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« am: 17 Okt 2016, 23:05:02 »
Fredumir Adobel, seines Zeichens Assistent bei der angesehenen Unterhändlerkanzlei Rothstein&Fillriger war zwecks Übergabe von wichtigen Dokumenten nebst Erläuterungen handelsvertraglicher Sonderübereinkünften und Protokollierung nach Arwingen gereist und im Gasthaus „Zur lieben Ruh“ untergekommen.
Nach ein paar Tagen war der Auftrag erfolgreich beendet und Fredumir hatte etwas Zeit für sich. Nach einem guten, späten Frühstück hatte er sich vorgenommen, die Stadt zu besichtigen. Sein Weg führte ihn zu Marktplatz, dann die Prachtstraße durch Oberarwingen bis zum Aarkanal, diesem folgend am Myurikoschrein entlang in das Händlerviertel, dann weiter die berühmten Wassertreppen begleitend Richtung Bucht.
Den Rückweg durch das Klapperviertel wollte er nutzen, um sich vielleicht noch ein Andenken zu besorgen – vielleicht ein Taschentuch aus der berühmten Arwinger Blauseide – als er sich des Tumultes rechter Hand gewahr wird: ‚Waffennutzung in der Stadt? Da wird ja wohl hoffentlich gerade die Stadtwache für Ordnung sorgen!’
Allerdings war ihm zwar im Händlerviertel nahe der Oberstadt noch eine Patrouille begegnet, seitdem - und da war jetzt immerhin schon über eine Stunde her - jedoch nicht mehr. Der Verdacht, daß es sich dort also um unautorisierte Waffennutzung handeln könnte läßt Fredumir dann doch den nach links, von dem Schreien wegführenden Weg ins Auge fassen. Dann erinnert er sich jedoch an einen Vortrag eines seiner beiden Kanzleivorstände über die immense Wichtigkeit von unabhängigen Zeugen mit möglichst gutem Leumund bei verschiedensten Anlässen.
Also macht er sich, mit etwas mulmigen Gefühlen auf, um möglichst unauffällig die sicherlich ungesetzlichen Vorkommnisse beobachten und gegebenenfalls bei höherer Stelle wahrheitsgetreu zu Protokoll geben zu können.