Splittermond Forum

Allgemeines => Produkte => Thema gestartet von: JohnLackland am 13 Mär 2017, 16:06:18

Titel: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: JohnLackland am 13 Mär 2017, 16:06:18
Zitat Klappentext: "Mord. Für ihre Kunden ist das üblicherweise eine einmalige Sache. Für Dorn und Pitt jedoch, zwei der erfahrensten Meuchler von Herathis, das tägliche Brot. Die Routine wird empfindlich gestört, als durch die Gilde der Langen Messer ein neuer Wind weht. Warum steigt die Zahl der Morde so sprunghaft an und welche Rolle spielen der berühmte Feenmarkt und die Magistratswahl dabei? Die beiden Schattenklingen müssen eine Wahl treffen, die sie eigentlich für längst entschieden hielten: Gold oder Moral?"

Der erste Roman für SpliMo ist auf der HeinzCon erschienen. Ich war gespannt und fürchtete schlimmes als ich den Klappentext las und bin durchaus positiv überrascht. Der Roman ist sicher kein Gaiman oder Mankell aber er macht Spaß zu lesen. Anton Weste war mir bis zum Roman unbekannt, da ich kein DSAler bin, er scheint dort einige Abenteuer und Hintergründe geschrieben zu haben. Sein Schreibstil gut und er bringt die Handlung schnell voran und auf den Punkt, keine Schachtelsätze. Die Handlung spinnt sich um zwei Meuchler, die eine Verschwörung in ihrer eigenen Organisation aufdecken. Ich will nix spoilern, lest selber. Keine Angst, die Gruppe der Meuchler aus Heratis kümmern sich großflächig um Kunden in Lorakis, sind aber in Heratis ansässig.

Was mir sehr gut gefällt ist, das der Autor es schafft Lorakis Leben einzuhauchen, er beschreibt viele kleine Facetten von Patalis und dem selenischen Heratis ohne ins labbern zu kommen. Allein als er den Tagesablauf eines Yonnuspriesters aufzeichnet zeigt er viel Fingerspitzengefühl und Gespür für die Welt und es gibt einige weitere Stellen im Buch. Die Magie ist ein ganz natürliches Element,  der Feenmarkt usw. Das ist auch die ganz große Stärke des Romans, ich bekam einen besseren Zugang zu der Stadt Heratis durch den Roman.

Einzig ein gewisser Baum am Anfang des Romans der Blut mag fand ich etwas merkwürdig und seine Bevölkerung und ihre Rituale, sowie Mordakai äh Mörderhai... yo Namen für Despoten welche die Welt nicht braucht ... nun bin ich auf den Ort gespannt und den Baum wenn mal ein Patalis Band erscheint.

Ich bin übrigen ein großer Fan von Pitt, muss mich da jetzt Outen. Die Gnomin ist sehr knuffig sympathisch.

Der Roman ist ein guter Splittermondfantasygroschenroman der Spaß macht beim lesen, Groschenroman ist dabei nicht falsch zu verstehen, sondern als Lob. Den ich sehe den Roman in Tradition der Abenteuer- und Fantasygeschichten die Unterhaltung und Spaß für kleines Geld bringen.
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: Quendan am 13 Mär 2017, 20:36:55
Ich bin übrigen ein großer Fan von Pitt, muss mich da jetzt Outen. Die Gnomin ist sehr knuffig sympathisch.

Wir haben heute im Uhrwerkmobil eine Minilesung gemacht auf der Heimfahrt, immer abwechselnd ein Kapitel. Und wir waren auch geschlossen danach Mitglieder im Pitt-Fanclub. :D
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: SeldomFound am 14 Mär 2017, 00:00:54
Mein Eindruck von dem Roman: In Ordnung, könnte aber besser sein.

Was ich gut fand:

Der Anfang war gut und hat mich dazu motiviert, die Geschichte bis zum Schluss durchzulesen.

Der Plot war zusammenhängend und relativ einfach zu folgen.

Die Darstellung von Herathis war, wie schon geschrieben, inspirierend und durchaus passend zu den aktuellen Weltbeschreibungen.

Die Charaktere waren mit ihren Fähigkeiten durchaus für HG2/HG3-Charaktere angemessen. Sie waren nicht unglaubwürdig stark.


Was mich störte:

1. Mit Geschichten über heldenhafte Meuchler ist es so eine Sache: Der Reiz eines John Wicks oder eine Altairs ist ihre Macht über Leben und Tod, dass diese Charaktere jeden umbringen können und dürfen, der ihnen in die Quere kommt, und dabei (fast) jedes Mittel nutzen dürfen. Um dies genießen zu können, müssen ihre Taten für den Leser moralisch gerechtfertigt sein. Und das erreicht man häufig, indem man alle Feinde als eindimensionale Monster darstellt. Fairerweise war zumindest ein Bösewicht etwas komplexer, doch leider wurde sie dann nicht am Ende zur Gänze effektiv eingesetzt.

2. Damit verbunden fühlte sich das Finale generell eher schwach an, als wäre dem Autor die Puste ausgegangen. Zum einen fand ich, dass zum Schluss zu sehr nur um die Entscheidungen von Dorn ging. Pitt zum Beispiel war eher eine unterstützende Figur. Zum anderen hat man sich die Chance für ein gutes "Chekovs Gewehr" entgehen lassen...

Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.

Um es kurz zu Erklären: Der russische Stückeschreiber Chekov sagte, um es in eigenen Worten auszudrücken, dass ein Gewehr, dass im 1. oder 2. Akt eingeführt wurde, auch im 5. Akt abgeschossen werden soll. Den ansonsten ist es nur ein unnützes Detail, dass Seiten kostet ohne wirklich etwas zu erreichen. Es ist natürlich kein Beinbruch, wenn man es nicht macht, aber wie gesagt, es ist eine Art Verschwendung.

Spontan fiel mir folgendes ein:

Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.

Aber es ist natürlich im Nachhinein immer einfacher zu sagen, wie man es hätte besser machen können und ich möchte hier betonen, das dies nur meine subjektive Meinung ist.

Objektiv halte ich den Roman für einen akzeptabeln Start für die Romane zum Spiel Splittermond.


EDIT:

Eine Sache, die mir im Nachhinein eingefallen ist...


Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: JohnLackland am 14 Mär 2017, 08:50:00
Dit ist kein ich weiß es besser und schreib es besser thread lieber SeldomFound! und schreib es dann noch... einfach mal Dinge annehmen wie sie sind die Leistung eines anderen lassen wie sie ist.  Wenn du es besser kannst,  dann mach nen Exposé für dein Werk und schick es Feder und Schwert. Der Thread ist für eine Buchbesprechung.  Wenn du das anders siehst dann gerne per PM.
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: Clawdeen am 14 Mär 2017, 09:06:31
Buchbesprechung ist nicht gleichbedeutend mit feiern. Da darf man durchaus auch Kritik anbringen - ist ja auch begründet worden.
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: JohnLackland am 14 Mär 2017, 09:20:46
Buchbesprechung ist nicht gleichbedeutend mit feiern. Da darf man durchaus auch Kritik anbringen - ist ja auch begründet worden.

Das ist auch in Ordnung. Mich ärgert aber das SeldomFound einen alternativen Text vorschlägt. Das hat in einer Buchbesprechung nichts zu suchen meiner Meinung nach und empfinde ich als sehr anmaßend und schmälert die Leistung ( egal ob negativ oder positiv) des Autors.
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: SeldomFound am 14 Mär 2017, 11:12:11
Buchbesprechung ist nicht gleichbedeutend mit feiern. Da darf man durchaus auch Kritik anbringen - ist ja auch begründet worden.

Das ist auch in Ordnung. Mich ärgert aber das SeldomFound einen alternativen Text vorschlägt. Das hat in einer Buchbesprechung nichts zu suchen meiner Meinung nach und empfinde ich als sehr anmaßend und schmälert die Leistung ( egal ob negativ oder positiv) des Autors.

Ich verstehe das sehr gut, aber die Szene war mir gestern Abend so klar im Kopf, dass ich sie einfach niederschreiben musste und unbedingt zeigen wollte. Ich wollte einfach mehr sagen als nur "mir hätte es persönlich besser gefallen, wenn man es so oder so gemacht hätte."

Denn dann könnte man über meine Argumente nicht mehr diskutieren als "ist halt Geschmacksache". Somit wisst ihr jetzt, wie es in meinen Kopf aussieht, gegen welche Erwartungen sich der Text messen musste, als ich das Buch gelesen habe.

Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.

Ich will es hier noch einmal betonen: Der Autor hat gute Arbeit geleistet und da kann man nichts dagegen sagen. Eine Geschichte von Anfang bis zum Ende zu schreiben ist schwer! Das ich so konkrete Ideen habe, "wie man es besser machen könnte", d.h. nach meinen Geschmack, ist nur möglich, weil der Autor eine einfache und klare Struktur in dieser Geschichte hat. Damit meine ich, dass klar wird, welches Ziel jedes Kapitel hat!

Ich selbst habe bislang keine derart zusammenhängende Geschichte geschrieben. In erster Linie deshalb, weil ich eher impulsiv schreibe und wenig Selbstdisziplin habe. Diese bemerkt man aber durchaus in diesem Roman.

Wie gesagt, es ist leicht, im Nachhinein als Leser die geschriebene Geschichte zu lesen und für sich festzustellen, welche Teile für einen selbst funktionieren und welche nicht. Ich habe meinen Text nicht geschrieben, um den Autor zu erniedrigen. Ich habe sie als ein Beispiel geschrieben, um meine Argumentation zu verdeutlichen und damit auch angreifbar zu machen.

Über Geschmack kann man nicht streiten, über einen konkret geschriebenen Text hingegen sehr wohl.

Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: Gonzo am 14 Mär 2017, 12:03:50
[...] Ich habe sie als ein Beispiel geschrieben, um meine Argumentation zu verdeutlichen und damit auch angreifbar zu machen.
Über Geschmack kann man nicht streiten, über einen konkret geschriebenen Text hingegen sehr wohl.
Wenn der Prof einem ins Bild pinselt ist das gerade noch so okay - aber als Kritiker sollte man doch bei seiner Form bleiben. Habe noch nie Kritik gesehen wo der Kritiker außer vielleicht an einem Fremdbeispiel ein Werk vergleicht - stelle mir gerade vor wie der Restaurantkritiker in die Küche geht und erstmal die Suppe kräftig nachwürzt ;)
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: SeldomFound am 14 Mär 2017, 12:22:46

Wenn der Prof einem ins Bild pinselt ist das gerade noch so okay - aber als Kritiker sollte man doch bei seiner Form bleiben. Habe noch nie Kritik gesehen wo der Kritiker außer vielleicht an einem Fremdbeispiel ein Werk vergleicht - stelle mir gerade vor wie der Restaurantkritiker in die Küche geht und erstmal die Suppe kräftig nachwürzt ;)

Vielleicht sollte aber so etwas die Norm sein, denn dann bemerkt man, dass der Restaurantkritiker eine eher seltsamen Geschmack hat. XD

Aber du hast Recht, professionell war das nicht von mir und da erhebe ich auch einen Anspruch darauf. Ich habe meine Kritik oder meinen Text nicht als ein Literaturkritiker geschrieben, sondern als ein Splittermond-Fan, ohne jegliche Rücksicht auf Norm oder Anstand.

Ich habe einfach getan, was ich zu diesem Zeitpunkt für richtig hielt und dazu steh ich.
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: Gonzo am 14 Mär 2017, 18:38:14
Ich habe einfach getan, was ich zu diesem Zeitpunkt für richtig hielt und dazu steh ich.
Finde ich gut - mach ich auch öfter außerhalb der Norm mal anecken ;) Und wie Du schon erwähnst kommt es ja immer auf den Rahmen an, hier im Forum natürlich eine andere Nummer als wenn man es in einem Blog mit Reichweite eine Rezi macht, hier ist man ja im Kreis der üblichen Verdächtigen ;)   
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: Ifram am 14 Mär 2017, 21:32:24
Man darf gespannt sein. Ich habe gestern der Buchhändlerin meines Vertrauens den amazon-Link gemailt. Anton Weste ist kein Autorenname, der vorm Kauf warnt. Mal sehen, wie's geworden ist.
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: Clawdeen am 16 Mär 2017, 07:23:35
Meinen (recht ausführlichen) Eindruck hab ich - wie meist - per Video festgehalten (https://www.youtube.com/watch?v=tX78oFL2els). In Kürze: Mir hat es wirklich gut gefallen.  :)
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: rillenmanni am 16 Mär 2017, 16:35:18
Es muss jetzt mal menscheln! Ich freue mich sehr, dass mein lieber Anton noch immer im Spiel ist. :)
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: Ravenking am 19 Mär 2017, 14:58:00
Diese Wochenende habe ich den ersten Splittermond-Roman zu Ende gelesen und mag kurz meinen (spoilerfreien!) Eindruck mit euch teilen.
Zunächst vorweg: ich hab ihn in einem Rutsch durchgelesen und viel Spaß damit gehabt.

Was das Handwerkliche, also die literarische bzw. erzählerische Qualität angeht, ist es natürlich keine unsterbliche Weltliteratur, aber auf der anderen Seite hebt es sich wohltuend von schlecht zusammengestoppelten Fast-Food-Fantasy-Geschichten ab, die es ja leider auch nicht zu selten gibt. Will sagen: es ist gut geschrieben, entwickelt einen "ich-will-weiterlesen"-Spannungsbogen und kann auf guten Niveau prima unterhalten.

Inhaltlich erzählt der Roman einen relativ klassischen Plot ohne allzu innovative Twists. Die meisten Wendungen der Handlung sind m.E. voraussehbar, auch wenn sie gut gemacht und umgesetzt sind. Lediglich an ein oder zwei Stellen ging mir der Umschwung (für den Plot verständlich, aber aus Sicht der Figuren) zu "schnell" um stimmig zu sein.

Obwohl er eher plotbetont geschrieben ist, entwickelt der Roman durchaus interessante und überzeugende Figuren, mit denen man gut miterleben kann. Die Tatsache, dass die Protagonisten Meuchler sind, tut dem in meinen Augen keinen Abbruch - für mich müssen nicht immer die strahlenden Helden die Handlungsträger sein, ambivalent zu sehende Charaktere sind meist viel interessanter! Und dass die "Bösen" zu "Helden" werden bei der Bekämpfung der "Richtig-Bösen" ergibt für mich eine coole Geschichte.

Die Umsetzung von Lorakis und dem Flair dieser Welt fand ich uneingeschränkt gelungen und großartig gemacht. Nicht nur, dass die Geschichte fast alle großen Themen des Welthintergrundes zumindest streift (und das so gut macht, dass es nicht vollgestopft, sondern überaus passend wirkt), auch die Schilderungen von Alltag und Umgang (der verschiedenen Rassen, der alltäglichen Magie usw.) wirkte auf mich sehr überzeugend. Als Splittermond-Spieler hat man das tolle Gefühl, wirklich in die Welt einzutauchen, sogar bis zum Wiedererkennen von Details wie "ach, da hat er doch gerade Zauber XY gewirkt!"

Abschließend würde ich den Roman all jenen, die gerne Fantasy lesen aber mit Splittermond nichts am Hut haben, mit den Worten empfehlen: "gut gemachte und unterhaltsame Geschichte, nettes Lesefutter für Zwischendurch".
All jenen, die Splittermond spielen, würde ich den Roman darüber hinaus wärmstens ans Herz legen als "großartige Lesereise Lorakis hautnah zu erleben".
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: Gonzo am 19 Mär 2017, 17:29:16
Hier ein Mini-Interview mit Anton Weste von OrkenspalterTV, vorab kann man noch eine Dauerwerbesendung mit Quendan anschauen ;)
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: Br0adsw0rd am 22 Mär 2017, 23:23:44
Habe den Roman jetzt auch durch und bin sehr positiv überrascht.

Die meisten Bücher die auf Lizenzen basieren, haben meinen Geschmack bis jetzt nur sehr, sehr selten getroffen, was dafür sorgte, dass ich diese als grottenschlecht wahrnahm.
Es muss eine grosse Last für den Autor sein, den ersten Roman einer solchen Reihe zu schreiben.
Wird das Buch negativ aufgenommen, kauft vielleicht niemand mehr die weiteren Bücher und egal wie gut oder schlecht das Buch ist, alle Folgeromane werden sich daran messen müssen.
Herr Weste setz die Messlatte aber direkt hoch und liefert ein unterhaltsames Buch, dass jeden begeistern sollte der gern in fantastische Welten eintaucht.

Besonders gut gefallen hat mir, dass Herr Weste sich Zeit genommen hat die Geschichte aufzubauen und die meisterliche Art, wie er der Welt leben eingehaucht hat.
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.
Eine weitere Stärke des Buchs sind seine sympathischen Nebencharaktere.
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Mein einziger kleiner Kritikpunkt ist: Mir ist die ursprüngliche Motivation des Hauptcharakters sein spezielles Handwerk auszuführen beim lesen entgangen.
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Bin ohne Erwartungen an das Buch gegangen und bin sehr zufrieden.
Habe dem Buch auf dem Portal, wo ich es bestellt habe die höchste Bewertung gegeben.
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: Nazir ibn Yussuf am 23 Mär 2017, 00:34:45
Das klingt ja alles sehr erfreulich. :) Jetzt überlege ich doch glatt, auch mal mein Glück zu versuchen.
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: maggus am 23 Mär 2017, 07:35:05
Ein Lothar Grall hat seine Meinung bie Amazon gepostet:
https://www.amazon.de/product-reviews/3867622795/
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: Finubar am 24 Mär 2017, 08:36:18
Wann is das im Shop verfügbar? Und wird es ein PDF geben?
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: koppelschoof am 24 Mär 2017, 12:48:54
Wann is das im Shop verfügbar? Und wird es ein PDF geben?
Es ist bereits im Shop als ePub erhältlich

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Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: Grimrokh am 24 Mär 2017, 13:20:48
Für alle, die es nicht gefunden haben:

Den Roman (als epub und als hardcopy) findet man unter dem Punkt "Feder & Schwert" - "Splittermond: Romanreihe"

http://shop.uhrwerk-verlag.de/151-splittermond-romane
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: Turek am 01 Apr 2017, 22:22:03
Bei Lovelybooks kann man sich noch bis Montag für eine Leserunde bewerben. Es werden von Feder & Schwert 10 Printexemplare und 10 eBooks verlost.  8)

https://www.lovelybooks.de/autor/Anton-Weste/Nacht-%C3%BCber-Herathis-1428278337-w/leserunde/1443182540/
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: Meister Hildebrand am 16 Apr 2017, 17:14:45
Ich habe den Roman jetzt auch durchgelesen und bin auch positiv von ihm angetan.
Die Plotwendungen waren jetzt keine WTF-Momente, aber gut und konstant (=im Sinne des Fortlaufs der Geschichte) geschrieben.
Das Ende kam für mich auch etwas zu abrupt und ich hatte das Gefühl, dass hier bereits die Fortsetzung geplant wird. Aber genau die Fortsetzung will ich auch lesen und wie es weitergeht.

Für den Welt-Hintergrund sind ein paar interessante Anregungen dabei.

Für mich eine Kaufempfehlung - auch für Leute, die noch in Splittermond einsteigen wollen

Eine kleine Frage habe ich noch (nicht lesen, wenn man den Roman noch nicht gelesen hat):
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Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: SeldomFound am 16 Apr 2017, 18:11:51

Eine kleine Frage habe ich noch (nicht lesen, wenn man den Roman noch nicht gelesen hat):
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Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: Stewie am 16 Apr 2017, 20:06:04
Ich fand den Roman eigentlich auch recht gut, gerade auch sprachlich, bei Büchern zu (Rollen)spielwelten ist man ja schlimmes gewohnt.

Ab etwa der Mitte fand ich es dann aber doch etwas ermüdend das die Wendungen der Geschichte schon sehr weit im voraus bemerkbar sind - sie wirken letztendlich immer sehr sauber und nachvollziehbar konstruiert - nehmen so aber eben auch Spannung aus den Buch. Zumal an einigen Stellen ja auch der Erzzählfokus von Dorn auf andere Charaktere wechselt, hier hätte man den Leser finde ich gerne eine Weile in dunkeln tappen lassen können und vielleicht später mit einer Rückblende arbeiten können, als gleich aufzuzeigen was passiert.

Titel: Nacht über Splittermond
Beitrag von: mordio am 21 Apr 2017, 19:12:09
"Die Herren von Chorhop" war ein ausgezeichnetes Abenteuer und ich habe gedacht: "Was für ein grandioser Abenteuerautor."
Nach der Lektüre von "Nacht über Herathis" kann ich nur sagen: "Schuster bleib bei deinen Leisten."
Die "große Last" von der "von Thurgau" sprach konnte in meinen Augen nicht gestemmt werden.

Die Handlung lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Meuchler verhindert Dämonenbeschwörung. Das muss jetzt nicht schlecht sein, aber eben nicht sehr originell.

Die Hauptcharaktere sind ziemlich platt. Das liegt aber schon am Grundaufbau: Gute Meuchler! (Zitat Evene)
Die Aussage "Wir töten nur die, die es verdient haben.", ist schlicht Unsinn. Woher nehmen sich Vasco oder Pitt denn das Recht zu bestimmen, wer den Tod verdient hat. Und dann töten sie auch nicht nur ihre Ziele sondern deren gesamte Entourage gleich mit, aber die werden es bestimmt auch verdient haben; mit gehangen, mit gefangen, so sagt man doch.
Naja, sie meucheln halt nur die Bösen und sie selbst sind die Guten. Gut und böse, mit diesen Termini kann man Bauern fangen, aber keine Kenner von guter Fantasy-Literatur, es fehlt schlicht das Grau.
Natürlich erwarte ich keine High-Fantasy, wenn ich einen Splittermondroman lese, aber etwas mehr Charakterdesign kann man schon erwarten. Den Autor trifft da wahrscheinlich nicht mal die Schuld, denn in den meisten Hollywood-Blockbustern funktioniert es ja auch und ist ein bewährtes Rezept. Das schaut man sich dann ab und sieht sich auf der sicheren Seite. Gut ist es deshalb nicht sondern maximal dunkelgrau.

Symptomatisch für das gesamte Buch war aber der Epilog. Ein Autor versucht mit seiner Geschichte bei den Lesern Emotionen hervorzurufen, sie sollen mit den Charakteren mitfiebern, mitleiden, miterleben. Bekommt man dies nicht so richtig hin, dann wird ein Roman langweilig. Aber es gibt einen Ausweg: Klamauk.
Man zieht Situationen ins Lächerliche, man macht eine ernste Szene komisch bevor sie eben ungewollt komisch wird. Da wird dem Sterbenden der Heiltrank verwehrt, umgestaltete Pädophilenwitze oder  die Initiation eines Meuchlerzirkels durch die weinholende Schwester unterbrochen. Schön den Tropfen neben den Augen in Manga-Manier.

Ich bin enttäuscht, der Patient ist tot, der Drops schmeckt fürchterlich und wird wahrscheinlich NICHT nochmal gelutscht. Wahrscheinlich sage ich nur, weil ich gerne eine zweite Chance gebe.
Titel: Re: Roman: Nacht über Herathis
Beitrag von: Br0adsw0rd am 21 Apr 2017, 23:03:12
Schade, dass der Kurzroman dir so stark missfallen hat "mordio".
Geschmäcker sind eben verschieden und zum Beispiel mir gefällt durchaus zwischendurch mal etwas leichtes, was zum schmunzeln einlädt - auch wenn der Roman die Schwäche hat, die uns beiden aufgefallen ist.
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.

Ich hoffe du verstehst, dass ich deine Meinung respektiere, aber ich bitte dich unmaskierte Spoiler zur Handlung zu vermeiden und Sätze wie...
*schnipp*aber keine Kenner von guter Fantasy-Literatur*schnapp*
...sind in diesem Kontext sehr anmassend.  >:( Da du damit implizierst, dass jeder der dass Buch gut findet ein Ignorant ist.

Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: mordio am 21 Apr 2017, 23:34:09
Ich impliziere nicht, dass besagte Leser Ignoranten sind. Ich impliziere nur, dass besagte Leser wahrscheinlich keinen großen Erfahrungsschatz mit guter Fantasy-Literatur haben oder nicht sehr kritisch lesen und sich lediglich unbedarft und leicht unterhalten wollen. In diesem Sinne kann man durchaus von einem naiven (ohne negative Konnotation) Leser reden und redensartlich steht ein Bauer für einen naiven Menschen.

Eine Möglichkeit mit einer schlechten Kritik umzugehen ist sachlich, ein anderer ist, den Verfasser der Beleidigung zu bezichtigen. Ich hoffe doch, weitere Kommentare sind eher sachlicher Natur.
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: Drakon am 23 Apr 2017, 22:28:24
Eine Möglichkeit mit einer schlechten Kritik umzugehen ist sachlich, ein anderer ist, den Verfasser der Beleidigung zu bezichtigen. Ich hoffe doch, weitere Kommentare sind eher sachlicher Natur.

Ganz theoretisch ist es aber auch möglich, dass sich eine - subjektiv berechtigte - schlechte Kritik dennoch im Ton vergreift. Vor allem dann, wenn sie nicht den Autor beleidigt, sondern in der Hybris der einzig wahren Kritikerpose allen anderen, die zu einem anderen - genauso subjektiven - Geschmacksurteil kommen, Erfahrung, Urteils- und/oder Kritikfähigkeit abspricht. Also ganz theoretisch zumindest.

Ich denke das war noch sachlich.
Zwar eher meta-sachlich, aber dafür jetzt auch nochmal sachlich zum Thema "Graustufen" in der Fantasy:

Meiner Meinung nach gibt es diesbezüglich verschiedene Stilistiken in der Fantasy-Literatur. Ganz ursprünglich (wenn man da mal Tolkien ansetzt - was man natürlich literaturhistorisch hinterfragen kann, aber EDO-bezüglich jetzt mal als Arbeitshypothese dienen mag) gab es recht klare Gut-Böse-Schemata mit höchstens einzelnen Grenzgänger-Figuren. Zwischenzeitlich waren mal Anti-Helden sehr angesagt. Momentan ist der Trend eher sehr grau mit vielen Schattierungen.
Das Ganze ist aber mMn keine Qualitäts- sondern eine reine Stilfrage. Ich kann mit moralisch sehr scherenschnitthaftig gezeichneten Figuren qualitativ sehr hochwertige Geschichten schreiben (schwierige Kategorie in ästehtischen Fragen übrigens) und auch den größten Schund. Ebensolches mit moralisch ambivalenten Figuren.

Anton hat meiner Ansicht da einen Mittelweg genommen, indem er hinsichtlich von Moralfragen eine sehr "klassische" Gestaltung gewählt hat, während er das Ganze mit Meuchlern als Hauptcharakteren eher im grauen bis Antihelden-Milieu angesiedelt hat. Die weitgehende Ausklammerung moralischer Zwiespälte bzw. eher simple Abfertigung a la "Wir töten nur die, die es verdienen" ist meiner Auffassung nach typisch für mittellange Rollenspielromane, die eine andere Absicht verfolgen als ein mehrbändiger Epos wie ASoIaF.
Die klare Aufteilung von Gut und Böse ist ja gerade ein Feature vieler Rollenspiele und auch bei Splittermond mit klar bösen Antagonisten durchaus Design-Ziel gewesen (wiewohl es natürlich auch Platz für Graustufen gibt - gerade wenn man sich v.a. auf menschliche Antagonisten bezieht). Anton bliebt hier also nichts anderem als der Linie treu.

Meinem Vorredner möchte ich somit sachlich entgegenhalten: Schön, dass der Autor nicht dem Zeitgeist auf den Leim geht und versucht alles in einem Meer aus moralischen Graustufen zu ertränken, sondern - der Linie Splittermond treu - seine von der Profession her fragwürdigen Protagonisten eine der klassischen Fantasy entsprechende moralisch klare Richtschnur als Kämpfer für das Gute(TM) haben.

(Ich wäre übrigens sehr gespannt auf seine Einteilung in gute und schlechte Fantasy-Literatur, denn: "gute" und "schlechte" Literatur - mit diesen Termini kann man mMn höchstens Bauern fangen, aber keine Kenner von Literatur an sich, es fehlt schlicht die ästhetische Subjektivität :P )
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: mordio am 04 Mai 2017, 21:28:12
Hybris sagt es, na meinetwegen. Forenleute müssen aber auch oft aus Kleinigkeiten ein riesen Aufhebens machen, aber um dieses pseudo-intellektuelle Gedisse, von dem ich mich gar nicht freisprechen will, jetzt mal abzuschließen: Es tut mir leid, wenn sich jemand beleidigt gefühlt hat, ist halt meine Art. Ich werde an mir arbeiten, wenn ich einen weiteren Beitrag schreibe.

Zum Buch:
Wir bewegen uns hier auf dem Spielfeld der Trivialliteratur. Ich verlange keine tiefere Ebene oder bringe irgendeine Art von Deutung in dieses Machwerk, aber man kann doch auch abseits der Subjektivität, die hier so hochgehalten wird, das man meinen könnte, sie überstrahle jedewede Meinung, über das Handwerk reden. Das Handwerk des Schreibens, was bei manchen zu einem guten Roman führen kann und bei manchen eben nicht. Grundsätzlich muss es Charaktere geben, mit denen der Leser etwas anfangen kann, dann sollte es eine Geschichte geben, die in irgendeiner Art und Weise den Leser ans Buch fesselt und natürlich noch einen Hauch Genie, Inspiration, nennt es wie ihr wollt.
Jetzt wieder subjektiv: Fehlt es am Genie, kann man es lesen und vergessen, fehlt es am anderen – ich streiche jetzt mal das 'man' – dann ärgere ich mich darüber, dass es überhaupt durch ein sogenanntes Lektorat kam. Dieses Buch ist einer der vielen Gründe dafür, dass die Fantasy-Literatur noch immer von allen anderen Genres belächelt wird. Eskapismus wäre für dieses Buch eine Trophäe! Ich finde es schlicht handwerklich schlecht.

Zur Farbenlehre alla Drakon:
Ich muss jetzt einfach nochmal nachhaken wegen des Mittelweges. Weste soll hier laut Drakon eine "klassische" Gestaltung der Moralfragen vorgenommen haben, wobei das setzen in Anführungszeichen doch schon zeigt, dass sich Drakon von dem Begriff distanzieren will. Klassisch ist hier nichts. Die moralische Ausrichtung der Hauptcharaktere ist einfach inkonsistent. Hier mal der gute und edle Retter und da der kaltherzige Meuchler. Menschen funktionieren so nicht und das macht diesen Charakter so unglaubwürdig. Dann ist er extrem unprofessionell (z. B. wohnt bei seiner Schwester, mordet nicht nur das Ziel, hat keinen Plan B und verlässt sich auf sein Glück) und soll einem Neuanwärter für die Meuchlerlehre ausbilden und gilt als der legendäre Meuchler.
Das Meuchlermilieu ist eben gerade sehr "schick" und alle finden Meuchler "voll cool", aber damit dann einen Retter der Stadt zu bauen ist auf dem westchen Weg nicht möglich. Da bräuchte es äußere Zwänge, die einen Meuchler zu solchen Taten bringen und nicht das Gewissen. Absurd!
Und diese "simple Abfertigung", von der Drakon redet, ist ja genau, was ich meine, denn es ist simpel und der Leser wird abgefertigt. Danke für diese Worte Drakon, hätte es selbst nicht besser schreiben können.
Wenn der Herr Weste der Linie Splittermonds mit seinem Roman tatsächlich treu bleibt und dieses Niveau sich auch durch die künftigen Abenteuer ziehen soll, na dann gute Nacht. Ich hätte mir da wirklich mehr gewünscht als simple Abfertigung, aber wenn Graustufen tabu sind, dann ist halt nicht viel drin.

:-\ Splittermond, das Märchenrollenspiel, legen Sie Brotkrumen aus und befreien Sie die Prinzessin aus dem Turm.  :'(


Meinem Vorredner möchte ich somit sachlich entgegenhalten: Vergiss den Zeitgeist, meinetwegen kann er in Versen schreiben, wenn er vernünftig schreibt.
Allerdings haben wir hier unglaubwürdige Charaktere, eine vorhersehbare, langweilige Handlung, ein etwas seltsames Verständis von Sprachwitz (schnicki-schnacki) und null Innovation, meine Meinung.

Kritik soll dazu beitragen, dass etwas verbessert wird. Mehr will ich nicht, da ich in dem ganzen Rollenspiel Splittermond viel Potenzial sehe und diese neuste Veröffentlichung ist einfach schlecht. Man kann das akzeptieren und sagen, dass man es besser macht oder man kann sagen, dass man etwas sehr Tolles gemacht hat. Ich habe einfach, ganz unsachlich, das Gefühl, dass Drakon seinen "Anton" hier ein bisschen in Watte wickeln will, aber wenn dabei dann weitere solcher Machwerke herauskommen, dann bin ich gegen Watte.
Es gibt auch handwerklich gute Romane in Rollenspielreihen, wobei ich da nur mit DSA und SR vertraut bin, aber da gibt es lesenwerte Sachen. 

Richtig, das Gegenteil von lesenswert ist lesensunwert.
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: Drakon am 05 Mai 2017, 22:56:47
Nun ja, wenigstens hat man es geschafft von einer Herabwürdigung der Mitdiskutanten (abgesehen von kleinen Seitehieben wie "pseudo-intellektuellem Gedisse") zu einem klaren Verriss des Buchs überzugehen. Immerhin - da arbeitet jemand an sich.

Und nein, ich äußere mich nicht weiter zum Buch oder meiner "Farbenlehre". Ich stoße mich einfach an der Form der Kritik und zwar immer noch.
Du, mordio, sagst, du möchtest mit deiner Kritik etwas verbessern, aber sorry, das nehme ich dir nicht ab.
Wenn du nur irgendetwas von Kommunikationstheorie weißt (und davon gehe ich mal aus, so wie du dich hier hinsichtlich deiner Belesenheit und deines literarischen Urteilsvermögens gibst), sollte dir klar sein, dass man ein Gegenüber nicht dazu bringt, auf konstruktive Kritik zu hören, wenn man Begriffe wie "Machwerk", "handwerklich schlecht", "ich ärgere mich, dass es durch ein sogenanntes Lektorat kam" (womit wir doch wieder bei einer ad hominem-Attacke auf das Lektorat sind), "null Innovation", "einfach schlecht" oder "lesensunwert" verwendet. Nein, ganz sicher will hier keiner zur Verbesserung eines Produkts beitragen.
Es ist ein klassischer (diesmal ohne Anführungszeichen!) Verriss und ein solcher hat nie den Künstler oder weiter gefasst: den Rezensierten als Adressaten, sondern ein Publikum, das der Rezensent unterhalten will und vor dem er durch geistreiche Formulierungen, seine Gebildetheit und tw. einfache Polemik seine Überlegenheit gegenüber dem Rezensierten und dem rezensierten Objekt beweisen will.

Im Übrigen: ich packe "meinen Anton" (die seltsamen Anführungszeichen um seinen Vornamen spare ich mir mal beim Zitieren) nicht in Watte. Ich nenne ihn Anton, weil ich ihn schon länger persönlich kenne und werde ihm Kritikpunkte, die man durchaus auch (so weit wie das überhaupt möglich ist) objektiv an dem Roman sehen kann, gerne persönlich mitteilen. Aber natürlich auch das, was mir gefallen hat.
Ich habe nichts gegen Kritik oder eine negative Rezension und habe mich hier in diesem Forum, soweit mir bewusst ist, noch nie gegen eine solche verwandt, aber ich habe etwas gegen schlechten Stil.
Damit ist für mich alles gesagt. Bin hier raus.
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: Finubar am 06 Mai 2017, 17:31:24
Ich fand ihn GUT! Ein wenig vorhersehbar, aber GUT :-)
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: Gonzo am 06 Mai 2017, 18:35:16
Zum Buch:
Wir bewegen uns hier auf dem Spielfeld der Trivialliteratur....
Zur Kritik:
Wir bewegen uns hier auf dem Spielfeld der Schmähkritik... 

;)

Mich würde nun mal wirklich interessieren welche Werke denn nun so lesenswert waren? Schaffe es aus Zeitgründen ja nur zur Höhenkammliteratur, trashigem Pulp und Pinups - aber bin ja immer gewillt meinen Horizont zu erweitern.
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: mordio am 07 Mai 2017, 13:10:53
Schmähkritik ist schlicht der falsche Begiff. Ich habe zu Beginn geschrieben, dass ich die Abenteuer von Weste sehr gut gelungen finde und ich möchte in keinster Weise hier die Person Anton Weste angreifen, nur eben seinen Roman. Also bitte keine weiteren Unterstellungen, Gonzo.

Für die Empfehlungsliste würde ich - da weit entfernt vom eigentlichen Thema - einen neuen Thread empfehlen. Alles andere führt doch viel zu weit weg.

Und natürlich schreibe ich etwas polemisch und auch provozierend. So erreicht man doch auch am einfachsten die Aufmerksamkeit der Leute; leider auch ihre Abneigung. Da ich, wie man an meiner bisherigen Beitragsfülle unschwer erkennen kann, keinen gesteigerten Wert auf die Aufmerksamkeit der hier ansässigen Leserschaft in Bezug auf meine Person lege, möchte ich nochmal betonen, dass es mir um die Sache geht.

Was den Roman angeht, ist das Kind ja bereits in den Brunnen gefallen. Mein Anliegen ist es einfach, darauf aufmerksam zu machen und Prävention zu betreiben. Das Rollenspiel Splittermond habe ich mit Vorfreude erwartet, das Regelsystem und die Ideen zur Gestaltung der Welt sind hervorragend. Ich bin im Besitz einiger Veröffentlichungen zum Rollenspiel (Roman, Die Welt, Selenia, Die Regeln, Kristallsee, Krähenwasser, Diener der Götter) und kenne weitere durch meine Mitspieler. Man könnte sagen, ich habe einen guten Überblick über die bisherigen Veröffentlichungen und da ist mir aufgefallen, dass (da muss ich Drakon zustimmen) es eine ziemlich simple Linie verfolgt. Ich möchte sagen zu simpel für meinen Geschmack. Wenn die vornehmliche Zielgruppe für dieses Rollenspiel zwischen 14 und 16 Jahre liegt, dann muss ich das akzeptieren, aber dann wird sich ein Mordio wohl über kurz oder lang verabschieden, was, ich weiß, nach meinen letzten Forenbeiträgen niemanden groß stören wird, aber trotzdem sehr schade ist, da ich doch gerne weiter in Lorakis spielen möchte.
Der Roman, um den Kreis zu schließen, ist einfach nur die Krönung des Ganzen gewesen.

Meine Anregung also: Tiefergehende, kompliziertere Abenteuer und amüsante, komplexe Verwicklungen in den Regionalbänden. Vielleicht auch eine Metaplot-Veröffentlichung alla SR mit Verweisen auf Abenteuer versehen, das wäre großartig.

Ich hoffe, das war jetzt konstruktiv genug und weniger polemisch, um nicht die Gonzos dieser Welt auf den "Ich-tute-ins-Horn-meines-Vorredners-Plan" zu rufen. Die halten nur auf.
Habe jetzt genug gesagt, bin auch hier raus.
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: Gonzo am 07 Mai 2017, 14:07:06
Hätte es für mein Verständnis sinnvoll empfunden ein paar der Werke die auf der vorangegangen Seite ja noch zur themenbezogenen Anführung genutzt wurden ("Es gibt auch handwerklich gute Romane in Rollenspielreihen, wobei ich da nur mit DSA und SR vertraut bin, aber da gibt es lesenwerte Sachen.") genannt zu bekommen um das beanstandende Werk damit einmal vergleichen zu können. Aber jedem das seine wenn man sich nun von einem mit klarem Smilie abgeschlossenem Einzeiler getriggert fühlen mag, dann geh ich mal wieder mit mir selbst tanzen. (https://youtu.be/b-VPgyMAfM4?t=12s)  ;)
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: Turek am 08 Mai 2017, 15:52:51
Freude!  ;D Splittermond ist mit zwei Produkten für den RPC-Award nominiert.

Der RPC-Award ist ein Publikumspreis, das heißt jeder kann abstimmen. Es gibt auch etwas zu gewinnen. Die Abstimmung läuft bis zum 16.05.
Hier der Link:

http://rpcgermany.polldaddy.com/s/rpc-fantasy-award-2017

Die Preisträger werden auf der Role Play Convention in Köln bekannt gegeben.
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: JohnLackland am 08 Mai 2017, 16:14:00
Splittermond, das Märchenrollenspiel, legen Sie Brotkrumen aus und befreien Sie die Prinzessin aus dem Turm.

Weist du, ich bin froh das Splittermond Märchenhaft ist, den die Realität ist es oft nicht so sehr und ich sehe gerade das als große Stärke des Settings. Mir gefällt das und ich feu mich auf viele weitere Romane. Was ich an deiner Kritik nicht verstehe ist, was du dir wünschst, also so mal Konkret. Ich muss gestehen, ich kenn keinen Rollenspielroman, auch nicht die von DSA oder Shadowrun die ich als Hochliteratur bezeichnen kann, nichtmal die Kiesow Romane. Der Roman will unterhalten und nichts anderes ist der Anspruch.
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: Br0adsw0rd am 01 Jun 2017, 01:49:48
Möchte herzlich zum Award an der RPC gratulieren.
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: Gonzo am 01 Jun 2017, 09:45:19
Möchte herzlich zum Award an der RPC gratulieren.
Finde ich klasse, so ist das Thema Splittermond-Romanreihe gut eingeschlagen und man auf weitere Lektüre hoffen.
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: Somberlain am 01 Nov 2017, 17:58:04
Bei uns in der Gruppe haben drei Leute bisher das Buch gelesen. Der erste hat es nach der Hälfte weggelegt. Der zweite fand es "soweit okay". Und ich? Hmm...

Ich bin, was Lizenz-Romane angeht, doch recht anspruchsvoll.
AD&D ohne die "Drachenlanze"-Saga von Hickman/Weis oder die Dunkelelfen-Saga um Drizzt Do'Urden von R.A.Salvatore? BattleTech ohne Michael Stackpoles "Krieger"/"Blut der Kerensky"-Romane oder Shadowrun ohne die "Trilogie der Macht" von Rob N. Charrette? Schwer vorstellbar.
Mir ist bewusst, dass ich hier a) schwere Geschütze und b) Bücher aus den 90ern anführe, aber das sind für mich nunmal die Standards - ohne jetzt aus deutschen Landen z.B. die vielen sehr guten DSA-Romane ignorieren zu wollen.

Ich erwarte von einem Lizenz-Roman, dass er nicht nur eine tolle Geschichte erzählt, sondern auch das Flair der Spielwelt "richtig" einfängt (was auch immer ich unter richtig verstehe...). "Nacht in Herathis" hat irgendwie das eine nicht, das andere schon geschafft. Aber der Reihe nach.

Das Cover (Florian Stitz...tscha) zeigt eine der Schlüsselszenen, ein Yonnus-Priester soll assassiniert werden. Wenn ich sowas mache, dann habe ich auch immer ein grünes Giftfläschchen mit Warnhinweis am Gürtel. Safety first und so. Aber soweit okay, es zeigt, was auf den Leser zu kommt.

Der Roman selbst erzählt uns relativ simpel eine Geschichte, in der böse Buben/Mädels Mit Herz Aus Gold die Welt vor einer grausigen Verschwörung bewahren (quasi ein Cthulhu-Abenteuer, wenn dem Spielleiter die originellen Ideen ausgehen).
Das kann jetzt ganz nett sein und es läuft im Rahmen der Geschichte auch recht flott ab, allerdings ohne große Aha-Momente und Schnörkel. Experimente oder Geschehnisse, die den Leser fordern, fehlen leider. Viele Twists sind arg vorhersehbar (Seitenwechsel eines Charakters) oder Dank der Dramatis Personae schon verraten. Von der Story her also jetzt nichts Bahnbrechendes, aber auch sicher nichts haarsträubend Schlechtes.

Womit ich persönlich allerdings arge Probleme habe, ist der Schreibstil.
Ich dachte zuerst, ah, ein Romandebüt, da kann man schon mal holprig schreiben. Dann habe ich gegoogelt und festgestellt, dass Anton Weste ja bereits arg viele Abenteuer geschrieben hat, die einen ziemlich guten Ruf haben. Oha.
Der Roman liest sich, als ob er für eine sehr junge Zielgruppe geschrieben wurde, gerade die Gestalt von Pitt ist unerträglich "witzig" - das ständige Schnicki-Schnacki ist kaum zu ertragen und wenn ich für jeden "Kugelbauch" einen Lunar bekommen würde...  Nicht falsch verstehen, Susanne Pavlovic z.B. hat auch einen ziemlich jugendlich-modernen Schreibstil, aber bei ihr funktioniert sowas.
Der Verkäufer von Palindromen im Feenmarkt hat mich fast zum Brechen gebracht. Was sollte diese Aufzählung von (Zitat) "Uhus, Ellen, Grassärgen, Kajaks, Reliefpfeilern und Gnudung" Ich WEIß, was ein Palindrom ist, dadurch macht man eine coole Szene (den Feenmarkt à la Hellboy oder Valerian) kaputt. Dazu kommen noch für die Handlung sinnlose Erklärbärszenen über Lorakis wie die Diskussion, was denn Splitterträger sind. Und Motivation oder Hintergrund der Hauptpersonen bekommen wir in einer knappen Seite (Pitt) oder gar nicht (Dorn) präsentiert.

Auf der positiven Seite ist Lorakis als Spielwelt schön eingebunden, Feen, Herathis, Lamera, Magie, alles sehr schön getroffen

Aber leider muss ich sagen, dass mich der erste Splittermond-Roman doch arg enttäuscht. Zu einfach, zu erklärend,  und auch etwas zu oberflächlich



PS: Karte wäre schön gewesen...

PPS:
Was ich grundsätzlich bei vielen Fantasy-Romanen nicht verstehe, ist der Anhang. Ich habe immer das Gefühl, (vor allem) deutsche Fantasy-Verleger halten ihr Publikum für blöd! Oder ihre Autoren? Ich möchte keinen fünfseitigen Glossar und eine sechsseitige Beschreibung der Welt. Was wichtig ist, soll gefälligst aus dem Roman rauskommen, clever in der Geschichte hervorgebracht werden oder der Leser soll gefälligst selbst etwas nachdenken!




Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: Anguisis am 02 Nov 2017, 14:07:49
Ich kann die Kritik von Somberlain verstehen.
Die Romane lese ich auch um als SL ein wenig den Flair von Lorakis aufnehmen zu können und so im laufenden Spiel ein paar nette Bezugspunkte mit einbringen zu können oder auch nur den Barde-NSC eine gute Geschichte erzählen zu lassen. So konnte ich zum Beispiel in meiner Runde einen reisenden Händler vom Feenmarkt in Herathis berichten lassen. Das kam in der Gruppe gut an und der NSC hatte plötzlich mehr Tiefe als irgendein Platzhalter-NSC.

Die Story fand ich aber "ganz okay", aber eben mehr nicht.
Aber ich versuche das auch immer ins Verhältnis zu setzen. Ich bin auch mit der Drachenlanze, Drizzt und der Midkemia-Saga groß geworden und fande die Bücher damals atemberaubend. Aber damals war ich 15 Jahre alt. Drachenlanze habe ich mit Anfang 30 nochmal gelesen... und es war nett, aber ich habe auch für mich erkannt, dass mich die Story und die Charaktere damals viel mehr begeistert haben. Ich denke mal, dass liegt zu einem daran, dass man selbst älter geworden ist und zum anderen, dass man schon einiges im Fantasy-RPG gesehen/"erlebt" hat.

Mein Fazit: Ich freue mich schon auf die Zeit, in der meine beiden Kinder in das Alter kommen, in der ich ihnen die Drachenlanze Abends zum einschlafen vorlesen kann :-) Das wird mit "Nacht über Herathis" eher nicht passieren.

Was evtl. cool wäre, wäre eine Geschichte/Saga über mehrere Bände. Aber ich kann verstehen, dass "evtl. cool" als Grundlage einer wirtschaftlichen Abwägung nicht so richtig werthaltig ist :-)
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: Quendan am 08 Dez 2017, 11:58:48
Wem der Roman gefallen hat und wer einen Lovelybooks-Account hat (oder anlegen will): Nacht über Herathis ist als bestes deutschsprachiges Debüt nominiert. :)

Jeder der dort angemeldet ist, kann abstimmen.

https://www.lovelybooks.de/buecher/sonstiges/Bestes-Buch-einer-s-deutschsprachigen-Deb%C3%BCtautors-in-2017-1431877237/
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: Mela am 29 Dez 2017, 17:53:24
Ein schöner Roman zum Eintauchen und weglesen.

Der Rest unserer Splittermondrunde war ebenfalls positiv von dem Roman angetan.

Ich verstehe hier manche Kritiken nicht  (einen Meilenstein der Fantasy-Literatur habe ich nicht erwartet).

Auch meine Frau hat das Buch gelesen und fand es ebenfalls nett zum "mal so lesen"  (und meine Frau ist kein Fantasy-Fan und kein Rollenspieler).
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: Br0adsw0rd am 29 Dez 2017, 21:26:29
Ein schöner Roman zum Eintauchen und weglesen.

Der Rest unserer Splittermondrunde war ebenfalls positiv von dem Roman angetan.

Ich verstehe hier manche Kritiken nicht  (einen Meilenstein der Fantasy-Literatur habe ich nicht erwartet).

Auch meine Frau hat das Buch gelesen und fand es ebenfalls nett zum "mal so lesen"  (und meine Frau ist kein Fantasy-Fan und kein Rollenspieler).

Kann ich so unterschreiben. Andere Personen die ich persönlich kenne und den Roman auch gelesen haben teilen ebenfalls diese Meinung - sogar einige generelle Lesemuffel. Denke mal dass bei einigen die Erwartungshaltung einfach zu hoch ist/war und man sich eher die Mühe macht in einem Forum eine negative Rezension zu schreiben als eine gute - ein unzufriedenes Kleinkind verhält sich tendenziell auch lauter als ein zufriedenes.

Bei Romanen deren Handlung in irgendwelchen Kampagnenwelten spielt, bin ich schon zufrieden, wenn diese immersiv unterhalten und somit etwas Eskapismus bieten. Meine Erwartungshaltung kommt natürlich daher, dass viele/die meisten dieser Romane es leider nichtmal schafften mich in die Szenerie der Geschichte zu versetzen und somit landeten die meisten nach dem lesen sofort in den "Spenden für Jugendheime" Karton. Nacht über Herathis hat sich aber einen Platz in meinem Regal verdient, Pirimoy nicht und nach der Leseprobe werde ich mir Affe und Phönix wohl nicht mehr holen - aber Geschmäcker sind verschieden und anderen hier im Forum gefallen diese sogar noch besser als der Debütroman. Aus diesen Gründen finde ich die Idee mit der Leseprobe eine tolle Sache.
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: Xandila am 03 Jan 2018, 14:01:11
Dazu kommen noch für die Handlung sinnlose Erklärbärszenen über Lorakis wie die Diskussion, was denn Splitterträger sind.
Was ich grundsätzlich bei vielen Fantasy-Romanen nicht verstehe, ist der Anhang. Ich habe immer das Gefühl, (vor allem) deutsche Fantasy-Verleger halten ihr Publikum für blöd! Oder ihre Autoren? Ich möchte keinen fünfseitigen Glossar und eine sechsseitige Beschreibung der Welt. Was wichtig ist, soll gefälligst aus dem Roman rauskommen, clever in der Geschichte hervorgebracht werden oder der Leser soll gefälligst selbst etwas nachdenken!
Das widerspricht sich aber.
Wenn die Zielgruppe des Romans nicht ausschließlich Splittermondspieler sein sollen, dann muß man die Welt zumindest kurz erklären!
Im Roman ist doof, weil das als sinnlos empfunden wird (Geschmackssache, ich fand die innerweltliche Erklärung zu Splitterträgern dort recht passend. Ein Priester, der schon viele Umwege im Leben gegangen ist, über sich viel reflektiert hat und dort nun einer der Hauptpersonen versucht, etwas Zuversicht zurückzugeben, passte dahin und erklärt noch etwas von der Welt), und als Anhang ist es doof, weil es die Leser für dumm hält und wichtige Sachen doch in den Roman gehören. Tja, alles, was nicht offensichtlich und klar ist für jemanden, der Splittermond nicht kennt, in den Roman zu packen, das hätte aber noch mehr "sinnlose" Erklärszenen bedeutet, und da wäre bestimmt vieles schlechter in die Handlung passend gewesen als das zu den Splitterträgern.
Sollen halt keine lesen, die die Welt nicht kennen, wäre die einzige Alternative, wenn Anhänge und kurze Weltbeschreibungen doof sind und Erklärungen im Roman teils als sinnlos empfunden werden - und das fänd ich falsch, denn über Romane kann man doch auch Intesse für eine Welt wecken und damit neue Spieler werben.


Dorns Motivation für seine Berufswahl kam mir auch zu kurz, wie schon von anderen bemerkt wurde. Und etwas dumm, naiv oder leichtgläubig oder gut in Selbstbetrug, wenn er bis zu den Ereignissen im Roman tatsächlich denkt, nur diejenigen, die es verdient haben "bedient" zu haben. Pitt verhält sich zwar teilweise so auffällig bzw sorglos, daß es verwunderlich ist, daß sie in dem Geschäft so lange überlebt hat, aber ihre Motivation wird zumindest kurz erklärt und ihr Pragmatismus passt auch besser als Dorns here Moralvorstellungen.
Die am schönesten beschriebenen Chars sind aber die beiden Rentner, die auch von anderer Seite schon gelobt wurden.
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.

Die Welt ist schön beschrieben, sowohl im Großen, was Jokabaum und Umgebung oder was den Feenmarkt angeht, als auch in kleinen Details wie zB in der beiläufigen Zauberei, die von so vielen beherrscht wird, was ja einer der Punkte ist, die Lorakis auszeichnen.

Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: Der Unhold am 05 Jan 2018, 19:45:32
Seid gegrüßt! [ACHTUNG - SPOILER VORAUS!]

Habe den Roman heute fertig gelesen und er hat mir gut, stellenweise sogar sehr gut, gefallen.

Die Beschreibungen der Stadt Herathis, der Welt Lorakis und ihrer Besonderheiten (Monde, Götter) und der Magie im Alltag (der Schmied wärmt sich seinen Vulkanmet auf / hat seine Schmiede mit einer Aufregungs-Rune gesichert, die Wirtin hat einen kleinen Zauber parat, um die Scherben von zerbrochenem Geschirr am Boden zusammenzuschieben), sowie der verschiedenen Rassen (Varg Aris im ersten Kapitel, Hörner von Gnomen werden bei Verlegenheit rot) empfand ich als überaus stimmig und gelungen.
Es gab viele Details welche die Welt im Kopf zum Leben erweckten, doch nicht zu viele, damit es überladen wirkte.

Die Darstellungen der Charaktere waren allesamt in Ordnung: Pitt als Sidekick für den Hauptprotagonisten war für den ein oder anderen Lacher gut, der Schmied, der Priester sowie der Hauptmann Bormund und vor allem der Harlekin haben mir besonders gut gefallen. Bei Evene kam ihre anfängliche Schwärmerei für Dorn und ihre Zurückhaltung und Unsicherheit am Ende gut rüber, Ulias tat mir stellenweise Leid und ich war froh, dass er zum Schluss doch noch eine "Familie" wo er hingehört, gefunden hat.

Die Handlung war interessant zu lesen, Spannung/Überraschung kam an drei Stellen auf, nämlich als der Hauptmann im Säufermond Nachforschungen anstellte und Dorn drohte aufzufliegen, ganz am Anfang bei der Hinrichtung - da war ich wirklich überrascht wie das ausging, und im letzten Kapitel als der Dreigehörnte versuchte ins Diesseits zu gelangen. Der Rest war qualitativ solide geschrieben, oft auch darüber hinaus. Außerdem mochte ich die Länge der Kapitel - nämlich kurz (keines hatte mehr als 14 Seiten) und die aussagekräftigen Kapiteltitel - da konnte ich mich schnell orientieren wenn ich etwas nochmals lesen / schnell nachschauen wollte.

Wirklich hervorragend empfand ich die Kapitel 1 & 2 (vor allem die Beschreibung des Jokabaums und wie die Hinrichtung ausging), Kapitel 4 (Meisterliche Klingen) mit dem Zwerg und seinem Gehilfen, Kapitel 6 (Feenmarkt) mit seinen genial absurden Waren und Feenhändlern (hat mir von allen Kapiteln am besten gefallen), die drei Kapitel mit dem Priester Turek wo zuerst sein Tagesablauf als Vertreter seines Gottes geschildert wird, danach seine Vergangenheit und die Bewandtniss mit den Feenflügeln enthüllt wird und zu guter Letzt, wie er Anklage gegen den neuen Magistrat erhebt. Die letzten beiden Kapitel mit der Beschreibung des Rituals und dem Erscheinen von Maledista gefielen mir auch sehr gut, auch wie es dann mit Aurania ausgegangen ist. Die Szene im Epilog bei der Leta Wein holen kommt und sich über die Versammlung der Meuchler in ihrem Keller aufregt war ebenso genial und brachte mich zum Lachen.

Kapitel 18 (Rauhschweine) und die Art des Todes von Torbert hat mich stark an den Film "Snatch - Schweine und Diamanten" erinnert. Pitt, die Gnomin, ließ mich am Anfang immer an den Schauspieler denken (der ironischerweise auch in besagtem Film mitspielt) aber das verging nach den ersten hundert Seiten wieder. Den Satz bzw. die ganze Beschreibung am Anfang von Kapitel 5 (Familienangelegenheiten): "Er kürte sich im Freien zum nassen König von Herathis" (der Regen) empfand ich als beeindruckend. Kenne von Anton Weste nur diesen Roman aber der Stil gefällt mir, obwohl für mich persönlich ungewohnt, durchaus, nämlich meist prägnante, kurze Sätze und Formulierungen die aber trotzdem genug Details vermitteln - weiter so!


Ein paar Verbesserungsvorschläge hab ich noch anzumerken:

Das Format des Buches und auch die Schriftart und -größe sind in Ordnung nur die Leimbindung ist etwas zu "streng". Während dem Lesen musste ich den Buchrücken mit nicht geringem Druck ordentlich durchbiegen und so halten, damit ich die Seiten überhaupt richtig lesen konnte - da taten mir nach einiger Zeit schon die Finger weh! Das hatte ich noch bei keinem Taschenbuch, obwohl es sich - nachdem ich es einmal durchgelesen und sozusagen einmal "vollständig durchgebogen" habe - nun etwas handlicher halten lässt. Was mir noch gefallen würde wären ein paar stimmige, dezente Verzierungen auf einigen oder allen Seiten und zur Handlung/der Welt passende, hier und da eingestreute, Zeichnungen/Bilder in schwarzweiß auf den leeren Seiten.

Im ersten Drittel besonders, später nicht mehr so oft: Rechtschreib- & Grammatikfehler, nämlich in einem Ausmaß, dass es mir störend aufgefallen ist. Da fehlt mal ein Buchstabe, ein Schankbursche wird zum Schrankburschen, ab und zu falsche Fälle. Das hat mich gestört, da kann man Nachbessern.

Die Anhänge am Ende des Buches empfinde ich als gut und notwendig, eine Karte der Stadt wäre noch schön gewesen, bei "Dramatis Personae" hätte man nicht verraten sollen, dass der Magistrat der Anführer der Sarianer ist und das Aurania sich hinter Zymina verbirgt - das hat mir die Spannung genommen, denn ich lese meist vor dem ersten Kapitel die Anhänge, damit ich mir einen groben Überblick über Charaktere, Handlungsorte und die ungefähre Richtung, in die das Buch geht, verschaffen kann. Eine etwas neutralere Beschreibung der handelnden Personen in den Anhängen würde ich sehr begrüßen.

So, das war es von meiner Seite, kann das Buch nur jedem Anhänger von Splittermond empfehlen und auch anderen die der phantastischen Unterhaltung nicht abgeneigt sind. Der Roman ist für mich ein gelungener Auftakt für die Serie und ich wünsche mir mehr davon - viel mehr! Vor allem eine Fortsetzung mit Dorn und der schwarzen Fee ist absolut von Nöten!

Mit grimmigen Grüßen, Der Unhold.

PS: Haltet euch vom Fischratz fern!  ;D
Titel: Re: Roman - Nacht über Herathis
Beitrag von: Xandila am 05 Jan 2018, 22:23:39
bei "Dramatis Personae" hätte man nicht verraten sollen, dass der Magistrat der Anführer der Sarianer ist und das Aurania sich hinter Zymina verbirgt - das hat mir die Spannung genommen, denn ich lese meist vor dem ersten Kapitel die Anhänge, damit ich mir einen groben Überblick über Charaktere, Handlungsorte und die ungefähre Richtung, in die das Buch geht, verschaffen kann. Eine etwas neutralere Beschreibung der handelnden Personen in den Anhängen würde ich sehr begrüßen.
Oh ja, das hat mich auch irritiert, auch wenn ich das zum Glück erst am Ende gelesen hab.
Aber eine Personenauflistung ist doch normalerweise im Buch, damit man bei vielen Figuren nochmal kurz nachgucken kann, wer was ist, während man liest. Und dafür hat es dort viel zu viele Infos. Nachdem man fertig ist, braucht man eine solche Liste normal doch nicht mehr (außer vielleicht mal für eine Fortsetzung, wo wieder welche auftauchen, aber da tut es dann auch eine Zusammenfassung oder Liste in dem Fortsetzungsbuch)