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Regeln => Allgemeine Regelfragen => Thema gestartet von: Yinan am 05 Dez 2016, 11:40:55

Titel: [Hausregel] Alternativer Sicherheitswurf
Beitrag von: Yinan am 05 Dez 2016, 11:40:55
TL;DR: Man nehme die Summe der beiden kleinsten Ergebnisse eines 4W10 Wurfes (keine Patzer, kein Triumph möglich).

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Schon seit längerem habe ich meine Probleme mit dem Sicherheitswurf, wie er im GRW vorgestellt wird. Das Hauptproblem dabei ist der Zustand "Angsterfüllt", der jemanden zu eben diesem Sicherheitswurf zwingt.
Ein Zustand, der leider sehr einfach zu erreichen ist (ist gibt sogar einen Grad 1 Zauber, der diesen Zustand auslöst) und vergleichsweise nicht so einfach wieder weg zu bekommen ist.

Das Problem an dem Sicherheitswurf in diesem Fall ist, dass nur Werte von 1 bis 10 erreicht werden können, wenn die restlichen Regeln jedoch von einem Bereich von 2 bis 20 ausgehen.
So sorgt der Zustand "Angsterfüllt" im Kampf schnell dafür, dass der Kämpfer quasi nicht mehr mitkämpfen braucht, weil selbst sein höchstes Ergebnis nicht mehr die Widerstände von selbst einfacheren Gegnern übertreffen können (vor allem, wenn diese eine Aktive Abwehr nutzen).

Jetzt könnte man natürlich den Zustand Angsterfüllt abändern, aber die Idee finde ich ab und für sich nicht verkehrt. Nur der Mechanismus des Sicherheitswurfes ist zu hart in seiner derzeitigen Form.
Zusätzlich gibt es noch ein paar andere Dinge, die mich stören (letztendlich eher Kleinigkeiten, aber sie führen halt dazu, dass ich eher an dem Sicherheitswurf ansetzen würde als an dem Zustand Angsterfüllt).


Folgende Alternative habe ich mir überlegt:

Bei einem Sicherheitswurf wirft man 4W10 und nimmt als Ergebnis dabei die beiden niedrigsten Ergebnisse. Es kann dabei weder Patzer noch Triumph geben.

Welche Folgen hat das?

Zum einen wird der "2W10"-Wurf zum Standardfall. Würfelt man 2W10, dann ist es immer ein Standardwurf und kein "spezieller" Wurf. 4W10 hingegen signalisieren immer einen speziellen Wurf.
Zusätzlich sind jetzt die Ergebnisbereiche aller Würfe gleich. Als Ergebnis bekommt man nun immer einen Wert von 2 bis 20, egal, welchen Wurf man nimmt.

Das durchschnittliche Ergebnis des alternativen Sicherheitswurfes ist ziemlich gleich auf mit dem Ergebnis des originalen Sicherheitswurfes.
Wenn man will, kann man sich auch die Wahrscheinlichkeitsverteilungen gut visuell darstellen lassen, wenn man folgende Codes beim Online-Tool Troll dice roller (http://topps.diku.dk/torbenm/troll.msp) eingibt:
Originaler Sicherheitswurf:
max 2d10Alternativer Sicherheitswurd:
sum least 2 4d10
Einfach eingeben und auf "Calculate probabilities" klicken.

Wie man dort sehen kann ist beim originalen Sicherheitswurf das durchschnittliche Ergebnis 7,15 mit einer Standardabweichung von 1,97.
Beim alternativen Sicherheitswurf hat man ein durchschnittliches Ergebnis von 7,03 mit einer Standardabweichung von 2,63.

Der Vollständigkeit halber: Das durchschnittliche Ergebnis der normalen 2W10 Probe liegt bei 11 mit einer Standardabweichung von 3,3. Der Sicherheitswurf liefert also ein durchschnittlich wesentlich tieferes Ergebnis als der Standardwurf. Das hat sich auch bei der Alternative nicht verändert.


Jetzt gibt es nur noch eine Anpassung, die man vornehmen muss und zwar bei der Meisterschaft "Großmeister". Hier würde bei dem alternativen Sicherheitswurf wie beim Risikowurf ein 5. Würfel geworfen. Bevor man das Ergebnis bestimmt, nimmt man den Würfel mit dem niedrigsten Ergebnis raus und bestimmt dann mit den restlichen 4 Würfeln wie gehabt das Ergebnis des Sicherheitswurfes.



Fragen, Anregungen, Meinungen?
Titel: Re: [Hausregel] Alternativer Sicherheitswurf
Beitrag von: SeldomFound am 05 Dez 2016, 12:32:56
Klingt akzeptabel.

Damit könnte man auch das Mondzeichen "Der Fels" aufwerten. Dann darf man den zweithöchsten Würfel (Standard) bzw. den höchsten Würfel (verstärkt) nehmen. Die Geheime Gabe wäre dann, dass ein entsprechendes Ergebnis als Triumph gelten darf.
Titel: Re: [Hausregel] Alternativer Sicherheitswurf
Beitrag von: Draconus am 05 Dez 2016, 14:20:03
Klingt gut, aber ich will auch nochmal den potentiellen Nachteil deutlich machen. Den Leuten die hier im Forum den Vorschlag lesen und mitdiskutieren werden ihn wahrscheinlich erkennen, aber das macht nicht jeder Spieler oder Spielleiter der nur mal kurz lesen kommt. Deswegen mag ich eine großteils einseitige Beschreibung nicht.
(Ich erinnere mich an jemanden, der das "großartige" System und die "unglaublich bescheuerte" alternative Regel im aWoD System vorgestellt hat, als der SL den Spielern die Wahl überließ. 5 Spieler, darunter 2 erfahrene, 2 unerfahrene und der Erklärer. Trotz einer anschließenden Erklärung die objektiv war haben beide Spieler nach dem "das eine ist gut, das andere ist schlecht" abgeschaltet und die Meinung übernommen. Das, was nicht gewählt wurde, ist das was sich weitläufig wegen seiner angenehmeren und sinnigeren Handhabung sowohl bei anderen Runden von uns als auch überall sonst wo man im Internet davon las durchgesetzt hat.)

Nun zum Thema:

Der Durchschnitt ist gleich geblieben.
Der Ergebnisbereich hat sich von 1-10 zu 2-20 verschoben.
Die Abweichung vom Durchschnitt hat sich erhöht (es kommen häufiger Ergebnisse vor, die weit ab von 7 liegen).
Nachteil der daraus folgt:

Beim Original sind Ergebnisse von 8-10 genau so häufig wie Ergebnisse von 1-7. Die Chance, eine 10 zu haben ist höher, als die Chance unter einer 5 zu liegen.
Im Prozentsatz: 51% Chance auf 8-10, 49% Chance auf 1-7.
Chance auf 10 ist 19%, Chance auf 1-5 ist 25%, Chance auf 1-4 ist 16%.
Chance auf 1-3 ist 9%, Chance auf 1-2 ist 4%.
Bei der Hausregel sind Ergebnisse die sehr gering liegen wesentlich häufiger als beim Original.
Im Prozentsatz: 40% Chance auf 8-20, 60% Chance auf 2-7.
Chance auf 10-20 ist 22%, Chance auf 2-5 ist 37%, Chance auf 2-4 ist 25%.
Chance auf 2-3 ist 14%, Chance auf 2 ist 5%.
Chance auf Ergebnisse von 11-20 ist 15%.

Die mittleren 50%, wenn man je 25% der höchsten und niedrigsten Ergebnisse entfernt (das sind die meist für den Spieltisch relevanten Zahlen, da sie zumindest beim addieren mehrerer Zufallsergebnisse die häufigsten und durchschnittlicheren Zahlen betrachten):
Original: Die 50% liegen im Bereich von 6-9 (6 mit ganzer Wahrscheinlichkeit drin, 9 mit ungefähr 2/3 seiner Wahrscheinlichkeit was einem Auftreten von genau 11% (der eigentlichen 17%) entspricht)
Hausregel: Die 50% liegen im Bereich von 4-10 (4 gerade mal mit 0,16% im Bereich und kann ignoriert werden, 9 mit ungefähr 1/2 seiner Wahrscheinlichkeit was einem Auftreten von ungefähr 5% (der eigentlichen 8,32%) entspricht)
Hier hat sich also die Untergrenze der häufigen Zahlen verschoben, sowie die Tatsache (die bisher nicht genannt wurde, aber deutlich im Graphen zu sehen ist), dass bei der Hausregel die unteren Zahlen, 5 und 6, am häufigsten sind. Im Original waren in diesem Bereich die 8 und 9 die häufigsten Zahlen.

Zusammengefasst:
Die Chance für die jeweils einzelnen Möglichkeiten bis zur 6 hoch ist gestiegen, die Chance für die jeweils einzelnen Möglichkeiten ab der 7 an ist gesunken. Abgesehen von den neu hinzugekommenen Möglichkeiten ab der 11.
Negativ: Am Spieltisch hat man bei Sicherheitswürfen also, abgesehen von Ausnahmen, mehr niedrige Ergebnisse. Die hinzugekommenen Zahlen im Bereich von 11 bis 20 sind genau so häufig wie Ergebnisse von 2 oder 3 für extremere Fälle. Die Häufigsten Ergebnisse sind nun von 5-9 statt von 6-9 und sie liegen eher im unteren Teil dieses Bereiches statt im oberen.
Positiv: Man hat die Möglichkeit, noch hoch zu würfeln um so überhaupt einen Schwierigkeitsgrad zu schaffen, der höher als Fertigkeitswert + 10 liegt.

Für wen ist es gemacht, wer lehnt es ab:
Die meisten Einzelnen Ergebnisse sind nun geringer als zuvor, wer auf gleichmäßig höhere Ergebnisse im Sicherheitswurf hofft, der würde lieber beim Original bleiben.
Es gibt immer wieder einzelne Ausreißer, die einem sehr Extreme Ergebnisse ermöglichen, wer auf einzelne gute Proben inmitten vieler Misserfolge hofft, der will die Hausregel.
Der Spieler, dem beides gefällt oder egal ist, der ist mit beiden Regeln zufrieden.
Der SL, der natürlich den Zustand "Angsterfüllt" und Gegner die diesen auslösen nutzen will, der will die Hausregel, denn Spieler haben so noch die gleiche Möglichkeit, schwere Proben zu schaffen.
Der SL der die Zeit und Lust hat, seine Abenteuer entsprechend zu planen, dass die Gruppe das Abenteuer trotz angsterfüllt schafft, der wird vermutlich auch beim Original bleiben wollen.
Titel: Re: [Hausregel] Alternativer Sicherheitswurf
Beitrag von: Draconus am 05 Dez 2016, 15:00:02
Ich habe, um sowohl den Vorteil der hohen Zahlen als auch den Nachteil der häufigeren niedrigen Ergebnisse zu zeigen, einen Graphen gemacht.
Jede Farbe ist einem Ergebnis zugeordnet. Desto breiter, desto wahrscheinlicher das Ergebnis.
Ich war erst am überlegen, ob ich die gleichen Zahlen verbinde, es schien mir dann aber nur unübersichtlicher zu werden.

Dieser Graph kann hoffentlich relativ gut darstellen, wie sich die Wahrscheinlichkeiten auf Ergebnisse verschieben. Ich nehme gerne Ideen entgegen, wie man den Graphen besser machen kann, denn bei Graphen finde ich es immer schwer. Immerhin soll dieser im Gegensatz zu meiner Textwand auch Leuten ohne Statistik-Kenntnissen helfen.

EDIT: Schon nach 2 Minuten und ohne Kommentare so viele Edits, dass ich nicht mehr beschreibe, was ich geändert habe...
 ::)
Titel: Re: [Hausregel] Alternativer Sicherheitswurf
Beitrag von: Cifer am 05 Dez 2016, 15:03:39
Scheint mir in der Tat eine sinnvolle Sache zu sein. Hilft natürlich beim Wurf abseits der Furcht nur weiter, wenn man entsprechend wenig EGs ansammeln möchte und die Probe auch ohne Würfel sowieso schon gelungen ist, aber das ist ja beim normalen Sicherheitswurf auch nicht anders.

@Draconus
Zitat
Der SL der die Zeit und Lust hat, seine Abenteuer entsprechend zu planen, dass die Gruppe das Abenteuer trotz angsterfüllt schafft, der wird vermutlich auch beim Original bleiben wollen.
Wie stellst du dir eine solche Planung vor?

Zitat
Dieser Graph kann hoffentlich relativ gut darstellen, wie sich die Wahrscheinlichkeiten auf Ergebnisse verschieben. Ich nehme gerne Ideen entgegen, wie man den Graphen besser machen kann, denn bei Graphen finde ich es immer schwer. Immerhin soll dieser im Gegensatz zu meiner Textwand auch Leuten ohne Statistik-Kenntnissen helfen.
Wie wäre es mit zwei Graphen in einem Koordinatensystem. X ist das mindestens erzielte Ergebnis, Y1 die Chance dafür beim normalen Sicherheitswurf, Y2 die Chance bei Yinans Wurf, beginnend bei X = 1 mit Y1 = Y2 = 100 bis rüber zu X = 20?
Titel: Re: [Hausregel] Alternativer Sicherheitswurf
Beitrag von: Cherubael am 05 Dez 2016, 15:47:00
Persönliche Meinung

Ich finde die Idee ziemlich genial, muss ich sagen.
Man kann trotz Sicherheitswurf auch mal gut werfen, wenn auch die Wahrscheinlichkeit eher gering ist.
Wer mehr erwürfeln will, der soll den normalen Wurf nutzen (zB beim sicheren Buffen... Ist dann halt nicht mehr so sicher, oder man muss mit weniger auskommen).
Es ist intuitiver, da es besser zum Risikowurf passt (wie ja von Yinan erwähnt).
Der Berg kann besser eingebaut werden zur Zeit ist der ja eher... Meh

Ich denke, ich würde es übernehmen.
Titel: Re: [Hausregel] Alternativer Sicherheitswurf
Beitrag von: Kami am 05 Dez 2016, 20:06:11
Ich finde den Sicherheitswurf so gut, wie er ist. Wenn einem die Effekte von angsterfüllt nicht gefallen, dann sollte Mann dort ansetzen, oder z.B. die entsprechenden Wiederstände seines Chars erhöhen. Der SW soll das Risiko eines Patzers aufheben, und dafür eben nicht mehr die Möglichkeit gewähren noch über 10 zu würfeln. Dafür ist er gemacht und funktioniert.
Titel: Re: [Hausregel] Alternativer Sicherheitswurf
Beitrag von: Grimrokh am 05 Dez 2016, 20:40:05
Klingt nach einer wirklich funktionablen Hausregel. Da ich gerade überlege in meinen Gruppen ein "Take 7" beim Sicherheitswurf einzuführen, kann ich mir gut vorstellen als Alternative auch die hier vorgestellte Regelung auszuprobieren. Danke für die Idee! :)
Titel: Re: [Hausregel] Alternativer Sicherheitswurf
Beitrag von: Cifer am 05 Dez 2016, 22:32:42
Ich finde den Sicherheitswurf so gut, wie er ist. Wenn einem die Effekte von angsterfüllt nicht gefallen, dann sollte Mann dort ansetzen, oder z.B. die entsprechenden Wiederstände seines Chars erhöhen. Der SW soll das Risiko eines Patzers aufheben, und dafür eben nicht mehr die Möglichkeit gewähren noch über 10 zu würfeln. Dafür ist er gemacht und funktioniert.
Und weshalb ist es wichtig, dass der Sicherheitswurf nicht über 10 kommen kann?
Titel: Re: [Hausregel] Alternativer Sicherheitswurf
Beitrag von: Kaldared am 05 Dez 2016, 22:44:27
Gute Alternative, fehlt noch was wegen ständige Risiko würfe im Kampf.


So nebenher, vielleicht für Powergamer  8) wie mich:
Hatte auch schon gemerkt das Angst mit Grad 1 völlig über ist. deswegen mit  1 Moral erhöhen, Verschafft Schutz vor Furcht gegengesteuert.
Das selbe Spiel mit Blenden 1 Blick in die Sonne Verschafft Immunität gegen Blendung was der andere krasse Zauber hier ist .
Titel: Re: [Hausregel] Alternativer Sicherheitswurf
Beitrag von: Cifer am 06 Dez 2016, 00:04:50
Zitat
Gute Alternative, fehlt noch was wegen ständige Risiko würfe im Kampf.
Die entschärfen sich denke ich selbst, sobald die ersten Patzer fliegen.
Titel: Re: [Hausregel] Alternativer Sicherheitswurf
Beitrag von: Yinan am 06 Dez 2016, 07:20:21
Das selbe Spiel mit Blenden 1 Blick in die Sonne Verschafft Immunität gegen Blendung was der andere krasse Zauber hier ist.
Seit der Errata ist Blenden gar nicht mehr so schlimm... eigentlich war es das auch vorher nicht, weil du es ja sowieso mehrmals zaubern musstest und du damit den Effekt erst nach und nach aufbauen konntest.
Und die Erschwernisse sind da halt nicht so schlimm am Anfang (und seit Errata geht das halt auch nicht mehr höher ^^).
Aber beim Sicherheitswurf dank "Angsterfüllt" wurdest du halt auf den Bereich 1-10 begrenzt was gut und gerne 3 EGs ausmachen kann. Das ist halt ziemlich schlimm.
Titel: Re: [Hausregel] Alternativer Sicherheitswurf
Beitrag von: Karulfar am 06 Dez 2016, 12:33:14
Ich persönlich habe meine Meinung während des Lesens mehrere Male geändert, da es von beiden Seiten sehr gute Argumente dafür und dagegen gibt. Dennoch bin ich zum Schluss gekommen, die Hausregel als überaus sinnvoll zu empfinden. Auch wenn die Würfe häufiger etwas schlechter sind, so ist noch immer die Chance auf hohe Ergebnisse gegeben - wenn auch gering. Ohne den Zustand Angsterfüllt etc. wird ein Sicherheitswurf ohnehin meist nur verwendet, wenn eine sehr geringe Augenzahl bereits zum Erfolg führt. Doch wenn der Spieler Angsterfüllt ist hat er wirklich Probleme Proben zu schaffen, die eventuell wichtig wären. Ich glaube es ist auch im Sinne der Spieler noch eine "chance" zu haben. Es macht zwar alles Sinn, wie es aktuell mit Sicherheitswurf und Angsterfüllt geregelt ist, aber es sorgt auch schnell für Frust am Spieltisch.
Titel: Re: [Hausregel] Alternativer Sicherheitswurf
Beitrag von: arnadil am 06 Dez 2016, 13:58:04
Also ich finde die Verteilung beim normalen Sicherheitswurf besser und ich finde es auch passend, dass man, wenn man ganz auf Nummer sicher geht, nicht über 10 kommen kann. Ich persönlich nehme lieber einen Sicherheitswurf, der etwas bessere Ergebnisse verspricht, sodass ich ihn eben auch mal halbwegs bedenkenlos anwende, wenn ich eine 5 oder 6 oder so brauche, als einen Wurf, der in seiner eigentlichen Funktion (Proben, die nicht automatisch geschafft sind, die man aber so leicht schafft, dass man keinen Patzer riskieren will) schlechter funktioniert und dafür einen einzigen Zustand ausgleicht. Wen die Synergie mit Angsterfüllt stört, dem würde ich eher raten diesen Zustand zu hausregeln. Denn ich befürchte, dass ansonsten der Sicherheitswurf noch seltener freiwillig gewählt wird, weil er seinen originären Zweck schlechter erfüllt, und nur noch als Strafe aus Angsterfüllt wahrgenommen wird.
Titel: Re: [Hausregel] Alternativer Sicherheitswurf
Beitrag von: Cifer am 06 Dez 2016, 16:30:09
Zitat
Ich persönlich nehme lieber einen Sicherheitswurf, der etwas bessere Ergebnisse verspricht, sodass ich ihn eben auch mal halbwegs bedenkenlos anwende, wenn ich eine 5 oder 6 oder so brauche, als einen Wurf, der in seiner eigentlichen Funktion (Proben, die nicht automatisch geschafft sind, die man aber so leicht schafft, dass man keinen Patzer riskieren will) schlechter funktioniert und dafür einen einzigen Zustand ausgleicht.
Der Haken dabei ist, dass du bei einem benötigten 6er Ergebnis schon auf 75 % Chance runter bist - sicher würde ich etwas, was in 1/4 der Fälle schief geht, jetzt eigentlich nicht nennen. Und letztlich verschiebt der neue Sicherheitswurf hier das Ergebnis auch nur um 1 weiter - die 5 ist so sicher, wie es die 6 war und die 4 ist ein bisschen sicherer als die alte 5.
Titel: Re: [Hausregel] Alternativer Sicherheitswurf
Beitrag von: Yinan am 06 Dez 2016, 16:34:10
Und interessanterweise hat man bei dem alternativen Sicherheitswurf eine höhere Chance eine 10 oder etwas besser zu bekommen, als wie beim alten Sicherheitswurf einfach nur die 10.


Ich hatte eine Zeit lang überlegt, nicht 3W10 zu nehmen und dort die niedrigsten beiden. Aber die Variante fand ich dann doch wieder etwas zu gut im Vergleich zum Standardwurf (ist noch immer schlechter als dieser, aber nicht mehr weit davon entfernt).
Titel: Re: [Hausregel] Alternativer Sicherheitswurf
Beitrag von: Kami am 06 Dez 2016, 20:28:18
Ich finde den Sicherheitswurf so gut, wie er ist. Wenn einem die Effekte von angsterfüllt nicht gefallen, dann sollte Mann dort ansetzen, oder z.B. die entsprechenden Wiederstände seines Chars erhöhen. Der SW soll das Risiko eines Patzers aufheben, und dafür eben nicht mehr die Möglichkeit gewähren noch über 10 zu würfeln. Dafür ist er gemacht und funktioniert.
Und weshalb ist es wichtig, dass der Sicherheitswurf nicht über 10 kommen kann?
Was heißt wichtig? Ich halte es lediglich für angebracht, dass die Vermeidung der Gefahr von Patzern entsprechend gewürdigt wird. Und das sehe ich untergraben, wenn man hohe Ergebnisse dann doch ermöglicht. Den speziellen Ausnahmefall von Angsterfüllt halte ich persönlich nicht für eine ausreichende Rechtfertigung, das anders zu machen. Gerade weil es nur auf genau mit diesem begründet wird. Ich finde dem Sicherheitswurf wie er ist auch nicht so prickelnd, aber wenn einem die Konsequenzen von angsterfüllt nicht gefallen, sollte man dort ansetzten. Im Grunde genommen ist das Konzept dieser hausregel sogar recht interessant, aber der falsche Ansatz. Auch sehe ich, dass durch die Verschiebung der eigentliche Zweck des Sicherheitswurf beschnitten wird. Man nimmt ihn, wenn man mit niedrigen auch ans Ziel kommen kann. Wenn jetzt aber auch ganz niedrige noch wahrscheinlicher werden, nimmt den niemand mehr der nicht dazu gezwungen ist. Also verschwindet der Sicherheitswurf,außer man ist wirklich einmal angsterfüllt...
Titel: Re: [Hausregel] Alternativer Sicherheitswurf
Beitrag von: Yinan am 07 Dez 2016, 08:51:47
Gerade weil es nur auf genau mit diesem begründet wird.
Nein, wird es nicht.
Ich nehme an, du hast nur den "TL;DR" Teil gelesen?
Ich hatte im ersten Post bereits geschrieben, dass es mehrere Dinge sind, die mich am Sicherheitswurf stören, nur dass der Zustand "Angsterfüllt" der größte Punkt ist (nicht aber der Einzige).

Insofern sehe ich es so, dass ich am exakt richtig Punkt ansetze (dem Sicherheitswurf), um das von mir gefühlte Problem zu beheben.

Und wie Cifer bereits gesagt hat, letztendlich verschiebt sich bei der Alternative das Meiste nur um 1 Punkt nach unten (also zumindest im Bereich von 3 bis 8 ). So sicher, wie du vorher ne 6 bekommen hast, bekommst du jetzt eine 5. Dafür hast du für eine 10 oder mehr eine höhere Wahrscheinlichkeit, als es beim originalen Sicherheitswurf nur die 1 ist.

Außerdem sehe ich nicht, wie höhere Werte die "Würdigung der Vermeidung der Gefahr von Patzern" untergräbt. Das sehe ich jetzt nicht im geringsten. Die niedrigen Werte sind halt noch immer wesentlich wahrscheinlicher als die Hohen.
Beim Risikowurf kannst du ja ebenso gut auch noch niedrige Werte erreichen (vor allem einen Patzer). Insofern könnte man hier ebenso sagen das die Möglichkeit von niedrigen Werten nicht die Tatsache würdigen, das man eine viel höhere Chance auf einen Patzer hat. (Nicht das ich das sage, aber das wäre die äquivalente Aussage dazu).
Titel: Re: [Hausregel] Alternativer Sicherheitswurf
Beitrag von: arnadil am 07 Dez 2016, 12:02:05
Kann einer der Befürworter dieser Regel begründen, warum er glaubt, dass der Sicherheitswurf in normalen Situationen dadurch nicht weiter entwertet wird? Ich verstehe dir Argumente nicht. Wenn ich einen Sicherheitswurf mache (außer im Fall von Angsterfüllt), ist mir ein Ergebnis von über 10 doch überhaupt nicht wichtig. Ich will nur die Probe schaffen. Und dafür ist ein durschschnittlich um 1 höheres Ergebnis viel wert.
Also glaubt ihr wirklich, dass jemand den abgewandelten Sicherheitswurf freiwillig (und sogar lieber als den alten) nutzen würde, wenn die Probe nicht automatisch geschafft ist (und dann muss man bekanntlich nicht würfeln)?
Titel: Re: [Hausregel] Alternativer Sicherheitswurf
Beitrag von: SeldomFound am 07 Dez 2016, 12:39:12
@ Arandil

Ich merke gerade anhand deiner Aussage, dass wir aufpassen müssen, nicht mit unserem "So ist es richtig"-Gefühl zu argumentieren.

Machen wir uns bewusst, was die Ziele dieser Alternative sind:

- Abmilderung des Zustands Angsterfüllt
- Höherer Gewinn beim Sicherheitswurf
- Vereinheitlichung mit anderen Würfen (immer 2W10)

Für mich kommt noch hinzu:
- Aufwertung des Mondzeichen "Der Fels"

Alle Argumente, die nicht logisch zeigen, wie diese Hausregel ihren eigenen Zielen wiederspricht sind unnötig und können ignoriert werden, denn sie helfen der Diskussion nicht weiter.

Von daher wende ich mich direkt dem Gegenargument zu, dass die geringe Wahrscheinlichkeit auf hohe Würfe diese Hausregel unnötig machen.

Meine überspitzte Konter: Selbst eine Wahrscheinlichkeit von 0,1% für ein Würfelergebnis über 10 wäre besser als eine Wahrscheinlichkeit von genau 0%!
Titel: Re: [Hausregel] Alternativer Sicherheitswurf
Beitrag von: Cifer am 07 Dez 2016, 13:58:26
Kann einer der Befürworter dieser Regel begründen, warum er glaubt, dass der Sicherheitswurf in normalen Situationen dadurch nicht weiter entwertet wird? Ich verstehe dir Argumente nicht. Wenn ich einen Sicherheitswurf mache (außer im Fall von Angsterfüllt), ist mir ein Ergebnis von über 10 doch überhaupt nicht wichtig. Ich will nur die Probe schaffen. Und dafür ist ein durschschnittlich um 1 höheres Ergebnis viel wert.
Also glaubt ihr wirklich, dass jemand den abgewandelten Sicherheitswurf freiwillig (und sogar lieber als den alten) nutzen würde, wenn die Probe nicht automatisch geschafft ist (und dann muss man bekanntlich nicht würfeln)?
Der neue Sicherheitswurf ist dann interessant, wenn ich bei einem leichten bis automatisch gelungenen Wurf auf keinen Fall einen Patzer in der Probe haben will (->kein Standardwurf), weil ein Misslingen desaströs wäre, aber gegen ein paar EG mehr eigentlich nichts einzuwenden ist, falls sie denn kommen.

@SeldomFound
Zitat
Alle Argumente, die nicht logisch zeigen, wie diese Hausregel ihren eigenen Zielen wiederspricht sind unnötig und können ignoriert werden, denn sie helfen der Diskussion nicht weiter.
Das würde ich so nicht unterschreiben – neben den expliziten Zielen gibt es noch ein paar implizite, die aus dem ursprünglichen Sicherheitswurf abgeleitet werden. Die drei Ziele selbst ließen sich ja auch über "Würfle 2W10, zähle das Ergebnis zusammen und ignoriere dabei die Patzerregeln" erreichen, aber wir sind uns wohl einig, dass das nicht das gelbe vom Ei wäre.


Einen zusätzlichen Pluspunkt sehe ich ansonsten in der schönen Symmetrie mit dem Risikowurf.
Titel: Re: [Hausregel] Alternativer Sicherheitswurf
Beitrag von: Draconus am 07 Dez 2016, 14:29:00
Wie wäre es mit zwei Graphen in einem Koordinatensystem. X ist das mindestens erzielte Ergebnis, Y1 die Chance dafür beim normalen Sicherheitswurf, Y2 die Chance bei Yinans Wurf, beginnend bei X = 1 mit Y1 = Y2 = 100 bis rüber zu X = 20?
Und hier der von Cifer angeregte Graph, ich hoffe ich habe es richtig verstanden.

Dieser Graph zeigt unter anderem sehr deutlich, wie sich die Hausregel auf das Mondzeichen "Der Fels" auswirkt.
Diese Daten hatte ich übrigens bei der Beschreibung vor dem ersten Graphen nicht dabei. Die Chance, dass der gewürfelte Wert höchstens 5 ergibt und man somit überhaupt die Möglichkeit hat, die Mondgabe einzusetzen liegt bei:
Original: 25%
Hausregel: 37%

Und statt einem Würfel der höchstens 5 ist (im Schnitt 3, also genau so viel wie man auch über allgemeine Splittergaben erhält) fügt man einen Würfel hinzu, der häufig sogar über 5 ist.
Titel: Re: [Hausregel] Alternativer Sicherheitswurf
Beitrag von: arnadil am 07 Dez 2016, 15:09:02
Danke, Draconus! Deine statistischen Auswertungen sind echt super hilfreich.

Also ich würde sagen, dass genau der blaue Bauch im mittleren Bereich der Grund ist, warum man Sicherheitswürfe als Spieler wirft. Natürlich gibt es Situationen, da gebe ich dir, Cifer völlig Recht, wo man trotzdem auf EG hofft. Aber meistens nutzt man ihn meiner Erfahrung nach eher, wenn man die Probe einfach nur schaffen und auf keinen Fall verfehlen, geschweige denn verpatzen will.
Ich finde das Mondzeichen Der Fels generell spannend, vielleicht weil ich gerne auf Sicherheit gehe. Jedenfalls aber würde ich es nicht als "Chance" bezeichnen, das Zeichen anwenden zu können, sondern als "Notsituation". Also man verwendet Splitterpunkte ja nur, wenn es sein muss. Ich bin also in aller Regel froh, wenn ich das Zeichen nicht einsetzen muss. Aber natürlich stimmt es, dass man mit dem Mondzeichen häufiger bessere Ergebnisse kriegt.

Im Ergebnis der Diskussion steht für mich:

Pro Hausregel:
- Ergebnisaufwertung von Der Fels
- Geringe Chance auf zusätzliche EG
- Zustand Angsterfüllt nicht mehr ganz so gravierend (Ich sehe nicht, dass das Problem damit wirklich behoben wäre, wenn man da eins sieht, aber es ist sicherlich besser als ohne Hausregel)
- Symmetrie der Würfe (wenn man das als Argument sieht)

Contra Hausregel:
- Abwertung der Kernkompetenz des Risikowurfs --> sicher eine Probe schaffen
- Der Fels muss häufiger eingesetzt werden --> Mehr Splitterpunkte ausgeben, auch wenn es einem gar nicht um EG geht, und wer Der Fels nicht hat, hat halt häufiger "gelitten"

Ich kann nicht sehen, wie das in einer Wertung, die nicht durch negative Spielerfahrungen, etwa mit Angsterfüllt, geprägt ist, zu einer Bewertung zugunsten dieser Hausregel führen kann.

Was ich gar nicht sehe, ist SeldomFounds Argument, dass Argumente, die einen Widerspruch mit den eigenen Zielen aufzeigen, nicht gelten können. Der Sicherheitswurf erfüllt eine spielmechanische Funktion. Wenn ich ihn ändere, will ich vermutlich die grundsätzliche Funktion nicht anrühren. Also sind alle Argumente, die negative Veränderungen in dieser Funktion und allen ihren Auswirkungen aufzeigen, natürlich zu berücksichtigen. Wer natürlich zugunsten willkürlich gesetzter Ziele bereit ist, die ganze Spielmechanik zu ändern, muss auf alle anderen Argumente nicht eingehen, aber das will hier gewiss niemand. Das hat Cifer ja schön dargelegt: Sonst könnte man extremere Regeln finden, die diese Zwecke besser erfüllen.
Als Jurist würde ich sagen, es geht darum, das mildeste Mittel zum Errreichen dieser Zwecke zu finden, sofern man sie für erstrebenswert hält... also die sinnvollen Regelmechaniken möglichst wenig anzurühren und trotzdem zum Ziel zu kommen. Und das scheint mir nicht darin zu bestehen, den Sicherheitswurf in seinem Kernbereich zu entwerten, sondern den Zustand Angsterfüllt und meinetwegen auch das Mondzeichen zu verändern.
Titel: Re: [Hausregel] Alternativer Sicherheitswurf
Beitrag von: Yinan am 07 Dez 2016, 15:15:19
Und das scheint mir nicht darin zu bestehen, den Sicherheitswurf in seinem Kernbereich zu entwerten
Tut die Hausregel ja auch nicht.

Letztendlich haben wir wohl unterschiedliche Vorstellungen davon, was der Kernbereich des Sicherheitswurfes ist.

Ich persönlich habe den Sicherheitswurf immer nur dann genommen, wenn ich den Wurf auch mit einer 1 schaffen würde. Manchmal auch bei einer 2 oder 3, mehr aber auf keinen Fall, einfach weil es sich nicht lohnt da man damit sowieso keine hohen Werte erreichen kann.

Mit der Hausregel ändert sich das. Ich kann den Sicherheitswurf noch im exakt gleichen Bereich verwenden, wie ich ihn vorher benutzt habe und habe nun sogar die Chance, hier auch höhere Werte zu bekommen, was mich persönlich also häufiger dazu anregt, den Sicherheitswurf zu verwenden als es vorher der Fall war.

Ich sehe halt da keine Entwertung, ganz im Gegenteil.
Titel: Re: [Hausregel] Alternativer Sicherheitswurf
Beitrag von: Olibino am 07 Dez 2016, 16:48:25
Für mich ist das Hauptargument für diese Hausregel, dass damit der Sicherheitswurf die selbe Skala (2-20) wie die anderen beiden Wurfoptionen hat. Das ist für mich viel intuitiver als die Originalregel. Warum sollte man, nur weil man auf Nummer sicher geht, 0 % Chance auf ein überdurchschnittliches Ergebnis haben? Eine kleinere Chance, ja. Aber warum 0?

Ich würde sogar ernsthaft die weiter oben angesproche Alternative (die beiden kleinsten von 3 W10) in Betracht ziehen. Damit wäre der Erwartungswert immer noch niedriger als bei den anderen beiden Wurfoptionen, aber nicht mehr so weit entfernt. Der freiwillige Sicherheitswurf würde aufgewertet, der erzwungene Sicherheitswurf (Angsterfüllt) nicht mehr so heftig.
Was würde da dagegen sprechen?

edit: Tippfehler W20 durch W10 ersetzt