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Spielwelt und Abenteuer => Lorakis - Die Welt von Splittermond => Thema gestartet von: Ravenking am 25 Nov 2018, 11:10:17

Titel: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Ravenking am 25 Nov 2018, 11:10:17
Bei uns gibt es in der Gruppe jemanden mit Verwandlungsmagie, der sich gerne mal in einen Bluthund verwandelt und dann mit seiner feinen Nase den Spuren von NSCs kreuz und quer durchs Setting folgt, um rauszufinden, wo sie sind oder irgendwann mal waren.
Klar, dazu muss er erst mal eindeutig irgendwo den Geruch der Person zugeordnet haben - aber sagen wir mal, das war gegeben.

Ich dachte bisher immer, Fährtensuche sei relativ begrenzt, weil der Geruch schnell verfliegt, überlagert wird oder abbricht, wenn jemand z.B. durch einen Bach geht oder so.
Aber nachdem das Thema immer wieder in der Runde aufkommt, habe ich mal angefangen zu recherchieren, zu was gute Hunde bei der Fährtensuche tatsächlich fähig sind.

In einem Artikel über Polizeihunde  (https://www.deutschlandfunk.de/biologie-was-ein-hund-riecht.676.de.html?dram:article_id=305122)steht z.B. dass Fährten bis zu fünf Monate später noch gefunden werden und dass ein Hund der Spur eines Motorradfahrers über 17 km gefolgt ist.
Wir hatten in der Spielrunde auch schon darüber diskutiert, ob der Hund einem Reiter folgen kann, der ja selbst nicht den Boden berührt, aber Bodenkontakt scheint ja wohl nicht nötig zu sein, wenn das bei dem Motorradfahrer auch funktioniert?

Ich denke, ich werde künftig meine Plots "hundefest" machen müssen...
Das führt mich zu folgenden Fragen:

1) kennt sich zufällig jemand von euch gut mit Hunden aus, was sie wirklich können und wo dann doch die Grenzen sind? Ich hab wie gesagt schon ein bisschen recherchiert, aber ein wirklich rundes Bild hat sich noch nicht ergeben - ich hätte gerne statt ein paar hier und da gefundenen Einzelfakten gerne einen gesammelten Überblick.

2) Wie würdet ihr die Interaktion eines Fährtenhundes mit der Magie in Lorakis sehen? Also: z.B. "Spurlos in der Wildnis" wirkt sich sehr wahrscheinlich auch auf den Geruch aus, oder?
Was ist, wenn der Verfolgte sich selbst verwandelt (z.B. Geschlechtswechsel, Humanoidenform, Fremde Gestalt usw.)? Hat er dann auch immer gleich einen anderen Geruch oder noch seinen eigenen?
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Jeong Jeong am 25 Nov 2018, 12:23:02
Kurze Frage zur Einordnung des Problems: muss der Spieler bei dir in Hundegestalt keine Proben auf Jagdkunst würfeln? Jagdhunde (B&U, S. 152) haben z. B. Jagdkunst 14 und die Meisterschaft Unermüdlicher Verfolger. Das ist gut, aber sprengt denke ich auch definitiv keine Abenteuer.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Ravenking am 25 Nov 2018, 12:33:20
muss der Spieler bei dir in Hundegestalt keine Proben auf Jagdkunst würfeln?
Doch klar - und wenn die scheitert oder patzt ist natürlich die Spur auch weg. Aber mir geht es hier darum, was im Erfolgsfall alles möglich ist bzw. wie schwer eine solche Probe im Zweifel ist.

Denn wenn ich das richtig verstehe, wäre es z.B. für eine realen Bluthund (der entsprechend begabt und ausgebildet ist - was ich bei EGs und "prachtvollem Exemplar" wohl unterstellen muss) recht einfach, eine Spur von einem Typen noch Tage später sicher zuzuordnen und zu verfolgen (also vermutlich auch bloss eine einfache Probe).

Wie weit das Auswirkungen auf den Plot hat, ist natürlich immer verschieden. Aber gerade bei der Suche oder Verfolgung von Personen ist das ein ziemlich entscheidender Faktor.

Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Sinn haben am 25 Nov 2018, 12:47:15
Zitat
(der entsprechend begabt und ausgebildet ist - was ich bei EGs und "prachtvollem Exemplar" wohl unterstellen muss)

Muß man das? Der Zauberer verwandelt sich vielleicht in ein Exemplar, daß dazu in der Lage ist, aber der Zauberer hat in dieser Form aber sicherlich keine Ausbildung gemacht.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Ravenking am 25 Nov 2018, 12:52:23
Zu den Auswirkungen auf den Plot vielleicht noch mal kurz zwei Beispiele:

Die Gruppe ist in einer Stadt und soll ein entführtes Kind finden. Es gibt zahlreiche Verdächtige, die man jetzt befragen und beschatten müsste. Stattdessen reicht es, dem Bluthund ein Kleid des Kindes als Geruchsprobe zu geben und einmal vor allen Häusern der Verdächtigen zu schnüffeln, ob das Kind hier war.

Die Gruppe verfolgt einen NCS, der zwei Tage Vorsprung hat, über eine Handelsstraße. Optisch ist wegen der befestigten Straße und viel Verkehr quasi kaum eine Spur zu finden. Befragungen in den Dörfern auf dem Weg sind schwierig, weil der Typ weiss, er wird verfolgt und sich verkleidet bzw. Leute einschüchtert und besticht, damit sie nicht aussagen können, dass er durchgezogen und wo er abgebogen ist. Die Gruppe folgt aber einfach der Spürnase des Hundes, der ja offenbar auch kein Problem hat zu folgen, falls der Typ sich ein Pferd nimmt (Stichwort: Motorradfahrer).

Klar, sprengt das nicht gleich ganze Abenteuer, aber es gibt m.E. immer wieder Szene, wo das ein echt schneller Shortcut ist, den ich als SL auf jeden Fall mit berücksichtigen muss - zumindest, wenn die Hundefähigkeiten tatsächlich so sind, wie ich sie aktuell verstehe und man nicht bloss um den Plot zu schützen, die Proben exorbitant hoch veranschlagt...
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Jeong Jeong am 25 Nov 2018, 12:54:08
Ich würde da auch bei Tieren einfach stur die Regeln zur Spurensuche im GRW nehmen. Besondere Fähigkeiten des Tiers werden schon durch dessen Werte dargestellt, da steuere ich nicht separat nach. Wenn also beispielsweise ein Mensch und ein Bluthund derselben Spur eines Reiters nach zwei Wochen und Regenfällen folgen wollen, müssen beide eine gleich schwere Probe schaffen und dann entscheiden rein die Werte, wer sie schafft und wer nicht.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Ravenking am 25 Nov 2018, 12:54:39
Muß man das? Der Zauberer verwandelt sich vielleicht in ein Exemplar, daß dazu in der Lage ist, aber der Zauberer hat in dieser Form aber sicherlich keine Ausbildung gemacht.

Naja, die Fähigkeit, das zu können, ist wohl angeboren. Die Ausbildung dient m.E. eher dazu, dem Tier Befehle zu geben und ihm beizuzbringen die "Ergebnisse" zu kommunizieren. Das fällt aber ja weg, wenn der Zauberer selbst das Tier ist und über seinen Verstand verfügt.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Ravenking am 25 Nov 2018, 12:58:57
Besondere Fähigkeiten des Tiers werden schon durch dessen Werte dargestellt, da steuere ich nicht separat nach. Wenn also beispielsweise ein Mensch und ein Bluthund derselben Spur eines Reiters nach zwei Wochen und Regenfällen folgen wollen, müssen beide eine gleich schwere Probe schaffen und dann entscheiden rein die Werte, wer sie schafft und wer nicht.

Hm, das sehe ich anders. Abgesehen davon, dass es m.E. unrealistisch ist und sich für mich seltsam anfühlen würde, ist es auch von den Regeln nicht so gedacht: "In solchen Fällen sind die Werte in verwandelter Gestalt oft nicht bedeutsam, sodass der Spielleiter solche Aktionen, die für das Tier eine Leichtigkeit sind, ohne Probe gelingen lassen sollte." (GRW S. 218)
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Sinn haben am 25 Nov 2018, 13:03:26
Zitat
Wie würdet ihr die Interaktion eines Fährtenhundes mit der Magie in Lorakis sehen? Also: z.B. "Spurlos in der Wildnis" wirkt sich sehr wahrscheinlich auch auf den Geruch aus, oder?
Ja. Es gibt halt allgemein einen Malus von 6 Punkten

Zitat
Was ist, wenn der Verfolgte sich selbst verwandelt (z.B. Geschlechtswechsel, Humanoidenform, Fremde Gestalt usw.)? Hat er dann auch immer gleich einen anderen Geruch oder noch seinen eigenen?
Er erzeugt von da an einen anderen Geruch, aber in z.B. seiner Kleidung hängt aber immernoch der alte Geruch mit drin. es mag ja auch sein, daß garnicht der Körpergeruch des Verfolgten die Spur ist, sonder sein besonder intensiv riechendes Waffenöl. Und wenn dieser Geruch dann auch einmal eine andere Richtung nimmt, als dier Geruch der alten nassen Wolle, dann ist das für ein normalen Spurenhund möglicherweise schon ein Verwirrungskriterium - und ein verwandelter Zauberer, der mit den neuen, anderen Sinneseindrücken nicht so gut klarkommt, wie ein Wesen, daß das von Geburt an nur so kennt, hat vielleicht den Wollegeruch unter dem Ölgeruch garnicht wargenommen?

Zitat
Naja, die Fähigkeit, das zu können, ist wohl angeboren. Die Ausbildung dient m.E. eher dazu, dem Tier Befehle zu geben und ihm beizuzbringen die "Ergebnisse" zu kommunizieren. Das fällt aber ja weg, wenn der Zauberer selbst das Tier ist und über seinen Verstand verfügt.
Ich glaube soetwas muß man auch trainieren: Blinde, die Blindenschrift fühlen, haben sicherlich keinen angeborenen besseren Tastsinn, Eingeborene in Afrika, die zwischen grün und blau nicht unterscheiden, haben keinen angeborene Farbschwäche.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Ravenking am 25 Nov 2018, 13:09:04
Zitat
Naja, die Fähigkeit, das zu können, ist wohl angeboren. Die Ausbildung dient m.E. eher dazu, dem Tier Befehle zu geben und ihm beizuzbringen die "Ergebnisse" zu kommunizieren. Das fällt aber ja weg, wenn der Zauberer selbst das Tier ist und über seinen Verstand verfügt.
Ich glaube soetwas muß man auch trainieren: Blinde, die Blindenschrift fühlen, haben sicherlich keinen angeborenen besseren Tastsinn, Eingeborene in Afrika, die zwischen grün und blau nicht unterscheiden, haben keinen angeborene Farbschwäche.

Hm, kann ich schwer beurteilen. Mag sein, aber das verschiebt das Problem letztlich nur: denn er kann (und wird) das ja trainieren und dann irgendwann so gut können, wie ein ausgebildeter Fährtenhund. Wäre also nur eine Frage der Zeit.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Ravenking am 25 Nov 2018, 13:15:48
Er erzeugt von da an einen anderen Geruch, aber in z.B. seiner Kleidung hängt aber immernoch der alte Geruch mit drin. es mag ja auch sein, daß garnicht der Körpergeruch des Verfolgten die Spur ist, sonder sein besonder intensiv riechendes Waffenöl.

Ja, das ist ein guter Punkt und der bietet auch jede Menge Plot-Material!  ;D
Aber auch da bin ich halt nicht sicher, wie das in der Realität ist: wenn ich den oben zitierten Artikel richtig verstehe, weiss man noch gar nicht so genau, welchem Geruch bzw. welcher Komponente ein Hund wirklich folgt bei der Fährtensuche...
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Jeong Jeong am 25 Nov 2018, 13:38:49
Besondere Fähigkeiten des Tiers werden schon durch dessen Werte dargestellt, da steuere ich nicht separat nach. Wenn also beispielsweise ein Mensch und ein Bluthund derselben Spur eines Reiters nach zwei Wochen und Regenfällen folgen wollen, müssen beide eine gleich schwere Probe schaffen und dann entscheiden rein die Werte, wer sie schafft und wer nicht.

Hm, das sehe ich anders. Abgesehen davon, dass es m.E. unrealistisch ist und sich für mich seltsam anfühlen würde, ist es auch von den Regeln nicht so gedacht: "In solchen Fällen sind die Werte in verwandelter Gestalt oft nicht bedeutsam, sodass der Spielleiter solche Aktionen, die für das Tier eine Leichtigkeit sind, ohne Probe gelingen lassen sollte." (GRW S. 218)

Das ist für mich sowas wie "eine Spinne kann eine Holzwand hoch laufen" und nicht "ein Hund verfolgt eine Spur nach zwei Wochen über 20 Kilometer" oder so.

Dein Problem ist halt glaube ich ein reines Simulationismus-Problem und da es immer einen gibt, der noch mehr über Thema x weiß oder Erkenntnisse zu Thema x anders interpretiert, wird man da glaube ich nie zu einem zufriedenstellenden Ergebnis kommen.

Wobei ich wie gesagt das von dir beschriebene auch alles menschlichen Spurensuchern zugestehen würde, wenn sie entsprechende Werte in Jagdkunst haben. Wenn man auf HG 3 Ergebnisse im 60er-Bereich hat, ist das halt auch einfach schon übernatürlich gut. Aber dann muss man halt auch schlicht anfangen, Abenteuer um die Fähigkeiten der Abenteurer herum zu planen.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Ifram am 25 Nov 2018, 13:39:15
was sie wirklich können und wo dann doch die Grenzen sind?
Kürzlich habe ich etwas über Bluthunde gelesen. Ich glaube es war eine der letzten Spiegel-Ausgaben und ging um Wilderei in Afrika. Jemand war dort, der mit den Hunden sonst in der Brandermittlung gearbeitet hatte. Bluthunde sollen feststellen können, wer einen angebrannten Zeitungsrest in der Hand hatte. Ihre Leistungen sind phänomenal. Sie wurden in dem Artikel so etwas wie die Autisten unter den Hunden genannt. Angesichts der großen Bandbreite autistischer Ausprägungen finde ich diesen Vergleich selber etwas unglücklich. Er sollte wohl ausdrücken, dass Bluthunde inselbegabt sind.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Ravenking am 25 Nov 2018, 14:49:38
Das ist für mich sowas wie "eine Spinne kann eine Holzwand hoch laufen" und nicht "ein Hund verfolgt eine Spur nach zwei Wochen über 20 Kilometer" oder so.
Richtig, das ist beim Hund kein probenloser Automatismus, daher würde ich hier schon anders als bei der Spinne eine Probe verlangen. Aber für den Hund wäre das halt eine einfache Probe, für einen Menschen aber vielleicht eine fast unmögliche Aufgabe.
Mir ging es hier eher darum, das Proben(schwierigkeiten) sich m.E. eben auch an den natürlichen Fähigkeiten der Spezie orientieren und nicht für alle gleich sind, nur weil das gleiche versucht wird.

Aber dann muss man halt auch schlicht anfangen, Abenteuer um die Fähigkeiten der Abenteurer herum zu planen.
Genau darum geht es mir ja beim Stichwort "hundefest"! Deshalb würde ich gerne ein umfassenderes Verständnis erlangen, was die Tiere wirklich können (und überlegen wie das logisch mit der magischen Welt interagiert), damit ich das berücksichtigen und einbauen kann.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Ravenking am 25 Nov 2018, 14:51:34
Kürzlich habe ich etwas über Bluthunde gelesen. Ich glaube es war eine der letzten Spiegel-Ausgaben und ging um Wilderei in Afrika.
Danke für den Hinweis, ich werde mal recherchieren - du hast nicht zufällig einen Link zur Hand?
Ich bekomme nämlich auch langsam den Eindruck, dass die Fähigkeiten schon echt weit gehen...

-- EDIT --
Ist diese Artikel (http://www.spiegel.de/plus/kongo-rettung-von-berggorillas-disziplin-und-belgische-bluthunde-a-00000000-0002-0001-0000-000160311476) gemeint? Falls ja: lohnt der sich für meine Fragestellung mal zu erwerben oder wird die Thematik nur mal am Rande angesprochen? Bzw. sehe gerade, dass der exklusiv für Abonnenten ist, dann kann man ihn wohl nicht einzeln kaufen...
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: heinzi am 25 Nov 2018, 15:29:08
Ich würde da auch bei Tieren einfach stur die Regeln zur Spurensuche im GRW nehmen. Besondere Fähigkeiten des Tiers werden schon durch dessen Werte dargestellt, da steuere ich nicht separat nach. Wenn also beispielsweise ein Mensch und ein Bluthund derselben Spur eines Reiters nach zwei Wochen und Regenfällen folgen wollen, müssen beide eine gleich schwere Probe schaffen und dann entscheiden rein die Werte, wer sie schafft und wer nicht.

Da geh ich mit - andernfalls sprengt Verwandlungsmagie aufgrund der phänomenalen Fähigkeiten vieler Tierarten in ihren jeweiligen (Spezial)Gebieten das Balancing des gesamten Systems.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Jeong Jeong am 25 Nov 2018, 16:26:53
Mir ging es hier eher darum, das Proben(schwierigkeiten) sich m.E. eben auch an den natürlichen Fähigkeiten der Spezie orientieren und nicht für alle gleich sind, nur weil das gleiche versucht wird.

Damit würde ich persönlich gar nicht erst anfangen, weil das nur zu ewigen Simulationismus-Diskussionen führt. Dann argumentiert der Vargen-Spieler, dass sein Charakter das ja auch alles können müsste oder der Menschen-Spieler recherchiert Berichte über Leistungen von hochbegabten Menschen in bestimmten Gebieten* und die Spieler von Gnomen, Alben und Zwergen schauen in Myhen und Sagen, was ihre Charaktere vielleicht noch so alles tolles können sollen.

Das Leben bzw. PnP-spielen ist glaube ich leichter und auch fairer, wenn man die Probenschwierigkeiten nicht an die jeweiligen Individuen anpasst.


* edit: Und ein kurzes googlen später, bin ich dann auch schon auf solche Artikel gestoßen: "Shepherd has argued that although we have fewer odour receptors than other animals, we may compensate for this with an improved ability to analyse scent information with our large brains1. We may just seem worse at tracking scents because we don't practice this skill from birth, the way that dogs do, he argues. (https://www.nature.com/news/2006/061211/full/061211-18.html) 8)
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Ravenking am 25 Nov 2018, 17:45:37
Das Leben bzw. PnP-spielen ist glaube ich leichter und auch fairer, wenn man die Probenschwierigkeiten nicht an die jeweiligen Individuen anpasst.

Mit geht es nicht um die Anpassung an einzelne Individuen sondern an Speziengruppen. Und ohne das macht es für mich irgendwie wenig Sinn.
Spielercharaktere gehören als Humanoide zur selbe Kategorie, aber bei Tieren sieht das wohl anders aus.

Ist das nicht eigentlich sogar der Sinn von Verwandlungsmagie? Dass ich mir die tierischen Fähigkeiten, die ich eben sonst nicht habe, zu eigen mache?

Wenn jemand als Fledermaus versucht, eine Kiste in einem extrem dunklen Zimmer zu orten, sollte er dank Echolot ziemlich gute Chancen (=einfache Probe) haben, wenn ein Mensch das versucht, wird es eher schwierig (=erschwerte Probe).
Umgekehrt sollte ein Mensch mit Dietrich ein einfaches Schloss dank Händen leicht aufkriegen, als Ratte würde ich mit den Klauen eine deutlich höhere Probe verlangen usw.

Fertigkeitswerte sagen m.E. etwas über die Befähigung eines Wesens im Vergleich zu seinen Artgenossen aus. Individuen der Spezies haben hohe Werte, wenn sie überdurchschnittlich gut sind im Vergleich zu Artgenossen. Die Werte zwischen den Spezies zu vergleichen halte ich für problematisch - man denke nur an den Versand-Wert  ;D
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Jeong Jeong am 25 Nov 2018, 18:12:17
Sobald man z. B. gegen Tiere kämpft, werden die Werte sehr direkt miteinander verglichen.

Über manche Kleinigkeiten kann man sicherlich streiten, aber im Großen und Ganzen würde ich mich immer vollständig an den Werten der Tiere orientieren und nicht an Proben-Schwierigkeiten schrauben. Die Fledermaus hat dann z. B. Dunkelsicht, um ihre besonderen Fähigkeiten darzustellen und kann dann ohne Mali durch Lichtverhältnisse auf Wahrnehmung würfeln. Aber mehr halt auch nicht.

Und Verwandlungsmagie ist dann meiner Erfahrung nach trotzdem immer noch extrem gut.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Ravenking am 25 Nov 2018, 19:04:25
Sobald man z. B. gegen Tiere kämpft, werden die Werte sehr direkt miteinander verglichen.

Natürlich, aber direkte Würfe gegeneinander sind doch etwas ganz anderes - wie z.B. auch Wahrnehmung gegen Heimlichkeit o.ä. - da wird ja gegen die Fähigkeit des anderen gewürfelt.

Aber bei Würfen gegen feste Schwierigkeiten stellt sich die Sache doch anderes da: denn wie wird die Schwierigkeit für den Wurf festgelegt? Was ist der Vergleich, ob etwas leicht oder schwer zu erreichen ist? Ob etwas eine einfache oder schwierige Probe erfordert und wie hoch der Schwierigkeitswert ist, um das zu erreichen?

Hier muss doch irgendein Maßstab für die Schwierigkeit zugrunde liegen, richtig? Der Maßstab würde sich für mich an der Machbarkeit der Aufgabe für eine bestimmte Spezie orientieren.
Oder worauf bezogen legst du fest, ob eine Jagdkunstprobe zur Verfolgung eines Reiter eine 15, eine 20 oder eine 35 erfordert?
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: SeldomFound am 25 Nov 2018, 19:20:20
Wie gesagt, die Jagdkunst des Wesens bestimmt den Erfolg einer entsprechenden Suche. Mögliche Begabungen des Tieres können hier durchaus Sondererlaubnisse geben, wie zum Beispiel, dass allein mit Geruch etwas gesucht werden kann.

Aber man muss beachten, dass Verwandlungsmagie und außergewöhnlich begabte Tiergefährten in Splittermond bekannt und verbreitet sind! In den Scheibenwelt-Romanen von Terry Pratchett nimmt die Stadtwache eine Werwölfin in ihre Reihen auf... nach ein paar Monaten später zerbrechen Verbrecher Flaschen mit konzentrieren Anisöl am Tatort oder an einem belebten Platz und für die Werwölfin endet die Verfolgungsjagd mit Kopfschmerzen.

Gerade in dichten Städten, wo es stark riechende Viertel mit Gerbereien, Färbereien oder dergleichen gibt, kann ein Spürhund unter Umständen genug verwirrt werden, dass der Verfolgte erfolgreich entkommen kann. Besonders, wenn er anfängt über die Dächer zu klettern, wo ein Hund nicht hinterher kommen kann. Zauber wie "Geruch" oder "Spurlos" zum Beispiel verwischen oder verfälschen die Spur auf magische Art und Weise, die effektiver sein könnte, als was mundane Methoden erlauben. Auf der einen Seite sind solche Methoden nicht unauffällig und können ihrerseits Anhaltspunkte geben.

Letztendlich muss man aber auch immer im Kopf behalten, dass jeder Spürhund nur so gut ist wie sein Tierführer. Verpatzt dieser die Tierführungsprobe, könnte es sein, dass das Tier ihm stattdessen ein einfacheres, aber falsches Ziel zeigt. Den Hunde können lügen, wenn der Tierführer nicht aufpasst.

https://www.psychologytoday.com/intl/blog/canine-corner/201703/do-dogs-ever-lie-or-try-deceive-people



Hier muss doch irgendein Maßstab für die Schwierigkeit zugrunde liegen, richtig? Der Maßstab würde sich für mich an der Machbarkeit der Aufgabe für eine bestimmte Spezie orientieren.
Oder worauf bezogen legst du fest, ob eine Jagdkunstprobe zur Verfolgung eines Reiter eine 15, eine 20 oder eine 35 erfordert?

Die Schwierigkeit ist immer 20 bei Jagdkunst, bzw. das Ergebnis einer Heimlichkeit- oder Überleben-Probe des Verfolgten. Darauf werden dann halt entsprechende Erschwernisse (oder Erleichterungen) verrechnet. Wichtiger ist bei einer Verfolgung mit Jagdkunst eher die Anzahl der nötigen FP! Wenn der Hund nicht die nötigen Fortschrittspunkte zusammenbekommt, bevor er seine letzte Probe geworfen hat, kann er die Spur nicht mehr weiter verfolgen.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Jeong Jeong am 25 Nov 2018, 19:22:58
@Ravenking

Grundsätzlich lege ich das nach den Regeln im GRW fest. Und diese Schwierigkeiten richten sich wiederum primär danach, was für eine Herausforderung eine bestimmte Handlung für die Abenteurer sein soll.

Die Werte der Tiere und Monster sind dann im Idealfall so gestaltet, dass sie ihre Stärken und Schwächen im Verhältnis zu den Abenteurern widerspiegeln und daher würfeln sie dann selbstverständlich auch gegen dieselben Schwierigkeiten. Wenn ein Wesen mal sehr seltsame Werte hat (z. B. das Äffchen mit seinem mageren Athletikwert) kann man da evtl. per Hausregel nachsteuern und ihm ein paar Mal den Schwerpunkt Klettern geben. Aber in der Praxis war das bei mir noch nie nötig.

Insgesamt würde ich also sagen, dass wenn man irgendwo mit Anpassungen ansetzen will, dann bei den Werten der Wesen und nicht bei den Schwierigkeiten der Proben. Aber selbst da ist es meiner Erfahrung nach auch gar nicht nötig. Im Zweifelsfall wäre das auch riskant fürs Balancing, weil es Verwandlungsmagier deutlich aufwerten würde.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Sinn haben am 25 Nov 2018, 19:57:18
Ein normaler Char wird bei der Verfolgung vielleicht nach abgebrochenen Ästen, irgendwelchen hängengebliebenen Stofffetzen, Fußabdrücken, ... suchen und eine solche Suche hat dann die im Regelwerk angegebenen Schwierigkeiten.

Ein Hund macht das aber nicht: Der verfolgt die breite Geruchs-Schneise, die der Verfolgte hinterlassen hat. Da dieselbe Schwierigkeit zu nehmen zu wollen halte ich für etwas merkwürdig. Das ist vielleicht nichtmal Jagdkunst, sondern "nur" Wahrnehmung.
Ich würde auch einem Char, der eine weiße Kreidelinie auf dem Boden nachgeht (die mal von andersfarbigen Lininen begleitet oder gekreuzt werden) keinen Jagdkunstprobe ablegen lassen.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: SeldomFound am 25 Nov 2018, 20:09:48
Ein normaler Char wird bei der Verfolgung vielleicht nach abgebrochenen Ästen, irgendwelchen hängengebliebenen Stofffetzen, Fußabdrücken, ... suchen und eine solche Suche hat dann die im Regelwerk angegebenen Schwierigkeiten.

Ein Hund macht das aber nicht: Der verfolgt die breite Geruchs-Schneise, die der Verfolgte hinterlassen hat. Da dieselbe Schwierigkeit zu nehmen zu wollen halte ich für etwas merkwürdig. Das ist vielleicht nichtmal Jagdkunst, sondern "nur" Wahrnehmung.
Ich würde auch einem Char, der eine weiße Kreidelinie auf dem Boden nachgeht (die mal von andersfarbigen Lininen begleitet oder gekreuzt werden) keinen Jagdkunstprobe ablegen lassen.

Der Hund verfolgt keine Geruchs-Schneise, sondern eher deine abgestorbene Hautzellen, die du bei der Flucht hinterlässt. Man kann es mit dem Verfolgen von Brotkrümmeln vergleichen. Wie gesagt, je nachdem wie der Verfolgte vorgegangen ist, sinkt oder steigt die Schwierigkeit für den Verfolger. Bei einem Hund gibt es andere Faktoren als wie bei einem Menschen: Er kann eine Spur ohne sichtbare Hinweise verfolgen, doch dafür halt keine Spur über eine Wand verfolgen.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Ifram am 25 Nov 2018, 20:25:06
Sobald ich mich versuche auf diese Art Simulationismus einzulassen und konsequent einen kleinen Schritt weiter denke fällt die Idee für mich zusammen. Für mich greift es zu sehr in das Bild ein, das ich von Lorakis habe. Wenn es in dieser magischen Welt für Verwandlern so einfach wäre, sich in einen Superfährtenleser zu verwandeln und diese Möglichkeit seit Jahrhunderten unverändert bestünde: Warum hat nicht längst jede Meuchlergilde, Stadtgarde und alle anderen nennenswerten Organisationen, die mal jemanden suchen müssen könnten so jemanden in ihren Reihen? Da kollabiert der Anspruch des Simulationismus für mich. Darum kann ich dem selbst auch nicht viel abgewinnen.
Mir wäre in der gesamten Frage der Möglichkeiten des Hundes die Konsequenz auf den Spielspaß am wichtigsten.
Wenn ihr da Bock drauf habt, lasst den Spieler einen Superfährtenleser spielen. Wenn nicht, dann nicht. Was Hunde auf Planet Erde wirklich können ist dabei nachrangig.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Ravenking am 25 Nov 2018, 20:50:08
Wenn es in dieser magischen Welt für Verwandlern so einfach wäre, sich in einen Superfährtenleser zu verwandeln und diese Möglichkeit seit Jahrhunderten unverändert bestünde: Warum hat nicht längst jede Meuchlergilde, Stadtgarde und alle anderen nennenswerten Organisationen, die mal jemanden suchen müssen könnten so jemanden in ihren Reihen?

Da es ja zunächst erstmal nicht um die magische Fähigkeit der Verwandlung, sondern die Möglichkeiten der Nase von realen Hunden geht, könnte man sich für unsere Welt eigentlich ebenso fragen, warum die Hunde nicht überall zum Einsatz kommen...
Bei der Antwort bin ich mir allerdings nicht sicher (hat das vielleicht zumindest bei offiziellen Stellen mit der Beweisgültigkeit oder so zu tun?) - vor allem auch, weil ich eben nicht weiss, wie gut und sicher die Fähigkeiten der Hunde tatsächlich einsetzbar sind.

Was den magischen Aspekt angeht: das Problem der Glaubwürdigkeit ("warum wird das nicht gemacht") sehe ich ich persönlich an sehr vielen Stellen bei sehr vielen Zaubern - warum z.B. hat noch niemand mittels "Fernbotschaft" lorakisweit Posten eingerichtet und ein Kommunikationsnetz geschaffen oder, oder, oder.
Da kann man entweder die Welt entsprechend aufmotzen oder seinen suspension of disbelief bemühen  ;D
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: SeldomFound am 25 Nov 2018, 21:00:30




Was den magischen Aspekt angeht: das Problem der Glaubwürdigkeit ("warum wird das nicht gemacht") sehe ich ich persönlich an sehr vielen Stellen bei sehr vielen Zaubern - warum z.B. hat noch niemand mittels "Fernbotschaft" lorakisweit Posten eingerichtet und ein Kommunikationsnetz geschaffen oder, oder, oder.
Da kann man entweder die Welt entsprechend aufmotzen oder seinen suspension of disbelief bemühen  ;D

Fernbotschaft können nur die Wenigsten! Das ist Grad 5, ein Zauber für Großmeister. Was es in Lorakis geben sollte, sind spezialisierte Tierführer, die mit "Tierischer Bote" und passenden Zugvögeln über größere Entfernungen kommunizieren können.

Wer weiß, sobald die Technologie hinter den Sprechenden Geschmeiden entschlüsselt sind, könnte sich das ändern.

Gesendet von meinem GT-I9301I mit Tapatalk

Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Ifram am 25 Nov 2018, 22:58:33
Da es ja zunächst erstmal nicht um die magische Fähigkeit der Verwandlung, sondern die Möglichkeiten der Nase von realen Hunden geht, könnte man sich für unsere Welt eigentlich ebenso fragen, warum die Hunde nicht überall zum Einsatz kommen...
In meiner ersten Version des Beitrags hatte ich dazu tatsächlich etwas geschrieben. Es geht um die Einsatzverlässlichkeit, die Kommunikation zwischen Hundeführer und Hund (siehe SeldomFounds Link) die ja wegfällt und die höheren kognitiven Fähigkeiten in Kombination mit dem Supersinn.
Aber du hast schon recht. Wenn man sich tiefer hinein denkt bleibt irgendwann sowieso nur der Wille zu glauben. Der Punkt bei mir vielleicht etwas früher erreicht, aber im Grunde ist es dasselbe.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Loki am 25 Nov 2018, 23:08:15
Zu den Ausgangsfragen:

1.) Bin leider keiner der gefragten Hunde-Experten, aber wenn du mit einem Blick auf den Jagdhund im Bestien und Ungeheuer meinst, dass der Jagdkunst-Wert zu niedrig angesetzt ist, spricht ja nichts dagegen, ihn zu erhöhen (und somit dem verwandelten Charakter auch mehr Würfel zu gewähren).

2.) Sowohl für Zauber, die die Gestalt so verändern, dass die Spur sich verändert (z.b. weil die Füße verändert werden) als auch Parfüm oder Geruchsbomben würde ich (für Mensch bzw. Hund jeweils) als negative Umstände werten. Spurlos in der Wildnis bezieht sich ja konkret auf die Jagdkunst-Probe, da ist meiner Meinung nach völlig unstrittig, dass der verwendete Sinn keine Rolle spielt.

LG
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Daridoria am 26 Nov 2018, 19:49:01
Ich seh dein Problem: der verwandelte Spielcharakter schnüffelt bei einem Mordfall an der Tatwaffe und weiß sofort wer der Mörder ist... Andererseits fände ich es auch schade, dem Spieler hier alle Möglichkeiten zu verbauen, immerhin hat er in den Zauber investiert und anscheinend auch seinen Spaß daran. Und mal ehrlich - Magie holt man sich oft um Dinge zu tun, die man sonst nicht tun könnte. Kritisch wird es natürlich, wenn er dadurch ander Spieler (den Jäger, den Sozialcharakter...) obsolet macht.

Im Interesse der Spielbalance und im Spielinteresse würde ich einfach folgende Punkte als gegeben setzten (wie irdisch-realistisch sie auch immer sein mögen. Ich bin ebenfalls kein Hunde-Experte):

- die gezeigten Hunde sind die Superstars unter den Spürnasen und keinesfalls Standard. Auch unter den Bluthunden gibt es Hochbegabte und weniger begabte Tiere. Im Fernsehen werden dabei natürlich die ausergewöhnlichsten Tiere gezeigt. Der Spieler verwandelt sich jedoch nur in ein normal begabtes Exemplar und ist daher nicht zu diesen Extremleistungen fähig.

- die gezeigten Hunde wurden häufig über Monate hinweg auf einen einzigen Geruch oder Aufgabe trainiert und brillieren nur in diesem einzigen Bereich. Ein guter Leichenspürhund ist nicht unbedingt geschickt darin, eine ganz bestimmte Person aufzuspüren, von Drogen ganz zu schweigen.

- Starke Gerüche (Parfüm, ein Bad mit viel Seife, der Täter ging durch die Kanalisation. Zauber wie "Geruch") können den Körpergeruch überdecken bzw. so weit verfälschen, dass ein Spürhund den Geruch nicht eindeutig identifizieren bzw. wiedererkennen kann.

- Bestimmte Gerüche (eine läufige Hündin, der Blutgeruch aus dem Schlachthof) können die tierischen Instinkte und Triebe der Tierform wecken und den verwandelten Spieler ablenken (stark negativer Umstand) und/oder Konzentrationsproben nötig machen um diesen verlockenden Spuren nicht nachzugehen.

- Da "Schnüffelarbeit" vom Hund hohe Konzentration erfordet, darf er dabei nicht abgelenkt werden. Was gerade in einer großen Stadt schwierig sein kann (Kinder, die ihn streicheln wollen / Leute, die sich an ihm vorbeidrücken / fremde Hunde, die ihn anbellen / viele fremde Gerüche (Markt, Gerberei, Gasthäuser, viele Menschen/Varge/Gnome/Zwerge) / Katzen und Tauben triggern seinen Jagdinstinkt / ratternde Kutschen usw.). Das alles können negative Umstände sein, die sich aufaddieren und den Hund schlichtweg überfordern.

- "Schnüffelarbeit" ist für den Hund sehr anstrengend und auf Dauer ermüdend. Ich würde bei Verfolgungsjagden hier die Regeln für die erweiterte Probe anwenden bzw. leicht abwandeln: Der Spürhund kann pro Tag nur x Proben ablegen. Danach benötigt er eine Schlafphase zur Erholung. Um den Verfolgten einzuholen sind Y Punkte nötig.
Flieht der Verfolgte aktiv, würde ich je nach Fluchtgeschwindigkeit (mit dem Pferd ist man schneller als zu Fuß) pro Intervall wieder eine Anzahl der gewonnen Punkte wieder abziehen. Ein Hund, der einer Spur folgt ist mMn langsamer als ein Reiter zu Pferd, der möglichst schnell vorankommen möchte. Gut möglich, dass die Gruppe den Flüchtigen erst gut mit dem Hund verfolgen kann, da dieser aber zu Pferd reist und es nicht schont, ist der Flüchtende deutlich schneller als die Gruppe und die Spur wird aufgrund des immer größer werdenen Vorsprungs des Flüchtenden immer kälter. Sinken die Punkte auf 0 ist die Spur tot.

- verwandelt sich der Gesucht in eine Tierform, verändert sich sein Geruch entsprechend. Die Spur bricht ab.

- Die Verfolgung einer Spur ist wetterabhängig. Es gibt gutes "Fährtenwetter" und schlechtes. Ein starker Regen, starker Wind oder ein (Sommer-) Gewitter können die Spur vernichten. Andererseits helfen Winstille und Körpergeruch scheint auf nasser Erde besonders gut zu haften. Du könntest z.B. pro Tag die Würfel über das Wetter entscheiden lassen, dann ist es weniger Spielleiter-Willkür. Je nach Region und Jahreszeit könnte bei einer 1 (bzw. bei einer 1 oder 2) auf dem W10, das Wetter so schlecht sein, dass es die Spur zerstört. Im Gegenzug bedeutet eine 10 (bzw. eine 9 oder 10) opitmales Wetter (= stark positiver Umstand auf die Proben). Ungerade Zahlen dazwischen bedeuten einen leicht negativen Umstand, gerade Zahlen einen leicht positiven Umstand.

- natürlich kannst du auch einige "Hundesicherungen" für die wichtigsten Kernpunkte deines Abenteuers einbauen.

Ein paar Vorschläge zu deinen Beispielen:

Der Entführer des Kindes hat es natürlich nicht einfach über die Türschwelle gezerrt. Was würden die neugierigen Nachbarn denken?
Mögliche "Hundesicherungen":
- er hat es mit einem Zauber ruhig gestellt und in einer Kiste voll Fleisch in sein Haus getragen. Das Fleisch überdeckt den Geruch des Kindes. Der Hund riecht nur das Fleisch.
- Der Keller des Hauses hat einen geheimen Zugang zur Kanalisation. Das Kind war nie an der Türschwelle, sondern wurde unterirdisch ins Haus gebracht. Dementsprechend gibt es an der Tür auch keine Duftnote. Sollte die Gruppe den Entführer durch die Kanalisation folgen: der Gestank legt den Geruchsinn des Hundes lahm. Unmöglich hier den schwachen Geruch eines Kindes herauszufiltern.
Hat die Gruppe den Entführer ersteinmal auf klassische Weise identifziert, könnte jedoch der Spürhund im Haus helfen ungewollte Zusammenstöße mit Hausbewohnern zu verhindern und mithelfen die Kleine schnell zu finden (ihr Geruch ist an der Treppe zum Keller am stärksten...)

Der Flüchtende hat Tricks verwendet, die (unabsichtlich) auch die Hundenase irreführen
- er hat die Kleidung mit einem Reisenden getauscht. Körpergeruch haftet auch an Kleidung. Nun richt X auch nach Y, und Y riecht nach X, d.h. es gibt plötzlich 2 Spuren die nach X riechen. Welche ist die Richtige?
- der Flüchtende hat ein ausgiebiges Bad genommen, neue Kleidung gekauft und sein Pferd gegen einen Schreiter eingetauscht. Er riecht nun nicht mehr nach "X in Leder, mit Schweiß und Pferdegeruch" sondern nach "schwach X, viel Seife, nach Wolle und Schreitergeruch". Als Spielleiter kannst du bestimmen, dass sich der Geruch dadurch so sehr verändert hat, dass der Hund ihn nicht mehr erkennt. Die Spur ist kalt. Erst wenn die Gruppe durch klassische Nachforschungen herausfindet, was geschehen ist, und der Spürhund an der Seife und im Stall die Gerüche aufgenommen hat, kann er die aktuelle Spur des Gesuchten so weit "rekonstruieren" dass er die Verfolgung per Nase wieder aufnehmen kann. Das ist dann vielleicht nicht ganz realistisch, dient aber dem Spielgeschehen.
- Geschwindigkeit spielt eine Rolle. Verfolgen ist eine Sache, Einholen eine andere. Erreicht er die Hafenstadt, kann er dort untertauchen oder sich auf nimmer wiedersehen mit einem Schiff aus dem Staub machen.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Moradrix am 26 Nov 2018, 19:57:12
Wenn es darum geht, das für artentypische Fähigkeiten keine extra Proben gewürfelt werden müssen, dann würde ich das im Falle der Verwandlung in einen Hund darauf beziehen, dass der Zauberer nun in der Lage ist, seine Nase zur Spurensuche einzusetzen - und nicht, dass er automatisch die Fährtensuche vollends beherrscht. Wie gut er diese Fährtensuche nun beherrscht, wird dann durch den Wert in Jagdkunst abgebildet, den er verwenden darf. Hierzu würde ich einem unerfahrenen Gestaltenwandler seinen Menschlichen Wert nehmen lassen und einem weitaus erfahreneren Wandler dann den Wert des Tieres. Weiterführend könnte man dann diskutieren, ob dieser Wert irgendwie weiter steigen kann.

Es ist mMn egal, was ein Hund wirklich könnte, denn es darum, was der Zauberer in der Gestalt des Hundes erreichen kann. Und das wird bei für Menschen untypischen Fähigkeiten (wie das erschnüffeln von Hautschuppen in der Luft) niemals das rein animalische Pensum erreichen. Unter dieser Annahme kann dein Spieler als Hund keine Spur verfolgen, die Monate alt ist, und nur unter sehr heftigen Erschwernissen kann er jemanden verfolgen, der sich zwischendurch auf ein Reittier geschwungen hat.

In jedem Fall würde klar abgesprochene negative Umstände einführen. Hierbei könnten beispielhaft wichtig sein
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: SeldomFound am 26 Nov 2018, 21:25:43
Nur kurz zum Thema "Körpergeruch": Ein abgerichteter Spürhund wird sich von Parfüm oder dergleichen nicht täuschen lassen. Er verfolgt einen ganz spezifischen Geruch und ignoriert alle anderen Gerüche. Dieser Geruch geht von deinen abgestorbenen Hautzellen aus, solltest du diese irgendwo hinterlassen und der Hund wird auf diese abgesetzt, findet er dich, egal wie stark du riechst!

Der eigentliche Trick besteht also darin, ähnlich wie bei Fingerabdrücke entweder überhaupt keinen Geruch zurückzulassen (wahrscheinlich nur mit Magie effektiv möglich) oder den Tierführer zu täuschen, indem du zum Beispiel das Kleidungsstück von einem Sündenbock hinterlässt. Denn nicht der Hund wählt die Fährte aus, sondern der Tierführer bzw. der Verwandlungsmeister. Ignorier den Hund, er ist nur ein Werkzeug. Täusche denjenigen, der das Werkzeug führt!
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Moradrix am 27 Nov 2018, 10:21:06
Das mag alles in etwa so stimmen, ist aber für den hiesigen Fall nicht von Relevanz, es sei denn, der SC ist derartig auf das Fährtenlesen „abgerichtet“ bzw. trainiert, dass er als fast als inselbegabt zählen könnte, zumindest aber als Fachidiot.

Ich behaupte, den in einen Hund verwandelten Menschen kannst du mit Geruchsexplosionen oder -überlagerungen gut täuschen oder behindern. Ergo mag zwar die Möglichkeit bestehen, dass ein voll abgerichteter irdischer eine äußerst schwache, lang zurückliegende oder sonstwie komplizierte  Fährte aufnimmt, der SC hingegen muss eine so stark erschwerte Probe ablegen, dass er scheitern Mag, weil er das letztlich doch zu selten macht und viel öfter andere Talente einsetzt.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: SeldomFound am 27 Nov 2018, 10:49:14
@Moradrix

Das stimmt, der Verwandler sollte auf jeden Fall eine hohe Entschlossenheit besitzen, damit ihn die Instinkte des Tieres nicht übernehmen.

Aber am Ende ist es eine Frage der Wahrnehmung: Spielt man mit der "realen" Wahrnehmung eines Hundes, die wir bestenfalls nur erahnen können, oder mit einer "fiktiven" Wahrnehmung, wie man sie aus einfachen Geschichten kennt. In den Scheibenwelt-Romanen zum Beispiel "sehen" Hunde und Werwölfe Gerüche als Farben. Benutzt man diese Analogie, könnte der Verwandler versuchen, sich auf eine bestimmte Farbe zu konzentrieren. Ob ihm dies gelingt oder nicht entscheidet die Jagdkunst-Probe, die vielleicht durch die Entschlossenheitsmeisterschaft "Kühler Kopf" unterstützt wird.

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Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: TrollsTime am 27 Nov 2018, 11:49:10
Viele Posts, viel gesagt, ich versuche mal keine Dopplungen zu bringen:
Also ich bin der festen Meinung, dass beim Verfolgen einer Spur, das Verwandeln in einen Hund grundsätzlich (!) einen Vorteil(!) bringt.
Soll heißen
1.) Es mag Ausnahmen geben, aber grundsätzlich wird es leichter
2.) Es wird lediglich leichter und ist keine Auto-Lösung (Von Ausnahmen wieder abgesehen).
So lange also nicht die Gruppe (!) sagt: "Auja, absolut klar, zack gelöst" würde ich nur mit zB stark positiven Umständen** arbeiten oder etwas, was dem nahekommt (mittelstark unterschiedliche Fertigkeitswerte).

Kurz: EP sollen sich lohnen. Wer also zum Zweck der Fährtensuche EP in einen Zauber investiert hat, soll dafür auch eine adäquate Gegenleistung bekommen, aber eben nicht signifikant mehr als sein Mitspieler, der die EP in Wahrnehmung oder Jagdkunst investiert hat.

Bin ich mir unsicher, würde ich mir mal so den Charakterbogen anschauen:
Wer in "menschlicher Gestalt" Wahrnehmung und Jagdkunst stark vernachlässigt hat, dem gewähre ich weniger gern einen Auto-Erfolg als dem Profi.
Die Idee dahinter ist nämlich folgende. Wer sich professionell mit "tierisch-magischer Verfolgung auskennt", der lernt auch als Mensch einiges dazu. Heißt auf Ebene des Spielers "EP auch in Wahrnehmung und Jadkunst investieren, wenn man es authentisch mag".
Und diese EP sollen ja nicht verbrennen...

EDIT: ** Gegenüber seinen "menschlichen" Werten
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Konsumlumpen am 27 Nov 2018, 11:56:21
Hallo, ich betreibe mit meinen Hunden Mantrailing und kann daher sagen, dass...-begnadete Sucher sehr selten sind und Ihre Training bis zur Vollendung wie du Sie beschreibst notwendig sind UND sich sehr leicht ablenken oder austricksen lassen.

Durch ein liegengelassenes Kleidungsstück, Fressen oder Geräuschdichte sowie krasse Gerüche in einem Areal (fallen gelassenes Fläschchen mit Katzenurin o. Ä.
- wer das also als Charakter können möchte, hat sicher entsprechende EP in diese Fertigkeiten investiert,  um das abzubilden oder hat halt einfach nur eine stinknormale Hundenase  ;)
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Yinan am 27 Nov 2018, 11:56:56
Also ich würde hier auch einfach nur nach den normalen Regeln der Verfolgung bzw. Spurensuche vorgehen.
Eventuell ein positiver Umstand, mehr aber auch nicht. Der Hund hat schon einen hohen Wert in Jadgkunst, insofern sollte das so oder so in den meisten Fällen auch ein Vorteil sein für den Verwandler.
Alles andere halte ich für overkill bzw. stört nur unnötig die balance.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Moradrix am 27 Nov 2018, 13:05:52
@SeldomFound

Ein Mensch, der sich auf Fährtensuche begibt, nutzt streng genommen auch seine Wahrnehmung - etwa, um Details im Schlamm oder Gestrüpp zu sehen. Die Kunst besteht darin, das Wahrgenommene richtig zu deuten und somit eine erfolgreiche Fährten- bzw. Spurensuche zu vollführen. Diese Kunst wird ja regeltechnisch dann nicht durch Wahrnehmung, sondern durch Jagdkunst abgedekt. Für den Hund würde ich das äquivalent gestalten, auch wenn ich deinen Punkt generell verstehen kann.

@Konsumlumpen
Danke! Wir haben Mantrailing selbst leider nie so richtig betreiben können, aber was du schreibst, klingt nach dem, was wir vermittelt bekommen haben.
Das stützt für mich meine oben beschriebene Herangehensweise, für die Jagdkunstprobe in Hundegestalt einfach entsprechende positive und negative Umstände zu definieren und den Jagdkunstwert je nach Erfahrungsgrad dezent ansteigen zu lassen (begonnen beim Wert in Menschenform hin zum Wert in Hundeform).
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: TrollsTime am 27 Nov 2018, 13:49:17
...
@Konsumlumpen
...
Das stützt für mich meine oben beschriebene Herangehensweise, für die Jagdkunstprobe in Hundegestalt einfach entsprechende positive und negative Umstände zu definieren und den Jagdkunstwert je nach Erfahrungsgrad dezent ansteigen zu lassen (begonnen beim Wert in Menschenform hin zum Wert in Hundeform).

Ich würde MINDESTENS einen leicht positiven Umstand von 2 auf den "menschlichen Jagdkunstwert" vergeben, sofern die Tierwahl auch nur annähernd sinnvoll ist.
Auch ein Meisterjäger wird durch die Verwandlung in einen Wolf noch einen minimalen Vorteil ziehen können, auch wenn auf dem Papier der "wölfische Jagdkunstwert" geringer wäre.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: SeldomFound am 27 Nov 2018, 15:10:38
@TrollsTime

In diesem Falle sollte man dann aber sich mit der SL vorher darüber abklären, ob man die detaillierte Verwandlung benutzen darf, da man sonst normalerweise wirklich nur die Fertigkeitswerte des Tieres benutzt.

Aber das kann man mit Einverständnis der SL abändern.

Gesendet von meinem GT-I9301I mit Tapatalk

Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: TrollsTime am 27 Nov 2018, 15:53:14
Hmja.
Mir geht es nur darum: Gute Ideen und EP-Invest sollten belohnt werden.
Nicht "überbezahlt", aber auch nicht bestraft.
Wenn das irgendwie gegeben ist, bin ich schon zufrieden.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: SeldomFound am 27 Nov 2018, 16:06:58
Hmja.
Mir geht es nur darum: Gute Ideen und EP-Invest sollten belohnt werden.
Nicht "überbezahlt", aber auch nicht bestraft.
Wenn das irgendwie gegeben ist, bin ich schon zufrieden.

Da stimme ich auch völlig zu.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Nevym am 27 Nov 2018, 18:04:04
Das kommt davon wenn man alles in Regeln pressen muß...
Ich hab jetzt nur etwas die ersten 20 Beiträge gelesen.
Zitat
Wie würdet ihr die Interaktion eines Fährtenhundes mit der Magie in Lorakis sehen? Also: z.B. "Spurlos in der Wildnis" wirkt sich sehr wahrscheinlich auch auf den Geruch aus, oder?
Ja. Es gibt halt allgemein einen Malus von 6 Punkten

Zitat
Was ist, wenn der Verfolgte sich selbst verwandelt (z.B. Geschlechtswechsel, Humanoidenform, Fremde Gestalt usw.)? Hat er dann auch immer gleich einen anderen Geruch oder noch seinen eigenen?
Er erzeugt von da an einen anderen Geruch, aber in z.B. seiner Kleidung hängt aber immernoch der alte Geruch mit drin. es mag ja auch sein, daß garnicht der Körpergeruch des Verfolgten die Spur ist, sonder sein besonder intensiv riechendes Waffenöl. Und wenn dieser Geruch dann auch einmal eine andere Richtung nimmt, als dier Geruch der alten nassen Wolle, dann ist das für ein normalen Spurenhund möglicherweise schon ein Verwirrungskriterium - und ein verwandelter Zauberer, der mit den neuen, anderen Sinneseindrücken nicht so gut klarkommt, wie ein Wesen, daß das von Geburt an nur so kennt, hat vielleicht den Wollegeruch unter dem Ölgeruch garnicht wargenommen?

Zitat
Naja, die Fähigkeit, das zu können, ist wohl angeboren. Die Ausbildung dient m.E. eher dazu, dem Tier Befehle zu geben und ihm beizuzbringen die "Ergebnisse" zu kommunizieren. Das fällt aber ja weg, wenn der Zauberer selbst das Tier ist und über seinen Verstand verfügt.
Ich glaube soetwas muß man auch trainieren: Blinde, die Blindenschrift fühlen, haben sicherlich keinen angeborenen besseren Tastsinn, Eingeborene in Afrika, die zwischen grün und blau nicht unterscheiden, haben keinen angeborene Farbschwäche.
Zitat
Naja, die Fähigkeit, das zu können, ist wohl angeboren. Die Ausbildung dient m.E. eher dazu, dem Tier Befehle zu geben und ihm beizuzbringen die "Ergebnisse" zu kommunizieren. Das fällt aber ja weg, wenn der Zauberer selbst das Tier ist und über seinen Verstand verfügt.
Ich glaube soetwas muß man auch trainieren: Blinde, die Blindenschrift fühlen, haben sicherlich keinen angeborenen besseren Tastsinn, Eingeborene in Afrika, die zwischen grün und blau nicht unterscheiden, haben keinen angeborene Farbschwäche.

Hm, kann ich schwer beurteilen. Mag sein, aber das verschiebt das Problem letztlich nur: denn er kann (und wird) das ja trainieren und dann irgendwann so gut können, wie ein ausgebildeter Fährtenhund. Wäre also nur eine Frage der Zeit.
Also meines Wissens und Erfahrungen mit Schutz-, Jagd- und Spürhunden (Drogen u.a.) nach werden spezielle Hunde auf spezielle Gerüche oder gewollte Erfolge trainiert,
D.h. auch, daß der Heroinhund uU. kein Gras findet... Ein Lawinenhund findet allerdings Personen in einer Lawine (Geruchschaos) selbst noch unter mehr als 10 Meter Schnee...
Jagdhunde sind allgemeiner ausgebildet - man lese "ausgebildet" - und können die Fährten von potentiellen Beutetieren besser deuten, was idR bedeutet, daß sie das Alter derr Fährte unterscheiden können, mitunter auch die Art der Beute.
Schutzhunde wiederum nutzen ihren sehr guten Geruchssinn, um in der Landschaft die "Hundezeitung" zu lesen (Begriff eines Hundetrainers zum Schnüffeln) und daraus ihre Schlüsse zu ziehen, ähnlich wie Jagdhunde "kennen" sie das Geruzchsspektrum ihres Gebietes und können damit Fremdgerüche identifizieren und bewerten.

Allen Hunden mit herausragenden Geruchs-Fähigkeiten ist zu Eigen, daß sie idR verspielt sind und darüber aufgebildet werden (Challange, "Mach-ich-toll-Herrchen" usw.).

Das führt für mich zu dem Schluß daß:
einfach gesagt, Ravenking ist eine guten Weg gegangen um sich seinem Problem zu nähern - LÖSEN kann man es nicht, da es vom Outgame-Wissensstand der Vorstellungs- und Darstellungs-Kraft jedes einzelnen (einer Runde) abhängt, ob man zu einem befriedigenden Spielerlebnis kommt.

Als SL würde ich lächeln und darum bitten darzustellen wie sich der Spieler das vorstellt. Kommt dabei nichts oder nicht viel sinnvoles raus (der Geeischtasaudruck der anderen spricht meist schon Bände) kann man immer noch Proben als SL (m.E. auch gemeinsam) festlegen und nach dem Ergebnis vorgehen.
Als Rundumschlag-löse-alle-Probleme-Aktion würde das Ergebnis für den verwandelten Charakter und damit uU. für die Gruppe bestimmt nicht das sein, was er erwartet...
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Ravenking am 27 Nov 2018, 18:14:07
Hallo, ich betreibe mit meinen Hunden Mantrailing und kann daher sagen, dass...-begnadete Sucher sehr selten sind und Ihre Training bis zur Vollendung wie du Sie beschreibst notwendig sind UND sich sehr leicht ablenken oder austricksen lassen.

Cool, wir haben einen Experten!

Dass Tiere sich leicht ablenken lassen, kann ich mir vorstellen. Aber wenn man unterstellt, dass ein Verwandlungsmagier ja seinen Verstand (und seinen Willen) hat, würde ich den Punkt mal für meine Fragestellung vernachlässigen.

Wenn ich das nach den Recherchen richtig verstanden habe, gibt es was die "begnadeten Sucher" angeht, wohl vor allem in der Rasse extrem große Unterschiede. Will sagen "normale" Hunde (Schäferhund usw.) können das deutlich schlechter als Spezialzüchtungen wie die Bluthunde, die da offenbar extrem gut sind.
(Was für mich z.B. dafür spräche, möglicherweise regeltechnisch für den Typ Bluthund ein eigenes Werteset zu erstellen.)
 
Ist das nach deiner Erfahrung auch so? Mit welcher Rasse trainierst du?

Ich wäre gespannt, mehr zu hören, was tatsächlich über Hundespürnasen machbar ist und was nicht. Die Beispiele aus dem im Eingangspost verlinkten Artikel fand ich ziemlich beeindruckend, falls du da aus der Praxis Erfahrungen beitragen kannst, wäre ich da sehr interessiert, das zu hören!
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Ravenking am 27 Nov 2018, 18:32:17
Übrigens mal noch eine Rückfrage in die Runde:
Es war manchmal die Rede davon, dass der Verwandlungsmagier sich ja erst an die neuen Tiersinne gewöhnen muss und den Umgang damit lernen usw.
Ist das nach eurem Verständnis wirklich so?

Ich bin mir da ehrlich gesagt nicht so sicher - es hat für mich irgendwie etwas Unlogisches, wenn man das weiter denkt:
Er kann doch z.B. auch als Pferd verwandelt einfach los galoppieren und muss nicht erst noch üben, wie es sich denn mit vier Beinen überhaupt bewegt  (oder erschwert / verlangsamt ihr da die Bewegung für ihn auch bis er sich an den neuen Körper gewöhnt hat?), daher würde ich unterstellen, dass er den Körper inklusive der Sinne so nutzen kann wie das Tier eben auch.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Konsumlumpen am 27 Nov 2018, 20:42:35
Huhu nochmal.
Der Einwand,   dass Menschen hirntechnisch noch ganz andere Sachen zu bieten haben als Hunde mag richtig sein, ist aber gefährliches Terrain:

Auch der Geruch wird über einen Hirnnerven gesteuert. Wenn also in Sachen Reflexionsfähigkeit,  Ausdauer und social skills weiterhin der menschliche Maßstab angelegt wird,  warum dann nicht beim Riechen? ;)
Außerdem wären wir mit unseren sonstigen Fähigkeiten sicherlich krass überfordert,  wenn AUF DIE vielen bereits gewohnheitsmäßig gefilterten Reize auch noch zigtausend  zusätzliche Sinnesreize durch den Riechkolben OBENDRAUF  kämen und würden vor Überforderung erstarren. Oder austicken (siehe unter anderem ADHS Syndrom: Reizfilter zu weit offen, trotzdem geringere Leistungskapazität in vielen Bereichen wie zb  Ausdauer und Konzentration).

Zum Mantrailing: es ist erstaunlich,  wie gut auch untrainierte Hunde darin sind, Fährten aufzunehmen, wenn die Motivation  (Fressen) stimmt. Meine untrainierten Promenadenmischungen haben mich nachdem sie das Prinzip verstanden hatten nach 3x üben über kurze Strecken (Häuserecke) über eine Strecke von vielen hundert Metern ohne Probleme gefunden.  Übrigens auch andere Personen - sie folgten nicht meiner Fährte,  sondern der mitgeführten Leberwurst;)

Zum Bluthund würde ich wie folgt formulieren: er hat deutlich bessere Vorraussetzungen und wird sich zügiger und effektiver verbessern,  wenn er übt. Also regeltechnisch  eventuell +Bonus oder nach Ermessen auch mal freies Steigern, wenn das üben gut ausgespielt wurde? :)
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: SeldomFound am 27 Nov 2018, 22:11:02
Regeltechnisch gibt es im Bestienmeister einige Ausbildungen für das Tier, mit der man eine entsprechende Schulung zeigen kann:

- Jäger: Das Tier kann jagen und Beute zurückbringen.
- Spürnase: Entweder kann das Tier ungewöhnliche Dinge mit Wahrnehmung bemerken (z.B. Magie) oder es erhält einen stark positiven Umstand um zum Beispiel Fallen, Gerüche oder Spuren zu finden.
- Jagdkünstler: Leicht positiver Umstand bei Jagdproben, wenn Tierführer und Tier zusammenarbeiten


Dazu kommst noch die Meisterschaft "Jagdkumpan", welche dem Abenteuer 3 zusätzliche Proben bei einer Verfolgung mit Jagdkunst erlaubt.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Nevym am 28 Nov 2018, 15:10:55
Übrigens mal noch eine Rückfrage in die Runde:
Es war manchmal die Rede davon, dass der Verwandlungsmagier sich ja erst an die neuen Tiersinne gewöhnen muss und den Umgang damit lernen usw.
Ist das nach eurem Verständnis wirklich so?

Ich bin mir da ehrlich gesagt nicht so sicher - es hat für mich irgendwie etwas Unlogisches, wenn man das weiter denkt:
Er kann doch z.B. auch als Pferd verwandelt einfach los galoppieren und muss nicht erst noch üben, wie es sich denn mit vier Beinen überhaupt bewegt  (oder erschwert / verlangsamt ihr da die Bewegung für ihn auch bis er sich an den neuen Körper gewöhnt hat?), daher würde ich unterstellen, dass er den Körper inklusive der Sinne so nutzen kann wie das Tier eben auch.
Ich empfinde das nicht unbedingt als unlogisch. In einem weiteren Post, den ich grad vorbereite und der länger wird hab ich da eine Erklärung, wenn ich auch auf das Beispiel der Verwandlung in ein Pferd hier eingehe:
Klar kann man in Tierform gallopieren, das ist "normale Bewegung" - aber man hat nur die eingeschränkte Sicht eines Pferdes (Sichtradius nach vorne ausgerichtet), und schon mit dem Springen über Hindernnisse wird es schwierig, da würde ich einem Reitpferd bei einfachen Hindernissen nicht mal eine Probe abfordern, der Tierform aber schon.
Das ist wie KFZ fahren.
Ich hab gelernt Klein- und Mittelklassewagen zu fahren, einen Transitbus / Sprinter werd ich noch über die Straße schaukeln können, aber kann ich einen 15-Tonner noch sauber vorwärts bewegen - vielleicht, Aber rückwärtsfahren?
Und dann muß ich aufs Motorrad umsteigen, hab aber nie auf einem gesessen - das geht schief!
Oder ein anders Beispiel:
Hat jemand schon mal versucht ein Videospiel auf einem kleine Monitor, einem großen Monitor und mit einer Cyberbrille zu spielen, vielleicht mit und ohne Ton? Die Sinneseindrücke sind gewaltig anders. Daran muß man sich erst gewöhnen. So wird es einem Verwandler auch ergehen - jedes Mal nach der Verwandlung - wenn er das Spektrum der Sinneseindrück wechselt durch die Tierform.

Edit: Korrektur
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Nevym am 28 Nov 2018, 16:16:11
Sorry für diesen großen Doppelpost. Ich habe mir extern vom Forum noch Gedanken zu folgenden Beiträgen gemacht:
[...]im Großen und Ganzen würde ich mich immer vollständig an den Werten der Tiere orientieren und nicht an Proben-Schwierigkeiten schrauben. Die Fledermaus hat dann z. B. Dunkelsicht, um ihre besonderen Fähigkeiten darzustellen und kann dann ohne Mali durch Lichtverhältnisse auf Wahrnehmung würfeln. Aber mehr halt auch nicht.
Da ist mir eines nicht ganz klar bei:
Das würde ja bedeuten, daß ein verwandelter Char keinen seiner Werte hat sondern die der Kreatur, in die er sich verwandelt.
Klar, daß eine Ratte jetzt nicht Vargenstärke hat oder dessen Ausdauer, aber "ändert" sich in "(Klein)Tierform" verwandelt auch alle anderen Attribute? Auch die Fertigkeiten?
Das hätte mMn gravierende Auswirkungen auf die Verwandlungszauber.
Wie / Was ist dort geregelt?

Huhu nochmal.
Der Einwand,  dass Menschen hirntechnisch noch ganz andere Sachen zu bieten haben als Hunde mag richtig sein, ist aber gefährliches Terrain:

Auch der Geruch wird über einen Hirnnerven gesteuert. Wenn also in Sachen Reflexionsfähigkeit,  Ausdauer und social skills weiterhin der menschliche Maßstab angelegt wird,  warum dann nicht beim Riechen? ;)
Weil beim Riechen ein fremdes unbekanntes Empfindungsspektrum eröffnet wird. Ich würde auch bei der Sonarsicht/Echolot-Ortung von Fledermäusen da nicht anders vorgehen - es ist ein wahnsinnig anderer Eindruck, erst mal eine Reizüberflutung.

Außerdem wären wir mit unseren sonstigen Fähigkeiten sicherlich krass überfordert,  wenn AUF DIE vielen bereits gewohnheitsmäßig gefilterten Reize auch noch zigtausend  zusätzliche Sinnesreize durch den Riechkolben OBENDRAUF  kämen und würden vor Überforderung erstarren. Oder austicken (siehe unter anderem ADHS Syndrom: Reizfilter zu weit offen, trotzdem geringere Leistungskapazität in vielen Bereichen wie zb  Ausdauer und Konzentration).
Eben, genau das meinte icht und ADHS - naja, das mit dem Reizfilter ist so ein Postulat der Pharma-Ärzte. Aber es beschreibt den Zustand und Folgen recht gut.
Zum Mantrailing: es ist erstaunlich,  wie gut auch untrainierte Hunde darin sind, Fährten aufzunehmen, wenn die Motivation  (Fressen) stimmt. Meine untrainierten Promenadenmischungen haben mich nachdem sie das Prinzip verstanden hatten nach 3x üben über kurze Strecken (Häuserecke) über eine Strecke von vielen hundert Metern ohne Probleme gefunden.  Übrigens auch andere Personen - sie folgten nicht meiner Fährte,  sondern der mitgeführten Leberwurst;)
Soviel zur Ablenkung, mit der ein VErwandler in Tierform auch erst mal zurechkommen muß.
Warum muß man alles ver(d)englishen?
Hab teilweise nachträglich Inline kommentiert...
@ Konsumlumpen
Ich hab das Gefühl, nachdem ich den Eingangsartikel gelesen haben und ein wenig nach Mantrailling recherchiert habe, daß ich noch viel drüber weis, oder hab ich was falsch dargestelt?

Sobald ich mich versuche auf diese Art Simulationismus einzulassen und konsequent einen kleinen Schritt weiter denke fällt die Idee für mich zusammen. Für mich greift es zu sehr in das Bild ein, das ich von Lorakis habe. Wenn es in dieser magischen Welt für Verwandlern so einfach wäre, sich in einen Superfährtenleser zu verwandeln und diese Möglichkeit seit Jahrhunderten unverändert bestünde: Warum hat nicht längst jede Meuchlergilde, Stadtgarde und alle anderen nennenswerten Organisationen, die mal jemanden suchen müssen könnten so jemanden in ihren Reihen? Da kollabiert der Anspruch des Simulationismus für mich. Darum kann ich dem selbst auch nicht viel abgewinnen.
Mir wäre in der gesamten Frage der Möglichkeiten des Hundes die Konsequenz auf den Spielspaß am wichtigsten.
Wenn ihr da Bock drauf habt, lasst den Spieler einen Superfährtenleser spielen. Wenn nicht, dann nicht. Was Hunde auf Planet Erde wirklich können ist dabei nachrangig.
Genau so!
Macht war ihr wollt, aber redet vorher drüber.
Dann gibts kein Problem mit der Superspürnase (es sei denn sie wird beschoßen, mit Hundefesten Plots uvam.
Ich nehme die Verhältnisse der Erde her um eine Grundvorstellung zu bekommen. Auch auf Lorakis gibt es profane Wesen, also läßt sich die Grundvorstellung erst mal übertragen. Dann erst setze ich die Abweichungen von Lorakis (Magie, Feenwesen, ...) aus der Sicht "Lorakis" drauf und modifiziere meine Vorstellungen.
Was ich aber immer dabei zu Berücksichtigen versuche ist, daß es innerweltlich Sinn machen sollte, also in die Welt von Lorakis paßt nach meinem Verständnis.

Ich seh dein Problem: der verwandelte Spielcharakter schnüffelt bei einem Mordfall an der Tatwaffe und weiß sofort wer der Mörder ist... Andererseits fände ich es auch schade, dem Spieler hier alle Möglichkeiten zu verbauen, immerhin hat er in den Zauber investiert und anscheinend auch seinen Spaß daran. Und mal ehrlich - Magie holt man sich oft um Dinge zu tun, die man sonst nicht tun könnte. Kritisch wird es natürlich, wenn er dadurch ander Spieler (den Jäger, den Sozialcharakter...) obsolet macht.

Im Interesse der Spielbalance und im Spielinteresse würde ich einfach folgende Punkte als gegeben setzten (wie irdisch-realistisch sie auch immer sein mögen. Ich bin ebenfalls kein Hunde-Experte):
[...]
Das hab ich grad erst gelesen und entspricht wohl meiner persönlichen Einschätzung. Die Vorschläge kann ich unterstützen.

Wenn es darum geht, das für artentypische Fähigkeiten keine extra Proben gewürfelt werden müssen, dann würde ich das im Falle der Verwandlung in einen Hund darauf beziehen, dass der Zauberer nun in der Lage ist, seine Nase zur Spurensuche einzusetzen - und nicht, dass er automatisch die Fährtensuche vollends beherrscht. Wie gut er diese Fährtensuche nun beherrscht, wird dann durch den Wert in Jagdkunst abgebildet, den er verwenden darf. Hierzu würde ich einem unerfahrenen Gestaltenwandler seinen Menschlichen Wert nehmen lassen und einem weitaus erfahreneren Wandler dann den Wert des Tieres. Weiterführend könnte man dann diskutieren, ob dieser Wert irgendwie weiter steigen kann.

Es ist mMn egal, was ein Hund wirklich könnte, denn es darum, was der Zauberer in der Gestalt des Hundes erreichen kann. Und das wird bei für Menschen untypischen Fähigkeiten (wie das erschnüffeln von Hautschuppen in der Luft) niemals das rein animalische Pensum erreichen. Unter dieser Annahme kann dein Spieler als Hund keine Spur verfolgen, die Monate alt ist, und nur unter sehr heftigen Erschwernissen kann er jemanden verfolgen, der sich zwischendurch auf ein Reittier geschwungen hat.

In jedem Fall würde klar abgesprochene negative Umstände einführen. Hierbei könnten beispielhaft wichtig sein [...]
Ich hab grad keine Regelwerke in der Arbeit, aber...
Man könnte auch hergehen und z.B. eine Art Verstärkung des Zaubers definieren, bei der der Heldische Verwandler die grundsätzliche, erweiterte, volle Bandbreite der Tierfähigkeiten übernimmt, sprich Grundvariante:
Körperliche Verwandlung mit der Einschränkung auf die Möglichkeiten der Kreatur (Falke sieht gut, Hund riecht gut, aber bereitrs AUS, KON, STÄ u.a. unterscheiden sich in Real- und Tierform) Fertigkeitswerte nach denen des Verwandlers.
Verstärkte Variante könnte dann die Fertigkeitswerte nach denen des Tieres oder des Verwandlers beinhalten, sofern es dem Tier körperlich möglich ist (z.B Vargenstärke für Kleintierform wäre nicht möglich).
Nochmals Verstärkt oder bei (zusätzlich) höherem HG würde ich sogar zulasen, jeweils bestimmte Attribute und/oder die Fertigkeitswerte frei zu wählen (evtl. über Meisterschaft für den Zauber/die Zauberschule).

Huhu nochmal.
Der Einwand,   dass Menschen hirntechnisch noch ganz andere Sachen zu bieten haben als Hunde mag richtig sein, ist aber gefährliches Terrain:
Auch der Geruch wird über einen Hirnnerven gesteuert. Wenn also in Sachen Reflexionsfähigkeit,  Ausdauer und social skills weiterhin der menschliche Maßstab angelegt wird,  warum dann nicht beim Riechen? ;)
Außerdem wären wir mit unseren sonstigen Fähigkeiten sicherlich krass überfordert,  wenn AUF DIE vielen bereits gewohnheitsmäßig gefilterten Reize auch noch zigtausend  zusätzliche Sinnesreize durch den Riechkolben OBENDRAUF  kämen und würden vor Überforderung erstarren. Oder austicken (siehe unter anderem ADHS Syndrom: Reizfilter zu weit offen, trotzdem geringere Leistungskapazität in vielen Bereichen wie zb  Ausdauer und Konzentration). [...]
...regeltechnisch  eventuell +Bonus oder nach Ermessen auch mal freies Steigern, wenn das üben gut ausgespielt wurde? :)
Deckt sich ziemlich mit meiner Meinung. Ich bin auch von einer Art "Gewöhnung" an die Tierform ausgegangen, was allerdings grudnsätzlich mit dem Erlernen des Zaubers einhergeht. Das heist noch nicht, daß man die Sinne der Tierform voll ausnutzen kann sondern mit dem veränderten Spektrum der Sinneswahrnehmung zurecht kommt.
Deshalb auch, man muß in Tierform lernen mit den Sinnesorganen umzugehen, also zählt erst mal nicht der Jagdkunstwert des Hundes sondern der des Verwandlers - alles Weitere ist erlernbar und repräsentiert / respektiert die investierten EP.

Regeltechnisch gibt es im Bestienmeister einige Ausbildungen für das Tier, mit der man eine entsprechende Schulung zeigen kann:
- Jäger: Das Tier kann jagen und Beute zurückbringen.
- Spürnase: Entweder kann das Tier ungewöhnliche Dinge mit Wahrnehmung bemerken (z.B. Magie) oder es erhält einen stark positiven Umstand um zum Beispiel Fallen, Gerüche oder Spuren zu finden.
- Jagdkünstler: Leicht positiver Umstand bei Jagdproben, wenn Tierführer und Tier zusammenarbeiten
Dazu kommst noch die Meisterschaft "Jagdkumpan", welche dem Abenteuer 3 zusätzliche Proben bei einer Verfolgung mit Jagdkunst erlaubt.
Aber da sind wir doch genau bei meiner Ansicht:
Das Tier muß Meisterschaften erwerben.
Warum muß es der Verwandler dann nicht?
Warum muß er nicht lernen mit den Fähigkeiten in Tiergestalt umzugehen?

Man könnte es so handhaben, daß der Verwandler EP in die Ausbildungen investiert wie bei Resource Kreatur, nur eben in sich selbst und mit der Bedingung "Verandlung in ..."

Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: SeldomFound am 28 Nov 2018, 17:09:17
@ Nevym

1. Die oben genannten Ausbildungen verstärken entweder die natürlichen Fähigkeiten des Tieres oder erleichtern/ermöglichen die Kooperation zwischen Tier und Tierführer. Selbst die Meisterschaft "Jagdkumpane" ist in erster Linie für den Tierführer, nicht für das Tier.

2. Mit der Tierform übernimmt der Verwandler auch automatisch die Instinkte des Tieres, besitzt also einen gewissen Autopilot! Und das kann sehr wohl ein Nachteil sein. So steht im GRW auf S. 218:

Zitat
Bei der Verwandlung in ein Tier behält ein Abenteurer wie dargestellt zwar seine geistigen Fähigkeiten größtenteils, unterliegt zum Teil auch den Instinkten des Tieres - sei es der Jagdinstinkt eines Raubtieres oder der Fortpflanzungstrieb. Sollteein verwandelter Zauberer in seiner Tiergestalt gegen die Instinkte des Tieres handeln wollen (etwa, wenn er in eine Katze verwandelt ist und ein potentielles Beutetier vorbeiläuft, dass er nicht verfolgen möchte), kann der Spielleiter dies je nach Kontext als leicht bis stark negativen Umstand auf eine etwaige Entschlossenheits-Probe behandeln.

Offiziell wird auch vorgeschlagen, dass man in der Tat alle Fertigkeitswerte (außer Magieschulen und pure intellektuelle Fertigkeiten wie Naturkunde, Geschichten & Mythen, etc.) und Meisterschaftend es Tieres übernimmt.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Ravenking am 28 Nov 2018, 18:22:47
Ich empfinde das nicht unbedingt als unlogisch.
Die Unlogik sehe ich nur darin, wenn man für die Sinne so argumentiert, dass der Verwandlungsmagier das erst lernen muss, bei Bewegungen aber davon ausgeht, dass er es sofort beherrscht wie das Tier.
Hier wäre für mich eine Inkonsistenz, die ich nicht nachvollziehen könnte.

Aber deine Beispiele legen ja nahe, dass du für Sinne und Bewegung (also für die gesamt Körperbeherrschung des Tieres) eine Eingewöhnungs- und Übungszeit siehst. Das ist konsistent und nachvollziehbar. Und vermutlich auch ein rollenspielerisch reizvoller Weg  ;D

Hab ich persönlich nur noch nie so gesehen oder gemacht. Für mich war Verwandlung immer die Verwandlung in ein Tier "so als ob ich ein Tier wäre" - also mit voller Beherrschung des verwandelten Körpers, als wäre es mein Körper - nicht "als ob ich einen fremden Körper geliehen hätte" (das wäre vielleicht dann Besessenheit?).
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Jeong Jeong am 28 Nov 2018, 20:46:40
Sorry für diesen großen Doppelpost. Ich habe mir extern vom Forum noch Gedanken zu folgenden Beiträgen gemacht:
[...]im Großen und Ganzen würde ich mich immer vollständig an den Werten der Tiere orientieren und nicht an Proben-Schwierigkeiten schrauben. Die Fledermaus hat dann z. B. Dunkelsicht, um ihre besonderen Fähigkeiten darzustellen und kann dann ohne Mali durch Lichtverhältnisse auf Wahrnehmung würfeln. Aber mehr halt auch nicht.
Da ist mir eines nicht ganz klar bei:
Das würde ja bedeuten, daß ein verwandelter Char keinen seiner Werte hat sondern die der Kreatur, in die er sich verwandelt.
Klar, daß eine Ratte jetzt nicht Vargenstärke hat oder dessen Ausdauer, aber "ändert" sich in "(Klein)Tierform" verwandelt auch alle anderen Attribute? Auch die Fertigkeiten?
Das hätte mMn gravierende Auswirkungen auf die Verwandlungszauber.
Wie / Was ist dort geregelt?

Steht alles im GRW auf S. 218.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: TrollsTime am 29 Nov 2018, 10:51:28
...In einem weiteren Post, den ich grad vorbereite und der länger wird hab ich da eine Erklärung, wenn ich auch auf das Beispiel der Verwandlung in ein Pferd hier eingehe:
Klar kann man in Tierform gallopieren, das ist "normale Bewegung" - aber man hat nur die eingeschränkte Sicht eines Pferdes (Sichtradius nach vorne ausgerichtet), und schon mit dem Springen über Hindernnisse wird es schwierig, da würde ich einem Reitpferd bei einfachen Hindernissen nicht mal eine Probe abfordern, der Tierform aber schon.
Das ist wie KFZ fahren.
Ich hab gelernt Klein- und Mittelklassewagen zu fahren, einen Transitbus / Sprinter werd ich noch über die Straße schaukeln können, aber kann ich einen 15-Tonner noch sauber vorwärts bewegen - vielleicht, Aber rückwärtsfahren?
Und dann muß ich aufs Motorrad umsteigen, hab aber nie auf einem gesessen - das geht schief!
Oder ein anders Beispiel:
Hat jemand schon mal versucht ein Videospiel auf einem kleine Monitor, einem großen Monitor und mit einer Cyberbrille zu spielen, vielleicht mit und ohne Ton? Die Sinneseindrücke sind gewaltig anders. Daran muß man sich erst gewöhnen. So wird es einem Verwandler auch ergehen - jedes Mal nach der Verwandlung - wenn er das Spektrum der Sinneseindrück wechselt durch die Tierform.

Edit: Korrektur

Hier vergleichst du in meinen Augen Äpfel und Birnen.
Manche dieser Sachverhalte benötigen zweifelsohne ein Eingewöhnung.
Nur in dem einen Fall benötigt die Eingewöhnung Wochen professioneller Schulung und in den anderen uU nur wenige Stunden Übung.

In letzterem Fall fallen Nachteile also üblicherweise nur bei der ersten Anwendung (hier: Verwandlung in Pferd) an und danach kaum noch.
Und jemand, der den Zauber nicht erst seit gestern hat, wird ihn wohl schon öfter angewendet haben und daher die größten Fallstricke bereits kennen und die schlimmsten Fettnäpfchen hinter sich haben.
Das gilt noch mehr für Profis mit "Bevorzugter Gestalt" etc.
WENN man es ingame betrachten will, dann doch bitte schön richtig... EDIT: Jemand, der viele ergänzende Fertigkeiten, Meisterschaften etc. hat, wird ingame auch diverse ergänzende Kenntnisse haben und einige Erfahrungen in diesem Zauber o.ä. EDITENDE

Im Übrigen ist mein Motto
1) Im Zweifel "PRO Spieler". Von einer nur kurzen Gewöhnungsnotwendigkeit ausgehen. Oder diese als "bereits erledigt" ansehen.
2) Sollte PRO Spieler aber CONTRA Gruppe führen, dann im Zweifel CONTRA Spieler. Sprich wenn der eine Spieler durch seinen EP-Invest viel mehr bekommt als andere. Oder wenn er bei der Regelauslegung zuviel Spotlight anzieht.

Im Übrigen:
EP sind zuallererst ein Balancingtool. Das ist keine erfahrbare Ingame-Größe.
"Lernen" hingegen schon. Das würde ich aber nur dann über EP-Invest abbilden wollen, wenn auf dem Spielbrett (outgame) der Spieler auch tatsächlich einen Mehrwert für seine Spielfigur generiert.
Grundsätzlich hat er ja bereits was bezahlt bei Erwerb des Zaubers und soll auch gefälligst einen passenden Gegenwert haben.

----
Disclaimer:
Im Übrigen spiele ich meine Verwandler immer so, dass sie bei neuen Verwandlungen erstmal lustige Schwierigkeiten haben.
Dass die menschliche Psyche die tierischen Instinkte überlagert und/oder umgekehrt.
Bzw dass die tierischen Instinkte "nachhallen" nach Abbruch der Verwandlung: Da wird schon mal rohes Fleisch verzehrt (Löwe), am Baron geschnüffelt (Hund) oder spontan mal ner Menschenmenge gefolgt, ohne drüber nachzudenken (Pferd).
Und nach einer Rückverwandlung von Qualle … ist …er.... seeeeltsam für ein paar Minuten.
Aber das ist MEIN Fluff, MEIN Ansatz.
Das fordere ich nicht von anderen Spielern, die es vielleicht kürzer und bündiger haben wollen.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Konsumlumpen am 29 Nov 2018, 11:31:05
Balancing ist glaube ich tatsächlich das Stichwort. Die ursprüngliche Frage ergab sich ja daraus, dass man den Zauber so oder so auslegen kann und sich dabei verglichen mit  anderen Zaubern, Fertigkeiten und Meisterschaften ein Missverhältnis zwischen Investition und Gewinn ergeben kann.
Letztlich wird es jeder im Verhältnis seiner Spielerunde für sich klar machen, vermute ich. Und dafür ein paar zusätzliche Infos und Überlegungen einzuholen, um eine für alle Spieler der Runde faire und begründbare Entscheidung zu treffen schien mir echt sinnvoll.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Nevym am 29 Nov 2018, 14:54:16
@ Nevym

1. Die oben genannten Ausbildungen verstärken entweder die natürlichen Fähigkeiten des Tieres oder erleichtern/ermöglichen die Kooperation zwischen Tier und Tierführer. Selbst die Meisterschaft "Jagdkumpane" ist in erster Linie für den Tierführer, nicht für das Tier.

2. Mit der Tierform übernimmt der Verwandler auch automatisch die Instinkte des Tieres, besitzt also einen gewissen Autopilot! Und das kann sehr wohl ein Nachteil sein. So steht im GRW auf S. 218:

Zitat
Bei der Verwandlung in ein Tier behält ein Abenteurer wie dargestellt zwar seine geistigen Fähigkeiten größtenteils, unterliegt zum Teil auch den Instinkten des Tieres - sei es der Jagdinstinkt eines Raubtieres oder der Fortpflanzungstrieb. Sollteein verwandelter Zauberer in seiner Tiergestalt gegen die Instinkte des Tieres handeln wollen (etwa, wenn er in eine Katze verwandelt ist und ein potentielles Beutetier vorbeiläuft, dass er nicht verfolgen möchte), kann der Spielleiter dies je nach Kontext als leicht bis stark negativen Umstand auf eine etwaige Entschlossenheits-Probe behandeln.

Offiziell wird auch vorgeschlagen, dass man in der Tat alle Fertigkeitswerte (außer Magieschulen und pure intellektuelle Fertigkeiten wie Naturkunde, Geschichten & Mythen, etc.) und Meisterschaftend es Tieres übernimmt.
Dann ist meine "Grauer Brei" im Schädel ja gar nicht so schlecht umgerührt...
So sehe ich auch die Basis meiner Ausführungen.
Unbenommen davon sind natürlich "Hausregeln", z.B. als selbst erstellte Meisterschafte etc.

[...]
Aber deine Beispiele legen ja nahe, dass du für Sinne und Bewegung (also für die gesamt Körperbeherrschung des Tieres) eine Eingewöhnungs- und Übungszeit siehst. Das ist konsistent und nachvollziehbar. Und vermutlich auch ein rollenspielerisch reizvoller Weg  ;D

Hab ich persönlich nur noch nie so gesehen oder gemacht. Für mich war Verwandlung immer die Verwandlung in ein Tier "so als ob ich ein Tier wäre" - also mit voller Beherrschung des verwandelten Körpers, als wäre es mein Körper - nicht "als ob ich einen fremden Körper geliehen hätte" (das wäre vielleicht dann Besessenheit?).
Ich denke mal, da kommt es darauf an wie man die Spielwelt sieht oder was man aus den Beschreibungen über die Spielwelt interpretiert.
Für mich gibt es auch "Spielwelten", in denen das zweite gilt, sogar noch krasser, wenn der Verwandelte in Tierform kaum mehr die Möglichkeit hat, seine unverwandelten Fähigkeiten zu nutzen, bestenfalls noch die Kontrolle über "Das Tier" hat.




Edit: korrekturen und weitere Zitate
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Nevym am 29 Nov 2018, 17:29:41
[...]Hier vergleichst du in meinen Augen Äpfel und Birnen.
Manche dieser Sachverhalte benötigen zweifelsohne ein Eingewöhnung.
Nur in dem einen Fall benötigt die Eingewöhnung Wochen professioneller Schulung und in den anderen uU nur wenige Stunden Übung.

In letzterem Fall fallen Nachteile also üblicherweise nur bei der ersten Anwendung (hier: Verwandlung in Pferd) an und danach kaum noch.
[...]
EDIT: Jemand, der viele ergänzende Fertigkeiten, Meisterschaften etc. hat, wird ingame auch diverse ergänzende Kenntnisse haben und einige Erfahrungen in diesem Zauber o.ä. EDITENDE

Im Übrigen ist mein Motto
1) Im Zweifel "PRO Spieler". Von einer nur kurzen Gewöhnungsnotwendigkeit ausgehen. Oder diese als "bereits erledigt" ansehen.
2) Sollte PRO Spieler aber CONTRA Gruppe führen, dann im Zweifel CONTRA Spieler. Sprich wenn der eine Spieler durch seinen EP-Invest viel mehr bekommt als andere. Oder wenn er bei der Regelauslegung zuviel Spotlight anzieht.

Im Übrigen:
EP sind zuallererst ein Balancingtool. Das ist keine erfahrbare Ingame-Größe.
"Lernen" hingegen schon. Das würde ich aber nur dann über EP-Invest abbilden wollen, wenn auf dem Spielbrett (outgame) der Spieler auch tatsächlich einen Mehrwert für seine Spielfigur generiert.
Grundsätzlich hat er ja bereits was bezahlt bei Erwerb des Zaubers und soll auch gefälligst einen passenden Gegenwert haben.

----
Disclaimer:
Im Übrigen spiele ich meine Verwandler immer so, dass sie bei neuen Verwandlungen erstmal lustige Schwierigkeiten haben.
Dass die menschliche Psyche die tierischen Instinkte überlagert und/oder umgekehrt.
Bzw dass die tierischen Instinkte "nachhallen" nach Abbruch der Verwandlung: Da wird schon mal rohes Fleisch verzehrt (Löwe), am Baron geschnüffelt (Hund) oder spontan mal ner Menschenmenge gefolgt, ohne drüber nachzudenken (Pferd).
Und nach einer Rückverwandlung von Qualle … ist …er.... seeeeltsam für ein paar Minuten.
Aber das ist MEIN Fluff, MEIN Ansatz.
Das fordere ich nicht von anderen Spielern, die es vielleicht kürzer und bündiger haben wollen.
Wenn Du meinen langen Beitrag liest, dann sind wir fast völlig auf einer Linie.

Nur sehe ich es eben so, daß die meisten Leute die sich sowas zulegen das als ultimativen Buff und "omnopotenten Problemlöser" geben.
Das wiederum - schon der Verdacht - wirft Fragen bei mir auf, die ich versucht habe im langen Beitrag zu erklären. Damit bin ich auch auf diejenigen Beiträge eingegangen (HIER (https://forum.splittermond.de/index.php?topic=6531.msg135364#msg135364)), in denen gefragt wird, warum nicht die Welt (und damit die regeltechnischen Möglichkeiten an Zaubern und Gegenmaßnahmen) daruf reagieren / reagiert haben.

Balancing ist glaube ich tatsächlich das Stichwort. Die ursprüngliche Frage ergab sich ja daraus, dass man den Zauber so oder so auslegen kann und sich dabei verglichen mit  anderen Zaubern, Fertigkeiten und Meisterschaften ein Missverhältnis zwischen Investition und Gewinn ergeben kann.
Letztlich wird es jeder im Verhältnis seiner Spielerunde für sich klar machen, vermute ich. Und dafür ein paar zusätzliche Infos und Überlegungen einzuholen, um eine für alle Spieler der Runde faire und begründbare Entscheidung zu treffen schien mir echt sinnvoll.
Genau darum ging es mir.
Mein "Maß" dabei ist, ob etwas für die Welt in der es vorhanden sein soll Sinn macht, oder ob es das regeltechnische Balancing aushebelt. Das mache ich dann an Fragen fest, wie sie IFRAM gestellt hat und komme idR dazu, daß da was overpowered ist.
Dann mache ich mir Gedanken (wie im langen Beitrag beschrieben) und meist komme ich zu einer Erklärung oder Beschreibung, die zur Beschreibung der Spielwelt paßt und mit der die Spieler dann leben können.
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: TrollsTime am 30 Nov 2018, 06:58:45
Danke für die Klarstellung. Meine Gegenrede war etwas bissig. Auch dem Umstand geschuldet, dass ich deine Maxime erst anders eingeschätzt hatte.
Klar muss man das von den Spielern, die man so gewohnt ist abhängig gemacht.
Ich für mich habe festgestellt, dass "Lassma die Spieler machen" im Zweifel weiter führt als eine restriktive Grundeinstellung,
aber die sind auch nicht unbedingt repräsentativ...
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Nevym am 05 Dez 2018, 16:11:39
Danke für die Klarstellung. Meine Gegenrede war etwas bissig. Auch dem Umstand geschuldet, dass ich deine Maxime erst anders eingeschätzt hatte.
Klar muss man das von den Spielern, die man so gewohnt ist abhängig gemacht.
Ich für mich habe festgestellt, dass "Lassma die Spieler machen" im Zweifel weiter führt als eine restriktive Grundeinstellung,
aber die sind auch nicht unbedingt repräsentativ...
"Lassma de speeler ned maache wadda will" sonst hast bald nur noch Affen am Tisch ...
So könnte man das für mich umsetzten.
Leider versuchen Spieler - meist unbewußt - persönliche Defizite, Probleme, etc. - ins Spiel und ihre Charaktere zu tragen, ich schon auch, aber in der Gestalt, daß ich inCharakter ausprobiere wie sich das Defizit anfühlt, kein Pimpen um bloß nicht auf das Defizit zu stoßen und so...
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: TrollsTime am 06 Dez 2018, 06:49:47
Ich bin halt eher langfristige bis längstfristige Gruppen gewöhnt, da klappt das ganz gut.
Keine Affen! Hochwertiger Werkzeuggebrauch ist vorhanden! ;D
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: 4 Port USB Hub am 06 Dez 2018, 10:08:13
Ja solang am Tisch nur Leute mit einem gesunden Menschenverstand sitzen ist es kein Problem jeden einfach machen zu lassen. Es denkt ja jeder selbst nach ob und wie sich seine/ihre Aktionen auf den langfristigen Spielspass auswirken.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Nevym am 07 Dez 2018, 16:04:07
Ich bin halt eher langfristige bis längstfristige Gruppen gewöhnt, da klappt das ganz gut.
Keine Affen! Hochwertiger Werkzeuggebrauch ist vorhanden! ;D
Sei noch etwas bissiger, aber ich belle auch nicht nur  8) ;D ;D

Ich bevorzuge auch längerfristige Gruppen, wenn es auch mittlerweile (gefühlt) ewig dauert eine solche zu initiieren, aufzubauen und am Laufen zu halten (hab grad aktuell wieder das Problem unserer Zeit).
Dennoch gelten die Grundsätze von oben.
Oder hat schon mal jemand den Freund / Freundin, Gatte/in einer Mitspielers expediert ohne den zweiten PartOfCouple zu verlieren, zumindest für die betroffene RPG-Gruppe.
Also toleriert man auch Spieler/innen, die nicht so ganz in den eigenen Stil passen, oder mit denen man im Idealfall nicht spielen würde.

Ja solang am Tisch nur Leute mit einem gesunden Menschenverstand sitzen ist es kein Problem jeden einfach machen zu lassen. Es denkt ja jeder selbst nach ob und wie sich seine/ihre Aktionen auf den langfristigen Spielspass auswirken.
Genau das bezweifle ich.
Es gibt mMn zu wenige, die ein Konzept in der Rolle darstellen (wie ein Schauspieler, der eine Rolle in einem Film übernimmt), sondern mehr sich besser fühlen wollen durch die "Erfolge" oder das Auftreten ihres Charakters..... Meistens merken sie gar nicht, was sie der Gruppe "antun" und sich selbst nehmen.
Titel: Re: Fährtensuchende Hunde
Beitrag von: Konsumlumpen am 07 Dez 2018, 16:07:22
Hat mit der Frage zwar nicht mehr viel zu tun, aber: meine Erfahrung ist,  dass jede Gruppe ihre Mitte findet,  wenn sie lange genug bestehen darf.