Autor Thema: Des Königs Berater  (Gelesen 2437 mal)

Schattenspringer

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Des Königs Berater
« am: 06 Feb 2015, 06:29:30 »
Ich grüble gerade über der Frage, wie man z. B. folgende Situation abhandelt:
Im Reich gibt es über all Missernten und hier und da kommt es zu kleineren Aufständen. Der König präferiert die Möglichkeit der gewaltsamen Niederschlagung der aufmüpfigen Bauern. Sein Berater findet die Öffnung der Kornkammer und Verteilung unter den Bedürftigen sinnvoller und versucht ihn zu überzeugen.

Nachdem ich mir gerade das GRW nochmal angesehen habe, bin ich der Meinung, dass das Duell die beste Möglichkeit darstellt. So ganz glücklich bin ich damit aber nicht. Gerade dann, wenn die maximale Probenzahl aufgebraucht ist.

Was meint ihr?

Cerren Dark

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Re: Des Königs Berater
« Antwort #1 am: 06 Feb 2015, 08:56:53 »
Nachdem ich mir gerade das GRW nochmal angesehen habe, bin ich der Meinung, dass das Duell die beste Möglichkeit darstellt. So ganz glücklich bin ich damit aber nicht. Gerade dann, wenn die maximale Probenzahl aufgebraucht ist.

Dich stört die Aussicht auf einen Kompromiss? Nun, in der hier gegebenen Situation sehe ich nicht, dass es dazu kommen wird, und zwar aus dem ganz einfachen Grund, dass der König den Berater nicht zu überreden braucht, um sein Ziel zu erreichen. Er kann einfach über dessen Kopf hinweg befehlen. Im Gegensatz dazu muss aber der Berater den König überzeugen, weil er über diesen keine Befehlsgewalt hat.

Heißt für mich konsequent: Wenn es zur Patt-Situation kommt, dann macht der König, was er will und der Berater hat es nicht geschafft, ihn von seinem Standpunkt zu überzeugen. Mit anderen Worten: Der Berater muss siegreich aus dem Duell hervorgehen, um sein Ziel zu erreichen. In beiden anderen Fällen (Sieg des Königs und Unentschieden) erreicht er sein Ziel nicht. Das repräsentiert m.E. sehr gut seine schwächere Verhandlungsposition in dieser sozialen Interaktion.

Gruß,
Cerren

Nichts in Lorakis ist genau so, wie es scheint.

SeldomFound

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Re: Des Königs Berater
« Antwort #2 am: 06 Feb 2015, 11:44:50 »
Wobei der Berater wohl hier erstmal "Manipulation" einsetzen wird, um die Einstellung des Königs zu seiner Idee zu verbessern.

Desweiteren ist ein Duell hier nicht so passend, da es dabei normalerweise einen Schiedsrichter gibt: Wenn also zwei Berater einen Disput vor dem König haben und dieser sich entscheiden muss, welcher Plan mehr Sinn macht.

Ich würde eher "Schlagabtausch" verwenden, die Diplomatie des Beraters gegen die Entschlossenheit des Königs.
« Letzte Änderung: 06 Feb 2015, 11:50:07 von SeldomFound »
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Schattenspringer

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Re: Des Königs Berater
« Antwort #3 am: 07 Feb 2015, 23:35:02 »
Wobei der Berater wohl hier erstmal "Manipulation" einsetzen wird, um die Einstellung des Königs zu seiner Idee zu verbessern.


So wie ich das verstehe, wird mit der Manipulation nicht die Einstellung zur Idee sondern zur Person verändert. Und der Berater wäre m.E. eine Person seines Vertrauens, also in dem Fall mindestens Einstellung des Königs "neutral" oder eher noch besser.

Mit dem Schlagabtausch kann ich mir das schon eher vorstellen. Diplomatie (oder auch Redegewandheit) gegen die Entschlossenheit. Entspricht ja in etwa dem was auf der Tabelle auf S.146 GRW steht (Überreden= Redegewandheit vs. Entschlossenheit). Vom Regeltext unter Schlagabtausch her passt das wiederum nicht: Der Schlagabtausch kann eingesetzt werden, wenn keiner der beiden Kontrahenten gegenüber dem anderen in einer überlegenen Position ist[...]. Passt ja beim König zum Berater nicht wirklich.

Auch nach längerem hin und her, finde ich das Duell doch am besten für diese Situation. Durch die erweiterte Probe wird das Austauschen von Argumenten dargestellt (Ich find´s in dem Fall stimmiger, dass es eben nicht nur ein Wurf ist).Wie gesagt, schwer getan habe ich mich daran, dass es RAW einen Kompromiss gibt, wenn die Max. Probenanzahl erreicht wurde. Aber letztlich ist es so, wie Cerren Dark schreibt. Wenn der Berater es nicht schafft, bleibt es beim Willen des Königs. Fertig.

SeldomFound

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Re: Des Königs Berater
« Antwort #4 am: 07 Feb 2015, 23:50:41 »
Wobei der Berater wohl hier erstmal "Manipulation" einsetzen wird, um die Einstellung des Königs zu seiner Idee zu verbessern.


So wie ich das verstehe, wird mit der Manipulation nicht die Einstellung zur Idee sondern zur Person verändert. Und der Berater wäre m.E. eine Person seines Vertrauens, also in dem Fall mindestens Einstellung des Königs "neutral" oder eher noch besser.



Nicht ganz, eine Einstellung kann sich auch auf eine Angelegenheit oder eine Idee beziehen, wie in der Beschreibung des Zaubers "Einstellung erspüren" deutlich wird (S.225):

Zitat
Der Zauberer erfährt die Einstellung des Ziels gegenüber einer Person, einer Angelegenheit oder einer Idee, mit der das Ziel in diesem Moment konfrontiert ist.

War in den Beta-Regeln auch irgendwie deutlicher beschrieben, im GRW beziehen sich alle Beispiele auf die Einstellung zum Gesprächspartner, von daher kann ich auch verstehen, wenn du dazu eher skeptisch steht. Aber eigentlich spielt die Einstellung zum Gesprächsthema auch durchaus eine Rolle.
« Letzte Änderung: 07 Feb 2015, 23:53:42 von SeldomFound »
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