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Regeln => Allgemeine Regelfragen => Thema gestartet von: Rumspielstilziel am 05 Jun 2013, 15:57:48

Titel: Boni durch Meisterschaften - warum mal +2, mal +3?
Beitrag von: Rumspielstilziel am 05 Jun 2013, 15:57:48
Ich habe mir gerade mal die Meisterschaften genauer angesehen - viele geben ja in bestimmten Situationen Boni, und zwar meistens entweder +2 oder +3.
Ich finde die Differenzierung zwischen +2 und +3 ehrlich gesagt so minimal, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass das Balancing-Gründe hat. Wäre es nicht sinnvoller, alle Boni durch Meisterschaften - genau wie die Erfolgsgrade - prinzipiell nur in 3er-Schritten zu vergeben?
Das hat zwei Vorteile: Erst einmal sieht man damit immer den konkreten Nutzen einer Meisterschaft - sie verschafft einem einen zusätzlichen Erfolgsgrad.
Zweitens: Man muss, wenn man mehrere Meisterschaften hat, nicht erst nachsehen, welche davon einem nun +2 und welche einem +3 gibt. Der Standardbonus ist +3, und ein +6-Bonus wird wahrscheinlich nur in absoluten Ausnahmefällen vorkommen.

+1-Boni gibt es an anderer Stelle ja auch, die erscheinen mir eigentlich völlig sinnlos. Ein Bonus sollte immer eine merkbare Verbesserung des Werts mit sich bringen. Klar kann auch ein +1 den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg bedeuten; aber ab +3 weiß man, dass man mit dem Bonus prinzipiell etwas besser abschneidet als ohne, und das empfinde ich als einen sehr wichtigen Effekt. Damit ist keine Zahl auf den Charakterbogen "egal", alle haben einen klar erkennbaren Nutzen.
Titel: Re: Boni durch Meisterschaften - warum mal +2, mal +3?
Beitrag von: Grimrokh am 05 Jun 2013, 16:08:21
Ich stimme zu. Ein einheitliches +2 ODER +3 wäre wirklich sinnvoll. Ggf. müssten dann einzelne Meisterschaften wohl noch mal überarbeitet werden, wenn sie dadurch zu stark oder zu schwach würden (sollte sich aber eher in Grenzen halten). Die meisten +1 Bonus Meisterschaften (zB +1 auf Heimlichkeit in urbanem Gebiet) stinken ohnehin gegen die teilweise sehr starken Kampfmeisterschaften ab. Da wäre mMn auch ein +3 Bonus keinesfalls broken.
Titel: Re: Boni durch Meisterschaften - warum mal +2, mal +3?
Beitrag von: Wulfhelm am 05 Jun 2013, 16:11:32
Ich stimme dem vollumfänglich zu. Sollte komplett auf +3 oder +2 vereinheitlicht werden.
Titel: Re: Boni durch Meisterschaften - warum mal +2, mal +3?
Beitrag von: Erlan am 05 Jun 2013, 16:14:32
dann doch am besten auf +3, weil dann wäre es genau ein erfolgsgrad (im schnitt zumindest).
Titel: Re: Boni durch Meisterschaften - warum mal +2, mal +3?
Beitrag von: flippah am 05 Jun 2013, 16:51:07
dann doch am besten auf +3, weil dann wäre es genau ein erfolgsgrad (im schnitt zumindest).
Was auch gleich die Merkbarkeit signifikant erhöht.
Titel: Re: Boni durch Meisterschaften - warum mal +2, mal +3?
Beitrag von: Wulfhelm am 05 Jun 2013, 17:30:20
Wobei es natürlich schon so ist: Ein Bonus +3 ist bei 2W10 schon ziemlich heftig (auch wenn das in manchen Testrunden offenbar nicht so wahrgenommen wurde.) Es ist zum Beispiel mehr als doppelt so wahrscheinlich, eine 12 zu erreichen wie eine 15. Auch wenn's dann nicht mehr so schön mit den Erfolgsgraden passt, wäre mMn daran zu denken, die Boni einheitlich auf +2 zu bringen.

(Oder, was meine ultimative Lösung wäre, die Erfolgsgrade auch gleich daran anzupassen.)
Titel: Re: Boni durch Meisterschaften - warum mal +2, mal +3?
Beitrag von: rillenmanni am 05 Jun 2013, 17:38:02
Ich habe mir gerade mal die Meisterschaften genauer angesehen - viele geben ja in bestimmten Situationen Boni, und zwar meistens entweder +2 oder +3.
Ich finde die Differenzierung zwischen +2 und +3 ehrlich gesagt so minimal, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass das Balancing-Gründe hat. Wäre es nicht sinnvoller, alle Boni durch Meisterschaften - genau wie die Erfolgsgrade - prinzipiell nur in 3er-Schritten zu vergeben?
Das hat zwei Vorteile: Erst einmal sieht man damit immer den konkreten Nutzen einer Meisterschaft - sie verschafft einem einen zusätzlichen Erfolgsgrad.
Zweitens: Man muss, wenn man mehrere Meisterschaften hat, nicht erst nachsehen, welche davon einem nun +2 und welche einem +3 gibt. Der Standardbonus ist +3, und ein +6-Bonus wird wahrscheinlich nur in absoluten Ausnahmefällen vorkommen.

+1-Boni gibt es an anderer Stelle ja auch, die erscheinen mir eigentlich völlig sinnlos. Ein Bonus sollte immer eine merkbare Verbesserung des Werts mit sich bringen. Klar kann auch ein +1 den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg bedeuten; aber ab +3 weiß man, dass man mit dem Bonus prinzipiell etwas besser abschneidet als ohne, und das empfinde ich als einen sehr wichtigen Effekt. Damit ist keine Zahl auf den Charakterbogen "egal", alle haben einen klar erkennbaren Nutzen.

Das haben wir hier schon: Fertigkeiten (http://forum.splittermond.de/index.php?topic=92.msg7531#msg7531)
Titel: Re: Boni durch Meisterschaften - warum mal +2, mal +3?
Beitrag von: Rumspielstilziel am 05 Jun 2013, 19:29:48
Wobei es natürlich schon so ist: Ein Bonus +3 ist bei 2W10 schon ziemlich heftig (auch wenn das in manchen Testrunden offenbar nicht so wahrgenommen wurde.) Es ist zum Beispiel mehr als doppelt so wahrscheinlich, eine 12 zu erreichen wie eine 15. Auch wenn's dann nicht mehr so schön mit den Erfolgsgraden passt, wäre mMn daran zu denken, die Boni einheitlich auf +2 zu bringen.


Stimmt schon - andererseits finde ich es ehrlich gesagt richtig, dass eine Meisterschaft einen heftigen Bonus gibt. Der Ansatz, dass man einen kleinen Bonus erhält, der dann im Spiel eigentlich kaum auffällt, erscheint mir irgendwie witzlos. Ich stelle mir unter einer Meisterschaft vor, dass jemand in einem bestimmten Teilbereich so gut ist, dass auch Beobachtern sofort auffällt, dass sie es da mit einem Meister oder einem außergewöhnlichen Naturtalent zu tun haben.
Titel: Re: Boni durch Meisterschaften - warum mal +2, mal +3?
Beitrag von: Rumspielstilziel am 05 Jun 2013, 20:29:04

Das haben wir hier schon: Fertigkeiten (http://forum.splittermond.de/index.php?topic=92.msg7531#msg7531)

Danke für den Hinweis, den Thread hatte ich nicht gelesen!
Titel: Re: Boni durch Meisterschaften - warum mal +2, mal +3?
Beitrag von: Grimrokh am 06 Jun 2013, 15:48:18
Noch etwas zu dem Thema Boni durch Meisterschaften:
Abgesehen von der Frage ob eine Differenzierung zwischen +1, +2 und +3 Boni notwendig ist, sehe ich ein ganz anderes Problem. Denn wo man bei diversen Boni (zB +1 auf Heimlichkeit durch x und +3 auf Heimlichkeit durch y) einfach eine Spalte bei den Fertigkeiten einfügen kann, in der man den effektiven Bonus berücksichtigt (und somit bei einer Probe keine zusätzlicher Herumrechnerei benötigt), geht das bei einigen Meisterschaften/Besonderheiten nicht.

Beispiel Wahrnehmung:

+ Veränderungen wahrnehmen:
Der Abenteurer bemerkt kleinste Veränderungen in seiner Umgebung sehr schnell. Er erhält einen Bonus von +2 auf passende Proben.

+ Scharfes Gehör:
Keira erhält auf Wahrnehmung-Proben, die ihr Gehör betreffen, einen Bonus von +3.

+ Scharfe Augen:
Keira erhält auf Wahrnehmung-Proben, die ihre Augen, betreffen einen Bonus von +3.

Besitzt mein Charakter nun diese 3 Fähigkeiten, kann ich KEINE davon bei der Fertigkeit Wahrnehmung eintragen. Ich muss JEDES MAL, wenn der SL eine Wahrnehmungsprobe verlangt überprüfen, welche Boni in der jeweiligen Situation passen (ggf. zusätzlich beim SL nachfragen), diese dann mit dem Gesamtwert addieren und meine Probe abwickeln.
Das bedeutet aber, dass wir wirklich bei dem Szenario sind, dass man bei einer Probe nicht nur 2W10+Fertigkeitsgesamtwert addieren muss sondern zusätzliche Variablen bewerten und ggf. dazuzählen muss. Wobei "auf passende Proben" auch interpretationsfähig sein dürfte und möglicherweise in einer spannenden Situation zu einer unnötigen Diskussion am Spieltisch führt. Und mit der Zeit werden es ja immer mehr Meisterschaften die sich am Charakterbogen ansammeln und somit muss der Spieler immer genauer im Kopf haben, in welcher Situation er noch welchen Boni durch welche Fähigkeit erhält und muss dies dann zu den normalen 2W10+Wert hinzuaddieren. Finde ich sehr aufwändig und ungünstig bzw. unnötig kompliziert.

Mein Vorschlag wäre daher:
Besonderheiten, Meisterschaften, usw. liefern nicht +x auf Teilaspekte einer Fertigkeit, sondern immer auf die gesamte Fertigkeit. Dies kann dann einfach und praktikabel in eine Spalte bei den Fertigkeiten eingetragen werden und im Falle einer Probe muss der Spieler nur den Gesamtwert heranziehen, statt sich diverse Boni zusammensuchen zu müssen. Dann gäbe es eben kein 'Scharfes Gehör' und keine 'Scharfen Augen', sondern einfach 'Scharfe Sinne', die zB +2 auf ALLE Wahrnehmungsproben liefern und in die Spalte "Sonstige Modifikatoren" eingetragen werden können.

Ich hoffe es ist deutlich, was ich vermitteln möchte ;)

Titel: Re: Boni durch Meisterschaften - warum mal +2, mal +3?
Beitrag von: Feyamius am 06 Jun 2013, 21:01:15
Das is sinnfrei. Dann sollte man lieber gleich die Fertigkeit steigern statt ne Meisterschaft zu kaufen, die allgemeingültge Boni auf die Fertigkeit gibt.
Titel: Re: Boni durch Meisterschaften - warum mal +2, mal +3?
Beitrag von: flippah am 06 Jun 2013, 21:28:36
Ich denke auch: Meisterschaften sollten im Wesentlichen zwei Dinge tun:
Titel: Re: Boni durch Meisterschaften - warum mal +2, mal +3?
Beitrag von: Grimrokh am 06 Jun 2013, 21:42:16
Zitat
Das is sinnfrei. Dann sollte man lieber gleich die Fertigkeit steigern statt ne Meisterschaft zu kaufen, die allgemeingültge Boni auf die Fertigkeit gibt.
Nö, ist es nicht. Erstens kann man Fertigkeiten nicht zu jeder Zeit beliebig hoch steigern und außerdem kosten sie je nach Tier immer mehr. Und andere (bereits erfolgreiche) Systeme machen es auch so (zB 'Wachsamkeit' bringt in PF +2 auf Wahrnehmung und +2 auf Motiv erkennen).

Die Alternative ist eben das, was schon oft bemängelt wurde: Man muss bei einer Fertigkeitsprobe etliche Zahlen jedes Mal aufs zusammenrechnen. Schlimmer noch, man muss erst herumsuchen und ggf. herumargumentieren welche Fähigkeit jetzt passt und in der jeweiligen Situation einen Bonus gibt. Das mag bei einem neu erstellten SC noch halbwegs machbar sein, aber irgendwann wird es einfach nur unübersichtlich.

@flippah
Die Sache mit den "Spezialisierungen" ist so eine Sache. Wenn man das wirklich so haben möchte, dann müsste man fast unter Wahrnehmung eine Zeile Wahrnehmung Sicht und eine Zeile Wahrnehmung Gehör einbauen (bei oben genannten Fähigkeiten). Dann ist der Wert wieder bequemer auffind- und ablesbar, aber die Skillliste wird wieder länger und länger. Kann man natürlich mögen, ich halte es in der Praxis für mühsam...
Titel: Re: Boni durch Meisterschaften - warum mal +2, mal +3?
Beitrag von: Rumo am 06 Jun 2013, 21:51:27
Bin auch für einen einheitlichen Bonus, von 2 oder 3.
Titel: Re: Boni durch Meisterschaften - warum mal +2, mal +3?
Beitrag von: flippah am 06 Jun 2013, 22:39:16
das mit den Spezialisierungen ist etwas, das sich in sehr vielen Systemen ähnlich schon bewährt hat, da sehe ich kein Problem.
Titel: Re: Boni durch Meisterschaften - warum mal +2, mal +3?
Beitrag von: Wolfhunter am 06 Jun 2013, 22:49:33
Ich wär auch für 'ne Einheitlichkeit, definitiv!
Sollten es doch unterschiedliche Boni werden, dann bitte wenigstens eine leicht zu merkende Begründung mitliefern.
Titel: Re: Boni durch Meisterschaften - warum mal +2, mal +3?
Beitrag von: Feyamius am 06 Jun 2013, 22:51:53
Und andere (bereits erfolgreiche) Systeme machen es auch so (zB 'Wachsamkeit' bringt in PF +2 auf Wahrnehmung und +2 auf Motiv erkennen).
Also an Pathfinder orientiert man sich mMn ja mit dem Artwork schon mehr als genug ... :-X
Titel: Spezialisierung
Beitrag von: Bulgador am 06 Jun 2013, 23:01:29
Mein Vorschlag wäre daher:
Besonderheiten, Meisterschaften, usw. liefern nicht +x auf Teilaspekte einer Fertigkeit, sondern immer auf die gesamte Fertigkeit. Dies kann dann einfach und praktikabel in eine Spalte bei den Fertigkeiten eingetragen werden und im Falle einer Probe muss der Spieler nur den Gesamtwert heranziehen, statt sich diverse Boni zusammensuchen zu müssen.
Damit entfernst du jede Möglichkeit zur Spezialisierung und Differenzierung. Das fände ich sehr schade.
Titel: Re: Boni durch Meisterschaften - warum mal +2, mal +3?
Beitrag von: rillenmanni am 06 Jun 2013, 23:07:20
Ich bin ja ein großer Freund einer Matrix als gewählter Darstellung auf dem Charakterblatt. Hierüber lassen sich Zahlen gut haushalten. Ein entsprechend gestalteter Charakterbogen könnte also wirklich Abhilfe schaffen. Wenn dann noch eine Einheitlichkeit bei den Boni gegeben ist (also jede Meisterschaft bringt bspw +3), lässt sich ein faktischer Probenwert auf einen Blick ermitteln.

(Leider sind die Charakterbögen von 9 von 10 Systemen eher suboptimal gestaltet - in vielerlei Hinsicht.)
Titel: Re: Boni durch Meisterschaften - warum mal +2, mal +3?
Beitrag von: Wulfhelm am 06 Jun 2013, 23:18:33
Nö, ist es nicht. Erstens kann man Fertigkeiten nicht zu jeder Zeit beliebig hoch steigern und außerdem kosten sie je nach Tier immer mehr.
Damit liefe diese Art der Handhabung darauf hinaus, dass man lediglich das Steigerungssystem der Fertigkeiten aushebelt. Ganz ehrlich: Dann kann man das auch gleich anders skalieren und die Meisterschaften weglassen.

Zitat
Und andere (bereits erfolgreiche) Systeme machen es auch so (zB 'Wachsamkeit' bringt in PF +2 auf Wahrnehmung und +2 auf Motiv erkennen).
Ja aber das sind halt auch so die Feats, die man nur nimmt, wenn sie für andere, interessantere Feats Voraussetzung sind.  ;)

Außerdem ist bei Pathfinder die Gewichtung etwas anders. Skills sind bei Spielen der D20-Familie nicht gerade die wichtigste Charakterressource, da kann man schon mal Boni auf mehrere in einen Feat packen. Vergleiche jedoch: Weapon Focus. Das gibt nicht pauschal +1 auf alle Angriffe.

Zitat
Die Sache mit den "Spezialisierungen" ist so eine Sache. Wenn man das wirklich so haben möchte, dann müsste man fast unter Wahrnehmung eine Zeile Wahrnehmung Sicht und eine Zeile Wahrnehmung Gehör einbauen (bei oben genannten Fähigkeiten). Dann ist der Wert wieder bequemer auffind- und ablesbar, aber die Skillliste wird wieder länger und länger. Kann man natürlich mögen, ich halte es in der Praxis für mühsam...
Spezialisierungen sind gerade für Kämpfercharaktere eine wichtige Methode zur Ausdifferenzierung. Ich mag es, wenn man gleich durch die Spielwerte, ohne ein Wort Flufftext sieht: "Aha, der ist ein Degenfechter" - statt nur zu sehen "Aha, der hat Klingenwaffen +12".

Generell sehe ich nicht das Riesenproblem mit der derzeitigen Handhabung. Wie schon öfter erwähnt, es ist ein Medium-Crunch-System. Bei Systemen vergleichbarer Komplexität, wie Shadowrun 4, klappt es meiner Erfahrung nach gut so.
Titel: Re: Boni durch Meisterschaften - warum mal +2, mal +3?
Beitrag von: flippah am 06 Jun 2013, 23:30:45
Ich denke auch, das einzige Problem bei den meisten derzeitigen Meisterschaften ist der unterschiedlich hohe Bonus bei den Spezialisierungen. Das sollte man vereinheitlichen.

Die einzige Meisterschaft, die ich als problematisch empfinde ist Vorstürmen. Die ist einerseits sehr mächtig, andererseits hebelt sie das Ticksystem aus, weil sie Bewegung und Angriff kombiniert.
Aber das gehört eher zum Thema "Kampfregeln".
Titel: Re: Boni durch Meisterschaften - warum mal +2, mal +3?
Beitrag von: Grimrokh am 07 Jun 2013, 15:57:49
Damit liefe diese Art der Handhabung darauf hinaus, dass man lediglich das Steigerungssystem der Fertigkeiten aushebelt.
Ausgehebelt kann nur dann etwas werden, wenn es der Regeldesigner nicht bedenkt. Und es würde zB vom Balancing keinen Unterschied machen statt Scharfe Augen, Scharfes Gehör und Scharfer Geruchsinn die jeweils +3 auf einen Teilaspekt bringen 3 Fähigkeiten anders zu benennen, die jeweils +1 auf die gesamte Fertigkeit liefern. Will man der Superwahrnehmer sein und über den steigerbaren Fertigkeitswert hinaus gehen, dann kommt man mit beiden Optionen auf dasselbe hinaus. Nur hat man eine der Fähigkeiten davon nicht, dann muss man mit der Teilaspektvariante leider immer suchen und abwägen und dann zum Würfelergebnis einen zusätzlichen Wert dazurechnen, statt ihn in der "sonstige Boni" Spalte schon fertig eingerechnet zu haben.

Zitat
Und andere (bereits erfolgreiche) Systeme machen es auch so (zB 'Wachsamkeit' bringt in PF +2 auf Wahrnehmung und +2 auf Motiv erkennen).
Ja aber das sind halt auch so die Feats, die man nur nimmt, wenn sie für andere, interessantere Feats Voraussetzung sind.  ;)
Da gebe ich dir in Ansätzen recht. Wobei ich auch Spieler habe, die gerade auf diese Non-Combat Feats stehen. Und du darfst nicht vergessen, dass man in Splimo vielleicht nicht immer "interessantere" Feats... ich meine Meisterschaften nehmen kann. Schließlich wird es wohl bei Wahrnehmungsmeisterschaften tendenziell eher weniger kampfrelevante Meisterschaften geben als zB in PF was die "interessanteren" Feats betrifft (was ich gut finde!)

Vergleiche jedoch: Weapon Focus. Das gibt nicht pauschal +1 auf alle Angriffe.
Aber die Angriffswerte werden auch nicht als Fertigkeiten dargestellt. Und man kann den Bonus in einer eigenen Spalte gleich einrechnen und muss nicht bei jedem Angriff herumsuchen.

Generell sehe ich nicht das Riesenproblem mit der derzeitigen Handhabung. Wie schon öfter erwähnt, es ist ein Medium-Crunch-System. Bei Systemen vergleichbarer Komplexität, wie Shadowrun 4, klappt es meiner Erfahrung nach gut so.
Schon möglich. Ich hoffe auch, dass meine Befürchtung übertrieben ist, dass man nach einiger Zeit dann mit ~30 Zweizeilern konfrontiert ist, aus denen man sich situationsbedingt den einen oder anderen Bonuspunkt raussuchen muss. Also so was wie: "Moment. Eine Wahrnehmungsprobe auf 1)Sicht bei 2)Sternenhimmel in 3)bewaldetem Gebiet und es geht um 4) Tiere? *Such such such* Ja, da bekomme ich durch 3 meiner Meisterschaften einen Bonus. Halt Moment, evtl. doch nur 2. Weil die eine würde zwar passen, aber da steht 'Der Abenteurer bemerkt kleinste Veränderungen in seiner Umgebung sehr schnell. Er erhält einen Bonus von +2 auf passende Proben'. Hm. Gilt das jetzt auch hier wenn wir den Pfad entlang gehen oder müsste ich schon eine Weile da gewesen sein? Ist das jetzt passend?".

Mir ist schon klar, dass diese "Spezialisierungen" eine nette Sache sein können, aber für schnelle eindeutige Proben sind sie nicht sonderlich dienlich. Ich bleibe skeptisch gespannt, was uns da im Endeffekt präsentiert wird und wieviel Aufwand es sein wird, den jeweiligen Fertigkeiten etwaige Spezialboni zuzuordnen.
Titel: Re: Boni durch Meisterschaften - warum mal +2, mal +3?
Beitrag von: flippah am 07 Jun 2013, 18:37:56
Man hat den Eindruck, als habest du noch nie eines der zig Systeme gespielt, in denen das jeweils so geregelt ist. Es ist nämlich in der Praxis wirklich kein Problem. Insbesondere dann nicht, wenn man diese Dinge einzelnen Fertigkeiten zuordnen kann. Dann bleibt es enorm übersichtlich, ohne die Detailliertheit zu beschränken. Meisterschaften auf generelle Fertigkeitsboni zu reduzieren, macht es hingegen im Kosten-Nutzen-Vergleich sogar schlechter. Denn dann bringen die Meisterschaften für die Detaillierbarkeit des Charakters garnichts und sind lediglich eine kompliziertere Notationsform für eine Fertigkeitssteigerung. In dem Fall müsste man sie als Regelelement schlicht streichen.
Titel: Re: Boni durch Meisterschaften - warum mal +2, mal +3?
Beitrag von: BattleaxeMan am 07 Jun 2013, 21:05:12
Ich denke nicht, dass die Meisterschaften zu kompliziert sind.
+1 in sehr vielen Situationen siehe Heimlichkeit - Durch die... quasi ein zusätzlicher Punkt in Städten oder der Wildnis, eine Meisterschaft, zu kaufen, wird irgendwann wohl billiger sein, als einen ganz regulären Fertigkeitspunkt zu kaufen.
+2 eingeschränkt nutzbar Akrobatik - Ausweichen, aber nur wenn man den Angriff sieht und Platz hat oder bei Arkane Kunde - Arkane Verteidigung wirkt gegen Zauber, wenn man diesen erfolgreich Erkannt hat.
+3 sehr stark eingeschränkter Bonus Naturkunde - Jäger wirkt nur gegen eine Tierart oder Akrobatik - Blitzreflexe wirkt nur beim Initiativewurf.

Deswegen beibehalten, wenn ihr bestimmte Meisterschaften nicht wollt, dann könnt ihr ja andere nehmen oder die Fertigkeit einfach steigern.
Ich finde diese Aufteilungen Sinnvoll.

Die Frage welcher Bonus wirkt ist es sowieso öfters mal schwer zu beantworten, da die Spielleiter meistens nicht sagen wenn sie eine Wahrnemungsprobe verlangen, was genau man wahrnehmen kann, denn sonst würde jener zuviel Verraten ;)
Titel: Re: Boni durch Meisterschaften - warum mal +2, mal +3?
Beitrag von: Grimrokh am 07 Jun 2013, 21:36:13
@flippah
Ich ("man" klingt immer irgendwie als könne man für alle sprechen) habe den Eindruck, dass du noch keine mühsamen Erfahrungen mit Skillboni, die man nicht beim Skill eintragen kann, weil sie nur in Sonderfällen angewandt werden können, gemacht hast.
Aber wie gesagt: Ich bin gespannt wie es dann effektiv in SpliMo funktioniert und somit besteht von meiner Seite auch kein großer Diskussionsbedarf mehr hierzu. Was ich skeptisch sehe, habe ich angemerkt und um so mehr freue ich mich, falls sich meine Bedenken in Wohlgefallen auflösen, sobald die endgültigen Regeln stehen :)

(Vielleicht bekommen wir ja auch mal eine Keira Alvios - respektive ihren Charakterbogen - mit 200 Erfahrungspunkten zu sehen, wo man sich dann ein Bild machen kann wie das mit Fertigkeiten, Meisterschaften, usw. nach zig Spielsessions aussieht. Würde mich jedenfalls sehr interessieren!)
Titel: Re: Boni durch Meisterschaften - warum mal +2, mal +3?
Beitrag von: widuj am 08 Jun 2013, 00:01:02
Wenn man +3 als minimalen Bonus zulässt, kann man auch einfach das ganze System durch 3 teilen, nur so nebenbei.

Die Entscheidung von +2 bzw. +3 ist für mich simpel erklärbar, +2 für Dinge die man oft benutzt, +3 für Dinge die man seltener benutzt.
Titel: Re: Boni durch Meisterschaften - warum mal +2, mal +3?
Beitrag von: Wulfhelm am 08 Jun 2013, 17:31:57
@flippah
Ich ("man" klingt immer irgendwie als könne man für alle sprechen) habe den Eindruck, dass du noch keine mühsamen Erfahrungen mit Skillboni, die man nicht beim Skill eintragen kann, weil sie nur in Sonderfällen angewandt werden können, gemacht hast.
Ich spreche nicht für flippah, aber ich spiele seit Jahren Shadowrun 4, und da ist es genau so. Neben den Spezialisierungen kommen da noch Boni durch Cyberware hinzu (z.B. bei Wahrnehmung, was sehr häufig vorkommt.) Das muss man sich natürlich entweder merken oder einen etwas ausgefeilteren Charakterbogen verwenden, bei dem für diese Dinge Platz ist. Ist aber zumindest für mich in der Praxis kein großes Problem, oder um genau zu sein: Ein so geringes, dass seine Beseitigung nun wirklich nicht den Verlust der Individualisierungs- und Ausgestaltungsmöglichkeiten durch Spezialisierungen wert wäre.
Titel: Re: Boni durch Meisterschaften - warum mal +2, mal +3?
Beitrag von: Chalik am 08 Jun 2013, 20:13:59
Ich denke nicht, dass die Meisterschaften zu kompliziert sind.
+1 in sehr vielen Situationen siehe Heimlichkeit - Durch die... quasi ein zusätzlicher Punkt in Städten oder der Wildnis, eine Meisterschaft, zu kaufen, wird irgendwann wohl billiger sein, als einen ganz regulären Fertigkeitspunkt zu kaufen.
+2 eingeschränkt nutzbar Akrobatik - Ausweichen, aber nur wenn man den Angriff sieht und Platz hat oder bei Arkane Kunde - Arkane Verteidigung wirkt gegen Zauber, wenn man diesen erfolgreich Erkannt hat.
+3 sehr stark eingeschränkter Bonus Naturkunde - Jäger wirkt nur gegen eine Tierart oder Akrobatik - Blitzreflexe wirkt nur beim Initiativewurf.

Deswegen beibehalten, wenn ihr bestimmte Meisterschaften nicht wollt, dann könnt ihr ja andere nehmen oder die Fertigkeit einfach steigern.
Ich finde diese Aufteilungen Sinnvoll.

Die Frage welcher Bonus wirkt ist es sowieso öfters mal schwer zu beantworten, da die Spielleiter meistens nicht sagen wenn sie eine Wahrnemungsprobe verlangen, was genau man wahrnehmen kann, denn sonst würde jener zuviel Verraten ;)

Ich sehe das ganz genau so. Auch die Erklärung wieso es mal +1/+2/+3 gibt klingt für mich sehr plausibel. Fast so als käme sie von einem Autor.
Titel: Re: Boni durch Meisterschaften - warum mal +2, mal +3?
Beitrag von: BattleaxeMan am 08 Jun 2013, 21:22:36
@Chalik
Vielen Dank, bin leider kein Autor, nur ein Pen&Paper Nerd. Aber halt der Regelnerd und Charaktergenerator in meinen Gruppen :D

@Meisterschaften
Ich denke die +1,+2,+3 Meisterschaften werden nicht den Großteil der Meisterschaften ausmachen.
Die Interessanten sind wohl die mit den Spezialfähigkeiten, sie funktionieren dann ja wie "Feats" in anderen RPG Systemen.

Schön ist ja auch die Meisterschaft Trinkfest bei Zähigkeit die Probe gilt immer als einen Erfolgsgrad höher, damit wird ein Verheerdendes Ergebnis ausgehebelt, aber OK es geht ja nur ums Saufen. IT aber eine schöne Sache, insbesondere beim Wetttrinken ;)