so verkauft. Also kann man daraus Gegenstände bis zu 30 Lunaren Wert herstellen.)
Letzteres ist natürlich nur eine seeeehr grobe Faustregel, die nicht unbedingt sehr realistisch ist, aber man kann sich daran orientieren.
Eine Anmerkung allerdings noch: Wir haben die Selbstherstellung von Material für Schmiedekunst und Stoff- und Lederbearbeitung (anders als bei der Alchemie) absichtlich nicht in Regeln gegossen, weil das eigentlich eine sehr langfristige Sache ist. Es ist ja nicht damit getan, einem Bär die Haut abzuziehen. Das Leder muss auch gegerbt werden - das heißt, man muss es einweichen, äschern, eventuell spalten, entkälken, beizen, entfetten, gerben, entwässern, ausrecken, trocknen, weichmachen, wieder trocknen... siehe
hier. Das ist, wie auch das Verhütten von Metall, ein sehr spezieller, sehr langfristiger Prozess, der spezielle Materialien erfordert und den man eigentlich nicht einfach nebenbei auf der Reise unternehmen kann. Daher gingen wir davon aus, dass Schmiede, Schneider und Lederer sich das Material eher kaufen als es selbst herzustellen.
Das soll um Gottes Willen kein Verbot sein, das einfach zu ignorieren - gerade bei den Handwerksregeln lassen wir da ja selbst gerne mal fünf gerade sein, um sie abenteuertauglicher zu halten. Aber da ihr scheinbar schon die Jagd recht realistisch ausspielen wollt, interessiert euch vielleicht auch, was da noch so alles dranhängt.