Material für Handwerk selber sammeln

[Fenra]

Da ich mir gerade einen Handwerks-Charakter erstellt habe, frage ich mich, ob dieser sich seine Materialien selber suchen kann, bzw mit welcher Fertigkeit das abgebildet werden sollte.

Für Alchemie ist ja bereits Naturkunde zum Selbersuchen, sogar mit entsprechenden Meisterschaften, vorgesehen. Aber wenn ich zB Hölzer für einen Bogen oder Pfeile sammeln will, oder Erze zum Schmieden, gibt es dafür keine explizite Fertigkeit. Ich würde dafür wohl auch Naturkunde verwenden, da es dort die Schwerpunkte Gesteinskunde (für Erze und Steinbearbeitung) und Pflanzenkunde (für Hölzer) gibt. Leder kann man dann mit Jagdkunst (Schwerpunkt Verarbeitung) beschaffen.
Aber genausogut kann man argumentieren, dass man mit der Handwerks-Fertigkeit auch die Materualien erkennen kann. Das könnte für Steine, Erze und Hölzer funktionieren, aber für Leder ist nunmal Jagdkunst vorgesehen.

Schwierigkeit, FP und Dauer würde ich dann genauso wie beim Zutatensammeln für Alchemie abhandeln.
Aber was meint ihr zu den zu benutzenden Fertigkeiten? Würdet ihr das Sammeln von Materialien überhaupt zulassen? Wenn ja, würdet ihr auch analoge Meisterschaften zu "Des Alchemisten Helfer" und/oder "Schneller Sammler" jeweils für ein bestimmtes Material zulassen?

[SeldomFound]

Da ich mir gerade einen Handwerks-Charakter erstellt habe, frage ich mich, ob dieser sich seine Materialien selber suchen kann, bzw mit welcher Fertigkeit das abgebildet werden sollte.

Für Alchemie ist ja bereits Naturkunde zum Selbersuchen, sogar mit entsprechenden Meisterschaften, vorgesehen. Aber wenn ich zB Hölzer für einen Bogen oder Pfeile sammeln will, oder Erze zum Schmieden, gibt es dafür keine explizite Fertigkeit. Ich würde dafür wohl auch Naturkunde verwenden, da es dort die Schwerpunkte Gesteinskunde (für Erze und Steinbearbeitung) und Pflanzenkunde (für Hölzer) gibt. Leder kann man dann mit Jagdkunst (Schwerpunkt Verarbeitung) beschaffen.
Aber genausogut kann man argumentieren, dass man mit der Handwerks-Fertigkeit auch die Materualien erkennen kann. Das könnte für Steine, Erze und Hölzer funktionieren, aber für Leder ist nunmal Jagdkunst vorgesehen.

Schwierigkeit, FP und Dauer würde ich dann genauso wie beim Zutatensammeln für Alchemie abhandeln.
Aber was meint ihr zu den zu benutzenden Fertigkeiten? Würdet ihr das Sammeln von Materialien überhaupt zulassen? Wenn ja, würdet ihr auch analoge Meisterschaften zu "Des Alchemisten Helfer" und/oder "Schneller Sammler" jeweils für ein bestimmtes Material zulassen?

Für Erze und Steine wäre aber auch "Handwerk" (Schwerpunkt: Steinbearbeitung) notwendig, meine Meinung nach. Generell denke ich, kann man hier durchaus etwas locker ran gehen und alle Fertigkeiten zulassen, die auch Sinn machen.

[Saalko]

Die Autoren haben sich diesbezüglich schon geäußert und meinten das sammeln von Holz, Stein und Erz wird nicht abgebildet, da es ein zu langwieriger Prozess ist. (Hält dich halt nicht davon ab, das zu Hausregeln )

[Noldorion]

Hallo!

Tatsächlich ist es in unseren Gedanken so, dass man das Kräuter sammeln ruhig auch nebenbei während der Reise erledigen kann - aber eine Mine errichten, darin Erze abbauen und die zu verhütten dauert eben wirklich lange, das fachgerechte Aufbereiten, Lagern und Trocknen von Holz für Bögen ebenfalls, und auch Leder ist nicht mal eben nebenbei gegerbt. Bei der Alchemie hatten wir den Vorteil, dass es kein realweltliches Vorbild dafür gibt, so dass niemand uns sagen kann, dass das total unglaubwürdig ist

Deshalb haben wir es in den Regeln nicht abgebildet und werden das voraussichtlich auch nicht offiziell tun.

Wenn du es aber selbst abbilden willst - wir haben ja auch den Handwerksprozess an sich stark beschleunigt - , fände ich - je nach Material - die Fertigkeiten Handwerk oder Naturkunde und eine Orientierung an den Alchemika-Regeln hier tatsächlich sinnvoll.

[Fenra]

Wie lange das Trocknen von Holz oder Gerben von Leder in Realität dauert, weiß ich nicht. Aber zumindest Erzabbau kann sehr schnell und ganz ohne Mine gehen, wie dieses Video eindrucksvoll zeigt. Ab Minute 3:11 wird gezeigt, wie man im Wald Erzsteine sammelt und der Rest des Videos zeigt, dass das Verhütten innerhalb von einem Tag und mit einfachen Hilfsmitteln gemacht werden kann.
https://www.youtube.com/watch?v=F3rjjpuhCLI

Von daher finde ich es durchaus machbar, zB innerhalb von 3 Stunden im Wald nen Korb voll Erz zu sammeln. Denn bei so viel Wildnis in Lorakis ist wohl noch nicht jeder Quadratmeter nach diesen Steinen druchsucht worden. Zum Verütten kann man ja noch eine extra Probe ablegen oder einfach ohne Probe nen Tag Zeit investieren. Und dann kommt die eigentliche Handwerks-Probe.

[Cherubael]

Tatsächlich habe ich mich auch schon gefragt wie das bei meinem Schmied aussehen könnte. Ich finde, das lässt sich gut hausregeln, wie ja schon angesprochen wurde kann man da verschiedene Fertigkeiten für nutzen, im Zweifsfall finde ich Handwerk mit Schwerpunkt sehr passend. Wie das letztlich gehandhabt wird bleibt jedem selbst überlassen. Zum sammeln kann man die Regeln bei Alchemie nutzen, zum verhütten würde ich selbst keinen Wirf verlangen sondern einfach Zeit ansetzen und dann entscheiden wie reichhaltig das Erz wohl war.

Andere Handwerke natürlich ähnlich. Ich würde als SL behaupten, wer den Skill auf 6 mit dem Schwerpunkt beherrscht, weiß wie er das Holz trocknet ohne es kaputt zu machen.

Lediglich für den Abbau müsste man sich noch was ausdenken, wenn man das wirklich selbst tun will, aber auch da denke ich tuts ein Geselle [Bergbau] in Handwerk durchaus.

[Noldorion]

@Fenra: "Einfache Hilfsmittel" ist da aber auch relativ. Immerhin muss da erst ein Schmelzofen gebaut werden, und es werden körbeweise Kohle gebraucht, um das Feuer anzufachen - das ist auf jeden Fall ein ganzes Stück aufwändiger als "Ich sammele ein paar Brocken Erz im Wald", wie ich finde.

Aber, wie ich schon gesagt habe: Wir haben ja auch das Handwerk beschleunigt, da kann man natürlich auch gerne einfach die Materialbeschaffung beschleunigen

[deadplan]

Und das zeug das du da hast ist afaik Grasodenerz, nicht wirklich gute Qualität das Zeug...

[Pik]

Und das zeug das du da hast ist afaik Grasodenerz, nicht wirklich gute Qualität das Zeug...

Verwirr doch arme anti-DSAler nicht mit DSA spezifischen Fachbegriffen, von denen man dann glaubt, dass das einen Bezug zur Wirklichkeit hat. <.< hab das Zeug gegoogelt, nur um in Rollenspielforen zu landen. Selbst falls das Zeug gut recherchiert ist und in realitas existiert, und nur mit diesem neuen Namen dann in das Spiel gefunden hat, überprüfen kann ich das so jedenfalls mal nicht, für mich ist das damit immernoch nur eine Behauptung. Und falls es unter anderem Namen existiert ist es im Regelwerk auf jedenfall simplifiziert und vermutlich von der Qualität her nochmal für ein Balancing angepasst.
Und man kann aus allem hochqualitatives Zeug gewinnen, mit der richtigen Ausrüstung auch Gold aus Wasser (also heutzutage in Laboren), nur dass da dann der Kosten/Nutzen Faktor nicht gerade gut ausssieht(weil die gewonnene Menge so gering ist), weshalb man es nicht macht. Bei schlechter Qualität vom Erz ist das Veredeln eben aufwändiger, da kann dann aber mit Handwerk/Alchemie/Magie gearbeitet werden. Fantasysetting, also warum soll nicht gute Qualität rumliegen, gerade, wenn es Storytellermäßig cool ist. Und ich vermute auch, dass bei uns heutzutage weniger rumliegt (bzw. nur mehr schlechtere Qualität) als vor 5000 Jahren, weil es inzwischen jemanden gegeben hat, der das nützliche Zeug aufgesammelt hat. So wie mit den Ölquellen heute, alle paar Jahre braucht man bessere Öltürme, weil die alten die "Oberfläche" schon abgegrast haben, und man mit den neuen tiefer in die Erde will. In einer nicht so dicht besiedelten Welt sollte es sich also durchaus noch was finden lassen.

[Draconus]

veredeln von unglaublich schlecht qualitativem Erz?
diese mini-Hochöfen aus Dreck und Lehm die man in 1-2h bauen kann, in die man etwas 10 Kilo Holzkohle und einige Steine mit Erzspuren reinsteckt ergeben einen Klumpen fast reinen Eisens umgeben von viel Schlacke, was anschließend beim Schmieden wieder verbessert wird indem man durch abwechselndes erhitzen und abschlagen alles nicht-metallische vom Eisen löst.
Und dies geschah bei uns historisch schon lange vor Christus, z.b. bei den Germanen.

gibt auch noch das Rennofenverfahren, wo im Verhältnis 1/2 oder 1/3 Eisen mit Kohle benutzt wurde, allerdings weiß ich nicht mehr wie das ging.

und ich habe noch nie von Grasodenerz gehört, wie Pik schon sagte, das existiert wohl nur in DSA, es sei denn damit ist Raseneisenstein gemeint. Raseneisenstein ist aber ein Leicht eisenhaltiger Boden der bei der Verhüttung mit diesem mini-Hochofen entsteht und der nicht verwendet wurde. Metall ist zwar in rauen Mengen enthalten, der Eisenanteil ist gering und kann eigentlich nur zum erneuten Verhütten benutzt werden, um mehr Eisen zu gewinnen. Wenn das so wie es war in die Schmiede kam, dann war die Qualität natürlich miserabel, da meist über 50% aus Sand, Ton und ähnlichem bestanden.

Edit: Raseneisen entsteht auch bei natürlichen Oxidationsvorgängen und tritt demnach weltweit in gemäßigten Klimazonen recht häufig auf.

[Cifer]

@Pik

Und man kann aus allem hochqualitatives Zeug gewinnen, mit der richtigen Ausrüstung auch Gold aus Wasser (also heutzutage in Laboren), nur dass da dann der Kosten/Nutzen Faktor nicht gerade gut ausssieht(weil die gewonnene Menge so gering ist), weshalb man es nicht macht. Bei schlechter Qualität vom Erz ist das Veredeln eben aufwändiger, da kann dann aber mit Handwerk/Alchemie/Magie gearbeitet werden. Fantasysetting, also warum soll nicht gute Qualität rumliegen, gerade, wenn es Storytellermäßig cool ist.

Dann wäre natürlich die Frage: Wie sieht eine Welt aus, in der das so einfach möglich ist? Gibt es da überhaupt Bergwerke?
"Storytellermäßig cool" ist nicht das einzige Kriterium, das beim Weltenbau betrachtet werden sollte.

[Marduk]

Das sind sogenannte Toneisensteine und können durchaus verhüttet werden. Entgegen dem Wikipedia - Artikel wurden diese nicht nur ab dem 16 Jahrhundert verwendet, sondern auch wesentlich früher (sofern ich mich noch richtig an den Sachkundeunterricht in der Schule erinnere (komme aus der Gegend...).

https://de.wikipedia.org/wiki/Lebacher_Eier

[Yinan]

Dann wäre natürlich die Frage: Wie sieht eine Welt aus, in der das so einfach möglich ist? Gibt es da überhaupt Bergwerke?
"Storytellermäßig cool" ist nicht das einzige Kriterium, das beim Weltenbau betrachtet werden sollte.

Naja mit der Variante gibt es halt mehrere Probleme, weshalb die Welt nicht wirklich anders sein würde:
1. Man muss das ganze erst mal finden und aufsammeln
2. Es ist wesentlich aufwändiger zu verarbeiten
3. Es ist in wesentlich geringeren Mengen vorhanden

Und selbst wenn 2 weg fällt, wenn man mal gute Qualität findet, dann ist 1. (erstmal das Glück haben, so ein Erz in guter Qualität zu finden) und vor allem 3. ein noch viel größeres Hindernis.

Insofern würde sich da in der Welt nicht viel ändern, wenn man ab und zu sowas finden kann.

[Cifer]

@Yinan
Es ging Pik um eine Variante, mit der Helden quasi auf der Reise Erze so wie Kräuter einsammeln und zu waffenfähigem Metall weiterverarbeiten können. Da würde ich entgegnen: Wenn die Charaktere das können, warum nicht auch alle anderen? Wenn mit so wenig Aufwand das betrieben werden kann, wer baut dann noch Minen und Hochöfen?

[Yinan]

Wie gesagt, weniger Mengen die vorhanden sind, so das sich das meist nicht lohnt.

Pflanzen und Kräuter wachsen nach. Aber die Erze werden halt immer weniger, bis man mehrere Tage braucht um auch nur ansatzweise genug Erz für eine einfache Zange oder sowas bekommt, was sich letztendlich nicht lohnen wird.

Da wird man dann vlt. noch am Anfang sowas machen in einer Gegend, wo nicht viel gesammelt wurde und es gibt auch bestimmt einige Sammler, die das quasi beruflich machen immer weiter in fremde Gegenden vorzustoßen, um sowas zu sammeln, aber eine wirkliche Alternative zum Minen-Abbau wird das nicht sein.