"Eine vergessene Schuld ist immer noch unbezahlt."
Sprichwort der Durghach
Der Winter hält Tir Durghachan fest in seinen eisigen Krallen und der Hausmond nähert sich seinem Ende. Vier höchst unterschiedliche Reisenden sind auf dem Weg zurück nach Catley, um eine dringend erwartete Arznei abzuliefern. Der letzte Pass, den es noch zu überwinden gilt, ist witterungsbedingt unpassierbar und so stranden die vier in dem Dorf Nir Aetas, dessen Bevölkerung sie freundlich aufnimmt und ihnen in einem Gästehaus Unterschlupf gewährt. Sie bieten sogar an, die Reisenden an einem der kommenden Tage über die Berge führen, doch vorher wollen die Einheimischen allerdings noch das Fest der längsten Nacht begehen, das in der Nacht vom 25. auf den 26. Hausmond stattfinden wird... und gerade in dieser Nacht sollte man in diesem Tal nicht durch die dunklen Wälder streifen.
Das Dorf erstrahlt in seinem schönsten Glanz und die Reisenden wurden in einem kleinen Gästehaus im Dorf untergebracht. Die Menschen haben sich ebenso fein herausgeputzt und alles freut sich schon auf die Feierlichkeiten, im Zuge derer bis zum Morgengrauen getanzt, geschlemmt und gefeiert werden wird. Je lauter und ausgelassener, desto besser. Denn dann bleiben ungebetene Gäste fern... Dicke Schneeflocken rieseln vom Himmel herab, ein kalter Wind fegt durch das Dorf, die Sonne beginnt sich langsam hinter der Rand der Welt zu schieben. Der Abend bricht heran und natürlich sind auch die Fremden als Gäste zu den Feierlichkeiten geladen.
Schönen guten Abend.
Da ich am Abend des 25.12 heuer nichts vorhabe, werde ich kommenden Freitag auf der Drachenzwinge (http://www.drachenzwinge.de/forum/index.php?topic=94937.0) einen nachweihnachtlichen Oneshot anbieten (eigenes, kleines AB). Es geht ins tiefverschneite Tir Durghachan und die kleine Einführung oben wird die Abenteurer in das Geschehen werfen. Ein Spielbericht wird natürlich am 26. Dezember folgen, ich wollte allerdings diesen Oneshot dafür nutzen, auf die Drachenzwinge aufmerksam zu machen. Gerade wenn man im eigenen Umfeld keine Leute zum Spielen findet (oder man sehr spontan Lust auf eine Runde Splittermond bekommt), bietet die Drachenzwinge die Möglichkeit, dies doch zu tun. Nebenbei freuen wir uns natürlich über einen jeden Splittermondspieler, der auf der Drachenzwinge zu finden ist. Mittlerweile gibt es auch schon ettliche Gruppen und Oneshots werden auch sehr regelmäßig angeboten. Gespielt wird über das zwingeeigene Teamspeak werden. Sollte also jemand Lust darauf haben, kommenden Freitag von 18:00 bis (voraussichtlich 22 Uhr), eine Runde Splittermond zu lauschen... Zuhörer sind jederzeit gerne willkommen. Alles was ihr dazu braucht, sind ein funktionierendes Headset und Teamspeak.
Das Drachenzwinge-TS ist über den Server drachenzwinge.de zu erreichen, ein Passwort gibt es nicht. Setzt einfach ein Z vor euren Teamspeak Nick (bedeutet nichts weiter als Zuhörer) und schaltet euer Mikro stumm. Ich werde ab 17:45 im TS zu finden sein (dort heiße ich ebenfalls Caleb). Schreibt mich einfach an und ich ziehe euch in den Spielraum. Sollten Fragen bestehen, können die natürlich jederzeit hier gestellt werden. Vielleicht hat ja jemand Zeit und Lust an diesem Abend, es würde mich/uns freuen.
Abschließend noch kurz zu den vier bereits oben erwähnten Reisenden, einer sehr illustren Gruppe aus den unterschiedlichsten Gegenden von Lorakis:
1.) Gaela Fischfängerin von der Nordstern: Seealbische Heilerin
2.) Kaias Choluntar: Räuber aus der Jogai Tundra
3.) Manuakao: Stammeskrieger aus Arakea
4.) Sebah Daryadoh: Diplomatin, Spionin, Tänzerin aus Pash Anar
Beste Grüße, Caleb
"Frau hinterm Schleier, so lieblich und schön.
Hol mich nicht aus dem Bette, will meine Eltern wiedersehn.
Frau hinterm Spiegel, so lieblich und zart,
hol mich nicht aus unsrem Haus, Leid bleibt meinen Eltern erspart.
Und holst du mich doch, so sorg gut für die daheim.
Frau in den Schatten, verspreche auch artig zu sein."
Kinderreim aus Tir Durghachan
Die Geschichte vom Raben und vom Wolf - was einst geschah:
Vor etwa 100 Zyklen lebten die Menschen eines Dorfes mit dem Namen Kor Dhûn (Wolfsheim) zufrieden in einem kleinen Tal in Tir Durghachan. Auch wenn das Leben hart und entbehrungsreich war, brachten es die Menschen zu Wohlstand und lebten in Zufriedenheit. Die Tochter des Clanoberhauptes, schön und von allen verehrt, erreichte in einem sehr milden Sommer das heiratsfähige Alter und ihr Vater wachte eifersüchtig über sie und schlug viele Angebote von Verehrern aus, da er einen eigenen Favoriten auserchoren hatte. Doch wie die Liebe so ist, verliebte sich die Tochter in einen jungen Fallensteller und dieser in sie. Ihrem Vater war die Wahl seiner Tochter nicht wohlhabend genug und so verbot er ihr den Umgang mit ihm. Verliebte Herzen sind allerdings taub für solche Verbote und so beschlossen die beiden das Dorf zu verlassen und ihr Glück an einem anderen Ort zu suchen. Doch ihr Vater bemerkte die Flucht und schickte seine besten Krieger hinter den beiden her. Verzweifelt wehrten sich die beiden Verliebten, gegen die äxtebewehrten Krieger hatten sie allerdings keine Chance. Der junge Mann wurde vor den Augen seiner Geliebten erschlagen und in seinem eigenen Blute im Wald liegengelassen und seinem Schicksal überlassen.
Doch der Unmut über diese Bluttat kochte im Dorf hoch und viele verfluchten das Clanoberhaupt für diese Tat. Um unnötiges, weiteres Blutvergießen zu vermeiden, besschloss eine stattliche Zahl von Familien den Wölfen den Rücken zu kehren und ein eigenes Dorf zu gründen....Nir Aethas, den Rabenhorst. Wolf und Rabe hatten sich getrennt.
Das neue Dorf wurde im selben Tal gegründet und nur die erste Zeit schafften es beide Dörfer in friedlicher Koexistenz zu leben. Bald schon kochte die Wut und der Hass von neuem auf und Krieg und Tod suchten das Tal für viele, viele Jahre heim. Das Tal drohte in einem See aus Blut zu ertrinken. Nir Aetas hielt sich lange Zeit tapfer, konnte aber auf Dauer gegen die zahlenmäßige Überlegenheit der Krieger aus Kor Dhûn nicht auf Dauer bestehen. So trug es sich zu, dass in der längsten Nacht des Jahres, kurz vor der unvermeidbaren Niederlage, der Gefeite der Raben eine Bitte an die Spiegelkinder sannte... voller Verzweiflung rief er die alten Mächte des Landes hinter dem Schleier an. Dieser Ruf des Raben blieb nicht ungehört. Im Morgengrauen nach der längsten Nacht zog dicker Nebel über das Dorf der Raben, so dicht, dass man die eigene Hand vor Augen nicht mehr sehen konnte. Riesige Gestalten öffneten das Tor und viele unsagbar grauenhafte Wesenheiten strömten in das Dorf. Aus ihrer Mitte erhob sich die wunderbare Gestalt einer Frau, welche komplett aus Eis bestand. Die Herrin Schneeflocke war selbst erschienen, mitsamt ihrem Gefolge hatte sie ihren Weg in das Dorf der Raben gefunden. Sie fragte nach dem Begehr der Sterblichen und diese antworteten: "Wenn ihr unsere Feinde zermalmmt, werden wir euch ewig dankbar sein und selbst unser Wertvollstes soll euch auf immerdar gehören."
Die Herrin Schneeflocke lächelte und antwortete: "So soll es sein. Wir werden eure Feinde vernichten und ihr überantwortet uns euren wertvollsten Besitz." Ihr Finger wies auf ein kleines Mädchen, welches ängstlich an der Seite ihres Vaters, das Clanoberhaupt der Raben, stand. Dieser schrie entsetzt auf und bat um einen anderen Preis, doch die Herrin blieb hart. Den eigenen Untergang vor Augen händigten die Raben das Kind aus. Die Herrin fuhr darüber hinaus fort: "Und da ihr viel von uns verlangt, höret dies. So lange kein Frieden in diesem Tal herrscht, werden wir im Morgengrauen der längsten Nacht kommen und ihr werdet uns ein weiteres Kind geben. Ihr werdet leben, eure Feinde werden tot sein. Besiegelt diesen Handel mit eurem Blute und der Sieg wird euer sein."
In ihrer Verzweiflung willigten die Raben ein. Der Nebel verschwand, dass Kind des Clanoberhauptes ebenso.
Man erzählt sich noch heute bei den Raben, dass die Schreie der Wölfe den ganzen restlichen Tag im ganzen Tal zu vernehmen waren. Man schickte Kundschafter aus und fand das Dorf der Wölfe komplett zerstört vor. Die meisten Bewohner waren getötet worden und nur wenige schienen mit ihrem Leben davon gekommen zu sein und hatten das Tal verlassen.
Und so wird auch noch heute im Dorf der Raben das Fest der Längsten Nacht begangen, an dessen Ende, wenn sich die Sonne über den Rand der Welt schiebt, ein Rabenkind in die Welt hinter dem Schleier verschwindet und nie wieder gesehen wird. Pakte mit der schönen Familie sind von Bestand, der menschliche Hass ebenso.