Autor Thema: Konflikte in Lorakis (War: Brainstorming Götterband)  (Gelesen 4791 mal)

Neruul

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Im Brainstorming-Thread zum Götterband bezüglich neuer Meisterschaften fiel folgende Aussage:
(Stark gekürztes Zitat)

(...)

Die zweite Entscheidung ist dann, inwieweit es Konfliktpotential auf Lorakis bezüglich Religion gibt.

Konflikte sind eine der treibenden Kräfte in einer Spielwelt, und machen diese interessant, verleihen den Charakteren direkt eine Agenda und geben dem SL etwas mit dem man Arbeiten kann. Das muss jetzt nicht (nur) der ausgelutschte 'tollkiensche' Krieg Alben gegen Orks sein(...)

Jedoch schweigt das GRW und der Weltenband gerade hier doch recht laut, z.B. durch die Absenz von von Rassismus auf Lorakis.

Bezüglich Religionen ist dabei zu unterscheiden, ob der Konflikt eher aus der Religion selber erwächst (Glaube an Gott A anstatt an Gott B), oder aus den damit verbundenen Praktiken. Wenn der Ahnenkultler seinen kannibalischen Praktiken auf dem Marktplatz von Ioria nachgeht gibt das wohl mindestens böse Blicke .... Und was sind die Konsequenzen solcher Konflikte: Hexenverbrennungen? Religionskriege? Soziale Unruhen wenn der Klerus gegen die weltlichen Herrscher aufbegehrt? Unterdrückung/Verfolgung gewisser Religionen?

Insgesamt empfinde ich Lorakis noch als zu steril was Konflikte angeht....

(...)

Bisher habe ich folgenden Eindruck von Lorakischen Konflikten:

Die Konflikte variieren Stark von Region zu Region.

Im Weltenband findet man u.a. folgende Konflikte:

- Im Nyrdfinger "Nonnenkrieg" gab es eine Schlacht zwischen dem Adel und dem Klerus.

- Auf den Östlichen Inseln Elyreas Gibt es Seeräuber. Anhänger fremder Götter werden sehr misstrauisch beäugt.

- In Midstad stehen reiche Adlige und Ritter einem hungernden Volk gegenüber. Nachdem der Kult der Hekaria entmachtet wurde, verehrt der Adel Götter wie Yonnus, Vordan, Manildan und Wesantia.
Die einfache Bevölkerung verehrt Dornius und Sinbara, während vor allem Gesetzlose und Hexer weiter zu Hekaria beten.

- Das Land Dalmarien Befindet sich in einem Thronfolgestreit

- In Demerai sind Korruption und Intrigen sogar an der Tagesordnung

- In der Unterstadt Iorias kämpft man häufig wahlweise um das nackte Überleben oder das tägliche Brot, Händler und andere erpressen gerne Schutzgelder oder gehen anderen zwielichtigen Geschäften nach.


Im Band zur Arwinger Mark findet man u.a. folgende Konflikte:

- Baron Sorbar von Dornfels und Melinde von Garinsfels können sich nicht ausstehen.

- In der Stadt Runhag liegt die wahre Macht in den Händen der miteinander konkurrierenden Banden.

- Man erzählt sich, Ordensritter des Wächterbundes hätten das eine oder andere Dorf ausgelöscht, da es offenbar von den Mächten der Finsternis verdorben war.

- Selbst im Rat der Arwinger Adligen intrigiert man gegeneinander um seinen Einfluss zu erweitern, sei es durch Briefe, Spione aus Mertalia oder andere Allianzen.

- An Markttagen werden von Händlern ganze Wagenladungen gestohlen, Gifte werden unter dem Ladentisch verkauft und man schmiedet Ränke gegen lokale Adlige.

Auch der Selenia-Band selbst wird wahrscheinlich zeigen, dass es auch Feinde im Innern des stolzen Kaiserreichs gibt:

Der Klappentext spricht ebenfalls von " Intrigen bei Hof", "Fehden auf dem Land", "Gaunerbanden" und "Geheimbünden".


Insgesamt würde ich schon sagen, dass es auch ohne ein "böses Land" wie Mordor genügend Konfliktpotential, selbst innerhalb einer einzelnen Grafschaft (Arwinger Mark) oder gar einer einzelnen Stadt (Runhag).


Wie seht ihr Lorakis in Sachen konflikte?
Ist es eher steril und statisch? Oder ist es bereits jetzt in Sachen Konflikte lebendig?

SeldomFound

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Re: Konflikte in Lorakis (War: Brainstorming Götterband)
« Antwort #1 am: 19 Jun 2016, 17:04:06 »
Ich sehe es so, dass es in Lorakis durchaus Konflikte gibt, die aber eben niemals so weit gehen, dass sie bestimmte Gruppenkonstellationen unmöglich machen.

Ja, der Wyrmbann-Orden konkurriert mit dem Wächterbund und haben eine sehr unterschiedliche Auffassung bezüglich der Drachlinge, aber dennoch können entsprechende SCs zusammenarbeiten, ohne dabei notgedrungen ihre jeweilige Organisation zu verraten.


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Ravenking

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Re: Konflikte in Lorakis (War: Brainstorming Götterband)
« Antwort #2 am: 19 Jun 2016, 19:59:16 »
Wie seht ihr Lorakis in Sachen konflikte?
Ist es eher steril und statisch? Oder ist es bereits jetzt in Sachen Konflikte lebendig?

Bisher habe ich den Eindruck, dass der eine oder andere Konflikt bereits formuliert oder angedeutet ist (die Liste oben ist ja nur ein Auszug). Und man darf m.E. auch nicht vergessen, dass die Beschreibung aufgrund der Größe der Welt bisher die meiste Zeit noch sehr wenig in die Tiefe geht - da ist jede Menge Raum für Auseinandersetzungen und ich erwarte auch, dass sich das künftig noch deutlicher zeigen wird. Aber auch aktuell finde ich schon eine Reihe (übrigens auch religöser) Konflikte, aus denen man spannende Plots stricken kann.

Was in der Welt tatsächlich sehr unterrepräsentiert ist, sind echte Kriege. Vielleicht ist das der Tatsache geschuldet, dass die kriegerische Dynamik sehr kurzlebig ist und schnell große Veränderungen von Ländern und Herrschaftssystemen hervorruft? Ich könnte mir vorstellen, dass man sich hier eher für eine "statische" Welt entschieden hat, bei der man nicht genau drauf schauen muss, in welchem Jahr das Gebiet denn nun gerade wem gehört o.ä.
Andererseits sind entscheidenen Kriege auch noch nicht gerade lange her. Der letzte Mondsteinkrieg z.B. war vor ca. 60 Jahren. Für einen Menschen (und erst recht für einen Vargen) mag das lange sein, aber die Gnome, Alben und Zwerge der Gegend werden sich vermutlich alle noch sehr persönlich daran erinnern. Wäre auf jeden Fall mal ein interessantes Gedankenspiel, ob bei langlebigen Völkern Krieg vielleicht generell seltener ausbricht, weil es noch genug Leute gibt, denen die Kriegserinnerungen in den Knochen stecken bzw. die den Frieden ggf. selbst mit ausgehandelt haben und unterstützen.
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Fadenweber

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Re: Konflikte in Lorakis (War: Brainstorming Götterband)
« Antwort #3 am: 19 Jun 2016, 20:26:00 »
Ravenking spricht da sehr wichtige Punkte an. Mit dem derzeitigen Vorgehen bleibt vor allem der Weltband als "Bühne" und kleinster gemeinsamer Nenner lange gültig bzw. ist eine Folie, wie es ohne den heißen Konflikt einer Kampagne wäre. Wir haben hier bewusst nur in wenigen Regionen akut offene Konflikte gesetzt, sondern eher Konflikte (/nicht) beschrieben, die
- gerade als heiße Phase zwar beigelegt wurden, aber noch als Ressentiment bestehen (und so auch noch lange bestehen können).
- sich gerade erst abzeichnen oder derzeit 'kalt' sind, aber in Zukunft durchaus relevant werden können
- vielleicht noch gar nicht beschrieben sind, aber in unseren Hinterköpfen für später schlummern ;)
Vorteil: Man kann leichter auf einer dennoch gemeinsamen Basis "sein eigenes Ding" machen, Beschreibungen aus kriegerischen Kampagnen oder Regionalerweiterungen mit einem entsprechenden Fokusthema lassen sich leichter als Option/Angebot betrachten, und eigentlich ereignisreiche Phasen fallen nicht unter den Tisch, weil der Beschreibungsfokus von Publikationen zu lange woanders liegt. Das heißt aber nicht, dass Lorakis 'steril' wäre. Es brennt nur umgekehrt auch nicht statisch ;)
« Letzte Änderung: 19 Jun 2016, 20:33:21 von Fadenweber »

Travita

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Re: Konflikte in Lorakis (War: Brainstorming Götterband)
« Antwort #4 am: 20 Jun 2016, 08:30:40 »
Ich könnte mir vorstellen, dass man sich hier eher für eine "statische" Welt entschieden hat, bei der man nicht genau drauf schauen muss, in welchem Jahr das Gebiet denn nun gerade wem gehört o.ä.

Das sehe ich auch so - und ich finde das gut so. Konfliktmöglichkeiten sind ja im Weltenband angedeutet und durchaus in Eigenverantwortung des Spielleiters für sein Lorakis ausbaufähig.
Ich sehe den Weltenband und die Regionalbeschreibungen wie eine Art Reiseführer. Da werden nun mal keine zukünftigen Kriege beschrieben, das macht diese Nachschlagewerke halt sehr lange gültig. DSA Spieler können ein Lied davon singen, wie oft man durch Verschiebung der aventurischen Machtverhältnisse die Regionenbände nicht mehr aktuell gemacht hat.

Olibino

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Re: Konflikte in Lorakis (War: Brainstorming Götterband)
« Antwort #5 am: 20 Jun 2016, 10:29:36 »
Also wenn man Lust auf die Teilnahme an einem Krieg hat, kann man ja auch seine Kampagne beispielsweise ins Jahr 950 in die Termark ansiedeln. Auch wenn das grobe Endergebnis feststeht, können die Abenteurer ja durchaus ihren Anteil daran haben, die Orks zu vertreiben, Hilfe über den Mondpfad zu holen, Zivilisten in Sicherheit zu bringen etc..