Da ich keinen separaten Beitrag für die Bewertung der Abenteuer gefunden habe, nutze ich diesen Beitrag hier für eine Bewertung des Afali-Abenteuers.
Versunkene Hoffnung ist eines der beiden im Band Fahrende Völker enthaltene Abenteuer und beschäftigt sich auf 10 Seiten thematisch mit den Afali.
Klappentext: Seit ihnen das große Unheil prophezeit wurde, das das Festland verheeren soll, suchen die Afali nach si¬cheren Zufluchtsorten auf hoher See. Eine ihrer seit Jahren vorbereiteten Expeditionen braucht nun den Schutz der Abenteurer, um eine geheimnisvolle Rui¬ne auf dem Meeresgrund zu erkunden.
Einstieg und Hintergrund: Wie sich das für die Afali gehört, beginnt hier alles mit einer Prophezeiung. Der wirklich schön zu lesende Prophezeiungsspruch ist Bestandteil des Abenteuers und die Abenteurer können auch bei möglichen Interpretationen mitwirken. Ins Abenteuer wird die Gruppe vor allem als Söldner oder Geleitschutz integriert, also ein sehr klassischer Einstieg.
Abschnitt 1 – Reise: Es folgt eine Reise, die ingame mit 10 bis 15 Tagen angegeben wird, also einen durchaus recht üppigen Zeitraum. Hier sind einige Möglichkeiten, sich am Alltag zu beteiligen, kurz angerissen und wie das wohl sein muss, sind auch zwei mögliche Kampfbegegnungen (Hai, Wogendrache) mitsamt Wertekasten möglich. Der Abschnitt greift (völlig zurech) auf einige Verweise auf den Settingteil des Bandes zurück und spricht einige der afalischen Besonderheiten an, die Verzahnung von Abenteuer und Regionalbeschreibung ist an dieser Stelle auf jeden Fall gelungen. Eine kleinere Schwachstelle hier ist aber in jedem Fall zu nennen: Der letzte Abschnitt der Reise basiert mehr oder minder auf gut Glück, und der wichtigste Hinweis auf das Ziel der Reise wird im Einstieg hinter Proben versteckt. Dafür gibt es Abzüge, gerade weil ein Scheitern der entsprechenden Proben nicht angesprochen wird.
Abschnitt 2 – Tauchgang: Bevor es ins Wasser geht, werden die Taucher gesegnet. Schönes, passendes Detail, das aber gern mit einem konkreten Hinweis ins GRW hätte versehen werden können. Auch für den folgenden Tauchgang sind allerlei regeltechnische Hilfsmittel aufgeführt, die auch eigentlich eher unbegabten Abenteurern die Teilnahme an dem Tauchgang ermöglichen. Der Tauchgang als eigentliches Highlight des Abenteuers ist dann zugleich meiner Meinung nach auch seine größte Schwäche. Zwar sind die unterseeischen Ruinen angedeutet, aber ihr tatsächlicher Zweck bleibt dem Leser verborgen, es werden lediglich Andeutungen gemacht und Hoffnung auf ein Folgeabenteuer geweckt. So bleibt aber irgendwie der fahle Geschmack, hier lediglich den Einstieg in ein anderes Abenteuer vorliegen zu haben, was insbesondere ob des gelungenen Reiseteils sehr schade ist.
Fazit: Es bleibt ein zwiespältiger Eindruck. Schöne Verknüpfungen mit dem Regionalteil des Bandes und eine zwar sehr knappe, aber stimmungsvolle erste Hälfte auf der einen Seite, ein schwacher, da kaum herausgearbeiteter Höhepunkt auf der anderen Seite. Das geht soweit, dass mit fehlgeschlagenen Proben gar nichts in den Ruinen gefunden werden kann. Und ob das angedeutete Folgeabenteuer jemals erscheint? Da hab ich derzeit meine Zweifel. Aus diesem Grund vergebe ich leider nur eine 4. Hier wären weitere Seiten, die zumindest dem Spielleiter etwas über die Hintergründe des Ganzen erklären, um damit auf eigene Faust etwas machen zu können, notwendig gewesen.