Splittermond Forum
Regeln => Magieregeln => Thema gestartet von: The Envoy am 04 Okt 2014, 16:44:00
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Hey,
ich bin leider noch etwas unsicher im Umgang mit dem Zauber "Suggestion".
- Kann ich damit eine Wache, die mir zuvor einen Zugang verwährt hat, völlig davon überzeugen, dass es eine gute Idee ist, mir freien Zutritt zu gewähren?
- Kann ich mit der verstärkten Variante einem Händler klar machen, dass es echt dufte wäre, wenn er mir sein gesamtes Vermögen überlässt?
Natürlich würde diesen Personen der Fehler klar werden, sobald der Zauber fallen gelassen wird, aber in Verbindung mit "Erinnerungslücke" ergibt sich eine böse Kombination. ;)
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Hey,
ich bin leider noch etwas unsicher im Umgang mit dem Zauber "Suggestion".
- Kann ich damit eine Wache, die mir zuvor einen Zugang verwährt hat, völlig davon überzeugen, dass es eine gute Idee ist, mir freien Zutritt zu gewähren?
Ja, kannst du. Dennoch kann es passieren, dass er dir diesen Zutritt verwehrt. Sei es Pflihtverständnis entgegen Vernunft oder Angst vor dem Vorgesetzten
- Kann ich mit der verstärkten Variante einem Händler klar machen, dass es echt dufte wäre, wenn er mir sein gesamtes Vermögen überlässt?
Ja. Aber obwohl er gerade Lust darauf hätte dir sein Vermögen zu geben, würde seine Vernunft es dennoch unterbinden. Und vermutlich würde seine Vernunft siegen.[/quote]
Natürlich würde diesen Personen der Fehler klar werden, sobald der Zauber fallen gelassen wird, aber in Verbindung mit "Erinnerungslücke" ergibt sich eine böse Kombination. ;)
Nein, raw steht nichts davon, dass die Opfer durchblicken, dass sie verzaubert wurden ;)
Nichtsdestotrotz: Eine Suggestion ist keine Hypnose. Das Opfer bekommt einen Gedanken, mehr nicht. Es kann sich jederzeit dennoch entgegen der Suggestion entscheiden. Wenn man die im GRW genannten Beispiele ansieht, so kann man das verstehen.
Ein Händler kann einem Alben dennoch eine Waffe verkaufen, auch wenn er plötzlich Vorurteile gegen Alben hat. Er ist dann nur vorsichtiger.
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In der Grundvariante bin ich derselben Meinung, dass sie die "Vernunft" (in diesem Falle offensichtliches) die Ausführung der suggerierten Tätigkeit unterbinden kann. Die verstärkte Variante lese ich jedoch genauso, dass sie eben jene "Vernunft" ausschaltet, sprich die Wache trotz der Angst und offensichtlichen später folgenden Probleme mit Vorgesetzten Zutritt nicht verwehrt. Das Regularium ist sind in meinen Augen bei der verstärkten Variante nurmehr die moralischen Grundsätze. Sollte der Händler ein goldgieriger Bastard sein, dem sein Vermögen mehr Wert ist als das Leben seiner Freunde wird er mMn trotz der verstärkten Variante nichts herausrücken. Wir seine Existenz jedoch durch Herausgabe Geld (ich spreche bewusst nicht "von seinem ganzen Vermögen") nicht gefährdet würde er das für eine gute Idee halten und tun... der "Held" macht sich dadurch jedoch strafbar und falls das irgendwie herauskommen sollte...
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Eine Person kriegt einen Gedanken durch den Zauber - er steht aber nicht unter Zwang. Bitte bedenkt, dass es sich um einen Zauber des zweiten Grades handelt.
Die verstärkte Variante führt dazu, dass man sich selbst wenn etwas offensichtliches dagegen spricht nicht wundert, warum man diesen Gedanken hat. Das heißt der Zauberer fliegt nicht so leicht auf bzw. die Wache (im konkreten Beispiel) wundert sich eben nicht, warum sie so einen Gedanken kriegt. Das kann in der normalen Variante nämlich durchaus passieren, wenn es total abwegig und dämlich ist.
Zu den konkreten Beispielen:
- Hängt stark von der Situation ab. Denn das Pflichtgefühl dürfte durchaus zu den moralischen Grundsätzen der Wache gehören. Ist es nur ein eher unwichtiger Posten, dann lässt er einen "Freund" vielleicht rein, weil er davon ausgeht, dass er schon keine Probleme macht. Aber wenn er die Schatzkammer des Kaisers von Selenia bewacht oder ähnliches, dann kann das auch anders aussehen (abgesehen davon, dass man sich hier natürlich auch entsprechend absichert). Hier muss man schon höhergradige Beherrschungszauber einsetzen.
- Der Händler kriegt einen Gedanken. Wenn der himmelschreiend unsinnig ist, dann kann er den Gedanken aber auch wegwischen. Wenn ich die fixe Idee kriege, dass es total durfte wäre, einem Fremden mein ganzes Vermögen zu geben, dann mach ich das vermutlich am Ende doch nicht. Denn es ist erstmal nur eine Idee. Aber wenn ich die fixe Idee habe, dass es total super wäre, 20 Lunare in seine coole Expedition zu investieren, dann kann das schon eher passieren - denn das ist etwas, was im Rahmen der Person eben durchaus passt.
Suggestion ist kein Rundum-Sorglos-Paket für alle Missetaten. Denn wie der Zauber sagt: Das Opfer erhält eine Idee und hält sie gegebenenfalls für die seinige. Aber er folgt ihr gemäß seinem Naturell (wie es explizit bei der Wirkung steht). Die Verstärkung sorgt nur dafür, dass die Suggestion immer als eigene angenommen wird, egal was dagegen spricht. Aber es ändert nichts daran, wie man ihr folgt (sonst stände es dort explizit).
Insofern muss der Beherrscher auch bei der Formulierung der Suggestion immer aufpassen, dass es eben zur Person passt und sinnvoll ist.
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Soweit so gut... Der Händler finanziert also meine Expedition mit 20 Lunaren. Der Zauber wirkt nun solange, wie ich ihn kanalisiere. Was passiert nun, wenn ich den Zauber fallen lasse? Ist dann einfach nur die Idee nicht mehr bei dem Händler präsent und das aber egal weil ich schon mit dem Beutel Geld aus der Tür spaziere oder bedeutet das, dass dem Händler dann klar ist, dass ihm die Idee irgendwie "übergeholfen" wurde? Will sagen, wie geht das Opfer mit den Ergebnissen der eingepflanzten Ideen um? Ärgert er sich über sich selber oder hat er eine Ahnung, dass da was nicht mit rechten Dingen zuging?
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Ich finde es allgemein seltsam, dass der Zauber kanalisiert wird - eine augenblickliche Wirkungsdauer (Gedanke wird erschaffen und bleibt dann solange, wie das Opfer ihn nicht verwirft) scheint mir sinnvoller.
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Ärgert er sich über sich selber oder hat er eine Ahnung, dass da was nicht mit rechten Dingen zuging?
Hängt von der Person ab. Er wird ungefähr so reagieren, wie wenn ihm ein extrem guter Hochstapler irgendwas aufgetischt hat und er darauf reingefallen ist (im Sinne von "Wie konnte ich das nur glauben?"). Aber je nachdem wie abstrus es war (und wie paranoid man ist), kann man dann auch überlegen, ob das alles mit rechten Dingen zuging. Das hängt auch von der Person ab (und im Zweifel vom Spielleiter).
Und es mag auch mal vorkommen, dass man jemandem die Nutzung so eines Zaubers vorwirft, obwohl man "nur" leichtgläubig war. ;)
Man weiß jedenfalls weder instantan, dass man verzaubert wurde, noch kann man da niemals drauf kommen. Das ist sehr von der speziellen Situation abhängig.
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Wie weit ist denn der Zauber bekannt? Ist es eher spezielles Wissen oder doch recht weit verbreitet. Welche Gegenmassnahmen kann man sich vorstellen?
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Am ehesten wäre da wohl der "Beherrschung aufheben", der von fähigeren Leuten immer gezaubert wird, bevor ein Handel abgeschlossen wird (nur um auf Nummer sicher zu gehen).
Davor vlt. erst noch "Magie erkennen" auf sich selbst (bzw. sich dann selbst betrachten), um gewirkte Magie zu erkennen (ist wesentlich billiger). Und dann entsprechend darauf reagieren, was man sieht (ein unbekannter Zauber würde einen dann sofort stutzig machen).
Allseits beliebt dürfte auch der "kleine Magieschutz" sein, der es schon einmal allen Leuten etwas erschwert, einen mit solchen Zaubern zu verzaubern.
Ebenso gut wird dann wohl auch noch der "Gedankenschutz", der einen direkt vor Beherrschung schützt.
Ich denke mit "kleiner Magieschutz" + "Gedankenschutz" ist man schon ordentlich geschützt im Normalfalle und sollte täglich anwendbar sein (am Sinnvollsten wohl als Strukturgeber, dann muss man sich "nur" damit auskennen, solche einzusetzen).
Btw. da es ein Grad 2 Zauber ist dürfte der nicht all zu unbekannt sein. Würde mich also wundern, wenn der unter "spezielles Wissen" fällt.
Die beste Gegenmaßnahme ist wohl "Kein Körperkontakt, bis der Handel abgeschlossen ist" oder sowas in der Art (kommt natürlich dann darauf an, wer das Ziel ist ^^).
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Davor vlt. erst noch "Magie erkennen" auf sich selbst (bzw. sich dann selbst betrachten), um gewirkte Magie zu erkennen (ist wesentlich billiger). Und dann entsprechend darauf reagieren, was man sieht (ein unbekannter Zauber würde einen dann sofort stutzig machen).
Da ist aber der Harken, dass "Magie erkennen" nicht wie Odem Arkanum in DSA funktioniert! Durch Magie erkennen weißt du nur, ob ein Zauber auf dem Objekt liegt, aber die Unterscheidung musst du schon selbst über Arkane Kunde machen. Und gerade weil wahrscheinlich auf einen Händler auch einige Schutzzauber liegen werden, ist das dann nicht so ganz effektiv.
Desweiteren, der Zauber wirkt auf deinen Kopf, d.h. du brauchst einen Adjudanten, der dich dann immer wieder auf verdächtige Zauber abcheckt, denn man kann sich nicht selbst auf den Hinterkopf schauen.
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@Seldom
Desweiteren, der Zauber wirkt auf deinen Kopf, d.h. du brauchst einen Adjudanten, der dich dann immer wieder auf verdächtige Zauber abcheckt, denn man kann sich nicht selbst auf den Hinterkopf schauen.
Das würde ich dann doch für etwas unnötig spitzfindig halten.
@Quendan
Hängt von der Person ab. Er wird ungefähr so reagieren, wie wenn ihm ein extrem guter Hochstapler irgendwas aufgetischt hat und er darauf reingefallen ist (im Sinne von "Wie konnte ich das nur glauben?"). Aber je nachdem wie abstrus es war (und wie paranoid man ist), kann man dann auch überlegen, ob das alles mit rechten Dingen zuging. Das hängt auch von der Person ab (und im Zweifel vom Spielleiter).
Das heißt, der Gedanke einer Suggestion hält maximal so lange an wie der Zauber wirkt (=bis der Zauberer aus 10+MYS Meter raus ist) und wird danach automatisch mindestens als "blöde Idee" enttarnt?
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Nur wenn der Gedanken im Nachhinein eben unlogisch erscheint. Wenn ich jemanden den Gedanken einpflanze "In meiner Tasche ist der Rubin nicht", dann mag die Person sich später fragen, erst Recht wenn sie jemand anders sie darauf aufmerksam macht, warum er nicht in den Taschen der Person nachgeschaut hat.
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"Magie erkennen" sagt aus, das du sofort die Magie siehst. Und dich selbst kannst du ansehen, bis auf halt deinen Kopf, aber da die Magie auf dich wirkt, solltest du da trotzdem was sehen können.
Und deine eigenen Zauber solltest du eigentlich auch so erkennen können. Du musst ja quasi nur ein Bergleich machen. Du weißt ja, wie deine Zauber aussahen als du sie vorher gezaubert hast und dann das Ganze per "Magie erkennen" kurz angesehen hast. Wenn jetzt ein neuer Zauber hinzugekommen ist, hat wohl jemand was auf dich gewirkt. Um zu wissen, was da auf dich gewirkt wurde, musst du darin natürlich geschult sein (also Arkane Kunde hoch haben), aber für die Aussage alleine das du mit irgend etwas verzaubert wurdest, sollte das komplett ausreichen.
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Das heißt, der Gedanke einer Suggestion hält maximal so lange an wie der Zauber wirkt (=bis der Zauberer aus 10+MYS Meter raus ist) und wird danach automatisch mindestens als "blöde Idee" enttarnt?
Auch da gilt: Würde ich davon abhängig machen, wie sehr es dem Wesen der Person widerspricht. Wenn es etwas ist, was man auch ohne Zauber sich vielleicht gedacht bzw. gemacht hätte, dann muss das nicht zwingend sein. Wenn quasi Suggestion eher als "Abkürzung" benutzt wurde. Oder halt im "Das sind nicht die Droiden die ihr sucht"-Fall. Das ist ja absolut denkbar und nicht unbedingt abwegig. Gibt ja viele Droiden. ;)
Aber ja: Wenn es eine abstruse Idee war, der man niemals ohne Zauber gefolgt wäre, dann wird man es nach Ende des Zaubers wahrscheinlich als blöde Idee betrachten.
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Also in erster Linie dann, wenn man die verstärkte Version des Zaubers ausreizt?
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Das heißt, der Gedanke einer Suggestion hält maximal so lange an wie der Zauber wirkt (=bis der Zauberer aus 10+MYS Meter raus ist) und wird danach automatisch mindestens als "blöde Idee" enttarnt?
"Dieser Zauber unterliegt nicht den Regeln zur maximalen Wirkungsweite kanalisierter Zauber (S. 195) und benötigt weder Formel noch Geste." (GRW, S. 247)