Autor Thema: Einstellung verbessern  (Gelesen 14858 mal)

Turaino

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Re: Einstellung verbessern
« Antwort #15 am: 25 Aug 2018, 15:34:51 »
Es ist durchaus möglich eine nur 0.5 Sekunden lange Änderung an der Konzentration einer Person zu merken. Für dahingehend ausgebildete Personen dürfte es sogar ein leichtes sein. Wobei man hier schon gute Fähigkeiten in dem Gebiet braucht.
Damit will ich sagen, dass es mit Sicherheit möglich ist zu bemerken, dass etwas passiert. Wie schwer das ist und inwiefern das jemandem helfen könnte sich dagegen zu wehren steht auf einem anderen Blatt.

Daridoria

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Re: Einstellung verbessern
« Antwort #16 am: 25 Aug 2018, 20:03:52 »
Einstellung verbessern hat mMn einen ganz gewaltigen Nachteil: er ist kanalisiert und damit ist die Wirkung im Gegensatz zu Diplomat und Attraktivität nicht "natürlich" und dauerhaft.

Das Opfer mag während der Zauberdauer nicht merken, dass es verzaubert wurde. Doch sobald sich der Zauberer von ihm entfernt, endet der Zauber und die Einstellung kehrt auf ihr vorheriges Niveau zurück. Ich gehe davon aus, dass die meisten Lorakier genug Wissen und Erfahrung mit Magie haben, um bei einem plötzlichen Einstellungsverlust ohne Grund mistrauisch zu werden und sich fragen: "Was war das? Warum fand ich ihn erst nicht besonders sympathisch, dann plötzlich sympathisch und jetzt wieder nicht mehr sympathisch? Und das alles so plötzlich. Wurde ich gerade verzaubert?".  Auch wenn der Zauber ohne Formel und Geste abläuft - da das Opfer die Auswirkung des Zaubers am eigenen Leib gespürt hat, würde ich ihm im Nachhinein eine Probe auf Arkane Kunde erlauben, um seinen Verdacht auf eine Verzauberung zu bestätigen. "Profis" im Verhandlungsgeschäft wie Diplomaten oder Händler würde ich die Probe ggf. erlassen oder ihnen einen starken Positiven Umstand geben: sie kennen die Tricks ihres Gewerbes.

Ergebnis einer erfolgreichen Arkane Kunde-Probe: das Opfer ist sauer und seine Einstellung dem Zauberer gegenüber sinkt noch weiter. Selbst wenn es vor Ort keine Gesetze gegen den "unlauteren Vorteil duch Magieeinsatz" gibt, dürfte der Zauberer es sich mit der betreffenden Person verscherzt haben. Wurde eine Übereinkunft getroffen, mag sich das Opfer ggf. auch nicht mehr daran gebunden fühlen - schließlich wurde sein freier Wille durch den Zauber manipuliert. Und natürlich erzählt das Opfer es auch gerne seinen Freunden, Geschäftspartnern, Nachbarn und Verwandten, wie heimtückisch er von dem Zauberer manipuliert wurde. So eine Tat kann den Ruf eines Charakters in einer Stadt schnell verderben und weitere Soziale Konflikte für ihn erschweren - insbesondere wenn man es sich als Durchreisender / Fremder mit einem angesehenen Einheimischen verscherzt.

Fazit: In bestimmten Situationen, in denen es egal ist wie das Opfer anschließend von dem Zauberer denkt (z.B. beim Verhören eines Gefangenen oder die Einstellungsstufe ist schon auf dem untersten Niveau oder man hat vor eh nie wieder einen Fuß in die Stadt zu setzten) ist der Zauber durchaus nützlich. Beim Erzielen dauerhafter / langfristigen Übereinkünften kann er jedoch durchaus auch nach hinten losgehen.

Im schlimmsten Fall könnte es nach langfristig und bei wirklich ekzessivem (!) Gebrauch sogar ein einen Punkt an Ansehen kosten: z.B. wenn ein Charakter über Jahre hinweg diesen Zauber gebraucht um seinen Gegenüber zu verführen und ins Bett zu bekommen. Irgendwann spricht es sich dann herum, dass er Beherrschungsmagie einsetzt um sein Gegenüber "willig" zu machen. Und das dürfte nicht gut ankommen...
« Letzte Änderung: 25 Aug 2018, 20:11:37 von Daridoria »

Dahrling

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Re: Einstellung verbessern
« Antwort #17 am: 25 Aug 2018, 20:10:23 »
Ich gehe erstmal davon aus, dass sich die Redaktion dazu Gedanken gemacht hat. Das heiß für mich: Solange es keine Regel dafür gibt das man das merkt, merkt man es aus Balancinggründen nicht. Das gilt für NSC wie füe SC.

P.S. da muss man einfach manchmal mehr wie bei einem Brettspiel als bei einem Rollenspiel denken.
« Letzte Änderung: 25 Aug 2018, 20:12:47 von Dahrling »
Leben vor Sterben. Stärke vor Schwäche. Reise vor Ziel. - Brandon Sanderson

Daridoria

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Re: Einstellung verbessern
« Antwort #18 am: 25 Aug 2018, 20:17:18 »
Bei mir ist es gerade anders herum: da es ein Grad 0 Zauber ist, gehe ich davon aus, dass NSCs wie SCs es im Nachhinein durchaus merken können. Bei einem Grad 5 Zauber würde ich da wahrscheinlich anders denken.

Aber ich hoffe auch, dass solche Fragen im Magieband geklärt werden.

Gregorius

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Re: Einstellung verbessern
« Antwort #19 am: 25 Aug 2018, 20:41:42 »
Ich gehe immer davon aus, dass die Autoren sich bei den geistigen Widerständen in ihren Abenteuern schon was gedacht haben und lasse den Helden relativ freie Hand bei jeder Form von Beeinflussung. (Finde ich auch nur fair, denn z.B. bei Kämpfen wird in der Regel auch nicht jeder Treffer ausdiskutiert.) Held würfelt, Held schafft Probe, Held erzielt gewünschte Wirkung.

Misslungene Beeinflussungs-Versuche auf der anderen Seite sind eine ganz andere Geschichte und können schon mal üble Folgen haben. Und ein misslungenes Verhexen wird bei Aufdeckung wahrscheinlich auch anders aufgefasst als eine verlorene Argumentation. Das reicht mir als Balance, denn die Helden wissen ja nicht wie hoch der GW ihres Gegenüber ist.
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Xandila

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Re: Einstellung verbessern
« Antwort #20 am: 25 Aug 2018, 20:58:41 »
Ich finde Daridoras Argumentation, daß jemand, der das oft und ausgiebig verwendet, langfristig Misstrauen hervorrufen kann, eine gute Idee.
Aber ich bin trotzdem der Meinung, daß die verzauberte Person selber das unter normalen Umständen ohne Tipps von außen nicht oder nur sehr schwer mitbekommen wird, wenn sie nicht selber ein herausragende Kenntnisse über die Möglichkeiten solcher Zauber hat.

Wie schon gesagt, auch irdisch ist es nicht abwegig, daß der Eindruck über eine Person sich verändern kann, mitunter auch recht schnell. Und das funktioniert ja definitiv ohne Zauber ;)

Es sehr guter Diplomat, Händler, Betrüger oder Beherrschungsmagier kann es also vielleicht auch ohne äußere Tipps mitbekommen, die meisten anderen aber nicht, da es ja gerade ein Zauber ist, der auf Subtilität setzt (insbesondere bei der unverstärkten Variante, wo es ja "nur" eine Stufe Verbesserung ist)

Ignota

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Re: Einstellung verbessern
« Antwort #21 am: 26 Aug 2018, 13:27:07 »

Mit Empathie könnte man durchaus erkennen, dass sich die Einstellung einer Person schlagartig gewandelt hat, doch mit Arkaner Kunde kann man ohne Geste und Formel keinen Zauber erkennen. Erst, wenn zum Beispiel die Empathie-Probe eine Anomalie deutlich gemacht hat, könnte man eine erschwerte Arkane Kunde-Probe würfeln, weil man dann quasi den Effekt "gesehen" hat.
Ich dachte auch eher, dass man mit ausreichend arkaner Kunde überhaupt erst den Zauber kennt.
Also wenn jemand nicht mindestens 10 Punkte in Arkane Kunde oder Beherrschungsmagie hat, würde ich ihn auch nicht auf die Erkennung würfeln lassen.

Zur Anwendung würde ich dann sagen, dass halt jeder NSC auf seinen GW vertraut und nicht erwartet, dass er von so einem Zauber überhaupt beeinflusst werden kann. Die Splitterträger sind ja etwas besonderes.
Der typische Händler wird davon nichts wissen, wenn er nicht Ark. Kunde oder die Magieschule hat. Er wird seinen Sinneswandel dann wie bereits gesagt denke ich darauf schieben, dass er sich im ersten Eindruck getäuscht hat. Und während der Zeit in der er unter dem Einfluss des Zaubers steht, kann die Einstellung ja trotzdem verbessert werden. Wenn sie sich dann um eine Stufe hebt, ist man danach ohne Zauber auf einer Stufe höher. Ich stelle mir da vor, (wie es uns passiert ist) dass man zB mit einer unfreundlichen Wache redet die einen nicht mit dem Hausherrn sprechen lassen will, aber die Wachen lassen nicht mal mit sich reden. Also wendet man heimlich den Zauber an und die Wache ist wenigstens neutral eingestellt und man kann seine Gründe hervorbringen.
gezeichnet,
Ignota Morthwyl, zwergische selbsternannte Trickster-Magierin

Daodras

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Re: Einstellung verbessern
« Antwort #22 am: 28 Aug 2018, 14:36:30 »
Das heißt, in dem Moment, wo der Gnom den Händler verzaubert, verzaubert der Händler den Gnom und es ist alles wieder ausgeglichen. Wobei in meinen Lorakis es auch üblich ist, dass sich viele Händler im Vorfeld selbst mit "Einstellung verschlechtern" verzaubern, um möglichst hart bei Verhandlungen bleiben zu können.

Und dann weiß der Kunde das, und wirkt statt "Einstellung verbessern" auch "Einstellung verschlechtern" auf den Händler, setzt den auf feindlich, provoziert den zu einer aggressiven Handlung und zeigt den Händler dann absolut "unschuldig" bei der Stadtwache an und verlangt eine Entschädigung.  ::)
« Letzte Änderung: 28 Aug 2018, 14:38:19 von Daodras »
See you in Rakuen ~

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Re: Einstellung verbessern
« Antwort #23 am: 28 Aug 2018, 14:41:38 »
Und wenn der Kunde sowas zu oft macht oder bei den falschen Leute, wird auch das für ihn Probleme machen.
So verbreitet, wie Magie ist, wäre es abwegig, davon auszugehen, daß Stadtwachen nie auf magische Manipulationen kommen würden.

SeldomFound

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Re: Einstellung verbessern
« Antwort #24 am: 28 Aug 2018, 14:47:12 »


Das heißt, in dem Moment, wo der Gnom den Händler verzaubert, verzaubert der Händler den Gnom und es ist alles wieder ausgeglichen. Wobei in meinen Lorakis es auch üblich ist, dass sich viele Händler im Vorfeld selbst mit "Einstellung verschlechtern" verzaubern, um möglichst hart bei Verhandlungen bleiben zu können.

Und dann weiß der Kunde das, und wirkt statt "Einstellung verbessern" auch "Einstellung verschlechtern" auf den Händler, setzt den auf feindlich, provoziert den zu einer aggressiven Handlung und zeigt den Händler dann absolut "unschuldig" bei der Stadtwache an und verlangt eine Entschädigung.  ::)

Da "Einstellung verschlechtern" ein kanalisierter Zauber, da addieren sich zwei gleiche Zauber auf dasselbe Ziel nicht.

Außerdem muss eine feindliche Einstellung nicht gleich eine Kampfhandlung bedeuten. Der feindlich gesonnene Händler gibt dir Ladenverbot und lässt selbst nach der Wache rufen, wenn sich der Störenfried nicht selbst entfernt.

Selbst mit "Suggestion" wird das wohl nicht anders ablaufen, wenn es gegen die moralischen Prinzipien des Händlers verstößt. Und die bestimmt die Spielleitung und nicht der Spieler.

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Daodras

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Re: Einstellung verbessern
« Antwort #25 am: 28 Aug 2018, 18:23:02 »
Das sollte nur ein Scherz sein! :D
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Re: Einstellung verbessern
« Antwort #26 am: 29 Aug 2018, 11:08:11 »
Schon wieder sehr theoretisch alles. Bei mir ist Magie in Lorakis ein Werkzeug, so wie eine silberne Zunge, ein kräftiger Arm oder flinke Füße/Finger. Der Händler hat ein Gewinnstreben, er will verkaufen, also tut er alles, um möglichst viel Gewinn aus einem Geschäft zu schlagen. Bei einigen Kunden wird er Einstellung verbessern zaubern, um sie von seiner Aufrichtigkeit zu überzeugen, sie sollen Ihn ja sympathisch finden. Bei anderen Kunden oder Lieferanten verschlechtert er seine Einstellung, um seine Preise besser argumentieren zu können. Manchmal macht er beides, manchmal gar nichts, abhängig davon, wovon er glaubt am meisten zu haben.
Kunden machen das auch so, manchmal geht das natürlich schief, weil man seinen gegenüber falsch eingeschätz hat, aber über einen Zauberspruch dürfte man in Lorakis in etwa genauso verärgert sein, wie über die Fahigkeit des anderen, besonders überzeugend zu sein. Immerhin ist Magie da nix exklusives. Die Stadtwache wird auch keine reine Magieanwendung bestrafen, eher die Tat, die damit vollbracht wurde.

Wir sollten uns von der Verteufelung der Magie lösen, wenn wir in Lorakis unterwegs sind, immerhin ist sie hier ja allgegenwärtig. Wenn mir der eine Wirt mittels Zauberspruch mein Bier kühlt, der andere das aber nicht kann, ist der erste eben einfach besser in seinem Beruf und kein Schummler.
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Turaino

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Re: Einstellung verbessern
« Antwort #27 am: 29 Aug 2018, 12:33:58 »
Dein Post gibt mir den Eindruck, dass das Verzaubern des Kunden/ Ladenbesitzers in Ordnung wäre, dabei ist es wie ein Angriff zu werten, da der Wille des Opfers beeinflusst werden soll. Das ist nicht mit dem kühlen eines Biers zu vergleichen

Dahrling

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Re: Einstellung verbessern
« Antwort #28 am: 29 Aug 2018, 12:57:56 »
Und das ist für mich die Frage in lorakis. Ist so ein Zauber ein Angriff oder kann man es werten wie gut angewandte Rhetorik?
Leben vor Sterben. Stärke vor Schwäche. Reise vor Ziel. - Brandon Sanderson

Turaino

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Re: Einstellung verbessern
« Antwort #29 am: 29 Aug 2018, 13:13:23 »
Meiner Ansicht nach ein klarer Angriff, ich sehe keinen Unterschied zu zaubern wie suggestion oder Furcht, außer dem beschränkten Effekt.