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Nachrichten - SchmorkIstImHaus

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Die Hütte im Wald


Eine einsam stehende Hütte, tief im Wald.
 
Der Blick auf sie wird von drei Seiten durch dichtes Gestrüpp versperrt. In ihrem Rücken erhebt sich steil eine Felswand. Das Holz der Hütte ist von Moos und wildem Efeu überwuchert, Fenster und Türen auch bei nahem Herangehen beinahe vollständig verdeckt. Ein Holzzaun, welcher wohl einst Gartenbeete hatte abstecken sollen, liegt zu großen Teilen niedergerissen in der Erde. Letzte Überreste eines Tores knarzen leise wenn sich der Wind hebt und auch noch durch diesen letzten Winkel des Waldes streicht. Die so tief im Wald verlorene Hütte, fernab von jedem menschlichem Treiben, scheint schon seit langer Zeit verlassen zu sein.

Doch aus dem wie ein ruinierter Zahn aus dem Dach der Hütte ragenden Schornstein steigt Rauch auf.

Gehen wir also näher heran, vorsichtig, leise. Wer weiß, was sich hinter diesen verwitterten Wänden abspielt. Unsere Stiefel suchen die vereinzelt zwischen den Beeten liegenden Steinplatten. Die Pflanzen hier muten ganz anders an als das Gewächs, welches im Rest des Waldes zuhause ist. Fremdartige dicke Stauden verströmen einen penetranten jedoch nicht gänzlich unangenehmen Geruch. Hohe Halme strecken sich fast bis zum Dach der Hütte. Sie sind gekrönt mit tiefpurpurnen Kelchen, die trotz vollkommener Windstille auf merwürdige Art in der Luft zu wiegen scheinen. In einer schattigen Nische erblicken wir Pilze in allen Farben des Regenbogens, bei deren Anblick es uns in den Zehen kribbelt. Doch wir haben keine Zeit die fremdartige Flora zu bestaunen, denn just in diesem Moment hören wir eine laute Stimme aus der Hütte schallen.

"Bei Amantias pilzigen Schoß, willst du dich mit mir anlegen Zork? Glaub ja nicht dass ich mit einem wie dir nicht fertigwerde du kesselloses Fellbündel!" Während wir vor Schreck noch wie gelähmt sind ertönt aus der Hütte erst ein Schnauben, dann ein dumpfer Aufprall. Was in dreiteufels Namen ist da drin nur los? "Du dreckiges Flohgasthaus hast wieder an den Kraftpilzen genascht." Wie zur Antwort ertönt das Gemecker einer Ziege oder eines Schafes. "Nun gut, diese Runde geht an dich Zork du elendiger Bergkobold. Ein Gentleman vom Format eines Großadmiral Schmork von Schlorf weiß, wann er sich geschlagen geben muß. Komm jetzt, der Spaßsaft braut sich nicht von selbst."

Genug, wir müssen wissen was hier vor sich geht, und wenn es uns das Leben kostet. Es gilt die letzten Schritte bis zu dem Teil der Hütte zu überwinden, an dem wir meinen ein Fenster ausmachen zu können. Aufs Äußerste angespannt, nur kein Mucks. Wir lehnen uns an die Hüttenwand und spähen durch einen aus dem vollkommen verdreckten Glas herausgebrochenen Spalt.

Ein alter Mann rührt in einem Kessel, der über einem offenen Feuer steht. Er murmelt leise vor sich hin. Die wenigen Wortfetzen die wir verstehen können scheinen eine Mischung aus wüsten Schimpfwörtern und sinnlosem Kauderwelsch zu sein. "Generalkonsulatseigentümermietsversammlungsprotokoll." Vielleicht ein fremdländischer Zauber, den der Alte über sein Gebräu spricht. Aus dem verrauchten hinteren Teil der Hütte kommt jetzt ein großer Widder, ich kann es nicht anders sagen, geschlurft. Auf seinem Geweih balanciert er diverse Gefäße.

"Danke Zork, du alter Haudegen und Schwerenöter" Ein versöhnliches Schnauben des Widders. "Wir dürfen nicht vergessen unseren jährlichen Besuch im Dorf bald abzustatten. Diese Trottelbande ist im Stande und eröffnet einen Wanderzirkus wenn wir ihnen nicht ab und zu etwas Vernunft einbläuen. Wir können ausserdem bestimmt etwas von unserem Spaßsaft gegen Brot und dergleichen tauschen. Was sagst du? Besuch? BESUCH? Der Alte und der Widder drehen ihre Köpfe ruckartig in unsere Richtung. Sind wir entdeckt? Wir drehen uns leise von dem Fenster weg. Wir sind bestimmt besser zu Fuß als der Alte, bei dem Widder können wir uns da jedoch nicht so sicher sein. Ein letzter Blick ins Innere der Hütte dann heißt es reißaus nehmen. Wir drehen unseren Kopf wieder zum Fenster. Der Alte steht direkt vor uns, seine Nase nur wenige Milimeter von unserer entfernt. Von Wahnsinn erfüllte Augen bohren tief in die unseren.

"AHWUBAUGABUGA"

Wir laufen so schnell unsere Beine uns tragen, noch verfolgt von meckerndem Gelächter lange nachdem wir außer Hörweite sind.

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Morans Abschied


Geehrte Gefährten,

zutiefst bedaure ich unser appruptes Auseinandergehen. Wichtige Geschäfte rufen mich zurück nach Sarnburg. Zudem sollte inzwischem auch dem Zwerg die kleine Wohlstandsumverteilung aufgefallen sein, die ich an den Schätzen des Klosters vorgenommen habe. Seid versichert, bei mir ist das Gold in besten Händen.

Dem Brief liegen 6 Broschen bei, die ich aus den Splittern der Krarach Statue habe anfertigen lassen. Falls ihr auf euren zukünftigen Reisen einmal nach Sarnburg gelangt und das Bedürfnis verspürt mit mir Kontakt aufzunehmen, besucht den Maulwurf und zeigt dem Wirt eure Brosche. Ich werde euch finden.

Gehabt euch wohl

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