Splittermond Forum

Regeln => Allgemeine Regelfragen => Thema gestartet von: SeldomFound am 05 Apr 2015, 14:44:33

Titel: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: SeldomFound am 05 Apr 2015, 14:44:33
Aufgrund der Diskussion im "Eskalation von Giftwirkungen"-Thread (http://"http://forum.splittermond.de/index.php?topic=2907.0") muss ich hier mal kurz Luft ablassen:



Ich mag da jetzt ein wenig überempfindlich sein, aber Loki und Avalia, ist euch klar, dass eure Kritik (so objektiv sie auch gemeint sei) ungefähr so herüber kommen kann: "Wir haben diesen einen speziellen Fehler gefunden, der beweist, dass der Regel-Autor im Allgemeinen schlecht ist."

Regeln sind niemals perfekt. Die "Original-Regel" folgt einfach der Idee, dass alle Proben in Splittermond einheitlich erfolgen. Die Regeln bezüglich der Verstärkung von Giften mit Stufen ist einfach und simpel. Sie ist eben nur in diesen einen speziellen Fall für den Spieler tödlich gewesen!

Regelwerke können und sollen nicht eine Antwort für jede erdenkbare Möglichkeit bereithalten. Sie sind ein Werkzeugskasten und ich würde mir, bevor man sagt "da mach ich jetzt eine Hausregel" mir erstmal darüber Gedanken machen, wie häufig diese Situation wirklich vorkommen kann! Denn ansonsten hat man Regeln über Regeln, die aber fast so gut wie nie zum Einsatz kommen!

Himmel, das Tolle am Pen&Paper ist es doch gerade, dass es ein Zwischeninstanz gibt, zwischen den Regeln und dem Spiel, die eben auf die Situation kreativ und flexibel reagieren kann, nämlich ihr, die Spielleiter!


In diesem Falle möchte ich einfach mal ganz allgemein die Frage stellen: Ab wann haltet ihr Hausregeln für sinnvoll?

Ich persönlich, bin damit eben extrem vorsichtig, da ich lieber gerne improvisiere, wenn dann die entsprechende Situation passiert. Nur wenn ich eben feststelle, dass da wirklich konsequent immer wieder und wieder dasselbe Problem mit einer Regel auftaucht, würde ich eine Hausregel einführen.
Titel: Re: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: Cifer am 05 Apr 2015, 15:26:37
@SeldomFound
Zitat
Ich mag da jetzt ein wenig überempfindlich sein, aber Loki und Avalia, ist euch klar, dass eure Kritik (so objektiv sie auch gemeint sei) ungefähr so herüber kommen kann: "Wir haben diesen einen speziellen Fehler gefunden, der beweist, dass der Regel-Autor im Allgemeinen schlecht ist."
Kannst du das grad mal anhand eines Zitats darlegen? Ich habe in dem Thread nichts gelesen, was ich ohne arge Verrenkungen so interpretieren würde - im Gegenteil, die mitgelieferte Erklärung war ja einfach, dass das wohl im Testing durchgerutscht ist, ein implizites "Kann jedem mal passieren."

Dass hingegen die Regel, die als einzige mir gerade bekannte Regel beliebige Mengen von Zustandsstufen für jeweils einen EG verteilen kann, nicht ganz ausbalanciert ist, würde ich so durchaus unterschreiben. Schau mal ins Regelwerk, ob du noch irgendwo Schaden findest, der so unglaublich stark mit den EGs eines Wurfs skaliert, wie es hier der Fall ist - meist kann man entweder nur einmalig eine Zustandsstufe auf einen Angriff draufsetzen (etliche Zauber) oder bekommt nur ein bis zwei Punkte mehr pro EG (Angriffe ohne/mit Wuchtig).


Was Hausregel vs "Improvisation" angeht, würde ich erstmal nach dem Unterschied zwischen beiden fragen. So wie du das gerade ausdrückst, klingt das irgendwie so, als sei Improvisation das gleiche wie eine Hausregel ("Wir wenden jetzt nicht die Regelung im Buch an, sondern machen X"), nur weniger konsistent, weil sie nur für das eine Mal gilt. Da ich ein Fan einer möglichst konsistenten Spielwelt bin, würde ich das nur dann der festen Hausregel vorziehen, wenn abzusehen ist, dass die Situation nicht mehr als zwei-, dreimal in der gesamten Kampagne vorkommen wird.
Titel: Re: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: sylanna am 05 Apr 2015, 16:16:15
Ich denke, dass du da was in den falschen Hals gekriegt hast. Niemand hat versucht die Autoren schlecht zu machen.

Das mit den Giftregeln ist ein klassischer Fall von shit happens. Wie sich herausstellte wurde bei der Regelanwendung nichts falsch gemacht, sondern die Giftregeln sind in diesem Fall broken. Darauf und auf den negativen Beigeschmack der Sonderregel wurde hingewiesen.

Dieser Fall kommt noch nur bei einem Gift vor. Wenn aber nicht darauf hingewiesen wird, kann das Problem oefter auftreten und neue Gifte werden automatisch dasselbe Problem haben. Die Existenz dieses einen Giftes sorgt dafuer, dass die "Originalregel" fuer viele fuer die Katz ist, da ich mir eher nicht vorstellen kann, dass Gruppen je nach Gift unterschiedliche Regeln anwenden wollen.

Ja, Regeln muessen nicht fuer alles eine Antwort haben. Aber Regelelemente, die das Regelwerk selbst anbietet sollten doch bitte mit den dafuer vorgesehenen Regelmechanismen sinnvoll anwendbar sein.

Bis dieses Gift oder die Regeln "repariert" sind, verzichtet man entweder auf das eine oder das andere bzw. hausregelt es. Ich kann ea durchaus verstehen, wenn es Gruppen gibt, die gerne Varianz bei Giftwirkung haetten und nicht auf das Gift verzichten wollen.
Titel: Re: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: SeldomFound am 05 Apr 2015, 16:33:28
Ja, ich habe etwas in den falschen Hals bekommen. Peinlich, doch ist mir nun passiert.

Allerdings, wenn ihr eure Meinung über die Eskalation von Gift schreibt, wäre es vom Vorteil, dies in dem entsprechenden Thread zu tun.

Ansonsten vielen Dank für eure Beiträge.

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Titel: Re: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: Askat am 05 Apr 2015, 23:17:41
ich habe ganz allgemein noch kein perfektes Regelwerk von irgend einem P&P gesehen.
Degenesis, SR, DSA, Splittermond und noch 2-3 andere hatten alle ihre Stärken und Schwächen.

Auch hängt es stark von der Gruppe ab, ob eine Schwäche als störend wahrgenommen wird oder nicht. In unserer Gruppe wollten 2 Leute eine Dose spielen und haben sich inzwischen beide eine Magierin gänzlich ohne Eisenrüstung zusammengebaut, weil die Dosen uns keinen Spaß gemacht haben. Selbst mit versuchten Hausregeln zu den RS Werten, die einer ausprobiert hat, sind wir auf keinen Grünen Zweig gekommen.

Anderes Beispiel das neue Degenesis Regelwerk, in dem die Würfelproben in der ersten Runde extrem frustrierend waren, haben wir direkt am Ende des ersten Abends eine Hausregel eingeführt, um diesen Makel abzuschwächen. (wir waren uns einig, dass das alte System besser war)

Hausregeln sollten nicht das komplette Regelwerk umschreiben, sie sollten die Spielmechaniken einfach ein wenig der Gruppe anpassen. Grundsätzlich spiele ich gerne mit den Ursprungsregeln, aber es gibt einfach Sachen, die man völlig anders als der Regelerschaffer sieht und dann greife ich lieber in die Regeln ein, als das Spiel nicht mehr zu spielen, weil es mir keinen Spaß macht.
Titel: Re: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: Alagos am 06 Apr 2015, 08:52:08
Hausregeln sollten nicht das komplette Regelwerk umschreiben, sie sollten die Spielmechaniken einfach ein wenig der Gruppe anpassen. Grundsätzlich spiele ich gerne mit den Ursprungsregeln, aber es gibt einfach Sachen, die man völlig anders als der Regelerschaffer sieht und dann greife ich lieber in die Regeln ein, als das Spiel nicht mehr zu spielen, weil es mir keinen Spaß macht.
Auch das kann man machen. Es gibt im DSA Bereich sogar mehrere Gruppen, bei denen Hausregeln nach und nach zu einem eigenen Regelwerk geführt haben. Ich finde nicht, dass da was gegen spricht.

In meinen Gruppen gibt es zwei Arten von Hausregeln:

1. Vereinfachungsregeln für komplizierte Situationen. Ein Beispiel wäre da der Reiterkampf in DSA, den wir in meiner Gruppe massiv(!) vereinfacht haben.

2. Ausbauregeln für bestimmte Charaktere. Auch hier wieder DSA: Ich habe eine relativ große Liste an verschiedenen Kampfstilen, die jeweils leicht andere Boni haben. Außerdem ein paar zusätzliche Kampfsonderfertigkeiten.

Aber wie es bereits gesagt wurde: Das perfekte Regelwerk gibt es nicht. Es gibt Regelwerke, die für eine bestimmte Gruppe perfekt sind. Und sollten sie das nicht sein spricht für mich wirklich gar nichts gegen Hausregeln.
Titel: Re: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: Weltengeist am 06 Apr 2015, 09:50:37
Hausregeln sollten nicht das komplette Regelwerk umschreiben, sie sollten die Spielmechaniken einfach ein wenig der Gruppe anpassen.

Genau das. Spontan fallen mir drei Gründe für Hausregeln ein:
Dass eine Sammlung von Hausregeln gleichbedeutend mit Kritik am Regelwerk wäre, wäre mir dagegen neu.
Titel: Re: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: SeldomFound am 06 Apr 2015, 11:52:09

Dass eine Sammlung von Hausregeln gleichbedeutend mit Kritik am Regelwerk wäre, wäre mir dagegen neu.

Das ist auch eigentlich nicht das, was ich aussagen wollte, doch ich kann verstehen, warum es so herüber kommt.

Auf jeden Fall vielen Dank nochmals für eure Eindrücke und eigentlich kann ich diesen durchaus zustimmen. Ich denke mein Problem war, dass ich manchmal das Gefühl hatte, dass für sehr spezifische Situationen nach Regeln verlangt wurde, was ich als zu kompliziert empfand.

Ich verstehen zum Beispiel sehr gut, warum jemand Hausregeln einführt, die versuchen, dass Balancing zwischen Akrobat und Rüstungsträgern an den Geschmack der Gruppe anzupassen.

Nun, ich bin aber auch ein begeisterter Con-Spielleiter. Wenn ich jetzt mehrere Spieler am Tisch habe, die alle an unterschiedlichen Hausregeln gewöhnt sind, wie gehe ich damit am besten um?
Titel: Re: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: Askat am 06 Apr 2015, 12:20:39
In solchen Fällen ganz klar, auch ruhig am Anfang, sagen: "Da wir keine eingespielte Gruppe sind, halten wir uns an die Grundregeln, wobei im Zweifelsfall der Meister, also ich, die endgültige Abwicklung der Situation bestimmt."

Wer damit ein Problem hat, sollte generell kein P&P spielen.
Wenn ich mit einer neuen Gruppe spiele, taste ich mich auch erst einmal vor, wie der Geschmack der anderen ist. Auch kann man dem Meister ja Vorschläge machen, wie man eine Situation vernünftig lösen könnte. Meine werden öfter mal dankend angenommen, weil der Meister die Idee in dem Moment nicht hatte. Generell würde ich der Gruppe einen kurzen Moment der Diskussion gönnen und jedem gewähren kurz seine Einschätzung der Situation darzulegen. Oft löst sich damit die Lage, wenn man einfach den Mehrheitsentscheid sprechen lässt. Weigert sich ein Spieler dies anzuerkennen, weil er die anderen nicht von seiner Sicht überzeugen kann, dann verlässt er eben den Tisch.
Titel: Re: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: wusch am 06 Apr 2015, 13:05:41
Naja, mit einer solchen "Mach mit oder geh" Einstellung macht man es sich meiner Meinung nach zu einfach. In einer Gruppe in der man gut zusammen spielt, sollte man sich natürlich auch der Mehrheit beugen können aber es dann per Zwang durchzudrücken und keinen Kompromiss zu versuchen ist auch falsch.
Titel: Re: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: Wolfhunter am 06 Apr 2015, 13:33:33

Naja, mit einer solchen "Mach mit oder geh" Einstellung macht man es sich meiner Meinung nach zu einfach. In einer Gruppe in der man gut zusammen spielt, sollte man sich natürlich auch der Mehrheit beugen können aber es dann per Zwang durchzudrücken und keinen Kompromiss zu versuchen ist auch falsch.
So verstehe ich Askats Post aber nun wirklich nicht *staun*
Titel: Re: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: Weltengeist am 06 Apr 2015, 14:25:22

Naja, mit einer solchen "Mach mit oder geh" Einstellung macht man es sich meiner Meinung nach zu einfach. In einer Gruppe in der man gut zusammen spielt, sollte man sich natürlich auch der Mehrheit beugen können aber es dann per Zwang durchzudrücken und keinen Kompromiss zu versuchen ist auch falsch.
So verstehe ich Askats Post aber nun wirklich nicht *staun*

Ich auch nicht. Aber vielleicht geht wusch ja wirklich auf eine Con und diskutiert erstmal eine Stunde lang die Hausregeln? ;D
Titel: Re: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: Jens_85 am 06 Apr 2015, 14:28:27
Wozu eine Stunde diskutieren, wenn man die anderen einfach eine halbe Stunde lang das ausgedruckte Büchlein lesen lassen kann ;D

Nein aber ich finde Hausregeln durchaus sinnvoll in den Teilen wie du sie geschrieben hast, Weltengeist - nur bei Spontanrunden ist das natürlich eine Sache, die man vorher ankündigen sollte. Obwohl ich versuche, bei Spontanrunden auf Hausregeln zu verzichten, so gut es eben geht...
Titel: Re: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: wusch am 06 Apr 2015, 19:44:19

Naja, mit einer solchen "Mach mit oder geh" Einstellung macht man es sich meiner Meinung nach zu einfach. In einer Gruppe in der man gut zusammen spielt, sollte man sich natürlich auch der Mehrheit beugen können aber es dann per Zwang durchzudrücken und keinen Kompromiss zu versuchen ist auch falsch.
So verstehe ich Askats Post aber nun wirklich nicht *staun*



Ich auch nicht. Aber vielleicht geht wusch ja wirklich auf eine Con und diskutiert erstmal eine Stunde lang die Hausregeln? ;D

Ich habe mich jetzt nicht auf Cons bezogen, denn die sind eher ein Sonderfall auf dem sehr selten Hausregeln verwendet werden.
Zumindest auf der einen Spiele ich immer Prinzipium, ein Spiel das noch in Entwicklung ist und da der Autor es leitet ist jede Hausregel automatisch offiziell. :D
Titel: Re: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: barbarossa rotbart am 06 Apr 2015, 20:10:47
Ich halte Hausregeln häufig für überflüssig. Es mag Fälle geben wo sie wirklich sinnvoll sind, weil z.B. die Regel an einer bestimmten Stelle schlecht durchdacht sind oder weil eine andere Regeledition etwas besser gelöst hat, aber sie sollten trotzdem die Ausnahme bleiben, denn Hausregeln haben häufig das Problem, dass sie nicht sonderlich ausgewogen sind, besonders dann, wenn man sie selbst entwickelt hat und nicht von einer anderen regeledition entnommen hat. Manche Regel, über die man jetzt vielleicht schimpft und deshalb ändern will, hat vielleicht ihren Grund. Es gibt nichts schlimmeres, als ein einfaches System so mit Hausregeln zu überladen, dass das System nicht mehr einfach ist.
Und auf Cons haben mMn Hausregeln nichts zu suchen!
Titel: Re: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: Jens_85 am 06 Apr 2015, 21:19:29
Deine Meinung in allen Ehren, aber wer auf einer Con ein Abenteuer anbietet, darf auch über die Regeln gebieten. Das gilt vor allem für die vorgeschlagenen Extraregeln im GRW (wie zum Beispiel, dass niemand Splitterpunkte hat oder die Regeneration einfach wesentlich langsamer ist), aber eben auch für echte Hausregeln.

Sowas habe ich zwar noch nicht erlebt, aber grundsätzlich darf das schon passieren. Man sollte es als SL nur vorher ankündigen.
Titel: Re: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: Cifer am 06 Apr 2015, 21:27:52
Ich würde in so einer Situation mich auf jeden Fall auf kleinere und schnell zu merkende Hausregeln beschränken und diese idealerweise auch zur Abstimmung stellen, wenn nicht entweder mein Spielspaß oder das Gelingen des Abenteuers absolut daran hängen. Ein absolutes Hausregelverbot auf Cons sehe ich allerdings auch als unsinnig an. Ich würde zum Beispiel behaupten, dass 99% aller DSA-Conrunden Ausdauer im Kampf weglassen, ohne dass ein Aufschrei der Spielerschaft erfolgt.
Titel: Re: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: Jens_85 am 06 Apr 2015, 21:29:17
Wobei das doch eigentlich keine Hausregel ist. Das ist mehr eine verbreitete Anpassung des Systems - der Aufschrei würde wahrscheinlich eher kommen, wenn jemand diese Regeln mal benutzt.
Titel: Re: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: Cifer am 06 Apr 2015, 21:30:34
Letzteres ist ganz sicher der Fall, aber die Trennung zwischen "Hausregel" und "verbreitete Anpassung des Systems" scheint mir nicht eben eine scharfe zu sein.
Titel: Re: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: Weltengeist am 06 Apr 2015, 22:40:37
Ich habe mich jetzt nicht auf Cons bezogen,

Askat aber schon, und dein Posting steht direkt hinter seinem und liest sich wie eine direkte Entgegnung. Daher die Verwunderung einiger Forenteilnehmer über deinen Beitrag. Wenn du das so nicht gemeint hast, ist ja alles bestens.
Titel: Re: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: barbarossa rotbart am 06 Apr 2015, 23:16:24
Das Weglassen einer Regel ist in der Regel keine Hausregel, außer es handelt sich um eine Grundregel. Gerade bei DSA waren viele Regel doch optional.
Titel: Re: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: Jens_85 am 07 Apr 2015, 11:31:36
Die Diskussion fangen wir hier am besten gar nicht erst an ;D Die wurde schon zu oft woanders geführt. Wir sollten uns vielleicht auf gut designte Systeme (hat da wer einen Vorschlag? ;D )  beziehen, die nicht in ihrer Grundprämisse kaputt sind ;)

Aber wo Hausregeln noch (mMn) sinnvoll sind außer in festen Gruppen, kann ich auch nicht sagen. Auf Cons finde ich sie (obwohl ich nichts gegen sie habe) weniger sinnvoll und welche anderen Formen gibt es denn noch?
Titel: Re: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: sylanna am 07 Apr 2015, 11:47:04
(hat da wer einen Vorschlag? ;D )
Sowas gibts? xD
Ich habe bisher DSA3, DSA4.1, PF, D&D4, SR4 und SR5 gespielt und kann von keinem dieser Systeme sagen, dass es nicht kaputt ist...
Ein System mit so wenigen Bugs wie Splittermond ist mir bisher noch nicht untergekommen. Ich hoffe, dass das nicht nur daran liegt, dass es erst ein Regelwerk hat. Einfluss vorheriger Editionen ist bei SM ja auszuschliessen.
Titel: Re: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: barbarossa rotbart am 07 Apr 2015, 12:10:53
Bei Pathfinder sollte man nicht vergessen, dass es auf D&D 3.5 und folglich auch auf D&D 3rd Edition basiert. Durch diese Regelevolution sind schon einige Bugs verschwunden. Und man hat eine Beta gemacht, die ebenfalls Bugs beseitigt hat.
Bei SpliMo liegt die geringe Anzahl von Bugs wohl eher an der erfolgreichen Beta als an der Anzahl von Regelwerken.
D&D4 ist verbugt, weil man gezwungen war ein Regelwerk zu erstellen, welches nicht mit der Vorgängeredition kompatibel war. Hasbro war nämlich verärgert, dass WotC die OGL geschaffen hat und deshalb das Regelwerk von jedem genutzt werden konnte ohne etwas dafür zu zahlen (was auf langer Sicht D&D gerettet hat).
Titel: Re: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: The Envoy am 07 Apr 2015, 12:57:55
Ich will da nochmal eine Frage in den Raum werfen:

Hausregeln sind Anpassungen an allgemeinen Mechaniken (z.B. Würfelmechaniken), allgemeiner Handhabung gewisser Situationen und so weiter. Soweit klar.

Denkt ihr, dass neue Inhalte, die auf Bestehendem aufbauen und an den Regelmechaniken an sich nichts anpassen - zum Beispiel neue Zauber- auch Hausregeln sind?
Titel: Re: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: Cifer am 07 Apr 2015, 13:03:43
Würde ich so sehen, ja. Wobei ich jetzt allgemein nicht sonderlich viel Gewicht auf die begriffliche Trennung zwischen "neuen Inhalten", "Systemanpassungen", "Hausregeln" und "Hamburgern" lege (okay, bei Hamburgern vielleicht schon).
Titel: Re: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: barbarossa rotbart am 07 Apr 2015, 13:21:39
Neue Inhalte und Systemanpassungen sind keine Hausregel. Hausregel sind nämlich oft ungetestet und unausgewogen und häufig auf den Spielstil einer bestimmten Gruppe ausgelegt. Auch ersetzen Hausregel häufig bestehende Regeln.
Neue Inhalte ergänzen nur bestehende Regeln. Sie müssen aber auch getestet sein, sonst können sie mehr Schaden anrichten als irgendwelche obskuren Hausregeln.
Systemanpassungen mögen zwar wie Hausregeln bestehende Regeln ersetzen, machen dies aber nur, um das System an einen anderen Hintergrund anzupassen, bei dem bestimmte Regeln einfach unpassend sind.
Titel: Re: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: Loki am 07 Apr 2015, 13:25:51
Für mich sind neue Inhalte, Systemanpassungen und Hausregeln alles das selbe, in dem Sinne, dass sie einer Absprache bedürfen. Ich würde als Spieler einem neuen SL nicht einfach meinen Zauberer mit 5 neu erdachten Zaubersprüchen vor die Nase setzen, sondern im Detail erklären, wieso ich der Meinung war, dass die Zaubersprüche (oder das neue Kulturmodul oder die neue Kreaturenkategorie oder die neue Stärke) denn aus meiner Sicht notwendig war und bin da natürlich auf seine Zustimmung angewiesen. Selbiges erwarte ich als SL auch von neuen Spielern. Insofern sehe ich da keinen Unterschied zwischen den genannten Modifikationen. Alles, was vom Regelwerk abweicht und nicht in den Interpretationsfreiraum schwammiger Regeln fällt, muss abgesprochen werden und hat bis zur Freigabe durch den SL den Status einer Hausregel (die zumindest bei mir meist nur eine Formsache ist).
Titel: Re: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: Yinan am 07 Apr 2015, 13:45:01
Ich würde alles als "Hausregel" bezeichnen, das dafür sorgt, das man vom bestehenden System abweicht.
Dazu gehören neue Inhalte, veränderte Inhalte und weglassen von Inhalten allesamt dazu. Ein neuer, nicht offizieller, Zauber wäre damit eine Hausregel, genauso wie die Änderung einer Mechanik eine Hausregel wäre oder auch das Weglassen einer Regel eine Hausregel wäre.
Titel: Re: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: Wolfhunter am 07 Apr 2015, 16:50:31
Mir geht's wie Loki - alle Abweichungen vom offiziellen Regelwerk sind Hausregeln, egal ob neue Zauber, Stärken etc. oder tatsächliche Regeländerungen, -erweiterungen usw.
Hab da grundsätzlich nichts gegen, aber sie bedürfen immer der Absprache in der Gruppe und vor allem mit dem SL.
Titel: Re: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: Jens_85 am 07 Apr 2015, 17:46:51
Ja, da sie auf Cons Probleme machen können, sind es definitiv "Hausregeln" - der Begriff ist ja jetzt nicht so scharf definiert, dass man ihn nicht etwas dehnen könnte...
Titel: Re: Hausregeln: Wann sind sie wirklich sinnvoll?
Beitrag von: Tramis am 08 Apr 2015, 18:05:32
Voraus: Auf Cons haben Hausregeln nichts verloren - das ist klar.

Ich leite meine eigene praktisch geschlossene Splittermondrunde. D.h.: Es gibt vielleicht mal alle paar Jahre einen Wechsel, aber dieses "mal hier, mal dort" und auf Cons spielen, das ist in der Schweiz bei allen Runden, die ich kenne, selten anzutreffen, daher habe ich vielleicht eine etwas andere Perspektive, welche da nämlich lautet:
In meiner Runde haben wir so viele Hausregeln, wie wir sie für sinnvoll halten.
Die offiziellen Regeln sind bei uns jederzeit von jedem, egal ob mir als SL oder den Spielern, hinterfragbar und wir ändern sie nach unseren Vorlieben ab - (was bei Splittermond bisher erstaunlich selten der Fall war!)