Die erste Charakterbeschreibung ist von Anou-Ki, wobei ich eine längere an den Anfang stellen und eine kürzere anschließen möchte. Da meiner Meinung nach beide absolut lesenswert sind, habe ich mich dazu entschieden beide mit euch zu teilen, die längere habe ich der Übersicht halber als "Spoiler" gemacht.
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Anou-Ki
In einem kleinen Dorf an der Himmelsstraße zwischen Sentatau und Pagong, treffen sich auf dem Weg zum Marktplatz eine alte menschliche Bäuerin und eine junge Frau mit ihrem kleinen Sohn und grüßen sich freundlich.
"Sei mir gegrüßt ehrenwerte Mei Zhen", begrüßt die junge Frau die Bäuerin. Der kleine Junge versteckt sich hinter den Beinen seiner Mutter. "Sei mir gegrüßt Zhi Ying und auch du", die Alte bückt sich, schaut um die Mutter herum zum verstecken Jungen, "Hallo, kleiner Tsao", winkt und lächelt ihn an. Dann richtet sie sich auf und beginnt sogleich Zhi Ying in ein Gespräch zu verwickeln... oder eher in einen Monolog.
"Hast du es schon gehört? Gestern war im Dorf eine junge Albin, die direkt aus Sentatau kam, eine Heilerin. Die war vielleicht erst Mitte Zwanzig. Huao Yi sagte, dass sie eine Novizin aus dem Kloster der Roten Schule des singenden Kranichs war. Ich habe schon lange nicht mehr erlebt, dass jemand aus dem Kloster hier halt gemacht hat."
Die junge Frau hört der Alten aufmerksam zu.
"Die Albin hat sich als Anou-Ki vorgestellt. Sie hatte gefragt, ob sie hier die Nacht verbringen dürfte. Als Gegenzug hat sie angeboten, dass die Dorfbewohner zu ihr kommen können, falls sie verletzt oder anderweitig Heilung benötigen. Der alte Deng und seine Familie haben ihr wohl einen Platz in der Scheune und Verpflegung angeboten. Sah schon etwas... interessant aus als der kleine Zwerg Deng neben der großen Albin stand. Die war sooo groß," macht mit ihren Händen eine weite zeigende Bewegung."Eine Handbreit unter zwei Metern. So groß war sie. Hatte wunderschöne grünliche, mandelförmige Augen und ganz lange blauschwarze Haare. Die hatte sie mit roten Bändern zu einen Zopf gebunden, der ihr bis zur Hüfte reichte. Nur ein paar widerspenstige Strähnen hingen ihr lustig im Gesicht. Hach... so hübsch war ich auch mal. Und ihre Albenohren guckten aus den Haaren heraus" Die Alte schaut verträumt zu Zhi Ying.
"Die hatte vielleicht einen durchtrainierten Körper, die kann bestimmt sehr gut Chi Kung. Sie hat's aber nicht gezeigt. Und ein altes, prunkvolles Kaitana hatte sie auf dem Rücken... und einen Wanderstab, den nimmt sie bestimmt auch als Kampfstab. Anlegen würde ich mich nicht mit ihr."
Zhi Ying nickt und der kleine Tsao guckt hinter den Beinen hervor.
"Dass die aus dem Kloster kam, wusste ich sofort", sagt die Alte und guckt stolz. "Sie hatte die traditionelle Gewandung des Klosters an. Ein orange-rot-weißes leichtes Obergewand und eine schwarze Stoffhose. Weißt du, die hatte auch leichte Arm und Beinschützer an. Daher glaub ich, die ist eine wahrhaftige Chi Kung Kämpferin."
"Als dann der alte Bai Ban zu ihr ging und seine Wehwehchen ihr zeigte, hat die Albin doch tatsächlich ihre Hand auf die Wunde gelegt und angefangen wunderschön zu singen.. glaubst du's denn! Die hatte eine wundervolle Stimme und als die aufhörte zu singen, war die Wunde verheilt. Das war Zauberei! Sie hat noch Salbe drauf getan und verbunden."
Der kleine Junge zuppelt an dem Rock seiner Mutter, anscheinend will er weiter.
"Als sie den alten Bai behandelte, habe ich ihr über die Schulter geschaut und da hab ich gesehen, dass sie ein traditionelles Hautbild auf ihrem Rücken hat, genau zwischen den Schulterblättern. Ein auf einem Bein im Wasser stehenden Kranich, der seine Schwingen ausgebreitet über sich hält, so als ob er gerade aufsteigen wolle. Hinter dem Kranich steigt die Morgensonne empor. Bestimmt ein Zeichen ihrer Chi Kung Schule."
Zhi Ying nickt freundlich.
"Die Albin war sooo fürsorglich und sehr freundlich und was meinst du denn wie zuvorkommend die war. Ein sehr feiner Charakter", die Bäuerin nickt bejahend. "Ich habe dann noch gesehen, wie sie ihre Sachen nahm und zu Deng rüberging, da waren ein Rucksack, Decke, Mantel, ach was hatte die alles dabei. Die will bestimmt als Wanderheilerin durchs Land ziehen. Oder was anderes. Ich hab's nicht rausbekommen. Aber erzähl, was gibt's neues bei euch?"
Die junge Frau guckt zu ihrem unruhigen Sohn, seufzt leicht und wollte gerade anfangen zu erzählen, da beginnt die alte Bäuerin wieder zu erzählen...