Splittermond Forum

Spielwelt und Abenteuer => Abenteuer und Kampagnen => Thema gestartet von: Dunkelzahn am 09 Okt 2019, 11:00:15

Titel: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Dunkelzahn am 09 Okt 2019, 11:00:15
Hallo zusammen,

unsere Gruppe hat Splittermond für sich entdeckt und nach einem kurzen Ausflug durch Einsteigerbox und –charaktere wollen wir es jetzt richtig angehen.
Wir haben uns für Zhoujiang als Region entschieden und ich würde gerne als Metaplot die Verbindung von Kaiser Selenius zu Pronzessin Yi wählen.
Folgende Abenteurer werden gespielt:
-Ein selenischer Schwertrichter mit Kontakten zum Kaiserpalast
-Ein selenischer Bogenschütze (wahrscheinlich Varg)
-Ein Priester des Schildkrötentiergeists mit Fokus auf Schutz-, Schicksals- und Wassermagie
-Ein Kampfmönch der das Chi Kong des Tigers meistern möchte
-Eine gnomische Schattenklinge aus Palitan mit Triadenverbindung

Mein Plan ist, dass die beiden Selenier den Auftrag haben einen Brief nach Sentatau zu bringen und einer der Doppelgängerinnen der Prinzessin zu übergeben.
Die Schattenklinge wird schon in Sarnburg als Einheimischer als „Führer“ angeheuert, kriegt in Palitan von den Triaden aber den Hinweis, dass Sie gerne auf dem Laufenden gehalten werden möchten und auch begeistert werden wenn Sie auch den Inhalt des Briefes erfahren könnten.
Die Kaiserlichen wollen eigentlich einen erfahrenen Schwertmeister zum Schutz des Briefes nach Palitan schicken um die Selenier zu empfangen, dieser wird aber aufgehalten, so dass es dem Tigermönch und dem Schildkrötenpriester obliegt den Gruppe in einem kleinen Dorf außerhalb von Palitan zu treffen.
Gerüchte über diesen Brief haben sich schon lange bis zu General Wu durchgesprochen, so dass ab nun eine Verfolgungsjagd bis nach Sentatau beginnt, in der die Abenteurer immer wieder von Soldaten überrascht werden und durch die verschiedenen Provinzen von Zhoujiang bis ins Aiun-Gebirge ziehen müssen. Dabei soll der Anführer der Soldaten ein Chi Kong Mönch der geflügelten Schlange sein, der sich ab und an filmreife Martial Arts Duelle mit unserem Tiger liefert und quasi mit der Gruppe mitwächst.
Für den Weg will ich mich kleinere Abenteuer ausdenken, so dass der Metaplot etwas in den Hintergrund rutscht.
Beispiele wären dem Schwertmeister der eigentlich Ihren Auftrag hat zu helfen sein Heimatdorf zu schützen, in den Tiefen des Bambusdschungels alte Tempel zu erkunden und einem Oni auf einem Berg helfen sein Katana wiederzuerlangen.
Über Anmerkungen, weitere Klein-Abenteuer, Kritik, Hinweise wäre ich sehr dankbar. Es wird das erste Mal sein, dass ich Splittermond und speziell auch so ein „asiatisches“ Setting leite.
Liebe Grüße,
Dunkelzahn
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Wandler am 09 Okt 2019, 16:15:59
Hallo Dunkelzahn,
willkommen an Bord!

Ein paar Bemerkungen zu Zhoujiang und Deinem Plänen:
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Dunkelzahn am 09 Okt 2019, 16:58:55
Hallo Wandler,

Vielen Dank für deine ausführliche Nachricht, damit hilfst du mir sehr.

Meinen Spielern habe ich mitgeteilt, dass ich mir hier Rat holen werde, dementsprechend konnte ich auf den Spoiler-Kasten verzichten.

Wie groß Zhoujiang ist war mir nicht wirklich klar, aber wie du richtig festgestellt hast soll der Metaplot eher hintergründig bleiben und nur der Grund für die Reise sein während die Erlebnisse währenddessen die wahren Abenteuer darstellen.

Den Hinweis nicht direkt auf Gen. Wu zu gehen werde ich auch berücksichtigen und eher einem ehrgeizigen Beamten als Hauptgegenspieler nehmen. Aktionen von der Seite sollen der Gruppe auch erstmal immer nur wieder ins Gedächtnis rufen, dass Sie Verfolger haben.

Den Seleniern ist weder Absender noch Adressat bekannt und auch nicht die Dringlichkeit, um keine Aufmerksamkeit zu erzeugen. Wahrscheinlich sind Sie nicht mal die einzigen die losgeschickt wurden...

Die Tipps für verschiedene Verzögerungen nehme ich Dankbar an, besonders persönliche Questen der Einheimischen finde ich eine tolle Nebenlinie.

Ich freue mich natürlich auch über weitere Beispiele in was ich meine Gruppe so stoßen kann  ;D ;D
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Sturmkorsar am 09 Okt 2019, 17:23:27
Leg dir einen Plan B zu.
Ich weiß nicht, wie deine Gruppe so drauf ist und wie erfahren ihr allgemein seid, aber für gewöhnlich halten sich Spieler nicht an Spielleiterpläne.  ::)

- binde die Charaktere persönlich ein. Wenn es "nur ein Job" ist, den Brief abzugeben, was haben sie davon? Gerade wenn die Spieler das Setting noch nicht kennen ist es ihnen womöglich völlig egal, welche Partei den Brief am Ende bekommt. Den Spielern, nicht notwendigerweise den Charakteren. Ich würde versuchen, den Spielern erstmal das Setting näher zu bringen und selbst herauszufinden, was für Probleme das Land hat, bevor sie den Brief-Auftrag bekommen. Vielleicht treffen sich ja alle in Palitan und bekommen dort erst von selenischen Agenten den Auftrag, den Brief zu überbringen?

- das interessante an Zhoujiang ist ja, dass alle drei Parteien sowohl "gute" wie "böse" Elemente haben. Das rüber zu bringen könnte eine interessante Herausforderung werden. Auch General Wu will Zhoujiang nur zu alter Stärke führen, eine neue kaiserliche Herrschaft ist nicht unbedingt "gut". Versuch die Motivationen der einzelnen Parteien darzustellen und wie die einfache Bevölkerung sie sieht. Bringen sie Wohlstand oder nur Krieg? Die neutralen Provinzen sind hier ein geeignetes Spielfeld
In meiner Legend of the Five Rings Runde hat mein damaliger SL uns erstmal alle Clans kennenlernen lassen und gezeigt, warum der jeweilige Clan cool ist. Bei den meisten Clans trat noch ein Vertreter eines rivalisierenden Clans als Antagonist auf, um uns dann die andere Seite zu zeigen. In Splittermond-Zhoujiang ist das etwas schwieriger umzusetzen, da das Land keine Einheit mehr ist, aber nicht unmöglich.

- der Brief: Ist es sinnvoll einen Brief zu nehmen? So etwas gerät leicht in falsche Hände. Bedenke auch, dass gar nicht so viele Leute Literat haben und wenn man eine Person beschützen muss, die die Botschaft übermitteln soll, hat man gleich noch ein paar Abenteueransätze mehr, insbesondere wenn die Loyalität des Botschafters käuflicher ist, als die der Beschützer. Nur ein Denkanstoß. Alternativ kann auch einer der Charaktere die Rolle des Botschafters übernehmen, wenn kein zusätzlicher NSC mit soll. Der wäre dann gleich etwas persönlicher eingebunden.

Edit: Tippfehler korrigiert
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Wandler am 09 Okt 2019, 19:01:43
Sehr gute Hinweise von Sturmkorsar!

Es kommt natürlich sehr auf den Stil Deiner Spieler und Deinen eigenen an.
Wer gerne schwarz-weiss malt - klassische Fantasy - der ist mit offensichtlichen Helden, der sprichwörtlichen Prinzessin in Bedrängnis oder dem Dorf vor finsteren Mächten gerettet werden will gut bedient - die Motivation vieler Charaktere ist damit gegeben, und Splittermond ermöglicht auch Belohnungen abseits von schnödem Mammon (Ressourcen).
Zhoujiang eignet sich aber eben auch hervorragend (wie Sturmkorsar aufzeigt) für chaotische Verhältnisse, für Leute die Gutes erreichen wollen und dabei Böses in Kauf nehmen. Wenn eine Gruppe das also mag kann man sie durchaus (vorsichtig) in Konflikte stürzen - und sie selbst eine Seite wählen lassen.
Andererseits könnte eine solche Kampagne Aufhänger für die 2. Kampagne enthalten - also wie der Krieg in einer Provinz / Landstrich / Stadt verhindert werden kann. Wenn die Charaktere Kontakte und Helfer (oder Leuten denen sie geholfen haben) lieb gewinnen ergeben sich Motivationen sollten sie von einem geplanten Heerzug, der Ermordung eines Beamten oder von massiven Aushebungen von Soldaten erfahren ...

Ein dritter Modus Operandi ist "Überleben". Der ist nicht jedermanns Sache. Auf der Flucht zu sein, im Zweifelsfall eher Hilfe zu brauchen anstatt sie zu leisten kann für Spieler entweder sehr frustrierend sein oder tolle Immersion bieten.

Da kann es helfen die Frage zu stellen: Für was spielen die Gruppenmitglieder?
Siehe dazu auch die Umfrage von JohnLackland mit der Erklärung der einzelnen Spielstile.
Vorsicht: Was ein Spieler sagt muss sich nicht mit Deiner Erfahrung decken (was sein Verhalten angeht).

Nach welcher Spielphilosophie spielst  du Splittermond?

EDIT: Erklärung Zitat und Link auf Umfrage
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Dunkelzahn am 09 Okt 2019, 20:05:35
Danke Sturmkorsar,

Auch deine Ergänzungen find ich sehr wertvoll!
Wir sundowners sehr erfahrene Gruppe und spielen in annähernd gleicher Konstellation seit knapp 10 Jahren zusammen.
Unseren Stil würde ich auf die drei Play to struggle, drama und immersion runterbrechen, wobei ab und zu auch mal „gewonnen“ werden will ;)

Natürlich werden die Spieler eingebunden und das Setting vorher eingehend geklärt. Motivation der einzelnen Charaktere klopfe ich vorher hab und Binde das dann in die Abenteuer mit ein.

Der selenische Ritter, der ja der Überbringer des, bis jetzt noch, Briefes ist soll ein entfernter Spielkamerad/Begleiter von Selenius sein und tut ihm treu ergeben jeden Gefallen. Der Spieler will nach sonst eher dunkelgrauen Charakteren mal den rechtschaffenen, loyalen Typ spielen und eignet sich von dem Typus perfekt als Bote.

Die Idee der Gruppe alle Parteien nahe zu bringen finde ich klasse, vlt lasse ich dann die Idee reifen das der Ritter ja seine ganz eigene Meinung des Konflikts bei Hofe vortragen will.
Das bedeutet die Gruppe wird in Szenarien kommen, in denen die Kaiserlichen die Unterdrücker und mal die Unterdrückten sind.
Vlt werde ich bei den Kaiserlichen auch einen Antagonisten ins Spiel bringen der der Nemesis eines der Helden ist um da einen weiteren Konflikt zu schüren.
Außerdem möchte ich Ihnen begreiflich machen, dass die Bevölkerung unter dem Konflikt viel mehr als unter den Parteien leidet, so dass in einzelnen Gebieten evtl. Kompromisse erreicht werden können.

Ich hoffe ich schaffe es eine gute Mischung aus „Überleben“ und Heldenleben hinzukriegen, ich denke aber mit den vielen Zwischenepisoden klappt das ganz gut.

Über Folgekampagnen mache ich mir Gedanken wenn ich sehe wie sich alles entwickelt, wie ihr schon sagtet es wird eh anders als ich es erwarte!

Wie handhabt ihr die Charakterentwicklung? Freie Entscheidung was gesteigert werden darf oder „gebundene“ Punkte?
Wie frei verteilt ihr „Loot“ in Form von Artefakten/Relikten?

Hättet ihr da tolle Ideen für die genannten Charaktere bzw. welche die besonders passend indem Setting sind?
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Wandler am 09 Okt 2019, 20:38:04
Charakterentwicklung: Wir erlauben freie Entwicklung nach einer gebundenen Erschaffung - also mit allen Erschaffungsmodulen. Bei Splittermond kannst Du schnell auf Bedürfnisse und Situationen reagieren. Das Problem anderer Systeme (den Zauber kriegst Du im Leben nicht mehr in den Bereich "einsetzbar") gibt es hier nicht.
Beute gibt es bei uns in zwei Formen: Frei und nach Gutdünken der Spieler zu verteilen - Geld, Gegenstände, Waffen die sie entweder behalten oder versilbern, und dann Artefakte die für einen bestimmten Charakter gedacht sind - was nicht heisst dass der Spieler das Angebot in jedem Fall annimmt.

Passende Waffen suchen die Charaktere normalerweise von selbst. Alternativen wie Stiefel die beim Klettern oder Schleichen helfen, Kleidung die bei Etikette, Verhandeln oder ähnlichem helfen sind da schon etwas anderes. Das Gleiche gilt für Sättel, etc.

Relikte sind etwas besonderes - und sollten es auch bleiben. Ein Relikt könnte bei der Erschaffung des Charakters eine Rolle spielen und dann weiter entwickelt werden, oder später auftauchen - dann aber nicht als "Schüttgut". ;) Da wird mal der eine, mal der andere Charaktere etwas bekommen.

Überhaupt - alle gleich zu behandeln ist nicht gerecht - nur einfach. Das gilt insbesondere für Spielermotivation und Charakterbelohnungen. Auch da ist ein Gespräch manchmal hilfreich. In meiner Gruppe nutzen wir "Erschaffungsgeschichten" und "Zwischenspiele" als Projektionsfläche für die Wünsche von Spieler und Charakter.

Mögliche Belohnungen können also sehr unterschiedlich sein:
- Artefakte
- Zugang zu Meisterschaften, Sprüchen
- Schatzkarten
- Hinweise zu einem geheimnisvollen Kloster wo alte Stilelemente des Tigerstils gelehrt werden
- Resourcen (insbesondere Ansehen, ...)
- Tier / Geist als Begleiter (sollte in der Gruppe geklärt sein welche Rolle und Bandbreite es im Spiel einnimmt)

EDIT: Mögliche Belohnungen und Optionen für Charakterentwicklung
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Sturmkorsar am 09 Okt 2019, 20:53:52
Wie handhabt ihr die Charakterentwicklung? Freie Entscheidung was gesteigert werden darf oder „gebundene“ Punkte?
Wie frei verteilt ihr „Loot“ in Form von Artefakten/Relikten?
1. frei. Alles andere wäre mir auf Dauer auch zu kompliziert zu kontrollieren
2. Die Regeln zu Ressourcen sind das, was ich an Splittermond am wenigsten mag, weswegen die von mir in der Regel nur bei der Charaktererschaffung berücksichtigt werden. Um ein Artefakt zu bekommen muss nie noch Punkte in Relikt gekauft werden, wenn sich Charaktere Ansehen oder Kontakte erspielen, müssen sie nicht Punkte dafür ausgeben usw
3. Bei der Vergabe von Artefakten schau ich immer, was passt und wie schnell ich das Powerlevel hochtreiben will. Schau wie kampfstark deine Gruppe ist. Schau dir an, was deine Spieler an Angriffs- und Verteidigungswerte haben und durch Magie erreichen können und versuch entstehende Lücken auszugleichen, statt sie zu vergrößern. Minmaxer können hier leicht 5 oder noch mehr Punkte besser sein, als Spieler, die mehr auf Ausgeglichenheit bauen.
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: TrollsTime am 10 Okt 2019, 07:07:46
1.) Die Spieler dürfen bei uns steigern, was sie wollen. Über die Begrenzung durch die Heldengrade haben wir genügend Balancing, dass wir als SL oder Gruppe uns keine weiteren Gedanken über "zu stark" machen müssen.
2.) Wie sich das Erlernte "ingame" darstellt, bleibt jedem selbst überlassen. Irgendwelche Gründe lassen sich da schon finden, warum die Fertigkeit "auf dem Protokoll" plötzlich "aufplöppt". Vielleicht konnte er das schon länger, es ist nur niemandem aufgefallen. Vielleicht konnte er das in der Theorie, nur der Knoten war bisher nicht geplatzt. Vielleicht hat er es zwischen zwei Abenteuern gelernt oder die Erkenntnis ist über ihn gekommen. Von sehr exotischen Sachen abgesehen, spielen wir das bei keinem System mehr aus.
3.) Etwas, dass einer Ressource GLEICH kommt, würde ich mit gebundenen EP darstellen und diese EP selbstverständlich gleich mitliefern, wenn ich als SL den Gegenstand/Kontakt/etc verschenkt habe UND er Reliktschutz u.ä. besitzen soll.
Hat dieser Gegenstand/Kontakt/Ansehen keinen dauerhaften Schutz, ist es auch keine (dauerhafte) Ressource und muss auch nicht über EP abgebildet werden.
Bisher hatten wir den Fall noch nicht. Die Helden finden Gegenstände und können sie auch wieder verlieren, ergo keine Ressource.

Sollte der Spieler von sich aus, eine Ressource verbessern wollen oder "Relikt" auf einen Gegenstand "legen" wollen, muss er natürlich EP dafür bezahlen und es gilt das zu 2. gesagte.

4.) Wenn ich einen Gegenstand mit Verbesserungen verteile (QS1+), dann lasse ich gelegentlich die Spieler den Schwerpunkt der Verbesserung wählen, wenn mehrere dramaturgisch zumindest erklärbar wären.
Wenn sich Spieler einen verbesserten Gegenstand kaufen wollen, machen wir bis QS 4 GAR KEINE Vorgaben und bis QS6 stimmen wir uns kurz ab. 6 wird wahrscheinlich unsere neue Grenze und darüber hinaus schauen wir mal.
Da die Dinger über 4 hinaus sauteuer werden, ergibt sich das Problem aber eher selten.
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Dunkelzahn am 10 Okt 2019, 15:00:20
Vielen Dank für die Hilfe!

Die letzten Jahre spielen wir sehr streng reglementiert DSA und deshalb sehnen wir uns alle nach einem System nebenher mit freierer Entwicklung und höherem Fantasygrad.

Die Varianz der möglichen Belohnungen finde ich klasse, aber auch die Chance sich ein Artefakt über den „Reliktstatus“ zu sichern.

In welchen Situationen habt ihr die Gruppe mit mächtigen Artefakten versorgt, welche Sie auch im späteren Abenteuerverlauf wieder verloren haben?
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Sturmkorsar am 10 Okt 2019, 15:33:59
Nie. Die Spieler haben mit den Artefakten immer alles totgeschlagen, was versucht hat, ihnen die Dinger wieder abzunehmen.  ;D
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Wandler am 10 Okt 2019, 17:26:22
... nie, die Spieler haben mit den ... ah - Sturmkorsar hat das schon gesagt!  ;)

Jemandem etwas zu geben und es ihm dann wieder zu nehmen ist schlimmer als es ihm vorzuenthalten.
Das ist psychologisch belegt.
Trotzdem könnte so etwas in Deiner Gruppe funktionieren.
Ansätze:
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: TrollsTime am 11 Okt 2019, 07:18:48
Ich hatte mal ein DSA4.1/AD&D2nd-Crossover inklusive Dungeoncrawl und Weltenwechsel.

Der Haupt-Charakter Amorigio hatte ein antimagisches Schwert (i) erbeutet, hinter dem der Oberbösewicht Tymor Ar'Emsaj (nettes Wortspiel) her war.
Dieser ließ Häscher im Dungeon auflauern. Dumm nur
1.) Diese Häscher gerieten in eine Falle
2.) Amorigio hatte das Schwert gar nicht dabei, sondern in der heimischen Kammer gelagert.

Amorigio suchte in selbigem Dungeon wieder nach einem anderen magischen Schwert(ii).
Das wurde ihm dann vor der Nase von einem Gnomen-Dieb/Illusionist/Kämpfer (Phaqqing Ad&D-Klassenkombos…) weggeschnappt.
Die Charaktere also hinterher ab in eine Eiswelt.
Sie wussten, dass der Gnom hinter einem mächtigen Eisschwert (iii) her war.
Sie konnten dies auch erbeuten, brauchten hierfür aber eine Knochenflöte (iv) und mussten hierfür in eine Knochenebene von Ravenloft.
…. ihr merkt schon.... ich kriege die Handlung nicht mehr aufgelöst....

Unterm Strich: "Finde iv, um zu bekommen, um iii zu bekommen, um ii zu bekommen"

War ne Zeitlang ganz witzig. Vermutlich funktioniert es bei Splittermond etwas besser, weil die Waffen dort weniger Einschränkungen unterliegen. Wer mit Klingenwaffen umgehen kann, hat auch bei fast keinem Schwert Einschränkungen.
Umgekehrt muss man sich bei magischen Artefakten dank "Arkane Kunde" und Co. regeltechnisch keinen abbrechen.
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Dunkelzahn am 15 Okt 2019, 09:38:19
Okay...
Ich dachte an Szenarien in denen die Chars ein episches Artefakt erbeuten es dann aber 3 Abenteuer später an den rechtmäßigen Besitzer geben müssen oder es als Schlüssel einsetzen müssen und danach halt nicht mehr nutzen können...

Mal abwarten, möchte auch nicht zu weit in die Zukunft planen.

Für die Abenteuer auf der Reise geb Westen hab ich mir überlegt 12 Episoden die an die Tiergeister abgelehnt sind zu entwerfen und das 13. (Phönix als Kaisersymbol) dann als Höhepunkt in Sentatau stattfinden zu lassen.

Anfangen möchte ich mit einer Spinnenfrau in einem alten Gagamba-Tempel in den die Abenteurer nach einer Verfolgungsjagd flüchten.

Weitere Elemente die ich gern auftauchen lassen würde sind ein Wanderzirkus mit mag. Menagerie, ein Oni der seine Umgebung terrorisiert weil irgendwelche Feen ihm was geklaut haben, Alchemie und Glücksspiel sowie die Begegnung mit mehreren Beamten des Wu-Apparates.
Wo ich was zuordne weiß ich allerdings noch nicht.

Wenn ihr tolle Ideen habt wäre das klasse!

Bei folgenden Tiergeistern wäre ich über Ideen dankbar:
Krebs
Flussdelfin
Schildkröte (es wird ein Priester des wugei in der Gruppe sein)
Fangschrecke
Affe
Tiger (Kampfmönch im Tigerstil in der Gruppe)
Gefl. Schlange (Wappentier von General Wu)
Kranich (evtl. etwas mit Schwertalben)
Büffel
Salamander
Katze

Danke euch!
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Saint Mike am 15 Okt 2019, 10:09:12
Hoffentlich nicht zu Off topic, aber ich hätte 2 Szenen anzubieten, in denen mächtige Artiefkate kommen und gehen (beide DSA):
1)
Ich habe im Rahmen einer Kampagne eine Plotlinie eingebaut, an derem Ende ein schwarzmagisches Artefakt erbeutet wurde. Namentlich war dies
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, ein sehr mächtiges Artefakt einer der dämonischen Widersacher und definitiv "böse". Ich habe es dem moralisch flexiblen Charakter der Gruppe direkt angeboten zu tragen, er müsse nur eben einen Pakt eingehen. Hätte es sehr lustig gefunden, wenn der Spieler drauf eingegangen wäre, aber die direkte Wahloption hat Ihn offenbar doch verschreckt. Die Gruppe gab das Artefkat freiwillig in die Hände der Praioten.

Wäre es alternativ zum Pakt gekommen, hatte ich schon einen Handlungsstrang in petto, bei dem das Artefakt genutzt wird, um ein viel größeres Übel abzuwenden
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. Dabei hätte das Artefakt dann gopfert werden müssen und der Held u.U. seiner Seele retten können... vielleicht...

2)
Als Spieler habe ich mir einen Zwerg erstellt, welcher 2 Äxte trug. Storytechnisch die beiden ersten selbstgeschmiedeten Waffen und mit einem Segen der Angroschpriester belegt. Hatte spieltechnisch (noch) keine Auswirkungen. Gleich im ersten AB ging eine der Äxte verloren und ich habe dies als Aufhänger genommen, bei der Gruppe zu bleiben und habe ständig und überall nach dieser Axt gesucht. Schöner Dauerplothaken, der erst durch den Verlust möglich wurde. Der SL hat das gar nicht beabsichtigt, lief aber super.

Wie Du siehst, schon sehr spezielle Fälle, idR schlägt meine Heldengruppe alles tot, was Ihnen das Artefkat weg nehmen will. ;)

Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Wandler am 15 Okt 2019, 18:17:01
Die Krebsprovinz (weißer Fleck) habe ich wie folgt skizziert:

Eingerahmt zwischen Meer und Bergen die teils auch noch aktive Vulkane enthalten.
Eigenbrötlerische aber außerordentlich zähe Bewohner die (angeblich) lieber unter sich bleiben, die aber auch „am Ende der Welt“ leben und wenig Unterstützung vom Kaiserhaus oder jeder anderen zentralen Macht erhielten.
Produkte der Provinz:
- Gewürze und Arzneien
- Felle
- Mineralien und verarbeitetes Gold (auch wenn die Mengen die Tempel und Kisten der Daijin verlassen relativ gering sind)
- Der berühmte Kampfstil
Regentin: Daijin Sikou Tu (Zwergin, rastlos, oft auf Wanderschaft, auch in die Berge, ihr wird nachgesagt dass sie ihre Provinz mit Hilfe der Triaden stärken will)

Stil der Schere: Nehmend / Hart – Spezialisten mit zwei Daos oder Gabeldolchen, Zusammenarbeit im Kampf

Hauptstadt und Pilgerort Jiang Fu („Flusspalast“) - Im Zentrum der berühmte Tempel der dem Ort seinen Namen gab, bestehend aus einer Miniaturflusslandschaft zu Ehren Jauseis und Pagoden.
Außerdem: Residenz der Daijin Sikou Tu, Sitz einiger Beamter (aber nicht der wichtigsten), eine halbe Tagesreise entfernt der Seehafen.

Kloster Shui Jin (In den Bergen gelegen, Heiliger Flusslauf in dem Gold vorkommt und aus dem Heilendes Wasser geschöpft wird)

Mögliche Queste für eine Gruppe (würde auch zu Deiner passen, glaube ich): Ein Mönch der den Krebsstil praktiziert hat die Aufgabe bekommen ein Monster/gefährlichen Gegner zusammen mit einem anderen Mönch zu besiegen - sein Meister hat ihn auf Wanderschaft geschickt um genau diese Tat zu vollbringen.
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Wandler am 16 Okt 2019, 19:00:43
Büffel: Eine junge Frau bittet die Gruppe um Hilfe. Ihre Familie hat die ehrenvolle Aufgabe bekommen die Toten im See zu beschwichtigen. Durch das Versagen eines Beamten ihrer Familie kam es vor zwei Generationen zu einem Erdrutsch, das ganze Dorf wurde vom See verschlungen - mit vielen der Bewohnern. Doch durch die Wirren des Bürgerkriegs kam es zu einer Vernachlässigung der Aufgabe. Die junge Frau ist auf sich gestellt - doch ihre direkte, kämpferische Herangehensweise wird nicht ausreichen um die Ahnen zu besänftigen.
Hier kann Deine Gruppe die Bedeutung der Familie, der Tradition, der Ehre und der Rolle von Beamten in Zhoujiang lernen - und natürlich sehen wie die alt hergebrachte Ordnung durch den Krieg zerstört wird.
Sie können Verhandlungslösungen und kämpferische Ansätze kombinieren.

Vorschlag: Es ist eine Bootsfahrt auf den See notwendig um den Ahnengeist des Ortsvorsteher zu sprechen und mit Hilfe der Nachfahren kleine Opfer darzubringen und die Ahnen zu versöhnen. Einzelne blindwütige und schon zu Lebzeiten renitente Geister brauchen da wohl mehr als gute Worte ...

Achtung: Geister können für eine Anfängergruppe dank der hohen Schadensreduktion ziemlich gefährlich werden - vor allem wenn sie in Scharen auftreten.
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Wandler am 16 Okt 2019, 19:06:23
Willst Du für die Tiergeister kleine Questen oder eher Vignetten die den Charakter des Tiergeists und der Anhänger aufzeigt?
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Dunkelzahn am 17 Okt 2019, 09:25:41
Erstmal vielen Dank für die tollen Vorschläge und Ideen.
Willst Du für die Tiergeister kleine Questen oder eher Vignetten die den Charakter des Tiergeists und der Anhänger aufzeigt?
Von beidem etwas! Wir werden nicht jede Provinz durchqueren und ich möchte auch nicht zu Starr in meinem Denken handeln sein.
Wenn man also durch eine Vignette kurze Spotlights auf einen Tiergeist wirft ist das für mich auch voll in Ordnung.

Mir gehts darum die Kultur zu veranschaulichen und die verschiedenen Aspekte deutlich zu machen.

Neben den Tiergeistern soll natürlich auch der Konflikt, die Nähe zu Ahnengeistern, das Beamtentum und die Lebensweise (Leidenschaft/Ehre/Familie) deutlich werden.
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Wandler am 17 Okt 2019, 17:42:29
Affe:
Die Gruppe reist durch irgend eine Provinz - als sie Rast in einem kleinen Dorf machen kommt ein Äffchen gerannt das ein mit Goldfäden verziertes Band hinter sich herzieht. Das Äffchen wird von einem Mann verfolgt der wie ein älterer, wohlhabender Händler aussieht. Das Äffchen lässt das Band liegen, stiebitzt sich etwas von der Gruppe und rennt zwischen die Dorfbewohner die die Gruppe umringen und staunen.
Der Mann betrachtet das als göttliches Zeichen - er ist Unggoy-Anhänger und es ist ein Ehrentag seiner Familie. Zu Ehren des Geburtstags eines wichtigen Ahnen beschließt er eine wilde Feier hier im Dorf zu feiern - und natürlich sind die Charaktere mit eingeladen.
Der Händler gibt Geld aus, ist aber vor allem daran interessiert die Jugend, die Leidenschaft und die Listigkeit zu feiern.

Diese Begegnung könnte ein Aufhänger sein um mit dem Händler zu reisen, eine Schaustellergruppe zu suchen oder einem Dieb nachzusetzen der "Listigkeit" auf seine Weise interpretiert ...
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Nekio am 18 Okt 2019, 08:13:19
Affe:
Die Gruppe reist durch irgend eine Provinz - als sie Rast in einem kleinen Dorf machen kommt ein Äffchen gerannt das ein mit Goldfäden verziertes Band hinter sich herzieht. Das Äffchen wird von einem Mann verfolgt der wie ein älterer, wohlhabender Händler aussieht. Das Äffchen lässt das Band liegen, stiebitzt sich etwas von der Gruppe und rennt zwischen die Dorfbewohner die die Gruppe umringen und staunen.
Der Mann betrachtet das als göttliches Zeichen - er ist Unggoy-Anhänger und es ist ein Ehrentag seiner Familie. Zu Ehren des Geburtstags eines wichtigen Ahnen beschließt er eine wilde Feier hier im Dorf zu feiern - und natürlich sind die Charaktere mit eingeladen.
Der Händler gibt Geld aus, ist aber vor allem daran interessiert die Jugend, die Leidenschaft und die Listigkeit zu feiern.

Diese Begegnung könnte ein Aufhänger sein um mit dem Händler zu reisen, eine Schaustellergruppe zu suchen oder einem Dieb nachzusetzen der "Listigkeit" auf seine Weise interpretiert ...

Denk auch den Trink, Kletter und Brüllwettkampf bei so einer Party 😁🐒
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Dunkelzahn am 18 Okt 2019, 11:40:55
Die Idee vom Fest finde ich Mega!!!
Auch als Aufhänger zum Abenteuer.

Was haltet ihr davon, das sein Sohn im Finale vom „Brüll“- Wettkampf seine Stumme verliert und nicht mehr sprechen kann.
Die Gruppe muss herausfinden warum der gefeierte Ahnengeist den Jungen bestraft und wie er zu besänftigen ist.
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Wandler am 18 Okt 2019, 19:57:38
Salamander: Eine junge Frau schleppt sich in ein Dorf in dem die Gruppe gerade rastet. Sie ist überfallen worden - an sich in diesen Zeiten nichts besonderes, aber die gläubige Dorfgemeinschaft ist außer sich vor Wut. Zwar ist sie keine Priesterin, aber eine fromme Anhängerin Akaharas. Die auf ihrer Reisequeste gesammelten Farben sind genauso weg wie die Edelsteine die sie zur Bezahlung dieser kostbaren Materialien einsetzen sollte.
Die Dorfgemeinschaft sammelt sofort und bittet die Gruppe die ungläubigen, barbarischen Räuber.

Es liegt an Dir ob der üble Haufen Söldner sind (vielleicht sogar aus Selenia), oder von einem Agenten Gagambas angeheuert wurden um einem Spinnenpriester zu erlauben die Gefahr zu bekämpfen.
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Wandler am 20 Okt 2019, 05:55:55
Delphin/Kranich:
Auf der Durchreise durch die Provinz des Flussdelphins erfährt die Gruppe die hohe Ehre bei der "Taufe" eines Schiffs anwesend sein zu dürfen. Das sehr formelle Ritual wird den Traditionen des Dorfs gemäß von einem Kranichpriester und einer Delphinpriesterin geleitet. Die Eleganz und die Harmonie des Zusammenspiels mag schon beeindruckend sein, doch die für die Reisenden vielleicht ziemlich exotisch Schwertalben vom Haus Suguri könnten sogar davon ablenken. Die Schwertalben haben diplomatische, vielleicht sogar familiäre Bande zu dem Dorf und verhalten sich neutral solange nicht die Ehre Kintais, ihres Hauses oder ihrer Waffen in Frage gestellt wird ...

Wenn die Gruppe das Vertrauen der Priesterschaft erlangt könnten sie gebeten werden einen jungen Kranichpriester mit ins Landesinnere zu begleiten damit er dort eine wichtige Hochzeit leiten kann. Dort erfahren sie das genaue Gegenteil von Harmonie. In dem kleinen Dorf waren Werber von General Wu. Seit dem geht die Spaltung durch Dorf und Familien. Die Reisenden können die Positionen von Wu und Yi erfahren - und sich je nach ihrer Überzeugung auf eine Seite stellen oder vermitteln um doch noch eine friedliche Hochzeit zu sehen.

Hinweis: Die Rollen der Priesterschaft sind hier nicht die absolut typischen, aber es ist im Kanon explizit erwähnt dass es Abweichungen gibt und fast jeder Priester fast jede Zeremonie durchführt wenn Not am Mann ist. Es gibt überall lokale Abweichungen und Traditionen die sich auch in den Farben und Gewandschnitten ausdrücken - dies wäre ein Beispiel für die Charaktere das nicht dem Standard folgt und trotzdem bestimmte typische Merkmale von Provinz und Tiergeist aufzeigt.
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Wandler am 21 Okt 2019, 18:17:29
Büffel:
Ein bescheiden aussehender Wanderer hält die Gruppe in einer der Provinzen auf durch die die Gruppe reist. Er fordert einen oder zwei zu einem Duell mit Trainingswaffen oder ganz ohne Waffen. Er spricht einen westlichen Dialekt und besteht auf das Duell ohne Nennung eines Grundes. Wenn einer oder mehrere Charaktere auf die Forderung eingeht und sich dabei gut anstellt und ehrenhaft handelt lädt der Wanderer die Gruppe ein ihn bei der Überwältigung einer marodierenden Trupps versprengter Söldner. Er ist ein Hirtenkrieger aus der Büffelprovinz der wegen unüberbrückbarer Meinungsverschiedenheiten mit Offizieren von General Wu flüchten musste.
Trotzdem hält er an der Tradition, seiner Sturheit und der Mission fest für einander da zu sein. Er würde es kaum verstehen wenn die Charaktere ob der offensichtlichen Notlage der Landbevölkerung und dem vollkommen unethischen und die Traditionen verletztenden Verhalten der abtrünnigen Söldner nicht helfen diese Plage zu beseiten - nachdem sie sich als würdig erwiesen haben ...
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Wandler am 22 Okt 2019, 19:35:02
Schildkröte:
Die Provinz mag die Kornkammer Prinzessin Yi's sein, die Bauern sind arm, die Abgaben hoch. Das Leben war vor dem Bürgerkrieg nicht einfach, jetzt ist oft so schwer dass Hungersnöte drohen.
Wenn die Gruppe durchreist werden die Charaktere mit stoischer Gleichmut, unterdrücktem Misstrauen oder vorsichtiger Neugier betrachtet. Verhalten sie sich freundlich und bezahlen was sie essen öffnen sich die Bauern etwas.
Ein Kind schenk einem der Nicht-Zhoujiangern eine kleine, abgegriffene Schildkröte aus Holz - damit sie nicht schutzlos sind oder Unheil über sich und ihre Gastgeber bringen.
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Wandler am 25 Okt 2019, 14:27:27
Die Gruppe trifft auf die Nachhut des Gefolges eines Adeligen aus der Fangschreckenprovinz (in der Provinz oder außerhalb).
Die Soldaten sind ausgesprochen misstrauisch und schauen sich die Spuren der Charaktere an - sie suchen auch Erntegeräte und exotische Waffen. Jeder Zhoujianger in der Gruppe wird doppelt misstrauisch befragt und beäugt. Der Adelige sieht sich mit ständigen Anschlägen, Täuschungen und Sabotagen konfrontiert. Er vermutet dass der oder die Gegner aus der eigenen Provinz stammen.
Genervt bietet er der Gruppe eine Prämie für die Ergreifung des/der Attentäter - tot oder lebendig.
Je nachdem auf welche Seite sich die Gruppe schlägt (falls sie sich überhaupt auf dieses gefährliche Spiel einläßt) stellen sie fest dass zwei Brüder aus der Fangschreckenprovinz hinter den Überfällen stecken. Sie nutzen Tarnung, List und bei den Bauern übliche "Waffen" und legen sich mit keiner Übermacht an - sie sabotieren Vorräte, halten die Wachen auf Trab, verüben Angriffe auf Vor- und Nachhut oder verbreiten Gerüchte über die bald eintreffenden Adeligen.
Diese versuchen hinter den Kulissen die Position von Prinzessin Yi zu stärken. Die Brüder sind fanatische Anhänger ... der Fangschreckenprovinz und des namensgebenden Tiergeists. Sie befürchten auch spirituelle Erdbeben wenn eine der Seiten in der Provinz die Oberhand gewinnt ...
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Wandler am 26 Okt 2019, 08:27:20
Bisher haben sich meine Beiträge hier auf zwei Themen gestützt:


Das ist Absicht, wenn das Land und bestimmte Glaubensaspekte dargestellt werden sollen sind "typische" Verhaltensweisen nicht automatisch falsch. Wenn die Charaktere und Spieler diese erlebt haben macht es natürlich Sinn diese etwas aufzuweichen: Das Land ist riesig, nicht alle Leute gleich, die Erfahrungen auf dem Land und in der Stadt werden unterschiedlich sein. Wie fühlt jemand der mit einer Karawane in Selenia war? Wie beeinflusst eine ganz normale Reise einen jungen Mönch eines Kranichordens wenn er eben nicht Harmonie und die Einhaltung von Traditionen sieht, oder wenn diese pervertiert werden? Was tut ein Adeliger wenn sein kleines Haus in die Bedeutungslosigkeit abzudriften droht?

Auch die Geschlechterrollen etwas durcheinander zu wirbeln ist ganz im Sinne des Themas Zhoujiang. Das ist explizit im Kanon angelegt: Die traditionell herrschenden Kaiserinnen und auch sonst hochgestellten Frauen werden in den Bereichen der Armee durch Männer ersetzt, aber auch dort läuft alles nicht nach einem vorgezeichneten Schema.
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Wandler am 27 Okt 2019, 09:12:30
Phönix:
Die Gruppe nähert sich (relativ zur Größe des Reichs) ihrem Ziel, aber noch haben sie die Phönixprovinz nicht erreicht. Sie übernachten in einer kleinen Karawanserei abseits der großen Straßen die sich durchs Reich ziehen. Ein anderer Gast ist eine schweigsame, würdevolle Frau mit zwei Begleitern die offensichtlich besorgt sind um ihre Sicherheit. Ihre Gesichtszüge lassen ahnen dass sie Jogodai- oder Yakreiterblut in den Adern hat. Die Kleidung ist edel aber sichtbar schlicht gehalten.
In der Nacht kommt es zu einem Überfall auf das Hauptgebäude. Offensichtlich ist das Trio das Ziel.

Die Frau ist die ehemalige Leiterin eines Phönix-Klosters in den Bergen der gleichnamigen Provinz. Wenn es um Feinde geht kann sie aus dem Vollen schöpfen: General Wu's Agenten befürchten Verrat durch ihre Zugehörigkeit "zum Feind im Westen", Yi's Leute fragen sich warum sie auf der Flucht ist wenn sie nichts zu verbergen hat, die Triaden würden liebend gerne ein Druckmittel in der Hand haben um in den Goldhandel einsteigen zu können oder den Handel zu den Jogodai besser zu kontrollieren. Zu allem Überfluss kursiert in den Bergen das Gerücht die ehemalige Leiterin des Klosters verfüge über geheimes Wissen was große, heilige Goldvorkommen in der Nähe des Klosters.

Die Wahrheit sieht weniger dramatisch aus: Die Frau ist einer Intrige innerhalb der Kirchenhierarchie zum Opfer gefallen. Eine vorsichtige Annäherung an die wachsende Anzahl Anhänger des Purpuryaks ist gründlich schief gegangen ...

Dies ist ein komplexeres Szenario das vermutlich etwas mehr Spielzeit und Folgeszenen erfordert / ermöglicht. Die Gruppe könnte die Frau begleiten und beschützen, Attentäter und Goldgräber zur Strecke bringen und vielleicht eine Audienz bei Yi, Tenjin oder einem anderen wichtigen spirituellen Führer erwirken. Ob der jedoch von einer solchen "Aufweichung" des Glaubens in schweren Zeiten begeistert sein wird?
Möglich ist viel - innere Feinde kann die Provinz momentan nicht brauchen ...

Eine weitere Option ist eine Entführung der Frau in der Karawanserei oder später, und eine Jagd in die Goldfelder des Aiun. Der Schutz der heiligen Minen könnte ein Pluspunkt sein - bei den Klöstern, aber auch Yi.
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Wandler am 01 Nov 2019, 10:18:14
Tiger:
Die Gruppe trifft auf dem Marktplatz einer kleinen Stadt einen Beamten der in Mitten der durcheinander laufenden und redenden Menschen etwas fehl am Platz wirkt. Der hohe Fellanteil an seiner Kleidung, die Ausdrucksweise und auch sein Dialekt machen (insbesondere dem Tigermönch) klar dass dieser Mann auss seiner Heimat stammt.
Er sucht "Das Feuer des Südens" - ob das ein Edelstein, ein Alchemikum oder eine Klinge ist kann er nicht sagen. Die Jäger in einem Dorf haben die Weissagung eines Ahnengeists erhalten dass das Eisherz, ein riesiges Ungeheuer, nur mit dieser "Zutat" besiegt werden können.

Du kannst diese Begegnung so kurz oder so episch ausgestalten wie Du willst: Eine Episode auf dem Weg, eine kleine Queste bei der es darum geht herauszufinden was dieses "Feuer des Südens" darstellt, oder eventuell einen ordentlichen Umweg um an dasselbe heran zu kommen und damit den Beamten zu unterstützen. Zwar wird der nicht allein reisen, aber auch seine zwei Begleiter haben keine Ahnung wie man mit den "Südländern" und ihren Glaubensgepflogenheiten und ihrem Geschäftssinn umgeht ...

Eine mögliche Komplikation ist der Versuch von Händlern (Triaden?!) den Beamten irgend ein wunderbares "Feuer des Südens" zu verkaufen - für richtig teures Geld (oder mitgebrachte Handelsware).
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Wandler am 04 Nov 2019, 19:11:02
Geflügelte Schlange:
Als die Gruppe ein Dorf erreicht baut gerade eine Gruppe Jugendlicher einen Wagen und benachbarte Gebäude zu einer Bühne aus - es gibt schwankende Rampen, Bambusstäbe, Tonkrüge und allerlei weitere Bereiche die für einen Selenier eher als Hindernisse denn als Brücke gewertet würden. Die Jugendlichen (beider Geschlechter) sind glühende Anhänger General Wus und wollen seine Ideen und Reformen weitertragen, als Vehikel nutzen sie den spektakulären und "überlegenen" Stil der Drachenfaust mit
Feuer, Blitzen und lauten Kampfschreihen. Krüge werden als zerbrechliche Trittsteine genutzt und dann zertrümmert.
Doch wenn es dann zu Diskussionen und Vergleichen mit anderen Stilen kommt erweisen sich die Idealisten als erstaunlich geschickt und diplomatischer als gedacht: Sie sind nicht gut genug um jeden Meister zu besiegen, und das wollen sie auch nicht. Ihre "Nachricht" ist die Befreiung ihrer Provinz durch die Reformen General Wus.
Wenn es um das Verschwinden unliebsamer Gegner geht - das ist wirklich bedauerlich, aber manches Übel muss ausgebrannt werden ...
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Wandler am 24 Nov 2019, 15:48:57
Katze:
Die Gruppe trifft in einer der vielen vielen kleinen Städte ein die an einem Flusshafen liegen. Im Hafen befinden sich ein paar Handelsschiffe, die Situation ist angespannt, Handelswaren die über längere Strecken  transportiert werden sind wertvoll und begehrte Beute von gewöhnlichen Räubern, marodierenden Söldnern aller Seiten sowie den Agenten und Truppen der drei großen Kontrahenten.
Die Nachtwache der Gruppe sieht eine Katze über das Dach einer der Handelskontore spazieren. Eine Eule stösst herab, ein Fauchen, Federn fliegen, die Katze überschlägt sich und verschwindet aus dem Sichtfeld des Charakters. Sollte jemand nachsehen gibt es ein paar kleinere Blutspuren auf dem Dach und im Hof dahinter, ein paar blutige Pfotenabdrücke die um die Ecke zu verschwinden scheinen.
Am nächsten Tag wird ein Medicus ins Haus gerufen, eine der verehrten Gäste wurde plötzlich krank ...

Die Katze mag eine Gestaltwandlerin sein oder eine Zhoujiangerin die sich entsprechender Zauber bedient, sie ist jedenfalls eine treue Anhängerin Pusas und dabei sich "umzuschauen" und zu versuchen ihre Handelsware zu sichern - indem sie heraus findet wer ein Auge auf die Schiffsladung geworfen hat und was die einzelnen Parteien planen. Die Eule war da nicht geplant ...
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Wandler am 25 Nov 2019, 17:11:22
Einer geht noch - für die Nachbarn  ;) :

Die Gruppe nähert sich einer Furt. Dort ist das Hauen und Stechen bereits in vollem Gange. Räuber (?) überfallen offensichtlich reiche Reisende - es sind zwei Sänften in dem Zug, Fußtruppen sollten die Reisenden schützen, aber die Angreifer haben ihr Ziel an der Furt kalt erwischt.
Wenn die Gruppe eingreift erfährt sie dass hier ein Vater mit seiner schwerkranken Tochter reist. Der Beamte hat keinen guten Ruf, es heisst er füllte sich die eigenen Taschen ... die Tochter ist wirklich schwer krank und der Zug hat Esmoda zum Ziel. Der Vater kann nicht ertragen dass seine Tochter sterben soll. Dann lieber als Untote - und um das zu erreichen hat er einen beachtlichen Teil seines Vermögens dabei. An diese Koffer wollen die Anhänger General Wus - auch wenn sie die junge Frau bedauern: Was könnte man alles mit dem Geld für die Armen tun!

Du kannst das Ganze märchenhaft à la Romeo und Julia (aber mit Happy End) aufziehen - nur die Liebe kann die junge Frau retten, und sie hat sich schwer in den Anführer der Angreifer verliebt. Das könnte ob der sehr unterschiedlichen Perspektiven schwierig zu vermitteln werden ...

Als Alternativen können ein "Memento Mori" - Gedenke des Todes - werden, nicht alle Probleme können sich mit Waffengewalt oder viel Geld gelöst werden, oder auch eine Queste in Frage kommen.
In dem letzten Fall brauchen die Helden einen alten Mönch der diese Krankheit heilen (Bereich: Prinzessin Yi), eine seltene Blume (General Wu) und Zutaten weit weit aus dem Westen (Triaden) um das Wunder zu wirken.

EDIT: Ergänzungen
Titel: Re: Einstiegsabenteuer in Zhoujiang
Beitrag von: Dunkelzahn am 25 Nov 2019, 19:30:36
Hammer!
Vielen Dank!!!

Sobald ich mit der Gruppe die ersten Begegnungen durch habe gebe ich hier Feedback.

Bin überwältigt von der Masse an Tipps und Ideen.