Hallo!
"Giftmelken" ist aus meiner Sicht aus regeltechnischer Sicht nur dann von der Redaktion vorgesehen, wenn man das Gift (wie beim Skorpion) über Alchemie oder Jagdkunst gewinnen kann - das Merkmal Kreatur würde ich dafür gar nicht heranziehen. Da würde ich als SL keinen gesonderten Wurf verlangen (zumal 35 ja auch echt knackig ist als Schwierigkeit). Das Balancing sehe ich hier nicht in Gefahr, denn das Gift zu haben bringt den Charakter ja noch nicht sonderlich weit, er muss es ja auch irgendwie applizieren. Im Fall des Skorpion- oder Riesenschlangengifts ist der Vektor "Blut", was bedeutet, dass einem in der Regel dann noch ein irgendwie gearteter Angriff gelingen muss, damit das Opfer auch tatsächlich die Giftwirkung verspürt. Finde ich insgesamt also nicht so stark. Selbst wenn man damit recht leicht Gegner ausschalten kann (indem man ihnen quasi mit einem Dolchstoß oder Pfeiltreffer Sterbend 3 verpasst), ist das dann eben die Auswirkung des vorangegangenen Aufwands. Bei mir als SL würde sich das Gift auch nicht ewig halten, vor allem nicht wenn der entsprechende Charakter Pfeile oder Klingen damit präpariert (was ja die Voraussetzung dafür sein dürfte, es gewaltsam zu applizieren).
Bei allen Kreaturen, bei denen die Gewinnung des Gifts nicht via Jagdkunst- oder Alchemie-Probe vorgesehen ist, müsste man das dann eben in der Gruppe bzw. mit dem SL klären. Die Idee, die Regeln für Materialkosten hier zu verwenden, ist vermutlich nicht schlecht. Ich würde mir als SL aber (wenn ich der Meinung bin, dass es Sinn macht, von der offiziellen Setzung abzuweichen) vermutlich einfach eine entsprechende Schwierigkeit für die Jagdkunst- bzw. Alchemieprobe ausdenken. Prinzipiell würde ich Giftmelken aber nur da zulassen, wo es per Probe offiziell vorgesehen ist und nur mit guter Begründung bei allen anderen Tieren.
LG