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Nachrichten - Takur

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Die Roten Turbane
Atasato, Kintai (Hao, Ren und Luo)

Die Geschichte des roten Oni sorgte auch in den Folgewochen für Gesprächsstoff, zumal Benkei in der Stadt blieb. Luo, Takur und Akira trainierte hin und wieder mit ihm. Benkei war indes nicht der einzige Neuzugang in der Handelsmetropole, der Aufmerksamkeit erregte: die Anwesenheit von Prinzessin Hui Amui war nicht lange ein Geheimnis geblieben. Die verschiedenen Kintarai-Fraktionen waren sich anscheinend uneins, wie sie sich gegenüber Amui und bezüglich der Situation in Zhoujiang generell verhalten sollten. Gerüchtehalber gab es Gruppen, die für eine grundlegende Neuorientierung der Politik der Kintarai eintraten, dem aber andere Daimyos und Vertreter der fünf großen Clans entgegenstanden. Gerüchte, dass ein hochrangiges Mitglied der Unbesiegbaren Kaiserlichen Armee auf dem Weg in den Norden war, heizten die Spekulationen zusätzlich an. Dazu kam, dass in Atasato Vorbereitungen für die alle paar Jahre stattfindende Tributprozession der nördlichen Provinzen liefen, die legendäre „Seidene Stadt“, die von Atasato zur Hauptstadt Senrai ziehen würde. Wiewohl der Aufbruch noch einige Monate in der Zukunft lag, fanden sich bereits erste potentielle Teilnehmer aus Kintai, Zhoujiang und sogar Selenia ein, wurden Tributgeschenke vorbereitet und köchelten Rivalitäten. Dies beschäftigte besonders Akira, der sich natürlich für die Belange Klan Rankus interessierte, dem seine Familie zugeschworen war. Zudem nutzte er die Gelegenheit, Atasato zu erkunden und besuchte Orte wie den Tempel, wo die Gebeine der legendären 55 herrenlosen Klingen beigesetzt waren, die in der Stadt vor vielen Jahren ihren Herren gerächt hatten und dabei ehrenvoll gefallen waren oder ihren Bruch der kaiserlichen Gesetze mit Selbstmord gesühnt hatten.
Hao, Ren und Luo hatten vor allem Umgang mit der zahlenmäßig starken zhoujiangischen Gemeinde in der Stadt – die eher die Unterschicht ausmachte: Hafenarbeiter, Manufakturarbeiterinnen und billige Beschäftigte in den Amüsierbetrieben der Stadt.

Luo war in Sorge, dass Amuis öffentlich bekannte Gegenwart erneut Verfolger auf sie aufmerksam machen würde. Er hielt die Augen nach dem Nekromanten Kong auf, der den Helden bei der Anreise Schwierigkeiten gemacht hatte. Zumindest diese Sorge erwies sich als unnötig, denn kurz darauf erreichte die Abenteurer ein Paket mit einem Brief, einem zerbrochenen Magierstab und einem zerflederten Buch. Der Jadedrachen teilte mit, dass Kong kein Problem mehr sei. Trotzdem warnte er noch einmal, dass sich die Prinzessin sich mit Mächten einließe, die unberechenbar und unkontrollierbar waren. Amui nahm die Warnung nicht übermäßig gnädig auf. Hao gelang es mittels ihrer Magie den Stab – der aus Geisterholz bestand und zudem den Geist des Trägers stärkte  – zu reparieren. Sie überließ ihn Ren. Die Magierin konnte einen fähigen Handwerker finden, der einen Teil des Artefakts in ein Rollsiegel umarbeitete.
Haos Magie half auch, das beschädigte Buch auszubessern. Gemeinsam mit Ren kontne sie das Kauderwelsch aus Textfragmenten sowie alchemischen und astronomischen Symbolen entziffern. Es handelte sich um ein Tagebuch Kongs. Kong erwähnte mehrfach seinen „Meister“, ohne ihn jedoch zu identifizieren. Er hatte vor dessen Fähigkeiten offenbar Respekt, weit weniger vor dem Varg Tang, der ihm in Palitan als Handlanger gedient hatte. Kong bezeichnete sein Rituale zur Aufstachelung der Geister im Sumpf der 32.000 Lichter als eine „Probe“. Außerdem hatte  er in Palitan vergeblich den Friedhof der „gefallenen Invasoren“ gesucht. Vermutlich bezog sich dies auf die fast 500 Jahre zurückliegende, Besetzung Palitans durch die Kintarai. Kong hatte es als Zumutung empfunden, die falschen Jadedrachen zu befehligen, da er von der „Obsession“ seines Meisters betreffs des Jadedrachens nicht viel hielt. Die Jagd nach der Prinzessin hatte ihn mehr interessiert. Dabei ging es ihm weniger um Amui – von der er abfällig schrieb, er sei sich nicht sicher ob er seinem Meister oder General Wu (dem eine Affäre mit Amui nachgesagt wurde) ein „Spielzeug“ beschaffen sollte. Wichtiger waren für Kong die Siegel im Besitz der Prinzessin – wobei er das kaiserliche Siegel als zweitrangig betrachtete. Das zweite Artefakt interessierte ihn weit mehr, wobei er spekuliert hatte, ob sein Meister es für sich selbst oder für „jemand anderen“ wollte, und das es die Machtverhältnisse grundlegend ändern könnte.

Angesichts dieser Neuigkeit weihte Ren Hao darüber ein, dass sie während des Einbruchs in den kaiserlichen Palast in Palitan bemerkt hatte, hatte wie die Prinzessin heimlich etwas mitgenommen hatte. Hao hatte Bedenken, in der Sache nachzuhaken. Sie wollte ungern noch tiefer in die Politik hineingezogen werden. Dies war indes im Fall der ambitionierten Ren anders. Letztlich informierten die beiden Amui über den Inhalt des Tagebuches. Ren gelang es, die zunächst zurückhaltende Prinzessin davon zu überzeugen, ihnen mehr zu erzählen. Neben dem kaiserlichen Siegel – welches sie für die Verhandlungen mit den Triaden, den Kintarai und der designierten Fürstin Zo Zo benötigte – hatte Amui tatsächlich noch einen zweiten Gegenstand im Frühlingspalast gesucht. Dabei handelte es sich um das „Blutsiegel von Yu Yushi“. Es diente angeblich dazu, Pakte mit mächtigen jenseitigen Wesen zu schließen. Die Kaiserlichen hatten erfahren, dass jemand sich für das Siegel interessiere und wollten es in Sicherheit wissen. Wer das Siegel für sich begehrte, wusste auch Amui nicht – vielleicht der Geisterdrache? Sie machte sich Sorgen, dass die Aura des Siegels Verfolger anziehen könnte und hatte es deshalb inzwischen abgeschirmt. Ren und Hao versicherten Verschwiegenheit. Die Prinzessin erhielt zudem eine Abschrift des entschlüsselten Tagebuches.

Der gut vernetzte Luo hörte in den folgenden Tagen beunruhigende Geschichten aus Zhoujiang. So sollten die barbarischen Jogdaren in der Fangschreckenprovinz Überfälle durchgeführt haben, nachdem Wu sie in der Büffelprovinz zurückgeschlagen hatte. Manche behaupteten, die Kaiserlichen würden die Wilden mit Waffen versorgen. Der Usurpator heuerte zudem zusätzliche Truppen an. Er hatte wenig Erfolg in Kintai gehabt, weil etliche Daimyos die Anwerbungen verboten hatten. Dafür strömten Männer und Frauen aus Dalmarien, Jagodien und Farukan über die am Ufer des Riesengrabs gelegene Hafenstadt Taka ins Land. Zudem versuchte Wu angeblich, südlich der Mauerstraße Siedler aus dem Ausland wie aus dem Inland – darunter auch Kleinkriminelle, Missliebige und Arme –anzusiedeln. Vage Gerüchte sprachen von Kämpfen in der Prinzessin Yi gegenüber loyalen Phönix- und Tigerprovinz.

Luo hatte sich zugleich in der Stadt nach der Kobe umgehört, der die Abenteurer einige Monate zuvor in Palitan bei der Suche nach dem gestohlenen Mondstahl geholfen hatten. Es war nicht schwer, ihren Bekannten Ayanokoji zu finden. Die „Kobe des blauen Stahl“ (Busuruchiro) fertigte vor allem hochwertige Waffen. Die Abenteurer wurden freundlich begrüßt. Die Arbeit an dem Artefakt, für das der Mondstahl bestimmt gewesen war, war noch längst nicht abgeschlossen. Noch war man bei der Fertigstellung der Rohlinge, die dann vielfach gefältelt und geschmiedet werden würden, um am Ende eine Klinge von bemerkenswerter Qualität zu ergeben. Man hatte die Fertigung für den Fall weiterer Sabotageversuche in eine besonders sichere Schmiede nahe der Residenz des Fürsten von Atasato verlegt, doch die Sicherheitsmaßnahmen verzögerten den Fertigungsprozess.
Auch die anderen Schmieden Atasatos waren geschäftig. Kintai sorgte sich offenbar wegen der zunehmenden Piratenüberfälle auf dem Jadeband und hatte in Atasato mehrere mittelgroße Schiffe (Sekibunen) und ein schweres Kriegsschiff (eine Atakabune) in Auftrag gegeben, mit der Option auf weitere Baulose in der Zukunft.

Ayanokojis Kobe war allerdings in diese Rüstungsproduktion kaum eingebunden und bereit, den Abenteurern einen Preisnachlass für Arbeiten zu gewähren. Luo hatte von einem seltenen Ritual namens „Segnung des Relikts“ gehört, mit dem man hochwertige magische Gegenstände aufwerten konnte. Allerdings warnte er Ayanokoji vor der düsteren Vergangenheit seiner Waffe. Der Schmied bat die Abenteurer, Thaumarium zu beschaffen. Gegenwärtig war dieses magische Metall, das über das Palitaner Feentor nach Takasadu kam, in Atasato nur schwer zu haben. Letztlich fand Luo eine erfolgversprechende Spur: einen zwergischer Pfandleiher namens Wei Bu, mit Verbindungen zu der „Rote Karpfen“-Triade, der dem Vernehmen nach mit Diebesgut handelte (inklusive solchem, das noch gar nicht gestohlen war). Allerdings zog er angeblich bei Menschenhandel eine Grenze. Zusammen mit Hao suchte Luo die Pfandleihe im Hafenviertel auf. Es gelang den beiden, einen guten Preis auszuhandeln, auch weil Hao sich bereit erklärte, für einige der in Atasato lebenden Emigranten eine Unggoy-Andacht abzuhalten. Viele der Exilanten vermissten die religiöse Fürsorge aus der Heimat. Auch wenn in Kintai die Tiergeist-Anhänger nicht aktiv verfolgt wurden, gab es wenige Schreine oder Priester.
Die Zeremonie in einem halbleeren Lagerschuppen war mit 80 bis 100 Personen stark besucht. Haos Predigt, die den Gläubigen Mut und Zuversicht vermitteln sollte, kam gut an und brachte ihr Einladungen von mehreren Familien. Sie sollte Kinder segnen, eine Hochzeitszeremonie abzuhalten und ähnliches mehr.

Das erworbene Thaumarium ermöglichte es, Luos Klinge zu bearbeiten, wobei ihn der Schmied warnte, dass in der Waffe dunkle Magie schlummerte. Ayanokoji nahm an, dass dabei finstere Rituale und Blutopfer eine Rolle gespielt hatten. Es gäbe Möglichkeiten, die Waffe zu reinigen, doch würde sie dabei einen Teil ihrer Macht verlieren. Luo war sich unsicher, wie er verfahren sollte. Einerseits beunruhigte ihn das Vermächtnis der Klinge, andererseits war es ihre besondere Herkunft gewesen, die es etwa ermöglicht hatte, das mächtige Feenwesen Sho zurückzuschlagen…
Hao war in den folgenden Tagen mit religiösen Verpflichtungen eingebunden, bemerkte allerdings bei einem ihrer Gänge, dass sie beschattet wurde. Sie schaffte es, den Verfolger zu stellen: Es handelte sich dabei um niemand anderen als Xiao Houzi, den mysteriösen Unggoy-Priester, dem die Gruppe einige Monate zuvor begegnet war. Der Priester warnte seine Glaubensgenossin, dass sie und ihre Gefährten sich Feinde gemacht hatten (oder noch machen würden?), darunter auch solche, die nicht sterblich seien. Noch wären diese mit anderen Plänen befasst, doch müsse dies nicht auf Dauer so bleiben. Zudem befragte er die Priesterin nach ihren eigenen Plänen. Sei der Weg für sie das Ziel - oder entscheide das Ziel über den Weg? Hao war sich nicht sicher, ob sie ihn richtig verstand, meinte aber, dass sich irgendwann niederlassen und eine Familie gründen wollte. Mit einigen kryptischen Abschiedsworten entfernte sich der andere Affenpriester. Eine der Haarsträhnen Haos, die der Priester berührt hatte, färbte sich in den Folgetagen golden – ein Zeichen, dass Haos Gott sie im Auge behielt, eine Warnung oder ein gutes Omen?
Die Priesterin gab die Warnung an ihre Kameraden weiter, verbunden mit dem Ratschlag, die Gruppe solle sich künftig vielleicht nicht mehr Hals über Kopf in jedes Abenteuer stürzen.

Indes sollte den Abenteurern keine lange Ruhe beschienen sein, denn wenige Tage darauf wurde Luo in einer abgelegenen Gasse aus dem Hinterhalt von einer Gestalt angegriffen, die ihr Gesicht hinter einem roten Schal verborgen hielt. Der Angreifer führte seine Naginata mit einigem Geschick, und Luo konnte sich mit Mühe behaupten. Der Unbekannte, dessen Proportionen und Stimme sehr…fremdartig erschienen, forderte Luos Klinge – zweifellos dessen magisches Schwert. Als Luo ihm einen heftigen Hieb versetzte, verfiel der Fremde in Raserei und fluchte, das „vierarmige Scheusal“ werde Luo die Seele herausreißen. Ein tödlicher Klingenwirbel Luos kostete den Angreifer schließlich das Leben. Als Luo die Leiche durchsuchte, stellte er fest, dass die Gesichtszüge und die Katzenaugen des Fremden auf eine nicht sterbliche Herkunft hindeuteten. Bei sich hatte der Tote eine Schriftrolle aus einer Art Pergament, auf der Ren, Luo, dessen Klinge und (weniger gekonnt) auch Akira abgebildet waren. Luo nahm Waffe, Geld und Schriftstück an sich und suchte das Weite. Seine Kameraden verarzteten den Verwundeten, und konnten den Angreifer nach seiner Beschreibung als „Roten Turban“ identifizieren. Diese Feenwesen (in Dragorea als „Rotkappen“ bekannt) galten als grausam und gewalttätig. Sie färbten die Masken und Schals, die sie um den Kopf trugen, regelmäßig mit dem Blut ihrer Opfer und dienten mitunter mächtigeren Feenwesen als Söldner und Soldaten. Eingedenk der Worte des Toten vermuteten die Abenteurer, dass Sho hinter der Sache steckte. Das Feenwesen hatte vier Arme gehabt, und Luos Klinge hatte ihn bei dem Zusammentreffen nahe der Seidenstraße spürbar verletzt. Luo hatte bereits während des Feenmarktes anlässlich der Palitaner Winterspiele den Verdacht gehabt, verfolgt zu werden – doch es war beunruhigend, dass ihnen die Feenwesen über mehr als 100 Kilometer gefolgt waren.

Luo stellte umgehend Nachforschungen an und erfuhr, dass offenbar zwei bis drei Bewaffnete, auf die die Beschreibung seines Gegners passten, in den letzten Tagen verschiedene Tavernen und Gasthäuser abgeklappert hatten. Der Tote war also wohl Teil einer feeischen Kopfgeldjägertruppe. Der Fund der Leiche des Roten Turbans sorgte für einige Gerüchte, doch alles in allem nahm man die Sache in Atasato nicht so ernst.
Luo gelang es, sich wenige Tage darauf an die Fersen von zwei Roten Turbane zu heften, die nach den Abenteurern suchten. Er folgte ihnen durch die einbrechende Dunkelheit bis zu ihrem Versteck in einer Grube, in der Gerber und Fleischer ihre Abfälle entsorgten. Dann zog er sich zurück und benachrichtigte seine Kameradinnen.
Geführt von Luo näherten sich die Abenteurer dem Versteck der Roten Turbane. In dieser Gegend, geprägt durch den Gestank von Abfall und Verwesung, den nahen Seifensiedereien und Gerbereien, waren in der Dämmerung kaum Passanten unterwegs. In die Abfallgrube, in der die Feenwesen ihren Unterschlupf gefunden hatten, gab es nur einen schmalen Pfad. Es gelang Hao, Luo und Ren, sich unbemerkt zu nähern. Ein kleines Feuer und der Gestank von verbranntem Fett und Knochen wiesen ihnen den Weg. Sie bereiten sich auf den Angriff vor – doch sollte ihnen die erhoffte Überraschung nicht glücken. Mit einmal gellte ein schrilles Kreischen durch die Dämmerung und riss die beiden Roten Turbane hoch. Die Abenteurer griffen sofort an. Der Kampf war kurz, aber erbittert. Luo, der seinen Mitstreiterinnen vorausgeeilt war, konnte schwere Treffer austeilen, ging aber infolge eines Fehltritts zu Boden. Nur das Eingreifen Haos, die ihren Kampfstab mit großem Geschick führte, und seine Fähigkeiten als Splitterträger verhinderte das Schlimmste. Unterstützt durch die Zauber Rens gelang es, beide Roten Turbane tödlich zu treffen – den letzten spießte der am Boden liegende Luo förmlich auf.

Eine Untersuchung des Lagers ergab wenig Aufschlussreiches. Der Alarm war offenbar durch einen Strukturgeber ausgelöst worden: ein makabres Artefakt, aus dem Schädel eines Orks. Hao behielt diese Beute, die künftig noch einmal nützlich sein mochte. Luo versuchte die beiden Leichname im Abfall zu verbergen, um kein Aufsehen zu erregen.
Die Feenwesen waren mit leichtem Gepäck gereist. Es fand sich nur ein wenig Geld und die Waffen der Toten, dazu Fleisch zweifelhafter Herkunft. Ren hatte einen sehr unerfreulichen Verdacht, und nahm es lieber an sich. Tatsächlich stellte sich später heraus, dass die Roten Turbane es aus einem von ihnen ermordeten Kastenlosen geschnitten hatten, einem Abdecker namens Tao. Die Magierin sorgte für eine angemessene Beisetzung und gab der Familie die Hälfte ihres Beuteanteils. Sie fühlte sich mitverantwortlich, hatte doch die Jagd nach Luos Schwert und Shos Wunsch nach Rache die Roten Turbane nach Atasato geführt. Das Schwert Vipernzahn schien Unheil anzuziehen: Wie Luo von Ayanokoji erfuhr, hatte es bei der Arbeit an der Klinge einen Verletzten gegeben. Der Schmied war sich nicht sicher, ob das an der Unachtsamkeit seines Lehrlings oder an der Klinge lag.
 
Die Abenteurer hofften, fürs erste alle Verfolger los zu sein, obwohl Hao orakelte, das nächste Mal würde der Feind wohl gefährlichere Gegner entsenden.
Bald schon gab es aber andere Themen, die um Aufmerksamkeit heischten: Das angekündigte hochrangige Mitglied des Unbesiegbaren Kaiserlichen Heeres war in Atasato eingetroffen. Die Abenteurer kannten Generalin Ranku Kane, die „Protektorin der östlichen Grenzlande“ und „Schwert des Göttlichen Kranichs“, von einem früheren Abenteuer in Kintai. Luo hörte in den Schenken und auf den Märkten, dass sie möglicherweise hier sei, um sich mit dem Fürsten der Stadt zu treffen, aber auch mit Prinzessin Hui Amui und den de facto die Stadt regierenden Handelsherren. Vor allem schien sie auch damit beschäftigt, die hiesigen Streitkräfte und die Werften zu inspizieren. Einige meinten, ihre Ankunft sei ein Zeichen für eine aktivere Außenpolitik des Kaiserreiches und sie sei hier wegen Verhandlungen mit oder Forderungen an die Triaden. Und dann gab es jene, die unterstellten, sie sei nur deshalb in Atasato, weil die berühmte Palitaner Kurtisane Madame Jiao in der Stadt weilte. Luo wusste, dass Kane Frauen zugeneigt war – hatte er doch verhindert, dass sich eine Spionin in der Verkleidung einer Tänzerin bei der Generalin eingeschlichen hatte. Aber er ging davon aus, dass die Kriegsherrin nicht (nur) zum Vergnügen in den Norden gekommen war. Bei Hao löste die Ankunft der Generalin fast einen Fluchtreflex aus. Sie scheute politische Intrigen und argwöhnte, die Gegenwart von Prinzessin Amui und einer Kintarai-Generalin würde die Abenteurer wieder in den Treibsand der Politik hineinziehen. Hao ließ sich aber von Ren (die ihrerseits darauf aus war, sich Hals über Kopf in eventuelle Intrigen zu stürzen) überreden, noch eine Weile zu bleiben. Ren und Luo wollten die Prinzessin keinesfalls im Stich lassen. Zudem hofften sie, ihr vielleicht helfen zu können.

2
Die Legende vom roten und vom blauen Oni
Atasato und Umland, Kintai (Akira, Takur, Ren und Luo)

Nach der Ankunft in Atasato hielten Hao, Ren und Luo erst einmal Abstand zu Prinzessin Amui, nicht zuletzt um keine Aufmerksamkeit zu erwecken. Ihre beiden Kameraden Takur und Akira hatten mit einem Ablenkungsmanöver die Flucht ihrer Kameraden unterstützt und stießen etwas später zu den anderen. Die Abenteurer brachten sich gegenseitig auf den neusten Stand, wobei Hao, Ren und Luo einige Details wie die Identität des Jadedrachen für sich behielten.
Die Ankunft der Prinzessin in Atasato erregte Aufsehen, wurde allerdings durch andere Ereignisse überschattet: Es hieß, dass in der Umgebung der Handelsstadt ein Oni – ein riesiges Sagenwesen – sein Unwesen treiben sollte, das Reisende und Anwohner zum Kampf herausforderte. Dies und das Gerücht, das Untier würde Schätze behüten, hatte zahlreiche Abenteurer angelockt. Angeblich war die Ankunft Oni vor einigen Jahren prophezeit worden, weshalb das örtliche Fürstenhaus etwas zurückhaltend agierte. Gerade Akira war interessiert, mehr über das Untier zu erfahren. Der Kintarai sah darin eine Möglichkeit, sich auf heimatlicher Erde zu bewähren. Er hatte wenig Mühe, seine Mitstreiter zu motivieren.

Luo erfuhr in den Schenken und Märkten einiges über das Ungeheuer, auch wenn sich die Beschreibungen unterschieden. So variierten die Größe und das Verhalten des Oni, der mal eine rote, mal eine blaue Rüstung tragen sollte. Vor kurzem hatte er ein ganzes Dorf verwüstet: Er war aufgetaucht, hatte eine Herausforderung gebrüllt und die Dörfler beleidigt, und dann begonnen, den Ort zu verwüsten. Die Beschreibungen sprachen von einem „hausgroßen“ gepanzerten Riesen mit einer gewaltigen Kriegskeule. Zum Glück hatten die Einwohner des angegriffenen Dorfes den langsamen Schlägen des Oni ausweichen können und waren entkommen. Auf jedem Fall verlangte die Bevölkerung Taten. Suguri Goro, der Fürst Atasatos, sah sich zunehmend unter Druck. Ohnehin regierte er nur nominell die Stadt, in der in Wahrheit ein Zusammenschluss der reichen Händlerfamilien die Fäden zog. Was die Gerüchte über die angeblichen Schätze des Oni anging, so schien dies lediglich auf Hörensagen zu beruhen. Möglicherweise handelte es sich dabei um ein sich verselbstständigendes Gerücht – oder jemand hatte es in die Welt gesetzt, um schatzsuchende Abenteurer anzulocken, die dann hoffentlich das Untier beseitigen würden.

Akira und Ren suchten unterdessen den Myuriko-Priester Undo auf, der in der Angelegenheit Nachforschungen angestellt hatte. Laut diesem handelte es sich bei dem Ungeheuer wohl nicht um einen „echten“ Oni (ein Wesen der göttlichen Domäne), sondern ein Feenwesen. Undo vermutete zudem, dass der Oni irgendetwas mit dem Quirin zu tun hatte, das in den letzten Tagen gesichtet worden war. Die dem dragoreischen Einhorn ähnelnden Quirin mieden normalerweise Sterbliche. Eventuell wollte das Wesen vor der Bedrohung warnen, denn die pferdeähnlichen Kreaturen waren für ihre scharfen Sinne und ihre prophetische Begabung bekannt.
Da Akira aus der Kintarai-Oberschicht stammte, gelang es ihm, Erkundigungen beim Fürstenhof einzuziehen, auch wenn die Beamten eher zurückhaltend waren. Vor drei Jahren hatte ein Onmyōji geweissagt, dass ein blauer Oni erscheinen und die Gegend bedrohen würde. Erst ein „vorbestimmten Streiter“ würde die Bedrohung in ihre Schranken weisen, wobei dieser kein Untertan oder Diener des Fürsten sein werde. Man hatte die Weissagung verlacht und den Magier fortgewiesen. Die Onmyōji, Meister der Astrologie und Hüter der Beziehungen zu den jenseitigen Wesen, hatten in den letzten 450 Jahren erheblich an Ansehen und Einfluss verloren, weil sie ihre Macht nicht auf Myuriko bezogen. Nun wusste keiner, wie man den „auserwählten Streiter“ finden sollte. Der Fürstenhof hatte deshalb das Treiben der Schatzsucher in der Hoffnung geduldet, dass sich unter diesen Fremden zufällig der rechte Streiter finden würde. Hao nahm diesen Hinweis zum Anlass, um einer eigenen Spur nachzugehen: sie hatte im von einem alten Tempel außerhalb der Stadt erfahren, der noch aus vor-kintaraischen Zeiten stammte und hoffte, dort mehr erfahren zu können.
Die anderen Abenteurer beschlossen, nicht bis zu ihrer Rückkehr zu warten. Sie wollten nach dem Weissager suchen und mit dem Quirin in Kontakt treten. Da ihnen die magischen Möglichkeiten fehlten, sich mit dem Tier zu verständigen, hofften sie auf Akiras Fähigkeit, zu ausgewählten Anlässen Hilfe von Myuriko zu erflehen. Sicherheitshalber unterzogen sie sich mit Undos Unterstützung einem Reinigungsritual, da Ren befürchtete, ihre jüngsten Zusammenstöße mit Untoten und Geistern könnten das Quirin abschrecken.

Zuerst machten sie sich zu dem angeblichen Wohnsitz des Onmyōji auf, einem abgelegenen, verfallenden Herrenhaus. Eine große Anzahl Krähen hockte auf den Giebeln des Haupthauses und der Nebengebäude. Ren begrüßte die Vögel höflich und erklärte, dass die Gruppe eine Audienz bei dem Magier erbitte. Daraufhin schwang die Tür des Haupthauses auf und gewährte Zutritt zu einem spärlich beleuchteten Zimmer, das mit Reisstrohmatten ausgelegt war. Die Abenteurer streiften ihre Fußbekleidung ab und nahmen Platz, behielten aber ihre Waffen griffbereit. Eine Gestalt in guter Kleidung und mit einem hohen Hut – ein männlicher Mensch oder Alb mittleren Alters – hieß sie willkommen. Die Helden hatten halb erwartet, es mit einem geldgierigen Scharlatan zu tun zu bekommen, mussten diese Vermutung aber korrigieren. Der Onmyōji, der sich als Hajime vorstellte, verhielt sich erstaunlich kooperativ.
Der Hajime teilte die Sorge der Abenteurer über die aktuelle Situation, denn laut seinen Prognosen hätte der „vorbestimmte Streiter“ bereits erscheinen sollen.
Allerdings hatte Hajime bei seiner Weissagung dem Fürstenhof tatsächlich nicht die ganze Wahrheit erzählt: Dies lag daran, dass es im Umgang mit Feenwesen stets Gebote zu berücksichtigen galt, die man nur zu einem hohen Preis brechen könne. Gegenüber den auswärtigen Abenteurern konnte er freier sprechen – und war beeindruckt zu erfahren, wie viel Erfahrung sie bereits mit Feenwesen besaßen. Er warnte sie aber, dass sie zum Schweigen verpflichtet seien, und der vor ihnen liegende Weg gefahrvoll werden könnte.
Feenwesen – und um ein solches handelte es sich bei dem „Oni“ – waren nicht nur durch Pakte gebunden, sondern folgten oft einer bestimmten Rolle oder Geschichte, die sich meist nur unter extremen Bedingungen änderte. Menschen nahmen dabei oft nur eine Nebenrolle ein, doch wenn sie die nicht wie vorgesehen spielten, konnte das gravierende Folgen haben.
Der „Oni“ sei Teil einer solchen Geschichte:

Die Legende vom roten und blauen Oni:
Eins lebten zwei Oni-Brüder, die abseits der Sterblichen lebten. Der rote Oni wollte sich mit den Sterblichen anfreunden, was aber an seinem furchteinflößenden Aussehen scheiterte. Deshalb ersann sein Bruder den Plan, sich als scheinbare Bedrohung zu präsentieren. Der rote Oni würde den Sterblichen zu Hilfe kommen, den blauen Oni in einem Schaukampf vertreiben und so Ansehen und Dankbarkeit erringen. Sein Bruder aber würde die Gegend verlassen müssen.
Allerdings hatte sich die Geschichte in Atasato nicht wie geplant entwickelt: Die Sterblichen lehnten auch den roten Oni ab und flohen ihn. Das Quirin wollte eventuell die Sterblichen warnen, dass die Geschichte nicht so ablaufe wie geplant, hatte sich aber nicht verständlich  machen können.

Die Abenteurer berieten sich und kamen zu dem Entschluss, dem roten Oni zu helfen. Es war ihnen nicht gestattet dem Fürstenhof zu enthüllen, dass es sich um eine Geschichte handelte, die auf bestimmte Weise ablaufen müsse. Die Notwendigkeit zu lügen belastete besonders Akira. Ren schlug vor, die Hilfe des Quirin zu suchen. Würde das Wesen den roten Oni begleiten, dann würden die Kintarai dies als Beweis für seine Tugendhaftigkeit ansehen, da Quirins angeblich Falschheit untrüglich aufspüren konnten. Anhand der Geburtsdaten der Abenteurer konnte Hajime – von der neugierigen Ren beobachtet – ein Horoskop erstellen, um mögliche Treffpunkte mit dem roten Oni und dem Quirin einzugrenzen. Die Abenteurer versprachen, Hajimes Namen lobend beim Fürstenhof zu erwähnen, falls sie Erfolg haben sollten. Dann brachen sie eilends auf. Jeder Tag Verzögerung drohte das Wüten des blauen Oni zu verschlimmern. Sie verschafften sich starken Reisschnaps und -wein, um den roten Oni günstig zu stimmen, und dazu einige Opfergaben für das Quirin.

Die Reise verlief ohne Zwischenfälle und nach einigem Suchen stießen die Helden tatsächlich auf das Quirin. Während die anderen Abenteurer respektvoll zurückblieben, näherte sich Akira mit den Gaben und bat Myuriko in einem formellen Gebet, ihm bei der Verständigung mit dem Wesen zu helfen. Auch wenn kein direkter Austausch zustande kam, schien es, als ob das Wesen ihn verstünde. Das Quirin leitete die Gruppe zu einer Höhle. Vorsichtig betrat die Gruppe die Höhle und fand den bewusstlosen roten „Oni“. Er war eine überaus beeindruckende Erscheinung: mit gut vier Schritt einiges größer als ein „echter“ Oni, und bewaffnet mit einem schweren Kriegsschwert. Das Feenwesen war offenkundig verwundet, und reagierte nicht auf die Versuche der Abenteurer, ihn zu wecken. Ren stellte fest, dass das Wesen vergiftet worden war, und zwar mit einer speziellen Mixtur, die zur Bekämpfung von großen Monstern entwickelt worden war. Ohne Hilfe würde der „Oni“ unweigerlich zugrunde gehen. Indes überstieg die Vergiftung die Fähigkeiten der Abenteurer. So entschlossen sie sich, Luo zurück nach Atasato zu schicken. Dort sollte er dank seiner guten Straßenkenntnis unauffällig ein Gegengift zu beschaffen. Auf keinen Fall wollten die Helden beutegierige Schatzsucher auf sich aufmerksam machen. Die anderen Helden würden zurückbleiben und bereitstehen, falls irgendwelche „Monsterjäger“ die Höhle fanden. Rens Heilungsmagie vermochte den Vergifteten vorerst am Leben erhalten. Vorsorglich verwischte Takur alle Spuren im Umkreis der Höhle. Tatsächlich konnte er damit eine Gruppe Jäger in die Irre führen.
Luo war ebenfalls erfolgreich, auch wenn der Kauf des Heilmittels ein Loch in die Ersparnisse der Abenteurer riss, wobei Akira den größten Teil der Ausgaben übernahm. Das Gegengift stoppte das Fortschreiten der Vergiftung. Danach war es Ren mit Takurs Unterstützung möglich, den Vergifteten zu heilen. Danach blieb nur zu warten, bis er erwachte.

Als der rote „Oni“ die Augen aufschlug, war er überaus dankbar für seine Rettung. Er schien nicht zu wissen, dass er Teil einer Geschichte war (wohl aber, dass sein Kampf mit dem blauen „Oni“ nur gespielt sein sollte), und die Abenteurer wählten deshalb ihre Worte mit Bedacht. Seitdem der rote „Oni“ begonnen hatte, seine Hilfe anzubieten, war er dreimal von Sterblichen angegriffen worden. Beim dritten Mal war er vergiftet worden. Der „Oni“ war gerne bereit, dem Plan der Abenteurer eine Chance zu geben. Akira und Ren brachen in die Stadt auf. Sie informierten den Fürstenhof, dass sie den rechten Streiter mit Hilfe des Onmyōji Hajime, den sie lauthals lobten, gefunden hatten. Die Hintergründe behielten sie für sich. Suguri Goro ließ sich rasch überzeugen – ein Oni als Helfer war ihm allemal lieber als ein Angehöriger eines verfeindeten Clans. Er versprach, amtliche Zeugen mitzuschicken, die eventuelle Zwischenfälle vermeiden sollten. Im Falle des Sieges wollte der Fürst den „auserwählten Streiter“ angemessen würdigen. Auch der Priester Undo schloss sich an. Begleitet von einer wachsenden Menschenmenge machten sich Ren und Akira auf den Weg. Sie stießen zum Rest der Gruppe und dem roten „Oni“, denen sich das Quirin angeschlossen hatte. Dessen Gegenwart tat das Ihre, um die Sterblichen von unbedachten Taten abzuhalten. Es war klar, dass dem Tier die Menschenmenge unangenehm war, doch schritt es tapfer voran. Besonders Akira sah es als große Ehre, mit einem solchen Wesen ein Stück Weges zu ziehen und es gar berühren zu dürfen.

Bald schon traf die Gruppe auf den blauen „Oni“. Die beiden Streiter tauschten Herausforderungen und Verwünschungen, dann sprachen die Waffen. Die Keulenhiebe des deutlich größeren blauen „Oni“ verwüsteten den Wald, doch sein roter Gegner hielt stand. Auch wenn der Kampf nur gespielt war, war es ein beeindruckendes Schauspiel. Schließlich ergriff der blaue „Oni“ die Flucht. Wie geplant avancierte sein Bezwinger zum Helden. Auch die Abenteurer hatten sich Ansehen verdient. Wie ihnen Hajime mitteilte, bestand die Möglichkeit, den roten „Oni“ – der unter den Menschen den Namen Benkei erhalten hatte – für einige Zeit in den Dienst einer Sache oder Person zu binden. Ren und Akira waren sich uneins: Der Schwertalb hätte Benkei gerne als Verbündeten für den Klan Ranku gewonnen, Ren hingegen als Streiter für Prinzessin Yi. Beide wollten indes nicht streiten, und hatten auch Skrupel, den „Oni“ in die Belange der Sterblichen einzubinden. So erbaten sie sich nur die Möglichkeit, in einmal in der Stunde größter Not zu Hilfe rufen zu können, was ihnen Hajime mit Hilfe eines Papiertalismans auch ermöglichte.

3
Produkte / Re: Aktueller Produktplan
« am: 30 Mär 2025, 06:41:37 »
Das klingt doch sehr gut (und besonders schön finde ich auch, dass die beiden angeplanten Abenteuer außerhalb Dragoreas spielen - Farukan und Takasadu brauchen mehr Aufmerksamkeit, finde ich.  ;)).
Auch Meister und Mentoren klingt spannend.

Natürlich ist immer noch Raum für Wünsche (ich erinnere mich an früher erwähnte Pläne zu zumind. mittelfristig auch einem Band über die Albenreiche bzw. die Stromlandinseln, die ich wirklich WAHNSINNING gerne sehen würde) ;D
Und natürlich bleibe ich gespannt auf den Geisterband - in unserer (Takasadu-)Runde spielte das Thema Geister im letzten halben Jahr eine ziemlich prominente Rolle. ;D

4
Flucht aus Palitan (Warnung: enthält Meisterinformationen zum Jadedrachen)
Palitan, Spinnenprovinz, Zhoujiang (Hao, Ren, Luo)

Ren hatte die Wochen seit dem Einbruch im Winterpalast damit zugebracht, zwischen dem Fürstinnenpalast und der Botschaft Kintais hin und herzupendeln – als Kurierin der Prinzessin, wie auch um wenn möglich ihre Kontakte zu pflegen. Ihr entgingen freilich einige Feinheiten der Beziehung zwischen Prinzessin Amui und Botschafterin Suguri Jun, deren Interessen nicht notwendigerweise in jedem Punkt die gleichen waren.
Zudem hatte sie es geschafft, das Ansehen und die Kontakte, welche sie sich in Palitan erarbeitet hatte, in bare Münze umzusetzen. Auch dank ihrer überzeugenden Art gelang es ihr, etwas von der begehrten Geisterseide mit deutlichem Preisnachlass zu ergattern (die aufwändige Verarbeitung würde indes warten müssen). Das kam kaum zu früh, denn die Triaden suchten natürlich angesichts des jüngsten Embargos durch General Wu nach neuen Absatzmöglichkeiten. Wiewohl nicht wenige Einwohner des Phönixreiches den Gedanken ablehnten, den kostbaren Stoff in größerer Menge ins Ausland zu verkaufen, diskutierte der Händlerrat eifrig die Optionen, sich mit Kintai oder Kungaitan (oder beiden) ins Benehmen zu setzen. Auch Selenia würde gewiss schon bald begierig die Hände ausstrecken. Die Seidenpreise würden deshalb bald wieder anziehen.
Luo verbrachte so viel Zeit wie möglich mit Lin, aber auch mit seiner Familie. Seine Pflichten vernachlässigte er freilich nicht und hielt – vorerst vergeblich – im Schwertalbenviertel die Augen nach Triadenspionen offen.

Die Vorbereitungen für die Abreise der Prinzessin liefen. Botschafterin Suguri Jun plante, Akira und Takur für ein Ablenkungsmanöver einzusetzen. Sie würden eine „Privatgelehrte“ aus Kintai gen Norden eskortieren (die von Wuchs und Aussehen eine gewisse Ähnlichkeit mit der Prinzessin aufwies). Zeitgleich sollten die anderen Abenteurer die echte Prinzessin aus der Stadt begleiten. Sie hatten sich – wohl zu Erstellung von Empfehlungsschreiben – in der Botschaft einzufinden, wo von ihnen Bildern in ihrer üblichen Reisekleidung angefertigt wurden.
Und so berieten sich etwa zwei Wochen nach dem Einbruch im Frühlingspalast einmal mehr die Prinzessin und ihre zhoujiangischen Helfer in einem Annex der Botschaft über das genaue Vorgehen. Noch war nicht entschieden, in welche Richtung die Reise gehen sollte. Offensichtlich wäre natürlich der Weg nach Norden in die kaiserlichen Gebiete gewesen, vielleicht über die neutrale Flußdelphin-Provinz. Allerdings bestand die Gefahr, dass im Triadengebiet immer noch nach ihr gefahndet wurde. Ein Umweg, vielleicht sogar ein zeitweiser Wechsel über das Jadeband nach Süden mochte etwaige Verfolger abschütteln, und mit Hilfe der Botschafterin ließ sich hoffentlich eine diplomatische Komplikation vermeiden. Dafür würde man freilich gute Papiere oder ausreichend Schmiergeld benötigen. Hao schlug vor, die Prinzessin zumindest für den Weg aus der Stadt in ein Tier verwandeln zu lassen (ihr magischer Eichhörnchen-Begleiter war dazu ohne weiteres in der Lage). Amui war von dem Gedanken fasziniert, zögerte indes, weil sie ihr Gepäck im Auge behalten wollte.

Die Beratungen wurden durch eine unerwartete Entwicklung unterbrochen. Zunächst war nur ein leises Rascheln zu vernehmen, wie Vogelkrallen auf Dachziegeln oder das leise Plätschern des Regens. Doch zugleich machte sich ein leichter Geruch nach Verwesung und altem Blut breit. Die Abenteurer drängten die Prinzessin, den Raum zu verlassen. Ihr Aufbruch kam jedoch nicht mehr rechtzeitig, denn mit einmal wurden sie von einer wimmelnden Schar untoter Kleintiere, Ratten, Reptilien und Amphibien angegriffen, die über Fenster, Dach, Tür und aus der Kanalisation hervorkrochen. Die Abenteurer stellten sich zum Kampf. Tatkräftig unterstützt durch die Prinzessin konnten sie die Schar mit Stahl und Magie bezwingen. Einzig Ren hatte eine Wunde davongetragen. Hao identifizierte die Angreifer als einen „Wimmelnden Schrecken“, eine Todesmagie-Massenbeschwörung. Der Zauber war relativ simpel und oft eher zur Unterstützung gedacht, und mitunter mochten sich solche Scharen auch aus eigenem Antrieb erheben. Die Abenteurer fragten sich, ob dies ein „Gruß“ von Meister Kong war. Die Wachen der Botschaft trafen erst verspätet ein, ebenso wie die sichtlich angeekelte Botschafterin. Sie sah darin ein Anzeichen, dass die Prinzessin entdeckt worden war und schleunigst verschwinden musste. Die Abenteurer stimmten zu, auch wenn Luo und Hao sich insgeheim fragten, ob Suguri Jun nicht der Zwischenfall, der Amui unter Druck setzte und in die von der Botschafterin favorisierte Richtung lenkte, nicht sehr gelegen kam. Aber dafür war jetzt keine Zeit. Man würde schleunigst ein Boot nehmen und über das Jadeband setzen, um dann den Weg gen Atasato zu nehmen. Von der Handelsstadt in Nordkintai aus ließe sich fraglos eine Weiterreise der Prinzessin organisieren. Die Abreise wurde jedoch dadurch erschwert, dass die Abenteurer keine versierten Seeleute waren. So zog Luo magisch getarnt und verkleidet los, um im Hafenviertel einen Bootsmann zu finden, was ihm auch gelang. Insgeheim haderte Luo mit sich, weil er schon wieder seine Familie, Meisterin und Lin überstürzt verließ. Zumindest würde die Botschafterin einige Briefe zustellen können. Hao schlich sich derweil in das Gasthaus der Abenteurer, um dort ihren Zhu-Schreiter und das Gepäck der Abenteurer zu holen. Sie war zuversichtlich, den Vogel auch auf einem Boot unter Kontrolle halten zu können, auch wenn die anderen Zweifel hatten.

Der Abschied vollzog sich eilig und formlos, abgesichert von einigen bewaffneten Schwertalben. Das Boot, dass die Prinzessin und ihre Begleiter über das Jadeband bringen sollte, war nur etwa einen Schritt breit und fünf bis sechs lang. Yang, der angeheuerte Bootsmann war alles andere als glücklich, als er erfuhr, dass ein Zhu-Schreiter mitfahren sollte. Er ließ sich freilich sichtlich beeindruckt überzeugen, als Hao den Vogel nicht nur gekonnt beruhigte, sondern auch mit einem Zauber extrem verkleinerte.
Die Flussüberquerung würde nicht einfach werden: Das Jadeband war bei Palitan sehr breit und die Strömung stark, zumal in dieser Jahreszeit. Yang hielt es für klüger, den Fluss nicht direkt zu queren, sondern mit der Strömung zu fahren und das Boot allmählich in Richtung des Kintarai-Ufers zu lenken. Die Prinzessin griff tatkräftig zum Ruder, denn Luo war dank eines Zaubers der einzige, der vor im Dunkel treibenden Baumstämmen und anderen Hindernissen warnen konnte. Ren und Hao waren weder versiert in Sachen Seefahrt, noch sonderlich kräftig. Tatsächlich wäre Ren um ein Haar über Bord gegangen als sie und Luo sich bei einem durch eine gefährlich näher driftenden Baumstamm notwendigen Ausweichmanöver in die Quere kamen. Doch insgesamt entkam man allen Hindernissen glücklich.

Allerdings stellte Luo bald fest, dass die Abfahrt wohl doch nicht unbemerkt vonstattengegangen war: in einiger Entfernung folgte ein zweites Boot, ohne dass Ruder oder Segel zu sehen waren. Der kleine Kahn war nur mit zwei Passagieren besetzt: einer massigen Gestalt im Bug und einer schlankeren im Heck. In dem Maße, wie sich das Boot der Helden dem Südufer näherte, begannen die Verfolger aufzuschließen. Nach knapper Rücksprache mit der Prinzessin griff Luo zum Bogen – auf gut 60 Schritt Entfernung traf bereits sein erster Pfeil die schlanke Gestalt mit voller Wucht. Der Wut- und Schmerzensschrei eines Mannes gellte über das Wasser, doch während der Getroffene in Deckung ging, zeigte sich der Hüne im Bug unbeeindruckt. Die Verfolger holten immer mehr auf, doch im zweiten Versuch traf Luo das Boot mit einer Brandkugel aus seiner Schleuder, während er glücklich dem Gegenangriff in Form eines magischen Pfeils aus purer Dunkelheit entging. Damit nahm die Auseinandersetzung ein Ende, die die anderen Abenteurer ohne einzugreifen können nur hatten lauschen können, blieben ihnen die Verfolger doch in der Dunkelheit verborgen. Das andere Boot driftete ab und die Gruppe erreichte schließlich das Ufer, wenngleich ein gutes Stück weiter stromabwärts als geplant.
Yang war begreiflicherweise wütend, dass man ihn für eine solch gefahrvolle Fahrt angeheuerte hatte. Amui entschädigte ihn mit einigen Münzen, und sie und Luo überzeugten ihn, sich mit der Rückkehr Zeit zu lassen, um nicht möglichen Verfolgern ins Netz zu laufen. Mit seiner Abfahrt blieb die Gruppe auf Kintarai-Boden zurück – mitten in dem Sumpfland, das hier auf viele Meilen das ufer bildete.

Es war Hao, welche die Prinzessin und ihre Begleiter gekonnt auf festeren Boden führte, und auch in den Folgetagen stets sicher auf Kurs hielt. Die Ausrüstung der Reisenden war freilich dürftig für eine Reise von über 100 Kilometern im winterlichen Nordkintai, waren sie doch überhastet aufgebrochen. So verfügten sie nur über ein kleines Zelt für eine Person. Immerhin besaßen sie gültige Pässe, die ihnen von Suguri Jun ausgestellt worden waren.
Die Abenteurer verspürten wiederholt ein Gefühl drohenden Unheils, dass einige von Ihnen so ähnlich schon während des Einbruchs in den Frühlingspalast verspürt hatten. Sie waren sich indes unsicher, ob dies von möglichen Verfolgern kam, und ließen die Sache auf sich beruhen. Es war der Wildniskunde Haos zu verdanken, dass sie zumeist gute Lagerplätze fanden, auch wenn der Proviant knapp zu werden drohte. Die Pässe halfen dabei, dass eine Kintarai-Patrouille sie anstandslos ziehen ließ, und am Folgetag beschaffte Luo Proviant in einem kleinen Dorf.
Freilich zeigte sich in dieser Nacht, dass die Gruppe ihren Verfolgern noch nicht entkommen war. Es war Luo, der während der Mitternachtswache entdeckte, dass sich eine schemenhafte Gestalt an dem Zelt zu schaffen machte, in dem die Prinzessin schlief. Es handelte sich um eine durchscheinende Frauengestalt mit zerrissenen Kleidern, langen Klauen anstelle von Fingern und unnatürlich langen Beinen, was ihr ein etwas spinnenartiges Aussehen verlieh. Seine Abscheu und instinktive Furcht überwindend schlug Luo Alarm und griff den Eindringling. Es gelang das Wesen rasch in die Flucht zu schlagen. Die Abenteurer vermuteten, dass der Geist direkt auf die Prinzessin angesetzt worden war, vielleicht um ihr das kaiserliche Siegel zu stehlen, dass sie aus dem Frühlingspalast geholt hatte. Hao hatte das deutliche Gefühl, dass Amui den Abenteurern etwas verheimlichte, doch kam ihr nicht in den Sinn die Prinzessin zu bedrängen. Es blieb fürs erste nichts anderes übrig, als den Marsch fortzusetzen. Ren und Hao mutmaßten, dass erneut Meister Kong – immerhin ein Nekromant mit einigem Können – hinter dem versuchten Angriff/Diebstahl steckte. Sie klärten Amui über ihre Erfahrungen mit dem Nekromanten auf. Ren beschloss, während ihrer nächsten nächtlichen Wache magisch nach Geistern zu spüren, doch blieben der nächste Tag und Nacht ohne Störung.

Der darauffolgende Tag begann mit dichten Nebelschwaden, die Blicke wie Geräusche gleichermaßen dämpften. Dennoch bemerkten die Abenteurer frühzeitig, dass sich schwere Schritte von zwei Seiten näherten. Sie dachten zunächst an eine weitere Patrouille oder Reisende, mussten aber bald ihren Irrtum erkennen: zwei massive Gestalten in grünlackierter Rüstung tauchten mit gezogenen Daos in den Nebelschwaden auf. Genauso war in den Geschichten der Jadedrache beschrieben worden, doch nie hatte jemand von zweien berichtet. Die Abenteurer brachten instinktiv die beiden Fremden mit ihren Verfolgern auf dem Jadeband in Verbindung, hatte doch in dem Boot eine scheinbar ähnliche Gestalt gekauert. Während Luo den einen Unbekannten abfing, konzentrierten sich die übrigen auf den zweiten. Einmal mehr war Amui nicht gewillt zurückzustehen. Die Angreifer kämpften mit großem Geschick und teilten heftige Treffer aus, doch gelang es Amui, Hao und Ren – unterstützt von einem von Ren eilends beschworenen „Höllenhund“ – ihren Gegner zu überwinden. Dann eilten sie Luo zu Hilfe, der sich mit Mühe gegen seinen Feind zu behaupten gewusst hatte. Keiner der zahlreichen heftigen Treffer entlockte den stummen Angreifern einen Schmerzenslaut. Mit vereinten Kräften wurde auch der zweite Feind niedergerungen. Erschöpft, aber siegreich, war es den Abenteurern indes kaum vergönnt zu Atem zu kommen. Sie wussten nicht, ob im Nebel nicht noch weitere Angreifer lauern mochten. Von einer Vorahnung getrieben, lüftete Luo die Jademaske eines der Gegners – darunter verbarg sich wie befürchtet nicht das Antlitz eines lebenden Menschen oder Alben, sondern eine gleichsam eingetrocknete Fratze, als habe dunkle Hexerei alles Leben und Feuchtigkeit ausgesaugt. An Stelle der Augen waren grüne Jadestücken in die Augenhöhlen gepresst worden. Eine rasche Untersuchung ergab, dass die Leiber der beiden Untoten mit Schriftzeichen bedeckt waren, die jenen glich, welche die Abenteurer an den Ritualorten im Sumpf der 32.000 Lichter gesehen hatten. Sowohl Rüstungen als auch Daos waren von guter Qualität – hier hatte jemand einige Mühe und Geld investiert.

Doch schon waren von neuem Schritte im Nebel zu hören. Die erschöpfte Gruppe bereitete sich auf einen erneuten Angriff vor, als eine Gestalt auftauchte, die zwar schlanker war, aber ebenfalls eine Maske und grüne Rüstung trug, die jener der Angreifer fast aufs Haar glich. Immerhin war es diesmal der Stimme nach kein Untoter. Der Neuankömmling behauptete, keine feindseligen Absichten zu hegen, was die Abenteurer allerdings nicht ohne weiteres zu glauben bereit waren, auch wenn sie ahnten, dass es sich diesmal um den „echten“ Jadedrachen handelte. Wie dieser erklärte, hatte er den einen der Toten vor einem knappen Jahr erschlagen. Offenbar waren also zwei jüngere Leichname als Doppelgänger des Jadedrachen erhoben worden. Vermutlich steckten sie (oder andere Doppelgänger) hinter den Geschichten von einigen angeblichen Missetaten des Jadedrachen. Dies würde auch erklären, warum der Jadedrache teilweise an mehreren Orten gleichzeitig gesichtet worden war.

Die Ereignisse nahmen eine unerwartete Wendung, als Amui den legendären Kämpfer anschnauzte und ihn rüde aufforderte, seine Maske abzunehmen. Sie sprach ihn als Sun an. Er gehorchte, und unter der Maske kam das attraktive Gesicht eines jungen Mannes zum Vorschein, der wenige Jahre älter als Luo war. Die weitgereiste Hao und ebenso Ren, die sich recht gut mit den Geschichten der Oberschicht auskannte, erkannten, dass es sich bei dem Jadedrachen um den angeblich nicht allzulange nach Beginn des Bürgerkrieges bei einem Unfall während der Sommerspiele in Inani ums Leben gekommenen Ziehsohn von General Wu handelte. Dies für sich war schon eine überraschende Wendung, galt der Jadedrache vielfach doch als Rebell gegen den Usurpator. Noch pikanter – es hatte vage Gerüchte gegeben, dass er eine Beziehung mit einem hochrangigen Mitglied des kaiserlichen Hofes gehabt hatte. So wie sich Amui und Sun nun gegenüberstanden, schien das Gerücht der Wahrheit zu entsprechen: Die Helden hatten den Eindruck das beide mehr als Freunde gewesen waren (mit deutlicher Betonung auf „mehr“ ebenso wie auf „gewesen“). Luo hatte den Eindruck, dass keiner der beiden gefühlsmäßig damit abgeschlossen hatte. Im Augenblick behandelte die Prinzessin den legendären Kämpfer allerdings recht ungnädig.
Die Abenteurer und Sun tauschten aber dennoch zumindest einige Informationen aus. Sun war sich sicher, dass hinter der Erhebung der falschen Drachen sein Erzrivale steckte, der Geisterdrache, ein legendärer Meisternekromant. Er war allerdings auch sehr an Angaben zu „Meister Kong“ interessiert, in dem er einen Handlanger seines Feindes vermutete. Er hatte vor, der Sache nachzugehen und versprach, die Informationen weiterzuleiten. Der Waffenstillstand zwischen ihm und der Gruppe blieb indes fragil, und Prinzessin Amui war keineswegs gewillt, ihn länger als Begleiter zu dulden. Sun warnte die Prinzessin noch, sich zu sehr mit Kaiserin Myuriko einzulassen, denn der Handel mit einer lebenden Göttin mit unklaren Zielen sei riskant. Ebenso hielt er es für möglich, dass der Geisterdrache die Abenteurer mit seinem Zorn verfolgen würde, hatte er doch zwei wertvolle Handlanger verloren. Man trennte sich einvernehmlich wenn auch nicht harmonisch. Auf Haos Vorschlag wurden die beiden gefallenen Krieger ordentlich beigesetzt, ihre Rüstungen und Klingen aber als Beute mitgeführt (und später mit gutem Gewinn verkauft). Schweren Herzens ließ Ren die „Jadeaugen“ zurück. Sie hätte sie gerne genauer untersucht, fürchtete aber, dass man die Gruppe damit aufspüren oder gar magisch beeinflussen könnte.
Ohne weitere Verwicklungen erreichten die Prinzessin und die Abenteurer zwei Tage darauf Atasato. Amui war auf dem letzten Abschnitt der Reise eher verschlossen geblieben. Sie dankte den Abenteurern indes aufrichtig. Auch wenn sie momentan nicht die Mittel hatte, sie großzügig zu bezahlen, hatten die Taten der Helden ihnen doch einiges an Ansehen gebracht, zumindest in den Reihen der Kaiserlichen. Von der Handelsstadt aus sollte es Amui möglich sein, ihre Mission weiterzuverfolgen, und die Abenteurer waren um wertvolle Erfahrungen reicher geworden – auch wenn sie vieles davon nicht würden weitererzählen können.

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Ankündigungen / Re: Quo Vadis Splittermond - September 2024
« am: 08 Mär 2025, 16:18:12 »
Ich persönlich würde es auch toll finden, wenn der Nachschub an Regional-/Hintergrundbänden bestehen bleibt, da die für mich viel wichtiger sind als fertige Abenteuer. In allen längerfristig aktiven Gruppen, in denen ich in den letzten 20 Jahren+ gespielt habe, lag üblicherweise der Anteil selbstgeschriebener Abenteuer bei mind. 50, sehr viel häufiger bei ca. 80 Prozent, schätze ich.

Bei einer Herausgabe-Konzentration primär auf Abenteuer würde ich auch fürchten, dass es (mal wieder) auf "Nummer sicher" gehen würde: überwiegend in Gegenden, die schon thematisiert wurden. Wenig Neues. Also bei Splittermond primär Dragorea und da auch die "üblichen Verdächtigen".
Die "Neues aus Lorakis"-Reihe mag da etwas helfen, aber selbst in dem Fall, wo es ja deutlich jenseits der bereits beschrittenen Pfade gehen soll: Abenteuer in Gegenden, die (noch) keinen Hintergrund haben, machen es für mich als Meister eher schwerer, auch mal etwas "abseits des Weges" zu gehen, die Gegend mit Leben zu füllen, Anschlussabenteuer zu entwickeln...

Dazu braucht es Hintergrundbände. In so einem Band kann man schmökern, sich in die Gegend vertiefen, ein "Feeling" für die Welt entwickeln, sich ineindenken... Die Abenteuer kommen von selbst.

Zumal...Hintergrundbände lege ich mir auf jeden Fall zu. Selbst wenn ich nicht vorhabe, in der Gegend zu spielen. Abenteuerbände hingegen...
Da greife ich nur zu, wenn ich WIRKLICH auch die Gegend langfristig "bespielen" möchte (und meistern soll/will). UND nicht jemand anderes in meiner Runde den Abenteuerband schon hat. Ansonsten...
Ein Abenteuer braucht man maximal einmal pro Runde. Regionalbände haben meist mehrere in der Gruppe. Also vom Ökonomischen her... ;)

Ich fände einen Mix ideal: Pro Jahr 1-2 Regionalbände und 1-2 Abenteuer(bände). Natürlich ist es die Frage, ob dass als Arbeitspensum zu viel ist. Das Jahr hat eben nur 365 Tage... ;)

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Die Welt der Masken
Palitan, Spinnenprovinz, Zhoujiang (Akira, Hao, Takur)

Nach ihrem „Besuch“ im Palitaner Frühlingspalast wollten Hao, Ren und Luo in der nächsten Zeit möglichst wenig Aufmerksamkeit erregen. Ren und Luo als kaiserliche Loyalisten übernahmen aber noch einige Kurier- und Hilfsaufgaben für Prinzessin Hui Amui. Hao hatte da weniger Ehrgeiz: Sie sympathisierte zwar mit der Sache der Kaiserlichen (oder stand vielmehr den anderen Bürgerkriegsparteien deutlich ablehnender gegenüber), doch fehlte ihr das Engagement von Ren und Luo. Ren war allerdings auch mit ihren weiteren Recherchen im Kaiserlichen Archiv beschäftigt.
Auch dank der Unterstützung der Helden hatte der zwergische Waffenhändler Zai Mou inzwischen einen Sitz im Palitaner Handelsrat erhalten, was er mit einem Umzug feierte. Akira und Takur halfen bei der Organisation und Durchführung und machten ihre Sache gut. Viele andere Mitglieder des Handelsrates und der Triaden waren anlässlich der Eintragung Zai Mous in die Ratsmitgliederliste versammelt, während der Fürstenhof Palitans durch Abwesenheit glänzte.

In den folgenden Tagen war Takur damit beschäftigt, die während der Palitaner Winterspiele erhaltenen Informationen zu nutzen. Endlich hatte er eine Spur zu dem Gedankenkristall, dessen Diebstahl ihn aus seiner fernen Heimat Huatla fortgeführt hatte und der sich in Sarnburg im Besitz des Zirkels der Zinne befinden sollte. In sozialen Dingen nicht allzu gewandt, rekrutierte er seine Mithelden als Unterstützung. Schnell erfuhren diese, dass es in dem vor allem von Seleniern bewohnten Palitaner „Hirschviertel“ eine Niederlassung des Zirkels der Zinne gab.
Statt sich direkt an Lorion von Drauenfurt zu wenden, den als schwierig und arrogant geltenden Vorsteher der Zirkelniederlassung, nahmen die Helden zuerst auf Hinweis eines Bediensteten des „Magierturms“ Kontakt mit der Magierin Mariel Talnor auf. Sie gehörte wie Drauenfurt zum Ersten Haus des Zirkels der Zinne. Im Gegensatz zu ihm galt die in Zhoujiang „akklimatisierte“ Talnor jedoch als umgänglicher – angeblich auch, weil sie aufgrund finanzieller Nöte auf gewisse „Nebeneinnahmen“ angewiesen war.
Es zeigte sich schnell, dass die Vorsicht der Helden angebracht war: Als Takur das gesuchte Artefakt und vor allem die „Lebende Göttin“ seiner Heimatstadt schilderte, identifizierte die Magierin anhand der Beschreibung des Jaguarkriegers die Herrin Huatlas als eine Drachlingin. Daraufhin verlegte Mariel das Gespräch an einen neutralen Ort und warnte die Helden: wenn sie sich mit diesen Informationen an den Zirkel der Zinne wandten, würden sie in Schwierigkeiten geraten. Viele Magier würden sich kaum die Gelegenheit entgehen lassen von Takur – freiwillig oder erzwungen – alles über seine Herrin zu erfahren, war doch die Erforschung der Drachlinge und ihrer Hinterlassenschaften ein Hauptziel des Zirkels. Angesichts der in Selenia verbreiteten Paranoia gegenüber den Drachlingen – in Zhoujiang hatten die ehemaligen Herrscher nicht annähernd so einen gefürchteten Ruf, wohl auch weil ihre Zahl im Osten stets geringer gewesen war – würde man in dem Fall auch kaum gewillt sein, das Artefakt zurückzugeben.
Doch es würde so oder so schwierig sein, an den Gedankenkristall zu kommen: Takur hatte keinen Beweis für seinen Anspruch. Aussichtsreich wäre sein Ansinnen, wenn er Fürsprecher fand, der Zirkel der Zinne die in dem Gedankenkristall enthaltenen Informationen bereits „ausgelesen“ hatte und Takur ein ähnlich wertvolles Artefakt zum Austausch anbieten konnte. Das waren keine guten Aussichten.

Mariel Talnor äußerte die vorsichtige Bereitschaft, den Helden zu helfen und eigene Recherchen zu dem gesuchten Artefakt anzustellen. Neben einer Summe Silber verlangte sie dafür allerdings die Unterstützung der Helden bei der Absicherung eines anstehenden, hochkarätigen Xianqui-Turniers. Bei dem Brettspiel-Wettkampf, bei dem nur ausgewiesene Meister antreten konnten, ging es um einen wertvollen Preis in Gestalt eines magischen, reich verzierten Spielbretts. Die in finanziellen Nöten steckende Talnor stand offenbar unter beträchtlichem Druck. Sie sollte sicherstellen, dass bei der Veranstaltung nichts schiefging und auch nicht betrogen wurde. Die Helden sagten ihre Unterstützung zu.
Das Turnier würde im „Maskenzug“, stattfinden, dem Amüsierviertel Palitans. Austragungsort war die „Pagode des Rauschenden Silbers“, ein hochpreisiges Spiel- und Amüsierhaus. Die Helden nutzten die noch zur Verfügung stehende Zeit, um sich mit dem Veranstaltungsort, der Umgebung und dem eingesetzten Personal vertraut zu machen und sich auf ihren Einsatz vorzubereiten. Bei einer derartigen Veranstaltung war vermutlich am ehesten mit Taschendiebstählen und Betrugsversuchen zu rechnen, vielleicht auch mit Streitigkeiten zwischen den auf das Turnier Wettenden. Das Waffenverbot des Maskenzugs bewirkte, dass Hao und Takur „zeremonielle“ Stäbe trugen und Akira ein Dschiahn, das in einer Trickscheide verborgen war.

Am ersten Tag des Turniers waren die Helden mit einigen Stunden Vorlauf vor Ort und platzierten sich, um Publikum und Wettkämpfende im Auge zu behalten. Die Zuschauenden waren recht gemischt, entstammten aber vor allem der wohlhabenderen Mittel- und Oberschicht. Zahlreiche Mitglieder verschiedener Triaden waren ebenfalls anwesend. Deshalb war es wohl kein Wunder, dass es zu Spannungen zwischen den Vertretern von verfeindeten Triaden kam. Zum Glück erkannte Hao rechtzeitig die Gefahr und konnte schlichtend eingreifen.
Weniger auffällig war der Versuch eines vargischen „Bediensteten“, einem der Wettkämpfer eine Teetasse mit einem starken Abführmittel zu verabreichen (tatsächlich hatte der Saboteur das Aussehen eines Angestellten angenommen). Zum Glück bemerkten Hao und Akira sein verdächtiges Verhalten. Sie griffen ein und Akira konnte den Schuldigen fangen, dem eine heftige Abreibung drohte.
Akira war es auch, dem etwas später eine zwergische Taschendiebin auffiel, die die Runde machte. Er stellte die Diebin und zwang sie, das Diebesgut zurückzugeben, ließ sie dann aber laufen.

Am nächsten Tag würden das Semifinale und die Endrunde stattfinden. Die Zahl der Zuschauenden war deutlich höher als am Vortag. Auch die Höhe der Wetteinsätze stieg.
Offenbar wollte auch jemand anderes mit höherem Einsatz spielen: Gerade noch rechtzeitig bemerkten die Helden, wie eine Gestalt durch eine Dachluke Rauchbomben in die Pagode warf, um eine Panik zu erzeugen. Zum Glück konnte Akira die Menge beruhigen und eine Massenpanik verhindern. Takur verfolgte die Diebin aufs Dach, wo er sie stellen konnte. Es entspann sich ein kurzer, aber wütender Kampf, bei dem beide Kontrahenten Wunden davontrugen. Dank eines glücklichen Treffers konnte der Jaguarkrieger die Oberhand gewinnen. Die Diebin bot an, ihre Waffe als Pfand zurückzulassen, wenn man sie entkommen ließe. Takur gestattete ihr nach kurzem Überlegen die Flucht – auch weil er der „Gerechtigkeit“ der Triaden nicht so recht traute.
Weitere Störungen blieben aus. Mariel Talnor, die Auftraggeberin der Helden, war mit dem Ergebnis zufrieden. Wie versprochen würde sie sich bezüglich des von Takur gesuchten Gedankenkristalls im Zirkel der Zinne umhören – warnte aber noch einmal, dass dies Zeit dauern und die Rückgewinnung des gestohlenen Artefakts teuer werden würde.
Geld hatten die Helden diesmal nur wenig verdient. Immerhin konnten sie die Waffe der Möchtegern-Diebin verkaufen: ein qualitativ hochwertiges Peitschenschwert (Urumi). Zudem erhielten sie eine kleine Belohnung in „Spinnenaugen“, der Glücksspielwährung Palitans, mit der sie es sich in dem Vergnügungsviertel gut gehen ließen.

Ren und Luos Recherchen brachten ebenfalls Ergebnisse. Luo hatte sich dazu entschlossen, die Nachforschungen zu den fünf Inhabern von „Drachenklingen“ fortzusetzen, deren Namen sich in den kaiserlichen Archiven hatten ermitteln lassen. Er musste sich dazu freilich Geld leihen, da seine eigenen Mittel nicht ausreichten. Unterstützt von Hao und Ren konnte die wieder mit den Archivrecherchen beauftragte Meisterin Hira in der Tat einige Details zu den vier Männern und einer Frau ermitteln, auch wenn sie so manches Mal in eine Sackgasse geriet. Freilich erwiesen sich die gesammelten Informationen als weniger konkret als erhofft. Hira fand in der Mehrheit recht legendarische Informationen, die eher zu Wu Xia-Erzählungen zu passen schienen, und sich teilweise widersprachen.

Odara Song, Hauptmann der Silberschwerter, hatte der Li Sao-Fraktion gedient, die mit finsterster Magie Rache für die namensgebende ermordete Kaiserin gesucht hatten. Das Dschiahn „Drachenfang“ und seinen Rang hatte er erhalten, als er die Kaiserin Li Sui verraten, seinen Vorgesetzen erschlagen und übergelaufen war. Er hatte mit seiner Einheit eine sehr zwiespältige Rolle gespielt: militärisch nur mäßig erfolgreich, hatten sie Verräter und unsichere Kantonisten gejagt oder „diszipliniert“. Der Hauptmann war nicht einmal von allen legendären Kämpfern der eigenen Seite respektiert worden, geschweige denn von seinen Feinden. Seine Einheit wurde nach der letzten, bis heute unheilvoll erinnerten Schlacht von Soong Mai auch aufgrund ihrer Verbrechen aufgelöst. Song galt seither als verschollen. Wieso sein Geist – oder ein geisterhafter „Schatten“ desselben – in der Kranichprovinz nordwestlich von Baoshi umgegangen war, wo die Abenteurer ihm begegnet waren, blieb indes ein Mysterium.

Shi Yao, dessen Schwert „Vipernzunge“ Luo führte, hatte ebenfalls der Fraktion der ermordeten Kaiserin Li Sao angehört. Von ihm hieß es, er sei kein Mensch gewesen, sondern ein in einem Menschenleib gefangener Schlangengeist, eine von den Drachlingen geschaffene Chimäre oder ein aus Zauberschlaf erweckter Diener der gestürzten echsischen Herrscher. Die Beschreibungen schilderten ihn als Mischwesen oder Mensch mit partiell echsischen Zügen. Seine magische Waffe war ihm nicht für besondere Taten verliehen worden, sondern gleich zu Beginn seines Dienstes, nachdem er kurz nach Beginn des Krieges der Zwillingskaiserinnen scheinbar aus dem Nichts aufgetaucht war. Yao war berüchtigt für seine Grausamkeit gewesen und hatte anderthalb Dutzend Attentate auf hochrangige Ziele durchgeführt. Diese waren oft von beträchtlichen Kollateralschäden begleitet gewesen. Man warf ihm zudem Folterungen und Vergewaltigungen vor. Die gegnerische Seite hatte immerhin fünf Solare auf seinen Kopf ausgelobt gehabt. Yao hatte einige Male mit Odara Song zu tun gehabt, Freunde waren sie indes nicht gewesen. Mit Tran Xue, dem General der Kaiserlichen Kavallerie seiner Fraktion, hatte er eine erbitterte Rivalität kultivier. Einige Berichte brachten ihn in romantische Verbindung mit Su Ji, „Herrin der Bestien“ und ihrerseits Trägerin zweier Drachenschwerter. Sein Schicksal blieb ein Mysterium. Auch nach dem Ende des Bürgerkrieges war das Kopfgeld nicht aufgehoben worden. Letzte Sichtungen hatte es in den Zanshi-Bergen im Grenzgebiet zwischen dem heutigen Sadu und Kintai gegeben (also dort, wo eine der magischen Schmieden für die Zauberschwerter verortet worden war). Ein gewisser Akita Shan hatte nach dem Meuchelmörder fanden lassen, wohl aus familiären Gründen. Vipernzunge wurde nach dem Bürgerkrieg noch mehrfach erwähnt. Leider gab es keine Hinweise auf seine späteren Träger und ob ihr Schicksal mehr über die Geheimnisse der Waffe verriet.

Su Ji, Besitzerin des Tigerhakenschwert-Paares „Blitz“ und „Donner“, stammte aus einer niederen Adelsfamilie der heutigen Tigerprovinz. Später stieg Haus Ji zur Fürstenfamilie der Provinz aus, was Su Jin, die „weiße Tigerin“ und amtierende Fürstin der Tigerprovinz zu einer entfernten Verwandten von Su Ji macht. Ji hatte ebenfalls für die Li Sao-Fraktion gekämpft. Sie hatte ihre Heimat verlassen, nachdem sie ihren Bruder in einem Übungskampf verkrüppelt hatte. Zunächst als Schaukämpferin unterwegs, hatte sie während des Krieges zahlreiche Kommandoaktionen durchgeführt. Sie hatte sich selbst in eine Bestie verwandeln können und war auch von solchen begleitet worden. Ji hatte oft mit General Tran zusammen gedient, und die Geschichten verbanden die beiden und Shi Yao in einer komplizierten Dreiecksbeziehung. Angeblich hatte sie ein Kind gehabt, doch es war unbekannt, wer der Vater war. Ihr Schicksal nach dem Krieg blieb ungewiss. Manche sagten, sie sei in der Wildnis der Tigerprovinz verschollen, andere meinten, ihre Spur habe sich in den Zanshi-Bergen verloren – vielleicht zusammen mit Shi Yao?

Auch Tran Xue hatte der Li Sao-Fraktion angehört. Er war in der heutigen Büffelprovinz geboren. Es hieß, er habe Jogdarenblut gehabt, doch ob sein Vater ein Söldner im Dienste Zhoujiangs war oder seine Mutter bei einem Überfall der Barbaren vergewaltigt worden war, war umstritten. Xue war als erfahrener Grenzkommandeur bekannt, der als fähiger, wenn auch harter und eher pragmatisch als ehrenhafter Kriegsherr erinnert wurde. Seine Reitertruppen hatten meist als Plänkler und leichte Kavallerie gedient, seltener für Frontalangriffe. Er hatte sich nicht gut mit Shi Yao verstanden, was vielleicht an der Rivalität um Su Jis Zuneigung gelegen haben mochte. Mit General Li Tang von der Sui-Fraktion hatte er in einem bewaffneten Wettstreit gestanden, doch hatten sie sich respektiert.
Von Kindern und einer weiteren Familie des Generals war nichts bekannt. Sein Schicksal hatte ihn in der letzten Schlacht des Krieges ereilt, als er bei Soong Mai gefallen war, und auch seine Waffe, das Huang Dao „Schwarze Flamme“, war damals verlorengegangen.

Li Tang hatte der schwestermörderischen Kaiserin Li Sui die Treue gehalten, ja sollte vielleicht gar selber etwas mit dem Mord an Li Sao zu tun gehabt haben. Er war ein entfernter Verwandter der Kaiserzwillinge gewesen. Es gab Behauptungen, er sei mit Li Sui liiert gewesen – vielleicht aber auch mit deren Schwester oder gar beiden Kaiserinnen, und damit der Grund für den tödlichen Streit der Zwillinge. Angesichts der Tatsache, dass die beiden zum Zeitpunkt des Mordes immerhin 30 Jahre einträchtig regiert hatten, klang dies freilich Rens Meinung nach nicht glaubhaft. Er hatte wiederholt mit Shi Yao die Klinge gekreuzt und dessen Anschläge auf seine Kaiserin stets verhindern können.
Auch er war in der letzten Schlacht des Krieges gefallen, als dunkle Mächte beide Heere und die noch lebende der Zwillingskaiserinnen Li Sui verschlangen. Seine Klinge war allerdings geborgen worden und weiterhin im Gebrauch in der kaiserlichen Garde. Sein Geist sollte in Soong Mai umgehen, doch das ehemalige Schlachtfeld war kein Ort, an den Sterbliche mit klaren Verstand gingen – geschweige denn von dort zurückkehrten… 

Es erschien momentan wenig aussichtsreich, tief aus dem Machtbereich des Usurpators Wu Informationen zu erstreben oder das Schlachtfeld von Soong Mai aufzusuchen, um unter den todbringenden Geistern nach auskunftswilligen Schemen zu suchen.
Vielleicht würde es lohnen nachzuforschen, ob Akita Shan mehr über den Verbleib seines Gegners erfahren hatte, doch das würde nur in Kintai möglich sein.

7
Ankündigungen / Re: Quo Vadis Splittermond - September 2024
« am: 19 Jan 2025, 22:23:41 »
Meine Stimme hättest du (auch wenn ich mich frage, ob es nicht umgedreht besser klappt: erst der Regelband, dann die Kampagne). ;D Ich weiß allerdings nicht, ob die SpliMo-Redax momentan die Kapazitäten dafür hätte. Ich fürchte... :'(


8
Das sind tolle Ideen, finde ich!

Wenn ich noch ein paar weitere einwerfen könnte:

Zitat
- Der König besitzt den Schlüssel zu der Truhe in der die Krönungsinsignien verwahrt sind
- Die Abenteurer sollen also die Krönungsinsignien der Garde des Königs überbringen. (Diese werden den Schlüssel dabei haben, um ihre Identität zu bestätigen?)
Man sollte sich noch überlegen, warum man nicht einfach die Kiste aufbricht. Ich meine Holz (selbst eisenbeschlagen) sollte nicht unüberwindlich sein. Selbst wenn es spezielles Material ist (vielleicht sogar magisch verstärkt), man sollte niemals die Helden unterschätzen. "Meine" Helden kämen sicherlich auf diese Idee. ;)

Ich sehe mehrere Möglichkeiten:
- Die Truhe hat einen "Sicherheitsmechanismus" - wird sie gewaltsam geöffnet, wird ein verankerter Zauber aktiviert, der das Innere zerstört
- die Truhe selber - als Aufbewahrungsort der Kron-Insignien, ist schon an sich selber ein (wenn auch weniger bedeutsames) Objekt der Legitimität, die man nicht einfach zerstört/Das feierliche Öffnen der Truhe ist teil der Krönungszeremonie o. ä.
- es sind schon zu viele "garantiert echte" Insignien "gefunden" worden. Die Übergabe in der Originaltruhe erhöht die Glaubwürdigkeit

Zitat
- Die Abenteurer werden gebeten die Krönungsinsignien zu überbringen. Die Garde bleibt zurück und wird versuchen die Verfolger aufzuhalten.
Alternativ rückt die Garde ab, um die Feinde wegzulocken, da diese annehmen würden, dass die Garde nun das Artefakt hat.

zu 6.:
Natürlich könnte es sein, dass die Gegner (o. andere "interessierte Parteien") am Zielort ebenfalls präsent sind und ihre Möglichkeiten sehen.
Das könnte ein Diebstahlversuch sein, Erpressung, sogar ein Überfall, falls das Artefakt nicht mit größerer Bedeckung in der Stadt unterwegs ist - wenn es zum Beispiel öffentlich präsentiert wird o. ä.
Oder der Gegner organisiert eine Schmierkampagne und behauptet (am besten indem man jemanden Respektiertes vorschiebt - ob der nun ein Verräter ist oder manipuliert wurde), dass die Insignien eine Fälschung sind.

9
Der Frühlingspalast
Palitan, Spinnenprovinz, Zhoujiang (Hao, Ren, Luo)

Der Einsatz bei den Winterspielen hatte Hao, Takur und Akira ein gutes Stück bei der Verwirklichung ihrer persönlichen Ziele vorangebracht. Der Schwertalb war inzwischen damit beschäftigt, sich eine kunstvolle mittelschwere Schuppenrüstung aus Totenerz anfertigen zu lassen, auf die er lange hingearbeitet hatte. Takur versuchte, mehr über die Magier der Zinne zu erfahren, da dass das von ihm gesuchte Artefakt sich bei diesen in Sarnburg befinden sollte.
Nicht alle Kämpfer waren nach dem Ende der Winterspiele abgereist, was sporadisch für Probleme sorgte. Die Stadtgarde war überfordert, weshalb sich Inspektor Yaogun Tran, dem die Abenteuer schon einmal geholfen hatten, an Ren, Luo und Hao wandte. Im Randgebiet der Stadt hatte es allem Anschein nach einen Überfall gegeben. Da die Spuren jedoch nicht eindeutig waren, sollten sie sich das erst einmal anschauen, bevor weitere Schritte eingeleitet und wertvolle Kapazitäten verschwendet wurden. Dieser Nebenauftrag führte die drei auf eine der Dammstraßen, die durch die nordwestlich der Metropole befindlichen Sümpfe führte.

An dem Ort des vermuteten Überfalls fanden die Helden den frischen Kadaver eines Pferdes, dem der halbe Kopf abgeschlagen worden war. Hao stellte fest, dass der außergewöhnlich wuchtige Schlag mit einer mittellangen, leicht gebogenen Klinge geführt worden war. Es handelte sich eher um ein Arbeits- als ein Reitpferd. Sattel und Zaumzeug waren einfach gearbeitet. Der Reiter war nirgends zu sehen, doch führten Spuren in den Sumpf, denen die Helden kurzentschlossen folgten. Nach einer reichlichen Stunde war in der Ferne eine Sumpfinsel auszumachen. Schon von weitem war zu erkennen, dass der Reiter dort wohl sein Ende gefunden hatte: jemand hatte eine Leiche an die Zweige eines Strauches gebunden.
Die Helden untersuchten die übel zugerichtete Leiche. Der Gekreuzigte war vor etwa einem halben Tag gestorben, und er hatte kein leichtes Ende gefunden. Der halbnackte Mann mittleren Alters wies zahlreiche Verletzungen auf. Offenbar war er gefoltert worden, bevor ein brutaler, mit großer Wucht geführter Schnitt seinem Leiden ein Ende gemacht hatte. Eine Untersuchung der Umgebung brachte einen Lederpanzer, Kleidungsstücke und ein Dao mittlerer Qualität zu Tage: um einen Raubmord handelte es sich also anscheinend nicht. Der einzige ungewöhnliche Fund war ein grünlackierter Stahlring, sehr wahrscheinlich Teil eines Kettenpanzers, den der Tote in der Hand hielt, und der nicht zu seiner Ausrüstung passte. Ren überprüfte die Gegend magisch, konnte aber keinen Hinweis auf den Geist des Toten finden. Mit ihrem grausigen Fund machten sich die Abenteurer auf den Rückweg. In der langsam einsetzenden Abenddämmerung hatte Hao Probleme, den Weg zu finden, weshalb die Helden nur langsam vorankamen. Glücklicherweise bemerkten die drei rechtzeitig, dass sie von zwei Ghulen verfolgt wurden, die vermutlich von der Aussicht auf Beute angezogen wurden. Die Untiere konnten schnell besiegt werden, und die Gruppe erreichte glücklich festen Boden.

Es ließ sich schnell ermitteln, dass es sich bei dem Toten um einen ehemaligen Teilnehmer der Winterspiele namens Kao Zhu handelte. Er kam offenbar aus dem Norden und war bei den Kämpfen weder durch seine Ausrüstung noch sein Können aufgefallen. Bemerkenswert war allerdings, dass er behauptet hatte, zusammen mit dem mysteriösen Jadedrachen – einem ehemaligen Elitekämpfer General Wus – einen Raubüberfall auf eine Karawane verhindert zu haben. Zhu war als Geleitschutz der Reisenden angeheuert worden und hätte mit seinen Schützlingen den Tod gefunden, hätte der Jadedrachen nicht eingegriffen. Diese Erzählung passte so gar nicht zu einigen Gräuelgeschichten, die über den Jadedrachen in Umlauf waren. Die Geschichte des Söldners hatte ihm nicht nur Freunde gemacht – doch war das ausreichend, seinen Tod zu besiegeln? Luo forschte auch nach Personen mit grünen Rüstungen, doch dies brachte ihn nicht weiter: da Jadeeisen ein beliebtes Material für Panzerungen war, trugen nicht wenige Streiter grünlackierte Rüstungen, die den Eindruck erwecken sollten, aus dem magischen Metall gefertigt zu sein. Natürlich besaß auch der Jadedrachen dem Vernehmen nach eine grüne Brünne. Doch warum sollte er einen „Fan“ ermorden? Für den Augenblick schienen alle Fährten zu dem Verbrechen kalt.

Die Abenteurer hatten während ihrer Recherchen zum Tempel der tausend Tore auf die finanzielle Unterstützung der Botschaft Kintais bauen können. Allerdings hatte Botschafterin Suguri Jun seinerzeit angedeutet, dass sie eine Gegenleistung erwartete. Dieser Moment war gekommen, als sie Hao, Ren und Luo – nicht aber Takur und Akira – in ihren Amtssitz einlud. Das Gespräch drehte sich zunächst um die Ergebnisse der Recherchen. Behutsam lenkte die Botschafterin das Gespräch auf die aktuellen Ereignisse in Zhoujiang, wobei sie die Positionen der Abenteurer im Bürgerkrieg sondierte. Offenbar wollte sie sichergehen, dass die drei keine Anhänger der Triaden oder General Wus waren. Hao lehnte die Triaden und den rebellischen General ab, da diese ihrer traditionellen Einstellung widersprachen. Ren und Luo machten ihre Loyalität zu den Kaiserlichen keinen Hehl, ohne allerdings zu verraten, dass sie in deren Auftrag standen. Zufriedengestellt bat die Botschafterin um die Verschwiegenheit der Abenteurer und rekapitulierte, dass der kürzliche Palitan-Besuch von Prinzessin Hui Amui, einer Tante der künftigen Kaiserin Hui Yi, einigen Staub aufgewirbelt hatte. Die als versierte Kämpferin und Diplomatin bekannte Prinzessin habe die politische Lage in den südöstlichen Provinzen sondieren wollen und auch die Botschaft von Kintai kontaktiert. Doch ihr diplomatischer Vorstoß war an Hardlinern in den Reihen der Triaden gescheitert. Nur die Abreise der Prinzessin habe die Lage beruhigt. Hao kannte noch einige zusätzliche Details zu der Prinzessin: Ihr wurden eigene politische Ambitionen nachgesagt. Es gab sogar Gerüchte über eine frühere Affäre mit General Wu, was jedoch niemand in ihrer Gegenwart zu erwähnen wagte, zumal bekannt war, dass die Prinzessin den General inzwischen abgrundtief hasste. Das verhinderte jedoch nicht, dass einige in Zhoujiang eine Ehe zwischen ihr und dem Usurpator propagierten, um die verfeindeten Parteien zu versöhnen.

Nach diesen Erläuterungen führte die Gesandte die drei Helden auf die geschmackvoll mit Ziersträuchern und Miniaturbäumen eingerichtete Dachterrasse der Botschaft, wo eine hochgewachsene, muskulöse Frau die Helden erwartete. Hao erkannte sie sofort aufgrund von Beschreibungen, und Ren hatte sie sogar schon mal kurz gesehen: es handelte sich um niemand anderen als um Prinzessin Amui höchstpersönlich. Die beiden Frauen warfen sich sofort zu Boden, gefolgt von Luo (der zudem realisierte, dass es sich bei Amui wohl um die Maskierte handelte, die er mit der designierten Fürstin Zo Zo gesehen hatte).
Während Suguri Jun die Terrasse verließ, bedeutete die Prinzessin, die es mit Förmlichkeiten nicht genau zu nehmen schien, den Abenteurern sich zu erheben. Nachdem sie die Helden noch einmal zum Stillschweigen verpflichtet hatte, erklärte sie, dass ihre Abreise eine Finte gewesen war, um Verfolger abzulenken. Tatsächlich hatte sie in der Botschaft Kintais Zuflucht gefunden. Bevor sie nun endgültig die Stadt verlassen würde, würde sie aber bei einer dringlichen Mission Hilfe brauchen. Sie versprach, dass sich dies ungeachtet der Gefahren lohnen würde. Doch da die drei Abenteurer ohnehin eher Hui-Loyalisten waren, hatte Amui ihre Unterstützung ohnehin sicher.
Das Vorhaben der Prinzessin war allerdings ziemlich kühn: Sie wollte aus dem verlassenen Frühlingspalast ein kaiserliches Siegel bergen. Die Kintarai-Botschaft wollte sich nicht durch den Einsatz eigener Agenten kompromittieren. Dies war offenbar auch der Grund, warum man Takur und Akira aus der Sache herausgelassen hatte. Akira wäre als Schwertalb politisch heikel, falls die Sache schiefgehen sollte. Und der Jaguarkrieger zog selbst in einer Stadt wie Palitan zu viel Aufsehen auf sich. Luo argwöhnte, dass die Prinzessin etwas verschwieg. Er traute sich allerdings nicht, nachzuhaken. Amui erklärte, die Ausgaben der Abenteurer ersetzen können. Falls der Einbruch in den Palast gelänge, könnten sie sich zudem aus der geheimen Schatzkammer, in der das Siegel lag, je ein Stück mitnehmen.
Ren kam auf die Idee, als Zugang zum Palast die unterirdischen Kanäle zu nutzen, welche die Versorgung Palitans mit Trinkwasser sicherstellten und Abwässer entsorgten. Amui hielt dies für eine vielversprechende Idee.

Die Abenteurer begannen mit ihren Recherchen. Der Frühlingspalast war alt und ging wohl auf Drachlingsbauten zurück. Nach deren Sturz wurde die Anlage zu einem kaiserlichen Palast, der während des Krieges der Zwillingskaiserinnen von den Anhängern der ermordeten Kaiserin Li Sao als Hauptquartier benutzt worden war. Die folgende Onshi-Dynastie hatte den Palast ausgebaut, doch nach deren Sturz war er seltener genutzt worden. Unter anderem diente er dazu, unbequeme Angehörige der Kaiserinnenfamilie komfortabel abzuschieben, aber auch als Ausbildungsort für angehende Thronerbinnen. Während des zeitweiligen Abfalls der Kranich-, Spinnen- und Katzenprovinz 896 bis 939 LZ fungierte er als Regierungssitz der Separatisten, danach war er einmal mehr meist nur Domizil von Angehörigen kaiserlicher Seitenlinien. Gegenwärtig stand der Palast leer. Einzelne Triadenangehörige hatten erwogen, die Anlage für zahlende Neugierige zu öffnen, doch das war in seltener Einmütigkeit von der angehenden Fürstin Zo Zo und My-Mei als Führerin des Handelsrates abgeschmettert worden. Einige Unbelehrbare hatten den Palast dennoch für private Feiern – oder Orgien – missbraucht und einige ambitionierte Langfinger hatten versucht einzubrechen. Beides hatte nicht gut geendet: Möchtegerneinbrecher waren verschollen, und die unrechtmäßige Nutzung hatte zu drakonischen Urteilen geführt, die teilweise auch vollstreckt worden waren. Die Sicherheit des Palastes wurde zudem nicht nur von sterblichen Wachen gewährleistet, die die Mauern und Außenanlagen patrouillierten, sondern vor allem von den Geistern kaiserlicher Elitegardisten.
Zu den Kanälen unter Palitan waren alle möglichen unerfreulichen Gerüchte über feindselige Geister, Untote und andere Monster im Umlauf. Immer wieder verschwanden Wartungsarbeiter. Die Dunkelheit der Kanäle sollte „ansteckend“ sein, so dass spezielle Schutzkleidung dringlich geraten schien – und wegkundige Führer.

Die Prinzessin war mit den zusammengetragenen Informationen zufrieden. Ein unterirdisches Vorgehen schien trotz der Gefahren aussichtsreich, und Suguri Jun war bereit, Schutzkleidung für die Abenteurer und die Prinzessin zu organisieren. Freilich schienen zwischen der Botschafterin und der Prinzessin auch gewisse Spannungen zu bestehen, auch wenn diese unterschwellig blieben.
Es war Hao, die auf die Idee kam, die „große Yia“ zu kontaktieren. Die Rattlings-Unterweltführerin rechnete es den Abenteurern hoffentlich immer noch positiv an, dass sie den Mord an einigen ihrer Leute aufgeklärt hatten. Gegen eine „kleine“ Gebühr und Hilfe bei den schwierigen Verhandlungen mit einem unkooperativen Vorarbeiter namens Bu Han war sie tatsächlich bereit, eine kompetente „Kanalläuferin“ zu kontaktieren, eine Einbrecherin namens Hachimaki.
So trafen die Abenteurer dann des Nachts in einem verlassenen Lagerhaus im Bauch des Drachen mit der Nezumi-Diebin zusammen. Offenbar verdankte sie ihren Namen, einem hellen Fellstreifen über ihren Augen, der an die in Kintai gebräuchlichen, Hachimaki genannten Stirnbänder erinnerte.
Die Verhandlungen gestalten sich schwierig. Hachimaki war bereits an einem versuchten Einbruch in den Palast beteiligt gewesen und wollte nur ungern noch einmal dorthin zurück. Sie malte ein eindrucksvolles Bild von den Gefahren im Untergrund und verlangte nach langem Feilschen immer noch eine üppige Bezahlung von fast 30 Lunaren. Sie war allerdings bereit diese zu reduzieren, falls man sie als angebliche Dienerin zu einer Vorstellung der berühmten Schauspielerin Su Su Mina mitnehmen würde. Die Abenteurer beschlossen, einen Versuch zu unternehmen. Ihre finanziellen Mittel waren begrenzt, und sie wollten auch die Hilfe der Prinzessin nicht zu sehr strapazieren.
Mit Hilfe der mit den Helden befreundeten Adelsfamilie Ka gelang es Ren, eine nicht gerade billige) Karte zu ergattern, so dass sie herausgeputzt und mit einer gemieteten Sänfte ihren Auftritt hinlegen konnte. Das Theater, ein hell erleuchtetes Pagodenhaus, bot einen prunkvollen Anblick. Ren bemühte sich, nicht darüber nachzudenken, was die Einbrecherin hier vorhatte. Das Stück war wie zu erwarten ungemein rührselig und handelte von einem Liebespaar, das von einer Räuberbande bedroht wurde. Allerdings gab es Ärger, als einige Schläger der 13 Blätter die Aufführung unterbrachen und den „Helden“ verprügelten. Offenkundig hatte die Triade Anstoß an den nicht sehr subtilen Anspielungen des Stückes genommen. Ren konnte nicht rechtzeitig eingreifen und nur noch den übel zugerichteten Schauspieler verarzten. So kam der Kunstgenuss an diesem Abend leider etwas kurz. Hachimaki, die zeitweilig verschwunden war, schien aber dennoch zufrieden zu sein.

Ein weiteres Treffen bei der „großen Yia“ diente der Vorbereitung des Einbruchs. Man diskutierte die verschiedenen Optionen: die Abwasserkanäle waren schmutzig, eng und gefährlich, doch war der Zugang zu ihnen relativ einfach über Wartungsschächte möglich. Die Wasserversorgung verlief natürlich separat, hier waren die Eingänge aber besser gesichert. Zudem war der Weg dort mühsamer, da die Leitungen deutlich enger waren. Allerdings galten sie als weitaus weniger „verseucht“ mit gefährlichen Wesen und Geistern. Schließlich gab es noch die Entwässerungskanäle, die für den Fall von Überflutungen angelegt worden waren. Sie reichten nicht annähernd so weit wie die beiden anderen Systeme, galten aber als weniger gefährlich als die Abwasserkanäle und leichter bewacht als die Wasserversorgung, wenngleich durch massive Fluttore gesichert. Indes bestand gerade jetzt im Winter die Gefahr, dass sie überflutet wurden, was sehr schnell geschehen konnte. Die Helden und die Prinzessin entschieden sich für die Abwasserkanäle. Hachimaki und Luo spionierten einen möglichen Einstiegspunkt aus.

Zu nächtlicher Stunde schlichen sich die Abenteurer und die mit einem Gesichtsschal und einem breiten Hut maskierte Prinzessin zum geplanten Einstiegsort. Hachimaki knackte das Schloss der Zugangsluke. Der Gestank, welcher die Abenteurer entgegenschlug, war atemberaubend. Nur dank der Schutzmasken ließ er sich halbwegs ertragen. Im spärlichen Licht ihrer Lampen tastete sich die Gruppe die lückenhaften Trittsteine entlang. Um keinen Preis wollten sie in der grausigen Flüssigkeit in der tiefen Rinne daneben landen. Die Gänge waren meist nur einen Schritt breit. An einigen Stellen waren die Steine überflutet. Da es immer wieder Abzweigungen gab, verirrten sie sich wohl nur dank Hachimakis Erfahrung nicht, wobei Luo für den Rückweg Markierungen an den Wänden anbrachte. Ren verletzte sich durch einen Sturz leicht. An einer Stelle war der Gang eingestürzt und erzwang einen Umweg.
Es sollte den Helden indes nicht vergönnt sein, ihr Ziel ohne Komplikationen zu erreichen. Als die Helden eine der größeren Auffangkammern erreichten, verstärkte sich das Plätschern und Glucksen, und während in der Flüssigkeit – die man kaum Wasser nennen mochte – Blasen aufstiegen, formte sich eine humanoide Gestalt. Das Wesen nannte sich Zhǎozé, und behauptete als Wächter hier gebunden worden zu sein. Mit Rens Hilfe konnte Amui den Geist – nach Rens Einschätzung eine Art Fäulnis-Elementargeist – von einem Angriff abhalten, doch erwies sich das Wesen als boshaft und launisch. Es wollte die Gruppe nur für einen Kuss passieren lassen. Hao bot sich wiederwillig als erste dafür an, was ihr die tiefe Dankbarkeit der Prinzessin und Rens sicherte. Es kostete die Unggoy-Priesterin viel Überwindung, die Maske abzunehmen und die widerwärtige Berührung des Wesens zu ertragen. Doch danach konnten die Abenteurer passieren.
Kurz darauf erreichten sie den Zugang zum Palast. Unterstützt durch Haos Segenszauber gelang es Luo und Hachimaki – die den Palast nicht betreten wollte – das Schloss zu knacken. In dem schmucklosen Raum dahinter säuberten sich die Abenteurer und die Prinzessin notdürftig und legten die Schutzkleidung ab. Argwöhnisch sichernd schlichen sie los, wobei Luo – der dank seiner Magie am besten in dem Halbdunkel sehen konnte – die Spitze bildete.

Der Frühlingspalast war zwar nicht das größte und prächtigste der kaiserlichen Schlösser, gleichwohl jedoch ein beeindruckendes Bauwerk. Davon bekamen die Abenteurer allerdings wenig zu sehen, denn sie bewegten sich im „Bauch“ des Palastes: den Bereichen, wo normalerweise dienstbare Hände all die Dinge des Alltags erledigten, um die sich Höflinge und Adel nicht bekümmerten. Das hieß freilich nicht, dass die Pfade unbewacht waren: Mit einmal tauchten die durchscheinenden Gestalten der Geisterwächter auf. Doch mit beeindruckender Selbstsicherheit trat die Prinzessin ihnen entgegen, und konnte die Geister davon überzeugen, dass es ihr Recht war, hier zu sein.
Es hatte den Anschein, als wäre die Prinzessin nicht das erste Mal in den Wirtschaftsbereichen des Palastes unterwegs. Der Weg führte die Gruppe durch schlichte Korridore, versteckte Hinterhöfe und fensterlose Räume. Der Palast schien von Bewohnern verwaist. Vielerorts lag Staub, und kein Geräusch eines lebenden Wesens war zu vernehmen. Freilich galt dies nicht für die nicht-lebenden Bewohner. Noch zweimal begegneten die Abenteurer wachsamen Geisterkriegern, die sie dank der Prinzessin aber passieren ließen. Die Wachgeister waren nicht die einzigen verblichenen Seelen, die in den Gemäuern hausten. In einem kleinen Palastgarten saß eine durchscheinende Gestalt und spielte auf einer Flöte. Ren hätte gerne mit ihr gesprochen, wollte aber weder eine Verzögerung noch mögliche Komplikationen riskieren.
Schließlich erreichten die Abenteurer eine der Bibliotheken, die mit ihren zahllosen Schriftrollen und Büchern einen beeindruckenden Anblick bot. Amui interessierte sich jedoch nur für einen Wandspiegel, dessen Rahmen mit zahlreichen Tieren und Figuren verziert war. Hao, die einen heimlichen Blick riskierte, stellte fest, dass die Prinzessin die Großen Geister des Tierkreises in umgekehrter Reihenfolge berührte. Der Spiegel schwang zur Seite und enthüllte einen schmalen Gang mit holzvertäfelten Wänden. Zum Glück entdeckte Luo rechtzeitig eine den Gang sichernde Netzfalle und konnte diese blockieren. Nach nur wenigen Schritten erreichte die Gruppe eine Schiebetür. Misstrauisch geworden, untersuchten sie auch diese sorgfältig. Tatsächlich wurde die Tür durch eine Krallenfalle gesichert. Auch diese konnte mit einiger Mühe blockiert werden. Der Raum dahinter maß vielleicht sieben auf sieben Schritt, war holzgetäfelt und – wenig überraschend – fensterlos. Lampen mit leuchtenden grünen Perlen erwachten zum Leben und erhellten den Raum. Im Erdgeschoss fanden sich zahlreiche Schränke und Truhen mit Kostbarkeiten aller Art. Auf einer Empore lagerten wertvolle oder brisante Schriftstücke.
Doch etwas anderes erregte die Aufmerksamkeit der Abenteurer: Im Raum hatte sich ein hüfthohes achtbeiniges Konstrukt erhoben, einer Spinne beunruhigend ähnlich. Als es sich langsam näherte, trat die Prinzessin vor. Wohl auch, weil bisher kein Alarm durch eine Falle ausgelöst worden war, konnte sie das Wesen beruhigen, so dass es sich in einer Ecke zusammenrollte. Dennoch behielten Luo, der dem Frieden misstraute, und Hao, die schier vor Neugierde verging, die Kreatur im Auge. Die Priesterin hatte über solche permanent belebten magischen Konstrukte bisher nur Gerüchte gehört. Es schien kein simpler Golem zu sein. Vielleicht war es von einem Geist beseelt? Es handelte sich offenbar um eine Mischung aus Magie und Mechanik. Interessanterweise wies es auf der Seite ein Siegel auf, das dem auf Luos Schwert glich – war also vermutlich in derselben Schmiede geschaffen worden. Sowohl Hao als auch Luo hatten ein leicht beunruhigendes Gefühl, konnten aber keinen Finger darauflegen, was es war. Allerdings entging ihnen, dass die Prinzessin heimlich einen kleinen Gegenstand in ihrem Gewand verschwinden ließ. Ren, die dies beobachtet hatte, schwieg dazu.
Wie von der Prinzessin versprochen, durften sich die Abenteurer dann jeweils ein Stück aus der Schatzkammer aussuchen. Obwohl es sich nicht um die Hauptschatzkammer des Palastes handelte, war die Auswahl beeindruckend: ganze Rüstungssets, zahlreiche verzierte Waffen, Amulette, welche den Körper oder die Seele schützen sollten, kostbare Gewänder, Schalen voller Gold und Edelsteine…
Von der Umgebung abgelenkt und eingeschüchtert, dazu in Eile und weil sie vor den Augen der Prinzessin nicht zu gierig erscheinen wollten, nahmen sich die Abenteurer bei weitem nicht die wertvollsten Stücke: Hao wählte ein kunstvolles Spinnenseide-Gewand, Ren ein Amulett des verbannten Drachenfisch-Geistes (das einen guten Preis einbringen mochte) und Luo ein Rundschild. Ehe die Gruppe die Schatzkammer verließ, intonierte Amui feierlich „Wir werden zurückkehren!“ Ren bekräftigte, an diesem Tag der Prinzessin zur Seite stehen zu wollen. Der Rückweg durch den Palast verlief ohne Komplikationen.

Am Eingang zu den Abwasserkanälen zogen die Abenteurer wieder die Schutzkleidung an und stießen zu Hachimaki, die nervös auf sie gewartet hatte. Gemeinsam pirschten sie durch die stinkenden Röhren zurück – wobei Ren sich einmal mehr nicht sehr geschickt anstellte. Der Fäulnisgeist zeigte sich diesmal nicht, wofür alle dankbar waren. Doch damit hatte die Glückssträhne ihr Ende: in einer der größeren Kavernen zeichneten sich einmal mehr Bewegungen im „Wasser“ ab, als sich irgendetwas Größeres näherte. Luo sprang zwischen die Prinzessin und die potenzielle Gefahr, und im nächsten Moment durchbrach der fast einen Schritt messende Schädel eines untoten Krokodils die Oberfläche. Es entbrannte ein hitziger Kampf, in dem die Abenteurer durch die schlechten Sichtverhältnisse, das halbhohe „Wasser“ und den schlüpfrigen Untergrund behindert wurden. Amui demonstrierte, dass sie sich selber beschützen konnte, und sprang Luo zur Seite. Die Klingen der beiden hatten Mühe, den festen Panzer zu durchdringen, und Luos Klinge nahm bei einem unglücklichen Hieb sogar Schaden. Dennoch teilten sie unterstützt durch Haos Kampfstab gut aus. Ren konnte einen mörderischen Biss der Bestie dank ihrer Zauberkunst abmildern, der dennoch Luo ernsthaft verletzte. Schließlich konnte das Untier erschlagen werden, und die Helden sahen zu, die Abwasserkanäle eiligst zu verlassen.

Alle waren froh, der Unterwelt entkommen zu sein. Hachimaki, die sich aus allen Unannehmlichkeiten herausgehalten hatte, verabschiedete sich mit einer launigen Bemerkung (wieder auf Luos Kosten, den sie die ganze Zeit mit Anzüglichkeiten gestriezt hatte).
Die Prinzessin würde vor ihrer Abreise noch einige Zeit in der Botschaft verbringen und die Abenteurer kontaktieren, wenn sie Hilfe benötigte.
Wohl auch dank der Fürsorge Rens blieb Luo von einer Infektion seiner Wunde verschont, hatte allerdings einen neuen Satz Narben vorzuweisen. Auch Hao überstand den ekelerregenden „Kuss“ des Fäulnisgeistes ohne Folgen. Ren hoffte, den Kontakt zu der Prinzessin aufrecht zu erhalten, war diese doch eine ihrer Heldinnen. Wenn sie die Stadt verließ, würden die Abenteurer bereit sein, ihr zu helfen – wann gab es schon einmal die Gelegenheit, eine Prinzessin zu beeindrucken?

Parallel zu dem Einbruch hatte sich Luo bemüht, weiter dem Mordfall am Stadtrand nachzugehen, kam er indes nur sehr mühsam voran. Erst nach dem Einbruch hatten seine Nachforschungen doch noch Erfolg. Kao Zhu hatte wohl wegen seiner Geschichte über den Jadedrachen Streit mit Angehörigen der „13 Blätter“-Triade gehabt. Andere Teilnehmer der Winterspiele waren ihm beigesprungen, und ein Kampfwächter hatte den drohenden Kampf geschlichtet. Allerdings hatte seine Geschichte auch an anderer Stelle für Aufsehen gesorgt: Zhu war vom Justizministerium eingestellt worden, das ebenfalls den Jadedrachen suchte, war aber dort nie erschienen. Es schien allerdings unwahrscheinlich, dass die Beamten oder die 13 Blätter etwas mit dem Mord zu tun hatten. Jedoch stellte sich heraus, dass auch noch andere sich nach Kao Zhu erkundigt hatten. Die Beschreibung der Fragenden variierte. Vielleicht handelte es sich stets um dieselbe Person, die sich magisch getarnt hatte? Dank intensiver Nachfragen, fand Luo doch noch einen verlässlichen Augenzeugen, der einen älteren Mann beschrieb, auf den ebenso beunruhigend wie überraschenderweise die Beschreibung des Nekromanten Kong zu passen schien, mit dem die Helden bereits zusammengestoßen waren. Weilte der Schwarzkünstler noch immer in Palitan?
Luo informierte seine Mitstreiter und die Behörden, auch wenn letztere skeptisch schienen. Was mochte das Interesse der Nekromanten bedeuten? Kong war bisher eher an magischen Geheimnissen interessiert gewesen. Spürte er Zhu wegen dessen Kontakt mit dem Jadedrachen nach? Oder wusste er etwas über Zhus Mörder, dass niemand anderes entdeckt hatte? Auf diese Fragen gab es fürs erste keine Antwort…

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Man könnte auch überlegen, ob nicht so sehr die Fähigkeiten des Artefaktes es sind, die es so begehrt machen, als was es repräsentiert: als ein Zeichen der Legitimität und Herrschaft, die einer der Seiten im Bürgerkrieg (oder wahlweise auch anderen Akteuren, die sich einmischen) vor allem einen psychologischen und politischen Vorteil bieten: eine Krone, ein Zepter, ein "Reichsapfel", ein Schwert...
Natürlich KANN so etwas auch magische Fähigkeiten haben, aber dann müssen sie nicht zu übermächtig sein (was dann manchmal mit dem Balancing oder der Frage - warum wurde/wird es nicht in dieser oder jenen Situation genutzt - Probleme macht). Bei (magischen) Superwaffen habe ich tw. recht gemischte Erfahrungen gemacht. ;)

Falls du mehr Komplexität willst, könntest du natürlich weitere Parteien einbauen, die an dem Artefakt interessiert sind. Sei es aus egoistischen Gründen (Chaos ist eine Leiter), oder weil externe Figuren (z. b. benachbarte Staaten) ihre eigenen Interessen verfolgen. Dabei müssen die Gegner keineswegs unbedingt die "Bösen" sein - vielleicht haben sie ja durchaus nachvollziehbare und (zumindest in ihren Augen) altruistische Gründe.
Vielleicht müssen die Helden sich dann (ob zeitweise oder auf Dauer) mit anderen Interessengruppen oder Artefaktsuchern zusammentun - sei es, um den Gefahren der Reise zu begegnen, sie es, weil der Feind meines Feindes zumindest zeitweise mein Freund ist.
Falls es möglich ist, dem Gegner ein "menschliches" Gesicht zu verleihen (und vielleicht auch ein paar sympathische Züge), kann durchaus ein interessanter Konflikt entstehen...

das sind jetzt aber wirklich nur Gedankensplitter - ich kenne das Abenteuer nicht und spinne so vor mich hin.

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Zur Sicherheit stelle ich auch meine Adventskalender-Geschichte noch mal als eine PDF-Datei hier rein, FALLS jemand daran Interesse hat.  ;)
So kann ich gleich noch ein paar kleine Fehler rausnehmen, die mir entgangen waren oder beim Einstellen passiert sind. :)

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Fanprojekte / Re: Splittermond Fan-Adventskalender 2024
« am: 25 Dez 2024, 13:00:19 »
Den letzten Post von Schattenklinge hatte aus versehen ich unter seinem Namen geschrieben. Das kommt davon, wenn ich beim Heimaturlaub den Computer meines Bruders nutze und vergesse, mich unter meinem eigenen Usernamen anzumelden, Sorry. ::)
Nur, dass niemand denkt, hier würde Identitätsbetrug betrieben. ;)

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Fanprojekte / Re: Splittermond Fan-Adventskalender 2024
« am: 23 Dez 2024, 18:58:47 »
Glückwunsch an die anderen Gewinner!
Es hat viel Spaß gemacht, teilzunehmen!
Die Geschichte "Am Rande des Schilfmeeres" war eigentlich für den letzten Kalender gedacht, aber da war ich einfach nicht rechtzeitig fertig geworden. ;)

Da unsere Runde primär in Zhoujiang/Kintai spielt bin ich etwas auf die Gegend fixiert. ;D
Und ich mag einfach fernöstliche Settings (die leider etwas seltener bei RPG/Fantasy-Settings im Mittelpunkt stehen...

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Fanprojekte / Re: Splittermond Fan-Adventskalender 2024
« am: 07 Dez 2024, 14:32:45 »
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.

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Fanprojekte / Re: Splittermond Fan-Adventskalender 2024
« am: 04 Dez 2024, 17:20:55 »
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.

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