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Nachrichten - Rina

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Reisebericht von Selesha /Märchenstunde der Alten

Mit bedächtigen Schritten betritt eine alte Frau das großes Zimmer, in dem ein warmes Kaminfeuer prasselt und einige Stimmen zu hören sind. Die sich bewegenden Flammen des lebendigen Feuers malen Schatten an die Wände, welche eine Geschichte erzählen. Die alte Frau blickt in den Raum und lächelt. Sie trägt wertvolle lila- und rosafarbene Gewänder aus Seide. Auffällig ist ein schönes Schmuckstück, eine goldene Kette mit verschieden Anhängern, um ihren Hals. Während sie sich durch den Raum bewegt, blitzt an der Kette der Zahn eins Wyvern auf und an einer anderen Stelle ein in Gold gefasst Stein. Sie geht auf die im Raum auf bunten Kissen sitzenden Kinder verschiedenen Alters zu, die sie schon sehnlichst erwartet haben. Die Kinder erblicken die Alte und es wird schlagartig still im Raum. Ein Junge von drei Jahren mit schwarzen Haar ruft aufgeregt und mit strahlenden Augen “Oma, Oma da bist du ja endlich! Erzählst du uns die Geschichte mit dem Wyvern weiter? Bitte, bitte.“ Die alte Frau lächelt den Jungen an, wuschelt durch dessen Haare und setzt sich langsam zu den Kindern. Mit erwartungsvollen Augen blicken die diese zu ihrer Oma. Die Alte schmunzelt bei der Bitte des Kindes und der Schalk blitzt in ihren Augen auf. „Nun lasst mich mal überlegen, wo wir stehen geblieben waren.“ spricht sie mit fester Stimme. Sie legt den Kopf etwas zu Seite, macht ein grübelndes Gesicht, lächelt nach kurzem Überlegen in die Kinderschar und beginnt zu erzählen...
"Nun denn,... ich stand völlig verwirrt plötzlich am Rande einer Eisfläche, die vorher nicht da war. Als ich zur Seite blickte, bemerkte ich, dass die Albin Anou-Ki einer Spinne gleich an der Felswand neben mir hing, beziehungsweise sich an dieser festhielt. Wie sie dahin gekommen war ist mir bis heute schleierhaft, da sie eben noch fast vor mir stand. Unterhalb von Anou-Ki lag Zork der Widder flach, alle Viere von sich gestreckt, auf der Eisfläche. Etwas abseits sah ich Großadmiral Schlorf der mit dem Gesicht nach unten lag. Der grelle Aufschrei den ich gehörte , hatte dieser wohl von sich gegeben als er hingefallen war. Kurz darauf verschwand die Eisfläche so schnell, wie sie gekommen war, nachdem der Thain Hagbart Tiai sehr eindringlich darum bat oder sollte ich eher sagen, er befahl es ihr die Eisfläche zu entfernen. Mein erster Impuls war es dem Admiral zu Hilfe zu eilen, jedoch sah ich wie Anou Ki vom Felsen sprang und ihm helfen wollte. Der Widder rappelte sich schlagartig auf und stellte sich sogleich zwischen dem Admiral und Anou-Ki. Der Admiral stand brummelnd auf und rieb sich seine Knochen. Diese Bild lies mich schmunzeln, der Admiral war immer für eine Überraschung gut. Ich ging rüber zum Thain um hoffentlich endlich die Situation zu verstehen. Dieser beschwerte sich mit tiefer Stimme über den Übergriff durch meine Gefährten."
"Ich war völlig überrascht, ja sogar schockiert als der Thain in dem weiteren Gespräch die Nachtigall auf seiner Schulter als seine Fylgja offenbarte. Er erzählte uns, dass er all die Jahre gelogen habe um sein Ansehen nicht zu beflecken. Ein Pferd sei seiner Meinung nach für einen Mann seines Ranges eine geeignetere Fylgja als eine Nachtigall. Ich schaute ihn ungläubig an, wie konnte ein Mann so viele Energien in eine Lüge verschwenden. Mithilfe von Telkin und Tiai versuchte ich Hagbart ins Gewissen zu reden, dass nicht seine Fylgja ihn als Thain auszeichnet, sondern sein Umgang mit dem Volk und seine Taten für eben jene diese."
"Als ich meinen Gedanken weit ins Reich des Möglichen und Unmöglichen folgte, roch ich plötzlich einen Gestank. Es roch nach verfaulten Eiern gemischt mit ranziger Butter. Der Ursprung des Übels war ein Topf in dem Schmork munter Sachen für Sachen hineinwarf und kochte. Mir wurde langsam von dem Geruch etwas anders. Plötzlich nahm Zork den Kessel auf die Hörner und rannte weg. Schmork warf wutentbrannt ein Grasbüschel hinter ihm her, doch es war schon zu spät, der Widder hatte das Gebräu vergossen. Diese Szene lies nicht nur mich, sondern auch meine Gefährten herzhaft lachen oder zumindest in Arrou seinem Fall schmunzeln. Damit hat Zork sicherlich schlimmeres verhindert, denn wie uns der Thain berichtete, trank der Großadmiral gern mal seine eigenen Kreationen. Während dessen konnte der Admiral etwas von dem verschütteten Gebräu in einer Phiole retten. Der Admiral stritt sich anschließend auch mit seinem Widder um die Phiole und gewann den Streit. Nach der Klärung aller offenen Dinge zogen wir mit dem Thain weiter, sehr zum Unmut meiner Gefährten."
Nach einer kurzen Unterbrechung, wo die alte Frau ein Schluck Tee trank, erzählte sie weiter... "Nach dem wir einige Wegstunden zurückgelegt hatten, kamen wir an einem großen Geröllfeld an. Beim Anblickt des Gerölls hoffte ich inständig, nicht einen Weg über eben jenes Feld finden zu müssen. Ihr wisst ja, mit welcher Grazie ich die letzte Situation von ähnlichen Ausmaße gemeistert hatte. Zur Sondierung der Lage verband sich Arrous Gedanken mit seinem Falken und so überflog dieser das Geröllfeld. Nach der Rückkehr in seinen Körper berichtete Arrou, dass es zwar einen Weg durch das Geröllfeld gebe, aber dafür einiges Gestein aus dem Weg geräumt werden müsste. Die Angst um Jocelin trieb uns voran das Geröll schnellst möglichst zu überqueren, ohne dabei den Weg vorher frei zu räumen. Anou Ki kletterte graziös die ersten Gesteinsbrocken hinauf, so elegant wie ich es von Alben erwartete. Wir jedoch mussten verharren, denn der wirklich sture Thain bestand darauf sein Pferd mitzunehmen. Er versuchte sein Pferd über das Geröll zu führen mit dem Ergebnis, dass das diese auf dem losen Geröll abrutschte. Ich war ungehalten über diese Zeitverzögerung, denn wir waren schon sehr lange gelaufen und außerdem war ich schon mit den Gedanken bei unserer bevorstehenden Aufgabe. So erhob ich meine Stimme und fordert den Thain auf sein Pferd zurückzulassen. Dieser hörte wider Erwarten nicht und so erschrak Telkin das Schlachtross mit einem gut platzieren Feuerstrahl. Ich betrachtete dieses unnatürliche Schauspiel während ich Schmork verarztete, denn dieser hatte sich beim Versuch des Hinaufkletterns den Kopf gestoßen. Ich saß also da und hatte den Kopf des Admirals auf meinem Schoß, reinigte gerade dessen Wunde, als der Feuerstrahl in unserer Nähe aufflackerte. Kaum das dieser erloschen war, hörte ich das Fluchen des Thains wegen unserem unverantwortlichen Handelns. Die Schimpftirade endet abrupt und nur noch ein Gurgeln war zu vernehmen."
Der Blick der Alten wandert zu jedem der Kinder vor ihr..."Auf einmal vernahm ich ein dumpfes Gebrüll und das darauffolgende panische Wiehern des Pferdes. Das Gebrüll löste in mir einen Fluchtreflex aus, den ich jedoch unterdrücken konnte, um mit klaren Kopf auf diese Gefahr zu reagieren. Ich hörte Kampfgeräusche, die mich zur Eile riefen. Ich sah, wie Telkin los eilte und ich fing an meine treuen Begleiter - die Felslinge - zu rufen. Trotz meines rasenden Herzes gelang es mir sogar zwei dieser faszinierten Wesen herbei zu zaubern. Zugleich stürmte ich in Richtung der Kampfgeräusche und sammelt in mir von neuem meine Magie. Als ich um die Ecke gerannt kam, ergab sich vor mir ein chaotisches Bild... ich rannte geradewegs in einen Kampf gegen Steinlöwen. Diese hatten es mit ihren spitzen Krallen und rasiermesserscharfen Zähnen auf das Pferd des Thains abgesehen. Der Thain wiederum wies schon einige Blessuren auf, da er sein Pferd zu schützen versuchte. Anou-Ki lag ein paar Meter weiter niedergestreckt auf dem Boden und rappelte sich gerade auf, um den Steinlöwen vor ihr zu attackieren. Plötzlich fing das Pferd an zu wachsen, was mich für einen kurzen Moment völlig aus dem Konzept brachte. Zugleich lies ich meine Felslinge mit ihren spitzen Stalagmiten die Steinlöwen angreifen, während Telkin mit einer Flamme das Fell eines Steinlöwen versengte. Ich schlich mich von hinten an die Großkatzen heran und zog den Dolch meines Vaters. Bevor ich jedoch zum Angriff übergehen konnte, beendeten meine Gefährten den Kampf. Die Steinlöwen lagen tot am Boden oder waren geflohen. Ich war froh, dass wir alle einigermaßen unbeschadet den Angriff überstanden hatten. Aber ich hatte ein schweres Gefühl im Magen, mir taten die Steinlöwen leid... Sie waren Tiere die nur ihren Instinkten gefolgten waren und wir hatten diese imposanten Großkatzen dafür getötet."
"Der Schrecken steckte uns noch in den Gliedern. Damit wir aber irgendwie noch weiterkamen willigten wir nun doch ein, das Pferd des Thains nicht zurückzulassen. Trotz einigen ungeschickten Versuchen Seitens von Arrou, schoben und hievten wir mit vereinten Kräften die Felsen zur Seite. Das Pferd begann, dank des Großadmirals, wieder zu schrumpfen und wir bahnten uns nun gemeinsam mit dem Pferd einen Weg durch das Geröllfeld."
"Das Licht des Tages war schon fast hinter dem Horizont verschwunden und langsam schlich sich die Nacht heran, als Telkin einen warmen und geschützten Schlafplatz fand. Ich erbarmte mich unserer knurrenden Mägen und kochte eine warme Brühe, welche meine Gefährten und der Thain nach diesem Tag dankend annahmen. Während wir so gemeinsam zusammensaßen, verschwand Schmork und schien Kräuter zu sammeln, die er nach seiner Rückkehr sogleich verarbeitet. Als Arrou sich zu ersten Nachtwache an den Eingang der Höhle begab brach die Nacht vollends herein. Der Thain unterhielt uns beim Schein des Lagerfeuers mit dem Lied 'Blutrot sind die Wasser des Arkinia'. Fasziniert, ja sogar fast verzaubert, lauschten meine Gefährten und ich seinem Gesang. Hagbart hatte eine sehr angenehme tiefe, weiche, samtige Stimme, die seinen Gesang und seine Worte fast Wirklichkeit werden ließen. Als wir uns dann zur Nachtruhe begaben, kehrte Ruhe ins Lager ein und mit einem Kopf voller Gedanken, Gefühlen und Hoffnungen schlief ich langsam ein und begann zu träumen..."

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