Hi!
Auf eine kurze/grobe Vorstellung folgt eine entsprechend kurze/unvollständige Reaktion:
Die hier vorgestellte Variante, die ein übermächtiges Wesen (ich besitze den Monsterband nicht, aber ich schätze mal Monstergrad 4 oder 4+?) mit einem uralten und längst vergessenen Kult verbindet, gefällt mir aber sehr gut.
Beim Lesen sind mir einige Ideen gekommen, die erfindungsreichen Spielern ganz sicher auch kommen würden und die man natürlich berücksichtigen müsste (zum Beispiel, den ollen Umhang einfach aus dem sowieso nicht mehr geschützten Tempel zu stehlen, dem Priester etwas stärker zu zu setzen als vielleicht geplant, eine offene Konfrontation mit Maika wenn sie ihr Spiel durchschauen, etc.).
Aber ich sehe auch Möglichkeiten für Dungeon Crawling-Abschnitte (vllt. ganz altmodisch in den Tempelkatakomben).
So verstehe ich Maika zum Beispiel als relativ rücksichts- und skrupellose Opportunistin. Wie schätzt sie die Gefahr des erwachenden Drachens eigentlich selbst ein?
Und was ist mit Gal Gal? Gammelt er die ganze Zeit nur in der Stadt herum oder ist er die treibende Kraft hinter den Gerüchten?
Und der Priester? Wenn der Glaube an die Göttin schon seit langem nicht mehr gepflegt und ihre Macht erloschen ist, welche Aufgabe sieht er überhaupt noch in seinem Leben? Wieso kümmert er sich überhaupt um den Tempel? Und, regeltechnisch vielleicht interessant, besitzt er überhaupt noch Zugriff auf klerikale Magie, um sich im Notfall verteidigen zu können?
Warum erwacht er aufgrund eines Feuerballs in irgendeiner Mine, aber nicht in den fünfhundert Jahren vorher, in denen sicher auch dann und wann mal Magie gewirkt wurde?
Die offene Konfrontation mit Maika könnte gut der Anstoß dafür sein, warum der Drache erwacht.
Tatsächlich habe ich die Mine als Dungeon Crawler geplant, nur mit dem Twist, dass man nicht Schätze, sondern Hinweise auf einen Drachen jagt (Schuppen, Fussabdrücke, glühende Kothaufen, etc.).
Natürlich können hierbei aufmerksame Abenteurer Widersprüche und dergleichen entdecken. Was eventuell auch dazu führt, dass Maika etwas handgreiflicher wird und zum Beispiel mit Zauberei einen Feueratem vortäuscht, der die Abenteurer angreift.
Maika ist durchaus rücksichtslos, aber nicht übertrieben boshaft. So hat sie tatsächlich abergläubische Angst vor der Strafe durch June, da sie nämlich nicht erkennt, dass der Tempel nicht mehr heiliger Boden und der Priester keine Magie von einem Gott bekommt.
Sie ist aber durchaus bereit, Leute durch Gewalt einzuschüchtern und wenn dabei jemand umkommt, wird sie versuchen, die Schuld von sich zu weisen.
Sofern sie das Erwachen des Drachen überlebt und nicht einfach fliehen kann, mag sie tatsächlich eine nützliche Verbündete sein.
Gal Gal versuchte zuerst den Stadtrat zu überzeugen, dass der Stadt Gefahr droht, aber ohne einen konkreten Beweis kam es nicht mal zu einer Anhörung.
Er wird der Gruppe durch eine verzweiflte Rede auf dem Marktplatz auffallen, wo er allerdings erst belustigt betrachtet, dann mit faulem Obst beworfen wird. Schließlich trifft ihn dabei ein geworfener Stein unglücklich, wodurch er eine Kopfwunde erhält.
Sofern die Gruppe ihn ignoriert, wird er am nächsten Tag beschließen die Minen nach Beweisen zu erkunden. Er wird dabei über Maika und ihr Leute stoßen und gefangen genommen. Dies hinterlässt aber Spuren, welche die Abenteurer finden und verfolgen können (z.B. ein Stück von Gal Gals Kleidung oder Schmuck).
Der "Priester" war von seinem Vorgänger gerettet worden und verbindet viele schöne Erinnerungen mit dem Tempel und kann den Gedanken nicht ertragen, dass der Tempel komplett zu Grunde geht. Er ist der einzige, der sich um den Tempel noch kümmert, der abseits der Stadt liegt, überwuchert von Unkraut, viele Räume verlassen.
Er ist tatsächlich kein wirklicher Priester, sondern war nur eine Novize, der allerdings nicht mehr die Priesterweihe erhielt.
Was hat den Kult derart zersetzt? Der Grund dafür war eine Unterwanderung eines Gefallenen-Kultes, der den June-Kult als Deckmantel nutzte und ihn von innen her zersetzte. Als dies bekannt wurde, folgte eine Hexenjagd, bei der zwischen falschen und richtigen Dienern Junes nicht unterschieden wurde.
Als Fentor zum Kult stieß, gab es nur noch eine Handvoll von Tempeldienern, die aber auch schließlich verfolgt und getötet wurden. Fentor überlebte, da man ihn für einen fehlgeleiteten Jungen hielt und man bei der Untersuchung des Tempels dann doch erkannte, dass dieser unbefleckt war. Diesen Irrtum beschloss man aber mitsamt des Tempels einfach zu ignorieren. Auf der anderen Seite überließ man den Tempel als eine Art "Entschuldigung".
Der Feuermantel ist der einzige Tempelschatz, der bei den Plünderungen von damals nicht gefunden wurde und Fentor hütet ihn wie sein Augapfel.
Ein Nachfolger für seine ewige Wacht zu erziehen, hat der Misanthrop aber schon vor langer Zeit aufgegeben.
Bislang habe ich mir nur überlegt, dass für den Einsatz von Magie innerhalb der Mine es strenge Vorschriften gab, unter anderem um eine Überanspruchung des magischen Feldes in der Nähe eines Vulkans zu vermeiden. Diese haben bislang auch eher unabsichtlich den Drachen ruhig gehalten und tatsächlich mag es aus der Sicht von abergläubisch Bergarbeitern da keinen Unterschied geben. Maika hat allerdings, um ihre Show abzuziehen, diese Vorschriften ignoriert, was entsprechende Folgen dann hat.
Sobald der Drache erwacht ist, gräbt er sich zunächst durch die Minengänge, um das Lager anzugreifen. Wird die Mine eingestürzt von den Abenteurern gräbt er sich einen anderen Ausgang, was der Gruppe mehr Zeit für Vorbereitungen lässt.
Bevor er die Stadt angreift, sucht der Drache nach einer Magmakammer im Vulkan. Durch einen Zauber, der wie "Wasserherrschaft" wirkt, kann er einen Teil des Magmas mitnehmen und es als Schild und Geschoss einsetzen.
Er macht drei Raubzüge pro Tag, für Nahrung und Schätze, wobei er zuerst den Marktplatz und dann die jeweils höchsten Gebäude angreift.
Tatsächlich habe ich die Mine als Dungeon Crawler geplant, nur mit dem Twist, dass man nicht Schätze, sondern Hinweise auf einen Drachen jagt (Schuppen, Fussabdrücke, glühende Kothaufen, etc.).
Das habe ich nämlich schon vermutet, da die Vorlage "Alte Tempelkatakomben" einfach zu gut ist.
Begibt sich Maika denn mit in den Tempel? Hat sie nicht Angst vor der vermeintlichen Weihe? Oder meinst du, wenn die Abenteurer sie anschließend mit Ungereimtheiten konfrontieren?
Was sich noch nicht ganz rund anfühlt ist: Auf der einen Seite hat sie Angst vor göttlicher Rache, auf der anderen Seite zeigt sie sich als relativ einfältig, indem sie glaubt, sie könne sich der gefürchteten Rache entziehen, indem sie Handlanger das Heilige Artefakt stehlen lässt. Wenn sie der Auffassung ist, dass der Tempel unter dem Schutz Junes steht, wieso glaubt sie selbiges nicht auch vom Heiligen Artefakt der June?
Überleben ist ein gutes Stichwort. Zu den Möglichkeiten, das Abenteuer zu bestehen, gehört ja anscheinend auch das erfolgreiche Bekämpfen des Drachen bzw. dessen Vertreibung. Da wüsste ich gern, auf welchen Heldengrad du da mit dem Abenteuer abzielst und welche Möglichkeiten der Verteidigung du da vorsiehst. Interessant fände ich zum Beispiel ein Punkte-Sammel-System, wie es z.B. bei "Heulen des Windes" verwendet wurde.
Es lässt sich leicht erklären, warum ein einzelner Priester sich nicht leicht tut, von seinem Lebenswerk abzulassen, aber was ist mit den Generationen von Priestern vor ihm? Zweihundert Jahre lang keinen Kontakt zur eigenen Gottheit, keine spirituelle Magiewirkung usw. lassen sich IMHO schlecht erklären. Die Priesterschaft müsste sich eigentlich längst aufgelöst haben, denke ich.
Eventuell kann man hier eine unnötige Komplikation rausstreichen und den Plot an anderer Stelle flexibler gestalten. Oder du schaffst es, die Spieler/Charaktere irgendwie von ihrem Einfluss wissen zu lassen, da das ja nicht unbedingt offensichtlich ist, wenn sie vom Ausbruch des Drachen gar nichts ahnen.
Hier gibt es natürlich die Möglichkeit, das Artefakt irgendwie zu benutzen (z.b. nachdem man es umgewidmet hat). Das macht es aber auch zum Flaschenhals.
@Magische Linien im Vulkan
Also kreuzen sich dort zwei Linien? Einmal Feuer und einmal Erde?
@Vargischer Diener
Löst ein paar Probleme, ja. Jedoch gebe ich zu bedenken, dass du dann jetzt drei aktive NSC hast, die du ggf. permanent (im Hintergrund) handeln lassen und koordinieren musst. Wenn sie die Charaktere begleiten, ist es ja nicht so schlimm, aber sie haben ja auch ihre eigenen Agenden.
@Drache erwacht ja nach eingesetzten Fokuspunkten
Nette Idee, da solltest du dir aber noch überlegen, ob die Staffelungen so wirklich Sinn machen. Wer wird außer Maika denn in der Mine, in der es eigentlich strikt verboten ist, Magie einsetzen? Ich vermute, die meisten Abenteurer werden Maika sehr nachdrücklich davon abhalten, bevor sie überhaupt die 25 Punkte ausgegeben hat.
@Fallen um den Tempel herum
Ich bin ja ein Freund von Fallen und finde, die gehören einfach in einen ordentlichen Dungeon. Aber ich finde, es ist nicht glaubhaft zu vermitteln, wie ein altersschwacher Alb alleine einen Baum gefällt, hochgehievt und an Seilen drapiert hat, vom Verstecken ganz zu schweigen.
Wenn es also Fallen sein sollen, würde ich mich auf einfachere Sachen beschränken. Vielleicht ist der gute Priester ja auch ein leidenschaftlicher Hunde-, Wespen-, Falken-, oder Giftspinnen-Züchter und hat seinen lieben Tierchen den einen oder anderen Trick beigebracht. Ansonsten würde ich mich für ihn auf einfache Schling- und vielleicht Giftfallen konzentrieren und allzu ewok- oder Indiana Jones-mäßiges eher vermeiden, zumindest bei so einem NSC.