Kurz vor der Mittagsstunde sieht man eine gebeugte Gestalt, welche eine dunkle, weite Gugel über dem Haupt trägt, durch die verwinkelten Gassen des Klapperviertels gehen. In der rechten Hand hält die Gestalt nachlässig einen Zügel, an dessen fernen Ende ein kraftvolles, aber in die Jahre gekommenes Schlachtross dunkelroter Färbung, hinter der Gestalt gemächlich hertrabt.
Natürlich ist die Gestalt niemand anderes als Kamarr.
Seit vielen Jahren ist er nicht mehr in Selenia gewesen und hätte ihn nicht ein dringender Auftrag hierher geführt - er schuldete dem Auftraggeber sein Leben - so hätte er wohl nie wieder selenischen Boden betreten.
Er hofft inständig, niemand möge ihn erkennen.
So geht er bedächtig, nach außen hin ungerührt, aber im Inneren zum Zerbersten angespannt, langsam den Winkelmühlenweg, über schmieriges Steinplaster, hinab. Er muss unbedingt mit einem Informanten sprechen, damit er Klarheit über die verzwickte Angelegenheit....
Er fährt herum, seine Keule, die eben noch am Gürtel hing, ist nun zum Schlag bereit in seiner gewaltigen Hand. Zur Rechten schreit jemand um Hilfe. Kamarr, der Varg, zögert nicht und eilt in die schmale Gasse. "He! Ihr da! Lasst die Waffen fallen, sonst wird es euch übel ergehen!" Sein Pferd lässt er zurück, es wird ihn erwarten.