Splittermond Forum

Regeln => Magieregeln => Thema gestartet von: SeldomFound am 17 Mär 2017, 01:18:25

Titel: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: SeldomFound am 17 Mär 2017, 01:18:25

Anders sieht es wieder bei den Spezialisierungen aus. Was ich auch derzeit Schade finde ist, dass sich Zauberer alle gleich anfühlen. Egal ob Felsmagie als Kämpfer oder Druide - es ist einfach dasselbe. Es fehlt meiner Meinung nach noch deutlich an Spezialisierungsmöglichkeiten die den Druiden-Felsmagier vom Mystischen Krieger mit Felsmagie abheben, sowohl vom Fluff als auch vom Crunch. Aber vielleicht bringt hier der fern in der Zukunft liegende Magieband hier Besserung.

Aktuell sind die Auswahlmöglichkeiten bei der Magie noch relativ überschaubar, zumindest bei der hier angesprochenen Elementarmagie.

Allerdings möchte ich im Beispiel oben einwenden: Ja, ein Druiden-Felsmagier kann sich von dem Mystischen Krieger mit Felsmagie abheben, und zwar durch die Auswahl von Meisterschaften und Zauber.


Zum Beispiel könnte der Druide folgende Auswahl treffen, um zu zeigen, wie er einst mit der Naturgewalt der Erde wird.

Meisterschaften: Schwelle I: Felsresistenz I
Zauber: Grad 0: Stein; Grad 1: Felsgeschoss; Grad 2: Erdstoß


Der Krieger hingegen benutzt die Macht der Erde, um seine natürlichen Fähigkeiten zu verstärken:

Meisterschaften: Schwelle I: Erdverbundenheit
Zauber: Grad 0: Härte; Grad 1: Standfest; Grad 2: Steinhaut
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: Cherubael am 17 Mär 2017, 07:28:07
Könnte man natürlich tun.
Allerdings wird ein "aggressiverer" Druide, dessen Ziel es zB ist seine Heimat vehement zu verteidigen, wohl primär zu Steinhaut tendieren.
Also was ich sagen will ist dass eine Aufteilung durch Zauber die Sache wohl etwad einschränkt und an dem gleich anfühlen wenig ändert.

Man könnte darüber nachdenken, bestimmte Zauber nur für bestimmte Traditionen zugänglich zu machen (aka Druide, Arkanist, Elementarist, Magischer Kämpfer und so weiter).
Aber dann stellt sie die Frage: Welche? Und wieso?
In vielen Fällen kann man eine solche Auswahl ja schon in etwa durch die Auswahl der Magieschulen darstellen. Aber auch das ist nur ein Teil der Lösung.
Was ich passend fände, wären (allgemeine?) Meisterschaften, die es nur für die jeweilige Tradition gibt, die die Sache etwas unterschiedlich machen. Was man da nehmen könnte? Keine Ahnung... Sowas wie aus der Naturmagie, zaubern in der Wildnis gibt Bonus auf die jeweilige Schule. Zaubern unter freiem Himmel, oder unter der Erde.
Zaubern im direkten Kampf macht mehr Schaden und so Sachen. Müsste natürlich ausgearbeitet werden, aber das wäre so meine Idee.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: TrollsTime am 17 Mär 2017, 08:58:00
Bloß nicht zu streng.
Selbst mit exakt der gleichen Zauber- und Meisterschaften-Auswahl kann der eine sich noch wie ein Druide anfühlen und der andere wie ein Krieger.

Zu strenge Abgrenzungen können darüber den Nachteil eines Feigenblattes haben, ohne dass man sich über den Rest Gedanken macht.
Während man sich bei freierer Wahl mitunter (nicht immer) sich schon mehr Gedanken machen muss über "wie stelle ich das druidische jetzt dar?"

Keine allgemeingültige Aussage, sicherlich.
Ich bin nur der festen Meinung, dass  "Vorschläge", wie es Archetypen und Bausteine sind, reichen
und man ansonsten den Spielern getrost die Interpretation überlassen kann.

EDIT "Traditionen", zumindest in Form ritueller Einschränkungen, kann man auch über "Schwächen" abbilden. Beispielsweise Druiden, die Bodenkontakt brauchen, um zaubern zu können.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: Yinan am 17 Mär 2017, 09:06:11
Also ich bin ja komplett dagegen, Meisterschaften einzuführen, die nur für "bestimmte Traditionen" zugänglich sind. Davon sollte man mMn Abstand nehmen, da dies nicht zum bisherigen Konzept von Splittermond passt.
Das sollte man dann eher machen wie bei den bisherigen Ausbildungen.
Heißt, dass Zauberer einer bestimmten "Tradition" halt meistens auch diese oder jene Meisterschaft haben. Aber das sollte etwas optionales sein und keine Einschränkung. Weder sollte man dazu gezwungen sein, so eine Meisterschaft zu haben, noch sollte es einem unmöglich sein, so eine Meisterschaft zu bekommen, nur weil man nicht einer bestimmten Tradition angehört.


Btw. gibt es schon solche Meisterschaften, welche einen Boni auf Magie in bestimmten Situationen gibt. So wird ein Druide wohl häufig die Schwelle 2 Meisterschaft "Kind der Wildnis" besitzen, welche einen einen Bonus in Höhe von 3 Punkten auf alle Naturzauber gibt, wenn man abseits der Zivilisation und unter freiem Himmel zaubert.
analog kann man das auch für andere Situationen machen.

Aber irgendwelche Einschränkungen bzgl. "nur diese und jene Tradition" lehne ich komplett ab.
Gegen willkürliche Einschränkungen, für möglichst viele Freiheitsgrade.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: Loki am 17 Mär 2017, 09:15:10
Traditionsgebundene Einschränkungen, wie es sie zum Beispiel bei DSA in Form der Repräsentationen gibt, halte ich für ein Regelwerk wie Splittermond für zu repressiv und daher unpassend.

Einige Punkte wurden ja schon genannt. Zum einen wird der Druide sein Steinhaut im Spiel selbst anders darstellen als der Krieger (oder zumindest hat er die Möglichkeit dazu). Aber davon abgesehen sind beides ja auch grundsätzlich verschiedene Konzepte: Ein Druide, der eben nicht so viel Wert auf Kampfstärke legt wie ein Krieger, wird in den meisten Fällen wohl mehr Punkte auf zusätzliche Zauberschulen und Zauber legen als letzterer. Das heißt: Er mag vielleicht ebenso wie der Krieger Felsgeschoss und Steinhaut haben, aber er hat vielleicht zusätzlich noch Standfest, Erdstoß und Felswesen rufen I, und vermutlich auch noch eine zweite Magieschule, die dem Krieger völlig fehlt. Insofern sehe ich da kein spezifisches Magier-Problem, sondern eher einen Spezialfall eines alten (und wohl bekannten) Problems, nämlich "Kompetenzüberschneidungen zwischen Spielercharakteren".

LG
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: TrollsTime am 17 Mär 2017, 09:35:25
Traditionsgebundene Einschränkungen, wie es sie zum Beispiel bei DSA in Form der Repräsentationen gibt, halte ich für ein Regelwerk wie Splittermond für zu repressiv und daher unpassend.
Sie sind schon dort zu repressiv und teilweise sogar unpassend.
Archetyp, Bausteine, Hintergrundbeschreibungen. Wenn diese drei Dinge stimmen, braucht es keine Repressionen.
Dass ein Druide mit Zweihandschwert und Teleportationszaubern eher kein typischer Druide ist, ist jedem Anfänger klar.
Aber vielleicht soll es ja mal ein "untypischer Druide" sein oder ein "kämpferischer Druide" oder ein "Druide, der nur bei Bodenkontakt zaubern kann", dann hat der Spieler - unabhängig ob Splittermond oder DSA- meinen Segen!
Zitat
Einige Punkte wurden ja schon genannt. Zum einen wird der Druide sein Steinhaut im Spiel selbst anders darstellen als der Krieger (oder zumindest hat er die Möglichkeit dazu). Aber davon abgesehen sind beides ja auch grundsätzlich verschiedene Konzepte: Ein Druide, der eben nicht so viel Wert auf Kampfstärke legt wie ein Krieger, wird in den meisten Fällen wohl mehr Punkte auf zusätzliche Zauberschulen und Zauber legen als letzterer. Das heißt: Er mag vielleicht ebenso wie der Krieger Felsgeschoss und Steinhaut haben, aber er hat vielleicht zusätzlich noch Standfest, Erdstoß und Felswesen rufen I, und vermutlich auch noch eine zweite Magieschule, die dem Krieger völlig fehlt. Insofern sehe ich da kein spezifisches Magier-Problem, sondern eher einen Spezialfall eines alten (und wohl bekannten) Problems, nämlich "Kompetenzüberschneidungen zwischen Spielercharakteren".

LG
Gezeichnet!
Wer im Freibau nicht zurechtkommt, hat die Bausteine oder die Archetypen.
Wer Überschneidungen mit anderen SCs nicht schätzt, soll seine Mitspieler ansprechen oder selbst in sich gehen.
(Aus gutem Grund bleibt mein SC beispielsweise bei Alchimie und überlässt Heilzauber und Heilkunde anderen).
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: SeldomFound am 17 Mär 2017, 09:36:37
Es wurde noch einmal im Magieband-Workshop bei der Heinzcon festgelegt, dass es keine Zauber oder Meisterschaften geben wird, die an einer Zaubertradition gebunden sind.

Es wird lediglich wie bislang Empfehlungen geben, welche Optionen normalerweise in der jeweiligen Traditionen gibt.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: Bearserk am 17 Mär 2017, 09:50:47
Es wurde noch einmal im Magieband-Workshop bei der Heinzcon festgelegt, dass es keine Zauber oder Meisterschaften geben wird, die an einer Zaubertradition gebunden sind.

Es wird lediglich wie bislang Empfehlungen geben, welche Optionen normalerweise in der jeweiligen Traditionen gibt.

Und das ist auch gut so!

Beim Rest sollte man dankbar sein, das man es frei über Rollenspiel personalisieren kann!
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: Frolo am 17 Mär 2017, 09:54:09
Ich denke mit den Punkten die man zur Verfügung hat ist es aber auch nicht möglich zu sehr auf dem Gebiet eines anderen zu "wildern".

Wir haben 5 Leute in der Gruppe:
Schattenklinge (Stadt, Dieb, untere sozialfähigkeiten, kampf, wurfwaffen, Bewegungsmagie und Schattenmagie)
Waldläufer (Natur, Fernkampf, Tiere, Verwandlungsmagie und Naturmagie, Nahkampf)
Magier (Beherrschungsmagie, sozial, Fernkampf, Kampfmagie, Wissen)
Heiler (Heilkunde, Heilmagie, Stärkungszauber, Fernkampf, Wissen, Diplomat)
Kämpfer (verschiedene Kampfschulen, Körperliches, Schutzmagie, Stärkungmagie)

Und wir decken so gerade alle Sachen ab, aber man könnte sich noch etwas mehr spezialisieren und die Sachen etwas mehr ausbauen, wenn mehr Punkte vorhanden wären. Also mehr Fokuspunkte, höhere Fertigkeitswerte und so weiter. In Grad 1 war das noch einfach, jetzt am Anfang von HG3 wird das schon echt schwer.

Zum Thema Druide oder Krieger mit Felsmagie: Felsmagie ist bei beiden ein einzelner Punkt im Arsenal. Der Druide hat die Naturkunde, Jagdkunst, Tierführung und verschiedene Zauberschulen und die entsprechenden Attribute. Der Krieger hat vermutlich 90% davon nicht oder wesentlich niedriger, weil er halt doch andere Dinge braucht. Man kann natürlich einen naturkrieger spielen (den ich dann eher Waldläufer nennen würde) und einen Druidenkämpfer (den ich dann auch Waldläufer nennen würde) und dann hätte man vermutlich etwas sehr ähnliches...

Aber das ist natürlich sache der Leute sich da vorher zu überlegen worauf man Lust hat und dann den anderen auch ihre Spotlights zu geben (Gruppenvertrag und so).

Auch ich denke das es dort keiner weiteren Regeländerungen bedarf, sondern nur mehr Absprache der Gruppe untereinander ;)

Gruss Frolo
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: Loki am 17 Mär 2017, 10:02:08
@Frolo

Damit habt ihr aber auch den Archetypen unter den Rollenspielrunden; Natürlich gibt es da wenig bis gar keine Wilderei. Ein gutes Beispiel für (meine) Spielrealität ist das aber nicht. Insbesondere für jemanden, der online oder auf Cons mit (Quasi-)Fremden spielt, sieht die Realität eher so aus:

- Ein Krieger mit Stangenwaffe aus Zwingard (Schwerpunkte auf Töten von Orks und untotem Gezücht)
- Ein Krieger mit Einhandwaffe + Schild aus dem Wächterbund (Schwerpunkte auf untotem Gezücht)
- Ein Waldläufer mit Fernkampfwaffe und gutem Nahkampfskill (und spezialisiert auf Wildtiere)
- Ein Gelehrter, der im Kampf nur im Weg rumsteht und spezialisiert ist auf Flora und Fauna des Waldes

Ist jetzt ein stark überzeichnetes Bild, aber ich denke, die Richtung ist klar: Es ist durchaus möglich, ausgiebig in anderer Leute Gebiete zu "wildern". Gerade außerhalb fester Runden kommt das regelmäßig vor - andererseits ist es gerade da auch weniger ein Problem, da man ja nicht zwingend nochmal in der gleichen Konstellation aufeinander trifft.

Ansonsten stimme ich dir zu, dass es keine harten Regelanpassungen bedarf und das Problem eher in einzelnen Gruppenzusammenstellungen zu suchen ist.

LG
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: TrollsTime am 17 Mär 2017, 11:08:26
Für mich beispielsweise stellte sich die Frage nie, OB ich/man wildere/t, sondern WIE SEHR.
Gewisse Überschneidungen sind sogar gewünscht, damit beispielsweise auch der Heiler mal geheilt werden kann.
Damit das Frontschwein nicht ganz alleine darsteht.
Damit Eloquenzio der Barde nicht mit einem Strauß Barbaren auf den Ball muss.

Also weniger "wo sind sie gleich?", sondern mehr "wo unterscheiden sie sich?"
Und selbst wenn mal mehr als ein Wert exakt gleich ist, machen die Meisterschaften einen Unterschied.
Und selbst wenn diese gleich sind, macht der immersive Ansatz einen Unterschied.

Ob Ciderion, der edle Krieger, mit "Anführen" jemanden "einschüchtert", "koordiniert" oder "herausfordert" ist was  anderes,
als wenn Pippin, der blutrünstige Berserker, das tut.
Gerade bei "Herausforderung" kann ich mir  den Unterschied nicht wegdenken.
Appellieren an Ehre und Überlegenheit auf der einen Seite.
Beleidigen von Ehre, Mutter und Attributen auf unterstem Niveau auf der anderen Seite.

Für Zauberei gilt ähnliches:
Bei Pippin ist das eher "wüstes Wünschen", das selbst unserem düsteren Priester mitunter die Schamesröte ins Gesicht zaubern würde o.ä.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: Grimrokh am 17 Mär 2017, 12:52:27
Ich halte auch überhaupt nichts von zusätzlichen Einschränkungen oder Verboten bei Zaubern oder Meisterschaften, sondern halte es für die beste Herangehensweise, die Unterschiedlichkeiten durch den Fluff/Hintergrund herauszuarbeiten. Davon abgesehen können auch Schwächen gut dafür verwendet werden um Aspekte und Eigenheiten herauszuarbeiten.

Ich denke, die Traditionen im Magiebund werden der Spielerschaft da eine ausreichend nützliche Hilfe an die Hand geben, wenn die eigenen Ideen nicht ausreichen um stimmige Unterschiede zwischen den Ausbildungen/Charakteren besser herausarbeiten zu können.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: Frolo am 17 Mär 2017, 12:55:54
Deine überzeichnete Gruppe oben wird aber mit jedem Kaufabenteuer ein Problem haben, da die meisten der Skillproben nicht mehr geschafft werden können. Kämpfe sind kein Problem und vermutlich der Wildnisaspelt auch nicht, aber alles andere wird drauf gehen.
Wenn man also eine Gruppe hat wo die Leute alles das selbe spielen und auch wollen und der Meister sich darauf einlässt, dann wird er ja auch die Encounter und das Abenteuer für diese Gruppe anpassen und damit wird jeder sein Spotlight haben (auch wenn das für die oben dargestellte Gruppe nur über Kampf und dann vielleicht noch 1-2 Wildnis und Wissensproben geht ;)

Wie gesagt, auf HG1 geht das noch alles, ab HG2 wird es schon eng, da man dort schon spezialisiert sein muss um die Werte überhaupt schaffen zu können. Und Athletik, Entschlossenheit, Zähigkeit und Wahrnehmung braucht nun mal jeder ;)

Frolo
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: rparavicini am 17 Mär 2017, 13:43:15
Zum Erstellen der Kompetenzen wie Loki sie beschrieben hat, braucht man bestenfalls die Hälfte seiner Punkte bei Generierung. Mit dem Rest  bekommt man so gut wie alles wichtige doppelt in die Party, ich denke also nicht das man damit die Kaufabenteuer umbedingt mehr oder weniger schafft wie mit Eurer Gruppe.

Speziell da, auch wenn nicht schön, Kämpfe meistens der Showstopper sind. Ich habs in 28 Jahren Rollenspiel noch nie erlebt das ein SL sagte "leider hat keiner von Euch nun Wahrnehmung geschafft" deswegen rennt ihr am Aufhänger vorbei und ich brech nun mein Abenteuer ab", dagegen hab ich doch schon ein paar mal erlebt "hmm ... alle tot oder bewusstlos, ja leider ... "

Sprich im Kopf vieler ist ein verlorener Kampf ein größeres Problem wie ein nicht geschaffter Wahrnehmungswurf, einfach weil der SL nicht wegen einem Wurf sein Abenteuer in die Lade schieben will, somit wird halt bisl rumgeeiert oder nochmal gewürfelt und dann passts.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: heinzi am 17 Mär 2017, 16:14:23
Sprich im Kopf vieler ist ein verlorener Kampf ein größeres Problem wie ein nicht geschaffter Wahrnehmungswurf, einfach weil der SL nicht wegen einem Wurf sein Abenteuer in die Lade schieben will, somit wird halt bisl rumgeeiert oder nochmal gewürfelt und dann passts.

Daher bin ich der Meinung, dass sich der SL, bevor er eine Probe verlangt, im Vorfeld immer auch die Konsequenzen einer misslungene Probe zurechtlegt. Es gibt nichts langweiligeres wie:
"Würfelt bitte jeder mal eine Wahrnehmenprobe auf die Schwierigkeit [xy]"

Zum Thema:
Ich bin ebenfalls gegen Professions-SF, stehe aber total auf Meisterschaften, die andere Meisterschaften und Zauber derart beeinflussen, dass durch die Kombination ein neues Charakterkonzept entsteht. Die oben angesprochene Schwelle 2 Meisterschaft "Kind der Wildnis" ist eine solche und ich würde mir wünschen, wenn mit der MAgiebox weitere derartige Meisterschaften ins Spiel kommen.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: TrollsTime am 20 Mär 2017, 07:34:18
Ich mag "freiwillige Klassen".
Das SIND zB Archetypen oder streng nach zueinander passenden Bausteinen gebaute Charaktere.
Das KÖNNEN SEIN aufeinander aufbauende Meisterschaften.

Sie sind nicht mehr freiwillig, wenn sie bei bestimmten Konzepten zu einem sanften Zwang verkommen (z.B. s.g. "Nobrainer"),
deshalb sollte man damit vorsichtig sein.

Jemand, der lieber "klassenlos-individuell" baut - es sei denn er ist auf Regellücken und Exploits scharf- sollte nicht gegenüber einem "traditionelleren" Spieler wesentlich bevorzugt werden und umgekehrt.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: Chanil am 20 Mär 2017, 20:06:16
Ich denke die Individualität von Zauberern kommt nicht oder nur wenig von den Regeln.
Ich glaube, dass es hier sehr viel mehr Hintergrund benötigt. Es wird zwar vieles offen gelassen, damit die Spieler alle Freiheiten haben aber viele haben dadurch wohl eher das Gefühl von Einheitsbrei.

Es braucht einfach feste Vorgaben wie Zauberer gewisser Traditionen die Magie betrachten, wie zaubern sie, welche Gesten nutzen sie, welche Formeln brauchen sie.
Wo unterscheiden sich die Zauberer des Zirkels der Zinne von den Zauberern aus Nuum?
Was unterscheidet den Druiden von der Hexe oder dem Schamanen?
Und was unterscheidet all diese Leute von dem Bauern oder Handwerker, oder den Söldner?

Es braucht einfach deutlich mehr Fluff, der Crunch ist zwar wichtig, denn jede Tradition sollte gleichstark sein. Doch der Fluff individualisiert die Zauberkundigen erst.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: SeldomFound am 20 Mär 2017, 23:32:45
Selbst da muss man aufpassen, denn ansonsten heißt es: "Du musst aber deinen Charakter so und so spielen, wie auf S. Xyz in ABC angegeben wird."

Also stattdessen wäre ich da mehr für Aussagen wie "üblicherweise wird es so gemacht, aber letztendlich ist es immer individuell."
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: TrollsTime am 21 Mär 2017, 08:00:04
Denn nur weil 90% der Hexen SO hexen, gilt das nicht für alle Hexen..... KANN es gar nicht.
Feste Curricula sind unbekannt und je größer und schlechter organisiert eine "Tradition" ist, desto müßiger sind allgemeingültige Aussagen.

Lediglich in ganz kleinen Organisationen wie einem EINZELNEN Hexenzirkel oder etwas größeren Organisationen wie einer bestimmten Domäne/Sekte/Suborganisation des Wächterbundes zB
sind allgemeingültige und festgeschriebene Regeln sinnvoll.
Ich halte es grundsätzlich für Unfug, wie bei anderen Systemen zu sagen "Alle Magier zaubern grundsätzlich so und so und NIE so".

Ich gebe zu, das ist eine ingame-Betrachtung.
Auf spieltechnischer Ebene mag es aus Handhabbarkeitsgründen sinnvoller sein, eine etwas strengere Struktur zu verregeln, als sie ingame authentisch wäre.

Die beste Lösung wäre:
-- Knackige Beispiele für
a) bekannte Organisationen
b) willkürliche Exoten
-- Ausdrücklich auf Ausnahmen hinweisen
-- Im Zweifel offen lassen.

Was ich auf gar keinen Fall will "Jeder Berserker zaubert so und so!",
sondern "Manche Berserker zaubern auf diese Weise: X; andere hingegen eher Y. Z ist eher selten kommt aber vor. Weitere Varianten sind denkbar. Viele der Kerle sind eh verrückt und haben ihren ganz eigenen mystischen Zugang!"
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: Cherubael am 21 Mär 2017, 08:02:13
Komisch, ich dachte immer Berserker fluchen und verwünschen statt zu zaubern, so kann man sich irren  :P
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: TrollsTime am 21 Mär 2017, 08:14:59
Komisch, ich dachte immer Berserker fluchen und verwünschen statt zu zaubern, so kann man sich irren  :P

Sie zappeln sich in Rausch - Katzenreflexe
Verfluchen den Gegner - Stoß, Furcht, etc.
Sie schreien "Licht, Licht, LICHT!!!", bis der verfluchte Zauber beim dritten Mal klappt.

Schon bei einem einzelnen Charakter kann man je nach Kategorie schon unterschiedliche Ansätze haben, teilweise sogar je nach Zauber.
Noch viel mehr mag das bei unterschiedlichen Charakteren gegeben sein.
Ich möchte die Spieler auch nicht in einen Harnisch pressen.
Wenn jemand zB einen albischen Waldläufer spielt:
-- Ist er eher mit nem Singsang-Elfen von DSA vergleichbar?
-- Ist eher ein bewaffneter Druide?
-- Ein Jäger, der magische Canti von Magiern kennt aus uralten Zeiten als seine Vorfahren noch Magier in Reinkultur waren?
-- Hat er einen intuitiven oder gar eher unbewussten Zugang zur Magie?
-- Ein schamanistischer Kämpfer, dem die Tiergeister Kraft geben?

Wer bin ich, ihm da Vorschriften zu machen?
Was bringt ein Regelwerk, das hier auf eine von mehren sinnvollen Auslegungen fixiert?

Für Inspiration bin ich immer gerne zu haben, ehrlich! Liebend gerne auch Beispiele in einzelnen Abenteuern und Bänden über bestimmte Gruppen!
Mehr braucht es aber nicht.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: SeldomFound am 21 Mär 2017, 09:05:10
Im Magieband-Workshop wurde angekündigt, dass magische Traditionen ähnlich aufbereitet werden, wie die Kulte in "Diener der Götter".
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: barbarossa rotbart am 21 Mär 2017, 19:38:20
Ich finde, dass die Regeln sehr viel Varianz erlauben. Ich habe noch keine "NoBrainer"-Meisterschaft gefunden, aber ich habe auch nicht wirklich danach gesucht. Lorakis ist zudem eine Welt, wo jeder Zauber lernen kann, wenn er will. Meine (noch nicht fertige) gnomische Tunierritterin beherrscht z.B. nur einen einzigen Zauber. Andere Charaktere hingegen haben vielleicht für alles einen passenden Zauberspruch. Da spielt es wirklich keine Rolle, wo und wann jemand seine Zauber gelernt hat. Daher finde ich es wirklich gut, dass magische Traditionen regeltechnisch genauso behandelt werden wie Kulte. Der einzige Unterschied zwischen Zauberern und Priestern ist schließlich eine einzige kostenlose Stärke. Da kann sogar noch jemand während des Spiels zum Priester bzw. Atheist werden und kann die Zauber, die er vorher gelernt hat, immer noch verwenden. Die regeln machen da zum Glück keinen Unterschied.
SpliMo ist so frei, da könnte man locker eine Gruppe von Magiern der gleichen Tradition spielen, in der keiner die gleichen Zauber beherrscht. Es wird einem schließlich nichts vorgeschrieben. Die Ausbildungen sind ja schließlich nur Vorschläge.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: Chanil am 22 Mär 2017, 22:41:15
Ja und wenn man eine Gruppe Zauberer aus verschiedenen Traditionen hat, erkennt man genau so wenig einen Unterschied. Wenn alle anders sind, macht das wieder alle gleich.
Es gibt keinen gefühlten Unterschied, die Zauber unterscheiden sich vor allem nach Konzept, Rolle und Spielstil der Gruppe und nicht nach Tradition.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: SeldomFound am 23 Mär 2017, 00:14:00
Ja und wenn man eine Gruppe Zauberer aus verschiedenen Traditionen hat, erkennt man genau so wenig einen Unterschied. Wenn alle anders sind, macht das wieder alle gleich.
Es gibt keinen gefühlten Unterschied, die Zauber unterscheiden sich vor allem nach Konzept, Rolle und Spielstil der Gruppe und nicht nach Tradition.

Entschuldigung, aber da liegt die Verantwortung bei den Spielern. Die Welt kann nur verschiedene Bausteine anbieten, es hängt von den Spielern ab, was sie daraus machen. Auf keinen Fall sollte man da verlangen, dass offiziell vorgeschrieben wird, wie man seinen Charakter bis ins Detail zu spielen hat.

Wenn man auf so etwas Wert legt, dann sollte man entsprechend dies mit der Gruppe abklären und nachfragen:

1. Welche Philosophie/Theorie liegt der Magischen Tradition deines Charakters zu Grunde?

2. Wie sehen die Formen und Gesten aus, die dein Charakter benutzt?

3. Wie geht dein Charakter vor, wenn er den Zauber einer anderen Tradition erlernen möchte?


Um ein Beispiel zu geben:

Der zhoujiangische Händler Yin Wen benutzt Illusionsmagie. Seine ersten Zauber hat er in der takasadischen Zaubertradition der 13 Wege gelernt. Diese geht davon aus, dass die als Yang-Chi bezeichnete magische Energie von außen in 13 Grundvarianten vorkommt, die im Körper des Zaubernden vermischt und zur Yin-Chi geschmiedet wird. Mit dieser Magie wird schließlich der Zauber geformt. Die Gesten bestehten dabei in flinken Schnitte in der Luft mit der Hand oder über den Boden mit den Füßen und benutzt stark abgewandelte Worte aus dem Alten Xienyan als Formeln.

Nun hat Yin Wen auf seiner Reise sich mit einigen Feen angefreundet und von diesen neues Wissen über die Illusionsmagie erlangt. Feen wirken aber ihre Magie völlig anders, als Yin Wen es kennengelernt hat. Es braucht daher eine Weile bis er für sich den "Dreh" an der Sache entdeckt hat (sprich EP investiert), aber dann kann er die Zauber der Feen ausführen, wobei er allerdings andere Formeln und Geste verwendet, als man aus der Lehre der Wege lernt. Um zum Beispiel den "Wahren Blick" auszuführen, formt er mit seinen Daumen und Zeigefinger ein Loch, durch das er schaut, und schnalzt dabei mit der Zunge.

Dabei formt Yin Wen die Magie in einer ungewöhnliche Art und Weise, so dass man bei einer Untersuchung seiner Zauber meinen könnte, dass es sich dabei um Feenwerk handelt (Meisterschaft: Feen-Signatur).
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: Chanil am 23 Mär 2017, 06:17:52
Das mag sein, aber einige Spieler wünschen sich hier wohl feste Vorgaben, weil sie sich mit offiziellen Aussagen sicherer fühlen.
Die meisten sind es im Regelfall einfach gewohnt, dass derartige Dinge vom System vorgegeben sind.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: Cherubael am 23 Mär 2017, 07:15:38
Hmm... Wie wäre es denn mit einem Thread, in dem Magische Traditionen von den Spielern vorgeschlagen und erklärt werden. Dann kann man sich hier umsehen und schauen, was einem gefällt.
Und wenn man nichts findet kann man immernoch was anderes machen, da es ja nichts fest verregeltes ist.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: barbarossa rotbart am 23 Mär 2017, 07:53:51
Mal eine ganz blöde Frage: Wodurch unterscheiden sich die einzelnen magischen Traditionen von einander?
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: Cherubael am 23 Mär 2017, 08:04:48
Genau das gilt es herauszufinden/ - zu arbeiten.

Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass der Zirkel der Zinne relativ streng nach Formel lehrt und zaubert. Es könnte dann so aussehen, dass man mit Armen und Händen eine bestimmte Position halten muss, während man eine fest einstudierte Formel aufsagt. Streng nach Schule.

Ein Bauer könnte vielleicht, ohne jemals mehr als von seinem Vater unterrichtet worden sein, einfach ein paar Mal tief durchatmen und Flaedyne für Kraft für die Ernte danken und somit, fast intuitiv, Ausdauer stärken wirken.

Aber das sind nur spontane Ideen. Man möchte, zumindest viele wollen das, einfach eine Art, mit der man seine Magie Innerweltlich von der der anderen abheben kann.

Ich habe zB einen NPC, der summt leise Lieder auf Antial, schwingt dabei seine Waffe in weiten Kreisen und beim Auslösen "attackiert er die Luft". Mit Waffe auf das Ziel gerichtet.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: TrollsTime am 23 Mär 2017, 08:29:46
Ich will nur keine harten Vorschriften!
Für Inspiration bin ich immer zu haben.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: barbarossa rotbart am 23 Mär 2017, 08:31:27
Dabei ist die Antwort doch ganz simpel. Regeltechnisch gibt es nur zwei Traditionen: Zauberer und Priester.

Es gibt es auf jeden Fall nicht, Personen die nicht wissen, dass sie zaubern.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: TrollsTime am 23 Mär 2017, 08:48:37
Dabei ist die Antwort doch ganz simpel. Regeltechnisch gibt es nur zwei Traditionen: Zauberer und Priester.

Es gibt es auf jeden Fall nicht, Personen die nicht wissen, dass sie zaubern.

Das sind nicht "Zwei Traditionen zu zaubern" sondern "zwei Formen zu zaubern".
Und nein daraus ergibt sich nicht zwingend, dass es gar keine Personen gibt, die nicht wissen, dass sie zaubern.
Je nach Zauber, zumindest in den unteren Kategorien, kann ich mir durchaus vorstellen, dass ein Uneingeweihter gar nicht wahrnimmt, dass er gerade zB "Einstellung verändern" zaubert, sondern dies seinen Überredungskünsten zurechnet.

Je nach Professionalität wird das immer unwahrscheinlicher, keine Frage. Und bei auffälligen Zaubern ist auch dem dümmsten Bauern klar, dass er da gerade einen Zauber oder ein Wunder wirkt.
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Was in diesem Topic gesucht wird, sind noch feinere Untergliederungen.
-- Singen manche beim Zaubern?
-- Eher wüstes Wünschen und Vefluchen?
-- Hoch arkane Mandalas und Gesten?
-- Altehrwürdige magische Canti?
-- Herbeirufung dämonischer Kräfte?
All dieses ist möglich.

Meine Meinung: Spieler sollen sich frei entscheiden. Nein, "dürfen" sich frei entscheiden. Vielleicht will man sich ja gar nicht entscheiden...
ABER: Ein paar knackige Beispiele können nicht schaden.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: barbarossa rotbart am 23 Mär 2017, 09:02:36
Hast Du "Nacht über Herathis" gelesen? Da wird sehr viel gezaubert, und jeder weis, dass er zaubert oder das ein anderer zaubert. Meist wird dabei eine kurze Formel gesprochen und mehr nicht.

Daraus schließe ich, dass es keine Traditionen wie bei DSA gibt. Traditionen in Lorakis unterscheiden sich eigentlich nur dadurch, welche magischen Fertigkeiten ihren Mitgliedern während ihrer Ausbildung hauptsächlich vermittelt werden (und welche eher nicht). Sie unterscheiden sich aber nicht in der Art und Weise, wie ihre Mitglieder zaubern. Du wirst auf Lorakis normalerweise nicht feststellen können, ob ein ausgebildeter Magier oder ein Priester oder ein Laie zaubert. Du merkst höchstens bei einem Patzer, ob der Zauberer ein Priester ist oder nicht.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: Yinan am 23 Mär 2017, 09:05:26
Also ich würde auch sagen das sich jeder immer bewusst ist, dass er zaubert.
Man sammelt die Magie der Umgebung und fokussiert sie in einen vernünftigen Zauber (und mit "vernünftig" meine ich einen Zauber mit Effekt, nicht ein "Die gesammelte und fokussierte Magie verfliegt ins nirgendwo, weil man keinen Zauber wirkt) nicht einfach so nebenbei.

YMMV
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: TrollsTime am 23 Mär 2017, 09:07:13
@Barbarossa
Du "schließt" zuviel.

Ein farukhanischer Feuerzauberer wird sich sicherlich von einem Feuerzauberer aus Fyrnholt und dieser wiederum von seinem Berserkerkumpel im "Wie des Zauberns" unterscheiden.
Das sind Menschen, die haben Kulturen, ergo auch eine spezielle Art zu Zaubern, die selbst bei gleichen Wurzeln sich über die Jahrtausende stark unterscheidet....

@ Others:
.... das heißt wiederum GAR NICHT, dass sich das regeltechnisch unterscheiden muss .
... und erst recht heißt es das nicht, dass man hier für die Spieler hart definieren müsste, GERADE WEIL es ein Dorf weiter schon eine andere Tradition des Zauberns geben kann...

@ Yinan
Da bin ich ehrlich unentschlossen. Aber wenn ein Spieler bei Killefitzauberei darauf bestünde, dass er gar nicht wüsste, dass er zaubere, hätte er meinen Segen.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: barbarossa rotbart am 23 Mär 2017, 09:25:53
@Barbarossa
Du "schließt" zuviel.
Meine Schlußfolgerungen basieren allein auf dem bisher veröffentlichten Material. Und soweit ich weis, ist da nirgends davon die Rede, dass man unbewusst zaubern kann oder dass man an der Art wie jemand zaubert, seine Tradition erkennen kann.
Ein farukhanischer Feuerzauberer wird sich sicherlich von einem Feuerzauberer aus Fyrnholt und dieser wiederum von seinem Berserkerkumpel im "Wie des Zauberns" unterscheiden.
Das sind Menschen, die haben Kulturen, ergo auch eine spezielle Art zu Zaubern, die selbst bei gleichen Wurzeln sich über die Jahrtausende stark unterscheidet....
Selbst zwei farukanische Feuerzauberer werden sich in ihrer Art zu zaubern unterscheiden. Gerade, weil Magie so alltäglich ist, ist das Zaubern nicht an irgndwelche Traditionen gebunden. Wenn es wirklich eine Rolle spielen würde, wo und wann man einen Zauber gelernt hat, wie es z.B. bei DSA der Fall ist, müsste sich das auch in den Regeln niederschlagen, nämlich wenn man einen Priester spielt. Dann dürfte er nämlich für die Zauber, die er gelernt hat, bevor er Priester wurde, die Vorteile der Stärke Priester nicht nutzen. Dem ist aber nicht so.

ps: Egal wie oft Du es mit H schreibst, Farukan wird immer noch ohne H geschrieben.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: TrollsTime am 23 Mär 2017, 09:37:43
@Barbarossa
Du "schließt" zuviel.
Meine Schlußfolgerungen basieren allein auf dem bisher veröffentlichten Material. Und soweit ich weis, ist da nirgends davon die Rede, dass man unbewusst zaubern kann oder dass man an der Art wie jemand zaubert, seine Tradition erkennen kann.
Korrekt, aber das schließt eben nicht aus.
Noch weniger, wenn man bedenkt, dass Splittermond eher dazu tendiert, einem mehr Freiheiten zu gewähren als weniger.
Und der Rest ist Soziologie und GMV.
Ich kann mir schlicht nicht vorstellen, dass ein Feuermagier der Kultur X und des Hintergrundes Y seine Zauber auf exakt die gleiche Art und Weise wirkt, wie sein Konterpart 3000 Meilen weiter nordwestlich.
Das halte ich für extrem unwahrscheinlich.
Zitat
Ein farukhanischer Feuerzauberer wird sich sicherlich von einem Feuerzauberer aus Fyrnholt und dieser wiederum von seinem Berserkerkumpel im "Wie des Zauberns" unterscheiden.
Das sind Menschen, die haben Kulturen, ergo auch eine spezielle Art zu Zaubern, die selbst bei gleichen Wurzeln sich über die Jahrtausende stark unterscheidet....
Selbst zwei farukanische Feuerzauberer werden sich in ihrer Art zu zaubern unterscheiden. Gerade, weil Magie so alltäglich ist, ist das Zaubern nicht an irgndwelche Traditionen gebunden.
Ja, aber sie werden aus Gründen der Kultur und der Tradition (im herkömmlichen nichtrollenspielerischen Sinne) "hinreichend ähnlich zaubern".
Zitat
Wenn es wirklich eine Rolle spielen würde, wo und wann man einen Zauber gelernt hat, wie es z.B. bei DSA der Fall ist, müsste sich das auch in den Regeln niederschlagen, nämlich wenn man einen Priester spielt. Dann dürfte er nämlich für die Zauber, die er gelernt hat, bevor er Priester wurde, die Vorteile der Stärke Priester nicht nutzen. Dem ist aber nicht so.
Nein, muss es nicht! Muss es erst, wenn es einen spieltechnischen Unterschied geben SOLL.
Zitat
ps: Egal wie oft Du es mit H schreibst, Farukan wird immer noch ohne H geschrieben.
Alles nur eine Sache der Transkription  ;)
Dennoch dankeschön
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: barbarossa rotbart am 23 Mär 2017, 10:03:08
@Barbarossa
Du "schließt" zuviel.
Meine Schlußfolgerungen basieren allein auf dem bisher veröffentlichten Material. Und soweit ich weis, ist da nirgends davon die Rede, dass man unbewusst zaubern kann oder dass man an der Art wie jemand zaubert, seine Tradition erkennen kann.
Korrekt, aber das schließt eben nicht aus.
Noch weniger, wenn man bedenkt, dass Splittermond eher dazu tendiert, einem mehr Freiheiten zu gewähren als weniger.
Und der Rest ist Soziologie und GMV.
Ich kann mir schlicht nicht vorstellen, dass ein Feuermagier der Kultur X und des Hintergrundes Y seine Zauber auf exakt die gleiche Art und Weise wirkt, wie sein Konterpart 3000 Meilen weiter nordwestlich.
Das halte ich für extrem unwahrscheinlich.
Ist es aber nicht, weil für alle die Art und Weise zu zaubern gleich ist. Du hats da noch zu sehr das Magiekonzept von DSA im Kopf, wo Magie selten und angeboren ist und mühsam in Formen gepresst werden musste, damit Zauber überhaupt funktionieren. Die Magie in Lorakis ist viel alltäglicher und deshalb auch viel weniger ritualisiert und überhaupt nicht in irgendwelche formen gepresst. Nur die eigentlichen Grundlagen der Magie sind für alle die gleichen, etwas was übrigens schon bei DSA, trotz seiner vielen zum Teil doch recht unterschiedlichen Traditionen, auch schon der Fall war.
Magie in Lorakis ist viel persönlicher.
Ein farukhanischer Feuerzauberer wird sich sicherlich von einem Feuerzauberer aus Fyrnholt und dieser wiederum von seinem Berserkerkumpel im "Wie des Zauberns" unterscheiden.
Das sind Menschen, die haben Kulturen, ergo auch eine spezielle Art zu Zaubern, die selbst bei gleichen Wurzeln sich über die Jahrtausende stark unterscheidet....
Selbst zwei farukanische Feuerzauberer werden sich in ihrer Art zu zaubern unterscheiden. Gerade, weil Magie so alltäglich ist, ist das Zaubern nicht an irgndwelche Traditionen gebunden.
Ja, aber sie werden aus Gründen der Kultur und der Tradition (im herkömmlichen nichtrollenspielerischen Sinne) "hinreichend ähnlich zaubern".
Wie ich oben schon sagte. Die Magie ist viel persönlicher als in den meisten Rollenspielen. Deshalb ist es sehr wahrscheinlich, dass ein und derselbe Zauber von zwei Magiern, die ihm vom gleichen Lehrmeister gelernt haben, ganz unterschiedlich ausgeführt wird. Sie werden nicht "hinreichend ähnlich" zaubern, denn das wäre eine Einschränkung der von Dir selbst so gefeierten Freiheit von SpliMo.
Wenn es wirklich eine Rolle spielen würde, wo und wann man einen Zauber gelernt hat, wie es z.B. bei DSA der Fall ist, müsste sich das auch in den Regeln niederschlagen, nämlich wenn man einen Priester spielt. Dann dürfte er nämlich für die Zauber, die er gelernt hat, bevor er Priester wurde, die Vorteile der Stärke Priester nicht nutzen. Dem ist aber nicht so.
Nein, muss es nicht! Muss es erst, wenn es einen spieltechnischen Unterschied geben SOLL.
Das ist es ja. Es gibt keine regeltechnischen Unterschiede. Ein Beispiel: Ein Charakter hat als Kind (über Kultur und Abstammung) schon ein zwei Zauber gelernt, wird dann Priester und lernt weitere Zauber. Während seiner Heldenkarriere lernt er u.a. von seinen verschiedenen Gefährten weitere Zauber und entwickelt eigene. Dann verliert er seinen Glauben an seine Gottheit und wird Magier (regeltechnisch legt der die Stärke Priester ab).  Trotzdem machen die Regeln keinen unterschied, wann jemand einen Zauber gelernt hat. Und deshalb macht auch das sklavische Festhalten an dem Konzept, dass bestimmte Traditionen auf eine bestimmte Weise zaubern, auch keinen Sinn. Es widerspricht sogar dem Konzept der Freiheit.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: TrollsTime am 23 Mär 2017, 10:40:40
Ich hab nicht "zu sehr" das Magiekonzept von DSA im Kopf.
Im Gegenteil: Es ist der Gegenentwurf! Und schon innerhalb von DSA in meinen Augen unlogisch.

Sobald ich einen "Kult" oder eine Organisation habe, hat diese Einfluss darauf, wie ich mich gebe, rede, kleide und natürlich wie ich zaubere. Ganz gleich, ob das regeltechnisch notwendig wäre, denn dies ist eine ingame Betrachtung.
Natürlich könnte sich ein farukanischer Feuerelementarist auch anders geben, reden, kleidern und zaubern.... er wird es als Traditionalist aber nicht tun.
Innerhalb einer kleinen Gruppe wird sich also ein bestimmte Form des Zauberns - unabhängig davon, ob es regeltechnisch notwendig ist - durchsetzen. Bei besonders starken Traditionsbewusstsein und besonders starker Organisation auch in größeren Gruppen.
Bei "Zauberei ist selten" noch stärker.
DSA machte nur den Fehler von riesigen Gruppen, deren Mitglieder exakt gleich zaubern auszugehen oder zumindest bei den Spielern diesen Eindruck entstehen zu lassen. Insbesondere bei Naturzaubern in Hintertupfingen ist dieser Ansatz nicht authentisch, Fantasy hin oder her. Seltene Zauberei hin oder her.

Im Umkehrschluss heißt das aber eben nicht, dass bei "Zauberei ist etwas häufiges" sich GAR KEINE Traditionen rausbilden.
Überall dort wo Tradition und Gemeinschaft einen hohen Stellenwert hat und Individualismus nicht so gern gesehen ist, werden sich ähnliche Rituale und Herangehensweisen bilden.
Im Sinne eines "So zaubert man nicht!" bei einem "Zauberei ist etwas häufiges"-System
(Aber eben nicht im Sinne eines "So KANN MAN GAR NICHT ZAUBERN" bei einem strengeren Zauberei-System)

Bei "Ideal"-DSA: "Der Hexer aus Geradnochsjepengurken zaubert immer EXAKT SO (er kann es nicht anders). Er unterscheidet sich signifikant von einem Hexer aus Al'Anfa durch X und Y und Z. Im Grunde beten sie nur die gleiche Gottheit an und haben historische gemeinsame Wurzeln"
(Tatsächlich waren beide Hexer nahezu gleich und sind es selbst jetzt noch. Das betrachte ich als Fehler)

Bei Splittermond: "Bauer Beppo vom Spatzenbach zaubert wie alle Spatzenbacher. WEIL MAN DAS SO TUT. Er könnte auch bestimmte Gesten anders voll führen oder in Form eines farukanischen Canti seinen Heilzauber wirken. Er tut dies aber nicht, WEIL ER SCHON IMMER SO gezaubert hat!"

Man erkenne den Unterschied.

Und tatsächlich will ich mehr Freiheiten für Spieler.
Sie sollen sich selbst aussuchen dürfen, wie sie zaubern.
Das schließt auf der einen Seite aus "Du musst dich zwingend für eine dieser festgezurrten Traditionen entscheiden. Du darfst diese nicht abwandeln" und schließt auf der anderen Seite aus "Zwingend zaubern alle Zauberer gleich. Varianten sind individueller Tynnef, der vollkommen unwichtig ist. DU DARFST NICHT anhand deine Zauberei zu erkennen sein."

Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: SeldomFound am 23 Mär 2017, 10:49:10
Aus dem "Welt"-Band, erfahren wir folgendes über die magische Traditionen (S. 250):

1. Magische Traditionen spielen in erster Linie nur bei mächtigere Formen der Magie eine Rolle. Denn dabei handelt es sich um Expertenwissen, dass man meist nur in Gemeinschaften, Orden und Zirkeln erlernen kann.

2. Der Beitritt bei diesen Organisationen erfordert meist eine Prüfung, Eid oder Gebühr.

3. Innerhalb dieser Organisationen wird Magie untersucht und neue oder alte Zauber erfunden oder wiederentdeckt.

4. Die grundlegenden Theorien und Paradigmen dieser magischen Traditionen beeinflussen die Zauberei der lokalen Bevölkerung.

5. Die meisten Lorakier beschränken sich bei der Zauberei auf die praktische und pragmatische Anwendung und wenig mit der Theorie dahinter. Man könnte es sich ähnlich wie der Unterschied zwischen einem Handwerker und einem Physiker vorstellen.

6. Es haben sich regionale Spezialitäten entwickelt, die anderswo weniger bekannt oder weniger hoch entwickelt vorkommen, wie zum Beispiel das Kugetsu, das magische Marionettenspiel in Kintai, oder die Elementaristen aus Farukan.


Ganz wichtig: Die Unterscheidung zwischen priesterlicher und profaner Zauberei ist keineswegs eindeutig!
Jeder weiß zwar, dass man bei der Zauberei eine Kraft durch sich lenkt, ohne dabei selbst die Quelle zu sein, die Frage ist halt, woher diese Kraft stammt.

Auch die 19 Zauberschulen sind in den meisten großen Kulturen bekannt, aber sie werden unterschiedlich gruppiert und kategorisiert.

Beispielsweise dürfte man in Farukan alle Zauberschulen den vier Elementen zuordnen wie zum Beispiel Bewegungsmagie und Beherrschungsmagie zu Wind oder Kampfmagie zu Feuer.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: barbarossa rotbart am 23 Mär 2017, 10:52:37
...
Und tatsächlich will ich mehr Freiheiten für Spieler.
...
Und genaus deshalb, solltest Du darauf verzichten zu sagen, dass z.B. alle farukanischen Feuerrufer auf die gleiche Weise zaubern. Denn so schränkst Du die Spieler wieder ein. Du kannst locker zwei farukanische Feuerrufer aus der gleichen Stadt in der Gruppe haben, der Art und Weise sich überhaupt nicht ähnelt. Und wegen dieser Freiheit ist es auch nicht möglich festzustellen, welchen "Tradition" ein Zauberer angehört.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: Paun am 23 Mär 2017, 11:26:53
...
Und tatsächlich will ich mehr Freiheiten für Spieler.
...
Und genaus deshalb, solltest Du darauf verzichten zu sagen, dass z.B. alle farukanischen Feuerrufer auf die gleiche Weise zaubern. Denn so schränkst Du die Spieler wieder ein. Du kannst locker zwei farukanische Feuerrufer aus der gleichen Stadt in der Gruppe haben, der Art und Weise sich überhaupt nicht ähnelt. Und wegen dieser Freiheit ist es auch nicht möglich festzustellen, welchen "Tradition" ein Zauberer angehört.

Stimmt.

Aber wenn beide Zauberer aus dem Orden der Flammenden Feder stammen (gleiche Tradition), werden sie ihre Zauber schon auf die gleiche Art sprechen. Sie haben nämlich aus dem gleichen Buch, vom gleichen Meister (oder wie auch immer) gelernt. 
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: barbarossa rotbart am 23 Mär 2017, 11:35:16
Das ist es ja gerade. Solange es nicht definitiv irgendwo beschrieben wird, ist es zwei Spielern mit Charakteren aus dem gleichen Orden mit dem gleichen Mentor nicht möglich, die Zauber ihrer Charaktere auf die gleiche Weise auszuspielen. Und ich bezweifle, dass dies irgendwo so genau beschrieben werden wird. Man hat es schließlich bei den Priestern auch nicht getan. Und es würde zu dem die Spieler wieder einschränken. Dies ist jetzt aber nur die eine Seite des Spiels.

In der Spielwelt kann die Erklärung darin liegen, dass die Magie doch etwas persönliches ist. Was für den einen funktioniert, mag für den anderen eben nicht funktionieren, selbst wenn er den gleichen Lehrmeister hat.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: TrollsTime am 23 Mär 2017, 12:00:23
Wie Paun schon sagt:
Erst ein Mal zaubern sie gleich. Und davon gehe ich erst ein Mal aus.
Ein (sehr) Kundiger kann also hinreichend valide vermuten, dass beide Feuerelemtaristen aus einer ähnlichen Kultur stammen und vermutlich beim gleichen Lehrmeister gelernt haben.
In dem Moment, wo es einer der Spieler gerne anders hätte, bitte sehr, Chapeau, überhaupt kein Problem.

Ebenso wäre es möglich, dass der eine eine extrem leidenschaftliche Auslegung der Feuerzauberei ausübt (ob das seinem Lehrmeister recht ist oder nicht) und der zweite eine weitaus klassischere ordentlichere, auch ok.

JA, es ist ihnen möglich, ihre Zauber auf die gleiche Weise auszuspielen, es ist sogar denkbar einfach. Aber ich zwinge sie nicht dazu...
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: barbarossa rotbart am 23 Mär 2017, 12:21:37
Damit erezugst Du aber ein Dilemma. Wenn jetzte der Spieler sagt, sein Magier zaubert extrem traditionell, aber eure Vorstellungen, was den nun traditionell sei, sich nicht decken, weil Du als SL andere Magier der gleichen Tradition, die ebenso traditionell sind, anders Zaubern lässt, machst Du den Charakter des Spielers zum Außenseiter, obwohl er es eigentlich nicht sein sollte.

PS: Eigentlich diese ganze Diskussion jetzt nun wirklich nichts mehr mit dem ursprünglichen Thema zu tun.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: TrollsTime am 23 Mär 2017, 13:27:14
Damit erezugst Du aber ein Dilemma. Wenn jetzte der Spieler sagt, sein Magier zaubert extrem traditionell, aber eure Vorstellungen, was den nun traditionell sei, sich nicht decken, weil Du als SL andere Magier der gleichen Tradition, die ebenso traditionell sind, anders Zaubern lässt, machst Du den Charakter des Spielers zum Außenseiter, obwohl er es eigentlich nicht sein sollte.
Das ist simpel. Ich lasse das grundsätzlich die Spieler entscheiden und zur Not wird zu Gunsten des Spielers geretconned
Zitat
PS: Eigentlich diese ganze Diskussion jetzt nun wirklich nichts mehr mit dem ursprünglichen Thema zu tun.

Wie ich bereits sagte, ich möchte möglichst viel Deutungshoheit für die Spieler,
gleichzeitig ein paar Musenküsse und Inspirationen, aus denen sie "IHRE Tradition" entwcikeln können, wenn sie das halt wollen,
oder halt eben nicht, wenn sie das nicht wollen.

Anleitungen und Vorschläge, aber keine Zwänge (auf der einen Seite)
Freiheiten und Ausnahmen, aber kein "es ist vollkommen egal" (auf der anderen Seite)
Es soll dann egal sein, wenn die Spieler wollen, dass es egal ist, aber eben auch nur dann...

Aus den gleichen Gründen lehne ich Meisterschaften, die zwingend nur ganz bestimmten Kulten/Traditionen/Bausteinen zur Verfügung stehen grundsätzlich ab.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: Cherubael am 23 Mär 2017, 13:58:06
Ich sehe grad kein Problem in der Möglichkeit der Traditionen.
Bei Ausbildung und Kultur gibt es doch auch (unverbindliche!) Module, die einem eine Vorstellung geben wie das und dies aussieht.
Warum sollte eine Zaubertradition jetzt ein Problem sein?

Klar, spezifische Zauber und Meisterschaften passen nicht in Splittermond. Aber Vorschläge zu geben, Zirkelmagier zaubern in der Regel so, Dämmeralbische Geisterbeschwöre eher so, fände ich eher hilfreich.
Der Spieler kann dann ja immernoch sagen, näh, mein Zirkelmagier lernt und Zaubert intuitiv. Liegt ihm irgendwie im Blut.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: barbarossa rotbart am 23 Mär 2017, 16:31:36
Ich sehe grad kein Problem in der Möglichkeit der Traditionen.
Bei Ausbildung und Kultur gibt es doch auch (unverbindliche!) Module, die einem eine Vorstellung geben wie das und dies aussieht.
Warum sollte eine Zaubertradition jetzt ein Problem sein?
Weil viele in einer Zaubertradition auch gleichzeitig ein regeltechnisches Gerüst sehen, welches die Freiheit der Spieler einschränkt. Aber wie wir bei den Priestern sehen können, gibt es so etwas nicht. Es gibt da nur Vorschläge zu den Ausbildungen und den magischen Fertigkeiten.
Klar, spezifische Zauber und Meisterschaften passen nicht in Splittermond. Aber Vorschläge zu geben, Zirkelmagier zaubern in der Regel so, Dämmeralbische Geisterbeschwöre eher so, fände ich eher hilfreich.
Der Spieler kann dann ja immernoch sagen, näh, mein Zirkelmagier lernt und Zaubert intuitiv. Liegt ihm irgendwie im Blut.
Wenn ich so einige Beispiele lese, wie sich hier einige das Wirken von Magie auf Lorakis vorstellen und dies mit dem vergleiche, was wir aus den offiziellen Werken kennen, bemerke ich einen Widerspruch. Dort finden wir nämlich nichts über Personen, die überhaupt merken, dass sie zaubern, denn das steht im Widerspruch, zu den offiziellen Beschreibungen, wie Magie funktioniert, das man sich konzentrieren muss. Auch passen die umständlichen Rituale, die hier schon für schnelle Zaubersprüche vorgeschlagen wurden, nicht zu den doch geringen Zauberdauern. Wenn jemand meint, er musste mit seine Waffe erst einmal in weiten Kreisen schwingen, würde ich als SL die Zauberdauer dieses Zaubers um ein vielfaches der WGS seiner Waffe erhöhen.
Wenn ich die offiziellen Kurzgeschichten oder den Roman "Nacht über Herathis" lese, ist es da viel einfacher. Ein Wort oder eine Geste oder manchmal sogar nicht einmal dies und das war's. Deshalb bin ich der Meinung, dass wir solche Vorschläge überhaupt nicht brauchen.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: TrollsTime am 24 Mär 2017, 08:22:30
Was hat das mit der "Konzentration" zu tun.
Wenn ich jemandem den Tod wünsche, "konzentriere" ich mich auch.
Auch wenn ich mir vorstelle, wie schön es wäre, wenn mein Gegenüber nicht so miesepetrig wäre, "konzentriere" ich mich.
Dennoch gehe ich dann nicht zwingend von Zauberei aus, wenn der gewünschte Effekt eintritt.

...Wenn ich die offiziellen Kurzgeschichten oder den Roman "Nacht über Herathis" lese, ist es da viel einfacher. Ein Wort oder eine Geste oder manchmal sogar nicht einmal dies und das war's.
Dass eine allererste Kurzgeschichte vielleicht nicht 100% der Magie abbildet oder für alle Zeiten in Stein gemeißelt ist, sollte klar sein...
Zitat
Deshalb bin ich der Meinung, dass wir solche Vorschläge überhaupt nicht brauchen.

DU brauchst das nicht.
WIR brauchen das.

Nur weil die Autoren nicht den umgekehrten Weg gehen und für jede denkbare Zauberertradition irgendwelche Regeln in Beton gießen - wofür ich den Autoren ausdrücklich DANKE sage - heißt das längst nicht, dass innerlorakisch sich keine Zaubertraditionen herausgebildet haben.
Wie ich weiter oben ausführte, halte ich das sogar für zwingend logisch. Da sich Traditionen in JEDEM Bereich herausbilden und abwandeln, ergibt es ja gerade keinen Sinn, den magischen Bereich hiervon auszunehmen.
Ob das ingame oder regeltechnisch überhaupt eine Auswirkung haben muss, wenn man die Tradition mal über Bord wirft, steht auf einem anderen Blatt.
Ich bin da extrem tolerant.
Wahrscheinlich wird der Feuerelementarist nur von seinesgleichen schräg angeguckt, wenn er es wie Freund Berserker dieses Mal durch In Rage bringen und der Einnahme von Narkotika versucht und sicherlich fällt ihm das beim ersten Mal schwer.
Crunch brauche ich dafür nicht....
Fände eine Abbildung über eine Schwäche aber stimmungsvoll .... aber eben nicht zwingend...
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: barbarossa rotbart am 24 Mär 2017, 08:46:41
Etwas ist jetzt seltsam. Eigentlich bin ich es doch immer, der darauf besteht, dass die Autoren tiefer ins detail gehen, und nicht auf die Freiheit der Spieler pocht.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: TrollsTime am 24 Mär 2017, 09:04:01
Etwas ist jetzt seltsam. Eigentlich bin ich es doch immer, der darauf besteht, dass die Autoren tiefer ins detail gehen, und nicht auf die Freiheit der Spieler pocht.

 ;D ;D ;D

Hier verändert sich alles Barbarossa. Plötzlich bekommst du Dankeschöns von mir.  ;)
Ja, ne: Menschen ändern sich. Und gerade in einem eher philanthropischen Forum wie diesem hier, kommen deine und meine guten Seiten eher zur Geltung!
----
Nur zur Klarstellung:
Ich poche auf die Freiheit der Spieler UND wünsche mehr Details.
("Details als Selbstbedienungsladen" vs "Details als Korsett")
Das schließt sich nicht aus!
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: barbarossa rotbart am 24 Mär 2017, 09:31:10
Und ich bin mit den bisherigen offiziellen Aussagen zur Magie ganz zu frieden.

Wenn jemand von Euch "Nacht über Herathis" gelesen hat:
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.
Für mich beschreibt dies ganz gut, wie Magie funktioniert. In Lorakis ist Magie etwas alltägliches, sogar noch alltäglicher als die Fähigkeit zu Lesen und Schreiben. Man kann sie schlecht mit den Magiesystemen anderer Rollenspiele vergleichen. Sie ist nicht auf eine kleine "Elite" beschränkt und man braucht auch kein lebenslanges Studium, um sie nutzen zu können. Sie benötigt auch keine komplexen Formeln (wie bei DSA) oder ein ständiges Vorbereiten der Zaubersprüche (wie bei D&D). Sie ist aber auch nichts instinktives und unbewustes, wie bei den Magiediletanten, die wir aus DSA3 kennen.
Ich denke, man kann das Lernen von magischen Fertigkeiten sehr gut mit dem Lernen von Schreiben vergleichen. Die Grundlagen sind überall gleich, es gibt aber regionale Unterschiede und trotzdem ist das Ergebnis für jede Person nicht nur anders sondern einzigartig.

Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: Cherubael am 24 Mär 2017, 10:18:34
Fertigkeiten sehr gut mit dem Lernen von Schreiben vergleichen. Die Grundlagen sind überall gleich, es gibt aber regionale Unterschiede und trotzdem ist das Ergebnis für jede Person nicht nur anders sondern einzigartig.

Ha! Darauf nagel ich dich fest x)
Jeder hat seine magische Handschrift, aber in bestimmten Bereichen zaubert man eben immer auf chinesisch, woanders auf germanisch.
Und im Zirkel der Zinne zaubern alle auf Latein, auch wenn jeder einen eigenen Stil einbringt.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: barbarossa rotbart am 24 Mär 2017, 10:52:49
Wäre schön, wenn es so einfach wäre. Mein Vergleich mit der Schrift hinkt, weil es doch etwas komplexer ist. Ich hatte das Beispiel Schrift gewählt, weil man die Fähigkeit zu Schreiben und zu Lesen in früheren Zeit für Magie hielt.
Dein Beispiel mit der Sprache, wäre treffender, wenn du noch zusätzlich Mundarten, Dialekte und Akzente einbringen würdest. Und das noch in einer wilden Mischung. Und erst dann würdest Du die Oberfläche dessen erreichen, auf das ich hinaus will.
Am Ende hat jeder für jeden seiner Zauber eine eigene Formel, meist nur ein Wort und vielleicht noch eine Geste. Diese Formel kann identisch mit der desjenigen sein, von dem man den Zauber gelernt hat, muss es aber nicht. (Bei Ritualen mag es hingegen anders aussehen.)

Es gibt aber auch Einschränkungen: Wenn jemand sagt, die Zauberformel sines Charakters besteht aus einem festgelegten Herumwirbeln mit der Waffe bevor er diese auf das Ziel richtet und das bei einer Zauberdauer, die niedriger ist als die WGS dieser Waffe, würde ich sagen, dass dies zu Komplex sei und auch zu lange dauern würde (oder ich würde ihm die Schwäche "umständlicher Zauberer: kann nicht zaubern ohne vorher ein komplexes Ritual durchzuführen" verpassen). Wenn jemand sagt, dass sein Charakter gar nicht weis, dass er zaubert, würde ich entgegnen, dass er folglich auch nicht zaubern kann, denn man muss sich dazu konzentrieren und fokusieren und beides kann man nur bewusst.

Etwa anderes: Theoretisch wäre es möglich eine HG1-Charakter zu erschaffen, der alle Zauberschulen beherrscht. Er könnte alle magischen Fertigkeiten auf 3 haben. Dazu müsste er 6 von seinen 15 Start-EP opfern. Die letzten 9 EP würde ich dann noch in Entschlossenheit stecken. Und fertig ist der magische Alleskönner, der eigentlich garnichts kann... ;)
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: Dahrling am 24 Mär 2017, 11:15:23
Das wirkt ja so als könnte sich jeder seine Zauber selber beibringen - aber zumindest in den optionalen Lernregeln steht, dass man dafür jemand braucht der einem das beibringt.
Wiederspricht hier etwas ein Roman den Regeln?
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: Cherubael am 24 Mär 2017, 11:20:05
Das mit dem Wirbeln der Waffe sehe ich tatsächlich nicht so eng, weil
a) die WGS die gamistische Einschränkung der Waffe ist, um sie zu balancen, das hat auf dieser Ebene folglich nichts mit der Zauber Geschwindigkeit zu tun.
b) die WGS nicht nur den Schlag als solches simulieren muss, sondern auch das Abpassen einer Gelegenheit, das Waffe wieder "aufnehmen" und alles was noch dazu gehört. Aber letztlich überwiegt hier a): die WGS dient dazu, hohen Schaden zu rechtfertigen.
c) Es klingt einfach cooler, das Wirbeln mit einzubauen, ist also reiner Fluff. Man könnte auch soweit gehen, dass das Wirbeln für den ganzen Zaubervorgang gedacht ist: Man beginnt, und haut währenddessen mehrere Zauber raus. Man macht den kompletten Wirbel nicht für einen, sondern wie mein NPC Gurion im Schatten über Bredenthal zB mehrere Zauber (hier Eislanzen) in Folge. Kennst du Aang aus The last Airbender? So in der Art.

Aber: Ich stimme zu, dass das auch ein super passender und stimmiger Nachteil wäre, den ich genauso akzeptieren kann.
Titel: Re: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?
Beitrag von: Yinan am 24 Mär 2017, 11:25:00
Das wirkt ja so als könnte sich jeder seine Zauber selber beibringen - aber zumindest in den optionalen Lernregeln steht, dass man dafür jemand braucht der einem das beibringt.
Wiederspricht hier etwas ein Roman den Regeln?
Die Passage hört sich für mich eher so an, als ob er gernen einen Zauber zum Öffnen von Schlössern hätte und vorerst mit einem "Gegenstand bewegen" vorlieb nehmen muss, welchen er auf den Riegel legt, um diesen zu manipulieren (also wohl zur Seite zu schieben oder so).

Dazu kommt noch, dass Optionalregeln halt wirklich optional sind. Wenn also etwas passiert, dass eine Optionalregel ignoriert, dann widerspricht sich das nicht mit der Welt.