Ja, das Storytelling-System der aktuellen WoD (nicht Storyteller, das ist classic WoD und sagt mir deutlich weniger zu) kann ich für so etwas durchaus empfehlen.
In meiner Gruppe haben wir das auch schon für alles mögliche abseits der üblichen WoD-Settings verwendet, von klassischer Fantasy über Kalte-Krieg Agenten bis zu (gerade laufend) BattleTech (wo wir die Mechkämpfe mit den Tabletop-Regeln und den Rest mit WoD machen).
Ist ziemlich leichtgewichtig auf der Regelseite, allerdings recht "klassisch" in der Ausrichtung (also keine starke Meta-Ebene wie z.B. bei Fate). Dabei werden aber soziale und mentale Fähigkeiten gleich hoch gewichtet wie physische (theoretisch, in der Praxis ist das natürlich von den jeweiligen Abenteuern abhängig).
Die erste Edition hatte zwar noch einige Problemchen, insbesondere bie der Balance der (optionalen) Kampfstile, in der aktuellen zweiten Edition wurde hier aber nochmal ziemlich nachgebessert. Allerdings gibt es noch kein neues Grundregelwerk der zweiten Edition, die Regel-Updates sind aber gratis als pdf verfügbar.
Die Kämpfe funktionieren ganz gut, wenn man welche haben will, arten aber aufwandsmäßig nicht aus und unterbrechen die Handlung nicht allzu sehr. Auch, weil es einige Regeln gibt (besonders in der zweiten Edition), die fördern, dass man nicht Mann gegen Mann bis auf den letzten Blutstropfen kämpft sondern die auch erzählerische Effekte (allerdings eher auf "düster und dreckig getrimmt", wer fair kämpft ist selber schuld) gut reinbringen können.
Die Varianz der Würfelergebnisse ist in WoD teilweise etwas höher, so dass man sich auch auf hohe Fertigkeiten nicht immer "verlassen" kann. Das kann man als Bug oder als Feature sehen.
Gibt auch mehrere verschiedene Magiesysteme zur Auswahl (je nach Sub-Setting eben) und eignet sich ganz gut als Baukasten.
Was sich für wirklich stark erzählerische Kämpfe eignet und diese dynamisch mit ständig neuen Ereignissen anreichert (die wiederum Erzählpotenzial bieten) ist das neue Star Wars System. Da bin ich aber noch nicht selber zum spielen gekommen (habe die Regeln aber gelesen). Das ist aber eben ziemlich cinematisch (und fängt den Stil der Filme regeltechnisch wirklich recht gut ein). Und hat eine gewisse Buy-In-Hürde, weil es eigene Würfel verwendet, die nicht ganz billig sind.