Ressourcen als Belohnung müssen auf jeden Fall mit Bedacht gewährt werden, aber eine allgemeine Ablehnung sehe ich aus den möglichen Gefahren nicht hergeleitet. Schon gar nicht in meiner Runde. Denn zum einen sind da an den meisten gratis Ressourcen alle Spieler beteiligt (z.B. wenn sie für heldenhafte Taten Ansehen X in einer Region oder als Dank jeder einen besonderen Gegenstand erhalten) und zum anderen sind die Differenzen in den Mächtigkeiten nach meiner Erfahrung kaum relevant. Es ist ja nicht so, dass ich die Charaktere mit gratis Ressourcen vollstopfe, das würde ich auch nicht empfehlen. Aber hier und da mal ein Punkt richtet keinen Schaden an, vor allem wenn man sich wie ich auf die Ressourcen beschränkt, die wenig Einfluss auf die tatsächliche Mächtigkeit des Charakters haben (Zuflucht, Ansehen, Mentor...).
Und möglicherweise haben wir hier einen Dissens, der vielleicht auch Spielstilabhängig ist. Für mich haben Zuflucht, Ansehen, Mentor je nach Kampagne durchaus (tw. sogar starken) Einfluss auf die Mächtigkeit eines Charakters.
Und ganz klar gesagt: Ich lehne Ressourcen als Belohnung überhaupt nicht ab, ganz im Gegenteil. Mag ich total gern und freue mich auch, wenn es die in offiziellen ABs als Belohnung gibt.
Aber mMn ist es wichtig, dass sie auf dem EP-Konto Berücksichtigung finden.
Dies kann man z.B gut mit gebundenen EP machen.
Du sagst ja:
Und - für mich der wichtigste Punkt - ich sehe als Spielleiter auch gar keine Alternative in manchen Situationen. Denn wenn ich die Ressourcenpunkte nicht verschenken, sondern die normalen EP-Kosten verlangen würde, wären die Spieler jederzeit hin- und hergerissen, ob sie die EP jetzt investieren wollen oder nicht. Und wenn nicht, lehnt ihr Charakter dann ingame das (beispielsweise) Geschenk des Grafen ebenfalls ab? So etwas führt für mich zu viel Metagaming, das ich so gut wie möglich vermeiden möchte.
Das sehe ich genauso. Würde ich auch eher nicht so machen. Das wäre ja im Prinzip nur eine "normale" EP-Vergabe mit der SL-Erlaubnis Ressourcen zu kaufen (die ja gerade bei höheren Werten gerne unter SL-Vorbehalt stehen).
Da verschenke ich die Punkte lieber bedingungslos. Gebundene Erfahrungspunkte kommen für mich nicht in Frage. Ich möchte als Spieler vollends frei entscheiden, was ich mit meinen EP anfange und möchte meinen Spielern als Spielleiter diese Entscheidung auch völlig offen lassen.
Wo das die Freiheit einschränkt, sehe ich nicht. Vielleicht ist das aber auch ein Missverständnis:
Du würdest für ein Abenteuer z.B. 10 EP + ein Relikt 2 geben und den Stand auf 5 anheben.
Ich würde 10 EP + 14 EP (Relikt 2) + [soviele, dass ich Stand auf 5 heben kann] EP geben, wobei die letzteren halt zweckgebunden sind.
Ich sehe da keine Einschränkung der Spielerfreiheit im Vergleich der beiden Vorgehensweisen.
Im Prinzip wie Sinn haben sagt:
Üblicherweise sollten die Spieler solche aufgezwungenen Ressourcen ja nicht mit ihren "normalen" EP kaufen, sondern sie bekommen die Ressource und müssen ihren "ausgegebene EP" - Strand um die EP erhöhen, die es gekostet hätte. Die von Drakon erwähnten zweckgebundene EP
Solche EP bringen einen übrigens schneller in Richtung höherer HG, was bedeutet, daß man schneller höherer Widerstandswerte bekommt, mehr Splitterpunkte, ... und da die Welt ja nicht mitskaliert, ist das doch etwas Gutes?!
Ist zwar mehr Semantik, aber wenn man es nicht als "gebundene EP" formuliert, sondern als "geschenkte Ressource und bitte erhöhe dein 'ausgegebene EP'-Konto" formuliert, ist vielleicht die Ablehnung geringer.
Weinn einem dann der Weg in höhere HG zu schnell geht, muss man da als Hausregel vielleicht die HG-Schwellen erhöhen (das machen ja viele), aber Designseitig sind EP für Ressourcen schon in die EP-Schwellen eingepreist.