Hallo!
Vorab: Ich bin ein wenig unzufrieden mit den Regeln zu den Sichtverhältnissen und Lichtquellen und möchte hier auch für mich selber mal unter die Lupe nehmen, was genau mich eigentlich stört und wo ich evtl. etwas ändern kann.
Was mir an der aktuellen Regelung gefällt:
Ich mag die Einfachheit der Regeln. Stufenweise eingeordnete Lichverhältnisse, die auch stufenweise verändert werden können. Auch das Zusammenspiel zwischen Lichtverhältnissen, natürlichen/magischen Lichtquellen und magischer Dunkelheit gefällt mir. (Allerdings wünsche ich mir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie die verschiedensten Änderungen der Mali gegeneinander verrechnet werden. Besonders, wenn personenbezogene Änderungen hinzukommen, wird es verwirrend.)
Auch, dass Lichtquellen nur jeweils eine Stärke und einen Radius haben, gefällt mir, abnehmende Lichtstärken würden mir zu sehr ins Detail gehen.
Was mir nicht gefällt:
Zum einen ist mir die Skalierung bei den Stufen zu grob. Natürlich kann ich als SL jederzeit auch Zwischenstufen ausrufen, aber wenn man schon ein Stufensystem hat, möchte man es ja auch nutzen.
Viel wichtiger ist allerdings, dass man schlechte Sichtverhältnisse für meinen Geschmack zu leicht negieren kann. So fällt es mir als SL schwer, die bedrohliche Athmosphäre einer von Dunkelheit geprägten Szenerie überzeugend rüberzubringen, wenn schon eine einzelne Fackel in der Lage ist, innerhalb ihres Lichtradius' die Lichtverhältnisse von starker Dunkelheit (nächtliche Szene mit wolkenverhangenem Himmel, wo nur selten einmal einer der Monde zwischen den Wolken hindurchschimmert) zu Tageslicht (strahlender Sonnenschein) wandeln kann.
Meiner Erfahrung nach ist die Sicht in Fackel- oder Lagerfeuerschein allein schon durch den "falschen" Schattenwurf niemals so gut wie im Tageslicht. (Silvester gehen wir immer in den Garten und machen Lagerfeuer. Da ist 5 Meter vom Feuer entfernt der Boden schon nicht mehr wirklich gut zu erkennen, laut Regeln (starke Dunkelheit, Lagerfeuer) gäbe es noch in 30 Metern Entfernung keine Einschränkungen mehr.)
Kommen dann noch Dämmersicht oder Katzenaugen etc. dazu, kann man seine Helden nicht einmal mehr mit der klassischen "finsteren Höhle" beeindrucken: Mit minimalem Ressourceneinsatz sehen die Helden im Umkreis von 10 Metern oder mehr genauso gut wie im Sonnenlicht. Ohne Magie ist es dann praktisch fast unmöglich, Abzüge durch schlechte Sichtverhältnisse zu verteilen. (Und ganz ehrlich, in vielen Höhlen gibt es sowieso keine Sichtlinien von mehr als 10 Metern.)
Mein Lösungsweg:
Da ich das System möglichst wenig antasten möchte, habe ich überlegt, die Lichtstufen enger zu skalieren und ggf. die Lichtquellen ein wenig anzupassen.
Stufe 0: Tageslicht +/-0 Die übliche Lichtstufe tagsüber bei gutem Wetter
Stufe 1: Dämmerlicht -2 Sonne gerade auf- bzw. noch nicht untergegangen / wolkenverhangener Himmel
Stufe 2: Zwielicht -4 Sonne hinter dem Horizont
Stufe 3: leichte Dunkelheit -6 Mondlicht
Stufe 4: Dunkelheit -8 Sternenlicht oder Mond mit Wolken
Stufe 5: tiefe Dunkelheit -10 Nachts mit dichter Wolkendecke
Stufe 6: Finsternis -12 Praktisch nur mit Magie oder in Innenräumen möglich
Tageslicht habe ich bewusst auf Stufe Null gesetzt, da so der Malus immer Lichtstufe*-2 beträgt. Finde ich intuitiver.
Bei den Lichtquellen würde ich nur wenig anpassen wollen, allerdings erscheinen mir die Reichweiten zu groß. Ich würde sie mindestens auf 2/3 oder gar auf die Hälfte herabsetzen. Der Bereich, der darüber hinausgeht, wird zwar noch beleuchtet, bringt dann aber in Bezug auf den Malus nichts mehr (siehe Silvester-Lagerfeuer).
Was würde ich erreichen:
Eine Fackel oder Laterne in absolut finsterer Höhle würde die Mali halbieren. Mit Dämmersicht schmelzen die Mali auf -2 (Draußen mit Fackel und Dämmersicht sogar auf Null), weiter runter geht es dann nur noch mit Magie. Das fühlt ich für mich deutlich besser an.
Gibt es irgendetwas, was ich übersehe? Evtl. muss man über den Zauber Schwärze kurz nachdenken, damit der in der Lage ist, auch am hellichten Tage Finsternis zu erschaffen (muss er das?). Ansonsten sollte sich am Zusammenspiel der unterschiedlichen Faktoren doch eigentlich nicht viel ändern, oder?
Ich freue mich auf eure Kommentare zu meinen minimalinvasiven Eingriffen.
Lieben Gruß,
der Dshafir
PS: Meine eigene Schritt-für-Schritt-Anleitung
1.: Natürliche Lichtverhältnisse betrachten
2.: Die stärkste Lichtquelle und die stärkste „Dunkelheitsquelle“ (egal ob magisch oder natürlich) miteinander verrechnen, die Differenz mit den Lichtverhältnissen verrechnen und ggf. kappen. Dies sind die objektiv vorliegenden Verhälnisse. Diese Verhältnisse sind auch ausschlaggebend für die Frage, ob z.B. Dämmersicht zum Tragen kommt.
3.: Dämmersicht, Zauber wie Katzenaugen, passende Meisterschaften anwenden, sofern diese tatsächlich die Lichtverhältnisse der betroffenen Person verändern
4.: Modifikatoren wie Blenden oder die Meisterschaft Nachtsicht, die ausdrücklich nur den Malus verändern anwenden.