Und das ist der Trugschluss. Sie passen nicht zusammen. Bei dem einem bestimmt die Kirche, woran man glaubt. Bei dem anderen aber der weltliche Landesherr. Zu der Zeit, als man
cuius regio eius religio einführte, um einen Glaubenskrieg zu beenden, war die Praxis Lehen an die Kirche zu vergeben, eigentlich schon längst vorbei.
Auch sind die Hintergründe ganz unterschiedlich:
- Bei dem einen geht es einer zentralen Herrscherfigur darum, den Machtzuwachs rivalisierender Familien zu verhindern, in dem er wichtige Lehen an Personen vergibt, die diese nicht vererben können, weil sie wegen ihres kirchlichen Amtes keine legitimen erben haben können.
- Bei dem anderen geht es darum, einen religös begründeten Bürgerkrieg zu verhindern, in dem man Provinzherren festlegen lässt, welcher Glaube in ihren Provinzen gilt. Das funktioniert aber auch nur, wenn die jeweiligen Religionen einen absoluten Alleinvertretungsanspruch haben, was bei polytheistischen Religionen eigentlich unüblich ist.