Splittermond Forum
Spielwelt und Abenteuer => Abenteuer und Kampagnen => Thema gestartet von: tb259x am 22 Nov 2017, 11:17:15
-
Hallöchen zusammen :)
Zur Info vorab: Wir spielen das Abenteuer Kettenrasseln in Brynntal und Umgebung und es war meine erste Session überhaupt im P&P und als Spielleiter (falls wer damals mitgelesen hat, unser Start hat sich leider mehrere Monate verzögert).
In Kurz zusammengefasst, dabei lass ich erstmal bewusst Details und Gründe für Entscheidungen weg.
Ein Spieler ist am Abend nach dem Erdbeben in der Taverne Kupferkrug in ein Zimmer eingedrungen, welches er reserviert zu haben glaubte. Ohne großes Gerede hat er die dort schlafende Vargin angegriffen und getötet. Das Ganze wurde von ihrem Mann, der zuvor noch an der Theke war, entdeckt (er hat die drei gesehen), sodass dieser mit Freunden aus der Taverne zurückkam. Der Spieler (und die zwei weiteren, die nebenan waren, den Lärm vernommen hatten und zu ihm gestoßen sind) flüchteten durch's Fenster in die Nacht. Sie waren im Folgenden sehr vorsichtig, haben sich durch die kleinen Gassen bewegt, dort einen Schlafplatz gesucht usw...
Nun waren am nächsten Morgen - die Spieler wollten Richtung Minen aufbrechen - die Ausgänge der Kleinstadt blockiert, die Stadtwache ließ niemanden raus. Abgekürzt: Die Spieler hielten sich daraufhin weiter versteckt, schlichen durch den Ort und begegneten am anderen Tor einer Wache, der sie am vorigen Tag während des Erdbebens geholfen hatten. Dort haben sie es dann auch geschafft, aus der Stadt zu gelangen und sind nun auf dem Weg in Richtung der Mine.
Soweit erstmal zu dem, was hinsichtlich der Thematik geschehen ist.
Dadurch, dass die Ausgänge der Stadt blockiert wurden, hab ich mich natürlich schon etwas eingeschränkt. Die Stadtwache hat den Abenteurern allerdings keinen Grund für die Ausgangssperre genannt. Was ich mir eben überlegt habe:
a) Wie "normal" ist so ein Mord? Oder ist es sogar wahrscheinlich, dass meine Spieler gar nicht identifiziert wurden, oder sie jemand erkennen wird? Insofern hätte die Sperre andere Gründe, die ich mir noch überlegen müssten und der Mord bliebe ohne Konsequenzen? Da ich die Aktion selbst recht hart fand, würde ich allerdings gerne etwas spannenderes damit machen. :-X
b) Die Sperre war Folge des Mordes, bspw. hat der Wirt die Stadtwache alarmiert. Bei der Rückkehr aus der Mine scheint das Ganze jedoch schon "geklärt" zu sein, ähnliches hören die Abenteurer jedenfalls von Iriane - der Auftraggeberin. Hintergrund wäre, dass die Getötete Teil einer Gruppierung war (die Aschenmondler, die später noch in Brynntal auftreten sollen, wären da in ihrer jetzigen Form wohl eher unpassend?) und diese sich einfach gesagt selbst um den Mörder kümmern wollen, anstatt das Ganze der "unwürdigen" Stadtwache zu überlassen.
c) Sie kehren zurück und die Stadtwache hat sich tatsächlich gegen sie gewandt... Sicher auch spannend, allerdings:
Optionen a) und b) wären mir natürlich insofern lieber, als dass ich die vielen in Brynntal möglichen/geplanten Abenteuer noch normal - mit entsprechender Nebenstory - zuende führen könnte. Komplett ignorieren würde ich es aber eigentlich auch ungern, es muss aber auch keine riesen Thematik werden. Vielleicht nur etwas, um eben als frischer Spielleiter zu zeigen, dass nicht alles egal ist. :)
Was meint ihr? Übermorgen ist bereits der nächste Termin. Die erste Runde im System hat jedenfalls allen super viel Spaß gemacht. :D
Gruß, Taker
-
Ich würde davon ausgehen, daß eine komplette Sperre der Stadt nur veranlaßt wird, wenn eine hochgestellte Person von einem Verbrechen betroffen war.
In dem Fall hieße dies, daß entweder die Vargin z.B. adelig war oder noch etwas anderes in der Stadt passiert ist. Z.B. wurde dem Stadthalter ein wertvolles Artefakt gestohlen.
Letzteres könnte dann auch noch der Auftakt zu einem weiteren Abenteuer sein: Holt das Artefakt zurück.
In dem Fall würde ich jedoch trotzdem die Helden nicht ganz ungeschoren davon kommen lassen.
Sie könnten ja, bei der Rückkehr dem Mann der Vargin zufällig über den Weg laufen, er erkennt sie und alarmiert die zufälligerweise auch gerade um die Ecke kommende Stadtwache.
Wenn allerdings der Mann der Vargin keinen nennenswerten Stand hat, einer der SC jedoch einen höheren Stand hat, könnte es natürlich sein, daß sie trotzdem komplett ungestraft davon kommen.
-
Besten Dank für deine schnelle Antwort. :) Das klingt plausibel soweit, da mach ich mir mal ein paar Gedanken in die Richtung.
Ich war mir an dem Abend schon recht sicher, dass die Sperrung der Stadt zu hoch gegriffen ist, aber in meiner Unerfahrenheit war es der erste Gedanke, den ich im Kopf hatte und da war mir dann wichtiges, dass es flüssig weiterläuft, als dass ich mir da etwas überlege. Zumal man ja zum Glück immer, wie jetzt, im Nachhinein etwas ausfeilen kann.
-
hatte die vargin bei dir bisher irgendeinen namen, Funktion oder war anderweitig erwähnt/in Erscheinung getreten, oder war sie nur der gast der zufälligerweise in jenem vermeintlich reserviertem zimmer schlief? und gabs seitens des Spielers ne Begründung für das vorgehen oder war das nur ein klassischer "Computerspiel"reflex alles zu töten?
-
Es war tatsächlich eine bisher unbekannte Vargin. Da die Taverne aufgrund des Erdbebens und entsprechender Folgeschäden einiger Häuser sehr gut gefüllt, sodass der Spieler im Gemeinschaftssaal schlafen sollte, was ihm aufgrund seiner Herkunft bzw. seines Charakters nicht passte. Der Wirt hatte ihm zuvor einen "angenehmen" Schlafplatz zugesichert.
Der Mord ansich war wohl eher letzteres, denn wir spielen auch in einer Runde zusammen Divinity 2 auf dem PC und auch da neigte er zum schnellen töten, wurde allerdings nach und nach aufgrund der Konsequenzen etwas abgeschreckt. Ähnliches wollte ich versuchen. ;D
-
Hat der Charakter den einen entsprechenden Wert in der Ressource Stand?
-
auch wenn retconnen immer doof ist, würde ich da vielleicht tatsächlich erstmal nachfragen/in der gruppe diskutieren, ob man so spielen will.
wobei ich jetzt gerade an jene wunderbare earthdawngruppe denken muß, die (ich war SL und alle waren erfahrene p&p spieler) etliche ingame abende damit verbrachte, bei verschiedenen söldnerheeren anzuheuern (und wieder zu desertieren) die aufgestellt wurden, um sowohl die räuberbande (waren natürlich die scs) die dämonenpaktierer (waren auch die scs) die brandstifter (ratet mal) als auch die theranischen agenten und kidnapper (ok, mit thera hatten sie nichts am hut, hatten aber auch nie gelegenheit dort anzuheuern - aber ja, auch das waren sie) zu bekämpfen die neuerdings ihr unwesen in der gegend trieben ::)
-
Verstehe ich das richtig ? Der Char hat eine ihm unbekannte Person getötet, weil er ihr (besseres) Zimmer in der Gaststätte haben wollte,wurde erwischt und ist dann geflohen ?
Wenn ja kommt es hauptsächlich darauf an WIE ihr spielen wollt. Ist grundloser Mord bei euch in Ordnung und hat keine Innerweltlichen Konsequenzen, dann kannst du das ganze getrost übergehen und einfach weiter machen. Falls nicht,wie reagieren denn die anderen Chars darauf einen Psychopathen in der Gruppe zu haben ? Und vor allem was halten die anderen Spieler und du (OT)davon ?
-
Wenn das mein Spieler wäre:
Na ja, er hat gemordet und wurde dabei gesehen. So lange er nicht der Lord von hastenich gesehen ist, ist die einzige Möglichkeit aus der Stadt zu verschwinden. Und selbst als Adliger mit entsprechenden Privilegien ist ein wütender Mob immer noch ein Risiko. Wenn es dort also unbedingt weiter gehen soll, lebt er jederzeit mit dem Risiko, dass ihn jemand wieder erkennt und meldet. - Und dann landet er wahrscheinlich Galgen oder wird direkt gelyncht. Von meiner Seite aus hätte ich kein Problem den Charakter entsprechend über die Klinge springen zu lassen. Hatte mal einen ähnliches Fall wo die SC den Hauptmann der Garde bestohlen haben und danach meinten sie müssten sich mit den Gardisten anlegen. War dann ein entsprechend kurzer Abend.
Ich würde definitiv auch OT mal mit dem Spieler sprechen, so ein Verhalten ist im PNP (und realen Leben) unangebracht.
-
Zwei Dinge sollten auseinander gehalten werden: Reaktionen in der Welt selbst - und die Optionen wurden hier schon beleuchtet. Das andere ist die Erwartungshaltung von Spielern (inklusive Leitung) an Spieler (inklusive Leitung).
Es spricht nichts dagegen Splittermond wie Cthulhu oder Shadowrun zu spielen: Dysfunktional, dunkel und weit weg von moralischen Regeln. Doch die Gruppe sollte sich da einig sein.
Ein Spielleiter der versucht schlicht unerwünschtes Verhalten rein innerweltlich zu "korrigieren" kann zu einer Eskalation führen die niemandem Spaß macht.
-
Wenn die Vargin "zu unwichtig" war, als daß es ingame rechtliche oder überhaupt relevante Konsequenzen für den Charakter geben würde, besteht immernoch die Möglichkeit, dem Spieler über andere Folgen dieses Mordes vor Augen zu führen, daß er dort nicht nur einen beliebigen NPC wie in einem Computerspiel getötet hat, sondern eine Figur, die solch ein Ende nicht verdient hatte:
Vielleicht gibt es Kinder, die nun Halbwaisen wurden, es gibt auf jeden Fall den Ehemann, der vielleicht nicht unbedingt Rache will (dann wäre er ja nur eine potentielle Gefahr, auf die man keinen Gedanken mehr verschwendet, nachdem sie beseitigt wurde), sondern der trauert, vielleicht hat sie ein Geschäft geführt oder war eine Händlern und war vielleicht beliebt, hatte gute Geschäftskontakte, die nun ohne ihre Handelspartnerin wichtige Waren nicht mehr zu den vereinbarten Konditionen bekommen, was weitere Auswirkungen haben kann ...
Zeig ihm, daß die Vargin nicht nur ein paar Pixel in einem Computerspiel waren, sondern eine Figur, die auch ein Leben geführt hat.
-
Es spricht nichts dagegen Splittermond wie Cthulhu oder Shadowrun zu spielen: Dysfunktional, dunkel und weit weg von moralischen Regeln. Doch die Gruppe sollte sich da einig sein.
das kann man in jedem system/setting. wobei ich es auch bei chtulhu, sr und anderen "düsteren" welten eigentlich nicht kenne, daß scs ohne besondere gründe wahllos nscs abschlachten:
klar schießt man zurück, wenn einen paramilitärische "sicherheits"kräfte angreifen, aber den Frührentner, der sich ein paar nuyen als Wachmann dazu verdient, fragt man höflich aber bestimmt, ob er sich nicht lieber einfach mal 2 stunden in der Besenkammer einschließen lassen möchte.
-
Wenn ich Spielleiter in dieser Situation wäre und es vorher keine „metzelt ruhig alles ab,es wird keine Konsequenz haben“ Absprache gegeben hatt, sollten der Char und alle die ihm offensichtlich geholfen haben, aus der Gegend verschwinden und sich dort so schnell auch nicht wieder blicken lassen, wenn sie nicht am Galgen enden wollen. Kurz, das Abenteuer wäre vorbei. Und dann würde ich mich mit meinen Spielern über die Art und Weise unterhalten wie wir spielen wollen. Ja das hat Konfliktpotenzial, aber für mich ist es extrem wichtig zu klären was ein jeder vom Spiel erwartet und das diese Erwartungen (halbwegs) zusammen passen. Nach dem klärenden Gespräch kann man ja auch nen kleinen Kunstgriff machen und VOR der entsprechenden Szene wieder ins Abenteuer einsteigen. Das ist bestimmt nicht für jeden was, aber gerade einer Einsteigerrunde würde ich genau dazu raten.
-
Innerweltlich wäre es meines Erachtens stark vom Stand der evtl. Beteiligten abhängig:
Hatte der Mörder nur einen maximal geringfügig höheren Stand als das Opfer, so ist der Galgen mit Sicherheit eine angemessene Strafe für den Mörder.
Bei einem deutlich höheren Stand wäre eine angemessene Strafe eher so etwas wie eine Wiedergutmachung gegenüber den Hinterbliebenen: Zahle dem Witwer die Haushaltshilfe bzw. die Einnahmeausfälle bis er eine neue Frau gefunden hat, also ca. 50-60 Lunare pro Jahr für, sagen wir 2-5 Jahre. Wenn der Mörder nicht aus der Gegend stammt und nicht "greifbar" ist, ist das im Voraus zu berappen. Wertgegenstände werden zum üblichen Verkaufskurs in Zahlung genommen.
Aber am Spieltisch gilt natürlich, was viele schon vor mir sagten: Die Runde sollte sich darauf einigen, wie sie damit umgehen wollen.
-
Ich persönlich gebe bei jedem meiner Spieler folgende Warnung : "Ihr dürft alles machen, was möglich ist... Konsequenzen tragen müsst ihr aber selbst." Ein Mord an einem Zivilisten in einer Zeit von Unruhe hätte wohl auch bei mir ziemlich schnell einen Lynchmob zur Folge, grade wenn die Schuldigen durch einen Zeugen so leicht zu benennen sind. Das sind dann Momente, in denen ich auch nicht zurückschrecke, SC gnadenlos zu töten, wenn sie sich beim abhauen/verstecken allzu dumm anstellen. Da empfinde ich mich dem Realismus zu sehr verschrieben, als das ich da goldene Brücken bauen würde.
-
was die innerweltlichen konsequenzen angeht, sind wir vermutlich mehr oder weniger alle eine meinung. mir stellt sich eher die frage, "will ich (als sl/mitspieler) das überhaupt ausspielen?" oder ist mir meine zeit/nerven dafür zu schade.
-
was die innerweltlichen konsequenzen angeht, sind wir vermutlich mehr oder weniger alle eine meinung. mir stellt sich eher die frage, "will ich (als sl/mitspieler) das überhaupt ausspielen?" oder ist mir meine zeit/nerven dafür zu schade.
Genau. Deswegen die Klärung außerweltlich: Ich wollte das in meiner Gruppe nicht haben. Aber es gibt eben auch dunkler angehauchte Szenarien wo durchaus ziemlich heftige Dinge bespielt werden - Gewalt, auch sexuelle, Verrat, Tötung (neutral formuliert), und in Shadowrun, Cthulhu, Earthdawn und auch den "neueren DSA" sehr viel schlimmeres als nur der reine Tod.
Deshalb wäre ich vorsichtig mit "Solche Psychopathen will ich nicht in der Gruppe". Die Sichtweisen und die Toleranz solcher Themen ist doch unterschiedlicher als manche denken.
Wenn jedoch kein Konsens gefunden werden kann bei solch wichtigen Punkten würde ich da eben auch die Konsequenzen ziehen.
-
Ist ja auch immer die Frage, wie will man eigentlich spielen und wie sehen sich die Chars selber bzw die Spieler ihre Chars. Sollen es eigentlich Helden sein, die Gutes tun, dann tut man sowas nicht und wenn doch gibt es echt deutliche Konsequenzen! Spielt man dagegen Böse oder Kriminelle, dann kann das ganz normales Vorgehen sein.
Ich habe auch einen Char, die böse ist, aber sich meist als Gute tarnt - die bringt zwar auch mal wen einfach um, aber dann bitte diskret oder so, daß es nach einem Kampf (also Angriff des anderen) aussah. Und bei einem Abenteuer bei Splittermond war das eher pragmatisch: der hat was, was wir brauchen - anderen Char mit ähnlicher Moral angeguckt (und outgame den Spieler) - zugenickt - Sturmangriff - so schnell getötet, daß der nicht schreien konnte - Leiche versteckt. Da wäre es aber völlig richtig gewesen, daß es empfindliche Konsequenzen gehabt hätte, wenn sie gesehen worden wären oder die Leiche zu früh entdeckt worden wäre.
-
...
Ein Spieler ist am Abend nach dem Erdbeben in der Taverne Kupferkrug in ein Zimmer eingedrungen, welches er reserviert zu haben glaubte. Ohne großes Gerede hat er die dort schlafende Vargin angegriffen und getötet. Das Ganze wurde von ihrem Mann, der zuvor noch an der Theke war, entdeckt (er hat die drei gesehen), sodass dieser mit Freunden aus der Taverne zurückkam. Der Spieler (und die zwei weiteren, die nebenan waren, den Lärm vernommen hatten und zu ihm gestoßen sind) flüchteten durch's Fenster in die Nacht. Sie waren im Folgenden sehr vorsichtig, haben sich durch die kleinen Gassen bewegt, dort einen Schlafplatz gesucht usw...
...
Dieser Satz brennt mir die ganze Zeit unter den Nägeln. Das sieht mir son bisserl nach nem Missverständnis aus. Nach dem Motto "A will auf sein Zimmer, sieht dort eine wildfremde Person und tötet die vermeintliche Räuberin...."
Ist auch auf SL-Spieler-Ebene interessant: Welchen Anteil hatte der SL daran, dass es zu der Tötung kam?
-
was die innerweltlichen konsequenzen angeht, sind wir vermutlich mehr oder weniger alle eine meinung.
Ich lege dagegen Veto ein. Meine Theorie dazu, was nach so einem Mord auch passieren kann: Jeong Jeong's Theory (https://youtu.be/yMxY0Lxo_ow). 8)
-
Aber hier ist der Ehemann der Toten der Zeuge - die Anonymität der Großstadt ist damit nicht mehr gegeben.
-
Das Desinteresse aber vielleicht trotzdem. :-X
-
Sofern die Ermordete keine Freunde in der Stadt hatte, vermutlich ja, aber hey, klingt das nicht nach einem Job für eine Gruppe von Splitterträger?
"Bitte findet die Mörder meiner Frau!"
Und schon hat man eine Gruppe von potentialen Erzfeinden für die Gruppe, mit denen man immer wieder aneinander geraten kann.
Ansonsten, meine sehr persönliche, unkonstruktive Meinung zu dieser Situation:
Für mich wäre diese Aktion aber das Ende für mich gewesen: Ich wäre nicht in der Lage die Spielleitung für eine solche Situation zu übernehmen, wo ein Mord an einer Unschuldigen von den SCs verschleiert werden soll!
Dieser Mord ist für mich ein Tabubruch mit dem ich emotional nicht zurecht komme! Ich kann ihn nicht akzeptieren und habe keine Lust auf Charaktere die so etwas tun.
Ich weiß, es ist heuchlerisch, würde ich doch im Fall von Angriffen auf Räuberlager oder dergleichen keine solche heftige Reaktion zeigen, aber es ist keine Sache, über die man mit mir diskutieren kann: Entweder wird der Schuldige bestraft oder das Spiel neu aufgerollt, ansonsten bin ich raus.
Tut mir leid, das ist kein konstruktive Vorschlag, nur ein Gefühlsausbruch. Aber es ist einfach für mich unerträglich, dass so etwas an einem Spieltisch passiert und ich hoffe, dass mit dieser Post mein Zorn sich endlich legt und ich normal weitermachen kann.
Bitte, diskutiert weiter darüber: Es hat definitiv Potential. Allerdings, achtet bitte darauf, dass dies heftige Gefühle auslösen kann, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte.
Gesendet von meinem GT-I9301I mit Tapatalk
-
Ich verstehe deine Meinung dazu und würde es genau so sehen, außer es gab vor dem Spiel eine entsprechende Absprache. Es kann durchaus Spaß machen einen sagen wir " moralisch flexibelen" Char zu spielen. Das sollte man aber vorher mit der Gruppe und vor allem mit dem SL abklären, da mache Abenteuer dann schlicht nicht mehr in Frage kommen.
-
Ach so, natürlich sollte man dann auch Spaß daran haben, die sich ergebenden Situationen und Konsequenzen auszuspielen.
-
Erstmal vielen Dank für eure ganzen Reaktionen, habe stets interessiert mitgelesen. :)
generell habe ich nichts gegen "moralisch flexible" Charaktere, allerdings würde die Gruppe so überhaupt nicht funktionieren, der ehrenhafte Schwertalb (der von der Aktion nichts erfahren hatte) würde niemals damit klar kommen. Das heißt es wäre gar nicht regelbar, bspw. ein düsteres Szenario mit "Seitenwechsel" von Gut zu Böse mit diesen SCs zu spielen.
Die Aktion direkt war quasi so, dass der Spieler - erbost darüber, dass sein gewünschtes Zimmer anderweitig vergeben wurde - versucht hat, die Tasche unter dem Bett nach Wertsachen zu untersuchen, dabei jedoch erwischt wurde und daraufhin seinen Dolch gezückt hat.
Der Spieler hat aber auch überhaupt keine RP Erfahrung, es war seiner Meinung nach unüberlegt, irgendwie an PC-Spiele angelegt und nach dem Motto "ich mach einfach mal, keine Ahnung was sonst, mein Charakter ist ja Dieb und interessiert sich nicht groß für andere".
Ansonsten sind wir vielleicht alle noch nicht soweit, uns so stark in Charaktere und Welt hineinversetzen zu können, dass wir solch moralisch verwerfliche Handlungen auch "spüren" können.
Das Ganze sorgte aber gestern ingame auch dafür, dass es teils sehr unharmonisch lief. Wir haben es trotzdem gespielt und die Spieler fanden es top (war auch ein super Abend, wir kennen uns alle aber auch ewig lange). Aber auf der Rückfahrt hat sich dieses Unharmonische irgendwie falsch angefühlt, für mich hat es den Spaß etwas gedämpft. Die anderen können das nachvollziehen, wir haben uns aber zur Zeit dennoch nicht dazu entschieden, das Ganze neu aufzurollen - bzw. wir haben nicht wirklich darüber gesprochen (sie hatten ja Spaß). Stattdessen hab ich aber durchaus nochmal angemerkt, dass solche Dinge auch Konsequenzen haben.
Nun wollen die SCs sich in der nächsten Runde tatsächlich schwer verletzt mit den überlebenden Arbeitern zurück nach Brynntal begeben. Realistisch wäre es entsprechend doch durchaus, sie ankommen zu lassen, einer feiernden (und teils Verluste beklagende) Menschenmenge, gegenüber zu stellen, die Auftraggeberin, die sich vor den anderen bedankt und sie als ihre "Helden" hinstellt... und dann der Auftritt des Mannes, als Freund des bekannten Wirts des Kupferkrugs, der klarstellt, dass die SCs alles andere als Helden sind usw...
Falls es irgendwie auf diese Art und Weise ablaufen und entsprechend mit dem Tod bestraft werden würde. Wen seht ihr in der Verantwortung bzw. des Todes fällig? Nur den Mörder, der zunächst alleine erwischt wurde? Alle 3, die bei der Flucht aus dem Fenster gesehen wurden, nachdem der Mann mit Verstärkung zurück kam? Oder gar alle 4? Wobei der Schwertalb zu diesem Zeitpunkt tatsächlich ein Alibi hätte, da er in einem anderen Gasthaus mit dem Wirt zusammensaß.
Oder würdet ihr gar noch eine Möglichkeit zur Flucht o.ä. einbauen? Wobei es schon dämlich ist, überhaupt zurückzukehren, nachdem sie sogar davon ausgehen, dass das Tor aufgrund des Mordes versperrt war. Ich schätze, sie rechnen einfach nicht damit, dass noch etwas passiert, da sie in Brynntal noch jemanden treffen (ihr eigentlicher Grund, überhaupt dort zu sein), der erst nach dem anstehenden Fest erwartet wird.
Oder, falls nur der eine am Galgen enden sollte, ihm vorweg schon mal nahe zu legen, einfach mal vorsichtshalber einen neuen Charakter zu erstellen, um den Abend nicht nach 20 Minuten wieder zu beenden, da wir es so schon sehr selten schaffen, zusammenzufinden. Aber auch irgendwie strange?
Was meint ihr zu dem "genauen" Szenario?
-
Ok, so wie sich das anhört, steht für dich fest, dass der Mörder und seine zwei Komplizen ,die mit ihm durch das Fenster geflohen und vom Mann des Opfers nebst Verstärkung, gesehen und erkannt worden sind. Jetzt ist natürlich die Frage wie das hiesige Rechtssystem funktioniert. Wer mit welcher Strafe zu rechnen hat, kommt wohl vor allem auf die Aussage des Mörders an. Gesteht er den Mord und kann glaubhaft versichern dass seine Gefährten mit dem Mord selbst nichts zu tun hatten, werden sie wohl "nur" der Beihilfe zum Mord oder besten Falls der Behinderung der Staatsgewalt, um Mal ne heutigen Begriff zu benutzen, angeklagt. Ich schätze Mal, dass die ganze Gruppe erst Mal festgenommen und zum nächsten Rechtsprecher gebracht wird, bzw der angefordert wird.
-
@Taker
Frage deine Spieler am besten, ob sie wollen, dass ihre Charaktere hingerichtet oder eingekerkert werden. Wenn sie es nicht wollen, könnt ihr entweder keine Konsequenzen der Tat ausspielen oder gemeinsam die Flucht der Charaktere aus der Gefangenschaft spielen. Vielen Spielern liegt viel an ihren Charakteren, weswegen man sowas als Spielleiter nicht alleine entscheiden sollte.
-
Ganz ohne Konsequenzen würde ich sie in der beschriebenen Situation nicht davonkommen lassen - nicht zuletzt auch, weil das ja auch innerhalb der Gruppe nicht gut sein dürfte, wenn der Schwertalb sieht, daß der Dieb ungestraft aber erkannt morden konnte.
Kerker ohne Fluchtmöglichkeit oder gar Hinrichtung würde ich aber auch nicht ohne Rücksprache mit den Spielern einbauen. Zur Rücksprache würde da auch dazugehören, daß ggf nochmal über den Spielstil geredet wird, einzeln oder mit allen zusammen, wenn da so unterschiedliche Vorerfahrungen und damit Handlungsweisen beim Rollenspiel mitgebracht werden.
Je nach Beweislage und Verhandlungsgeschick hast du aber recht, daß da auch mehr als nur der eine Dieb dran sein könnten und eventuell nur der Schwertalb rauskommt aus der Sache.
Mögliche Konsequenzen, die aus meiner Sicht auch ohne Rücksprache gehen:
Kerker für den Dieb und evtl auch die anderen, die gesehen wurden, aber mit Fluchtmöglichkeit als Nebenabenteuer für die Gruppe (sofern das etwas ist, wo der Schwertalb mitmachen würde, wäre blöd, wenn das ihn dabei ausschließt) oder eine deutliche Geldstrafe, also Blutgeld an den Ehemann, eventuell auch mit Verbot, nochmal in dieser Stadt zu übernachten oder sie gar zu betreten
Wenn das für die Gegend plausibel ist, wäre eine weitere Möglichkeit ein Gerichtskampf, wo der Dieb oder ein Kämpfer, den er bestimmt, gegen den Ankläger oder seinen Kämpfer antritt und bei Niederlage ggf die ganze Gruppe dran ist, auf jeden Fall aber der Kämpfer stirbt. Sollte dann natürlich auch für die Spieler ok sein, daß die Konsequenzen hart sein können für sie.