Splittermond Forum

Regeln => Allgemeine Regelfragen => Thema gestartet von: SeldomFound am 17 Aug 2018, 09:29:40

Titel: Meuchelmord in Splittermond - Eine Theorie
Beitrag von: SeldomFound am 17 Aug 2018, 09:29:40
Hier möchte ich meine Gedanken weiter fortführen, die ich in diesem Thread angefangen habe: https://forum.splittermond.de/index.php?topic=6268.0


Bisher sehe ich keine Möglichkeit, jemanden ohne Magie, ohne Gift, nur mit einem Dolch mit mit einem Schnitt heimlich zu töten. Diese Lücke wollten wir schließen.

Ich halte das für übermäßig spezifisch. Betrachten wir das Thema Meuchelmord abstrakter:

1. Aus einer herausforderungsorientierten Sichtweise dient die Mechanik eines Meuchelmordes dazu, Hindernisse aus dem Weg zu schaffen. In Schleich-Spielen wie "Metal Gear Solid", kann ich dadurch patrollierende Soldaten ausschalten, was es mir erleichtert, unbemerkt weiter von A nach B zu kommen. Mit einem Blick auf Strategie, kann ich damit gefährliche Kämpfe umgehen.

Problem: Anspruchsvolle Endbosskämpfe sind nur möglich, wenn der Endboss so spezifisch aufgebaut oder geskriptet ist, dass man ihn nicht mit der Meuchelmord-Mechanik ausschalten kann. Das führt zu einer Assymmetrie zwischen den verschiedenen Charakteren der Welt. Manche sind immun, andere nicht.


2. Aus einer storyorientierten Sichtweise ist der Meuchelmord häufig ein Schockelement: Er überrascht die Leser/Zuschauer/Publikum mit seiner plötzlichen Gewalttätigkeit und den unwiederruflichen Verlust eines Charakters. Wenn der Charakter unwichtig war, wird die Aufmerksamkeit auf die Ruchlosigkeit und Effizienz des Meuchelmörders gelenkt, entweder um ihn als Protagonisten ein Gefühl von Macht zu geben oder um ihn als gefährlichen Bösewicht darzustellen -> "Oh mein Gott, er hat einfach die Wache getötet, dann kann er auch die Helden einfach töten!" Das erzeugt Spannung, solange man nicht zu hundertprozent sicher sein kann, dass es gegen die Helden nicht funktionieren wird.

Problem: Wird ein anderer mächtiger Charakter, egal ob SC oder Bossgegner damit sofort ausgeschaltet, geht die Spannung für den antizipierten Kampf verloren. Scheitert der Meuchelmord an einer offensichtlichen Plot Armor, geht die Spannung verloren, weil die Illusion aufgehoben wird, dass ein Meuchelmord für die Abenteurer gefährlich sein kann. Entweder muss die verloren gegangene Spannung durch eine plötzliche Wendung wieder neu erzeugt werden (der Meuchelmörder war der eigentliche Bossgegner) oder der Meuchelmord muss durch eine kreative Methode verhindert werden, zum Beispiel durch eine Checkovs Gun, wie etwa eine vorher angedeutete Falle oder Zauber. Dabei funktioniert jede Methode aber nur einmal...


In beiden Fällen liegt eines der Probleme von Meuchelmord darin, dass die Mechanik zu einem Verlust von Spaß führen kann, sei es, weil man ohne Gegenwehr sofort Tod ist oder weil man damit eines spannenden Bosskampfes beraubt wird. Um dies zu verhindern, muss die Mechanik assymmetrisch wirken, das bedeutet, dass bestimmte Charaktere davon nicht betroffen sein können. Doch Splittermond ist  in den meisten Fällen ein symmetrisches System, auch Monster benutzen in der Regel dieselben Fertigkeiten, Meisterschaften und Zauber wie Spielercharaktere.

Klar, SCs haben Splitterpunkte, aber deren Möglichkeiten sind sehr spezifisch und ihnen einfach so einen neuen Mechanismus zu verpassen, um damit das essentielle Problem von Meuchelmord in einem Rollenspiel zu stopfen, halte ich nicht für elegant und nur halbgar durchdacht.

Ich würde vorschlagen, eine der verschiedenen natürlichen Assymmetrien des Systems auszunutzen: Das wäre große Unterschiede zwischen den Widerständen, Lebenspunkte, Größenklassen, Fertigkeitswerten, Stärken, Zauber, Meisterschaften und Monstermerkmale. Daraus ergeben sich für mich folgende Devisen:

1. Nur Wesen bis zu einer bestimmten GK können von einem Meuchelmordangriff betroffen werden.
2. Nur Wesen bis zu einer bestimmten Anzahl von LP können von einem Meuchelmordangriff betroffen werden.
3. Es muss eine bestimmte Anzahl an EG erreicht werden, damit der Meuchelmordangriff erfolgreich ist.
4. Bestimmte Zauber, Stärken, Meisterschaften und Monstermerkmale schützen bedingt oder komplett gegen einen Meuchelmordangriff.


Zu 1.: Spielercharaktere haben bislang eine GK bis 6. Auf kleine Kreaturen müssen wir nicht wirklich Rücksicht nehmen, doch folgende Fragen müssen wir uns hier stellen:

a) Ab welcher GK kann man ein Ziel nicht mehr sinnvoll meucheln?
b) Ist ein Wesen mit einer niedrigeren GK leichter zu meucheln bzw. ist es schwerer ein größeres Wesen zu meucheln?

Zu a) denke ich, dass man sich an die bisherigen GK-Einschränkungen von Umreißen, Umklammern oder Abdrängen richten könnte, dass bedeutet, dass man maximal bis GK 7 meucheln könnte. Doch auf GK 7 gibt es schon Wesen wie Oni, Bären oder Oger. Doch für die Einheitlichkeit würde ich das akzeptieren.

Zu b) sage ich, dass wir innerhalb der Reichweite von GK 0 bis GK 7 allein aufgrund der GK keinen Unterschied machen sollten, wie schwer oder wie leicht eine Probe ist.

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Zu 2.: Die Auswirkung von LP:

a) Sollen hohe LP-Werte einen Meuchelmord an sich verhindern?
b) Soll ein Meuchelmord über LP-Verlust zustande kommen oder wird der Schutz der LP durch einen Meuchelmord komplett umgangen?

Zu a) sage ich: Nein, einfach nur weil ein Wesen über hohe LP-Werte verfügt, sollte es nicht pauschal immun gegen Meucheln sein.

Zu b) sage ich: Wenn ein Meuchelmord über einen LP-Verlust definiert wird, können hohe LP als ein natürlicher Schutz wirken, ohne den Aufwand eines Meuchelmordes komplett zu negiert. Der Meuchelmörder erhält auch bei einem Misserfolg einen Vorteil im Kampf, da sein Ziel schon stark geschwächt ist.

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Weitere Gedanken folgen...
Titel: Re: Meuchelmord in Splittermond - Eine Theorie
Beitrag von: Dahrling am 17 Aug 2018, 09:55:21
Vielleicht kein Angriff der Lebenspunkte abzieht, was ja irgendwie für Verletzungen und Beschädigungen sorgt sondern etwas das einen hohen sterbend Zustand verteilt. Ein kleiner Schnitt am Hals macht ja vielleicht nur ein LP schaden jedoch verliert der alle paar Sekunden ganz viele Punkte.
Titel: Re: Meuchelmord in Splittermond - Eine Theorie
Beitrag von: Gregorius am 17 Aug 2018, 10:16:35
Ein Meuchelmord ist nur ein besonders starker Überraschungsangriff, und der ist ja schon verregelt. Es braucht nur ein paar kleine Anpassungen.

Erst mal bracht es eine vergleichende Probe auf Heimlichkeit gegen den besten Wurf in Wahrnehmung der Anwesenden. Wenn das Opfer nur schwer zu erreichen ist würde ich auch Fortschrittspunkte in Heimlichkeit verlangen. Eine misslungene Probe bedeutet entdeckt zu werden, eine knapp misslungene kann noch durch eine um drei erschwerte Probe gerettet werden. Das Opfer profitiert von scharfer Sicht, scharfen Gehör und jenachdem wann das letzte Bad des Meuchlers war auch von einer feinen Nase. Schlafend, Dunkelheit, usw. geben Boni für den Angreifer.

Jetzt erfolgt der Angriff und ich sehe keine Grund diesen nicht auch einfach nach den Regeln auszuführen. War das Schleichen erfolgreich gilt das Opfer als überrascht und bekommt -10 auf seine Initiative. Ist trotzdem das Opfer vor dem Meuchler auf dem Zeitstrahl gelandet waren seine Reflexe zu gut und es kann normal angreifen. Verbesserte Initiative, das zweite Gesicht und unterschwellige Warnung haben damit eine Chance das Meucheln zu verhindern.

Gewinnt der Angreifer die INI kann er das Meucheln ausführen, wie gut der dann wirkt ist die eigentliche Hausregel, den bis hierher sind wir den normalen Regeln gefolgt. Würde der Held einfach Überraschungsangriff III einsetzen würde er mit einem regulären Angriff entweder 10 Punkte zusätzlichen Schaden machen ODER den Zustand Blutend/Verwundet/Geblendet/Benommen auslösen. Der Meuchelangriff soll mehr Schaden machen und sollte daher entsprechend schwerer auszuführen sein. Wie wäre es mit „Angriff mit zwei/drei Erfolgsgraden oder es ist nur ein Streiftreffer“? Bei Erfolg erleidet das Opfer 15 Schaden und Blutend 2? Damit wäre ein „Normalo“ mit 6-7 LP pro Stufe mit dem Schnitt schon halb tot und würde innerhalb von 15 bis maximal 30 Sekunden verbluten. Damit das Opfer nach einer Minute noch gerettet werden kann bräuchte es mindestens 40 LP, das wäre schon recht stark für eine Schwelle 3 Meisterschaft.
Titel: Re: Meuchelmord in Splittermond - Eine Theorie
Beitrag von: Dahrling am 17 Aug 2018, 10:22:30
Man könnte auch darüber nachdenken, dass ein Meuchelmord kein Angriff ist der mit dem Kampf Wert zu tun hat. Schließlich ist das kein Kampf. Vielleicht macht tatsächlich Heilkunde oder ähnliches mehr Sinn.

P.s. wenn man eine entsprechende Meisterschaft hat. Und mit Erfolgs geraden kann man dann vielleicht Gesundheits Stufen abziehen. Also sozusagen Verwundungen (1-x)  hinzufügen.
Titel: Re: Meuchelmord in Splittermond - Eine Theorie
Beitrag von: SeldomFound am 17 Aug 2018, 10:32:56
@ Dahrling

Das ist durchaus ein guter Ansatzpunkt.

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Titel: Re: Meuchelmord in Splittermond - Eine Theorie
Beitrag von: Gregorius am 17 Aug 2018, 10:41:17
Für mich ist bei Meuchlern eigentlich wichtiger, dass das Rollenspiel stimmig ist. Die Regeln für den Angriff ergeben sich oft aus den Umständen. Die "ich bin der Meuchelmörder mit dem reinen Gewissen und mein bester Freund ist ein Priester des Lichts" Nummer ist für mich so glaubwürdig wie der drölfte gute Runaway-Drow. Also wenn gemeuchelt wird, dann bitte aus einer dubiosen bis bösartigen Gruppe heraus. Oder zumindest wird darauf geachtet, dass der Heiler von dieser Art der Problemlösung nichts mitbekommt. Gerne mit Ehrenkodex und Prinzipien, aber "von hinten Kehle durchschneiden" gehört nicht zum Standardrepertoire eines ansonsten friedfertigen Sonnenscheins.
Titel: Re: Meuchelmord in Splittermond - Eine Theorie
Beitrag von: SeldomFound am 17 Aug 2018, 10:49:39
@ Gregorius

Ich würde diesen Aspekt erstmal außen vorlassen, dass ist zu sehr Geschmackssache.

In diesem Thread soll es eher darüber gehen, wie man eine zufriedenstellende Regelmechanik zusammenstellt.

Über Gefühle zum Meuchelmord am Spieltisch und was dabei für einen glaubwürdig oder unglaubwürdig ist, sollte man in einem anderen Thread diskutieren.

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Titel: Re: Meuchelmord in Splittermond - Eine Theorie
Beitrag von: Gregorius am 17 Aug 2018, 11:01:40
Wie wir hinter unser Opfer kommen ist von den Regeln gedeckt. Einen Art des Meuchelmordes gibt es auch schon: Das Erwürgen. http://www.splitterwiki.de/wiki/W%C3%BCrgegriff

Schwieriger ist das Erstechen, sollte das Opfer hier eine Möglichkeit haben den Angriff intuitiv oder reflexhaft abzuwehren? Eine Heilkunde-Meisterschaft daraus zu machen finde ich gut: Tödliche Anatomie?
Titel: Re: Meuchelmord in Splittermond - Eine Theorie
Beitrag von: Finarfin am 17 Aug 2018, 11:25:01
Sobald es eine GK-Begrenzung für den Meuchelmord gibt, benötigt man keine LP-Begrenzung mehr, weil die GK ja - je nach Rasse z.T. sogar massiv - in die LP-Berechnung miteinfließt. Eines vom beiden genügt, die GK als Faktor finde ich passender, da man so nicht mit dem Dolch einen Drachen abmurkst.

Bei der Verregelung habe ich einen neuen Ansatz:

Eigentlich sollte das theoretisch jeder können: Wenn das Opfer wehrlos daliegt, ist es weniger eine Frage der Kompetenz, da in einer vorindustriellen Gesellschaft ohnehin fast jeder weiß, wie man Schlachtvieh etc. sauber tötet. Bei einem kulturschaffenden Wesen ist das Hauptproblem eher die Frage, ob man diesen Mord auch tatsächlich durchziehen kann. Es ist psychologisch ein gewaltiger Unterschied, ob man jemanden im Gefecht, während das eigene Leben durch denjenigen akut bedroht ist, "im Eifer des Gefechts" umbringt, oder ob man eine vollkommen wehrlose oder arglose Person [vgl. BGHSt 9, 385 (390) (http://www.servat.unibe.ch/dfr/bs009385.html) ] einfach ermordet.
Hier muss ich an die Fertigkeit Entschlossenheit denken! Die Frage ist, ob man das tatsächlich durchziehen kann, ob man die natürliche Tötungshemmung im entscheidenden Moment überwinden kann.
Unabhängig von moralischen Bedenken, die sicherlich als positiver wie negativer Umstand mit ins Spiel kommen - Ein Bruder vom Orden der Helfenden Hand? Stark negativer Umstand! Es ist, bei Hekaria, König Finn! Leicht positiver Umstand. König Finn hat meine Eltern ermorden lassen! Stark positiver Umstand - z.B. könnte das Ansehen des zu ermordenden ggf. auf die Probe als Malus angerechnet werden, schwebt mir da eine Entschlossenheitsprobe gegen 30 vor. Vielleicht auch nur 20, aber man kann Zustände vergeben, z.B. eine Stufe pro EG für Blutend, Sterbend, Verwundet. Und wenn man dem Typen dann eben nur Blutend 1 oder Sterbend 2 verpasst? Dann hat einen im letzten Moment der Mut verlassen, man hat das Messer, nachdem man schon angefangen hat zu schneiden, einen Sekundenbruchteil später wieder weggezuckt etc. Dann blutet der halt in seine angeschnittene Luftröhre, aber braucht echt noch lange, um zu sterben, bzw. man hat nur eine stark blutende Wunde im Bindegewebe verursacht, weil einem im entscheidenden Moment die Cojones fehlten!
Unbeirrbar oder Begabter Sturkopf können hier als Meisterschaften helfen.
Und wenn man die Probe vergeigt? Bei einem knappen misserfolg eben mit einem Malus von 3 in den zweiten Versuch. Bei einem normalen Misserfolg tut man es eben nicht und kann sich wieder wegschleichen. Bei einem Patzer oder Verheerenden Misserfolg schaut einen plötzlich das Opfer an, während man mit einem Mordwerkzeug vor ihm steht ....
Titel: Re: Meuchelmord in Splittermond - Eine Theorie
Beitrag von: Yinan am 17 Aug 2018, 11:36:08
Die Frage ist auch immer, was du unter Meucheln verstehst.

Verstehst du darunter, das man den Gegner in eine Situation bringt in der er sich kaum wehren kann und dann nach und nach sein Leben verliert, bis er tot ist?
Weil das ist das, was Gregorius' Erwürgen wäre.
Wobei er sich damit noch immer ganz ok wehren könnte.

Oder verstehst du darunter, das man mit nur einer Aktion den Gegner komplett ausschaltet und dieser das Leben verliert?
Die Tatsache, dass du sagst das "Hohe LP sollten ein Meucheln nicht verhindern" spricht eher dafür.



Ich persönlich bin kein Fan davon wenn sich die Regelmechanik und die Welt widersprechen. Gleichzeitig bin ich aber auch kein Freund von Simulationismus, weshalb ich eher der Mechanik den Vorrang lasse.

In diesem konkreten Fall würde dies dazu führen, das "Meucheln" im 2. Sinne (also "quasi-sofortiger Tot durch einen Angriff wie z.B. dem Kehschnitt") in meinem Lorakis schlichtweg nicht möglich ist.
Da würde halt niemand jemanden den Dolch an die Kehle halten, eben weil das niemanden sofort töten würde. Es würde wehtun, ja, und auch Schaden machen, aber halt bei weitem nicht genug dass man sofort tot ist. Meistens wird man dadurch nicht mal in den "Sterbend 1" Bereich kommen.

In meinem Lorakis wäre das Meucheln also eine absolut hohe Kunst die viel Vorbereitung und können beträgt. Denn es gibt durchaus Möglichkeiten einen "Instant-Kill"-ähnlichen Effekt hervor zu rufen, was auch situativ bedingt ist.

Jemanden im Schlaf meucheln? Zauber Stille + Zauber Verstummen, damit die Person nicht um Hilfe rufen oder vor schmerzen schreien kann und dann die größte Waffe nehmen, die man finden kann (oder die stärkste Einhandwaffe + Überraschungsangriff II oder III oder gar eine Schwere Armbrust mit Überraschungsangriff II oder III).
Alternative wären Gifte. Königsblut einflößen und dann Karmesintraum oder so verwenden.
Damit bekommt man dann auch Leute innerhalb von weniger als einer Minute tot.

Meucheln wäre halt Ressourcen-Intensiv und würde Vorbereitung gebrauchen. Ein Dolch an der Kehle würde da nichts machen und deshalb würde es auch kaum jemand machen (außer, um sicher einen guten Angriff zu bekommen), höchstens in Verbindung mit Giften wie Klingenfett und Meisterschaften wie Blutiger Aderlass, wo wir dann aber bei letzterem wieder bei den Profis wären.
Titel: Re: Meuchelmord in Splittermond - Eine Theorie
Beitrag von: SeldomFound am 17 Aug 2018, 11:38:19
@ Finarfin

Tatsächlich hatte ich das in einer meiner Runden mal so ausprobiert.

Eine dalmarische Bardin hatte schon einmal in einen früheren Abenteuer einen gefesselten und wehrlosen Folterknecht abgestochen. Jetzt wollte sie einen schlafenden Oberst der gegnerischen Armee ermorden.

Ich ließ sie Entschlossenheit würfeln und nach einer erfolgreichen Probe war die Tat begangen.

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Titel: Re: Meuchelmord in Splittermond - Eine Theorie
Beitrag von: Waidm4nn am 17 Aug 2018, 13:33:53
Wie wir hinter unser Opfer kommen ist von den Regeln gedeckt. Einen Art des Meuchelmordes gibt es auch schon: Das Erwürgen. http://www.splitterwiki.de/wiki/W%C3%BCrgegriff

Die Frage ist auch immer, was du unter Meucheln verstehst.

Verstehst du darunter, das man den Gegner in eine Situation bringt in der er sich kaum wehren kann und dann nach und nach sein Leben verliert, bis er tot ist?
Weil das ist das, was Gregorius' Erwürgen wäre.
Wobei er sich damit noch immer ganz ok wehren könnte.

Oder verstehst du darunter, das man mit nur einer Aktion den Gegner komplett ausschaltet und dieser das Leben verliert?
Die Tatsache, dass du sagst das "Hohe LP sollten ein Meucheln nicht verhindern" spricht eher dafür.

Normalerweise ist ein Meuchelmord klar definiert, da gibt es nicht viel unterschiedlich zu verstehen - Es ist eine heimliche und hinterhältige Tötung.
Dabei gehe ich davon aus, dass ein gelungener Meuchelmord keine Zeugen besitzt (heimlich) und ich einen deutlichen Vorteil daraus ziehe (hinterhältig).

Ein gelungener Überraschungsangriff verschafft mir zwar den Vorteil - der Hinterhalt ist also gegeben - ist aber nicht in jedem Fall heimlich da er in der Regel zu einem offensichtlichen Kampf führt.

Es ist also wirklich nur dann ein Meuchelmord wenn ich das Opfer töten bzw. so stark verletzen kann, dass es nicht auf mich bzw. sich oder die Tat aufmerksam machen kann. Zumindest nur soweit dass ich nicht direkt enttarnt bin.

Ich finde die Spielerei mit dem Kehlschnitt und den Zuständen Blutend oder Sterbend eigentlich ziemlich cool, genauso wie den Ansatz über Heilkunde.
Wenn ich jemandem die Kehle aufschneide ist derjenige vielleicht nicht direkt tot, kann aber weder um Hilfe rufen noch ist er dazu in der Lage mich anzugreifen.
Wenn ein Opfer diese Handlungen durchführen will wäre eine fast unmöglich Probe durchaus angemessen.


Das Vergiften ist ja sowieso schon durch Regeln definiert. Ist zwar auch eine Art des Meuchelns aber ich würde dabei dennoch differenzieren.
Titel: Re: Meuchelmord in Splittermond - Eine Theorie
Beitrag von: Nevym am 17 Aug 2018, 16:07:44
Wie wir hinter unser Opfer kommen ist von den Regeln gedeckt. Einen Art des Meuchelmordes gibt es auch schon: Das Erwürgen. http://www.splitterwiki.de/wiki/W%C3%BCrgegriff

Schwieriger ist das Erstechen, sollte das Opfer hier eine Möglichkeit haben den Angriff intuitiv oder reflexhaft abzuwehren? Eine Heilkunde-Meisterschaft daraus zu machen finde ich gut: Tödliche Anatomie?
Ich bin nicht sosehr für eine genaue Verregelung, denn Regeln gelten für Charaktere wie auch für Gegner. Insofern gebe ich dem vorherigen Einwurf von Gregorius einen Vorzug.
Sofern man es unbedingt in Regeln packen will, würde ich zwei Aspekte in den Vordergrund stellen:
1. GK-Orientierung
Es macht für mich durchaus Sinn, daß es für einen Gnomen-Meuchler mit seinem Dolch ungleich schwieriger bis unmöglich ist, einen großen Gegner zu erstechen oder dessen Kehle durchzuschneiden, selbst wenn er an den Gegner rankommt.
Der Gnomendolch ist schlichtweg zu klein für ein Elefantenherz oder die Kehle eine Varg ist verdammt weit weg....
Aber grundsätzlich wären für mich bei GK-Orientierung von Regeln die Erfolgsgrade wichtig, wenn ein Meuchler so gut ist, daß er mit allen unterstützenden Proben (Anschleichen, in Position bringen, ...) plus dem eigentlichen Angriff(Meucheln) sogar mehr als eine GK überwinden - oder anders gesagt auch bei GK wäre ich für eher dynamische Regeln.

2. LP-Orientierung
Warum nicht für eine Meisterschaft "Meucheln(Stich)" oder "Meucheln(schnitt)" einen angemessenen Bonus (Blutend/Sterbend o.a.) und angemessene Einschränkungen festlegen (Waffenlänge muß wesentliche Organe verletzen können, Schnitt muß beim Gegner effetiven Schaden hervorrufen können => Schuppenhaut schützt anders als menschliche Haut => höhere Schwierigkeit)

Dann wäre der Schadensbonus voll auf die LP abzustellen.
Trotzdem würde ich auch hier per unterstützenden Proben wissen wollen, ob der Angriff optimal gelingt.

Soweit mal meine ersten Gedanken...
Titel: Re: Meuchelmord in Splittermond - Eine Theorie
Beitrag von: Finarfin am 17 Aug 2018, 17:52:18
@ Finarfin

Tatsächlich hatte ich das in einer meiner Runden mal so ausprobiert.

Eine dalmarische Bardin hatte schon einmal in einen früheren Abenteuer einen gefesselten und wehrlosen Folterknecht abgestochen. Jetzt wollte sie einen schlafenden Oberst der gegnerischen Armee ermorden.

Ich ließ sie Entschlossenheit würfeln und nach einer erfolgreichen Probe war die Tat begangen.

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Daodras meinte letztens, dass er mein Konzept mal einem Praxistest unterziehen wird. Ich bin gespannt ...
Titel: Re: Meuchelmord in Splittermond - Eine Theorie
Beitrag von: Finarfin am 17 Aug 2018, 17:57:30
Mir kommt für mein Entschlossenheitskonzept noch ein Gedanke ...
Wenn ich eh schon mit 20er- und 30er-Werten arbeite, könnte man ja auch den Körperlichen Widerstand als SG nehmen. Wenn man ein paar Sekundenbruchteile länger brauche, um die Kehle eines Vargen- oder Zwergenkriegers durchzusäbeln, hat man länger Zeit sich eines anderen zu besinnen, bekommt eher Zweifel, als wenn man schnell durch die Kehle eines Gnomen gerutscht ist, ehe man mitbekommt, dass man schon fertig ist. Nur so'n Gedanke.
Titel: Re: Meuchelmord in Splittermond - Eine Theorie
Beitrag von: Daodras am 18 Aug 2018, 11:35:04
@ Finarfin

Tatsächlich hatte ich das in einer meiner Runden mal so ausprobiert.

Eine dalmarische Bardin hatte schon einmal in einen früheren Abenteuer einen gefesselten und wehrlosen Folterknecht abgestochen. Jetzt wollte sie einen schlafenden Oberst der gegnerischen Armee ermorden.

Ich ließ sie Entschlossenheit würfeln und nach einer erfolgreichen Probe war die Tat begangen.

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Daodras meinte letztens, dass er mein Konzept mal einem Praxistest unterziehen wird. Ich bin gespannt ...

Sehe dann vermutlich so ähnlich aus wie bei SeldomFound, würde ich mal schätzen. Aber mich interessiert da vor allem die Meinung des Spielers bzw der Spieler.



Zu 2.: Die Auswirkung von LP:

[...]
b) Soll ein Meuchelmord über LP-Verlust zustande kommen oder wird der Schutz der LP durch einen Meuchelmord komplett umgangen?

[...]
Zu b) sage ich: Wenn ein Meuchelmord über einen LP-Verlust definiert wird, können hohe LP als ein natürlicher Schutz wirken, ohne den Aufwand eines Meuchelmordes komplett zu negiert. Der Meuchelmörder erhält auch bei einem Misserfolg einen Vorteil im Kampf, da sein Ziel schon stark geschwächt ist.

Ich bin da entzweigerissen. Ich will LP nur ungerne ent-werten, aber ich finde den Ansatz über Schaden nicht so toll. Ich würde eher sagen, dass der Meuchelmord gleich über Lebensstufen gehen sollte - aber nicht über den Zustand Sterbend. Hier meine Idee:

- Erstmal, zu Sterbend: Wenn ich über den Zustand Sterbend 3 gehe (wir gehen vom Idealfall für den Attentäter aus), verliert das Opfer alle 15 Ticks (alle 9,4 Sekunden) eine Lebensstufe. Das würde bedeuten, nach 47 Sekunden wäre das Opfer ausgeblutet - das ist kein Meuchelmord.
- Wenn ich über normalen Schaden gehe, dann habe ich einen normalen Kampf. Dann brauche ich auch keine Regel für den Meuchelmord einführen und sage es wie andere hier im Thread, "Meucheln existiert nicht", was ich wirklich ungeschickt finde. Die Präsenz von Magie alleine gibt nicht gleich allen Wesen auf Lorakis magisch verstärkte Halsmuskeln. Oder ein Gewissen.

Mein Vorschlag also:

Das Meucheln fügt dem Gegner Schaden in Höhe einer Gesundheitsstufe plus einer weiteren pro Erfolgsgrad zu.

Aufpassen, eine Gesundheitsstufe heißt aber, dass der letzte Punkt auf der Stufe erreicht ist, also nicht der erste Punkt auf der nächsten Stufe! Das bedeutet: Wurf geschafft, aber kein EG? Unverletzt! (Aber, eine Leiste ist "leer" - das soll den Wert von Lebenspunkten schützen und dir gleichzeitig den Vorteil geben, dass das Opfer schon deutlichen Schaden genommen hat, wenn man den Wurf überhaupt schafft.) 5 EG? Opfer ist tot. 2 EG? Opfer ist nur Verletzt. 4 EG? Opfer ist Totgeweiht.

Dazu würde ich sagen, wenn wir mal wirklich ehrlich sind - wenn man es über sich bringen kann, ist der Schnitt an sich leicht. Jede Bauerntochter weiß, wie das bei Kühen geht, wieso also nicht auch bei einem Rattling, einem Straßenräuber oder, oder, oder. WENN man es eben schafft, sich zu überwinden.

- Ich bin immer noch für eine Schwierigkeit auf Entschlossenheit, um es überhaupt zu schaffen.
- Ich bin auch noch immer der Meinung, dass gegnerische Widerstände egal sein sollten. Wenn du mein Messer an der Kehle hast, ist mir egal, wie gut ich Beeinflussung widerstehe oder ob ich standfest bin und mich nicht umschubsen lasse. Und "stark" und "beweglich" helfen mir da auch nicht mehr viel.
- In meinem Konzept schwebt mir eine Schwierigkeit von 15 vor. Denn es muss ja auch auf dem ersten Heldengrad möglich sein, jemanden zu meucheln zu versuchen. Aber der Held ist dann eben entsprechend unerfahren, kann sich nicht ganz überwinden, wie auch immer, dass er den Gegner nicht vernünftig meuchelt. Er bringt es nicht über sich - wenn der Triumph nicht kommt - denn sonst kommst du auf HG1 nicht auf die nötige 30 (Probe geschafft plus 5EG). Helden auf höheren Heldengraden aber haben viel erlebt und sollen abgehärtet sein. Ihnen soll es viel einfacher möglich sein, einen Gegner zu erdolchen oder zu meucheln. Auf HG3 zum Beispiel könnte ich problemlos auf einen Wert von 22-25 kommen. Das ist einfach zu schaffen.
- Noch eine Idee zu den Erfolgsgraden, ich orientiere mich da an denen von Entschlossenheit:


Meuchelangriff als Probe auf Entschlossenheit gegen 15:
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.

Ich hätte in dem Konzept gerne mehr Ideen für Umstände, und ich weiß nicht ob Benommen wirklich so viel besser ist als Erschöpft, ich weiß nur, dass erschöpft unpassend auf mich wirkt.
Aber was mir an der Idee nicht gefällt ist, tatsächlich, sind die Sache mit der Initiative. Blitzreflexe, Verbesserte Initiative, Unterschwellige Warnung (Wahrnehmung: III), Vorahnung (Schicksalsmagie: I) und Zweites Gesicht sollten alle einen Platz in dieser Rechnung haben, und zwar vor dem Angriff und nicht nach.

Naja, war nur eine fixe Idee, aber das finde ich zumindest für die "Schadens"- oder Wirkungs-Lösung besser.


EDIT:
Ach so, und dem hier möchte ich auch nochmal hier im Forum widersprechen:

Mir kommt für mein Entschlossenheitskonzept noch ein Gedanke ...
Wenn ich eh schon mit 20er- und 30er-Werten arbeite, könnte man ja auch den Körperlichen Widerstand als SG nehmen. Wenn man ein paar Sekundenbruchteile länger brauche, um die Kehle eines Vargen- oder Zwergenkriegers durchzusäbeln, hat man länger Zeit sich eines anderen zu besinnen, bekommt eher Zweifel, als wenn man schnell durch die Kehle eines Gnomen gerutscht ist, ehe man mitbekommt, dass man schon fertig ist. Nur so'n Gedanke.

Zitat von: Grundregelwerk
Körperlicher Widerstand (KW) wird verwendet, um Schmerzen,
Krankheiten oder Giften zu widerstehen und um Angriffe
oder Zauber, die den Körper manipulieren wollen, abzuwehren.

Jemandem die Kehle durchzuschneiden hat für mich absolut nichts mit körperlichem Widerstand zu tun. Als Wort, ja, als Idee, ja, aber nicht als Regelmechanismus. Sicherlich kann mein Messer auf einen "Widerstand" in deiner Kehle treffen, aber der KW wird verwendet, damit ich dich nicht umreiße, dich nicht abdränge, damit ich dich nicht blende oder einfriere, wirkt gegen einige Bannzauber und gegen Fluch der Schmerzen, einige Telekinese-Zauber und gegen Lähmung, um nur ein paar zu nennen. Natürlicher Rüstungsschutz, und ich rede hier nur von natürlich, gehärtete Schuppen, Fell (gerne auch Dickes Fell, wie die Community-Meisterschaft aus dem Forum hier), das kann ich mir allenfalls als Resistenz vorstellen und damit als einen leicht negativen Umstand. Aber nicht mehr. Nicht als Zielschwierigkeit. Ehrlich gesagt, Lebenspunkte als Schutz gegen Meucheln finde ich gut genug. Ob jetzt in meinem Ansatz oder nicht. Aber ich bin wirklich der Meinung, dass meine Probe gar keinen gegnerischen Widerstand als Ziel haben sollte. Wenn du schläfst und ich die Klinge schon an deinem Hals habe, ist egal, wer du bist. Dann ist nur wichtig: Kann ich das tun?
Titel: Re: Meuchelmord in Splittermond - Eine Theorie
Beitrag von: SeldomFound am 18 Aug 2018, 13:51:26
@ Daodras

Was mir bei deinen Erklärungen nicht gefällt ist, dass du nicht darüber nachdenkst, ob die Lösung jetzt den Spielspaß fördert oder hemmt. Du betrachtest es alleine als eine Simulation, doch das ist für mich als SL eher nutzlos: Ich will keine "realistische" Mechanik, sondern ich will eine Mechanik, mit der ich und meine Gruppe Spaß haben können. Sicher, wenn es der Gruppe Spaß macht, eine Simulation zu spielen, ist der Ansatz vielleicht besser.


@ Genereller Geistesblitz

Als Spiel betrachtet, mache ich mir um folgende Sachen Gedanken:

1. Was ist der Gewinn?
2. Was ist das Risiko?

Beides muss miteinander ausgeglichen sein, ein hoher Gewinn soll ein hohes Risiko erfordern und umgekehrt.

Der Gewinn bei einem Meuchelmord ist das schnelle Ausschalten eines Charakters ohne die Gefahr der Gegenwehr. Der Gewinn ist hoch, wenn dadurch ein schwieriger Bosskampf oder ein komplexes Problem, wie zum Beispiel ein erpresster Auftrag, vermieden wird. Das Risiko sollte demzufolge auch hoch sein. Wiederum ist der Gewinn gering, wenn dadurch keinerlei Bedrohung vermieden wird, sondern es allein dazu dient, einen Charakter auszuspielen und für persönliches Drama zu sorgen. In solchen Situation ist ein geringes Risiko angemessener.

Dies gilt in erster Linie für die Spieler, aus der Sicht der SL liegt der Gewinn des Meuchelmordes, dass ich damit die Spieler aktivieren und motivieren kann. Ich kann starke Emotionen erzeugen, wenn ich einen geliebten NSC von einem Attentäter bedrohen oder umbringen lasse oder die Spieler von einem Attentäter verfolgen lasse. Doch auf der anderen Seite muss es gewisse Regeln geben, die verhindern, dass sich die Spieler ausgeliefert fühlen.

Es sind diese Schwankungen zwischen dem Gewinn und Risiko durch einen Meuchelmord, dass es aus meiner Sicht schwierigmacht, eine generelle Meuchelmord-Mechanik zu formulieren, die fair und Spielspaß fördernd ist.

Daher halte ich es für sinnvoller über Beschränkungen zu reden, die nicht innerhalb der Welt fundiert sind, sondern eher auf der Metaebene.
Titel: Re: Meuchelmord in Splittermond - Eine Theorie
Beitrag von: Dahrling am 19 Aug 2018, 15:05:25
Kann es denn überhaupt ein Meucheln geben? Das ist ja grundsätzlich eine sehr "ungebalanacte" Mechanik. Ein Schwacher müsste damit einen Starken besiegen können. Gifte z.b. die sowas können sind unglaublich teuer und müssen jedesmal erneut erworben werden. Eine Meisterschaft die jemandem damit dauerhaft zur Verfügung steht passt vermutlich einfach nicht in eine Welt die so auf Balancing aufbaut.
Man könnte einfach ein unglaublich teures Gift nutzen -> ranschleichen an ein Ziel - applizieren. Dann wäre die Nutzung durch den SL ein bisschen unter Kontrolle, da man solche Gifte zumindest in meinem Lorakis nicht in jeder Kleinstadt und vor allem nicht an jeden verkauft.

P.S. wir haben uns darauf geeinigt "Meucheln" als "Jemand Ahnungslosen möglichst augenblicklich mit einer Waffe zu ermorden" zu definieren?
Titel: Re: Meuchelmord in Splittermond - Eine Theorie
Beitrag von: Finarfin am 21 Aug 2018, 10:34:16
Gifte haben andere Vorteile:

Man kann sie ins Getränk geben, so dass man selbst nicht einmalmehr im Raum sein muss. Der Mord als solcher ist zunächst nicht offensichtlich.
Als Blutgift/Waffengift kann man sie auf eine Fernkampfwaffe geben, so dass man jemanden gut töten kann, ohne dass dieser wehr- oder arglos sein muss: Sie sind auch im Kampf einsetzbar.

Für das ruhige Erdolchen braucht man schon ein wehr- oder anungsloses Opfer, an das man ohne nennenswerte Zeugen direkt herankommen muss, damit normale Kampfregeln nicht greifen.
Titel: Re: Meuchelmord in Splittermond - Eine Theorie
Beitrag von: Finarfin am 21 Aug 2018, 10:46:02
Jemandem die Kehle durchzuschneiden hat für mich absolut nichts mit körperlichem Widerstand zu tun. Als Wort, ja, als Idee, ja, aber nicht als Regelmechanismus. [...] Aber ich bin wirklich der Meinung, dass meine Probe gar keinen gegnerischen Widerstand als Ziel haben sollte. Wenn du schläfst und ich die Klinge schon an deinem Hals habe, ist egal, wer du bist. Dann ist nur wichtig: Kann ich das tun?
Das sehe ich anders: Wenn ein Held HG4 im Schlaf von einem Rattling genauso erdolcht wird wie ein HG1-Startcharakter, ist das extrem Spielspaß senkend. Es sollte ein charakterabhängiger Wert sein. Da geht es nicht allein um Realismus, sondern darum, Szenen zu ermöglichen und glaubwürdig zu sein. Es passt zur Rolle mancher Charaktere, dass sie schwerer umzubringen sind. Das sollte irgendwie auch (!) in solch einer Situation erhalten bleiben. Deswegen genügt "Als Wort, ja, als Idee, ja," um einen Regelmechanismus zu schaffen. Zwar ist das durch bisherige Beispiele noch nicht vergleichbar abgedeckt. Aber würde solch eine Regel irgendwann einmal offiziell werden, wäre damit für eine erweiterte Bedeutung des KW ein Präzedenzfall geschaffen. Schließlich sind alle Regeln menschengemacht. Dann kann man sie auch jederzeit den Bedürfnissen anpassen. Als SL werde ich mittlerweile defintiv den KW nehmen.

Edit: Formatierungsfehler
Titel: Re: Meuchelmord in Splittermond - Eine Theorie
Beitrag von: Flodde am 05 Mai 2020, 15:42:44
Ich betreibe hier mal Nekromantie

RISE!

Vorgeschichte und Motivation (überspringt das einfach wenns euch nicht interessiert):
Mir ist vor zwei Tagen aufgefallen, dass ich gerne meinen Spielern die Möglichkeit geben will Leute zu meucheln ohne vorher einen Ganzen Tag mit vorbereitenden Zaubern und Schadensmaximierenden Waffen umherzulaufen. Laut unserer Realität, mit Physik und Naturgesetzen und so, ist es möglich jemandem einen schweren Stein auf den Kopf fallen zu lassen und diese Person ist dann tot oder zumindest komplett im Eimer. Es soll auch in der Geschichte unserer Welt schon Leute gegeben haben, die andere Leute mit Messern umgebracht haben, bevor die Opfer Reagieren konnten. Diese Leute waren in seltenen Fällen Profis wage ich mal zu behaupten.

Auf Lorakis, mit Magie und Spielregeln und so, sind solch einfache Herangehensweisen schlicht noch nicht möglich und ich will sie an meinen Tisch bringen. Nicht an euren, nur an meinen. Meiner Meinung sollte es einem Spieler möglich sein, dass er/sie sich an ein Opfer heimlich heranbewegt und durch alle Umstände, die da zustande kommen dieses Opfer mit Leichtigkeit beseitigen kann. Diese Möglichkeit funktioniert für das Spiel hinter den Kulissen sowieso schon wenn die Spieler nicht anwesend sind, weil im Hintergrund bei mir im Spiel nicht alles von Regeln bestimmt werden muss. Ein wunderbares Beispiel, warum so eine Regelung meiner Meinung nach notwendig ist, ist der Angriff auf ein Räuberlager, den wir letztes Jahr durchgeführt haben. Unser Schleichcharakter hätte definitv mit Leichtigkeit das Lager infiltrieren und Wachen ausschalten können um dann dem Rest der Gruppe den Zugang zu ermöglichen. Es wurde sich gegen diesen Versuch entschieden, weil der Charakter mathematisch mit Messer oder Schwertern nicht genügend Schaden für einen Instakill oder Betäubungsschlag aus dem Hinterhalt heraus erreichen konnte, trotz der Meisterschaftswahl, die diese Vorgehen maximal begünstigt hätte. Der Charakter war damals Ende HG2 und auf heimlichen Schwertkampf optimiert. Die zugehörigen Wachen waren menschlich und weitaus schwächer als der Charakter.

Ich habe gestern meiner Gruppe den folgenden Regelvorschlag unterbreitet, will ihn aber der hier versammelten Runde auch präsentieren. Ich verspreche mir davon konstruktive Verbesserungsvorschläge und ähnliches. Das Ziel des Vorschlags ist es den Spielern Spaß zu bringen indem einige reale Möglichkeiten auch im Spiel möglich werden.


DER REGELVORSCHLAG:
In einer Situation, die kein Kampf sein darf, ist es einem Spielercharakter oder NPC erlaubt einen anderen NPC heimlich zu meucheln oder bewusstlos zu schlagen. Voraussetzung dabei ist, dass das Ziel für die gesamte Dauer der Aktion ahnungslos oder handlungsunfähig sein muss, der NPC keine Ressource eines Spielercharakters darstellt und gesunder Menschenverstand.
ENDE


Die Proben zu dieser Aktion beziehen sich alle nur auf die Vorbereitung des Ausschaltens. Also würde ich Proben darauf ablegen, mich dem Opfer zu nähern oder es handlungsunfähig zu machen etc. Aber der "Angriff" selber wäre meiner Auffassung nach ein Selbstläufer. Man kann hier noch eine Probe einführen, um die Eventualität eines Fehlschlags trotz geglückter Vorbereitung einzuführen. Wie diese Probe auszusehen hat weiss ich aber noch nicht und würde vor allem dies zur Debatte stellen und um Inspiration bitten. Der Vorschlag direkt die Wundgrade und nicht die LP des Opfers anzugreifen halte ich für nicht schlecht, aber vielleicht geht das noch besser.

Zusätzlich will ich noch betonen, dass ich nicht vorhabe diese Regel gegen Spielercharaktere einzusetzen, noch dass ich es Spielercharakteren erlauben würde sich untereinander mit Hilfe dieser Regel zu bekriegen. Entsprechend wollte ich auch diese Regel formuliert haben.

"Gesunder Menschenverstand" soll die Ziel- und Methodenwahl einschränken. Ich kann wohl nicht davon ausgehen, dass ich einen untoten Giganten der Vernichtung mit einem gezielten Dolchstoß töten kann. Entsprechend bin ich hier auf die Kooperation meiner Mitspieler angewiesen, dass sie mir am Anfang der Vorbereitungsaktionen mitteilen, dass sie vorhaben ein bestimmtes Ziel mit den folgenden Aktionen auszuschalten, damit ich früh ansagen kann, wie warscheinlich dieses Vorhaben erfolgreich durchgeführt werden kann.


Also dann Splittermondforum, wirke deine Magie!
Ich danke allen, die hier einen Blick drauf werfen und versuchen diesen Vorschlag zu verbessern.
Titel: Re: Meuchelmord in Splittermond - Eine Theorie
Beitrag von: SeldomFound am 05 Mai 2020, 15:57:20
Mein Ansatz war bei einem One Shot, dass das heimliche Ausschalten von Namenlosen NSCs im Prinzip mit dem Überwinden eines Hindernisses vergleichbar ist.

Gib eine passende Schwierigkeit (Eher im Schwierigen Bereich) vor und, wenn du willst, eine gewisse Anzahl an Fortschrittspunkte, die zuerst angesammelt werden müssen.

Gesendet von meinem FIG-LX1 mit Tapatalk

Titel: Re: Meuchelmord in Splittermond - Eine Theorie
Beitrag von: Yinan am 05 Mai 2020, 17:12:56
Theoretisch könnte man sich hier auch an dem Mechanismus "Skill challenge" bedienen, wie ich sie glaube bei D&D 4e gesehen hatte (wird wohl auch anderswo im den D&D D20 System zu finden sein), angepasst an Splittermond.

Dort hatte man dann mehrere Fertigkeiten zur Auswahl und man musste dann z.B. 5 Erfolge sammeln, bevor man 3 Misserfolge hat, damit die Skill Challenge gelingt. Oftmals war hier auch die Sache das man bestimmte Fertigkeiten nur 1-2 mal nehmen konnte bzw. das man erst X andere Fertigkeiten nehmen konnte, bevor man eine Wiederholung haben darf.

Angepasst an Splittermond wäre es, das man Fortschrittspunkte ansammeln kann und muss und man mehrere Fertigkeiten zur Auswahl hat um daran zu kommen, wobei jede Fertigkeit min. 1 mal gewürfelt werden muss.
Das könnten dann auch differenzierte Schwierigkeiten beinhalten.

Das Meucheln wäre dann z.B. eine "Skill Challenge" mit "Heimlichkeit", "Wahrnehmung" und "Waffenfertigkeit", wobei z.B. 10 Fortschrittspunkte angesammelt werden müssen. Heimlichkeit hat die Schwierigkeit A, Wahrnehmung die Schwierigkeit B und Waffenfertigkeit die Schwierigkeit C, wobei Waffenfertigkeit nur einmal verwendet werden darf und Wahrnehmung optional ist oder sowas in der Art.

Chance hierbei ist, dass man das ganze dann erzählerisch gestalten kann je nachdem welche Fertigkeit gerade verwendet werden. Nachteil ist, dass es eine Würfelorgie werden kann.
Man müsste dann auch überlegen, welche beiden Attribute man nimmt um die maximale Anzahl der Würfelversuche festzulegen... eventuell auch eine davon unabhängige Zahl (z.B. beim Meucheln einfach sagen, dass man maximal 5 Proben machen kann oder sowas). Da wäre dann halt Fingerspitzegefühl gefragt.
Titel: Re: Meuchelmord in Splittermond - Eine Theorie
Beitrag von: Anguisis am 05 Mai 2020, 17:55:32
Hallo liebes Forum,

ich bin in einem anderen System mal über die Möglichkeit des "Gnadenstoßes" gestolpert.
Ich habe dabei folgendes Bild vor dem geistigen Auge: Einem schwer verwundetet, maximal vor sich hin kriechenden, NSC, der blutüberströmt realisiert, dass ihm gerade seine Lebenskraft zwischen den Fingern zerrinnt, kann ohne Würfelwurf "erlöst" werden.

Von diesem Bild ausgehend, erlaube ich meinen SC´s auch andere hilflose (schlafend, bewusstlos, gefesselt, etc) NSC ohne Wurf zu töten.
Dabei finde ich die Idee mit der Probe auf Entschlossenheit, neben den anderen vorbereitenden Proben (Heimlichkeit, etc) sehr bereichernd.

Bei NSC, die sich im Kampf oder in kampfähnlicher Situation (z.B. alarmierte Wachen) befinden, sind schlichtweg nicht meuchelbar bei mir.

Bei NSC, die weder hilflos, aber auch nicht "kampfbereit" sind (z.B. der Wirt, der Händler, die ahnungslose Wache) hab ich noch keine einheitliche Herangehensweise und lasse mich da von dramaturgischen Bauchgefühl leiten. Wenn es gut in die Story passt und/oder eine "hübsche Szene" macht, dann gerne. Aber spätestens nach der 2-3 ahnungslosen Räuber-Wache, macht die Wache dann doch ein Geräusch und alarmiert (zumindest latent) die restlichen NSC.


Titel: Re: Meuchelmord in Splittermond - Eine Theorie
Beitrag von: FieserMoep am 07 Mai 2020, 23:03:21
Mein Ansatz war bei einem One Shot, dass das heimliche Ausschalten von Namenlosen NSCs im Prinzip mit dem Überwinden eines Hindernisses vergleichbar ist.

Gib eine passende Schwierigkeit (Eher im Schwierigen Bereich) vor und, wenn du willst, eine gewisse Anzahl an Fortschrittspunkte, die zuerst angesammelt werden müssen.

Das erscheint mir noch das Sinnvollste und einfachste. Probe auf Heimlichkeit, Schwierigkeit je nach Situation, positive/negative Umstände durch etwaige Hilfsmittel bzw. deren Mangel oder andere Hindernisse etc.

Abgesehen davon sollte die größere Schwierigkeit des Meuchelns überhaupt erst mal das finden der Richtigen Situation sein. Wichtige NPCs werden durch Wachen und andere Mittel geschützt so das sich daraus ganz von alleine eine "Skill-Challenge" ergibt weil der Attentäter ja erst mal zu dem hilflosen Opfer durchkommen muss. Manche Dinge, wie u. a. ein Drache, sind auch einfach Immun gegen die "normalen" Meuchel-Arten außer die Spieler bringen eben in Erfahrung wie man so eine bestie bezwingt. Und ob sie es dann schaffen ohne den Drachen zu wecken eine Baliste vor seinem Herz aufzubauen ist dann auch ein anderes Thema.

Es ist nicht schwierig jemanden der Hiflos ist einen Dolch in den Körper zu rammen (Der DC hier solle einfach nur hoch sein damit man eben auch sauber etwas wichtiges wie u. a. das Herz erwischt und nicht mit nem Patzer stolpert) sondern eher überhaupt an jemanden heran zu kommen den man meucheln will und der wichtig wäre.

Einen besoffenen Bauern im Straßengraben kann man auch ohne Test abstechen.