OT:
Selbst Horror ist ein grosser Sammelbegriff und die Übergänge von Unterart zu Unterart können fliessend sein.
Weltengeist fokusiert sich auf Survivalhorror - die Charaktere stehen einer Bedrohung Gegenüber die durch ihre (vermeindliche) Unüberwindbarkeit und/oder Fatalität Verzweiflung hervorruft. Die Protagonisten sind stets im Nachteil und ein Überleben ist eher unwahrscheinlich. "Du fühlst, dass in der Dunkelheit das hungrige Monster auf dich wartet. Instinktiv weisst du, dass es lächelt als du die Stufen hinabsteigst."
Ich stimme ihm aber zu, dass eine Horrorgeschichte mit der Stimmung steht oder fällt und nicht mit jeder Gruppe, als das was sie ist, gespielt werden kann. Method Acting ist vielleicht zu krass formuliert, aber es sollte sich zumindest jeder in die Situation einfühlen können. Finde aber, dass auch "gewöhnliche" Krimiabenteuer dies genauso benötigen und da haben viele SLs weniger Respekt davor sich ranzuwagen.
Ich selbst mag klassischen Gruselhorror, wo der Fokus auf dem Gefühl "Hier stimmt etwas nicht" der irrationale Schauder hervorruft liegt. Ich weiss gar nicht, ob ich auf Lorakis, wo das Übernatürliche und Geister so alltäglich sind, überhaupt sowas leiten könnte..."Du brauchst eine Weile um zu begreifen, dass du nicht in einen Spiegel blickst... Es ist ein Bild... und doch ist es DEIN Gesicht auf dem Gemälde."
Manchmal gelingt mir die Stimmung, manchmal nicht. Das muss nicht mal mit der Spielergruppe zu tun haben - selbst wenn man immer mit den gleichen Leuten spielt, ist das Ergebnis je nach Tagesform unterschiedlich.
Wenn man es nicht einfach probiert, weiss man nicht ob es mit der Stimmung klappt oder nicht...
Habe vor kurzem "The Haunt" (D&D5) von PB Publishing geleitet, welches zu Halloween kostenlos im Dragon+ veröffentlicht wurde und kann es jedem empfehlen der gerne mal Grusel ausprobieren will. Es ist im Grunde ein "simpler" Dungeon Crawler in einem Spukhaus und hat es viele stimmungsvolle Vorlesetexte, welche die Spieler automatisch "auslösen" und dadurch ist es sehr einfach die benötigte Stimmung zu erzeugen, selbst wenn man keine Erfahrung auf dem Gebiet hat. Es ist wie ein Mondsplitter aufgebaut und da der Fokus nicht auf Kampf ist, sondern Erkundung lässt es sich mit sehr wenig Aufwand auf fast jedes andere System übertragen.