Autor Thema: Taktische Vorteile herbeiführen und vergleichende Proben  (Gelesen 2951 mal)

Würfelfantasie

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Hallo Leute,

wenn man die Regeln dafür, taktische Vorteile herbeizuführen (S. 171), sehr genau nimmt, dann macht man diese Würfe immer gegen eine feste Schwierigkeit. Auch im Beispiel, in dem Tiai auf den Rücken einer Waldbestie springt, wird nur von einer Akrobatik-Probe gesprochen, nicht von einer vergleichenden Probe. Weiter im Beispiel steht dann, dass Tiai weiter Proben machen muss, um auf den Rücken der Bestie zu bleiben, weil sich die Bestie wehrt. Die Werte der Bestie scheinen keine Rolle zu spielen, außer dass die Spielleitung die Schwierigkeit möglicherweise von den Werten der Bestie abhängig macht.

Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass dies eigentlich vergleichende Proben sein sollten und dass man vermutlich auch nichts kaputt macht, wenn man es als vergleichende Proben abhandelt.

Meine Fragen sind:

1. Dies ist eher an die Redaktion gerichtet, als an die Community: Warum wird in den Regeln nur von festen Schwierigkeiten gesprochen? Falls es tatsächlich so gedacht ist, dass taktische Vorteile nur über feste Schwierigkeiten herbeigeführt werden, warum wird das so geregelt? Ich könnte mir denken, dass dies der Einfachheit dient.

2. Dies ist eher an die Community gerichtet: Wie handhabt ihr das? Was sind eure Erfahrungen? Lasst ihr vergleichende Proben für taktische Vorteile zu oder haltet ihr euch strikt an die Rules as Written?

3. Auch eher an die Community: Wenn ihr nur feste Schwierigkeiten benutzt, haben sich eure Spieler übergangen gefühlt, wenn sie sich nicht aktiv dagegen wehren können, wenn NSC einen taktischen Vorteil herbeiführen wollen?
« Letzte Änderung: 24 Nov 2014, 09:23:18 von Würfelfantasie »

Noldorion

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Re: Taktische Vorteile herbeiführen und vergleichende Proben
« Antwort #1 am: 24 Nov 2014, 09:35:42 »
1. Dies ist eher an die Redaktion gerichtet, als an die Community: Warum wird in den Regeln nur von festen Schwierigkeiten gesprochen? Falls es tatsächlich so gedacht ist, dass taktische Vorteile nur über feste Schwierigkeiten herbeigeführt werden, warum wird das so geregelt? Ich könnte mir denken, dass dies der Einfachheit dient.

Tatsächlich machst du absolut nichts kaputt, wenn du es über vergleichende Proben regelst. Dass es über einfache Proben geregelt ist, ist tatsächlich einfach der Einfachheit geschuldet - vor allem der Einfachheit des Kastens auf S. 171. Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie man eventuell einen taktischen Vorteil herbeiführen kann, und die dort angegebenen Schwierigkeiten dienen vor allem der Orientierung, damit Spielleiter einen Richtwert haben. Falls es einen passenden abgeleiteten Wert gibt (Verteidigung, körperlicher Widerstand) oder eine vergleichende Probe eventuell besser passt, kann man das natürlich jederzeit anders handhaben.

Die Regeln auf S. 171 sind letzten Endes nur ein Beispiel, wie so etwas aussehen kann. Immerhin steht dort auch, dass es "üblicherweise" eine kontinuierliche Aktion mit einer "passenden" Fertigkeitsprobe ist - das sollte gar nicht abschließend geregelt sein, sondern nur als Richtlinie dienen.

Würfelfantasie

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Re: Taktische Vorteile herbeiführen und vergleichende Proben
« Antwort #2 am: 24 Nov 2014, 10:03:45 »
Immerhin steht dort auch, dass es "üblicherweise" eine kontinuierliche Aktion mit einer "passenden" Fertigkeitsprobe ist - das sollte gar nicht abschließend geregelt sein, sondern nur als Richtlinie dienen.

Danke Noldorion! Das ging wirklich schnell. Ich habe mir das auch schon gedacht, wie du es gesagt hast, habe aber tatsächlich das kleine, aber mächtige Wort „üblicherweise“ dort überlesen. Die Regeln auf S. 171 klingen da etwas bestimmter, aber du hast recht, wenn man ganz genau liest, findet man hinweise, dass dies nur Richtlinien sind.

Ich würde den Rest der Community trotzdem gerne nach Erfahrungen fragen. Bei meiner Gruppe ist es noch nicht so häufig vorgekommen, dass jemand bewusst einen taktischen Vorteil herbeiführt, da alle noch die Grundregeln lernen (wir spielen leider nicht annähernd so häufig wie ich es gerne hätte).

Wie handhabt ihr die taktischen Vorteile üblicherweise? Sind es tatsächlich oft einfache Proben? Kommen vergleichende Proben häufiger bei euch vor? In welchen Situationen greift ihr zu vergleichenden Proben, wann nur einfache Proben?

EDIT: Eine andere Frage interessiert mich natürlich noch: Wie weit gehen bei euch taktische Vorteile? Ich hatte eine ähnliche Frage schon einmal gestellt, würde aber gerne noch einige allgemeine Beispiele aus euren Runden hören. Erlaubt ihr euren Spielern, NSC umzurennen, so dass der NSC danach liegend ist? Erlaubt ihr, dass Gegner umklammert werden?
« Letzte Änderung: 24 Nov 2014, 10:07:44 von Würfelfantasie »

Drarsus

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Re: Taktische Vorteile herbeiführen und vergleichende Proben
« Antwort #3 am: 24 Nov 2014, 10:28:34 »
Zu der Frage bzw. gerade das Beispiel von S. 171.

Im Schnellstarter und Abenteuer "Die Bestie von Krahorst" ist die Situation wie folgt geregelt, Akrobatik gg eine 15 um auf den Rücken zu kommen. Da neige ich dazu die 15 durch den KW zu ersetzen (macht´s zwar schwieriger aber find ich "logischer".) Danach, um sich oben zu halten werden vergleichende, erweiterte Tierführungsproben gg Zähigkeit verlangt. Handhabe ich auch so. Da wüsste ich nicht, warum ich gegen einen festen Wert würfeln lassen soll, wenn doch der eine aktiv versucht den anderen loszuwerden. (Wobei mir Zähigkeit da etwas komisch vorkommt)

Auf das Beispiel nun übertragen, würde ich auch sagen, dass Tiai in meiner Runde vergleichende Proben würfeln muss, anstatt gegen einen festen Wert, WENN sich die Bestie wert.
Wenn die Bestie aber normal weiterkämpft, vielleicht nicht einmal wegen seiner dicken Hornhaut die leichte Tiai bemerkt, dann würde ich gegen einen festen Wert/Schwierigkeit würfeln lassen.