Splittermond Forum

Allgemeines => Allgemeines => Thema gestartet von: Der Brauni am 12 Jan 2018, 15:18:48

Titel: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Der Brauni am 12 Jan 2018, 15:18:48

In Splittermond ist nicht alles schlecht. Das Spielsystem hat einige gute Ideen, das Layout der Bücher ist sehr ansprechend, und die Ausarbeitung der Welt ist detailliert. Insbesondere erlaubt das System der Meisterschaften einen hohen Grad der Individualisierung der Helden. All das ist sehr gut bis herausragend. Dennoch hat das System einige gravierende intrinsische Schwächen über die man auch nac 3 jähriger Spielzeit kaum hinwegsehen kann.

Ich schreibe dies hier nicht um als Fanboy das alternative System X-Y zu loben was ja sooo viel besser ist, nein, ich mache mir hier einige ganze Stange voll Mühe meine Kritikpunkte zu formulieren. Daher gleich vorweg, jeder der sich in der Verantwortung sieht Splittermond hier gegen jedwede Kritik zu verteidigen sei es mit „du hast ja noch nicht lang genug gespielt“, oder „das dient der Balance, dann ist es irrelevant dass es in der Spielwelt keinen Sinn macht“ der kann sich seine Mühe sparen.

 

Inkonsistente Regeln / Unerwartete Extraregeln


An vielen Stellen gibt es spezielle Regeln, welche man so nicht erwartet. Das macht das ganze weniger intuitiv, und bläht das Regelwerk unnötig auf. Hier ein repräsentatives Beispiel bezüglich des Patzens:

- Wenn man beim Zaubern patzt, dann gibt es eine Patzertabelle, welche davon beeinflusst wird was man probiert hat, und wie sehr man es versaut hat. Im konventionellen Kampf hingegen ist die Patzertabelle nur ein zufälliger Würfelwurf, unabhängig von der verpatzten Aktion.

- Bei Fähigkeiten gibt es dann so gar keine Patzer im eigentlichen Sinne, nur noch verheerende Auswirkungen. Aber schon in niedriger Stufe schafft man es allermeist mit nem gewürfelten Patzer sich noch -4 EG zu retten um von den verehrenden Auswirkungen wegzukommen, womit natürlich eine Flut an Risikowürfen einsetzt.

- Bei aktiver Abwehr wird es dann komplett messed up. Im Gegensatz zu mit einer Waffe/Schild abzuwehren gibt es mit Akrobatik ausweichen beim Patzer keinen Wurf auf einer Patzertabelle. Daher gibt es eine (surprise) Extraregel dass beim verheerenden Misserfolg über ausweichen es 2D6 Schaden + liegend gibt. Das ist aber im Durchschnitt schlimmer als auf der Kampf-Patzertabelle würfeln. Aber das macht nichts, sobald ein Charakter einen Akrobatik-Wert von 10 hat (was nun wirklich nicht schwer ist) schafft er ja schlimmstenfalls 10+2=12 = -1EG minus 3EG zusätzlich = -4EG, d.h. kein verehrender Misserfolg. Das bedeutet wer ab Akrobatik 10 ohne Risikowurf ausweicht ist selber schuld.

(PS: GWR 138: „Durch eine Aktive Abwehr kann nie ein Wurf auf eine Patzertabelle erzwungen werden“…. Um dann auf der nächsten Spalte zu lesen „Nahkampffertigkeit: Die Aktive Abwehr misslingt nicht nur, darüber hinaus muss auf der Patzertabelle (S. 172) gewürfelt werden.“. Das ganze wird dann in den Erratas gleich wieder relativiert, dass man über Nahkampf/Parierwaffe dann doch nicht auf der Patzertabelle würfeln muss. Hallo risikolose Risikowürfe bis zum Abwinken. Wo ist da jetzt der rote Faden, Patzertabelle ja, nein, vielleicht?)


Unnötige Komplexität / Unelegante Regeln / Eineindeutige Regeln


- Das Lichtsystem ist eh schon komplett unphysikalisch, unlogisch, nicht hilfreich für den Spielfluss, aber das ist eine andere Baustelle. Also als der Spruch „Blenden“ sich als zu stark herausstellte wurde er im Errata vom Lichtsystem abgekoppelt und Extraregeln eingeführt, Juhuuu, es gibt ja noch nicht genug Extraregeln.

- Und bezüglich des Clustervucks der Regeln von Ausweichen (mit Errata und Errata zum Errata) frag ich mich immer warum man das alles nicht einfach durch „VTD+ über Ausweichen ist nicht kumulativ mit VTD+ durch Rüstung“ abhandeln kann. Macht dies einen nennenswerten Unterschied im Vergleich zu den jetzigen seitenlangen Ausführungen zu der Meisterschaft?

- Ein Rattling kann ohne Probleme einen Bären „Umreißen“, aber ein Alligator kann keinen anderen Alligator umreißen, denn der hat GK>7. Da hat man einfach einen festen Grenzwert gesetzt der null Sinn in der Logik der Spielwelt macht.

- Kann man jetzt durch eine Zone der Dunkelheit hindurchsehen, wenn‘s dahinter hell ist oder nicht? Wenn ich durchsehen kann, kann ich dann nicht die Leute in der Zone der Dunkelheit sehen wie sie sich vom hellen Hintergrund abheben?

- Ein Holzlöffel Qualität +4 (für +2 auf Kochen) kostet +/-25% so viel wie eine super-Bling Plattenrüstung der Qualität +4.

- Man hat jetzt Trefferpunkte. Die kann man über Heiltränke und Zauber heilen. Dann gibt es noch Zustand Sterbend. Nach nicht allzu langer Zeit haben Spieler dann gelernt wie man Sterbend effizient mit Heilkunde wieder weg macht. Damit ist auch der tot-geprügelste Spieler 10 Minuten nach dem Kampf wieder topfrisch. Also muss man noch den Zustand Siechend einführen um irgendeine regeltechnische Art zu haben um einen Spieler temporär storytechnisch auszuschalten. Elegante Regeln sehen anders aus. Und dann hat man noch die Zustände Verwundet und Erschöpft die regeltechnisch (Malus auf Aktionen) praktisch das gleiche machen.

 

Wasch mich aber mach mich nicht nass / Spieleroptimierung / Einheitsbrei

Die große Anzahl der möglichen Optionen öffnet natürlich Spieleroptimierung Tür und Tor. Oftmals führt dies jedoch gerade nicht zu einer Diversifizierung der Spielercharaktere, sondern genau erst zu einem Einheitsbrei. Denn die Diversität von Spielercharakteren wird durch das Abwägen von Vor- und Nachteilen der verschiedenen Optionen getrieben.

Oftmals gibt es aber überhaupt keine Nachteile, oder die regeltechnischen Nachteile lässt sich durch die Kombination verschiedener Verbesserungen komplett eliminieren. Praktische Beispiele:

- Jeder Spieler rennt immer und überall mit einer ziemlich schweren Rüstung rum. Mit Fähigkeiten + Gegenstandsqualität + Anpassung kann man die Behinderung und den Tick-Zuschlag auf praktisch 0 drücken. Damit trägt nicht nur der Ritter eine Schuppen/Plattenrüstung sondern auch der Zauberer, der Dieb, der Waldläufer und der Seemann, die Rüstungen stören ja weder beim Schwimmen, Zaubern, Klettern oder Schleichen.

- Jeder Spieler der früh aufsteht zaubert sich erst mal ne Steinhaut oder ähnliches drauf. Schließlich macht es in Splittermond der Jungfrau die man in einer romantischen Vollmondnacht bei Mondschein mit lieblichen Minnesang umschmeichelt nichts aus, dass man dabei mit aktiver Steinhaut aussieht wie The Thing von den fantstic four….

 

Zu wenig Schaden

Ja, es ist ein Problem dass insgesamt zu wenig Schaden angerichtet wird.

- Jeder Spieler rennt üblicherweise mit schwerer Rüstung + Hautzauber rum, und ist damit schon mal über die Schadensreduktion praktisch immun gegen kleine Waffen wie Dolche. Als Spielleiter muss man damit ja Gegner mit Einhandwaffen oder kleine Monster praktisch erst gar nicht schicken.

- Als Spieler ist es praktisch nicht möglich einen Gegner unauffällig aus dem Weg zu meucheln. Selbst wenn der Top-Assassin von hinten mit Überraschungsangriff III einem den Dolch in den Rücken stößt gibt das (wenn er trifft) 1W6+11 Schaden. Das bringt nicht mal einen durchschnittlichen Startcharakter um. Vielleicht hat man dann ein oder gar zweimal die Chance normal zuzustechen (je nach initiative), bis der Gegner dran ist, aber auch 3x(1D6+1)+10 sind nicht so der Bringer. Und wenn das Opfer dann dran ist ruft der nach seinen 20 Mann Verstärkung ….         

Ja noch nicht einmal vorrauseilender ein Stille-spruch macht das nennenswert besser, macht die Stille ja nur leiser, nicht still. Und wenn das Opfer jetzt noch eine Rüstung mit viel SR trägt kann man das er-meucheln gleich ganz vergessen.

 

Offensichtliche Game-Breaks

Tja was kommt denn da so beispielhaft vor (nicht erschöpfend)

- Der Dunkelheitszauberer der auf sich selber eine (verbesserte) Dunkelheit mit 1m Radius spricht (natürlich mit Meisterschaft Schattenherr). Da er selber in der Dunkelheit steht, die Gegner aber draußen, wirkt dies wie ein +9 Bonus auf seine VTD, was natürlich an dem entsprechenden Level-Cap für Verbesserungen vorbei funktioniert, es ist ja ein Malus für den anderen, kein Bonus.

- Der Startspieler-Waldläufer der einen Kampfstab Qualität 2 (+1 Defensiv) hat, 12 Punkte in Stangenwaffen und die Meisterschaft Verteidiger. Der verbessert über seine aktive Abwehr die VTD aller Spielercharaktere in 2 Felder Radius um durchschnittlich 5 Punkte. Natürlich zusätzlich zu den Zauber und den Rüstungen der Spielercharaktere. Der Bonus aus aktiver Abwehr läuft natürlich außerhalb der maximalen Bonus-Limitation, ist ja keine Ausrüstung oder Zauber.

- Furcht + Blenden spammen….

Und sobald einer der Spieler anfängt solche Sachen auszunutzen, dann muss man größere Monster schicken dass es noch halbwegs spanend bleibt, und dann müssen die anderen Spieler auch regel-min-maxen…..

 

 

Spielfluss – Der größte Nachteil

Die große Anzahl an Fähigkeiten, Meisterschaften und Extraregeln, zusammen mit den vielen Trefferpunkten und dazu relativ geringen Schaden erschweren den Spielfluss und verlängern insbesondere den Kampf ungemein. Es ist praktisch nicht möglich die Spielergruppe mit einer großen Anzahl an kleinen Gegnern (20 Rattlinge) anzugreifen. Selbst eine 5-spieler Gruppe mit 5 Gegnern anzugreifen artet schnell in eine nicht-enden-wollende Würfel/Rechenorgie aus. Ein Encounter der in mehr gestreamlineten Rollenspielen 10 min dauert (z.B. 40 Jahre alte Vertreter der Zunft), das dauert in Splittermond schnell den ganzen Spielabend.

Es ist ja schön einen finalen Bosskampf mit aller taktischer Tiefe auszuwalzen. Aber mal schnell einen Kampf zur Auflockerung des Spieleabends kann man praktisch vergessen. Das limitiert die Möglichkeiten des Spielleiters schon ziemlich.

Splittermond macht immer den Eindruck dass es kein Rollenspiel werden wollte, sondern ein Tabletop Strategiespiel a-la Warhammer.

Ich frag mich da immer, bevor man alles in dem Spiel durch 3 teilt, hätte man nicht einfach statt 2D10 auf 2D4 würfeln umstellen und auf das dritteln verzichten können? Was hätte man dadurch an Spieltiefe verloren?

In Deutschland gibt es die Tradition des überkomplexen Rollenspieles (inclusive des der drei Buchstaben) aber nicht jeder ist damit glücklich.

Ich bin es nicht....
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: dermilchmann am 12 Jan 2018, 15:27:15
Ui, da bin ich aber auf die folgenden Diskussionen gespannt.

Gesendet von meinem Moto G (4) mit Tapatalk

Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: SeldomFound am 12 Jan 2018, 15:37:08
Alles klar, dann noch viel Spaß.
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: TrollsTime am 12 Jan 2018, 15:50:23
Ich bin mal gespannt. Hier und da drängen sich Gegenargumente auf, aber wie ich ihn richtig verstanden habe, will er keine.
Irgendwie scheint mir, ein Powergamer wird mit dem System nicht glücklich. Hmmm.... warum powergamed er dann?

Einfach nur ein Rant?
Oder an einer Diskussion interessiert?
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Quendan am 12 Jan 2018, 15:54:30
Ich spar mir mal eine Zitatorgie, da du ja vor allem darlegen wolltest, warum du (bzw. deine Gruppe) Splittermond nicht mehr spielen möchte. Das ist natürlich schade, aber nach deinem Post wohl auch die richtige Entscheidung für euch. Ich wünsche dann einfach mal, dass ihr ein Spiel findet, dass eure Vorstellungen besser erfüllt und mit dem ihr glücklich werdet. :)

Ein paar Kritikpunkte kann ich auch durchaus verstehen (und ja, wenn wir jetzt Splittermond von Anfang an designen würden, würden wir vllt auch einzelne Sachen davon anders machen, wenn auch vllt nicht zu deiner vollen Zufriedenheit; wir sehen nur jetzt im laufenden System nicht eine Notwendigkeit, ständig an allem möglichen rumzudoktorn), einige Sachen sind Geschmacksfrage (also ob man die genannten Punkte als schlecht/störend wahrnimmt oder nicht) und wieder andere kann ich nicht nachvollziehen. Aber wie gesagt: Du legst ja ausführlich und mit durchaus viel Mühe dar, was dir/euch nicht gefällt. Da ist es für euch in jedem Fall die richtige Entscheidung, euch nach anderen Spielen umzusehen.
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Yinan am 12 Jan 2018, 15:54:47
Ich sehe auch nicht, was es hier zu diskutieren gibt.

Er ist in einigen Sachen objektiv falsch und hat in anderen Sachen recht. Aber:
Daher gleich vorweg, jeder der sich in der Verantwortung sieht Splittermond hier gegen jedwede Kritik zu verteidigen sei es mit „du hast ja noch nicht lang genug gespielt“, oder „das dient der Balance, dann ist es irrelevant dass es in der Spielwelt keinen Sinn macht“ der kann sich seine Mühe sparen.
Damit ist jegliche Diskussion quasi Off-Topic ^^
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Connoar am 12 Jan 2018, 16:05:03
Hm, schade das dass System euren Geschmack nicht trifft. Bei einigen der Punkte bin ich übrigens durchaus bei dir, nur dass für mich schlussendlich doch die positiven Aspekte überwiegen. Vor allem da man die meisten Probleme mit ein paar Handgriffen der Gruppe anpassen kann.
Letztendlich wird Lokaris, durch eine Spielgruppe weniger, nicht untergehen.

Um es mit Tiggers Worten zu sagen: NDT, na dann tschüss.
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Kreggen am 12 Jan 2018, 16:12:13
Jeder soll mit dem System glücklich werden, dass seinem Spielstil und seinen Vorlieben entspricht. Wenn Brauni Splittermond nicht gefällt, ist das natürlich Geschmacksache und da braucht man auch nicht hin und her zu argumentieren und diskutieren.

In der dankenswerterweise ausführlichen Darlegung fällt für mein Empfinden nur leider zu oft ein Spruch wie "Jeder Spieler rennt immer und überall mit einer ziemlich schweren Rüstung rum" oder "Jeder Spieler rennt üblicherweise mit schwerer Rüstung + Hautzauber rum" oder "Damit trägt nicht nur der Ritter eine Schuppen/Plattenrüstung sondern auch der Zauberer, der Dieb, der Waldläufer und der Seemann" ... sowas kann ich nicht bestätigen und halte das für ziemlich gewagte Aussagen.

Aber Reisende soll man nicht aufhalten.
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Splitterregen am 12 Jan 2018, 16:43:26
Es sieht für mich auch so aus, als ob die Spieler ihre Charaktere auch ziemlich powergamig in eine Richtung treiben (siehe Steinhaut ganztägig anschmeissen uä.), was dann zu einem "arms-race" zwischen SL + Spielern führt. Was ich mich persönlich frage ist eigentlich nur, ob euch als Gruppe das mit dem nächsten System nicht auch einfach passieren kann.
Ich leite SM jetzt auch schon seit fast 2 Jahren beinahe wöchentlich und mir ist tatsächlich keiner dieser Punkte bisher untergekommen. Liegt natürlich teilweise daran, dass meine Spieler nicht sehr viel Wert auf Werteoptimierung legen und ich selbst mich natürlich mehr um die Story kümmern muss mit wertetechnisch bereits vorgegebenen Gegnern. Persönlich finde ich das Tickleistensystem relativ gut (man weiß zumindest immer direkt, wer gerade dran ist und hat ein Gefühl für Zeit). Manche von den erwähnten Punkten sind dann evtl. Stoff für eine Regelüberarbeitung.
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Jeong Jeong am 12 Jan 2018, 18:13:51
Rant-Threads sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. :P
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Blizzard am 12 Jan 2018, 20:03:40
Ich kann derBrauni durchaus verstehen, auch wenn ich SpliMo nicht so lange bzw. nicht so lange am Stück gespielt/geleitet habe. Ich hatte und habe ja auch meine Kritikpunkte bzgl. SpliMo und in einigen dieser Punkte gehe ich mit derBrauni durchaus konform-ganz besonders im Punkt "unnötig komplex". Zu anderen Punkten von ihm kann ich (noch) nichts sagen, weil diese bislang in meinen Runden noch nicht in Erscheinung getreten sind.  Ich meine ich war selbst schon mal kurz davor, SpliMo endgültig den Laufpass zu geben, weil mich zu viele Dinge gestört haben. Aber ich bin wieder zurück gekommen (genauer gesaht: 2x zurück gekommen), weil
...für mich schlussendlich doch die positiven Aspekte überwiegen. Vor allem da man die meisten Probleme mit ein paar Handgriffen der Gruppe anpassen kann.

Dass Spieler durch die Bank weg nur noch PG-mäßig unterwegs sind und alle nur SC nur noch mit Vollplatte & Steinhaut rumlaufen ist mir in meinen bisherigen Runden so (extrem) noch nicht begegnet. Und wenn ich das nicht mag oder haben will, dann kann ich als SL immer noch intervenieren und sagen, dass Werte zwar irgendwo schon wichtig aber eben nicht alles sind beim Rollenspiel. ;)

Zum Kampf: Einerseits mag ich die Tick-Leiste. Andererseits kann ich mir schon gut vorstellen, dass ein Massenkampf und/oder gerade auf höheren Heldengraden mit den ganzen Meisterschaften und der Flut an taktischen Optionen (die man berücksichtigen und im Hinterkopf behalten muss)recht schnell auf eine rein mathematische Meta-Ebene verkommt. Natürlich gibt es Marker & Zustandskarten usw. aber in der Summe ist das dann doch schon unverhältnismäßig viel Micromangement, das da -vor allen Dingen vom SL-abverlangt wird. Andererseits muss man ja auch nicht die gesamte taktische Bandbreite nutzen, nur weil dies möglich ist. Das Pferd springt schließlich auch nur so hoch, wie es muss.^^ So kann jeder die taktische Tiefe auswählen, die ihm gefällt und für seine Runden genehm ist. Ich werde z.B. für meine Runden mit einem deutlich abgespeckten Taktik-Korsett arbeiten (Stichwort: Hausregeln). Auch alleine schon deshalb, um den von derBrauni zitierten "Spielfluss" am Laufen zu halten und bestenfalls in gewissen Situationen zu beschleunigen.

Klar, wenn insgesamt die negativen Punkte überwiegen und ersichtlich ist, dass er und seine Runde nach ausführlichem Testen mit den Regeln von SpliMo keinen Spaß haben-dann ist es nicht nur legitim sondern auch vernüftig(er), wenn sie sich dafür ein anderes Regelsystem suchen.

Ich bin nur ein klein wenig verwundert darüber, dass ihn einige hier schon (nicht ganz nett) verabschieden, so als ob er (deswegen) ganz aus dem Forum verschwinden und mit SpliMo nichts mehr zu tun haben wolle. Er ist ja nur auf der Suche nach anderen Regeln; von einem Setting-Wechsel oder gar Forums-Abschied ist ja gar nicht die Rede.

Rant-Threads sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. :P
Das mag sein. Aber ich denke nicht, dass das Startposting als Rant gedacht war.
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Br0adsw0rd am 12 Jan 2018, 20:44:53
Habe es auch nicht als Rant wahrgenommen.

Er hat sich die Mühe gemacht einen durchaus längeren Text mit den Gründen zu schreiben, warum ihm das System nicht gefällt (auch wenn das jetzt natürlich nichts mehr ändert) und seine Meinung wird durchaus von einigen geteilt. Sollte Splittermond in ferner Zukunft mal überarbeitet werden, wird es konstruktive Kritik gewesen sein, die dem System geholfen hat sich weiter zu entwickeln.

Was ich jedem persönlich empfehlen kann, der das System als zu komplex empfindet ist, ist es den Einsteigerregeln eine Chance zu geben - lasst euch nicht vom Namen abschrecken.
Mein favorisiertes System von den Regeln her ist ja D&D5, aber  die Splittermond Einsteigerregeln konnte ich auch meiner lernresistenten ü30 Gruppe (ich liebe euch Jungs und Mädels) mit dem gleichen Aufwand beibringen und Splittermond kommt nun auch mindestens einmal in Monat auf den Tisch, da sich jeder in Lorakis verliebt hat. Mit den Expertenregeln darf ich bei dieser Gruppe nicht auftauchen, da würde sich keiner trauen selbständig zu agieren. Wobei ich selbst weniger das Kampfsystem als komplex empfinde, sondern mehr die umfangreichen Charakteroptionen als Überforderung sehe.
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Jeong Jeong am 12 Jan 2018, 21:03:17
Ich sag' es ja, Rant-Threads sind nicht mehr das, was sie einmal waren. ;)

Zu wirklich jedem der im Eröffnungsbeitrag genannten Punkte gab es allerdings schon längere Diskussionen hier im Forum. Und in diversen Threads hat Brauni auch schon in der Vergangenheit seine Meinung dazu gesagt. Der Mehrwert des Threads erschließt sich mir daher leider nicht so ganz. Außer das wir jetzt wissen, dass Brauni Splittermond nicht mehr spielen will. Immerhin etwas. ::)
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Quendan am 12 Jan 2018, 21:04:48
Zu wirklich jedem der im Eröffnungsbeitrag genannten Punkte gab es allerdings schon längere Diskussionen hier im Forum. Und in diversen Threads hat Brauni auch schon in der Vergangenheit seine Meinung dazu gesagt. Der Mehrwert des Threads erschließt sich mir daher leider nicht so ganz. Außer das wir jetzt wissen, dass Brauni Splittermond nicht mehr spielen will.

Manchmal will man sich auch nur etwas von Leber wegschreiben - und solange das begründet und in normalem Tonfall passiert, ist das auch völlig okay. :)
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: ShadowAsgard am 12 Jan 2018, 21:13:29
Ich könnte jetzt einen langen Text schreiben, eine Diskussion ausarten lassen und irgendwie versuchen dich von den positiven Seiten dieses Regelwerks zu überzeugen, was mich viel Zeit und Nerven kosten würde für letzlich eine Person, die ich nicht ansatzweise so gut kenne, wie meine Gruppe, für die dann wiederum diese Zeit fehlt

deshalb sag Ich nur: Lebewohl und viel Glück auf deinen Wegen  ;)
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Der Brauni am 12 Jan 2018, 22:17:14
Er ist ja nur auf der Suche nach anderen Regeln; von einem Setting-Wechsel oder gar Forums-Abschied ist ja gar nicht die Rede.

Wenigstens ein scharfer Leser hier der das Bad nicht mit dem Kinde ausschüttet   :o ....

Ich bin nur ein klein wenig verwundert darüber, dass ihn einige hier schon (nicht ganz nett) verabschieden, so als ob er (deswegen) ganz aus dem Forum verschwinden und mit SpliMo nichts mehr zu tun haben wolle.

Mach dir nichts draus, das ist schon lange so dass wenn man hier Kritik äussert, von manchen (bei weitem nicht alle, aber man kennt ja die speziellen Pappenheimer) als Nestbeschmutzer angesehen wird der lieber gehen sollte damit wieder alle glücklich und zufrieden einer Meinung sind. Siehste ja oben, da wird man gleich als Powergamer abtituliert der eh nur alte Kamellen wieder aufwärmt.

Was dabei übersehen wird, nur mit ehrlicher Kritik kann man doch den Autoren mitteilen kann was am Regelwerk gefällt (und das ist eine Menge) und was eben nicht. Und nur indem man auf (ggf. subjektive) Probleme hinweist kann man anderen Spielleitern vorweg Ideen an die Hand geben gewisse Exesse zu vermeiden. Wir haben in der Gruppe auch massiv ge-houserulet um die von mir beschriebenen Probleme zu managen wie "Jeder Patzer is kacke fürn Spieler, wofür sind schliesslich Sicherheitswürfe da", oder "Risikowürfe nur wenn man beschreiben kann wie man risikohaft an die Sache rangeht". Aber wenn die Houserule Liste länger und länger wird kommt irgendwann der Punkt wo man sich fragen muss, ob man noch Splittermond spielt....
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Weltengeist am 12 Jan 2018, 22:31:44
Ich kann viele von Braunis Argumenten nachvollziehen, einige davon hatte ich eins zu eins genauso schon irgendwo hier geschrieben. Und mir genau die von ihm angesprochenen "Du bist kein Wahrer GläubigerTM"-Kommentare von Seiten der Wahren GläubigenTM eingefangen ;).

Genau wie Brauni bin ich eigentlich gar nicht so sehr für komplexe Regelwerke, wie Splittermond eines ist. Ich habe mich aber trotzdem dafür entschieden, dabei zu bleiben, weil es eben aus meiner Sicht auch einige Vorteile bietet (elegantes Grundsystem, die coolste Charaktererschaffung ever,...), die die Nachteile wieder aufwiegen. Und weil ich im Moment kein deutschsprachiges System kenne, in dem dermaßen der Bär steppt wie bei Splittermond.
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Jeong Jeong am 12 Jan 2018, 22:36:20
Uuuuh, bin ich auch eine "wahre GläubigeTM"? Ich will so gerne dazugehören! :-X
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Xandila am 12 Jan 2018, 22:53:05
Aber die meisten sagen hier grad doch gar nicht, daß Brauni komplett falsch liegt und alles superdupertoll ist und er keine Ahnung hat oder was auch immer.
Nur klingt für mich (wie ja auch für einige andere hier) der Startpost so, daß gar keine Diskussion über die einzelnen Punkte erwünscht ist, und dann kann man halt nur sagen: "ok, dann mach was anderes" - und genau das tun doch die meisten.

Manche Punkte sehe ich auch so und find sie nicht so toll, daß man mit AA zB meist gar nicht verheerende Misserfolge haben kann und daß Patzer was anderes als verheerende Misserfolge sind, ist auch für mich oft irritierend. Aber irgendwelche Macken hat bisher jedes System gehabt, was ich spiele, ein perfektes hab ich noch nicht gefunden. Da ich keine Muße zum selbstbauen hab, nehm ich das, wo die Mischung aus Welt und System in der Summe mir am meisten zusagt, und da habe ich derzeit drei für mich gefunden (u.a. eben Splittermond), und versuche mit den Macken klarzukommen oder mir zur Not simple Hausregeln für besonders lästige Sachen zu überlegen - und für mich klappt das.

Btw, weder in meiner heimatlichen Runde noch auf den Conrunden, wo ich gespielt hab, sind die Chars dauergebufft und in schwerstmöglicher Rüstung rumgelaufen ;) Wenn das normal ist, dann hab ich bisher nur unnormale Runden erlebt :)
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Yinan am 12 Jan 2018, 23:09:51
und daß Patzer was anderes als verheerende Misserfolge sind, ist auch für mich oft irritierend.
Das werde ich wohl nie nachvollziehen können.
Das ist gerade mMn einer der Stärken von Splittermond, eben das ein einfaches Würfelergebnis nicht einfach unabhängig deiner Fertigkeiten dir einfach sagt "du hast großen Mist gebaut, obwohl du gar nichts dafür kannst und das dir das bei deinen Fähigkeiten bei dieser Aufgabe das gar nicht passieren dürfte und deswegen hast du jetzt jede Menge Probleme". Und das nur weil du ein niedriges Ergebnis hattest. Also durch reines Pech jenseits deines Einflussbereiches wirst du einfach so bestraft für absolut gar nichts.

Mir persönlich geht da Splittermond nicht mal weit genug. Wenn es nach mir geht würde es auch beim Kampffertigkeiten und bei Zaubern nicht anders sein und du würdest nur dann die Patzertabelle dir ansehen, wenn du auf -5 EG oder schlimmer kommst, egal, was du gewürfelt hast.
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Xandila am 12 Jan 2018, 23:20:08
Ist sicher auch eine Gewohnheitssache. Wenn man bisher fast nur Systeme gespielt hat, und das jahrelang, die die gewisse Würfelwürfe als Patzer werten mit entsprechend negativen Kosequenzen, dann ist das für einen der Normalfall.
Daß die verheerenden Ergebnisse hier stärker durch gute Fähigkeiten verhindert werden können, finde ich auch nicht verkehrt, daß es in manchen Fällen (wie bei der aktiven Abwehr) praktisch oder gänzlich unmöglich ist, einen verheerenden Misserfolg zu erzielen, finde ich dagegen ziemlich doof. Du brauchst dabei ja nichtmal den Maximalwert auf HG1, um an diese Schwelle zu kommen, und dann bist du doch eigentlich noch weit entfernt davon lorakisweit einer der Besten zu sein, wo ich das tatsächlich plausibel fänd.
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Ifram am 12 Jan 2018, 23:28:20
Lasst ihn in Frieden ziehen und dankt ihm für das Abschiedsgeschenk. Er vererbt seine Erfahrungen und Überlegungen dazu an uns. Drüber diskutieren können wir ja, aber weiter dazu einlassen muss er sich nicht.
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: SeldomFound am 13 Jan 2018, 00:00:11
@ Xandila und Yinan

Wenn ihr weiter über Patzer im Kampf sprechen wollt, hier habe ich einen Thread dafür eröffnet: http://forum.splittermond.de/index.php?topic=5813.0
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: heinzi am 13 Jan 2018, 07:30:26
So sehr mir die Komplexität von Splittermond (und inzwischen auch die Welt) gefällt, so sehr stören mich tatsächlich einige der hier angesprochenen Punkte:
1. das System ist nicht gefährlich/schnell genug (Stichworte Meucheln/Bewusstlos schlagen, geringer Schaden, angesprochenes Patzerproblem)
2. der Kampf hat den Charm eines Brettspiels
3. einige Meisterschaften sind im Vergleich zu anderen Meisterschaften der selben Stufe viel zu schwach

Einiges konnten wir über kleine Anpassungen und Hausregeln verändern. Für Punkt 2 hatten wir Gruppenintern aber keine Lösung gefunden - mal sehn was in der entsprechenden Diskussionsrunde zu dem Thema noch so passiert. Ein schnelles Rundensystem, dass den Spielercharakteren aber dennoch Freiheiten und taktische Optionen gewährt wäre genau unser Ding! (vgl. ILARS Regelwerk für DSA)

Und dann wollte ich abschließend noch anbringen, dass der Ton, der hier gegenüber "Brauni" angestoßen wird irgendwie nicht ganz ok ist. Hatte dieses Forum eigentlich immer als sehr fair und ausgeglichen erlebt. Naja - vielleicht bin ich heut morgen auch einfach überempfindlich  ;)
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Quendan am 13 Jan 2018, 11:06:54
Und dann wollte ich abschließend noch anbringen, dass der Ton, der hier gegenüber "Brauni" angestoßen wird irgendwie nicht ganz ok ist. Hatte dieses Forum eigentlich immer als sehr fair und ausgeglichen erlebt. Naja - vielleicht bin ich heut morgen auch einfach überempfindlich  ;)

Nur eine ganz kurz Replik hierzu (auch weil Brauni das schon selbst ansprach), dann wird das Metathema bitte beendet und sich wieder um das eigentliche Thema von Braunis Post gekümmert: Ich fand auch nicht jeden Post freundlich, aber noch keinen jenseits einer Grenze. Das gilt für mich aber auch teilweise für Braunis Einleitungspost. Der ist auch nicht (!) unhöflich, aber schon recht schroff im Tonfall. Und ich habe den Eindruck, einige Diskutanten haben da im gleichen Stil antworten wollen. Was natürlich nicht unbedingt zielführend ist, das ist klar.

"Der Ton" allgemein ist hier mE aber nicht das Problem (und zwar von keiner Seite), denn es gab auch viele Leute, die nicht unhöflich oder bissig reagiert haben (hat Brauni ja selbst so gesagt). Sonst hätte ich längst moderativ eingegriffen. ;)

Aber grundsätzlich gilt: Ja, der Ton hier könnte kippen, also achtet alle (!) bitte darauf höflich und konstruktiv zu bleiben, auch wenn ihr mit Argumenten des Gegenübers nicht übereinstimmt.

Damit ist die Metadiskussion wie gesagt bitte beendet. Wer glaubt, dass irgendein folgender Post unangemessen ist, der melde den bitte einfach oder schreibe mich per PM an und ich schaue es mir an. Schönes Wochenende allerseits. :)
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Andarin am 13 Jan 2018, 16:46:23
Ich kann viele der vom Themenautor genannten Argumente nachvollziehen und teile einige davon, außerdem stoßen mir selbst ein paar andere Dinge an Splittermond sauer auf. Wie einige der Mitschreiber hier fragte ich mich auch, welchen Zweck das Thema verfolgt, wenn Gegenargumente nicht erwünscht sind. Oder vielleicht sind Gegenargumente nur fehl am Platz, weil es bei allen Punkten um persönliches Empfinden geht und man das schlecht wegdiskutieren kann?

Ich finde aber, dass das Thema sich gut für weitere Erfahrungsberichte enttäuschter Spieler eignet, und da ich so ein Spieler bin gebe ich auch mal meine 2 Lunare dazu:

Als ich mir vor längerer Zeit das SpliMo-Grundregelwerk als PDF herunterlud (genial, kostenlos!) war ich beim Blättern schwer begeistert. So viele innovative und elegante Ideen!

- das Würfelsystem mit 2W10 und Sicherheits- sowie Risikowürfen
- ein durchgängiges Fertigkeitensystem für Kampf, Magie und das Übrige mit je zwei Attributen als Modifikatoren
- ein Tickleistensystem für den Kampf, geil (was bereits beim Brettspiel "Roter November" wunderbar funktionierte), endlich keine Kampfrunden mehr
- ein System aus Gesundheitsstufen
- Splitterpunkte als Währung für bessere Ergebnisse
- Magieschulen als Fertigkeiten und ein Fokussystem, alles ist besser als die Slots aus D&D!
- abgestufte Methoden zur Charaktererschaffung, vom fertigen Archetypen bis hin zum freien Verteilen der Punkte
- eine neue Fantasywelt mit Mondtoren und endlich mal wieder großen Distanzen, kein Mikrokosmos wie Aventurien der trotzdem alle Klimazonen beinhalten soll
- Feenwelten, ich liebe Feenwelten!
- Varge, ich liebe große starke humanoide Tierwesen wie Leonire/Pardire aus Myranor!

Nach ein bis zwei Jahren aktiven Spielens und Aufstieg meines Vargen auf HG2 mit nun 145 EP muss ich leider einige meiner oben genannten positiven Aspekte relativieren:

- das Würfelsystem mit 2W10 und Sicherheits- sowie Risikowürfen
Dazu gibt es von meiner Seite nichts Negatives zu sagen. Ich mag es immer noch sehr. 2W10 ergeben eine deutlich bessere Ergebnisverteilung als 1W20 und die beiden Optionen sind ein sehr gutes Regelelement.

- ein durchgängiges Fertigkeitensystem für Kampf, Magie und das Übrige mit je zwei Attributen als Modifikatoren
Auch das gefällt mir prinzipiell sehr. Bei den Meisterschaften herrschen allerdings große Differenzen von Fertigkeit zu Fertigkeit. Die eine Meisterschaft ist für die meisten Chars sauwichtig, so dass man die Fertigkeit nur deswegen nehmen möchte (Stichwort Kampfmagie oder Zähigkeit), bei anderen Fertigkeiten schaue ich mir die Meisterschaften an und mag keine so wirklich, obwohl ich die Fertigkeit selbst dringend haben will.

- ein Tickleistensystem für den Kampf, geil (was bereits beim Brettspiel "Roter November" wunderbar funktionierte), endlich keine Kampfrunden mehr
Das Prinzip ist toll, am Spieltisch dauern Kämpfe allerdings ewig. Außerdem bin ich ein Verfechter von Hinterhalten mit gespannten Armbrüsten vor Kampfbeginn, was die Regeln nicht hergeben. Hier holpert bei uns häufig die Immersion, man geht quasi vom Rollenspiel zum taktischen Brettspiel über. Ein Problem, das D&D und Pathfinder auf andere Art auch haben. Aber immerhin würde ich als SL nicht heulen, weil ein Kampf ausbricht, wie bei DSA 4...  ::)

- ein System aus Gesundheitsstufen
Prinzipiell super, nur ziehen 30-50 Lebenspunkte pro Feind die ohnehin langen Kämpfe in die Länge. Unser SL ging schnell dazu über, sämtliche "normalen Gegner" wie Räuber schwächlich zu machen, weil ein Kampf mit 5 Charakteren und 7 Räubern sonst eine abendfüllende Würfelorgie wird. Der Hauptmann ist dann wieder ein normaler, starker Gegner.

- Splitterpunkte als Währung für bessere Ergebnisse
Finde ich immer noch gut, wird bei uns nur meist gegen Ende des Spielabends rausgehauen und generell meist zur Schadensreduktion verwendet. Die speziellen Mondzeichen-Fähigkeiten kommen kaum vor am Spieltisch.

- Magieschulen als Fertigkeiten und ein Fokussystem, alles ist besser als die Slots aus D&D!
Das sehe ich immer noch so, aber ursprünglich dachte ich, Lorakis wäre eine Welt voller Magie. Wir führten schnell die Sonderregel "Magie ist überall" ein, aber Lorakis fühlt sich immer noch nicht wie eine magische Welt an. Es gibt weder permanent magische Gegenstände, noch kann man über den Tag verteilt wirklich viel zaubern. Oh, wir haben Charaktere mit über 40 Fokus, aber das reicht nicht, um so etwas wie einen "Vollmagier" zu spielen. Zauber wie Unsichtbarkeit oder Fliegen sind erst SEHR spät zugänglich, was sich für mich wie Autorenangst vor Plotsprengung anfühlt. Sehr restriktiv, mE viel zu restriktiv. Auch fühlen sich die Magieschulen unausgereift an - in Illusionsmagie stecken sauviele gute Zauber auf Grad 1 und woanders nehme ich lieber noch einen Grad-1-Zauber als den Grad-2-Zauber, weil mir nichts auf Grad 2 zusagt? Seltsam. Was auch immer der Magieband daran vielleicht noch ändern möge, er kommt um Jahre zu spät und müsste stark ins System eingreifen. Was existierende Charaktere über den Haufen werfen würde, die wären dann im Nachhinein falsch erschaffen worden.

- abgestufte Methoden zur Charaktererschaffung, vom fertigen Archetypen bis hin zum freien Verteilen der Punkte
Liest sich cool, aber ich habe nur ein einziges Mal den Mittelweg mit Paketen genommen. Dabei kam ein Char mit lauter Fertigkeiten auf 1 oder 2 heraus, was ja Bauergamern gefallen mag, aber im Spiel (an unserem Tisch) nicht funktioniert. Wenn 20 der Mindestwurf sein soll ist +8 zu wenig, man braucht +12 oder mehr für sinnvolle Ergebnisse. Die Meisterschaften will man auch haben, also will man wichtige Fertigkeiten auf 6 steigern. Das kann man mit dem freien System, aber boah, ich erschaffe einen DSA4-Lowanger Verwandlungsmagier deutlich schneller als eine Schattenklinge! Durch die ganzen Abhängigkeiten artet eine freie SpliMo-Erschaffung in eine Menge Arbeit aus.

- eine neue Fantasywelt mit Mondtoren und endlich mal wieder großen Distanzen, kein Mikrokosmos wie Aventurien der trotzdem alle Klimazonen beinhalten soll
Fantasywelt ja, große Distanzen ja, neu nein. Lorakis fühlt sich für mich viel zu generisch, fantasyirdisch an. Vielleicht ist es einsteigerfreundlich so, ich hatte mir etwas mehr Mut bei Ländern, Regionen, Völkern, Monstern und so weiter erhofft.

- Feenwelten, ich liebe Feenwelten!
Das tue ich immer noch, der Bezug zu den Feenwelten ist und bleibt toll.

- Varge, ich liebe große starke humanoide Tierwesen wie Leonire/Pardire aus Myranor!
Ich liebe es, meinen großen starken Kerl ohne Taktgefühl und Geduld zu spielen.  ;D

Achtung, das ist alles meine persönliche Meinung. Die meisten hier werden sie nicht teilen, was völlig in Ordnung ist. Kommentare sind trotzdem gern gesehen - woanders überging man meine Einwürfe schon gerne mal, weil die Extremforisten zu sehr mit einem ihrer Kleinkriege beschäftigt waren.  ;)
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: TrollsTime am 13 Jan 2018, 17:29:59
@Brauni
Ich bin mal gespannt. Hier und da drängen sich Gegenargumente auf, aber wie ich ihn richtig verstanden habe, will er keine.
Irgendwie scheint mir, ein Powergamer wird mit dem System nicht glücklich. Hmmm.... warum powergamed er dann?

Einfach nur ein Rant?
Oder an einer Diskussion interessiert?
Er ist ja nur auf der Suche nach anderen Regeln; von einem Setting-Wechsel oder gar Forums-Abschied ist ja gar nicht die Rede.

Wenigstens ein scharfer Leser hier der das Bad nicht mit dem Kinde ausschüttet   :o ....

Ich bin nur ein klein wenig verwundert darüber, dass ihn einige hier schon (nicht ganz nett) verabschieden, so als ob er (deswegen) ganz aus dem Forum verschwinden und mit SpliMo nichts mehr zu tun haben wolle.

Mach dir nichts draus, das ist schon lange so dass wenn man hier Kritik äussert, von manchen (bei weitem nicht alle, aber man kennt ja die speziellen Pappenheimer) als Nestbeschmutzer angesehen wird der lieber gehen sollte damit wieder alle glücklich und zufrieden einer Meinung sind. Siehste ja oben, da wird man gleich als Powergamer abtituliert der eh nur alte Kamellen wieder aufwärmt.

Was dabei übersehen wird, nur mit ehrlicher Kritik kann man doch den Autoren mitteilen kann was am Regelwerk gefällt (und das ist eine Menge) und was eben nicht. Und nur indem man auf (ggf. subjektive) Probleme hinweist kann man anderen Spielleitern vorweg Ideen an die Hand geben gewisse Exesse zu vermeiden. Wir haben in der Gruppe auch massiv ge-houserulet um die von mir beschriebenen Probleme zu managen wie "Jeder Patzer is kacke fürn Spieler, wofür sind schliesslich Sicherheitswürfe da", oder "Risikowürfe nur wenn man beschreiben kann wie man risikohaft an die Sache rangeht". Aber wenn die Houserule Liste länger und länger wird kommt irgendwann der Punkt wo man sich fragen muss, ob man noch Splittermond spielt....

Disclaimer:
Zu "Rant?"
Es schien mir halt wie ein Rant, was soll ich machen? Sicher war ich aber keineswegs, deshalb hatte ich es als Frage formuliert.
Aber klar: Wenn es nicht als Rant gedacht habe, kann man meine Frage abwertend empfinden, tut mir leid!

Zu "Nestbeschmutzung"
Mit dem Vorwurf der Nestbeschmutzung hat das aber nichts zu tun: Mag sein, dass ich teilweise zum Fanboy und Jubelperser mutiere, aber deshalb hol ich nicht gleich den Knüppel raus. Ich habe in anderen Foren durchaus passiv mitbekommen, wieviel Prügel man bei vorgebrachter Kritik einstecken kann. ABER: Dagegen ist das hier Kleinkram...
Kurz: Ich sehe hier keine Nestbeschmutzung. Dir gefällt das Regelwerk nicht. Ich kann das nur teilweise nachvollziehen, in vielen Punkten nicht. Teilweise rational, teilweise aus Fanboyism. Who cares? Ich habe beispielsweise DSA4.1 den Rücken gekehrt und andere spielen es mit Begeisterung! Sei's ihnen gegönnt.

Zu "Powergaming"
Powergamin ist KEIN SCHIMPFWORT. Es ist ein Spielstil. Und viele Beschreibungen klangen mir halt nach "wir praktizieren meist Powergaming, aber da flog uns das System um die Ohren" (?)
Falls ich da fehlinterpretierte und ihr eher PG- (Weiches Powergaming), Bauerngaming oder irgendwas dazwischen praktiziertet und du darum PG als abwertend aufgefasst hast, meine Entschuldigung an dieser Stelle.
Solltet ihr euch hingegen durch das System genötigt saht, PG zu praktizieren, ... auja... mir ging es mit anderen Systemen ähnlich. Schade

Zu guter Letzt:
Viel Spaß noch mit Lorakis!
Regelwerke sollen unterstützen, aber sie sind sekundär.
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Andarin am 13 Jan 2018, 17:40:01
...

Siehste ja oben, da wird man gleich als Powergamer abtituliert der eh nur alte Kamellen wieder aufwärmt.

Was dabei übersehen wird, nur mit ehrlicher Kritik kann man doch den Autoren mitteilen kann was am Regelwerk gefällt (und das ist eine Menge) und was eben nicht. Und nur indem man auf (ggf. subjektive) Probleme hinweist kann man anderen Spielleitern vorweg Ideen an die Hand geben gewisse Exesse zu vermeiden.

...
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: TrollsTime am 13 Jan 2018, 17:48:43
@ Andarin:
Was willst du uns sagen?
Ein Missverständnis, weil ich meinen Kommentar erst zusammen setzen musste?
Das ging halt nicht so schnell.
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Andarin am 13 Jan 2018, 18:01:11
@ Andarin:
Was willst du uns sagen?
Ein Missverständnis, weil ich meinen Kommentar erst zusammen setzen musste?
Das ging halt nicht so schnell.

Japp, ein Missverständnis. Ich dachte, dass du meinen Beitrag nur mit einem Zitat zu einem anderen Beitrag würdigen würdest (das erste Zitat in deinem vorletzten Posting stand zunächst völlig allein). Also fand ich ein passendes Zitat als Antwort, das meine Intention gut ausdrückte.

Sorry dass ich nicht länger wartete, ich rechnete nicht mit weiteren Zeilen. Ich für meinen Teil poste einen Beitrag erst, wenn er fertig ist, und mir fällt danach höchstens noch ein erklärender Zwischensatz ein.
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: TrollsTime am 13 Jan 2018, 18:24:15
Ging nicht anders. Kam hier nicht mit der Navigation klar, sorry.
Mit der Zitatfunktion tu ich mich manchmal schwer, sobald ich aus zwei verschiedenen Statements was zitieren will.
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Blizzard am 13 Jan 2018, 21:44:32
Ich kann viele von Braunis Argumenten nachvollziehen, einige davon hatte ich eins zu eins genauso schon irgendwo hier geschrieben. Und mir genau die von ihm angesprochenen "Du bist kein Wahrer GläubigerTM"-Kommentare von Seiten der Wahren GläubigenTM eingefangen ;).
Ich könnte mich hier jetzt auch eingliedern...aber lassen wir das. ;)

Zitat
Genau wie Brauni bin ich eigentlich gar nicht so sehr für komplexe Regelwerke, wie Splittermond eines ist. Ich habe mich aber trotzdem dafür entschieden, dabei zu bleiben, weil es eben aus meiner Sicht auch einige Vorteile bietet (elegantes Grundsystem, die coolste Charaktererschaffung ever,...), die die Nachteile wieder aufwiegen. Und weil ich im Moment kein deutschsprachiges System kenne, in dem dermaßen der Bär steppt wie bei Splittermond.
Das kann ich so nur unterschreiben, denn das ist genau wie bei mir. :)
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: TrollsTime am 14 Jan 2018, 11:18:41
Dieses "Wahrer Gläubiger (tm) vs Geläutert (tm)" finde ich viel zu old school.
Hier werden Gräben und Schubladen aufgemacht, die "beiden"* Seiten nicht dienen.

*Denn es gibt derlei mehrere

EDIT: Also nicht immer gleich davon ausgehen, ein Fanboy würde euch nicht ernst nehmen. Umgekehrt gilt das Gleiche.
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Ifram am 14 Jan 2018, 11:51:07
Sowas würde nur ein Ketzer (TM) sagen!  ;)
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: TrollsTime am 14 Jan 2018, 14:49:37
Sowas würde nur ein Ketzer (TM) sagen!  ;)

Muhaha!  ;D  Doch Vorsicht: Wir landen gerade im "Blubberlutsch".

Mal kurz zurück bezogen auf den Anfangspost. Natürlich könnte ich versuchen, Braunis Kritikpunkte argumentativ auseinanderzunehmen und hoffen, dass der Fall eintritt, der anscheinend auch Blizzard zum Weiterspielen gebracht hat (das war aber nicht ich).
Nur scheint mir, Brauni hat echt keine Lust mehr dazu. Schade. Das ich mich sehr zufrieden bei Splittermond aufgehoben fühle, hilft ihm ja nicht.

Viele Argumente spielen aber ins Powergaming rein. Was nicht heißt, dass das Braunis Lieblingsstil ist. Vielleicht ist ja das Gegenteil der Fall.
Wenn das im Rahmen des Möglichen ist, würde ich einfach mal Bauerngaming oder ne Variante davon ausprobieren. Vielleicht macht ihm Splittermond dann wieder Spaß!
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: 4 Port USB Hub am 14 Jan 2018, 15:17:53

Mal kurz zurück bezogen auf den Anfangspost. Natürlich könnte ich versuchen, Braunis Kritikpunkte argumentativ auseinanderzunehmen und hoffen, dass der Fall eintritt, der anscheinend auch Blizzard zum Weiterspielen gebracht hat (das war aber nicht ich).
Nur scheint mir, Brauni hat echt keine Lust mehr dazu. Schade. Das ich mich sehr zufrieden bei Splittermond aufgehoben fühle, hilft ihm ja nicht.
Rollenspielsysteme sind halt ne Geschmacksfrage. Wenn ich sag, ich mag kein Sauerkraut, weils mir zu sauer ist, nervts mich nur wenn jemand daher kommt und meint, meine "Kritikpunkte argumentativ auseinandernehmen" zu müssen, um mich dazu zu bringen, weiterhin Sauerkraut zu essen. Selbst wenn demjenigen Sauerkraut noch so gut schmeckt.
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Jeong Jeong am 14 Jan 2018, 15:24:05
Ich glaube, wenn du keine Kritik an deiner Meinung zu Sauerkraut hören wollen würdest, solltest du auch keine öffentliche Rede über deine Meinung zu Sauerkraut halten. :P
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: 4 Port USB Hub am 14 Jan 2018, 15:46:06
Ich glaube, wenn du keine Kritik an deiner Meinung zu Sauerkraut hören wollen würdest, solltest du auch keine öffentliche Rede über deine Meinung zu Sauerkraut halten. :P
Vielleicht ist meine Hoffnung ja, den Koch überzeugen zu können, beim nächsten Mal etwas weniger Sauerkraut dazu zu tun? :)
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Ifram am 14 Jan 2018, 16:40:39
Splittermond ist nicht das Sauerkraut.
Splittermond ist das Gesamtmenü.
Sauerkraut ist der störende Anteil.
Der Anteil ist Brauni zu groß.
Darum isst Brauni das Menu nicht mehr.

Dass es bei Rollenspielsystemen erheblich aufwendiger ist, das Sauerkraut durch eine andere Menukomponente zu ersetzen als in der Küche, sollte jedem einleuchten.
Achtung, jetzt kommt die Wende zur persönlichen Offenbarung:
mir braucht das Essen zum Beispiel nicht allzu komplex zu sein, aber mit mir am Tisch sitzen andere Menschen die Sauerkraut mögen und einen Teil meines Sauerkrauts mitessen. So können wir zusammen speisen und soweit erforderlich erklärt man mir, wie der Rest des Sauerkrauts schmeckt. Ich bin dem gegenüber zugänglich und wie man im allgemeinen so isst, weiß ich auch.
So läuft die Mahlzeit ohne große Komplikationen für irgendwen ab.
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Nevym am 17 Jan 2018, 17:17:31
Brauni's Argumentation kann ich voll nachvollziehen und im Gegensatz zu vielen hier genannten Antworten sehe ich das Char-Optimieren auch in SpliMo als gegeben und "Standard" an. Das System supporte und spiele ich seit Anfang an und in alle Runden waren optimierte Charaktere - manchmal so optimiert, daß ich mich frage woher die die Punkte für diese Hammer-Werte haben, aber die Generierung und Entwicklung solcher Charaktere war idR schlüssig und ein "Verstoß" meinerseits nicht erkennbar. Und sowohl in dem privaten Spielrunden als auch sehr vielen Support-Runden (hier ca 30%) sind Spieler dabei die ich entweder kenne oder die im bekannten System einfach was neues/anderes/anderen SL/usw. spielen/ausprobieren wollen. Meiner Erfahrung nach sind deren Charaktere immer in ihren Werten wesentlich besser als die Chars die ich baue und bauen kann.

Sowohl Brauni's Kritikpunkte als auch die von Andarins Beitrag:
[...]
Ich kann viele der vom Themenautor genannten Argumente nachvollziehen und teile einige davon, außerdem stoßen mir selbst ein paar andere Dinge an Splittermond sauer auf. [...]
kann ich unterstützen und gut nachvollziehen. Ich werde mich trotzdem nicht von Splittermond abwenden, eher von dem einen oder anderen "Konkurenzsystem" und das bestenfalls noch in Spielrunden spielen, in denen die Schwächen des Systems für die Spielrunde nicht relevant.

Meiner Meinung nach liegen die Probleme auf dem extremen Fokus aller "modernen" Systeme auf Konflikt - also Kampf oder Magieeinsatz zu Zweck der Dominanz/Veränderung/Konfliktlösung usw.
Ein weiterer Grund ist für mich die Notwendigkeit, wenigstesn Kostendeckend zu arbeiten und damit muß man dann halt zwangsweise versuchen möglichst viele Interessenten und Kunden zu erreichen/ zu bedienen.

Wenn ich kämpfen will, dann suche ich mir ein System daß Kampfsimulationen untersttützt.
Wenn ich eine Rolle spielen will, suche ich mir ...  und finde nichts, also muß ich irgend eine Kröte schlucken.
...  leider habe ich bisher in keinem System etwas gefunden was die Welt und ihre Möglichkeiten durch Regeln gleichmäßig unterstrützt - und ich spiele/spielte viel Mainstream und Primär-Syteme (also die bekannte/bekannteren).

Für mich gehört jedes Regelwerk grundsätzlich so aufgebaut, daß es Tendenzen und Fähigkeiten aufzeigt und die Dinge simuliert die man persönlich nicht mal auf einer gut ausgestatteten Bühne ausspielen könnte (z.B. Magie, göttliches Wirken, mit unter natürlich auf Kampf mit gefährlichen Gegenständen und Gegnern).
Ein solches Regelwerk sollte an Hand seiner Werte aufzeigen, was dem Charakter den ich spiele möglich ist, was er kann - und zwar in allen Bereichen seines Lebens.
Für mich wäre ein System, daß sich beschreibend um die Möglichkeiten von Aktionen in einer Welt bemüht wohl optimal - das habe ich aber nur vor 30 Jahren in einem eigengeschriebenen System gefunden - die Regeln müssen die Welt für die sie gemacht sind abbilden, diese beschreiben und ergänzen. Ein Charakter wiederum hätte dann einfach Fähigkeiten, die jeder andere in dieser Welt auch haben könnte. Ein Helden-Charakter hätte dann etwas mehr von den einzelnen Fähigkeiten, andere und zusätzliche, die der normale Bewohner vor Ort einfach nicht bekommen wird, da er Alltag lebt und nicht wie ein Helden-Charakter eigentlich ein Alien in seiner eigenen Welt ist.

Splittermond macht das schon wesentlich besser als die meisten mir bekannten Systeme. Dennoch es geht besser und Splittermond hat das Potential dazu, vor allem das Potential sich von den anderen Systemen die die Masse bedienen abzusetzten und ztrotzdem erfolgreich (auch wirtschaftlich) zu sein.
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Tigerle am 17 Jan 2018, 17:22:48
Mir hat Braunis Post gut gefallen. Viele dieser Probleme, die er beschreibt, habe ich so noch nicht erlebt, weil ich zum Glück von Powergamern recht gut verschont blieb.
Aber dennoch wird hier einmal gesammelt aufgezeigt, dass selbst ein System, bei dem ein großer Wert auf Balancing gelegt wird, mit einer gewissen Komplexität immernoch Lücken existieren, die ausgenutzt werden.

Und ausserdem erwähnt er auch ein paar Punkte, die mir auch schon leicht sauer aufstiessen, wie z.B. den Wert eines Q4-Kochlöffels...
Oder das Patzer mittels Ausweichen quasi ein Ding der Unmöglichkeit geworden sind.

Aber dennoch schade, dass Brauni deswegen nun das Schiff verlässt. Möge er ein für sich besseres System finden. Ich glaube aber kaum, dass er ein vergleichbar komplexes System mit deutlich weniger Mäkel finden kann.
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: JohnLackland am 17 Jan 2018, 18:49:49
Was ich bei manchen Posts nicht verstehe, egal von welcher Seite: A) warum nehmen es manche hier bissel persönlich und fühlen sich latent angegriffen, das gilt für Pro und Kontra Fraktion. B:) Wenn Regeln nicht passen aber mir das Grundgerüst gefällt dann ändere ich sie, wenn der Löffel auf einmal absurd Teuer wird, dann mach ich den Preis realistisch. Das ganze ist ein System ob Waffen / Rüstungen und all das zu verwalten was die Optimierer nutzen / ausnutzen können und das zu balancieren, da gibt es noch viel mehr. Diese Regelgläubigkeit ist doch Absurd, so würdet ihr Euch sicher niemals im Straßenverkehr verhalten und in vielen anderen Sachen aber sobald es da eine Ungereimtheit gibt bei SpliMO oder vielleicht nicht zu dem passt was erwartet wird, dann ist das der Untergang und so weiter. In der Regel ist der Nutzer von Pen & Paperspielen intelligent, also benutzt dies... und ja das sind dann sogenannte Hausregeln, na und ich spiele Doppelkopf sehr gerne, da gibt es viele Hausregeln und man kann sich immer einigen.


Das ist mein Rant zu den Thema...
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Typhon am 17 Jan 2018, 18:51:59
Ich bin bis jetzt noch nicht sehr lange bei splittermond (meinem ersten pnp System), aber ich will auch mal meinen Senf zum Sauerkraut geben.

 Also bei dem Q4 Kochlöffel würde ich mir einfach einen realistischen wert aussuchen, der dann bei einigen telaren oder wenigen lunaren liegt. Ich denke die Regeln wären um einiges komplexer, wenn es Regeln für Q4 Kochlöffel Preise geben würde. Deshalb einfach mal kurz selbst sagen.. Ja gut ist halt etwas günstiger.

Wegen dem Meuchelmörder unterscheide ich in meiner Gruppe zwischen einem aktiven Kampf, der mit viel Adrenalin in dem Blut der Gegner verbunden ist und einer Situation in der meine SC den Gegner (oder umgekehrt) überraschen können und sich somit die Schwachstellen zb. Den freiligenden Hals raussuchen können um dann mit einem Schlag einen Gegner auszuschalten. Verbunden mit einer Kombination aus einem relativ guten heimlichkeit wert und einem relativ guten Dolch wert.

Bei gegnerschaaren würde ich vielleicht dann jeweils 5 rattlinge auf ein tick Feld setzen und als einen marker zählen lassen sie aber alle einzeln angreifen lassen. Und wenn eine Gruppe angegriffen wird stirbt halt einer,  zwei,... , jenachdem wie viel Schaden angerichtet wurde.
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Typhon am 17 Jan 2018, 18:55:57
Ebenso bei magischen items.. Hatte mich such etwas gestört, aber ich werde einfach dazu übergehen, dass meine Gruppe ab und an mal eine seltsam alt wirkende Brille findet, die leicht blau leuchtet. Wenn man diese Brille aufsetzt merkt man plötzlich, dass man besser sehen kann => Wahrnehmung sehen +2 oder so
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: SeldomFound am 17 Jan 2018, 19:51:26
@ Typhon

Bezüglich dem Ausschalten von namenlosen Gegnern durch eine gelunge Heimlichkeitsprobe und die Vereinigung von schwachen Gegnern als ein Schwarm stimme ich dir zu.


Bezüglich des QS4-Kochlöffels möchte ich darauf aber aufmerksam machen, dass es diesen laut Regeln gar nicht geben kann!

Bei dem profanen Fertigkeitsbonus gilt, dass man ein Set benötigt, sofern es sich nicht um eine Waffe, eine Rüstung oder andere, spezifische Gegenstände handelt (ein Kompass zum Beispiel). Siehe dazu die Einschränkungen von Gegenstandverbesserungen auf S. 145 im GRW.

Kurz, es gibt keinen QS4-Kochlöffel, der unrealistisch viel kostet. Es gibt aber sehr wohl ein QS4-Kochset aus exquisiten Werkzeug (scharfe Küchenmesser aus Kintai, brauchbares Rezeptbuch, Töpfe aus Edelstahl und mehr).


Etwas anderes wäre es, wenn der Kochlöffel ein Strukturgeber ist, zum Beispiel für den Zauber "Giftbann" (Grad 3 daher QS4), oder ein Relikt mit legendären Kräften (zum Beispiel mit einem "situativen Bonus" von +4 auf Edelhandwerk auf das Kochen von Speisen für 10 Leute und zusätzlich dient die Speise als "Mutbringer") oder einer Heiligenseele (zum Beispiel der Seele einer Flaedyn-Heiligen, welche erfolgreiche Quests und Einhaltung der Geboten vorausgesetzt vor Gift und Krankheiten schützt und bei der Heilung von Giften hilft).

Ach ja, und er könnte auch ein Talisman sein (siehe "Die Götter", S. 123ff), zum Beispiel mit den Göttlichen Kräfte "Schutz des Glaubens" und "Waffe der Götter", so dass man damit böse Monster verprügeln kann. XD

Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Typhon am 17 Jan 2018, 20:07:14
Haha :D

Okay, danke für die Antwort ;)
Das macht für mich das edelhandwerk "Kochen" auch um einiges nützlicher, habe mich immer gefragt "Wer zur Hölle will gut kochen können?!" (als Anmerkung: bin Student und bin Mensa essen gewöhnt, somit weiß ich, dass man auch mit... Sagen wir nur 4 Sterne Menüs über den Tag kommt)
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Hiramas am 18 Jan 2018, 03:54:43
Als relativ frischer SL habe ich einige der Probleme auch schon erlebt. Vielleicht wäre es da sinnvoll für die nächste Version des GRW mehr optionale Module ans Ende zu bauen, die das Spielerlebnis verändern?

Ein paar kleine Kommentare von mir zur Diskussion:
Als SL würde ich auch sagen, dass ein gelungener Überraschungsangriff von hinten mit Dolch im Tod des Opfers endet, egal wie viele LP und wie viel Schaden das rechnerisch gewesen wären. Ich lasse ja auch bei ner Hinrichtung nicht den Schaden auswürfeln, nur ob es geklappt hat.

Eine Sache, die ich wohl aus dieser Diskussion mitnehmen werde ist die Reduzierung der Gesundheitsstufen bei Gegnern und Monstern. Es ist sehr schwer meiner Gruppe eine Herausforderung im Kampf zu geben, ohne dass das in eine zwei-stündige Session ausartet.

Die Idee von Typhoon, dass bestimmte Gegner als Gruppe auftreten finde ich super, das verändert die Dynamik immens. Eine Bande aus drei Rattlingen wird dann eben gefährlich, zwar hat jeder der drei nur einen LP-Balken (vllt. mit einem kleinen LP Bonus im Vergleich zum GRW) , aber sie dürfen drei mal angreifen. Auch eine Hausregel, die ich mir genauer anschauen werde.

Und zum Schluss hoffen wir ja alle, dass der Magieband uns viel neues bringen wird. Bis dahin könnte man ja auch hier Hausregeln anwenden, wie z.B. eine Meisterschaft, die es ermöglicht den Zauber zu formen und somit bestimmte Effekte zu erzielen? EDIT: Ich konnte es erst nicht finden, aber in DnD 5e heißt das "Spell Sculpting" und erlaubt es, dass Sprüche mit Flächenschaden verbündete nicht verletzen. Das ist bei uns ja kein Problem, meine Idee ging eher in zusätzliche/veränderte Effekte, das braucht natürlich gutes Balancing, könnte aber noch interessante Vielfalt bringen. Außerdem kann man immer auch neue Sprüche erschaffen, wenn sie denn halbwegs passen. Das fehlen permanent magischer Gegenstände ist mir auch schon aufgefallen, man brauch immer noch Fokus, was der Idee von "Magie ist überall" ein wenig widerspricht und überarbeitet werden sollte. Ansonsten sehe ich auch über die Einschränkung bei Bedarf hinweg, wenn es meiner Story dient.

Im großen und ganzen gefällt mir Splittermond, aber ich mag auch theorycrafting, ich mag Brettspiele und Taktik. Jeder hat halt seinen eigenen Geschmack. Ich finde es allerdings gut, dass diskutiert wird über so vieles.
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: TrollsTime am 18 Jan 2018, 07:23:11
Zu "Kochlöffel":
Die Chimäre hat Seldom ja schon aufgelöst.
Man muss einen Kochlöffel mit einer Parierstange oder einem Schwertknauf vergleichen, nicht mir der ganzen Waffe.
Das lag mir schon die ganze Zeit auf dem Gaumen.
Splittermond zu bashen, weil einem eine Regel gefällt, bitte sehr!
Aber mit einer haltlosen Behauptung...

@ John
... das tut dann halt weh und führt nicht grad zu einer diplomatischen Grundeinstellung bei mir

Zu "Kochen":
Hier aber auch ein Kritikpunkt von mir. Ich finde es gut, dass es keine "Phantomregeln" gibt für eine Fertigkeit, die dann eh keinen Nutzen hat. Ich finde es gut, dass Kochen nicht das Stiefkind von "Alchmie" ist aus Angst, was man da sonst an Regeln reinschreiben könnte. EDIT: Gemeint "Hey einfach Elixiere könnt ihr auch kochen und äh ne Hexe darf auch richtige Elixiere machen. Für alle anderen ist das Talent regeltechnisch überflüssig" EDITENDE
Ich finde es schlecht, dass es dazu praktisch keine Regeln gibt.
Damit meine ich nicht mal einen "Rationierungserlass" mit Strafcharakter nach dem Motto "Keine Ration, Kochenprobe vergessen, Zustand Hunger"..... allenfalls als Optionalregel.
Aber als interdisziplinäre Bonusregel fände ich es töfte.
Es ist doch vollkommen klar, dass ein Soldat motivierter in die Schlacht geht, wenn er sich nicht mit Einheitsbrei und verschimmelter Nahrung und mangelnder Kalorienzufuhr rumschlagen muss.
Ebenso könnte ein Meisterkoch auch analog zur Meisterschaft "Inspirierend" einen ähnlichen Bonus vergeben.
Das regeltechnisch zu unterfüttern ist ganz einfach. Es ist analog zu bereits existierenden Regeln und Meisterschaften. Und es ist authentisch.
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Der Brauni am 18 Jan 2018, 10:09:25
So nachdem die allgemeine Entrüstung etwas abgeklungen ist möchte ich noch ein paar Punkte klarstellen:

 

1.) Im allgemeinen mag ich kein Powergaming, kann aber als Spielleiter damit leben solange die Gruppendynamik dadurch nicht komplett ruiniert wird. Und da liegt der Knackpunkt. In unserer Gruppe haben wir eine relativ hohe Spielerfluktuation. Und als der erste neue Spieler anfing seinen Charakter zu optimieren, da wollten die anderen Spieler jetzt natürlich auch nicht komplett abstinken. Der Dieb möchte halt einfach nicht schlechter schleichen können als der Ritter im Plattenpanzer.... Natürlich lässt sich auch in anderen Systemen powergamen, aber SpliMo mit seinen diversen Optionen und überlappenden Mechanismen lädt schon sehr offenherzig dazu ein. Ferner, wenn ein Spieler zwei Regeloptionen hat die dasselbe machen, und eine der Optionen ist objektiv offensichtlich einfach bessser, dann empfinde ich es nicht ganz passend hier von powergaming zu sprechen, sondern von "nicht blöd sein".

 

2.) Wenn ich schreibe dass ich nicht die so oft gebrauchtet Totschlag-argumente wie "du spielst nicht oft genug um das zu verstehen" hören möchte, dann bedeutet dies nicht dass ich validen Argumenten nicht aufgeschlossen wäre. Aber wie schon treffend bemerkt wurde, die meisten meiner Kritikpunkte wurden bereits im Forum durchgekaut, und ich empfand diese Diskussionen eben nicht als final überzeugend (ja ich lese erst bevor ich schreibe).

 

3) Auf was ich auch nicht so stehe sind „Gegenargumente“ wo man sich an einem kleinen Detail hochzieht, wie z.B. mein offensichtlich absichtlich überspitztes Kochlöffel-Beispiel, und glaubt durch solche Ablenkungsmanöver vom eigentlichen Problem ablenken, oder mir gar noch eine Täuschungsabsicht unterstellen zu können.

 

4) Jedoch ist so ein Sammelthreat wie dieser eigentlich nicht der Ort für einen Mix aus Detaildiskussionen, dafür gibt es sub-Foren. In meinem Post ging es mir um meinen persönlichen Eindruck vom derzeitigen Stand von SpliMo. Das kann man egozentrisch sehen .... und hat damit vollkommen recht. Ich spreche für mich und nicht für die absolute Wahrheit(TM).

 

5) Man braucht mich nicht mit der schön ausgearbeiteten Spielwelt zu überzeugen das Regelsystem weiter zu nutzen. Die Welt kann man auch mit einem anderen System nutzen. So schwer sind Systemkonvertierungen auch nicht.

 

6.) Es wurde interpretiert dass ich keine komplexen Systeme mag. Das ist so auch nicht korrekt. Wenn die Komplexität eines Systems strukturiert einer Logik folgt, sodass der Spielfluss trotzdem angenehm ist (vergleiche z.B. Rolemaster) dann kann ich damit leben. Ferner wenn jede Regel einen erkennbaren spieltechnischen Sinn erfüllt, dann bin ich da voll an Bord. Was mich stört ist ein "über"komplexes System, dass Komplexität nur des Willens zur Komplexität hin einführt ohne erkennbaren spieltechnischen Mehrgewinn. Praktisches Beispiel: Warum gibt Schutzzauber Bonus auf VTD, Hautzauber aber auf VTD und SR? Was hätte man spieltechnisch verloren wenn Hautzauber nur SR gegeben hätte, das wäre übersichtlicher und komplementär zu den Schutzzaubern gewesen? Oder warum muss man beim Kampf Manöver vorher ansagen, Zauber kann man aber auch noch hinterher verbessern, hätte man sich nicht auf einen konsistenten Handlungsablauf einigen können? Die Übersichtlichkeit der Anwendung von Patzern wurde ja schon ausführlich thematisiert.....

 

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Von einem Regelsystem erwarte ich eigentlich dass Regen/Anweisungen bei der Erstellung auf folgende Punkte geprüft werden:

 

- Kann man die Anweisung (auch mutwillig) missverstehen?

(Negativbeispiel: Wenn da steht dass über eine aktive Abwehr nie ein Wurf auf der Patzertabelle erzwungen werden kann, dann kann man dies mutwillig (und grammatikalisch vollkommen korrekt) auch auf den abwehrenden Spieler beziehen.)

 

- Funktioniert die Anweisung unter jeder Randbedingung / gibt es Fälle wo diese Anweisung kontraproduktiv ist?

(Negativbeispiel: Das Zurückdrängen nur gegen GK7 Gegner im Errata ist nicht valide unter der Randbedingung dass der Zurückdränger selber groß ist, z.B. ein Monster).

 

- (als Spezialfall des vorherigen Punktes) Kann man die Anweisungen unter gewissen Umständen aktiv für etwas anders missbrauchen?

(Negativbeispiel: 1m Radius Dunkelheitszauber als Über-Rüstung)

 

- Ist in den Anweisungen ein Roter Faden / Muster / Schema erkennbar?

(Negativbeispiel: Der Spruch "Furcht" geht gegen GW + Entschlossenheits-EG, die Fähigkeit Furchterregend geht nur gegen Entschlossenheit, hier ist GW egal. Dachte GW hätte den De-facto Status saving throws)

 

- Ist die Anweisung hinreichend detailliert?

(Negativbeispiel: Dunkelheitszauber durchsichtig oder nicht, wirken Zauber in Kugel oder Zylindervolumen, werden Zauber durch Wände geblockt oder nicht, ....)

 

- Gibt es überschneidende Anweisungen? Lädt diese Überscheidung zum Optimieren ein?

(Negativbeispiel: die Waffenmerkmale "Scharf" und "Kritisch" machen funktionell dasselbe (also zumindest solange man sich nicht auf mathematische Feinheiten versteift), ein bisschen mehr damage-per-second. Was macht also ein Spieler der eine höherqualitative Waffe kaufen möchte? Er rechnet aus, was mehr bringt, kritisch, scharf, oder einfach nur ein schnödes Schaden +1. Meistens ist es das letztere, denn der Godenspeer ist einfach unsexy ;-) )

 

- Löst eine Anweisung ein Problem, oder schafft diese neue Probleme, welche dann weitere Anweisungen nötig macht um die Löcher zu stopfen?

(Negativbeispiel: "Scharf" ist für die allermeisten Waffen praktisch vernachlässigbar schwach. Aber das Merkmal skaliert sehr stark bei höherer Stufe + viel-würfel-Waffen. Die Einführung von scharf macht also ein neues Problem dass ein Godenspeer Scharf 6 schon ziemlich ÜBER wäre. Deshalb musste man dann doch gleich scharf wieder mit einer Extraregel beschneiden und eine maximale Stufe einführen. Damit beschneidet man dann aber auch Scharf für kleine (einwürfel-)Waffen, d.h. mach es für diese praktisch nutzlos ... Elegant ist das nicht.)

 

- Ist diese Anweisung so wirklich notwendig?

(Negativbeispiele: Differentiation zwischen Redegewandtheit zu Diplomatie; Schwimmen als eigene Fähigkeit; Wozu Heilung zaubern, wenn Selbstheilung+HandDesZauberers mit wenigen EG den verzehrten Fokus auf null drückt, d.h. darauf wo es ankommt wenn man Zeit hat auch ein Ritual sprechen zu können.)

 

- Kann ich die Anweisung wesentlich vereinfachen und dabei die Funktionalität nur gering einschränken?

(Negativbeispiel: Meisterschaft Ausweichen)

 

- Wird der Anwender zu etwas gezwungen was er eigentlich gar nicht will?

(Negativbeispiel: Bei der Charaktererschaffung Kampfzauber auf 1 lernen und die Meisterschaft Gezielte Zauber auswählen, weil man sonst später als Windmagier im Kampf nicht effektiv zaubern kann)

 

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Ich komm ja nicht vom Mond.

 

Viele Punkte verstehe ich ja. Dass z.B. die Rüstungen VTD und SR haben ist natürlich spieltechnisch völlig unnötig, Bonus auf entweder VTD oder SR hätte es auch getan. Auch die zahlreichen minimalen Variationen der Werte von z.B. Einhandschwerter hätte man sich sparen können und ein generisches arming sword (kein Langschwert) angeben können. Aber nur in den Kombinationen der verschiedenen Werte hat man genügend Variationsmöglichkeiten um eine Vielzahl an Rüstungen / Waffen einzuführen um ein Supplement-Werk wie die Mondstahlklingen zu füllen. Und das ist völlig ok für mich. Die SpliMo Autoren sollen auch bezahlt werden. Und wenn man schon das GRW großzügiger Weise kostenlos downloaden kann, dann muss es eben solche Supplements geben.

 

Und dennoch ist es gerade dann, wenn man so viele Variationsregeln einführt umso wichtiger, dass man darin einen Roten Faden wiederfindet der das System intuitiv macht, und dass man nicht mehrere Regeln einführt die Bottom-line (so auf gut neu-deutsch) das Selbe machen. Bevor ich da Waffen mit 1D6 und Scharf 3 sehe hätte ich lieber einen 1D4+2 Schaden, das ist intuitiver.... also für mich zumindest.

 

Nochmal explizit: ich habe nichts gegen die Autoren, sie haben mit SpliMo ein an sich tolles Werk abgeliefert, was aber eben noch ein paar recht spitze Kanten hat. Und jeder hat das Recht SpliMo in der derzeitigen Form als perfekt und makellos anzusehen. Aber es hat eben auch jeder das Recht dies nicht zu tun.

 

Meiner völlig subjektiven Meinung nach enstehen echte Perlen aber nur durch ständige Irritation und Reibung.


 
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: rparavicini am 18 Jan 2018, 10:20:58
Ein völlig ernst und in keinster Weise böse gemeinte Frage, mich würde es einfach interessieren ob mir was entgangen ist:

Gibt es ein System das die von dir genannten Punkte erfüllt, sprich keine oder qualitativ weniger Regeln wie Splittermond hat, welche dem nicht entsprechen?

Und nein, ich halte Splittermond auch nicht für das gelbe vom Ei, mir persönlich ist zum Beispiel für ein gamistisches Regelwerk zu viel "haben wir absichtlich nicht verregelt" drin, aber nur weil es nicht für die meisten meiner Runden passend ist, ist es nicht schlecht.
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: TrollsTime am 18 Jan 2018, 10:33:04
Habe mal auf "Danke" gedrückt.
Bin zwar in vielem anderer Meinung, aber so eine detailreiche emotional nicht gefärbte Darstellung der eigenen Punkte ist einfach schön.

Zu "Kochlöffel":
Das war tatsächlich Öl ins Feuer. Das Beispiel war halt - sorry - einfach falsch.
Schon ein Geschirrset kostet einiges. Vielleicht nicht soviel wie ein Schwert, aber wesentlich mehr als der (enthaltene) Kochlöffel.

Zu "Powergaming-Nötigung":
Ich kenne den "Drall hin zum Powergaming" sehr gut. Er erfasst insbesondere Spieler, die sich nicht eindeutig PG (denen ist es egal) oder BG (die wollen ja den schwachen Char) in klassischen Formen zuordnen lassen und das ist schade.
Mir ging es damals so bei AD&D. Ähnliche Effekte hatten wir bei Shadowrun. Und bei DSA4.1 sprang es mich irgendwann aus dem Regelwerk an.
Bei Splittermond ist das wesentlich weniger schlimm und vielleicht sehe ich es deshalb aus einem anderen Blickwinkel (uu dem "falschen").
Ich bin aber davon überzeugt, dass ein (zu) starkes Powergaming im klassischen Bereich "Kampf" zu eklatanten Schwächen in anderen Bereichen führt. In anderen Regelwerken ist das nicht so schlimm, weil da aufgrund murksiger Verregelung von "Sozialem u.ä." eh viel gehandwedelt werden muss oder konsequent auf Würfeln verzichtet wird aus der Not heraus.
Splittermond hat aber in den Bereichen valide Regeln.
Einfaches Beispiel: Unsere Charaktere bewegen sich eher im Bereich PG(Klassisch) und PG-. BG+ - Charaktere haben wir in dieser Runde anders als damals bei DSA4.1 erstaunlich wenige.
Bezogen auf Kampf.
Joah, und dann stolperten wir slapstickartig durch unsere ersten Detektivabenteuer und auch Einbrüche sind regelmäßig eine enorme Herausforderung für uns.
Schwimmen und Seefahrt dito.
Das ist auch eine Form von Balancing!

In meinen eigenen Runden als SL rate ich den Spielern ab, zu viele Vollkämpfer zu generieren oder zuviel in den Kampf zu stecken, weil der "sonstige Bereich" einen großen Stellenwert bei uns/mir hat.

Zu "VTD vs SR vs VTD/SR"
Ich finde das gerade gut!
Will ich einen "authentischen(tm)" Zauber, der alle meine Verteidigungen verbessert? Im Zweifel ja.
Je nach Konzept ist aber auch ein reiner SR-Zauber oder ein reiner VTD-Zauber attraktiver.

Unterschiedliche Konzepte
Ich habe lange Zeit nichts von den technischen Begriffen wie Tank o.ä. gehalten, weil es oft auf das ewig gleiche Konzept heraus lief... gähn... gerade bei DSA4.1 wollte ich das nicht, weil das System dann "kippte" und die auf dem Papier große Auswahl tatsächlich einschränkte (s.o. "Powergaming-Nötigung").
Bei Splittermond ist das anders..... Viele Konzepte sind schön konkurrenzfähig:
"Evasion-Tanks", "Tank(klassisch)", "SR-Tank", "LE-Tank", "Glaskanone", "Damagedealer" in unterschiedlichsten Variationen, Hybriden blablabla.
Man kann sogar als Noob anfangen und sich dann im Laufe des HGI entscheiden, wohin man sich entwickeln will oder ob man lieber nen Allrounder erstellt

Manöver ansagen
Hmja. Mittlerweile bevorzuge ich auch "Mehr freie Manöver" oder "rückwirkendes Ansagen". Gerade letzteres findet ja auf dem Spieltisch statt, ingame hat der Krieger von Anfang an ne Finte vor gehabt...
... Manchen Spielern stört das aber die Immersion
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Jeong Jeong am 18 Jan 2018, 11:08:56
Aber wie schon treffend bemerkt wurde, die meisten meiner Kritikpunkte wurden bereits im Forum durchgekaut, und ich empfand diese Diskussionen eben nicht als final überzeugend (ja ich lese erst bevor ich schreibe).

Welche Diskussion ist schon "final überzeugend"?
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Ifram am 18 Jan 2018, 11:14:47
Lass doch die Spitzfindigkeiten, es ist offensichtlich eine subjektive Aussage.
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Jeong Jeong am 18 Jan 2018, 11:38:06
Ich denke es wird noch erlaubt sein, die Beweggründe der Threaderstellung zu hinterfragen. Was mich interessiert ist, warum genau Brauni diesen Thread hier eigentlich erstellt hat. Inhaltliche Diskussionen verweist er auf andere Threads, Abschiedswünsche will er auch nicht. Geht es wirklich nur darum, das alles einmal zu sagen?
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: SeldomFound am 18 Jan 2018, 11:56:59
Ich möchte dich daraufhin weisen, Jeong, dass du mich vor kurzem daraufhingewiesen hast, dass Ferndiagnosen über Forenposts keine gute Ideen sind.


Zugegebenerweise, auch ich bin mit diesem Thread unzufrieden, doch er erweist sich für einige andere hier als nützlich. Ich bin auch wieder hier sehr dankbar für TrollsTimes Position und Einfluss.

Gesendet von meinem GT-I9301I mit Tapatalk

Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Gargyl am 18 Jan 2018, 12:07:28
Ui, ich bin augenscheinlich sehr alt geworden,
so alt, das sich der Begriff Power Gaming schon geändert hat.
Früher (Ok mittlerweile schon über ¼ Jahrhundert her) wurde der Begriff PG für Leute verwendet, die Regellücken, und Auslegungen der Regeln betrieben, damit ihr Charakter deutlich besser, als der von alle anderen, ist.
(Mein Varg ist von Elfen adoptiert und bei Gnomen aufgewachsen, daher ist er weiterhin Stark und Robust, hat aber keine Abzüge mehr auf Willenskraft; Vorteile werden genommen, Nachteile werden durch fadenscheinige Argumente umgangen: das ist PG)
Daher finde ich sogar, das PG in SM nicht möglich ist, Regellücken gibt es gar nicht, vieles ist ausschließlich auf Gleichgewicht geregelt.
(Alles  hat Fixe Kosten, alle haben die gleichen Punkte zum Erstellen, und Kombinationen bringen keine Vorteile.)

PG wird anscheint mittlerweile für Leute gewählt, die ihren Char einseitig optimieren, bei SM haben diese Chars dann zwangsläufig in anderen Bereichen Defizite. (Früher waren das sogenannte Spezialisten)
Aber sollte sich der SL nicht fragen, warum machen meine Spieler das so?
-   Mögen die Spieler es so, dann werden sie es immer so machen, oder einfach keinen Spaß haben.
-   Ist die Art und Weise, wie die Runden geleitet werden, dazu verleitend, einseitig zu steigern?
(z.B. Wenn immer nur gekämpft wird, und keine andere Fertigkeit abgefragt wird, kommt es schnell dazu, das alle nur noch Kampf steigern)
(bleiben wir beim Sauerkraut, wenn die Spieler Sauerkraut lieben, werden sie auch weiterhin Sauerkraut bestellen, auch wenn das Restaurant gewechselt wird.
Und wenn es das Beste für die Spieler ist, Spaß zu haben, werden sie auch weiterhin Sauerkraut bestellen, selbst wenn der SL Ananas nicht mag, aber Sauerkraut essen belohnt)


Was mich interessieren würde: zu welchem System willst du wechseln?
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Yinan am 18 Jan 2018, 12:13:27
Ui, ich bin augenscheinlich sehr alt geworden,
so alt, das sich der Begriff Power Gaming schon geändert hat.
Er hat sich nicht geändert. Viele Leute benutzen ihn nur falsch.
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Jeong Jeong am 18 Jan 2018, 12:30:57
Ich möchte dich daraufhin weisen, Jeong, dass du mich vor kurzem daraufhingewiesen hast, dass Ferndiagnosen über Forenposts keine gute Ideen sind.

Deswegen Frage ich ja nach und würde mir eine Antwort darauf von Brauni wünschen.

Splittermond kritisieren kann Brauni ja gerne, aber warum er das im Medium Forum macht, dann aber zur Diskussion auf andere Threads verweist, kann ich nicht nachvollziehen. Gibt ja auch noch Blogs, die für das hier in meinen Augen aus mehreren Gründen das geeignetere Medium sind.
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Der Brauni am 18 Jan 2018, 13:48:38
Deswegen Frage ich ja nach und würde mir eine Antwort darauf von Brauni wünschen.

Splittermond kritisieren kann Brauni ja gerne, aber warum er das im Medium Forum macht, dann aber zur Diskussion auf andere Threads verweist, kann ich nicht nachvollziehen. Gibt ja auch noch Blogs, die für das hier in meinen Augen aus mehreren Gründen das geeignetere Medium sind.

Nun all deine Fragen hab ich eigentlich schon mal beantwortet.

- Meine Intention ist es (1) meine Meinung kund zu tun und (2) den Autoren eine Rückmeldung zu geben wo gegebenfalls Verbesserungspotential liegt.

- Ein Sammel-threat wo verschiedene Themen durcheinander besprochen/diskutiert werden verletzen übliche Forums-netiquete. Daher der Verweis auf sub-foren wie z.b. der spezielle Threat über Patzer hin oder her.

- Einen blog pflege ich nicht, sehe da jetzt auch keine Notwendigkeit wenn zu dem Thema bereits ein Forum existiert. Wen meine Meinung nicht interessiert, der hat die volle Freiheit meine Posts nicht zu lesen. Bin ich wirklich nicht böse drum.

- wenn ich mit der derzeitigen Gruppe SpliMo aufhöre so endet damit doch nicht mein interesse am System oder der Welt. Es ist ja nicht ausgeschlossen dass mir die nächste Auflage mehr zusagt. Über den Tellerrand schaun sollte doch noch erlaubt sein, oder ist dies hier ein eingetragener Verein?

PS: einseitig optimierte Charakter firmieren afaik nicht als power gamer sondern als: one hit wonders.

PPS: kein System ist perfekt. An der einen oder anderen Stelle muss man immer houserulen. Die Frage ist wie lang wird diese Liste. Und die Liste ist bei SpliMo schon wesentlich länger als z.b. bei Pathfinder. Persönlich finde ich dass das alte Midgart mit das eleganteste System darstellt, wobei dass natürlich eher ein Vertreter der simpleren Systeme ist. AD&D (erstauflage) war auch cool.... solange man verstanden hat dass alle~5level man ein anderes Spiel spielt, vom Bauern über den Helden bis zum Demigod...
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Andarin am 18 Jan 2018, 13:51:16
Ich möchte dich daraufhin weisen, Jeong, dass du mich vor kurzem daraufhingewiesen hast, dass Ferndiagnosen über Forenposts keine gute Ideen sind.

Deswegen Frage ich ja nach und würde mir eine Antwort darauf von Brauni wünschen.

Splittermond kritisieren kann Brauni ja gerne, aber warum er das im Medium Forum macht, dann aber zur Diskussion auf andere Threads verweist, kann ich nicht nachvollziehen. Gibt ja auch noch Blogs, die für das hier in meinen Augen aus mehreren Gründen das geeignetere Medium sind.

Ich bin nicht Brauni, aber ich erkläre dir gerne, warum ich dieses Thema für gut und richtig in diesem Forum halte und warum ich meine Sichtweise hier auch dargelegt habe:

Als Verlagsforum mit sehr reger Redaktionsbeteiligung neigt dieses Forum meiner ganz persönlichen und subjektiven Ansicht nach dazu, voll des Lobes für alles zu sein, das seitens des Verlags produziert und entschieden wird. Das ist völlig normal. Harte Kritik wie beispielsweise zu einzelnen DSA-Publikationen oder Regeln im DSA-Forum findet man hier gefühlt deutlich seltener.

Liegt das daran, das Splittermond einfach ein viel besseres System ist? Vielleicht. Es liegt aber vielleicht auch daran, dass die 10 User mit den meisten Beiträgen in den letzten Jahren zusammen mehr als ein Viertel aller Beiträge in diesem Forum verfasst haben. SeldomFounds Schnitt liegt bei 5 Beiträgen pro Tag seit 2013, wow. Es dürfte kaum ein Thema geben, in das er und die anderen fleißigen Schreiber sich nicht einschalten. Das ist nichts Schlechtes, aber es sorgt zumindest in meinen Augen für ein gewisses Klima. Ich überspitze mal: Wer hier wagt, etwas zu kritisieren, wird entweder argumentativ zerpflückt und widerlegt, beleidigt oder schlicht ignoriert, weil das Thema bereits zu einem weiteren Kleinkrieg der "Elite" mutiert ist.  ;) Ich empfinde das zumindest so, weshalb ich hier kaum noch etwas schreibe. Aber ich bin ja auch nur ein Küchenpsychologe.

Es dürfte überall so sein, dass es ein paar wenige engagierte Foristen mit viel Freizeit oder einem nicht einsehbaren Monitor an der Arbeit gibt, die den Großteil der Beiträge verfassen. Ohne sie würden Foren auch nicht funktionieren, weil sie Fragen schnell und kompetent beantworten. Stehen sie allerdings in engem Kontakt mit dem Verlag, weil sie seit der Beta als Autoren oder anderweitig mitarbeiten, kann das Forum kaum eine neutrale Sicht auf das Produkt bieten. Was Beiträge mit konstruktiver Kritik mE um so wichtiger macht. Und seltener, denn man muss sich erst einmal trauen, gegen solch argumentativ starke und präsente Foristen wie euch anzuschreiben. Ich finde auch nicht, dass Kritik dem Verlag oder dem Produkt schadet, denn wenn ich mich für Splittermond interessieren und hier ausschließlich Lobeshymnen finden würde, würde mich das ähnlich stutzig machen wie ein Tintenstrahldrucker ohne negative Rezension.

Vielleicht wollte Brauni sich einfach mal den Frust von der Seele schreiben und andere SpliMo-Spieler damit erreichen. Das kann er nicht in einem Blog tun, es sei denn, er ist zufällig für einen der guten deutschen Rollenspielblogs verantwortlich und erreicht wirklich jemanden damit. Der meines Wissens nach einzige Ort im Web, wo sich eine große Menge SpliMo-Spieler austauschen, ist das Uhrwerk-Verlagsforum zu Splittermond.

Vielleicht wollte Brauni aber auch die Redaktion selbst mit seiner Kritik erreichen. Oder herausfinden, ob es anderen ähnlich geht. In beiden Fällen ist er hier genau richtig.

Ich für meinen Teil wollte etwas Frust loswerden und schildern, wie sich meine Wahrnehmung des Systems im Laufe der Spielzeit verschoben hat. Ich habe dabei darauf geachtet, auch das für mich Positive zu betonen.

*lässt 2 weitere Lunare hier*

PS: Brauni hat zwischendurch geantwortet, ich poste das hier trotzdem so wie ich es geschrieben habe.
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Quendan am 18 Jan 2018, 14:14:55
Und damit beenden wir dann an der Stelle bitte auch wieder die Metadiskussion, warum dieses Topic erstellt wurde. Wer da noch mehr Gesprächsbedarf zu hat, der kann Brauni sicherlich eine PM schreiben. :)



Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Jeong Jeong am 18 Jan 2018, 14:31:01
@Andarin
Aber die Vielschreiber des Forums sind sich doch bei weitem nicht immer einig und oft auch extrem kritisch  Ich selbst habe Splittermond beispielsweise wohl schon häufiger kritisiert, als alle anderen hier im Thread zusammen. Aber ich habe dabei auch grundsätzlich kein Problem mit Gegenwind. Da muss man einfach lernen, wie kreuzen geht. 8)

Und zur Reichweite eines Blogs: dank dem "Splittermond in den Blogs"-Thread erreicht man damit genauso viele wie mit einem Thread.


Edit: Habe den weiteren Beitrag wegen dem Mod-Hinweis gelöscht. Ich hoffe der verbliebene Teil ist nicht zu Meta.

Edit 2: Tippfehler
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Olibino am 18 Jan 2018, 16:59:00
Ich melde mich dann hier auch mal. Ich habe bereits vor einem knappen Jahr Splittermond aufgegeben, grob aus den selben Gründen wie Brauni: zu kompliziert, zu lange Kämpfe. Wobei es im Detail bei uns ganz andere Themen waren, z.B. haben wir die Verwaltung der Fokuspunkte bei weitem zu umständlich empfunden.

Um mal ein konkretes Beispiel zu nennen: in dem System was ich jetzt spiele kostet jeder Zauberspruch genau 1 Fokuspunkt und am Ende einer Szene regeneriert man alle Fokuspunkte. Diese Art von Einfachheit mag ich, es hilft mir enorm, sich auf das Abenteuer zu konzentrieren, statt auf die Regeldetails und Berechnungen.

Ich habe auch die Erfahrung gemacht, die Andarin hier anspricht. Wenn ich mit einem Regelaspekt unglücklich war und das hier gepostet hatte, gab es erstmal ordentlich Gegenwind. Das fand ich ebenfalls unschön. Und das lag keineswegs an der Nähe zum Verlag, ganz im Gegenteil: Quendan hatte sogar mehrmals gute Vorschläge für Hausregeln gemacht.

Als Anregung: vielleicht wäre es hilfreich, wenn es hier im Forum einen expliziten Bereich "Hausregeln" gäbe, indem es eben nicht darum geht, die Originalregeln zu verteidigen, sondern gemeinsam für einen bestimmten Aspekt sinnvolle Hausregeln zu diskutieren.
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Jeong Jeong am 18 Jan 2018, 17:53:08
Wir müssten uns glaube ich mal darüher austauschen, was wir genau mit Gegenwind meinen. Generell kritische Kommentare, kritische Kommentare, die nicht konstruktiv erscheinen oder generell kritische Kommentare, die die bestehenden Regeln verteidigen?

Für Hausregeln kann man denke ich schon jetzt immer auch den Fanprojekte-bereich nutzen.


Edit: Tippfehler
Titel: Re: Warum wir wohl auf ein anderes System umsteigen werden....
Beitrag von: Quendan am 18 Jan 2018, 17:55:58
@Hausregeln: Die kann man immer auch gut einfach in die Unterforen schreiben und ein [Hausregel] oder [Hausregel-Brainstorming] vor den Titel schreiben.

Meines erachtens wurde da bisher eigentlich immer drauf geachtet, wenn der Threadersteller explizit gesagt hat, dass er eine Hausregel sucht oder vorstellen will. Zur Siuherheit könnte man im Eingangspost nochmal konkret sagen, dass es einem um das Erstellen einer Hausregel geht, nicht um Diskussionen des Status quo. :)

Einen eigenen Forenbereich dafür braucht es meines Erachtens aktuell nicht.

Wir müssten uns glaube ich mal darüher austauschen, was wir genau mit Gegenwing meinen. Generell kritische Kommentare, kritische Kommentare, die nicht konstruktiv erscheinen oder generell kritische Kommentare, die die bestehenden Regeln verteidigen?

Wenn das irgendwer machen möchte, dann bitte aber in einem anderen Topic. ;)