Ich kenne mich mit Mantel-und-Degen nicht aus.
Genau aber mich interessiert dennoch: Kann man eine Mantel-und-Degen-Geschichte ohne Mantel und Degen erzählen. Oder zu einer Mantel-Katana-Kung-Fu-Geschichte erweitern?
Der Mantel-und-Degen-Film ist ein Subgenre des Abenteuerfilms. Genretypisch sind akrobatisch choreographierte Degenkämpfe sowie der Widerstand einzelner Protagonisten gegen die Vertreter der staatlichen Obrigkeit. (...) In der Regel treten in Mantel-und-Degen-Filmen ein Held oder mehrere Helden („Swashbuckler“) auf, die Ungerechtigkeiten, Intrigen, Morde mancher Gruppierungen (Adel, Kirche) oder Einzelpersonen (Könige, Kardinäle, Gouverneure usw.) bekämpfen und für das Recht auf Freiheit bzw. Gerechtigkeit eintreten. Diese Helden werden meist als edelmütig, tollkühn, gerecht, selbstlos und intelligent dargestellt, ihre Kontrahenten als macht- und geldgierig, von Hass zerfressen, verschlagen und ebenfalls intelligent.
Der Begriff „Wuxia“ setzt sich aus zwei chinesischen Zeichen zusammen. Wu (武) kann mit „Kampfkunst“, „Kriegskunst“ bzw. „Militär“ übersetzt werden. Xia (俠 / 侠) beschreibt bestimmte Personen, die je nach Kontext als Personkategorie der „Held“, „Abenteurer“, „Söldner“, „Krieger“ oder „(fahrender) Ritter“ interpretiert werden kann. Am gebräuchlichsten ist die Übersetzung von Xia als „(fahrender) Ritter“. In der chinesischen Geschichte wurden solche Person "Daxia" (大俠 / 大侠) / "Xiashi" (俠士 / 侠士) genannt, die das „einfache Volk“ (老百姓, lǎobǎixìng) vor Ungerechtigkeit bzw. Tyrannei durch lokale Schurken beschützten und korrupten Beamten das Handwerk legten. Im Unterschied zum japanischen Samurai ist der chinesische Xia per Definition nicht Teil einer Personengruppe einer bestimmten Gesellschaftsschicht, wie der Samurai in der feudalen japanischen Gesellschaft, der zur Aristokratie gehört, sondern er kann Menschen jeglicher Gesellschaftsgruppe angehören, die den „ritterlichen Geist“ im Handeln und in der Lebensweise widerspiegelt.