Dieses Abenteuer besticht in erster Linie durch die schrullig-liebenswerten Feen-Charaktere, die dort vorgestellt werden. Das vermittelte Flair (sowohl der Feenwelt als auch in Arwingen) ist sehr angenehm und lässt sich ohne große Schwierigkeiten aufgreifen.
(Achtung, es folgen Spoiler)Der Einstieg ins Abenteuer verlief über den obersten Stadtrat Steinfass entsprechend normal. Ich habe die Situation dadurch ein bisschen ernster vorgestellt, dass ein langer Tross aus Leuten, die die Stadt wegen der Feenplage (des entsetzlichen Lärms und der wackelnden Häuserwände) gerade verließ und an den Häusern der Stadtwache verzweifelte Einwohner Schlange standen, um Angehörige als vermisst zu melden. Die Hinweise zum eigentlichen Plot fanden die Spieler nach einer kurzen Orientierungsphase (kleiner Kritikpunkt: die Hinweise hätten ein bisschen besser aufgereiht sein können) und nach einem (sehr harten) Kampf gegen eine Schlammameise die nötigen Informationen, um tätig zu werden und haben die Gelegenheit ergriffen, direkt in die Feenwelt zu gehen. Dort holten sie ein paar Erkundigungen ein, erhielten die Information mit den Schwarzen Rittern und kehrten zurück. Sie haben dann sehr schnell zur Taverne gefunden, was aber mehr mit Zufall und Glück zu tun hat als mit Kombinationsgabe (hier wurde von einem bereits mit dem Abenteuer bekannten Mitspieler ein wenig auf die Sprünge geholfen, ansonsten hätte der Schluss nicht sehr nahe gelegen). Man verbündete sich mit den Schwarzen Rittern und wurde dann ins Holzschloss der Wipfelkönigin geführt. Der Rest des Abenteuers verlief einigermaßen nach Plan. Die hämischen Spiegel fand ich persönlich an der Stelle etwas fehl am Platz (weiterer kleiner Kritikpunkt: Die Persönlichkeit der Spiegel und ihr generelles Verhalten werden in meinen Augen unzureichend dargestellt) und wurden recht schnell überwunden. Das finale Rätsel hat dann erst für Kopfkratzen gesorgt, wurde dann aber zur "Herausforderung des Abends", die dank der zwei Efeueulen (und dem Umstand dass die Charaktere HG1 waren) zwei SC an den Rand des Todes gebracht hat.
Dinge, die ich angepasst und weggelassen habe:
- Den Straßenjungen Lorek und die stachelige Taubenfamilie habe ich weg gelassen, da sie in Hinblick auf den Plot überflüssig waren.
- Die sprechenden Bäume in der Welt der Wipfelkönigin habe ich nicht in dem Ausmaße eingebracht. In meiner Version gab es nur einen davon. Dafür gab es dort auch einen Riesen, der die Abenteurer ein wenig herum getragen hat.
- Bei den Schwarzen Rittern habe ich mich ein wenig an Terry Pratchetts Wir-sind-die-Größten (The Wee Free Men) orientiert, was ganz gut passt, wie ich finde (und zu einer lustigen Szene mit der menschlichen Kriegerin geführt hat, die im Keller des Luserias Treu Wache gehalten und plötzlich Geflüster gehört hat: 'Meinst du, wir kriegen die in unser Netz, fett wie die ist?')
Kritikpunkte (Liste):
- Der Weg in den Plot ist etwas sperrig bzw. nicht so leicht erkennbar
- Der Aufenthaltsort der Schwarzen Ritter war (unter normalen Umständen) ein wenig zu schwer heraus zu finden (insbesondere da sie absolut essentiell für den Plot sind wiegt das für mich relativ schwer)
- Mir als SL hat ein wenig mehr Information zu den Bewohnern der Feenwelt gefehlt. Es heißt "freundliche Bewohner machen dies und das", aber sie werden nirgendwo beschrieben oder auch nur näher spezifiziert.
- Hier und da hätten es ein paar mehr nützliche Seitenverweise für den faulen SL sein können (Schwieriges Gelände zum Beispiel, wenn schon explizit beim Kampfverhalten steht, dass damit gespielt wird)
Insgesamt wurde das Abenteuer von allen Mitspielern sehr positiv bewertet. Und dem schließe ich mich durchaus an. Das Abenteuer weist einige kleine handwerkliche Schwächen auf, die in eine gute Bewertung münden.
Von mir gibt es eine 2+.
PS: Ach ja, als Belohnung erhielten die Charaktere 20 Lunare, 10 EP und einen Orden von der Markgräfin (auf einem Empfang zu ihren Ehren).