1. Wieso schicken die Dörfler nicht von selbst jemanden, um Hilfe zu holen? Entgegen ihrer eigenen Wahrnehmung wird das Dorf ja nicht belagert im klassischen Sinne. Man kann vielleicht argumentieren, dass sie zuviel Angst haben, um es zu versuchen, aber die sowieso aufgefunden Leiche könnte auch genau der Bote sein, der geschickt wurde. Hier könnte man netterweise eine Nachricht als Handout platzieren und das Ganze würde so deutlich mehr Sinn machen.
2. Viel wichtiger jedoch für mich: Wie zum Teufel haben die Dörfler bisher ausgehalten? Die Vargs sind sehr stark (völlig angemessen für wilde Vargkrieger), während für die Dörfler auf die Werte von Räubern aus dem GRW verwiesen wird. Ich will hier gar nicht die Werte vergleichen, aber allein schon die Logik würde mir gebieten, das 100 extrem toughe Vargkrieger, Palisade hin, Turm her, mit den paar Leutchen innerhalb weniger Tage den Boden aufwischen. Keinesfalls wären sie in der Lage solange den Angriffen der Varge zu widerstehen. Hier wären deutlich mehr Einwohner von Nöten, was ich vermutlich so händeln würde, wenn ich das Abenteuer mal leite.
3. Wieso versuchen die Varge nicht, sobald sie innerhalb der Palisade sind die beiden Vargkinder schlicht und einfach zu rauben? Klar finden sie die Menschen kacke, aber ihr Hauptziel ist ja ein ganz anderes.Das wiederum verstehe ich nicht ganz - genau das tun sie doch. Natürlich plündern sie und schlagen Widerstand nieder, aber ihr Primärziel sind die Kinder. Nur sind die Kinder eben im Drachlingsturm, und dorthin müssen sie ja erstmal vordringen. Wenn sie das geschafft haben, tun sie aber genau das: Sie schnappen sich die Kinder und verschwinden. Das wird im Abschnitt "Die Tunnel" und im Abschnitt "Vergebens" (beide S. 62) explizit erwähnt:
Die Raugarr metzeln die Dörfler (und die Abenteurer) zwar nicht blind dahin, schlagen Widerstand aber gnadenlos nieder. Sie kämpfen sich so lange vor, bis sie die Zwillinge erreicht haben, und reißen die Kinder an sich. Nicht lange danach sind sie in den Wäldern verschwunden, geschützt vom Rest ihres Stammes.
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Das Primärziel der Varge sollten doch auch schon beim allerersten Angriff (vor Eintreffen der SCs) die Kinder sein. Warum hat man sich da nicht auf die doch recht leicht zu erreichende Behausung der Kinder konzentriert, zumindest der Schwerpunkt des Angriffs wäre hier zu erwarten gewesen. Mit seiner Magie sollte es dem Schamanen ja leicht fallen, den Ort der Kinder herauszufinden und die Angriffe dorthin zu konzentrieren.
Weiters: wenn vor drei Monaten ein Modsplitterschauer war, sollten doch auch die Dörfler dies als Omen werten. Wenn dazu noch zwei Kinder geboren werden, sollte doch klar sein, dass da was zusammenhängt. Zumindest die SCs, wenn sie ins Dorf kommen, werden sicher Fragen stellen a la: "Ist irgend etwas Ungewöhnliches vorgefallen, kurz bevor die Angriffe begannen?".
Zumindest die SCs, wenn sie ins Dorf kommen, werden sicher Fragen stellen a la: "Ist irgend etwas Ungewöhnliches vorgefallen, kurz bevor die Angriffe begannen?".
Konnte letzte Nacht nicht schlafen und hab mir das Abenteuer zum Anlesen vorgenommen. Ich hab gelesen und gelesen und irgendwann war es heute morgen und ich hatte es durch.
Sehr gut geschrieben. Eine recht einfache Geschichte wird zu einer großen, epischen Schlacht. Sehr viele Möglichkeiten wurden bedacht und die Abenteurer haben durch ihre Taten die Entscheidung über Sieg und Niederlage selbst in der Hand.
Ich fürchte nur, meine Spieler würden so ziemlich als erstes versuchen, mit den Raugarr zu verhandeln, womöglich sogar einen der Varge aus dem Dorf als Vermittler mitnehmen. Und dann wird es ein ganz anderes Abenteuer.