Splittermond Forum

Allgemeines => Allgemeines => Thema gestartet von: SeldomFound am 03 Jul 2017, 22:29:40

Titel: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: SeldomFound am 03 Jul 2017, 22:29:40
Speziell für die Leute, die auf Con-Runden leiten oder daran interessiert sind:

Nach welchen Richtlinien habt ihr oder würdet ihr bei einem Abenteuer auf HG2 oder höher die SCs beurteilen?

Ab wann wäre ein Abenteurer für euch zu stark/zu schwach/unangemessen (allgemein, nicht speziell für das Abenteuer)?

Würdet ihr euch standardisierte Regeln wie die Pathfinder Society für Splittermond wünschen?

Ich stelle diese Frage, da die Charakterentwicklung in Splittermond und besonders die Interpretation der Ressourcen sich von SL zu SL unterscheiden kann. Das ist natürlich nicht nur bei Splittermond ein Problem, sondern generell für viele Systeme, aber ich denke, es wäre interessant, sich mal darüber zu unterhalten, auch wenn man wohl keine zufriedenstellende Lösung finden kann.


Zum Einstieg, hier sind meine Richtwerte:

1. Kompetenzen der Abenteurer sollten ungefähr auf denselben Niveau sein, d.h. möglichst gleich hohe Fertigkeitswerte im jeweiligen Spezialgebiet.

2. Die Ausrüstung (ohne Relikte) sollte ungefähr insgesamt so viel in Lunaren wert sein, wie der Charakter EP hat (+50 Lunare je nach Spielrelevanz).

3. Bei Ressourcen erlaube ich in der Regel 1 zusätzlicher, kostenloser Ressourcenpunkt


Letztendlich versuche ich aber natürlich immer offen zu sein. "Außergewöhnliche" Charaktere erfordern aber in der Regel zusätzliche Arbeit und gute Absprache...

Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: TrollsTime am 04 Jul 2017, 08:08:48
Ich glaube, du zäumst das Pferd falsch auf.

Die wichtigste Frage ist doch erst ein Mal diese hier:
1.) Wieviel EP haben eure Charaktere?
Beispiel: Meine Gruppe bewegt sich zwischen 105 und 150 EP

Ergänzt um diese:
2.) Welche Vorteile mit Stärken-, Meisterschafts- oder Ressourcencharakter habt ihr, die ihr nicht mit EP abgebildet habt? (Lasst verbesserte Gegenstände mal außen vor)
Beispiel: Nichts, es sei denn unsere schlichten Reittiere zählen mit


3.) Bis zu welcher QS habt ihr verbesserte Gegenstände? Wieviele habt ihr davon? Zeigt mal!
Beispiel: Wir haben diverse verbesserte Waffen bis zu QS4. Darunter etwa die Hälfte aus besonderen Materialien bis MQ4. Vereinzelt auch andere Gegenstände wie ein Schwimmanzug aus Schuppen vom Göttersohn.
Eine Handvoll Strukturgeber


4.) Wie reich seid ihr in Lunaren und verwertbaren Gegenständen?

Beispiel: Die verbesserten Gegenstände nicht mit eingerechnet vermutlich 25 - 250 lunare

-----

Du könntest also beispielsweise so vergehen:
"Gewünscht sind Charaktere auf etwa 200 EP.
Gegenstände bis QS4 sind kein Problem, sonst nur nach Absprache!
Habt ihr relevante Vorteile oder Ressourcen, die nicht in EP abgebildet sind? Teilt das bitte mit.
Falls ihr in Geld und Ausrüstung schwimmt, teilt mir das bitte mit!"
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: SeldomFound am 04 Jul 2017, 08:19:25

Du könntest also beispielsweise so vergehen:
"Gewünscht sind Charaktere auf etwa 200 EP.
Gegenstände bis QS4 sind kein Problem, sonst nur nach Absprache!
Habt ihr relevante Vorteile oder Ressourcen, die nicht in EP abgebildet sind? Teilt das bitte mit.
Falls ihr in Geld und Ausrüstung schwimmt, teilt mir das bitte mit!"


Ich schaue mir immer die Charakterbögen an, daher erübrigt sich für mich Satz 2, 3 und 4.

Die Idee, direkt eine konkrete EP-Zahl zu nennen ist wohl tatsächlich besser als nur den Heldengrad.

Man muss ja dabei beachten, dass viele Spieler auf Con-Runden noch keine große Auswahl für Heldengrad 2 oder gar Heldengrad 3 haben.


Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Loki am 04 Jul 2017, 08:43:26
Wenn ich HG2-Runden auf Cons spiele, habe ich meist von mir gesteigerte Archetypen dabei, die das gewünschte Machtniveau haben. Wenn Leute mit eigenen Charakteren kommen, sollten nicht mehr als 50 EP zwischen dem Charakter mit den höchsten EP und dem mit den nächsthöheren liegen. Ressourcen kappe ich in Con-Runden generell auf 4 (zumindest auf HG2-Runden), da Ressourcen über 4 extrem mächtig werden können.

LG
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Gargyl am 04 Jul 2017, 09:16:26
Hi, das Problem ist bei SM doch, das die Char Erschaffung doch sehr viel Spielraum zulässt, so wurde sogar ein neu Erschaffener Char vom SL abgelehnt, da der rest nur buch char´s hatte und einen Angriff von 21 und Vert. 25 zu großer unterschied war.

in meiner Hauptrunde spielen wir mit Sehr Viel Geld, haben alle schon Ausrüstung im Wert von über 25 S und QS 9 Gegenstände sind vielfach vertreten,
diesen Char würde ich noch nicht mal auf Cons mitnehmen, da alle anderen Abkotzen würden.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: TrollsTime am 04 Jul 2017, 10:58:51
Wenn ich HG2-Runden auf Cons spiele, habe ich meist von mir gesteigerte Archetypen dabei, die das gewünschte Machtniveau haben. Wenn Leute mit eigenen Charakteren kommen, sollten nicht mehr als 50 EP zwischen dem Charakter mit den höchsten EP und dem mit den nächsthöheren liegen. Ressourcen kappe ich in Con-Runden generell auf 4 (zumindest auf HG2-Runden), da Ressourcen über 4 extrem mächtig werden können.

LG
Wobei dein Abenteuer mit "2 eigene Charaktere mit 105 EP und 2 vorbereitete mit 200 EP" auch töfte funktioniert hat.
Wir Spieler - so schien es mir - hatten jedenfalls alle viel Spaß.
Und mir und meinem Kumpel hat es mal gut getan, mal nicht die "kämpferischen Babos" in der Runde zu sein.

@ Gargyl:
Sicherlich verfärbt der individuelle Spielstil viel.
QS 4 war für uns eine valide Grenze. Kann in anderen Runden aber auch anders funktionieren.
Als SL verteile ich seit jeher seeeeehr gerne leicht  verbesserte Gegenstände, insbesondere auch im profanen Bereich (Beispielsweise hatte unser Heiler in "Wie ging das Grabmal von Brig-Lo eigentlich aus, nachdem die Springinsfelde weg waren?"
Skalpelle und andere medizinische/anatomische Gegenstände der QS 4 gefunden, die im +2 auf Heilkunde(Wunden behandeln) geben)
QS2-4 ist genau meine Spielwiese.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Loki am 04 Jul 2017, 11:04:43
Klar, hängt natürlich vom Abenteuer ab. Wenn die Archetypen etwas schwach auf der Brust sind, kann man natürlich etwas großzügiger sein. Vor allem wenn Kampf kein zentrales Thema ist, fallen die EP-Unterschiede meines Erachtens auch nicht mehr so sehr ins Gewicht.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: TrollsTime am 04 Jul 2017, 11:29:59
... oder wenn die Charaktere verzahnter und unterstützender vorgehen.
Von DSA4.1 kannte ich es gegen Ende gar nicht anders. Ich glaube, die größte Differenz waren 9.000 AP. In Splittermondmaßstäben wohl der Unterschied zwischen einem frischen Char und einem HGIII-Charakter.
Die Kämpfe dürfen durchaus zentral sein.
Nur muss der Restbereich auch ausreichend betreut werden, dann machen auch Kämpfe von Anfängerchars neben "dem großen Helden" Spaß.
Mist, Faden verloren...

Ah hier ist er:
-- Solange ein Char dem anderen nicht zuviel Spotlight nimmt, sei es, weil die Fertigkeiten sich sehr unterscheiden, sei es, weil die Fertigkeiten sich zwar decken, aber auch der Anfänger neben dem Profi noch viel zu tun hat, sind Begrenzungen und klare Definitionen nicht arg so wichtig.
Ist in der heimischen Runde aber sicher einfacher als auf einem Kon.
-- Ist auch ne Form von sozialem Hedonismus: Man sollte von einem Spieler, der gerade seinen krönenden Moment hat, doch erwarten im Anschluss mal den anderen bei ihrem Charakterspiel zu unterstützen...
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Nevym am 04 Jul 2017, 13:58:47
Ich beschränke mich auf Con's auf HG1-Charaktere. Bei selbsterstellten und gespielten Chars prüfe ich sehr genau, wie sie ausgelegt sind, wie ihre Erfahrungen eingesetzt wurden, und dann muß mir der Spieler schon erklären können, wie er zu seinem Artefakt7 oder zwei Resource6 kommt... Oder auch warum er (so-/zu)viele Fertigkeiten auf Maximum hat oder wo die ganzen Meisterschaften herkommen...

Meistens können sie es nicht und/oder es kommen lapidare Erklärungen. Da merke ich dann schon wohin die Schildkröte und der Hase laufen...
Sollte ich mich mal verschätzen, was v.a. bei der Mächtigkeit im Kampf vorkommt, ist das idR nicht schlimm, denn zu mächtige Heldencharaktere müßten gerade in einem gebalanceten System massive Defizite an anderer Stelle haben, wenn nicht führt das sofort wieder zu den o.g. Fragen.
Meistens ist es kein Problem mit ein, zwei HG2-Chars zu spielen für mich, denn die Anforderungen aus (meinen Con-)Abenteuern an die Charaktere sind vielfältig und ich kann gut variieren wo ich den Schwerpunkt lege. Dann ist der Kampf halt megaeasy mit einem aufgepimten HG2-Kämpfer, dafür ist die Gruppe uU. der Looser in der Wildnis oder bei der Infogewinnung. Herausforderungen gibt es genug.

Ein weiteres sehr probates Mittel ist es, daß der Spieler wissen muß und erklären kann wie man die Fähigkeiten seines Chars kontern oder aushebeln kann - also die Frage: "Was kann Dein Gegenüber dagegen tun?"
Diese Frage können die meisten nicht beantworten - und dann sollten sie die Fähigkeit auch nicht einsetzen - bei mir zumindest.

Was mir eher unklar ist, wie man das in SpliMo mit den Schwierigkeiten der Proben handhabt:
* Gleiche Probenschwierigkeit für allle?
* Höhere Schwierigkeit für höhere HG?
An der Stelle sehe ich die größeren Probleme, denn eine Probe, die für einen HG1 ausgelegt ist kann von einem HG2 viel leichter geschaft werden.

Edit:
Vertippmich + Ergänzung
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Cathy am 04 Jul 2017, 20:43:58
Also ich habe Splittermond noch nicht gemeistert aber ich würde es machen wie im DSA auch erstmal schauen in was die charakter besonders gut sind. Ein Meisterlicher Schneider kann im Kampf genauso gut und schlecht sein wie ein niedrigstufiger Kämpfer. Da würde ich kein Problem sehen. Ich hand habe es so das niedrig stufige Charakter die Proben vielleicht mit weniger Punkte schaffen müsse um auch die Infos zu bekommen. So stehlen die hochstufigen den niedrigstufige Charakteren nicht die Schau.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: TrollsTime am 05 Jul 2017, 09:45:02
Ich beschränke mich auf Con's auf HG1-Charaktere. Bei selbsterstellten und gespielten Chars prüfe ich sehr genau, wie sie ausgelegt sind, wie ihre Erfahrungen eingesetzt wurden, und dann muß mir der Spieler schon erklären können, wie er zu seinem Artefakt7 oder zwei Resource6 kommt... Oder auch warum er (so-/zu)viele Fertigkeiten auf Maximum hat oder wo die ganzen Meisterschaften herkommen...
...

Was meinst du damit genau?
Kritisierst du damit den Freibau?

@ Nevym und Cathy
Ich gebe Proebenerschwernisse meist so, wie ich mir die Situation gerade vorstelle.
Ist die Probe dann zu schwer für den Charakter/die Gruppe? Pech!
Ist sie zu leicht? Glückwunsch!
Ich gebe zu: Wenn ich mir hinsichtlich der Erschwernis unsicher bin, wähle ich bei schwachen Gruppen eher die untere Latte und bei schweren eher die obere.

In starken Gruppen passe ich nicht die Proben an sich an.
Ich wähle nur quantitativ und qualitativ anspruchsvollere Situationen und versuche komplexer zu denken (scheißeschwer).

Auf HG1 reicht eine Steilwand um zu sagen: "Da nicht lang". Meist gibt es zwar einen, der da hoch käme, aber dieser will sich oben wohl kaum alleine durchschlagen.
Auf HG2 heißt so eine Steilwand nur: "Hey, eine Abkürzung"
DANN ist das halt so...

Wichtig ist nur, dass sich die Spieler unterhalten und ernst genommen fühlen.
Ich habe für mich festgestellt:
-- Ganz gleich, ob ich Spieler oder Spielleiter bin, haben die Spieler oft auch Spaß an leichten Gegnern, Hauptsache die Atmosphäre ist spannend. Gerne sage ich einem enttäuschtem Spielleiter dann auch: "Gräme dich nicht ob des kurzen Kampfes. Wir fanden es dennoch echt spannend. Alarmzauber dort, nicht wissen, wie stark die Gegner wirklich sind, da."(1)
-- Bei tendentiell zu starken Gegnern und Situationen muss man höllisch drauf achten, dass auch die Spieler der zu schwachen Charaktere beschäftigt sind. Dem Topfkämpfer einen Gegner kurz abnehmen, auch wenn man danach in seinem Blute liegt, mag MAL Spaß machen. Sofort umgehauen werden und dann ne Stunde warten, hingegen nicht.
Als Körperklaus Slapstickhaft an der Steilwand zu scheitern, mag mal Spaß machen, aber sicher nicht immer. Sinnvoller ist es, der Gruppe Lösungen anzubieten wie "Wenn eure zwei Experten da hochkommen, können sie dem Rest helfen und spätestens Körperklaus könnt ihr dann ohne Probleme hochziehen".
Aus dem Nachteil einer Figur eine Herausforderung statt eine Bremse formulieren!(2)

Und ja, bei (2) muss man dann darauf achten, welche Sorte Powergamer man bei dem Topcharakter vor sich hat.
Den, der einfach nur brillieren will und im Alleingang durch die Ähren fetzt.
Oder eher denjenigen, der andere unterstützt und sein "Mehr an Können" auch zu Gunsten anderer SC und Spieler in die Waagschale wirft.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Nevym am 10 Jul 2017, 13:10:13
[...]
Ich hand habe es so das niedrig stufige Charakter die Proben vielleicht mit weniger Punkte schaffen müsse um auch die Infos zu bekommen. So stehlen die hochstufigen den niedrigstufige Charakteren nicht die Schau.
... was mir wiederum nicht ausreichend erscheint, auch wenn ich dazu tendiere, sofern nur einer der Charaktere die Probe durchführt. Die Konsequenz ist idR, daß dann die Anforderungen aus der Geschichte nicht durch vergleichbare "Probenergebnisse" resultieren sondern durch "Förderung" der schwächeren Charaktere...
Ich weis nicht, ob das gut ist. Es ist auf jedem Fall eine Ungleichbehandlung.

Ich beschränke mich auf Con's auf HG1-Charaktere. Bei selbsterstellten und gespielten Chars prüfe ich sehr genau, wie sie ausgelegt sind, wie ihre Erfahrungen eingesetzt wurden, und dann muß mir der Spieler schon erklären können, wie er zu seinem Artefakt7 oder zwei Resource6 kommt... Oder auch warum er (so-/zu)viele Fertigkeiten auf Maximum hat oder wo die ganzen Meisterschaften herkommen...
...

Was meinst du damit genau?
Kritisierst du damit den Freibau?
Wer wird es den (heutzutage noch) WAGEN ein Regelwerk kritisieren zu wollen ...
Leider läßt das Regelwerk eine Vielzahl von "Geschenken" zu. Ebenso sind viele sehr mächtige Möglichkeiten dem sog. "Spielleiterentscheid" unterworfen, oder "Gruppenkonsens" oder mit welchem Euphemismus man immer das Maximieren und Optimieren von Fähigkeiten vs. einen Charakter darstellen und seien Erlebnisse mit "Regelwerten" untermauern, man hernehmen will.
Schon jetzt ist die Regelfülle auch bei SpliMo so groß, daß es einem schwer fällt, die Bandbreite der Auswirkungen so recht abzuschätzen. Ich kann mir z.B. nicht mal alle Limits und Restriktionen mehr merken, welche aber deshalb nicht automatisch eine "illegitime Abweichung" von den Regeln darstellen müssen - nur halt nicht der KleinsteGemeinsamNenner sind, sondern Optionen. Und jede Option wird genutzt werden, der Mensch der den Char baut wäre echt blöd, wenn er es nicht täte, aber dann muß ich entweder radikal ein NoGo aussprechen, siehe Cathy, bzw. sogar noch strenger.


@ Nevym und Cathy
Ich gebe Proebenerschwernisse meist so, wie ich mir die Situation gerade vorstelle.
Ist die Probe dann zu schwer für den Charakter/die Gruppe? Pech!
Ist sie zu leicht? Glückwunsch!
Ich gebe zu: Wenn ich mir hinsichtlich der Erschwernis unsicher bin, wähle ich bei schwachen Gruppen eher die untere Latte und bei schweren eher die obere.

In starken Gruppen passe ich nicht die Proben an sich an.
Ich wähle nur quantitativ und qualitativ anspruchsvollere Situationen und versuche komplexer zu denken (scheißeschwer).

Auf HG1 reicht eine Steilwand um zu sagen: "Da nicht lang". Meist gibt es zwar einen, der da hoch käme, aber dieser will sich oben wohl kaum alleine durchschlagen.
Auf HG2 heißt so eine Steilwand nur: "Hey, eine Abkürzung"
DANN ist das halt so... [...]

Durch Unterschiede im HG-Niveau und somit größere Differenzen bei den möglichen Ergebnissen von Proben (oder auch Gegenmaßnahmen, z.B. VTD, Meisterschaften, ...) habe ich als SL ein Problem. Die Herausforderungen für die höheren HG'S sinken bis zur Lächerlichkeit, oder sie steigen bis zur Unerreichbarkeit für die HG1/Neu-Chars - WENN ja, wenn ich den Ansatz wähle, daß das Ergebnis einer Situation oder die zu überwindende Schwierigkeit für alle einigermaßen gleich ist (Methoden wie "Unterstützung", "Werkzeug" mal außen vor.).
Ich bin klar gegen eine Ungleichbehandlung in der selben Situation, aber ein HG2-Char verändert eine Situation halt durch die regeltechnischen Möglichkeiten schon gewaltig.
Zitat von: Als Bsp.:
Selbst wenn der HG2 nur wenige EP in Klettern investiert hat, kann er z.B. durch "Unterstützung" bereits viel für die HG1-Chars tun. Es ist also immer so, daß bei einer (beliebigen) Situation der HG2 das Niveau nach oben schraubt, oder eben für alle die Situation wesentlich erleichtert.

Natürlich ist das jetzt grob und schematisch, aber ich denke erst mal ein Problem durch, rede dann und hoffe so etwas zu finden mit dem ich leben kann und daß ich dann auch vertrete.

@TrollsTime: etz besser?
Edit: Einfügung in Kursiv + Vehlerkorrektur
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: TrollsTime am 11 Jul 2017, 08:01:24
Schon etwas.
Aber so richtig verstehe ich dich immer noch nicht. Vielleicht hilft es, wenn du mir schilderst, ob du traditionell eher aus der PG- oder BG-Ecke kommst oder was deine schlechten Erfahrungen mit "Freibau" oder "Optionen" nun tatsächlich waren.
Denn diesen Teilaspekt kann ich kaum nachvollziehen.

Dass unmittelbar nach Generierung ein freigebauter teiloptimierter Charakter zumindest im Kampf oft besser ist, bezweifel ich nicht.
Bei meinem ist/war das eindeutig der Fall. Ebenso wahr ist es aber meiner Erfahrung nach, dass der Abstand dann nach und nach abschmilzt. Ist ja auch logisch: Der optimiertere Charakter ist bereits an seinen Wunsch-Caps, kann nicht weiter, muss in die Breite. Die breiteren Charaktere können noch ihre Wunsch-Caps füllen.

Grundsätzlich halte ich daher Freibau, Baukastenbau und die Archetypen für hinreichend gleichwertig.

Für spätere "Optionen" gilt ähnliches. Ich kann mich in töften Meisterschaften austoben und den Charakter "nach oben hin" ausbauen oder spezialisieren oder in die Breite gehen. Und ja das ist gleichwertig, wenn man als SL auch mal dran denkt, den Nichtkampfbereich (Kampfbereich wird tendentiell öfter optimiert) hinreichend zu betreuen. Die Regeln geben es her.
DANN ist der achsotolle Kämpfer plötzlich der Sozialkevin, der sich auf dem Markt zweitklassige Gegenstände zu hohen Preisen aufschwatzen lässt, von Schriftstücken keine Ahnung hat, nützliche Zauber jenseits von KRACHBUMM missen lässt und selbst einfachste handwerkliche Tätigkeiten vermurkst.
Die offiziellen Abenteuer geben durchaus her, nicht nur an den Kampf zu denken.

Damit schließt sich auch wieder der Kreis. Es sind genug Herausforderungen für verschiedenste Teilbereiche da. Und ein HG2-Charakter eines Optimierers wird wahrscheinlich in HG2 noch die gleichen Schwächen aufweisen wie in HG1, ging er doch nie/kaum in die Breite.
----
Ich stimme zu: Ein HG2-Charakter in einer HG1-Gruppe wirkt "komisch". Aber vielleicht ist das nur Gewohnheit.
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Nochmals:
1.) Ich bin gegen nachwachsende Mauern in Form von schlicht hochgezogenen Erschwernissen trotz gleicher Herausforderung/Gegnern.
2.) Ich bin für nachwachsende Mauern in Form von fordernderen ingame Herausforderungen.
3.) Ich bin gegen nachwachsender Mauern in Form von fordernderen ingame Herausforderungen, wenn sie "weil musso" eingesetzt werden, bzw unauthentisch wirken
4.) Die Grenzen zwischen 2 und 3 sind fließend und oft landet man als SL unbeabsichtigt bei 1, weil man instinktiv die Proben anzieht
5.) Ich bin dafür, dass es gute Charaktere auch mal spürbar leicht haben dürfen, wo sie als Anfänger gescheitert waren.
6.) Atmosphäre ist eh wichtiger und macht oft aus einer spieltechnisch nichtssagenden Herausforderung ein spannendes Event.
7.) Was auf den SL eintönig wirkt ("Ich kann eure Charaktere ja gar nicht treffen"), kann für die Spieler trotzdem spannend sein ("Keine Ahnung, wieviel die sind und was gleich noch passiert. Am Besten die Schergen möglichst schnell erledigen!")
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Dahrling am 11 Jul 2017, 10:41:57
Zitat
DANN ist der achsotolle Kämpfer plötzlich der Sozialkevin, der sich auf dem Markt zweitklassige Gegenstände zu hohen Preisen aufschwatzen lässt, von Schriftstücken keine Ahnung hat, nützliche Zauber jenseits von KRACHBUMM missen lässt und selbst einfachste handwerkliche Tätigkeiten vermurkst.

Meine bisherigen Gruppenerfahrungen sind, dass der Kämpfer genau diese Dinge jemand anderem aus der Gruppe in die Hand gibt und einfach daneben steht (spätestens wenn der Sozialchar dem Kämpferchar den Mund verbietet, weil er alles nur schlimmer macht ;) ).
Damit steht der Kämpfer dann meist im Kampf NOCH besser da und der Andere steht im Kampf aber nicht nur dabei, sondern schlägt einen Angriff nach dem anderen daneben und fällt vom ersten Treffer um.

Mein Gefühl dabei ist, dass zwischendurch mal gar nichts machen deutlich weniger frustrierend ist, als in den gemeinsamen Aktionen (wie Kämpfen - wo meist jeder teilnehmen muss) schlecht zu sein. Darum bringt es nicht viel, wenn der SL auf die hohen Nichtkampfwerte eingeht.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Jeong Jeong am 11 Jul 2017, 11:15:07
Könntet ihr die Diskussion zur freien Charaktergenerierung vs. Paket-Generierung vielleicht bitte in einen separaten Thread auslagern?
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Nevym am 11 Jul 2017, 13:09:28
@Jeong Jeong:
Ich diskutiere über die Probleme als Spieler und SL...

Schon etwas.
Aber so richtig verstehe ich dich immer noch nicht. Vielleicht hilft es, wenn du mir schilderst, ob du traditionell eher aus der PG- oder BG-Ecke kommst oder was deine schlechten Erfahrungen mit "Freibau" oder "Optionen" nun tatsächlich waren.
Denn diesen Teilaspekt kann ich kaum nachvollziehen.

Dass unmittelbar nach Generierung ein freigebauter teiloptimierter Charakter zumindest im Kampf oft besser ist, bezweifel ich nicht.
Bei meinem ist/war das eindeutig der Fall. Ebenso wahr ist es aber meiner Erfahrung nach, dass der Abstand dann nach und nach abschmilzt. Ist ja auch logisch: Der optimiertere Charakter ist bereits an seinen Wunsch-Caps, kann nicht weiter, muss in die Breite. Die breiteren Charaktere können noch ihre Wunsch-Caps füllen.
"PG" und "BG" sagen mir begrifflich grad nichts. Es geht (mir) überhaupt nicht um die Art wie ein Char gebaut wurde, sondern welche Wirkung es für die Geschichte in der ich grad bin hat - sowohl als Spieler/Char wie auch als SL/Welt. Nachdem du es explizit anbringst, ja die Kampfoptimierung ist genau das, was mir am meisten Probleme macht - Effizienzgedöns statt "´Regel-/Werte-untermauerte Darstellung" eines Charakters - geht auch bei anderenSkills als Kampf und Magie, dort aber extrem häufig zu finden. Nicht die zum Char passende stylische Waffe/Zauber zählt sondern das Verhältnis WGS zu Schaden zu Fertigkeitswert + Meisterschaften (z.B.).
Ich gehe nicht konform, daß der Abstand schmilzt und man "bald" den Char breiter aufstellen muß um seine EP unterzubringen. "Optimierer" werden sich jeden denkbaren EP sparen um ein vorher optimiertes Zielkonzept zu verwirklichen und noch "Sl-Geschenke" erwarten, zumindest erhoffen (z.B. Ressourcen).
Bei meinen Beschreibungen versuche ich weg von dem unsäglichen Kampf-Diskurs zu kommen. Ich kann mir durchaus auch hochspezialisierte Magier, Waldläufer, 'Socials' uvam vorstellen, die in ihrem Heldenleben lange nur in der Gruppe erfolgreich sein können, weil sie rein auf ihrern eigenen Fähigkeiten gestellt, im normalen lorakischen Leben Voll-Looser sind - außer in ihrer speziellen Disziplin.
Die Begrenzungen / Obergrenzen reduzieren Probleme, sie lösen sie nicht, vor allem nicht den Umgang damit. Ein Optimierer wird seinen Magier bei erreichen der Obergrenzen für ein Zaubergebiet auf ein anderes ausweichen lassen, oder die Eigenschaften pushen damit der Char mehr aushält oder sich auf Meisterschaften verlegen, ehe er z.B. in Kampffertigkeiten, Handwerk oder Gesellschaft investiert. Da reichen dem Optimierer die Basis-Skills.

[...]
... und den Charakter "nach oben hin" ausbauen oder spezialisieren oder in die Breite gehen. Und ja das ist gleichwertig, wenn man als SL auch mal dran denkt, den Nichtkampfbereich (Kampfbereich wird tendentiell öfter optimiert) hinreichend zu betreuen. Die Regeln geben es her.
DANN ist der achsotolle Kämpfer plötzlich der Sozialkevin, der sich auf dem Markt zweitklassige Gegenstände zu hohen Preisen aufschwatzen lässt, von Schriftstücken keine Ahnung hat, nützliche Zauber jenseits von KRACHBUMM missen lässt und selbst einfachste handwerkliche Tätigkeiten vermurkst.
Wie gesagt, ich versuche nicht mal mehr ein Regelwerk zu kritisieren, nicht öffentlich, sondern ich frage mich wie ich damit umgehe, daß ein Regelwerk so gestrickt ist. Dahrling hat es oben gut beschrieben (hier mit meinem Zynismus):
Der gewiefte Spieler des Mega-Tanks überläßt das Einkaufen dem Mega-Händler-Typen der Gruppe und selbst wenn es den nicht gibt immer dem, der mehr Skills in Gesellschaftsfäigkeiten hat.
Dein Beispiel funktioniert leider nicht immer so recht am Spieltisch und schon gleich gar nicht in einer dauerhaften Gruppe. Da definieren sich die Rollen für bestimmte Situationen schnell (r)aus.

[...]
Es sind genug Herausforderungen für verschiedenste Teilbereiche da. Und ein HG2-Charakter eines Optimierers wird wahrscheinlich in HG2 noch die gleichen Schwächen aufweisen wie in HG1, ging er doch nie/kaum in die Breite.[...]
Das ist wohl die einzige Möglichkeit die Defizite aufzuzeigen...
Meine gespielten und damit entwickelten Charaktere werden immer nach dem gesteigert, was sie erlebt haben (mit einer archetypischen Präferenz) was idR eine sehr breite Streuung, einen Allrounder zur Folge hat.

Die folgenden Zeilen unterstütze ich dann weitgehenst.

Nochmals:
1.) Ich bin gegen nachwachsende Mauern in Form von schlicht hochgezogenen Erschwernissen trotz gleicher Herausforderung/Gegnern.
2.) Ich bin für nachwachsende Mauern in Form von fordernderen ingame Herausforderungen.
3.) Ich bin gegen nachwachsender Mauern in Form von fordernderen ingame Herausforderungen, wenn sie "weil musso" eingesetzt werden, bzw unauthentisch wirken
4.) Die Grenzen zwischen 2 und 3 sind fließend und oft landet man als SL unbeabsichtigt bei 1, weil man instinktiv die Proben anzieht
5.) Ich bin dafür, dass es gute Charaktere auch mal spürbar leicht haben dürfen, wo sie als Anfänger gescheitert waren.
6.) Atmosphäre ist eh wichtiger und macht oft aus einer spieltechnisch nichtssagenden Herausforderung ein spannendes Event.
7.) Was auf den SL eintönig wirkt ("Ich kann eure Charaktere ja gar nicht treffen"), kann für die Spieler trotzdem spannend sein ("Keine Ahnung, wieviel die sind und was gleich noch passiert. Am Besten die Schergen möglichst schnell erledigen!")
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Welf am 11 Jul 2017, 13:14:13
Zitat
DANN ist der achsotolle Kämpfer plötzlich der Sozialkevin, der sich auf dem Markt zweitklassige Gegenstände zu hohen Preisen aufschwatzen lässt, von Schriftstücken keine Ahnung hat, nützliche Zauber jenseits von KRACHBUMM missen lässt und selbst einfachste handwerkliche Tätigkeiten vermurkst.

Meine bisherigen Gruppenerfahrungen sind, dass der Kämpfer genau diese Dinge jemand anderem aus der Gruppe in die Hand gibt und einfach daneben steht (spätestens wenn der Sozialchar dem Kämpferchar den Mund verbietet, weil er alles nur schlimmer macht ;) ).
Damit steht der Kämpfer dann meist im Kampf NOCH besser da und der Andere steht im Kampf aber nicht nur dabei, sondern schlägt einen Angriff nach dem anderen daneben und fällt vom ersten Treffer um.
Kommt spätestens dann komisch, wenn der gnomische Sozialchar plötzlich ne Rüstung für nen Vargen kaufen möchte :) Da dürfte nem halbwegs intelligenten Händler dann auch die Idee kommen, dass er vielleicht lieber mit dem Vargen persönlich handeln möchte.
Und ich finde es urkomisch, wie oft sich SCs den Mund vom Sozialcharakter verbieten lassen oder dazu übergehen, jegliche ihrer sozialen Kompetenzen komplett an den Sozialcharakter abzugeben, nur weil der Spieler dahinter weiß oder glaubt, dass gleich ne Probe ansteht und der Sozialcharakter da eben bessere Chancen hat. Finde da wird sehr oft nicht authentisch mit umgegangen.
Im Kampf machen sich die Gegner doch auch die Mühe den Sozialcharakter zu verkloppen - auch wenn doch eigentlich der Kampfspezialist für die Situation verantwortlich wäre!

edit: Was ich damit sagen will ist dass die Sache stark vom SL und der Gruppe abhängt. Je mehr da auf Optimierung und weniger auf Rollenspiel geachtet wird, desto mehr Aktionen gehen da natürlich auch durch. Nicht, dass es nicht Charaktere geben kann, die tatsächlich ihre Autonomie in die Richtung abgeben würden. Aber in den meisten Fällen ist das doch eher dem Spielerwissen geschuldet, dass man so ja ein wenig das System zum eigenen Vorteil hin austricksen kann.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Dahrling am 11 Jul 2017, 13:26:48
“Möchte“ Kann ich nachvollziehen. Aber er hat ja nicht das Recht dazu. Es Kann ja genauso gut dass Geld des Gnoms sein oder der Gruppe, die den Gnom als Händler einsetzt. Warum sollte sich der Varg keinen Verhandler mitbringen, well et gesehen hat wie schnell der Gnom zu Geld kommt? Als ich meine ersten 2 Autos gekauft habe, stand ich auch nur neben meinem Vater und habe zu gehört. Daran finde ich nichts seltsames.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Welf am 11 Jul 2017, 13:47:17
“Möchte“ Kann ich nachvollziehen. Aber er hat ja nicht das Recht dazu. Es Kann ja genauso gut dass Geld des Gnoms sein oder der Gruppe, die den Gnom als Händler einsetzt. Warum sollte sich der Varg keinen Verhandler mitbringen, well et gesehen hat wie schnell der Gnom zu Geld kommt? Als ich meine ersten 2 Autos gekauft habe, stand ich auch nur neben meinem Vater und habe zu gehört. Daran finde ich nichts seltsames.
Ich finde daran auch nicht immer etwas Selsames. Ich kann ja auch verstehen, dass man lieber den Experten als Händler für sowas mitnimmt. Wenn aber dann irgendwie (natürlich hier jetzt etwas überspitzt dargestellt) jeder Kleinkram an den Sozialchar abgedrückt wird und jeder Handel und jedes Gespräch, das auch nur den Funken einer Chance auf nen Wurf besitzt, so angegangen wird, dann geht da was schief.

Ein geschickter Autohändler wird aber ja auch garantiert versuchen, aus dir neben deinem Vater die eine oder andere Aussage rauszukitzeln, mit der er dann doch noch was mehr Kohle abgreifen kann (Du willst doch sicher Extra XY, das deinen Vater zwar nicht interessiert, dich aber doch ansprechen könnte usw.). Der ist ja genauso daran interessiert, seine Kohle zu verdienen und weiß, wen er besser rumkriegt und wen nicht.

In vielen Gruppen, die ich bisher so gesehen habe, läufts aber eher nach "Öhm, unser Sozialcharakter hier macht jetzt den Wurf und übernimmt das alles und wir stehen nur daneben" und die Umwelt (aka SL) lächelt und nickt freundlich.
Im Kampf wäre sowas in den gleichen Gruppen aber quasi undenkbar. Da wird dann versucht die Schwächen rauszupicken.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Dahrling am 11 Jul 2017, 13:53:42
Was dann in den selben Gruppen dazu führen könnte, dass der sozialchar alleine losgeschickt wird. “Wir untersuchen in der Zeit schon mal dies oder dass.“
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Welf am 11 Jul 2017, 14:31:12
Jop, das ist richtig. Könnte aber Charakter und/oder Spieler ärgern, wenn der Rest der Gruppe das Abenteuer erlebt, während der Sozialcharakter leider währenddessen auf den Markt geschickt wurde, um neue Unterwäsche (oder lass es ne Rüstung sein) für den Kämpfer zu besorgen.

Prinzipiell ist es, denke ich, immer dann am schönsten, wenn die Gruppe zusammen was erreichen kann. In Kämpfen wird das meistens zwingend notwendig. Deshalb lernen viele Charaktere auch "irgendwie ein Bisschen Kampf". In sozialen Aspekten erlebe ich dagegen öfter, dass Gruppen aus Sozialnieten bestehen, die einen oder vielleicht mit Glück zwei Leute dabei haben, die das doch können.

Und genau da kommt man dann bei Kon-Charakteren ganz schnell an Problemen an. In Gruppe 1 läufts so, dass man als Sozialniete dem Sozialcharakter hinterherrennt und der eben einfach alles für einen erledigt. Und in Gruppe 2 hat jeder nen bisschen Sozialskills, weil der SL einem das Zeug aus Gruppe 1 so nicht durchgehen lassen würde (oder man hats auch nicht, weil man die daraus resultierenden Probleme total cool findet xD).
Ergebnis? Der Kerl aus Gruppe 1 ist viel mehr auf sein Spezialgebiet optimiert als der Kerl aus Gruppe 2. Denn der musste ja auch noch etwas Nebenskills kaufen.

Für ne Kon-Runde ist es deshalb in meinen Augen immer am besten, wenn man Spielern vorher irgendwie die Möglichkeit bietet, ihnen was vom eigenen SL-Stil zu erklären. Denn einheitliche Richtlinien passen weder anständig auf Charaktere, Spieler noch auf SLs.
Was aber eigentlich immer gut funktioniert ist die richtigen Leute mit den richtigen Charakteren zusammenzubringen. Dafür muss man aber einfach nur sagen, was man denn so etwa vom Spiel erwartet und wie man es umzusetzen gedenkt.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Mr.Renfield am 11 Jul 2017, 15:01:42
meiner bescheidenen meinung nach, sollte man als sl für conrunden eh immer vorgefertigte chars bereitstellen, damit erübrigen sich die meisten probleme und man kann die chars dem szenario anpassen. allerdings leite ich idR auch mit deutlich regelleichteren systemen.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Dahrling am 11 Jul 2017, 15:34:33
Aber die Leute wollen doch die lange gespielten Rollen gerne weiterspielen und entwickeln und nicht jedesmal eine neue Rüstung kaufen/bauen müssen.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Mr.Renfield am 11 Jul 2017, 15:38:04
Aber die Leute wollen doch die lange gespielten Rollen gerne weiterspielen und entwickeln und nicht jedesmal eine neue Rüstung kaufen/bauen müssen.

und genau dafür sollten sie dann in festen runden daheim spielen, statt auf cons  ;)
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Xandila am 11 Jul 2017, 15:48:46
Ich probiere gerne verschiedene Konzepte aus, habe aber nur eine heimische Runde.
Und genau dafür liebe ich Conrunden.

Übrigens, das Forentreffen am Wochenende, wo du überlegt hattest, hinzugehen, da hat niemand einen vorgefertigten Char gespielt (Cederion zähl ich auch nicht dazu, weil der überarbeitet und gesteigert gespielt wurde) oder welche ausgeteilt, das wurde alles mit eigenen gespielt ;)
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Jeong Jeong am 11 Jul 2017, 16:16:32
@Jeong Jeong:
Ich diskutiere über die Probleme als Spieler und SL...

Es geht mir nur darum, dass der Thread sich ja eigentlich um sehr konkrete Richtlinien bzw. die Frage dreht, ob man solche Richtlinien braucht. Aber gerade scheint es mehr darum zu gehen, welche Vor- und Nachteile die freie Charaktererschaffung hat, was für mich ein anderes (wenn auch sehr spannendes) Thema ist.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: SeldomFound am 11 Jul 2017, 16:17:25
@ Renfield

Ich glaube aber, dass Runden, die auch eigene Charaktere zulassen, beliebter sein dürften. Und ich persönlich will ja auch neue Charaktere kennenlernen, an die ich selbst als SL nie gedacht hätte.

Mit vorgefertigten Charakteren habe ich zwar den Vorteil, dass diese meinen Abenteuer genau entsprechen werden, aber ich schränke damit auch die Kreativität meiner Mitspieler ein und das finde ich doof.

@ Jeong

Eigentlich hängen diese Fragen auch miteinander zusammen. Ohne eine freie Charaktererschaffung wäre die Fragestellung in diesem Thread überflüssig.

@ Spezialisierung von Rollen

Das hat mit diesem Thema eigentlich nichts zu tun, ich schlage vor, ihr könnt hier weiter diskutieren:

http://forum.splittermond.de/index.php?topic=5436.0
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Mr.Renfield am 11 Jul 2017, 16:18:44
naja, das splimoforentreffen (auf dem allerersten war ich auch) würde ich jetzt auch nicht umbedingt als klassischen con ansehen, da ja vermutlich alle anwesenden splimo kannten und auch mit der festen absicht anreisten, dort splimo zu spielen oder zu leiten. und nein, natürlich spricht auch nichts dagegen, auf nem con eigene chars zu spielen, nur sollten die dann halt mit der sl besprochen werden und gerade die "mein sl hat mir außerdem noch nen fliegendes pferd geschenkt; außerdem hab ich nen schwert, daß alle feenwesen automatisch tötet, meine werte verstoßen hier und dort gegen die regeln und zusätzlich hab ich noch genug geld, um mir ne baronie zu kaufen, brauch ich aber nicht: bin eh der prinzregent"-dinge sollten dann auch wegfallen. und seien wir ehrlich: in fast jeder festen heimrunde wird mit der einen oder anderen hausregel gespielt oder mal großzügigst goodies verteilt. und falls sich rausstellen sollte, daß der mitgebrachte char nicht zu den sl-vorstellungen paßt (egal ob wegen solch zugegebenermaßen übertrieben dargstellten mächtigkeit oder einfach nur weil ein char, der sich in der zu bespielenden baronie (nicht) auskennt, den plot behindern würde) gibts dann halt welche vorrätig.

p.s. übrigens hätte mein einziger aktuell spielbarer eigener splimochar auch mehrere eigenheiten (sowohl wertetechnisch als auch charakterlich) die mich schon vornherein davon absehen lassen würden, ihn außerhalb meiner "festen" (hat iirc im laufe der letzten jahre 2 mal splimo gespielt - dann aber auch über mehrere tage am stück) runde auftauchen zu lassen.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Mr.Renfield am 11 Jul 2017, 16:26:18

Ich glaube aber, dass Runden, die auch eigene Charaktere zulassen, beliebter sein dürften.


bei den leuten, die ihre eigenen (oft - auch wenn ich da eher erfahrungen mit shadowrun und von sehr viel früher ad&dII habe - übermächtigen) chars vorführen wollen auf jeden fall. bei leuten die gerne mal in ein anderes system oder setting reinschnuppern wollen oder einfach mal andere spielstile als den ihres heimischen "meisters" kennenlernen wollen eher im gegenteil nach meiner persönlichen erfahrung.

Mit vorgefertigten Charakteren habe ich zwar den Vorteil, dass diese meinen Abenteuer genau entsprechen werden, aber ich schränke damit auch die Kreativität meiner Mitspieler ein und das finde ich doof.

da hab ich als sl ganz andere erfahrungen gemacht, wobei das natürlich auch immer systemabhängig ist, wieviel raum für den eigenen charakter ein (zumindest weitgehend) vorausgefülltes datenblatt läßt.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Nevym am 11 Jul 2017, 16:47:22
@ Renfield

Ich glaube aber, dass Runden, die auch eigene Charaktere zulassen, beliebter sein dürften. Und ich persönlich will ja auch neue Charaktere kennenlernen, an die ich selbst als SL nie gedacht hätte.

Mit vorgefertigten Charakteren habe ich zwar den Vorteil, dass diese meinen Abenteuer genau entsprechen werden, aber ich schränke damit auch die Kreativität meiner Mitspieler ein und das finde ich doof. [...]
Meine Erfahrungen als SL, Con-SL und Spieler, wie auch Supporter (SpliMo) in drei oder vier Systemen, aus privaten Spielrunden, Klein-, Mittel- und Groß-Cons bestätigen diese Ansicht (erster Absatz...)

Den zweiten Absatz kann ich vor allem für SpliMo nicht bestätigen ;-)) Hat noch nie so recht funktioniert...
 ;D :o ::)

Ich glaube aber, dass Runden, die auch eigene Charaktere zulassen, beliebter sein dürften.

bei den leuten, die ihre eigenen (oft - auch wenn ich da eher erfahrungen mit shadowrun und von sehr viel früher ad&dII habe - übermächtigen) chars vorführen wollen auf jeden fall. bei leuten die gerne mal in ein anderes system oder setting reinschnuppern wollen oder einfach mal andere spielstile als den ihres heimischen "meisters" kennenlernen wollen eher im gegenteil nach meiner persönlichen erfahrung. [...]
Das "Vorführen" und Präsentieren mega-toller SuperChars (Achtung Zynismus) steht schon sehr häufig im Vordergrund einer großen Anzahl/Anteil an Con-Spielern.
Deshalb gehe ich ja den Weg nur wenig in dem Abenteuer konkret festzulegen, sondern mehr dahin, daß ich mit meiner (selbstgeschriebenen) Geschichte den Spielern ein tolles Erlebnis / eine anregende Ansicht des Systems / einen guten Einblick in die Spielwelt / etc. biete.
Damit ist der hochgeskillte, top-spezialisierte Eigenbau-Char HÄUFIG der Vollpfosten (weil nicht "passend" für's Abenteuer geskilled), was mir auch nicht gefällt...
Deshalb diskutiere ich hier mit, ich suche nach neuen Möglichkeiten ein mehrere Jahrzente altes Dilemma in den Griff zu kriegen...
Das Dillemma entsteht durch meinen eigenen Anspruch (vor allem aber Erfahrung), daß nur ein eigener, mit Charakter-(statt Werte- bzw. Entwicklungs-)-Konzept entstandener und vielleicht noch ausgiebig gespielter Charakter auch an fremden Spieltischen viel mehr Spaß, Freude und Spielerlebnis bietet, als ein mal schnell übernommener was-weis-ich-wie-der-ist vorgefertigter Char (dto.f. Neu-Char) - und zwar für ALLE.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Mr.Renfield am 11 Jul 2017, 16:48:17
achja: vorgefertigte chars muß auch nicht zwangsläufig heißen, das alles bis aufs letzte detail festgeschrieben und unveränderlich ist. wenn ich auf nem con ein datenblatt "vorgesetzt" bekomme, ists eigentlich fast immer so, daß ich mir ein bischen gedanken über den charakter und wie ich ihn gerne spielen würde mache, und dann entweder wenn eh noch ein paar punkte frei sind diese ausgebe oder auch mal die eine oder andere fertigkeit/spezialisierung oder auch nur herkunft oder geschlecht des chars abändere, natürlich in rs mit der sl. in den seltenen fällen, in denen die antwort "nein, weil!" lautete, wurde mir dann auch im laufe des spiels klar, warum. manchmal sind "hobby"fertigkeiten wie klavierspielen, modellbahnbau oder geschichte des sowjetischen autorenfilms halt wirklich nur zeichen dafür, daß der sl noch punkte übrig hatte, manchmal auch nicht  8)
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Jeong Jeong am 11 Jul 2017, 17:00:04
Eigentlich hängen diese Fragen auch miteinander zusammen. Ohne eine freie Charaktererschaffung wäre die Fragestellung in diesem Thread überflüssig.

Es geht doch um hochstufige Charaktere, oder? Wie TT schon sagte, gleichen sich Charaktere der unterschiedlichen Charaktererschaffungsarten im Laufe von HG 1 durch die Caps meistens recht gut an. Spätestens am Ende von HG 2 kann man meiner Erfahrung nach nicht mehr groß Unterscheiden, wer wie generiert wurde.


Ich persönlich bin aber auch kein Fan der Paket-Erschaffung und zwar vor allem aus folgenden zwei Gründen:

1. In meinen Augen schränkt sie einen zu sehr in den möglichen Konzepten ein. Es gibt im GRW glaube ich gerade einmal 17 Abstammungen und 16 Ausbildungen und selbst mit allen Erweiterungsbänden wird das nicht so viel mehr. Splittermond legt diese Abstammungen und Ausbildungen alle sehr offen an, aber sie können trotzdem einfach nicht alle denkbaren Konzepte abdecken, wie man im Charaktererschaffungs-Bereich dieses Forums auch immer wieder sieht.

2. Die Paketerschaffung belohnt meiner Einschätzung nach langweilige Konzepte und bestraft kreative Konzepte. Ein Krieger mit Kultur Zwingard, Abstammung Kriegsvolk und Ausbildung Kämpfer ist genauso gut auf den Kampf optimiert, wie jeder mit der freien Charaktererschaffung erstellte Krieger. Es sind nur die kreativen Konzepte, die unter der Paketerschaffung leiden. Beispielsweise wird ein Charakter mit Kultur Mertalia und Abstammung Magistrale der sich zur Natur hingezogen fühlt und eine Ausbildung als Waldläufer hat, mit der Paketerschaffung zu Spielstart erst einmal kein guter Wildnischarakter sein. Dafür ist der Hintergrund zu durchmischt, während ein Paketcharakter mit Kultur Dämmeralben, Abstammung Reisende und Ausbildung Waldläufer wiederum als Wildnischarakter genauso gut ist, wie einer der mit der freien Charaktererschaffung erstellt wurde.

Kurz gesagt: man kann mit der Paketerschaffung in meinen Augen genauso gut optimieren wie mit der freien Erschaffung, nur werden dann die Charakterkonzepte halt langweiliger. Ich persönlich benutze deswegen fast immer nur die freie Charakterschaffung, weil ich Charaktere mit kreativem Hintergrund spielen will, die in ihren Spezialgebieten trotzdem gut sein sollen.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Nevym am 11 Jul 2017, 17:10:47
[...]
Prinzipiell ist es, denke ich, immer dann am schönsten, wenn die Gruppe zusammen was erreichen kann. In Kämpfen wird das meistens zwingend notwendig. Deshalb lernen viele Charaktere auch "irgendwie ein Bisschen Kampf". In sozialen Aspekten erlebe ich dagegen öfter, dass Gruppen aus Sozialnieten bestehen, die einen oder vielleicht mit Glück zwei Leute dabei haben, die das doch können. [...]
Jetzt stell Dir das mal umgekehrt vor - Eine Truppe von Kampfnieten!
Ich glaub ich würde "davonlaufen" und nur noch hysterisch schreien ....
Das ist halt auch die andere Seite  :o :o :o

Oder noch anders, ist eines meiner Lieblingsbeispiele:
Zitat
Bsp1:
Warum sollten die Gegner ausschließlich auf den Kampfstärksten Char einer Heldegruppe fokusieren?
Wäre es nicht taktisch geschickter erst die Kampfunterstützer auszuschalten um sich dann dem Panzer der Gruppe gemeinsam zu widmen?

Bsp2:
Auf einer beliebigen Straße wird eine beliebige Heldengruppe, bzgl. Zusammenstellung, Fähigkeiten und örtlicher Position von einer ebenso beliebigen Schurkengruppe in Anzahl, Fähigkeiten,Absichten etc. angegriffen.
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, daß ausgerechnet der Heldenkämpfer den besten Schurkenkämpfer abbekommt, bzw. wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß die anderen Helden "nur" einen Gegener bekommen, der ihren Fähigkeiten entspricht?
Ich würde sagen, so klein, daß ich es nicht berechnen oder auch nur abschätzen kann...
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Mr.Renfield am 11 Jul 2017, 17:19:42
Jetzt stell Dir das mal umgekehrt vor - Eine Truppe von Kampfnieten!

kann unheimlich spaß machen, sofern ein szenario bespielt wird, in dem kampf keine oder eine nur sehr untergeordnete rolle spielt. deswegen ja auch mein plädoyer für zum abenteuer passende vorgefertigte chars. was natürlich auch ehrlich kommuniziert werden soll. wenn ich mich auf nem con bewußt in system X eintrage, weil ich gehört habe, das hätte ein unglaublich innovatives kampfsystem, daß ich mal ausprobieren will, und dann gibts keinen kampf, wäre ich genauso angepißt, wie wenn (leider deutlich häufiger zu erleben auf cons) auf dem rundenaushang irgendwas von sandboxigem intensivem politischem intrigenspiel steht und 90% der zeit dann doch nur der dungeon durchgekloppt wird.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Welf am 11 Jul 2017, 17:37:35
@ Spezialisierung von Rollen

Das hat mit diesem Thema eigentlich nichts zu tun, ich schlage vor, ihr könnt hier weiter diskutieren:
Ich sah das Thema hier jetzt nicht so wirklich als Off-Topic an, weil die Spezialisierungen der Charaktere (erst Recht, wenn es sich um hochstufige Charaktere handelt) ja quasi eine Ursache sein könnten, warum man für Con-Runden einheitliche Richtlinien braucht. In nem eigenen Thema ist es aber sicher auch nicht fehl am Platz :)

Die Paketerschaffung belohnt meiner Einschätzung nach langweilige Konzepte und bestraft kreative Konzepte. Ein Krieger mit Kultur Zwingard, Abstammung Kriegsvolk und Ausbildung Kämpfer ist genauso gut auf den Kampf optimiert, wie jeder mit der freien Charaktererschaffung erstellte Krieger.
Ich würde das ja nicht langweilig nennen. Schließlich kann man aus der Kombination jetzt schon ne ganze Menge raus ziehen, sodass man mit exakt dieser Wahl noch immer eine Vielzahl unterschiedlicher Charaktere spielen kann. Alleine die Wahl von Meisterschaften und Co gibt einem da ja viele Grundlagen. Mehrere Charaktere sehen dann natürlich auf dem Papier ähnlich aus, haben aber doch noch ihre wichtigen Eigenheiten. Und dann kommt natürlich noch der rollenspielerische Aspekt dazu und dann könnte man sicher auch mit ner Gruppe, die nur aus Zwingarder Kriegsvolk Kämpfern besteht, ziemlich interessante Dinge erleben, ohne dass es langweilig wird :)

Man kriegt halt nur nicht so toll passende Werte mit passenden Paketen hin.


Wenn ich ne Con-Runde leiten würde, egal ob nun für hochstufige oder frische Charaktere, dann würde ich direkt kurz und knapp angeben, in welche Richtung es gehen sollte und was für meine Runde und für mich als individuellen Spielleiter relevant wäre. Vier, fünf Stichworte und fertig ist die Sache. Dann wissen die Leute, in welche Richtung es etwa gehen soll und werden nicht komplett überrumpelt. Im Idealfall hält man eine gewisse Zahl schöner vorgefertigter Charaktere bereit, die auf jeden Fall ins Setting passen und es sollte auf jeden Fall laufen. Die kann man dann im Notfall noch anbieten.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Jeong Jeong am 11 Jul 2017, 17:46:28
Ich würde das ja nicht langweilig nennen. Schließlich kann man aus der Kombination jetzt schon ne ganze Menge raus ziehen, sodass man mit exakt dieser Wahl noch immer eine Vielzahl unterschiedlicher Charaktere spielen kann.

"Langweilig" ist vielleicht wirklich etwas stark negativ geprägt. Vielleicht wäre es besser von Charakteren mit typischem bzw. untypischem Hintergrund zu sprechen.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Xandila am 11 Jul 2017, 18:00:07
und nein, natürlich spricht auch nichts dagegen, auf nem con eigene chars zu spielen, nur sollten die dann halt mit der sl besprochen werden und gerade die "mein sl hat mir außerdem noch nen fliegendes pferd geschenkt; außerdem hab ich nen schwert, daß alle feenwesen automatisch tötet, meine werte verstoßen hier und dort gegen die regeln und zusätzlich hab ich noch genug geld, um mir ne baronie zu kaufen, brauch ich aber nicht: bin eh der prinzregent"-dinge sollten dann auch wegfallen. und seien wir ehrlich: in fast jeder festen heimrunde wird mit der einen oder anderen hausregel gespielt oder mal großzügigst goodies verteilt. und falls sich rausstellen sollte, daß der mitgebrachte char nicht zu den sl-vorstellungen paßt (egal ob wegen solch zugegebenermaßen übertrieben dargstellten mächtigkeit oder einfach nur weil ein char, der sich in der zu bespielenden baronie (nicht) auskennt, den plot behindern würde) gibts dann halt welche vorrätig.
Von den PG-Chars, die die Regeln nicht nur massiv biegen, sondern auch brechen, habe ich bisher bei Cons (egal ob eher "privaten" oder größeren) bisher nur sehr wenige am eigenen Spieltisch erlebt, und keinen davon als Meister. Was ich dagegen schon öfter hatte, waren Chars, deren Fähigkeiten und Regeln die Spieler gar nicht so genau kannten, was auch lästig ist. Bei unbekannten, weil gerade erst ausgeteilten Chars steigt das Risiko davon an.
Natürlich schaue ich mir Chars vorher kurz an (kontrolliere und merke mir aber nicht jeden Wert) und frage auch nach Besonderheiten. Wenn da etwas gar nicht passt, dann sollte der Spieler halt entweder das für mein Abenteuer ändern, oder Char oder gar die Spielrunde wechseln. Bisher habe ich jedes Mal aus den vorhandenen Chars der interessierten Spieler etwas zusammenstellen können, was für das Abenteuer passte. Das einzige, was ich kurzfristig abgekürzt hab, weil es zu gruselig zum leiten wurde, lag an Spielern, nicht an den Chars, wäre also sicherlich auch mit vorgefertigten passiert.

So wie ich dich verstanden hab, gibt es bei dir dann auch nicht die Archetypen, sondern von dir erstellte Chars dazu?
Muß ich sagen, hätte ich gar keine Lust und Zeit dafür. Ich stecke die Zeit lieber in die Abenteuervorbereitung, oder bastel an eigenen Chars, als Charakterrohlinge für meine Conabenteuer zu erstellen. Und manches, was sich durch die Ideen der Spieler, was sie gerne spielen würde, ergibt, und was dann echt toll ist, das hätte sich durch von mir vorgegebene Sachen nie so ergeben.
Bei Cons wo mit Leuten zu rechnen ist, die noch nie Splittermond gespielt haben, hab ich ein paar der Archetypen dabei, aber das wars auch.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Anmar am 11 Jul 2017, 18:02:46
@Eigene Chars
Ich habe am letzten Splittermond-Forentreffen einen von meinen Chars gespielt, den ich auch in einer Hausrunde spiele. Allerdings schreibe ich dann nicht die EPs, Geld etc. auf.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Grimrokh am 11 Jul 2017, 18:07:20
Kurz gesagt: man kann mit der Paketerschaffung in meinen Augen genauso gut optimieren wie mit der freien Erschaffung, nur werden dann die Charakterkonzepte halt langweiliger. Ich persönlich benutze deswegen fast immer nur die freie Charakterschaffung, weil ich Charaktere mit kreativem Hintergrund spielen will, die in ihren Spezialgebieten trotzdem gut sein sollen.

Ich persönlich rate vor allem meist Splittermond-Neulingen die Pakete zu wählen und dann geht man als SL gemeinsam mit dem Spieler den Charakter durch und verteilt Punkte so um bis es stimmig ist und für den Spieler passt. Allerdings sehe ich auch die Gefahr, dass bei einer reinen Paketerschaffung schnell einmal sehr ähnliche oder gar beinahe gleiche Abenteurer (dieselbe Kultur, Abstammung und Ausbildung) entstehen können, weil Spieler nun mal oft den idealen Kämpfer, den effektivsten Wildnischarakter, den kompetentesten Diplomaten, den mächtigsten Magier, usw. suchen und da eignen sich nun mal manche Paketkombinationen am besten.

Im Vordergrund sollte aber so oder so vor allem stehen, dass der Spieler Spaß an seinem Abenteurer hat. Und den hat er höchstwahrscheinlich nicht mehr, wenn im abseits der Generierungsregeln zusätzlich von der Spielleitung diktiert hat welcher Wert in welcher Fertigkeit jetzt objektiv und absolut als stimmig zu betrachten sei und welcher nicht.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Mr.Renfield am 11 Jul 2017, 18:08:56
So wie ich dich verstanden hab, gibt es bei dir dann auch nicht die Archetypen, sondern von dir erstellte Chars dazu?

idR ja, wobei ich auf cons kein splimo oder ähnlich regelintensive systeme leite, weshalb das deutlich weniger arbeitsaufwand bedeutet.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Mr.Renfield am 11 Jul 2017, 18:11:16
Und manches, was sich durch die Ideen der Spieler, was sie gerne spielen würde, ergibt, und was dann echt toll ist, das hätte sich durch von mir vorgegebene Sachen nie so ergeben.

um ehrlich zu sein, sind so (auf privateren veranstaltungen auf denen ich gerne komplett improvisiere) die meisten meiner conabenteuer entstanden, oder zumindest deren grundideen.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Xandila am 11 Jul 2017, 18:20:06
@Eigene Chars
Ich habe am letzten Splittermond-Forentreffen einen von meinen Chars gespielt, den ich auch in einer Hausrunde spiele. Allerdings schreibe ich dann nicht die EPs, Geld etc. auf.
Das ist ja wieder eine andere Geschichte.
Chars, die irgendwo anders schon fest unterwegs sind, versuche ich bei Conrunden zu vermeiden, und lieber welche zu spielen, die "frei" haben. Wenn doch aus welchem Grund auch immer wer gespielt wird, der eigentlich eingebunden ist, werte ich das aber auch nicht als vorhanden für die Entwicklung des Chars.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Xandila am 11 Jul 2017, 18:27:44
Kurz gesagt: man kann mit der Paketerschaffung in meinen Augen genauso gut optimieren wie mit der freien Erschaffung, nur werden dann die Charakterkonzepte halt langweiliger. Ich persönlich benutze deswegen fast immer nur die freie Charakterschaffung, weil ich Charaktere mit kreativem Hintergrund spielen will, die in ihren Spezialgebieten trotzdem gut sein sollen.

Ich persönlich rate vor allem meist Splittermond-Neulingen die Pakete zu wählen und dann geht man als SL gemeinsam mit dem Spieler den Charakter durch und verteilt Punkte so um bis es stimmig ist und für den Spieler passt. Allerdings sehe ich auch die Gefahr, dass bei einer reinen Paketerschaffung schnell einmal sehr ähnliche oder gar beinahe gleiche Abenteurer (dieselbe Kultur, Abstammung und Ausbildung) entstehen können, weil Spieler nun mal oft den idealen Kämpfer, den effektivsten Wildnischarakter, den kompetentesten Diplomaten, den mächtigsten Magier, usw. suchen und da eignen sich nun mal manche Paketkombinationen am besten.
Pakete können auch schöne Inspirationen sein. Ein paar Sachen verteilt man ja sowieso frei, manches gibt es eh zur Auswahl und natürlich wird beim Feinschliff auch das eine oder andere getauscht, bis es passt.
Wer kreative oder gute Ideen hat, baut meiner Ansicht nach nie einen langweiligen Char, weil die Werte ja immer nur ein Teil des Ganzen sind, der Hintergrund ist ja auch wichtig.
Daß ähnliche Chars bei ähnlicher Herkunft und Ausbildung rauskommen können, finde ich auch nicht schlimm, solange es weder Klone sind noch sie einzig und allein zur Optimierung so gewählt wurden. Auch hier hängt es also für mich vom Hintergrund ab, ob die Figur langweilig wird, oder interessant sein kann.
Ich habe zB eine vargische Rahidipriesterin, natürlich sind manche Sachen bei ihr ähnlich wie bei dem Archetypen, aber eben auch vieles unterschiedlich, manches sogar grundverschieden, und der dakardsmyrer Wissenspriester, der in meiner heimatlichen Runde war, unterscheidet sich von beiden deutlich nicht nur bei der Rasse, sondern auch bei Fähigkeiten und Auftreten. Alle drei basieren aber auf derselben Ausbildung.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: TrollsTime am 12 Jul 2017, 12:15:10
Wird das jetzt hier ne Religionsfrage?

Ich bin ein absoluter Fan vom Freibau, dennoch spreche ich doch nicht jedem die kreative Kompetenz ab, der den Paketbau oder selbst den Archetypcharakter bevorzugt. Und selbst, wenn der Spieler weniger kreativ wäre... und? Vielleicht spielt er seinen 08/15-Char wesentlich schöner, als ich es je könnte.
Mir geht echt der Hut hoch, wenn eine der drei Methoden irgendwie gelobhudelt wird.

Ich beispielsweise finde den Freibau bei Splittermond (oder auch DSA5) ja gerade deshalb so gut, weil ich mich immer an den Pakten orientieren und von den sehr gut gelungenen Archetypen inspirieren lassen kann.
Da habe ich dann ein Korrektiv, dass mir die Frage stellt "Wie exotisch willst du es haben?" bzw "Vorsichtig: Diese Wertverteilung könnte zu Problemen führen!"

Frage 5 Spieler, wie ein Berserker aussehen soll und du wirst 6 verschiedene Antworten bekommen.... UND DAS IST GUT SO!
Schlecht ist es erst, wenn der eine mit der Rollenspielbibel kommt.

Wo mir das Herz aufgegangen ist, war als mein "Pippin Knochenbrecher - Gnomberserker und Drogenkoch", der zugegeben starke PG (Powergaming)-Anteile hat, in einem Kampf plötzlich neben "Cederion von Seite 16 aus dem Regelbuch" stand und mein "voll innovatives und kampfstarkes Konzept" in vielen Fällen durchaus auf einer Ebene mit dem vermeintlichen 08/15-Ritter war.

Umgekehrt gilt ähnliches: Mal ist eine große Schnauze mit militärischem Drill (Anführen) gefragt und mal Einfühlsamkeit(Diplomatie)
Mal reicht ein drogensüchtiger Pilzesammler (Naturkunde) und dann braucht es einen echten Waldläufer.
Wir ergänzen uns in unserer Gruppe gut..... naja bis auf "Einbrechen" und "Straßenkunde". Das verkommt bei uns oft zu slapstickartigen Situationen.... und? .... ruhig mal einen auf die Fresse bekommen. Macht den Spieler demütig und den SL dankbar.
----
EDIT
Conrunden:
Wenn ich einen Char spiele, spiele ich exakt den und keinen Klon. Anders kann ich nicht. Führte dann dazu, dass ich auf der letzten und einzigen Con EP erwarb und ein Mitspieler etwas neidisch oder kritisch wurde. Kann ich verstehen, würde ich nächstes Mal anders kommunizieren.

Was jetzt "Charaktere auf Kons an sich" betrifft.
Auf der letzten Kon spielten wir Cederion und Pippin am Rande von HG2 neben einer Zauberin auf mittlerem HG1 und einem "öh, ich habe einfach aktiviert, was mir irgendwas bringt". Und?
Selbst der letzte Char war irgendwie interessant.... was ich aber zugegebenerweise nie erwartet hätte.

In der zweiten Runde spielten wir die gleichen beiden Chars, aber der Rest spielte wesentlich stärkere Chars Mitte HG 2. Noch dazu waren es auch alles Kämpfer, womit der "achsotolle Berserker" schwuppdiwupp vom Kampf-Babo über den 08/15-Chabo zur fast schon beschützenswerten Scheiblette wurde. Und?
Zugegeben, es lag auch an den Mitspielern. Aber trotz der vielen Kämpfer mit Kampfkrafthierarchie ergab sich keine Langeweile, sondern es bildete sich in Nullkommanix das Bild einer "Eingreiftruppe".
Bin Loki als SL immer noch dankbar. War der Con-Höhepunkt!

Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Jeong Jeong am 12 Jul 2017, 12:52:29
Wird das jetzt hier ne Religionsfrage?

Ich bin ein absoluter Fan vom Freibau, dennoch spreche ich doch nicht jedem die kreative Kompetenz ab, der den Paketbau oder selbst den Archetypcharakter bevorzugt. Und selbst, wenn der Spieler weniger kreativ wäre... und? Vielleicht spielt er seinen 08/15-Char wesentlich schöner, als ich es je könnte.
Mir geht echt der Hut hoch, wenn eine der drei Methoden irgendwie gelobhudelt wird.

Keine Ahnung, gegen was du hier jetzt genau anredest. Ich glaube du alleine machst hier gerade andere Argumentationen zu einer Religionsfrage, die gar nicht so gemeint waren.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: TrollsTime am 12 Jul 2017, 13:04:45
Wird das jetzt hier ne Religionsfrage?

Ich bin ein absoluter Fan vom Freibau, dennoch spreche ich doch nicht jedem die kreative Kompetenz ab, der den Paketbau oder selbst den Archetypcharakter bevorzugt. Und selbst, wenn der Spieler weniger kreativ wäre... und? Vielleicht spielt er seinen 08/15-Char wesentlich schöner, als ich es je könnte.
Mir geht echt der Hut hoch, wenn eine der drei Methoden irgendwie gelobhudelt wird.

Keine Ahnung, gegen was du hier jetzt genau anredest. Ich glaube du alleine machst hier gerade andere Argumentationen zu einer Religionsfrage, die gar nicht so gemeint waren.
Ne, eher nicht.
Es war schon eine Tendenz zu verspüren hinsichtlich "Methode A ist besser", "Methode B ist kreativer" uswusf.
Und da habe ich keinen Bock drauf.
Bei Splittermond funktioniert alles drei. Da muss niemand auf einer Methode herumkritteln, nur weil ihm eine andere mehr liegt.

Zur Optimierung hochstufiger Charaktere in Teilbereichen ist das eh nur ein Problem, wenn man nie "Links und rechts guckt", mithin eine Figur erschafft, die so ingame kaum existieren würde, weil sie zwar ein Spitzenkämpfer ist, aber notwendige Nebenfähigkeiten missen lässt.
Man sollte halt mehrere Pötte befüllen und sicherlich manche üppiger, aber eben nicht im Übermaß, dann funktioniert der eigene Charakter auch besser jenseit von "Ich will töten" und ist für mehrere Abenteuer geeignet und ganz allgemein besser handlebar.

Umgekehrt haben in meinen bescheidenen Augen gerade die SL ein Problem mit kampfoptimierten Charakteren, die dem Kampf eine zu große Bedeutung zumessen. Ich mag mich da aber irren.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Dahrling am 12 Jul 2017, 13:47:36
Ich nur, wenn alle anderen die “auch Kämpfer“ spielen aufhören alles andere zu steigern, weil sie mit einem 3er Wert in überleben ja trotzdem die gruppenikone sind und sie sonst hinter dem “nur Kämpfer“ zurückfallen. Und das habe ich schon oft erlebt.

Vielleicht braucht es ein System das Kampf und alles andere komplett unabhängig, auch AP unabhängig voneinander, regelt
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Mr.Renfield am 12 Jul 2017, 13:57:31
.. weil sie mit einem 3er Wert in überleben ja trotzdem die gruppenikone sind..

das klingt jetzt aber eher nach "problem" in festen runden und nicht auf einem con oder seh ich das falsch?
und in der festen runde hilft dann ggf vor dem charbau mal drüber zu reden, wie man eigentlich spielen will. das ist auf nem con in der form so natürlich nicht möglich (wobei sinnvollerweise natürlich aus dem aushang ein bischen was darüber ersichtlich sein sollte, wohin die reise gehen soll)
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Xandila am 12 Jul 2017, 14:02:40
Sehe ich wie Mr.Renfield.
Und mit 3 Punkten in Überleben kommt man vielleicht in zivilisierten Ecken zurecht, aber spätestens, wenn es wirklich durch schwierigeres Gelände geht, sieht man damit ganz schön alt aus. Der Schwierigkeitsgrad davon richtet sich ja nicht danach, ob jemand besser als der Rest der Gruppe ist, sondern ist vorgegeben. Wenn die Gruppe nie durch die Wildnis zieht, dann braucht sie auch keinen guten Wildnischar, klar. Aber wenn sie es tut, dann reichen 3 Punkte normalerweise nicht aus.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: TrollsTime am 12 Jul 2017, 14:20:58
Das ist auch eine Sache des Blickwinkels:
Die "städtischen" Charaktere sind natürlich schon froh, wenn mein Berserker/Drogenkoch mit Überleben 2 dafür sorgt, dass wir überhaupt ein trockenes Lager haben..... jedenfalls regelmäßig .... und nicht in jedem xbeliebigen Forst (!) verlaufen und verhungern.
Der findet dank Naturkunde 6 auch die besten Wurzeln, Früchte und Heilpflanzen*
Dennoch ist unser Waldläufer mit töften Meisterschaften und höheren Werten irrsinniges Gold wert, sobald es mal in einen echten Wald geht. *Und der kann auch mal n Reh schießen...
Für den sozialen Bereich gilt das gleiche.
Nicht überall wie der Elefant im Porzellanladen sich verhalten? 2 oder 3, puh!
Den legendären Porzellanelefanten in einem verwunschenen Laden in einer Großstadt finden zu einem angemessen Preis? Da muss schon mehr her!
Aber wir spielen tendenziell eher "Hybrid".

Bevor hier Missverständnisse auftauchen: Auch wir sind eher kampforientiert, auch wir haben Teilbereiche, in denen die ganze Gruppe der Depp ist. Aber gerade letzteres macht auch richtig Spaß.
Irgendwie hat das auch dazu geführt, dass selbst scheinbar ganz untypische Charaktere plötzlich mal was nützliches "mitlernen", was sonst keiner kann.
Unser Waldläufer kann gli leidlich Schlösser knacken, mittlerweile
Mein Nordlandberserker kann mittlerweile "nett" schwimmen, mittlerweile
Und unser Cederion dingenskirchen, mittlerweile

Und wenn ein Kampf mal außerordentlich leicht ist und der SL enttäuscht ist (nicht dass er es müsste), dann werde ich den Teufel tun, unmittelbar, meine Kampfwerte noch weiter zu pushen. Das hat dann etwas Zeit.
Umgekehrt war der nächste SL dankbar, dass mal überhaupt wer mal schwimmen konnte.

Was will ich damit sagen?
Es kommt gar nicht darauf an, dass jede Fertigkeitsblume gleichermaßen gegossen wird ("In Werten"). Auch Spezialisten, Hybriden und Allrounder haben jeweils ihre Berechtigung und können jeweils zu Problemen führen. Wichtig ist nur, dass sowohl SL als auch Spieler bestimmte Teilbereiche nicht komplett aussparen oder überbetonen "im Spiel".
Und man sollte etwas darauf achten, dass jeder EP-Invest auch was grob ähnliches wert ist
und umgekehrt, dass ein daraus sich ergebender Nachteil in anderen Werten auch mal gespürt wird.
Es hilft dem SL auch ungemein, wenn Spieler die niedrigen Werte auch "ausspielen".
Empathie 0 zeugt zB von einer gewissen Naivität.
Wahrnehmung 0 kann eine gewisse drogenbedingte Verpeiltheit darstellen.
Jemand mit niedriger Wahrnehmung aber hoher Empathie kann vielleicht blitzschnell die Absichten seines Gegners und dessen Kampfkraft einschätzen, achtet aber kaum auf die Umgebung. Vielleicht gerade deshalb... "Ist mir egal wo wir sind. Die da sehen nach Ärger aus, jene dort weniger und diese würden uns helfen."
"Perfekt" muss es ja gar nicht sein...
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Jeong Jeong am 12 Jul 2017, 20:25:18
Ne, eher nicht.
Es war schon eine Tendenz zu verspüren hinsichtlich "Methode A ist besser", "Methode B ist kreativer" uswusf.
Und da habe ich keinen Bock drauf.
Bei Splittermond funktioniert alles drei. Da muss niemand auf einer Methode herumkritteln, nur weil ihm eine andere mehr liegt.

Ich kann da nicht für die anderen hier im Thread sprechen, aber mit persönlich ging es zumindest nur darum, dass die Paket-Generierung genauso zur Optimierung genutzt werden kann, wie die freie Charaktererschaffung. Und wenn man mit den Paketen optimiert, dann liegt es in der Natur von Paketen, dass man bei Kultur, Abstammung und Ausbildung Pakete wählt, die in die gleiche Kerbe schlagen. So wird man dann in seinem Spezialgebiet halt richtig gut, genauso gut wie man es mit der freien Charaktererschaffung werden würde.

Nimmt man hingegen Pakete, die in sehr unterschiedliche Kerben schlagen, wird man in dem, was man eigentlich als Spezialgebiet haben will, halt nicht so gut. Das ist bei der freien Charaktererschaffung kein Problem, weil man bei der freier darin ist, was der Charakter aus seiner Abstammung und Kultur so alles mitgenommen hat.

Klar kann man jetzt in den Begriff "kreativ" viel an Wertungen reinlesen, aber zumindest ich habe auch schon weiter oben geschrieben gehabt, dass das nicht so gemeint war. Würde mich freuen, hier mit dir wieder mehr über die eigentlichen Inhalte zu reden, TT, denn ich sehe hier eigentlich wirklich keinen Grund für Aufregung.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: TrollsTime am 13 Jul 2017, 08:07:46
Danke für die Klarstellung.
Bin schon nicht mehr aufgeregt.

Hmm, selbst im Freibau habe ich immer einzwei Flufffertigkeiten. Die brauche ich vielleicht nicht für mein "spieltechnisches Konzept", aber ich brauche die, damit sich der Charakter "ingame rund" anfühlt.
Wenn ich einen drogensüchtigen Berserker baue, hat der natürlich hohe Kampfwerte und Naturkunde sowie Alchimie, damit der sich seine Aufputschmittel selbst herstellen kann. Aber ganz ohne Überleben und/oder andere Naturfähigkeiten würde er sich für mich nicht rund anfühlen. Und wenn Einschüchtern unter Anführen fällt, das aber noch nicht knackig verregelt ist, setze ich es vielleicht nicht gleich auf 6, spare es aber auch nicht aus.
Beim Paketbau geht man genau den umgekehrten Weg: Erst Beiwerk, dann Optimierung.
(Beides unter dem Aspekt "leichtes bis mittelschweres Powergaming". Bei Bauerngaming-Ansätzen ist die Diskussion eh überflüssig)
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Jeong Jeong am 13 Jul 2017, 09:46:42
Die Frage ist da für mich, in welchem Rahmen das alles ist. 1-2 Flufffertigkeiten sind eine Sache, aber wenn dein Berserker z. B. durch eine auf gesellschaftliche Fertigkeiten ausgelegte Kultur auch noch 1-2 gesellschaftliche Fertigkeiten bekommt, fehlen irgendwann die Punkte für den Kampf- und Naturbereich. Zumindest im Vergleich zu einem Charakter, der für das gleiche Konzept einfach eine Kultur nimmt, die vor allem Boni auf Kampf- und/oder Wildnisfertigkeiten gibt.


Dass sich das im Laufe von HG 1 alles langsam ausgleicht, sehe ich aber auch so:

Es geht doch um hochstufige Charaktere, oder? Wie TT schon sagte, gleichen sich Charaktere der unterschiedlichen Charaktererschaffungsarten im Laufe von HG 1 durch die Caps meistens recht gut an. Spätestens am Ende von HG 2 kann man meiner Erfahrung nach nicht mehr groß Unterscheiden, wer wie generiert wurde.

Deswegen meinte ich ja schon, dass für mich der Vergleich der freien Generierung mit der Paket-Generierung eigentlich kaum etwas mit dem Thema des Threads zu tun hat.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Mr.Renfield am 13 Jul 2017, 10:08:13
... Erst Beiwerk, dann Optimierung.
(Beides unter dem Aspekt "leichtes bis mittelschweres Powergaming". Bei Bauerngaming-Ansätzen ist die Diskussion eh überflüssig)

hat jetzt nur noch wenig bis nichts mit dem titel des threads zu tun, aber:

kommt drauf an, was du unter "bauerngaming" verstehst. (ja der begriff ist mir durchaus bekannt, genau wie "barbiespiel"). natürlich kann man in (fast - irgendwelche völlig abstrus-faschistoiden endzeitsachen mal ausgenommen) EDIT jedem Setting EDIT ENDE "normale leute" spielen. in der möglichkeit diese mit passenden attributen/skills/... zu versehen - und das gar regelkonform erstellt - versagen nach meiner erfahrung jedoch alle "hartwurstsystene" (um selbst mal ein despektierliches wort zu verwenden. darunter fallen für mich alle systeme mit übermäßigem, den spielfluss eher hemmenden regelaufwand). nicht ohne grund heißt es ja immer wieder, daß nscs nicht nach den sc-regeln erschaffen werden!

desweiteren stimme ich jeong jeong in dem zu, was er zeitgleich schrieb.

EDIT jene 2 worte ergänzt, die ich zwar in gedanken aber noch nicht in taten geschrieben hatte, als ich jjs post las.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: TrollsTime am 13 Jul 2017, 11:11:47
A) "Bauerngaming" - bildlich: Das Spiel eines Bauern
B) "Bauerngaming" - nerdig: Taschenlampenfallenlasser spielen, bzw solche, die eine Taschenlampe gar nicht erst halten können; aber Spaß dran haben
C) "BauerngamingPLUS" - Ausgehend von A oder B einen Charakter bauen, der durchaus "was kann". ZB einen Bauern bauen, der dann den Naturcharakter darstellt. Einen Zuckerbäcker spielen, der die Stadt kennt wie seine Westentasche. Auch der Schmied aus FluchderKaribik fällt in diese Kategorie
D) "PowergamingMINUS" - Powergaming mit starken Anleihen bei A oder B bzw "Powergaming mit Selbstbeschränkung". Im Grunde "BauerngamingPLUSPLUS". Gelegentliches Nutzen von Nobrainern und Exploits. Aber mit schlechtem Gewissen  ;D
E) "Powergaming" klassisch - Optimierung steht im Vordergrund. Nobrainer werden exzessiv genutzt. Exploits meist auch, aber nicht immer.
F) "Powergaming" böse - Optimierung auch über regelzulässige Grenzen heraus. Nobrainer check, Expoloits check. Sind keine Exploits da, werden künstlich welche geschaffen

Bei Ansatz B ist der Optimierungsgedanke fremd. Bei A ist er nicht wichtig, kann aber. Bei C ist er teilweise gegeben und bei D zu großen Teilen, aber nicht "Ziel über alles".

Aus meiner Sicht unterstützt Splittermond (und auch DSA5) C+D sehr gut, B und E nur in Maßen dank Balancing und F naja, achja, Kinder...
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Dass NSCs nicht oder nicht zwingend nach SC-Generierungsregeln erschaffen werden hat damit nur bedingt zu tun.
Ich kann bei Splittermond nach Generierungsregeln einen blinkenden Exoten bauen (von außen betrachtet), einen ikonischen Helden (KEMZe= Krieger, Elf, Magier, Zwerg), was anderes aber immer noch irgendwie klassisches ("Streuner", "Jäger" uswusf) oder halt eben auch einen Bauern. Ich kann die Fertigkeiten bei allen so verteilen, dass sie von Anfang an auf annähernd dem gleichen Powerlevel sind.
Ich kann auch "Eschioaom"s bauen (Eschi ohne Armbrust ohne Magie), keine Frage.
da geht mir aber nicht viel flöten, weil ich bis Ende HG1 noch genug Zeit und EP für töfte Kampffertigkeiten oder Zauber habe.

Naja und die, die "alles in Kampf stecken", gähn, kommen halt früher an ihre Grenze und gehen am Ende von HG1 in die Breite.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Nevym am 13 Jul 2017, 13:08:45
Jetzt stell Dir das mal umgekehrt vor - Eine Truppe von Kampfnieten!

kann unheimlich spaß machen, sofern ein szenario bespielt wird, in dem kampf keine oder eine nur sehr untergeordnete rolle spielt. deswegen ja auch mein plädoyer für zum abenteuer passende vorgefertigte chars. was natürlich auch ehrlich kommuniziert werden soll. wenn ich mich auf nem con bewußt in system X eintrage, weil ich gehört habe, das hätte ein unglaublich innovatives kampfsystem, daß ich mal ausprobieren will, und dann gibts keinen kampf, wäre ich genauso angepißt, wie wenn (leider deutlich häufiger zu erleben auf cons) auf dem rundenaushang irgendwas von sandboxigem intensivem politischem intrigenspiel steht und 90% der zeit dann doch nur der dungeon durchgekloppt wird.
Siehste, genau da liegt das Problem, für mich als SL / Ideengeber / Geschichtenerzähler...
Hatte das gaaaaannnzzzz mega-Krass letztes Jahr.
Die realtiv Kampfstarke Gruppe hat sich entweder zwersplittert und dann die im "Sandbox-Abenteuer" möglichen Kämpfe gescheut, oder schlichtweg jede Option auf einen Konflikt geflissentlich übersehen oder ignoriert.
Zwei der Spieler hatten sich während des Abanteuers und bei Feedback massiv über die fehlenden Kämpfe beschwert....
Muß ich net verstehen odda?

Was viel häufiger, als einen "der Geschichte angemessene und gut passende Gruppe nach Skills" , hat man gerade bei eigenen Charakteren ein Gruppe von echt interessanten Charakteren, aber eben idR einen etwas sehr "Gewaltlastige" Fertigkeitenpool.
Wenn ich ein Abenteuer leite oder gar schreibe, dann ist weder der Ablauf noch die einzelnen Inhalte klar, sondern werden durch das Verhalten der Charaktere (NICHT der Spieler) nachhaltig beeinflußt.
Wenn jetzt noch verschiedene HG's hinzukommen wirds dann schon schwer für mich, da noch ein vernünftiges Niveau für die unterschiedlichen Charaktere hinzukriegen.
Da wären Hinweise, BestPractice oder gar "Richtlinen" schon gut...
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Mr.Renfield am 13 Jul 2017, 14:13:51
[..]
Zwei der Spieler hatten sich während des Abanteuers und bei Feedback massiv über die fehlenden Kämpfe beschwert....
Muß ich net verstehen odda?

vermutlich! nicht, beurteilen kann ichs natürlich nicht, da ich weder dabei war, noch den rundenaushang kenne.
ich vermute es war mit splimo ohne explizite hinweise zum spielstil? dann würde ich als spieler (genau wie bei allen anderen mainstreamfantasysytemen) schon davon ausgehen, daß der eine oder andere kampf drin vorkommt. und nur weil man einen kampfstarken charakter spielt, muß das ja noch lange nicht heißen, daß der sich in unnötige kämpfe schmeißt. allerdings wäre ich der letzte, der sich über fehlende kämpfe in einer ansonsten tollen runde beschwert, auch wenn ich nen kampfstarken char habe.

<unnötiger exkurs>
einer meiner lieblingskampagnencharaktere (system ursprünglich .. hmpf name fällt mir nicht mehr ein und auch das internet hilft nicht weiter, sehr highlevel-sehrhigh-fantasy in einem durch portale verbundenen multiversum, hatte ein paar sehr wenige stats und als hauptregelmechanismus das gemeinsame interpretieren eines gezogenen kartenbildes  :o  EDIT everway EDIT Ende- wurde dann aber auch schnell ersetzt durch wechselnde iterationen verschiedener eigenbausysteme des sls) beispielsweise war eine kampfsau sondergleichen, der es problemlos auch mit ner kompanie normaler soldaten/stadtwachen/... hätte aufnehmen können. hat trotzdem versucht jeden kampf so irgendmöglich durch diplomatie zu lösen. und wenn dann dennoch mal gekämpft wurde, habe ich (um mal splimoregeltermini zu verwenden) regelmäßig einige "überflüssige" erfolgsgrade verwendet, um die wunden, die die gegner kassierten, entweder leicht heilbar oder sofort tödlich ausfallen zu lassen, statt "so schmerzhaft wie möglich ohne zu töten" (kleiner nachteil des magischen schwertes, das ihn bei einem pokerspiel gewonnen hatte).
<exkus ende>

wobei auch der rest eigentlich nichts mehr mit dem threadtitel zu tun hat

Wenn ich ein Abenteuer leite oder gar schreibe, dann ist weder der Ablauf noch die einzelnen Inhalte klar, sondern werden durch das Verhalten der Charaktere (NICHT der Spieler) nachhaltig beeinflußt.

so entstehen eigentlich auch (fast, gelegentlich krame ich mental auch mal ein uraltes kaufabenteuer das mir gefiel raus) meine abenteuer. da man auf nem "normalen" con ja aber einigen restriktionen - insbesondere einer ehrlichen und belastbaren angabe, wie lang das szenario ungefähr dauern wird - unterworfen ist, ziehe ich es vor, da dann doch schon mit ner konkreteren vorstellung vor eine mir unbekannte spielerschaft zu treten.

wobei ich es für durchaus legitim halte, wenn spieler*innen auch während des spiels auf der metaebene wünsche/anregungen kundtun, die ihre charaktere so nie äußern würden.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Dahrling am 13 Jul 2017, 14:19:48
Zitat
(kleiner nachteil des magischen schwertes, das ihn bei einem pokerspiel gewonnen hatte).

Super lustige Idee :D
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - EXKURS
Beitrag von: Nevym am 13 Jul 2017, 15:13:18
Zitat
(kleiner nachteil des magischen schwertes, das ihn bei einem pokerspiel gewonnen hatte).

Super lustige Idee :D
Hat einer meiner Chars auch bekommen  8) >:( 8)
Der wolle in einem "feeischen Gasthaus" bei dem Feenwesen unbedingt diesen wunderbaren gläsernen Bogen haben...
Naja, den hat er auch "für einen Gefallen" bekommen, und zur Erinnerung einen wunderschöne gläsernes Halsreif, der sich in die Haut eingebrannt hat ...
Scheiß Feenpakt  ;D :o
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Dahrling am 13 Jul 2017, 15:35:56
Nein es ist anders herum...


Das Schwert hat IHN  gewonnen.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Mr.Renfield am 13 Jul 2017, 15:45:20
formal gesehen hatte natürlich der charakter das pokerspiel gewonnen, bei dem das gegenüber außer "seinem" schwert nichts mehr hätte setzen können. kann das ganze wenn gewünscht auch noch weiter ausformulieren, aber das trug sich mehrere jahrhunderte vor spielbeginn zu.
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Nevym am 13 Jul 2017, 16:57:04
... ja, die Feenfürstin wollte "nur einen Fuß" auf Lorakis unterbringen, der Spieler wollte es nicht, der Char hats leider zu spät gemerkt und wir habend as voll (und ohne Würfeln ausgespielt - zur Freude aller  8)
Titel: Re: Hochstufige Charaktere auf Con-Runden - Braucht man einheitliche Richtlinien?
Beitrag von: Mr.Renfield am 14 Jul 2017, 00:20:59
falls es wen interessiert: das system von dem ich in obigem post sprach und dessen name mir entfallen war, war everway http://rdushay.home.mindspring.com/Museum/Fantasy/EWrevw.html (http://rdushay.home.mindspring.com/Museum/Fantasy/EWrevw.html)