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Allgemeines => Allgemeines => Thema gestartet von: Wulfson am 13 Mai 2019, 20:52:35

Titel: Charaktertod und der Char danach
Beitrag von: Wulfson am 13 Mai 2019, 20:52:35
Hallo zusammen,
ich stelle mal analog zu meiner FB Umfrage hier meine Frage ein:

Wie handhabt ihr es wenn ein Char stirbt/wegfällt und der Spieler einen neuen für die bestehende Runde baut?
- Hart bei 0 EP einsteigen lassen,
- Halbe Durchschnitts-EP der Gruppe,
- Mindestwert des HG (100,200 etc.),
- Volle Durchschnitts-EP der Gruppe?

Gleiche Frage gilt für Neueinsteiger in die Gruppe.

Wo seht ihr Vor- und Nachteile oder gar Gefahren?

Danke schon im voraus.
Titel: Re: Charaktertod und der Char danach
Beitrag von: SeldomFound am 13 Mai 2019, 21:02:21
Bei mir starten sie immer mit ungefähr genauso vielen EP wie die "Alteingessenen", aber die Hintergrundgeschichte muss halt passen. Ich gehe davon aus, dass diese Figuren ihre eigenen Abenteuer erlebt und entsprechende Erfahrungen gemacht haben.

Gesendet von meinem FIG-LX1 mit Tapatalk

Titel: Re: Charaktertod und der Char danach
Beitrag von: Grimrokh am 13 Mai 2019, 21:45:16
Ich schlage meinen Gruppen eigentlich immer vor, dass ein neuer SC (egal ob Neuzugang oder nach einem Charaktertod) so viele EP erhält wie der Abenteurer mit den wenigsten EP besitzt. Das ist im Normalfall (fast) soviel, wie auch alle anderen haben, da es eigentlich selten "Bonus-Erfahrungspunkte" für besondere Aktionen oder Umstände gibt.

Einige Spielergruppen haben sich aber auch schon mehrheitlich dafür ausgesprochen, dass es für einen neuen Abenteurer weniger Erfahrung geben soll. Bei Splittermond meist in etwa HGx10 EP weniger als der Gruppendurchschnitt.

Wogegen ich mich schon einmal verwert habe, ist die Forderung eines Mitspielers, dass der neue SC eines anderen Mitspielers mit einem ganz neuen HG1 Abenteurer starten sollen muss. Das hätte meiner Meinung nach die laufende Kampagne ausgebremst, war nicht im Sinne des betroffenen Spielers und passt mEn nur in wenigen Fällen und Gruppen.
Sollte es aber einmal ein Spieler für sich selbst so wollen, dann würde ich ihm das wohl zugestehen, allerdings würde ich Kämpfe (und sonstige Herausforderungen) dann auch nicht speziell an ihn anpassen und somit denke ich, dass er diese Entscheidung womöglich bald wieder überdenken kann, wenn er sich abermals einen neuen SC ausstellen muss, weil der zu Niedriggradige über kurz oder lang wieder schnell das Zeitliche segnet. ;)
Titel: Re: Charaktertod und der Char danach
Beitrag von: Loki am 13 Mai 2019, 21:49:59
Bei mir haben immer alle Abenteurer gleich viele EP, egal ob sie abwesend sind oder ob ihre Figuren sterben. Daher gibt es da in meinen Runden auch keinen Diskussionsbedarf: Neue Charaktere steigen auf dem selben Level ein, auf dem sich alle anderen befinden.

LG
Titel: Re: Charaktertod und der Char danach
Beitrag von: Ravenking am 13 Mai 2019, 22:34:21
Bei mir läuft es ähnlich wie bei Loki:
Jeder Charakter in der Gruppe hat exakt dieselben EP, da diese gleichmäßig pro Spielabend an jeden verteilt werden. Somit steigt auch ein neuer Charakter in der Gruppe genau auf demselben Level ein.
Titel: Re: Charaktertod und der Char danach
Beitrag von: Alagos am 13 Mai 2019, 23:07:21
Bei mir haben alle Charaktere immer gleich viel EP (mit Ausnahme von SEHR, SEHR seltenen Bonus EP). Deshalb bekommen neue Charaktere auch die gleichen. Es ergibt ja keinen Sinn, wenn Charaktere in ihren Spezialgebieten teilweise schwächer sind als andere Charaktere. Und warum sollte ich Spieler für einen Charaktertot noch bestrafen?
Titel: Re: Charaktertod und der Char danach
Beitrag von: Xandila am 13 Mai 2019, 23:15:45
Ich schlage meinen Gruppen eigentlich immer vor, dass ein neuer SC (egal ob Neuzugang oder nach einem Charaktertod) so viele EP erhält wie der Abenteurer mit den wenigsten EP besitzt. Das ist im Normalfall (fast) soviel, wie auch alle anderen haben, da es eigentlich selten "Bonus-Erfahrungspunkte" für besondere Aktionen oder Umstände gibt.
Machen wir genauso, auch wenn es bei mir am Spieltisch bei Splittermond bisher noch nie Bonus-EP gab. Es kann aber sein, daß der eine oder andere Char vorher schonmal bei einem Con getestet wurde oder daß bevor sich eine Charaktergruppe zusammenfand für eine gemeinsame Reise vorher HG1-One-Shots mit wechselnden Chars gespielt wurden. Fängt man an, gemeinsam zu reisen, können daher Unterschiede da sein, aber nur geringe. Ein neuer Char kriegt dann also die des kleinsten bzw eben so viele wie alle anderen, wenn es keine Unterschiede gibt.
Das ist auch dann egal, ob das wegen Charaktertod, Charakterwechsel oder einem neu einsteigenden Spieler passiert.

Wenn komplette SpliMo-Neulinge dazukommen, starten alle erstmal bei HG1-Abenteuern und -chars (wobei da der eine oder andere eben doch schon ein paar EP haben darf, wenn vorher woanders ausgetestet), der Neue wird also nicht mit großem Char ins kalte Wasser geworfen und ggf durch die Möglichkeiten überfordert.
Einen Neuen mit einem kleinen Char inmitten größerer starten zu lassen, fänd ich demotivierend, weil er dann vieles nicht könnte, was für den Rest selbstverständlich ist - im Extremfall wäre er vielleicht nichtmal der Beste in seinem eigenen Expertengebiet.

Wenn alle gerne höherstufige Abenteuer spielen würden als ihre Chars groß sind, kann man auch gemeinsam gern einen EP-Sprung machen (hier bisher noch nicht gemacht, in anderen Systemen aber schon)

Hintergrundgeschichte für die nicht erspielten EP finde ich aber auf jeden Fall sinnvoll, und ich bevorzuge es auch, wenn nicht alles nach Effizienz vergeben wird, sondern wenn neben den Spezialgebieten auch hier und da etwas gelernt wurde, was zur Geschichte passt - so wie man in gespielten Abenteuern ja auch manchmal ungewöhnlichere Dinge lernt.
Titel: Re: Charaktertod und der Char danach
Beitrag von: n3ucr0n am 13 Mai 2019, 23:26:27
Wir haben eine wöchentliche Runde, in der nicht immer alle Spieler können.
Wir haben uns im Vorfeld auf folgende EP Regelungen geeinigt:

- Es gibt am Ende jedes abends ein paar Erfahrungspunkte für die anwesende  Gruppe
- es gibt an jedem Abend ein paar individuelle Erfahrungspunkte pro Spieler, wenn die Spieler begründen können warum sie welche verdient haben (hauptsächlich für charakterplay. Diese Regelung hat Wunder gewirkt was das Rollenspiel angeht)
- wenn ein Abenteuer abgeschlossen wurde, gibt es you für alle die an mindestens einem Abend das Abenteuer mit gespielt haben

Damit kommen wir insgesamt meist auf 1 - 10 xp pro Spielabend.

Uns ist es wichtig, dass die Leute die häufig da sind, auch einen xp Vorteil haben.

Tote Charaktere bekommen dann bei uns Die halbe Erfahrung ihres alten Charakters.
Neulinge hatten wir noch nicht... vermutlich würde ich halbe durchschnittliche xp geben.

Warum?
1. durch gutes Rollenspiel und gutes einbringen in die Runde kann man gut mit xp aufholen

2. ein toter Charakter soll schon einen Verlust bedeuten. Das schützt vor Dummen Aktionen wie „naja, sollte ich sterben kann ich mir ja direkt einen genau so guten neuen Charakter bauen“.

3. ein „Tausch“ des Charakterkonzepts ist nicht mal eben so möglich. Man soll sich Gedanken bei seinem Charakter machen und den Charakter dann entwickeln.
Sollte ein Spieler merken, dass ihm sein Charakterkonzept einfach nicht liegt findet man mit der Gruppe eine individuelle Lösung.
Titel: Re: Charaktertod und der Char danach
Beitrag von: Sindaja am 13 Mai 2019, 23:44:27
Bei mir bekommen Neueinsteiger derzeit etwas weniger EP als der Charakter mit den wenigsten EP. Alle Spieler bekommen wenn sie anwesend sind, gleich viele EP, aber fehlen sie, erhalten sie nur die Hälfte (weil die EP auch das Spiel honorieren sollen, aber zu große Machtunterschiede die Abenteuergestaltung erschweren) . Als das Gros der Gruppe in HG2 kam und zeitgleich eine neue Spielerin einstieg, habe ich sie mit 85 EP starten lassen, so daß sie ihren Charakter noch ein wenig in HG1 spielen kann und sich mit ihren Fertigkeiten/Zaubern etc. vertraut machen bevor ein noch größerer Pool an Möglichkeiten zur Verfügung steht. Bei Null würde ich Neueinsteiger nicht starten lassen wollen, weil mir dann die Diskrepanz zum Rest zu groß würde. Einen Durschschnittswert der Gruppe würde ich auch nicht nhmen, weil das denen, die schon länger spielen, aber unter dem Mittelwert an EP haben unfair gegenüber wäre. Der Mindestwert des Heldengrads oder der halbe Durchschnittswert kann je nach Ep-Menge bzw. der Höhe der Gesamt EP auch zu unaufholbaren Unterschieden führen, was den neuen Mitspieler auf die Dauer demotivieren könnte.
Titel: Re: Charaktertod und der Char danach
Beitrag von: Wulfson am 14 Mai 2019, 14:44:17
Das mit den halben EP für nicht anwesende Spieler handhabe ich auch so... daher tue ich mich schwer mit vollen EP bei neuem Char... das wäre dann auch den länger bestehenden Chars mit weniger EP gegenüber unfair.
Schön finde ich aber die Idee mit halben Durchschnitts-EP zu starten und nen x2 Booster bis erreichen der anderen einzubauen.
Bis hier hin schon mal Danke.
Freue mich aber auch weiterhin auf Anregungen :)
Titel: Re: Charaktertod und der Char danach
Beitrag von: Dshafir am 14 Mai 2019, 15:04:21
Bei uns haben immer alle gleichviele EP, habe ich auch für die Nachzüglerin so gehandhabt und wäre auch nach einem Charaktertod meine Vorgehensweise.

Nach Anwesenheit EP zu skalieren finde ich unfair. Dadurch wird das Fehlen ja doppelt bestraft. Zumal wir immer bei dem gleichen Spieler spielen, sodass der immer volle EP bekäme.

Außerdem bin ich selber mal in eine hochstufige Gruppe quereingestiegen und hatte nur halbe EP. Ich konnte nichts reißen und war immer wieder froh, wenigstens überlebt zu haben. War mein frustrierendstes Rollenspielerlebnis bisher.
Titel: Charaktertod und der Char danach
Beitrag von: n3ucr0n am 14 Mai 2019, 15:22:17
Außerdem bin ich selber mal in eine hochstufige Gruppe quereingestiegen und hatte nur halbe EP. Ich konnte nichts reißen und war immer wieder froh, wenigstens überlebt zu haben. War mein frustrierendstes Rollenspielerlebnis bisher.

Würde einer meiner Spieler eine solche Erfahrung machen, würde als erstes ich als SL böse angeschaut werden, warum ich es nicjt schaffe auch diesem Nachzügler ein angenehmes Spiel zu ermöglichen.
Titel: Re: Charaktertod und der Char danach
Beitrag von: 4 Port USB Hub am 14 Mai 2019, 15:24:12
In unserer Runde hat auch jeder genug Spass, so dass bei Fehlen das Nicht-Dabei-Gewesen-Sein schon ausreichend Strafe ist.
Und Splittermond funktioniert auch nicht besonders gut wenn Spielercharaktere mit verschiedenen HG dabei sind.
Und ich sehe keine Bereicherung des Spielspasses, wenn jemand weniger EP hat/bekommt als ein anderer.

Daher gibts auch bei uns gleich viel EP fuer alle.
Titel: Re: Charaktertod und der Char danach
Beitrag von: Wulfson am 14 Mai 2019, 15:34:22
Das Problem was ich dabei sehe ist, das die Motivation etwas verloren geht.
Warum soll der Spieler sich bemühen oder als Spieler überhaupt Anwesend sein wenn er eh die EP bekommt wie jeder andere?
Das Problem tritt leider auf, da wir in einer der Gruppen sehr Progress orientierte ehemalige DnD Spieler haben. Die mag ich halt auch gern zu gutem Rollenspiel und Beteiligung am Spiel sonst bringen, da sie ansonsten nur abwarten bis die Tickleiste auf den Tisch kommt.
In der anderen Gruppe ist es da deutlich angenehmer... da könnte wir von der Motivation her auch ganz ohne EP spielen. :)
Titel: Re: Charaktertod und der Char danach
Beitrag von: Dahrling am 14 Mai 2019, 15:44:22

Das Problem tritt leider auf, da wir in einer der Gruppen sehr Progress orientierte ehemalige DnD Spieler haben. D

Und das wo es gerade bei DnD den Effekt des EP-losen Spiels über "Milestones" gibt :D
Titel: Re: Charaktertod und der Char danach
Beitrag von: Ifram am 14 Mai 2019, 15:48:51
Loki +1

Wäre eine Umfrage nicht sinnvoll, wenn der Eröffnungsbeitrag schon mehrere Möglichkeiten abfragt?
Titel: Re: Charaktertod und der Char danach
Beitrag von: Yinan am 14 Mai 2019, 15:54:41
Warum soll der Spieler sich bemühen oder als Spieler überhaupt Anwesend sein wenn er eh die EP bekommt wie jeder andere?
Weil den Spielern das Rollenspielen Spaß macht?
Ich ärgere mich um jede Session, die ich nicht dabei sein kann, obwohl ich trotzdem die EP bekomme.
EP sind nur Extra, die eigentliche "Belohnung" ist das Spielen selbst.
Titel: Re: Charaktertod und der Char danach
Beitrag von: Dshafir am 14 Mai 2019, 16:29:55
Außerdem sollen die EP ja die Erfahrung des Charakters abbilden. Und der war ja oft als NSC trotzdem dabei und hat dasselbe erlebt, wie die anderen.
Titel: Re: Charaktertod und der Char danach
Beitrag von: Wulfson am 14 Mai 2019, 16:42:10
Außerdem sollen die EP ja die Erfahrung des Charakters abbilden. Und der war ja oft als NSC trotzdem dabei und hat dasselbe erlebt, wie die anderen.

Wieso sollte er als NSC dabei sein und soviel erlebt haben? Oder nutzt ihr bestehende NSC, mit fiktivem Hintergrund und Meisterschaften etc. welche ihr dann als SC quasi übernehmt?
Steh da gerade auf dem Schlauch warum SC auch NSC sein sollen.
Titel: Re: Charaktertod und der Char danach
Beitrag von: 4 Port USB Hub am 14 Mai 2019, 17:22:48
Das Problem was ich dabei sehe ist, das die Motivation etwas verloren geht.
Warum soll der Spieler sich bemühen oder als Spieler überhaupt Anwesend sein wenn er eh die EP bekommt wie jeder andere?
Das Problem tritt leider auf, da wir in einer der Gruppen sehr Progress orientierte ehemalige DnD Spieler haben. Die mag ich halt auch gern zu gutem Rollenspiel und Beteiligung am Spiel sonst bringen, da sie ansonsten nur abwarten bis die Tickleiste auf den Tisch kommt.
In der anderen Gruppe ist es da deutlich angenehmer... da könnte wir von der Motivation her auch ganz ohne EP spielen. :)
Naja, wie gesagt, die meisten Spieler betreiben nicht Rollenspiel um EP zu bekommen, sondern weil es Spass macht.
Und wenn man unterschiedliche Vorstellungen zum "guten" Rollenspiel hat ist es glaube ich hilfreicher da wie erwachsene Menschen ueber gemeinsame Vorstellungen zu reden, anstatt Spielregeln als Erziehungsmassnahme zu missbrauchen.
Titel: Re: Charaktertod und der Char danach
Beitrag von: 4 Port USB Hub am 14 Mai 2019, 17:24:13
Außerdem sollen die EP ja die Erfahrung des Charakters abbilden. Und der war ja oft als NSC trotzdem dabei und hat dasselbe erlebt, wie die anderen.

Wieso sollte er als NSC dabei sein und soviel erlebt haben? Oder nutzt ihr bestehende NSC, mit fiktivem Hintergrund und Meisterschaften etc. welche ihr dann als SC quasi übernehmt?
Steh da gerade auf dem Schlauch warum SC auch NSC sein sollen.
Wenn die Gruppe gerade durch die Wildnis reist und ein Spieler einen Abend nicht kann, verschwindet der SC ja nicht einfach und taucht dann in der Session danach wieder auf. Er ist implizit mitgereist.
Titel: Re: Charaktertod und der Char danach
Beitrag von: Anguisis am 14 Mai 2019, 17:26:36
Wir haben eine Hausregel für den (glücklicherweise) sehr seltenen Fall, dass ein Spieler mal nicht kann.

Die spielenden SCs bekommen ganz normal die EPs (zb 9 EPs).
Der fehlende SC bekommt diese EPs halbwegs gleichmäßig an den 3 folgenden Treffen (hier: jeweils 3 EPs).
Somit ist der Nachteil nur ein zeitlicher Nachteil.


Titel: Re: Charaktertod und der Char danach
Beitrag von: Dshafir am 14 Mai 2019, 17:40:12
Außerdem sollen die EP ja die Erfahrung des Charakters abbilden. Und der war ja oft als NSC trotzdem dabei und hat dasselbe erlebt, wie die anderen.

Wieso sollte er als NSC dabei sein und soviel erlebt haben? Oder nutzt ihr bestehende NSC, mit fiktivem Hintergrund und Meisterschaften etc. welche ihr dann als SC quasi übernehmt?
Steh da gerade auf dem Schlauch warum SC auch NSC sein sollen.

Ich bezog mich da nur auf abwesende Spieler, nicht auf neu hinzukommende Charaktere.
Titel: Re: Charaktertod und der Char danach
Beitrag von: Xandila am 14 Mai 2019, 18:01:28
Das Problem was ich dabei sehe ist, das die Motivation etwas verloren geht.
Warum soll der Spieler sich bemühen oder als Spieler überhaupt Anwesend sein wenn er eh die EP bekommt wie jeder andere?
Das Problem tritt leider auf, da wir in einer der Gruppen sehr Progress orientierte ehemalige DnD Spieler haben. Die mag ich halt auch gern zu gutem Rollenspiel und Beteiligung am Spiel sonst bringen, da sie ansonsten nur abwarten bis die Tickleiste auf den Tisch kommt.
In der anderen Gruppe ist es da deutlich angenehmer... da könnte wir von der Motivation her auch ganz ohne EP spielen. :)
So wie du das beschreibst, ist das aber kein allgemeines Problem, sondern eins von ganz konkreten Spielern, die ohne Belohnung nix tun, bzw einem Spielertypus.
Ich bevorzuge Spieler am Tisch, die aus Spaß an der Freude und des Rollenspiels wegen spielen, und die muß ich dann auch nicht mit EP dafür belohnen oder durch mehr/weniger EP in ein bestimmtes Verhalten drängen.

Aber grundsätzlich ist natürlich richtig, daß wenn man mit unterschiedlichen EP für die verschiedenen Spieler hantiert, die man auf verschiedene Weise bekommen oder eben auch nicht bekommen kann, dann wäre meine Methode "die haben eben einfach alle dieselben Punkte" nicht ideal.
Titel: Re: Charaktertod und der Char danach
Beitrag von: TrollsTime am 14 Mai 2019, 18:15:12
Wir haben früher (DSA4 et aliae) mit individuellen, teilweise auch mit stark unterschiedlichen EP gespielt und es hat teilweise funktioniert und teilweise gar nicht.

In meiner letzten DSA4-Runde war es nicht so sehr ein Problem, weil wir in der Mantel-und-Degen-Kampagne sowieso "tendentiell hierarchisch" rund um den Gruppenadligen spielten und da eine Hierarchie in den EP diese Atmosphäre unterstützte. Hinzu kam, dass jeder mal Babo, jeder mal Chabo und manchmal nur (Käse-)Scheiblette war. So spielte man sich zu und es war schön.

In einer xbeliebigen Runde ohne diese starke Verzahnung rate ich von individuellen EP aber stark ab. Dies hat folgende Gründe:
-- Manche kommen nur zum Rollenspiel aus Angst was zu verpassen und sei es nur die EP, obgleich sie in ihrer Nussschale an sich was besseres vorhatten (und sei es nur, mal wieder auszuschlafen)
-- Bei Extra-EP (für einzelne Spieler*) für gute Einfälle, gutes Rollenspiel etc. verbraucht der SL zusätzlich Zeit durch eine Strichliste, die er sonst in das Abenteuer investieren könnte. Das war mir früher egal. Aber zu einem Zeitpunkt, wo ein Großteil meiner Gruppen sich die Zeit von der Kindererziehung oder Joberholung mühsamm absparen muss, ist mir das wichtig!
-- Extra-EP sind NIE gerecht. Irgendwen bevorzugt man immer. Es ist zumindest ziemlich anstrengend, seine Subjektivität kurz zu halten und selbst dann empfinden manche manches als ungerecht (insbesondere in privaten Runden)
-- Individuelle EP schrecken Neu- und Gelegenheitsspieler ab und gerade diese halte ich wichtig, um hinundwieder frischen Wind ins Spiel zu bringen oder mal einen alten Freund in meinem Lieblingshobby wieder willkommen zu heißen.

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* Hingegen halte ich die Flagmark-Ansätze in vielen Splittermond-Abenteuern gerade für den richtigen Ansatz:
Auch dies sind Extra-EP, aber eben für jeden Mitspieler. So haben alle die Motivation sich nicht zurück zu lehnen und trotzdem stinkt keiner ab.
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Ceterum censeo:
1.) Gleiche EP für alle
2.) Es sei denn, die Kampagne fördert oder fordert ausdrücklich was anderes
Titel: Re: Charaktertod und der Char danach
Beitrag von: Saint Mike am 08 Aug 2019, 13:36:21
Bei uns hat auch jeder gleich viele EP (wenn man nicht mal vergisst, mitzuschreiben  ::) ) und auch neue Chars starten mit dieser EP Zahl. Hat sich in der Praxis bewährt (siehe TT's post), allerdings ist mir folgendes aufgefallen:

SC's, die direkt auf HG2 erstellt werden, sind oft sehr flach und zielorientiert gesteigert, gespielte Charaktere sind da etwas runder, breiter gefächert. Spieler sehen meist nicht von allein ein, dass ein abgerundetes Charakterprofil langfristig mehr Spaß macht und plausibler ist.
Bisher habe ich mir immer damit geholfen, dass ich einen Char auf HG1 erstellen ließ, dann die 100 EP verteilt wurden (mit allen Beschränkungen für HG1), dann der Rest, der evtl. noch übrig blieb. Bei Erstellung auf HG 3 dann analog, erst HG1, dann HG2, dann den Rest.

Wollte das nur der Vollständigkeit halber erwähnt haben.
Titel: Re: Charaktertod und der Char danach
Beitrag von: Ifram am 08 Aug 2019, 16:49:46
Alle aktuellen SC haben bei uns die gleichen EP, egal wie lange sie der Abenteurergruppe bereits zugehörig sind. Andere Regelungen wären zwangsweise komplizierter und wir spielen eher entspannt.
Mir käme es auch ziemlich DSA2 vor, für "gutes Rollenspiel" Belohnungen zu verteilen. Die EP bilden schließlich die Erfahrung der Figuren ab, nicht die der Spieler.
Titel: Re: Charaktertod und der Char danach
Beitrag von: Rostam am 08 Aug 2019, 17:21:39
Ist bei uns genau so!
Als "Belohnung" kann man individuell auch Splitterpunkte vergeben, oder eben besonderen Loot, bei dem klar ist für wen er bestimmt ist.
Titel: Re: Charaktertod und der Char danach
Beitrag von: TrollsTime am 09 Aug 2019, 06:37:32
Alle aktuellen SC haben bei uns die gleichen EP, egal wie lange sie der Abenteurergruppe bereits zugehörig sind. Andere Regelungen wären zwangsweise komplizierter und wir spielen eher entspannt.
Mir käme es auch ziemlich DSA2 vor, für "gutes Rollenspiel" Belohnungen zu verteilen. Die EP bilden schließlich die Erfahrung der Figuren ab, nicht die der Spieler.

Ich würde es mittlerweile bei DSA2 und Konsorten genauso handhaben. Bei meinem DSA1-Retroklon-Homebrew DSE ("Die späte Erde") gibt es nicht mal mehr EP, sondern Klassen und Stufen. Alle SC haben bei "Die Sterneneroberer" exakt die gleichen Stufen und exakt die gleiche Anzahl Klassen. Funktioniert.

Man sollte nur dann unterschiedliche EP/Stufen verwenden, wenn man daraus einen Nährwert und Mehrwert an Spannung o.ä. ziehen möchte und ziehen kann (!).
Titel: Re: Charaktertod und der Char danach
Beitrag von: ShadowAsgard am 15 Aug 2019, 12:33:12
Hatte als Meister bislang einen Spielertod zu verzeichnen. Der Schurke wollte unbedingt in dieser unbekannten nicht erforschten Ruine DIESEN einen Hebel ziehen, obwohl Ich schon zweimal gefragt habe "Hey, willst du das WIKLICH tun?"- und weg war er xd.
Hab ihn dann auf seinen Wunsch hin als Untoten wieder auferstehen lassen mit denselben EXP. Hätte ihm die aber auch gelassen, wenn er nen neuen Char spielt. Ansonsten fühlen sich die Spieler mMn sehr schnell benachteiligt.
Titel: Re: Charaktertod und der Char danach
Beitrag von: Lethos am 01 Okt 2019, 17:11:52
Nun, wie sich hier beim Querlesen ergibt: "Hängt von der Gruppe und den Spielern ab"  ;)

Wenn die Gruppe motiviert ist, funktioniert und man als Spielleiter Streit und Stress vermeiden will: Alle die gleichen Punkte, neue und nach-tote Charaktere auch das gleiche.
Gründe sind oben schon viele genannt. (Motivation sollte eh da sein; wenn Leute sich ernsthaft bemühen Zeit zu haben, sollten sie nicht bestraft werden, wenn sie nicht können; für einen Tod nicht noch extra bestrafen; ... man läuft Gefahr, Spieler die mitspielen wollen aber "äußere Probleme" oder "Pech" haben zu verlieren/demotivieren. Natürlich ist es schön, seinen Charakter "wachsen" zu sehen - aber wenn der Gruppen"spaß" wichtiger ist als seinen eigenen Charakter zu profilieren, kann man ja auch den anderen Charakteren die EP "gönnen". Im Kern die Frage, ob die Spieler zusammen spielen oder "im Wettstreit" liegen.)

Wir haben das nur einmal anders gehandhabt (D&D); damals aber gemäßigt:
- Abwesende Charaktere bekamen nur 1/2 XP für die Sitzung.
- Neue Charaktere nach Tod wurden auf 1-Level tiefer gesetzt (ähnlich wie bei Level-drain oder Wiederbelebungszaubern in D&D); aber nicht tiefer als der Charakter mit den wenigsten XP in der Runde.

Das war a) nur nötig, weil sich nicht alle Spieler die gleiche Mühe gaben, anwesend sein zu wollen. (Und das Hauptproblemkind ist dann auch vorzeitig aus der Kampagne ausgeschieden.) Und b) ging das recht gut, weil D&D damals quadratische (3.x) oder exponentielle (2.x) Level-XP-Tabellen hatte. D.h. auch wenn 1 Level weh tat (z.B. bei Magiern mit den maximalen Zaubern), war man nah genug daran, dass die Charaktere gut mitspielen konnten. Und die Verluste schmolzen im Laufe der Zeit automatisch zusammen (relativ zu den benötigten XP pro Stufe).

Wenn mehr "Züchtigung" der Spieler notwendig ist, stimmt vielleicht mit der Gruppe was nicht. ;)
Wenn die Spieler miteinander mehr im Wettstreit liegen wollen, motiviert werden wollen (weil sie es aus sich selbst heraus nicht schaffen) oder sich gegenseitig übertrumpfen müssen/wollen, oder meinen, dass ein erfahrener Charakter etwas ist, was schwer erarbeitet sein muss - bitte, dann kann man gerne auch anders verfahren.

Und wenn ein Spieler "leichtsinnig seine Charaktere verheizt, weil es ihn nichts kostet und er 1:1 Dubletten erstellt" ("ich habe noch 17 Cousins und Brüder...") oder nach Lust und Laune seine Charaktere wechselt... dann sollte man vielleicht mal ein gutes Gespräch mit ihm führen.
(Nichts dagegen, ein Charakterkonzept was total nicht funktioniert, ausgenudelt ist oder nicht zum Rest der Gruppe/Kampagne passt zu wechseln...)

Am Ende, ist das Spiel zwischen Fairness und Gleichheit immer abhängig von dem, was man erreichen will / was einem wichtig ist.
Fairness/Regeln sollten am besten gleich zu Beginn einer Runde definiert und festgehalten werden. Kann man ja später bei "Notwendigkeit/Anlass" anpassen.