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« am: 19 Aug 2020, 16:25:44 »
Als man den Südturm und das Fliegenkontor mit seinen offenen Fenstern und Balkonen schon fast erreicht hatte, wollte man das ganze doch lieber auf den nächsten Tag verschieben. Schließlich war allen dann noch eingefallen, dass man als Geschenk für den Knochenkönig noch einen Steintafel meißeln lassen wollte, was man dann auch bei einem untoten Zwerg sogleich in Auftrag gab.
Seit der Ankunft lief alles relativ friedlich und glatt ab. Im Schankraum war es ruhig und auch wenig Leute ließen sich in der Nähe des Gasthauses blicken.
Am nächsten Morgen machte sich die Gruppe zeitig auf um zum Fliegenkontor zu gelangen, da man schon öfters von Wartezeiten im Phönixreich gehört hatte. Vor dem Flügeltor hatte sich nur eine kleine Schlange gebildet und man nutzte die Zeit um zu beobachten, wie denn die Personen davor agierten: Die jeweiligen 2 Wachen in schwarzen Wappenröcken, die links und rechts des Tores standen, sprach niemand an. Stattdessen kam immer jemand aus dem Tor heraus, fragte ob man zum Stadtwache, zum Fliegenkontor und etwas anderes begehre. Als die Gruppe schließlich dran war, stellte sich die Vargin theatralisch als Vertreterin des Orakels vor und zeigte auch das Abzeichen des Botschafters aus Selenia vor. Der Untot vor Ihnen nickte nur und deutete Ihnen ihm zu folgen und sie trotteten hinterher in den großen Ratsaal. Dort warteten einzelne Personen oder Grüppchen, während im ganzen Saal Gegenstände ausgestellt waren. Kleine Schrifttafeln erklärten von "Schwert des Herzogs von Wintholt, 873 LZ" bis verschimmelter "Yak-Butter, 995 LZ", welche Gastgeschenke hier ausgestellt waren.
Schließlich rief eine gebeugter Untoter mit einem goldenen Stab "die Vertreter des Orakels" auf. Stumm schritt er hinaus aus dem Raum und fing an die Truppen hinauf zu schlurfen. Allen fiel noch die morbide Architektur mit vielen Totenköpfen und Knochen auf, die von Stockwerk zu Stockwerk weniger wurde. Nur Sukara fiel das kurze Blitzen in den leeren Augenhöhlen der Totenschädel auf, während sie vorbeigingen.
Im 9. Stock wurden sie dann in ein karges Zimmer geleitet, während hinter Ihnen 4 Schwarzröcke den Treppenaufgang für weitere Personen sperrten. Schnaubend und aufgeregt wartete man auf den König der Fliegen, der nach 5 Augenblicken in den Raum tratt. Das Öffnen der Türe und das Surren von Fliegen kündigte ihn an. Mit einem Nicken ging er an der Gruppe vorbei, machte eine einfache Handbewegung zu den Stühlen und setzte sich wortlos. Wieder war es an der Vargin zu sprechen. Nach dem Austausch von Grüßen und Nettigkeiten sprach man auch gleich die Prophezeihung an. Nach einer kurzen Erkundigung des Fliegenkönigs trug man dann die ganze Prophezeihung vor. Der König stellte dann die Fragen wie das Orakel das interpretieren würde und ob sie schon jemanden davon erzählen hatten. Über aus detailreich wurde dann die bisherigen Erkenntnisse der Prophezeihung geteilt und auch der Hinweis gegeben, dass man schon dem Botschafter in Selenia den Text vorgetragen hatte.
Der König der Fliegen schien kurz zu überlegen. Da erwähnte Calsandre, dass sie auch für jeden König ein Gastgeschenk hatten: Einen Tanz der Sinnen für den König der Fliegen selbst, edeles Holz für die Golems des Königs des Fleisches und eine in Stein gemeißelte Prophezeihung des Orakels für den Knochenkönig. Daraufhin lud sie der Herrscher ein, an diesem Abend bei ihm den Tanz aufzuführen. Er würde sich persönlich um die Schattenessenz kümmern und Ihnen am Abend übergeben. Weiters bietet er gerne seine Unterstützung an, wenn die Gruppe schon weiß, wie sie weiter reisen möge, würde er Ihnen Personen zum Schutz mitgeben. Hoch geehrt bedankte sich die ganze Gruppe beim Fliegenkönig.
Freudig verlies man den Südturm um nochmals den Steinmetz anzutreiben, dass die gemeißelte Prophezeihung schon an diesem Abend fertig sein würde. Auf dem Weg dorthin fiel der Gruppe auf, dass auf Ihrem Weg hinter ihnen oder ein paar Schritte abseits noch etwas ruhiger wurde als sonst. Mit überragenden Sinnen erkannte man 4 Untote, die weiße Mäntel gehüllt waren. Alle machten um diese einen großen Abstand und auch die Gespräche wurden unterbrochen und später weitergeführt. Als sich diese auf dem Rückweg zum Gasthaus immer noch beiläufig in der Nähe aufhielten, wollte Sukara sie sogar auf etwas zu Essen einladen. Aber stoisch blickten die geradeaus als die Vargin Ihnen das Essen anbot. Sie gingen wohl nicht weg. Grübelend was dies bedeuten möge, welchen Weg man nehmen sollte und wie man die nächsten Stunden bis zum Tanz nutzten konnte, ging man auf die Zimmer in der Unterkunft.