Autor Thema: Benötigt Splittermond ein erweitertes Rüstungssystem?  (Gelesen 17643 mal)

Xandila

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Re: Benötigt Splittermond ein erweitertes Rüstungssystem?
« Antwort #15 am: 28 Dez 2017, 15:41:07 »
Ok, du willst also einfach nur mehr verschiedene Kombinationen der existierenden Merkmale und Werte?

Alle die rechnerisch möglich wären, wird es aber sicher nicht geben, weil, wie du ja selber auch schon anmerkst, einiges einfach Blödsinn ist (niedriger Schutz mit hohen Nachteilen)
Weitere theoretisch mögliche werden dadurch rausfliegen, daß alle mehr oder weniger gleich gut oder schlecht nur eben anders sind, damit das Balancing gewahrt bleibt und nicht alle sich auf die paar deutlich besseren Rüstungen stürzen.
Von den theoretischen 625 möglichen Kombinationen werden also viele schonmal dadurch rausfliegen.

Dann muß man auch schauen, was noch durch Qualität, Material und Personalisierung an einer Rüstung verbessert werden kann, und daß das auch vom Balancing immernoch passt, dadurch dürften ein paar weitere Kombinationen rausfliegen. Gleichzeitig ergeben sich aber gerade dadurch auch wieder neue Kombinationen, wo die Spieler ja noch einiges gestalten können. In der Summe hast du dadurch weit mehr als 18 verschiedene Rüstungen.

Und ganz sicher ist die Liste im MSK noch keine für alle Zeiten bei Splittermond abschließende Liste, da ja mit den Regionalbänden und mit dem irgendwann kommenden Kampfband auch weitere Rüstungen kommen können - Selenia und Bestienmeister haben es ja schon vorgemacht, wodurch es bisher nämlich mehr als 18 Rüstungen schon sind, auch ohne sie noch zu verbessern.



Btw, wenn so viele Leute dich nicht verstehen, könnte es auch daran liegen, daß du dich unklar ausdrückst, und nicht daran, daß die anderen nicht nachdenken ;)


Yinan

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Re: Benötigt Splittermond ein erweitertes Rüstungssystem?
« Antwort #16 am: 28 Dez 2017, 15:41:24 »
Verstehe ich das richtig das es dir eigentlich nur darum geht dass nicht sämtliche mögliche (und eventuell eingeschränkt auf sinnvolle) Kombinationen von SR, VTD+, BEH und Tickzuschlag aufgezählt sind, die theoretisch möglich sind?

Weil das verstehe ich persönlich nicht wirklich unter "Nutzt das Potential der Regeln nicht aus" und sehe ich auch nicht als eine Notwendigkeit an.
Hat man bei den Waffen ja genauso, da gibt es definitiv noch ein Vielfaches mehr an Kombinationen, als derzeitig aufgezählt ist.
Insofern verhält es sich bei Rüstungen und Waffen mMn komplett gleich und ich sehe da nicht wirklich Handlungsbedarf.
Wenn nicht anders gesagt, dann befassen sich meine Aussagen zu Regeln niemals mit Realismus oder Simulationismus, sondern nur mit Balancing.
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ghost_of_darkness

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Re: Benötigt Splittermond ein erweitertes Rüstungssystem?
« Antwort #17 am: 28 Dez 2017, 15:43:11 »
Also willst du doch eigentlich kein verändertes bzw. erweitertes Rüstungssystem... sondern einfach nur mehr Rüstungen? Ich meine, du sagst ja selbst schon, dass wir durch die zwei verschiedenen Arten der Mali (Behinderung und Tickzuschlag) und die beiden verschiedenen Arten der Boni (VTD und SR) sowie möglicher Merkmale für Rüstungen eine ziemlich gute Auswahl haben. Wenn ich dich richtig verstehe, möchtest du also einfach nur weitere Rüstungen, die bisher noch nicht genutzte Kombinationen (z. B. VTD +0, SR +3, Behinderung 1, Tickzuschlag 2, einfach mal so spontan gesagt) verwenden, oder?

Wenn ja, ist das doch gar kein Problem. Schreib das auf, nenne es z. B. "Verstärke Lederrüstung mit Kettenelementen" oder so, denk dir einen Preis dazu aus und fertig. Da hast du doch im Prinzip deinen "Baukasten". Bei manchem Merkmalen (auch wenn ich weiß, dass es dir nicht explizit um diese geht) steht sogar genau da, dass diese für eine höhere Behinderung oder einen höheren Tickzuschlag sorgen. Und ansonsten, neue Rüstungen kommen bestimmt mit der Zeit immer wieder dazu, bestimmt auch mit bisher nicht vorhandenen Kombinationen. Was du brauchst (zumindest, soweit ich dich verstehe) ist im Prinzip kein Kampfband mit erweitertem/neuem/verbessertem/angepasstem RüstungsSystem, sondern einfach ein weiterer Ausrüstungsband mit neuen Rüstungen.

ghost_of_darkness
Das ist nicht die Signatur, die ihr sucht...

TrollsTime

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Re: Benötigt Splittermond ein erweitertes Rüstungssystem?
« Antwort #18 am: 28 Dez 2017, 15:49:24 »
Sollen wir den Trefferzonen-Substrang mal auslagen (oder hier belassen)?

Früher war ich immer ein Fan davon. Leider hat mir kein Trefferzonensystem wirklich gefallen. Oft zertörte es für mich die Immersion, da es für bei den meisten Kombattanten, die - regeltechnisch - keine explizite Trefferzone angriffen , die Illusion schuf, sie würden stumpf auf den Gegner einschlagen.
Mäh.
Kaum ein Kämpfer schlägt in der Mehrzahl der Fälle "einfach so" zu. Eine Vielzahl an Angriffen geht ingame gegen bestimmte Körperteile, die in dem Moment (!) gerade attraktiv sind.
Warum brauch ich gerade deshalb kein Trefferzonenmodell?
Diese "Momente" wechseln so schnell in einer Kampfsituation. Die Attraktivität verschiedenster Trefferzonen bzw Körperteile ändert sich in Bruchstücken von Sekunden. Ein "Hau immer auf den Kopf, er trägt keinen Helm", wäre da der Immersion schädlich, meiner Meinung nach. Ein "realistischeres Trefferzonenmodell", das am Besten noch Zufallstabellen enthält, würde aber kaum einen Mehrgewinn ggü einem System ganz ohne Trefferzonenmodell bringen, dafür aber Zeit und Papier kosten.
Quendan zu TrollsTime: "Du musst nicht alle überzeugen!"

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Re: Benötigt Splittermond ein erweitertes Rüstungssystem?
« Antwort #19 am: 28 Dez 2017, 17:15:32 »
Hast du irgendwie Beispiele oder zumindest konkretere Ideen, wie du dir das vorstellst?
Denn nur mit der Aussage "man muß das Potential der Regeln nutzen" hab ich noch keine Idee, wie das aussehen könnte, wenn es eben kein Trefferzonen- oder Baukastensystem sein soll.
Überlegt doch mal. Wir haben ein zweidimensionales System mit Treffer- (VTD+) UND Schadensvermeidung (SR), aber es wird nicht wirklich genutzt, weil man sich dann doch zu einem Rüstungsklassensystem entschieden hat. Das wird besonders dadurch deutlich, da man bei einigen Rüstungsklassen Beispiel für ganz unterschiedliche Rüstungstypen angegeben hat.
Die meisten Rüstungsysteme in Rollenspielen sind ziemlich linear. Man hat einen Wert, der bestimmt wie gut die Rüstung schützt. Dazu kommt häufig noch eine Art Behinderung, die ebenfalls ziemlich linear ist. In der Regel hat eine teure Rüstung eine hohe Schutzwirkung und eine niedrige Behinderung und die beste Rüstung lässts ich meist sehr leicht bestimmen. Splittermond hat hingegen ein zweidimensionales System, sowohl für die Schutzwirkung als auch für die Behinderung. Allein dadurch müsste es deutlich mehr Rüstungstypen geben. Es könnte zum Beispiel Rüstungen geben, die sich nur auf Schadensvermeidung konzentrieren und dadurch anfällig für Waffen mit dem Merkmal Durchdringung sind. Es könnte aber auch Rüstungen geben, die sich nur auf Treffervermeidung konzentrieren und den erlittenen Schaden nicht reduzieren. Und natürlich alle möglichen Zwischenstufen. Die 18 Rüstungen aus MSK benutzen nur 15 der 24 möglichen VTD+/SR-Kombinationen (jeweils von 0 bis 4 gehend und ohne die Kombination +0/0) und auch nur 9 der 25 möglichen Behinderung/Tick-Zuschlag-Kombinationen (ebenfalls jeweils von 0 bis 4 gehend aber diesmal mot der Kombiantion 0/0). Mit diesem Wertbereich wären aber insgesamt gut 625 verschieden Rüstungen möglich, obwohl davon einige sicherlich sinnfrei wären, da sie niedrige Schutzwirkung mit hoher Behinderung kombinieren würden. Und da fehlen noch mögliche Merkmale.Siehe oben. Es geht nicht um die Merkmale. Es geht darum, dass man in meinen Augen,das Potential der Regeln nichtwirklich nutzt und man sich auf ein doch einfaches Rüstungsklassensystem beschränkt hat, obwohl die Regel viel mehr erlauben.
Das ist halt nicht das, was du eingangs gesagt (vielleicht nicht gemeint) hast. "Ein erweitertes Rüstungssystem" (Zitat du) ist halt etwas anderes als mehr Rüstungen im bereits vorhandenen, aber ansonsten unveraendert bleibenden System.
Für Fetzenstein! Nieder mit Knax!

Finubar

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Re: Benötigt Splittermond ein erweitertes Rüstungssystem?
« Antwort #20 am: 28 Dez 2017, 17:48:41 »
Hatte man z.B. bei DSA ... da wo man auch die Rassen untereinander wild mischen konnte.

Was war das Ergebnis? Geminmaxte Viertelelfen, die mit den abstrusesten Begründungen die für sie effizientesten Trefferzonen-Rüstungskombinationen zur Schau getragen haben .... und zwar in so einer Regelmäßigkeit, dass ich teilweise dachte, es gäbe keinen normalen Ritter mehr.

Ich hab erst auch gedacht ... hey, wo sind die Helme? Und warum funktionieren Unterarmschienen so komisch .... ABER: es ist SEHR GUT, dass es diesen Abuse Wahnsinn bei SpliMo nur auf ganz kleiner Sparflamme gibt!

Ich könnte mir wenn dann vorstellen, das man Zusatzrüstung in welcher Form auch immer in Höhe des Heldengradcaps erwerben kann ... wenn man es nicht schon durch Zauber oder andere Quellen ausnutzt ...
Ein Tag ohne Lächeln ist ein Verlorener ... ;-)

Ifram

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Re: Benötigt Splittermond ein erweitertes Rüstungssystem?
« Antwort #21 am: 28 Dez 2017, 18:05:55 »
Konsistenz als Qualität sollte Splittermond nicht opfern. Es steht jedem frei, Rüstungen in Herkunft und Design zu verändern. Solange sich dadurch Werte wie BE, Tickzuschlag, SR, VTD+ und in etwa Preis und Gewicht nicht ändern, stört es nicht das Balancing. Dass ist mir genug. Die reißenden Dämme werden nun mal nicht vom Scheinargument "man kann ja auch ohne spielen" aufgehalten, wie Finubars Beispiel belegt.
« Letzte Änderung: 29 Dez 2017, 08:27:57 von Ifram »

maggus

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Re: Benötigt Splittermond ein erweitertes Rüstungssystem?
« Antwort #22 am: 29 Dez 2017, 05:47:32 »
(Sorry, wall-of-text)

Die Rüstungen waren, insbesondere beim Regeldesign von Mondstahlklingen (MSK), ein komplexes Thema. Da gab es mehrere, teils widerstreitende Design-Ansätze :o, die zwischen Fluff und Crunch hin- und hergingen:
  • Lorakis ist eine große Welt mit vielen Kulturen, die unterschiedlichste Rüstungstypen hervorgebracht haben
  • Eine Rüstung muss/kann sich an ihren Träger anpassen, zur zweiten Haut werden und zu seinem Charakter passen
  • Die Rüstungstypen müssen mit den verschiedenen Kampfstilen harmonieren (die "Dose", der Mischtyp, der Schildkämpfer, der Ausweichler)
  • Vorteile (VTD, SR) und Nachteile (BE, Tick-Zuschlag) einer Rüstung müssen in einem ausgewogenen Verhältnis stehen, sodass keine Kombination zum gamebreaker / must-have wird
All diese Design-Vorgaben führten dazu, dass nicht ein (1) Rüstungs-System entstanden ist, sondern ein Set an Rüstungs-Optionen, das im Entstehungprozess immer wieder überarbeitet und intensiv getestet worden ist.
Dazu kommt, dass der Verlag ja schon häufiger gesagt hat, dass Baukastensysteme praktisch häufig nicht möglich sind, weil die Werte letzten Endes dann doch Pi mal Daumen abgerundet werden.
Lokis Hinweis ist grundsätzlich richtig, aber statt Pi mal Daumen wurden lange Testreihen mit software-seitiger Unterstützung angewandt, um Ausreißer auszuschließen. Was augenscheinlich halbwegs gelungen ist, da hier nirgends von einem one-and-only die Rede ist. Also kein "Maraskanischer Hartholzharnisch" ;)

Das Ergebnis ist ein "System", das vielleicht nicht jede mögliche (allerdings auch: sinnvolle) Kombination ausreizt, aber ein breites Spektrum an Rüstungs-Variationen erlaubt, das den oben beschriebenen Design-Vorgaben gerecht wird:
  • Es gibt auf Lorakis Tuch, Fell, Kette, Schuppe und Platte, jeweils in unterschiedlichem Grad (leicht/mittel/schwer). Hinzu kommen die Besonderen Materialien
  • Jede Rüstung kann mit Verbesserungen versehen werden, die Boni/Mali veränder oder Merkmale beeinflussen; zudem kann nachträglich personalisiert werden
  • Die verschiedenen Kampfstile der Abenteurer können durch eine Rüstung unterstützt werden (bzw. es kann auf Rüstung auch verzichtet werden)
  • Das Reduziern von Malis ist in manigfaltigen Kombis möglich - aber (hoffentlidh) nicht ausufernd
Fazit: Es gibt kein System, mit dem man alle Parameter von Rüstungen beliebig kombinieren kann. Aber die vorhandenen Möglichkeiten bieten recht viel Auswahl, ohne das Balancing zu gefährden :)

Wer jetzt Trefferzonen in das Spielsystem integrieren möchte, steht vor einem Problem. Aber man wächst ja bekanntlich an seinen Herausforderungen ;)
"Befreien Sie das Unreich!"

barbarossa rotbart

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Re: Benötigt Splittermond ein erweitertes Rüstungssystem?
« Antwort #23 am: 29 Dez 2017, 12:04:08 »
Danke, das erklärt eigentlich alles.

Aber in meinen Augen führt gerade die Verteilung der Merkmale doch zu seltsamen Ergebnissen. Wieso schützt nur eine leichte Fellrüstung gegen Kälte? Wieso ist nur eine mittlere Plattenrüstung wattiert? Aber das ist jetzt ein anderes Thema.

Im einfachen System arbeitet man mit 18 Rüstungsklassen und alle Rüstungen lassen sich damit mehr oder weniger gut beschreiben. Selbst die im Selenia-Band vorgestellte Gefechtrüstung passt in dieses Schema und ist folglich keine neue Rüstung , sondern nur eine normale schwere Plattenrüstung mit drei kostenlosen Verbesserungen*. Was dann aber nicht funktioniert sind zusammengestückelte Rüstungen aus unterschiedlichen Materialien oder Rüstungen die aufeinander aufbauen. DSA4 war in dieser hinsicht fast vorbildlich, scheiterte aber am Balancing (gute Rüstungsteile waren oft billiger und leichter erhältlich als schlechtere). HârnMaster ist da ebenfalls vorbildlich, hat aber einer Trefferzonensystem, wo alle Rüstungen nur dadurch definiert sind, aus was für einem Material sie bestehen und welche Zonen sie damit schützen. MIDGARD hat zwar eigentlich ein Rüstungsklassensystem, aber kennt Rüstungen, die aufeinander aufbauen. Eigentlich sind dort alle Rüstungen Torsopanzerungen. Helme, Arm- und Beinschienen sind nur bei kritischen Treffern lebensverlängernd. Aber kombiniert man eine Plattenrüstung mit diesen Rüstungteilen, erhält man eine Vollrüstung, welches die nächst beste Rüstungsklasse ist. Bei Pathfinder gibt es ein optionales und im Grundprinzip von AD&D übernommenes Regelsystem für zusammengestückelte Rüstungen. Hier geht man davon aus, dass fast alle Grundrüstungen** Torso, Arme und Beine schützen und zwar im Verhältnis 2:1:1. So alles sich sehr leicht alle möglichen und auch unmöglichen Rüstungskombinationen zusammenstellen. Wobei aber vollständige Rüstungen aus dem gleichen Material noch einen zusätzlichen Bonus erhalten. Diese Systeme haben aber alle eine Sache gemein, die Vorteile und die Nachteile sind eindimensional und nicht zweidimensional wie bei Splittermond, weshalb diese sich schlecht irgendwie übernehmen lassen.

Ein Trefferzonensystem würde sich hauptsächlich auf die Schadensreduktion innerhalb einer Zone konzentrieren. VTD+ hingegen sollte von der Gesamtrüstung abhängen. Es würde dann aber auch nur die sechs Grundmaterialien geben. Es würde ein ganz anderes Rüstungssystem, welches durchaus anfällig für Effektivitätsoptimierer wäre.

Ein aufeinander aufbauendes System wie bei Pathfinder wäre mir persönlich am liebsten und könnte man sehr leicht mit dem bisherigen Rüstungsklassen kombinieren, scheitert aber in meinen Augen daran, dass bisher die Werte nicht aufeinander aufbauen.

* Der Preis suggeriert zwar nur zwei Verbesserungen bei einer Grundqualität von -2. Die restlichen Werte aber passen aber eher zu einer schweren Plattenrüstung mit den Verbesserungen Gehärtet, Wattiert und einem zusätzlichen Tick-Zuschlag, der anscheinend aus der bisher nicht beschriebenen Verbesserung Reiterrüstung verrührt.

** jene, die es nicht tun, lassen sich sehr gut als zusammengestückelte Rüstungen beschreiben.

Etschbeijer

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Re: Benötigt Splittermond ein erweitertes Rüstungssystem?
« Antwort #24 am: 29 Dez 2017, 13:13:40 »
Wenn ich dich richtig verstehe, willst du z.B. schwere Lederhandschuhe mit einem leichten Kettenhemd und dazu einen mittleren Plattenhelm tragen und das soll andere Werte haben als wenn jemand ein reines Set der jeweiligen Ausrüstung trägt oder?

Was versprichst du dir von einer dementsprechenden Steigerung der Komplexität?
Steigert sie nicht viel mehr die Gefahr des Min-Maxings? Mir persönlich tut sie das.

barbarossa rotbart

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Re: Benötigt Splittermond ein erweitertes Rüstungssystem?
« Antwort #25 am: 29 Dez 2017, 14:26:05 »
Das ist jetzt wirklich zu kleinteilig. So etwas macht nur Sinn, wenn man mit entsprechenden (und auch entsprechend vielen) Trefferzonen spielt, wie z.B. bei HârnMaster mit insgesamt 26 Trefferzonen. Ich dachte eher an die "Piecemeal Armor" Regeln von AD&D, welche auch von Pathfinder optional genutzt werden. Man hat fünf Zonen (Torso, Arme, Beine) und man bestimmt für jede Zone, welcher Rüstungstyp dort schützt. Die Boni und Mali sind einfach nur die Summe der Einzelboni, wobei die Hälfte der Gesamtwerte von der Torsopanzerung kommt und der Rest zu gleichen Teilen von Armen und Beinen (jeweils 1/8). Da bei AD&D die Rüstungsklasse das alleinige Unterscheidungsmerkmal war (es gab keine Behinderung), was es auch nicht möglich sich eine besonders effektive Rüstungzusammenzustellen. Pathfinder umgeht diese Falle mit einigen Zusatzregeln.

Bei Deinem Beispiel hätten wir folglich eigentlich nur eine Kettenrüstung am Torso. Der Helm spielt nämlich keine Rolle und die Handschuhe gehören nicht zur Rüstung.

Wenn ich mal das AD&D-System* auf Splittermond anwende, davon ausgehe, dass die schwere Rüstung all der fünf oben genannten Zonen schützt, und gleichzeitig alle Merkmale ignoriere, würde ich für ein Kettenhemd folgendes erhalten:
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.
Für beide Arme bzw. beide Beine erhalten jeweils die Hälfte der Differenz zur vollen Rüstung:
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.
Für ein Arm bzw. ein Bein werden diese Werte nochmals halbiert und immer abgerundet. So ist eine zusammengestückelte Rüstung immer etwas schlechter als eine vollständige und einheitliche Rüstung.

Dies ist NUR ein schnell erstelltes Beispiel, mehr nicht. Es soll nur zeigen, wie ich mir das System UNGEFÄHR vorstellen könnte. Die Werte sind NICHT entgültig! Es ist also nicht mehr als eine grobe Diskussionsgrundlage!

* Die Vorlage dafür findet man u.a. in beiden Auflagen des Dark Sun Campaign Settings (Rules Book S.72 bzw. The Age of Heroes S.57f) und etwas komplexer in Player's Option: Combat & Tactics S.128

JohnLackland

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Re: Benötigt Splittermond ein erweitertes Rüstungssystem?
« Antwort #26 am: 29 Dez 2017, 17:07:54 »
Ich finde das Kampfsystem schon komplex genug, ich will Rollenspielen und keine Kampfsimulation. Meiner Meinung nach braucht Splittermond kein erweitertes Rüstungssystem, wir kommen in unseren Runden sehr gut mit den aktuellen aus. Nur weil einzelne Leute jedesmal an einen Punkt Generalkritik haben, heißt nicht das die Mehrheit der Spieler damit unzufrieden ist, ehr das Gegenteil da viele dazu gar nichts schreiben und immer die selben Forenmember sowas diskutieren. Dann macht Hausregeln.
Spielst du schon oder diskutierst du noch über die Regeln?

Xandila

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Re: Benötigt Splittermond ein erweitertes Rüstungssystem?
« Antwort #27 am: 29 Dez 2017, 19:58:18 »
Danke für die genaueren Ausführungen, jetzt wird endlich klar, was du dir vorstellst.

Ich teile aber Johns Meinung, das wird damit deutlich komplizierter und ich sehe nicht den Mehrwert, den es mir bringt.
Wenn die Optik so sein soll, daß es unterschiedliche Materialien kombiniert sind, dann steht einem das auch jetzt ja schon frei, das festzulegen, die Bilder zu den Rüstungen sind ja jeweils nur Beispiele für diesen Typus in einer Region. Und was den Variantenreichtum angeht, dazu hatte ich weiter oben ja schon gesagt: mit den möglichen Qualitätsverbesserungen, anderen Materialien und Personalisierungen hat man da schon einiges an der Hand, um die 18 Grundtypen für sich selber zu verändern.

Als Hausregel, wenn man Spaß daran hat - warum nicht? Interessant ist der Ansatz auf jeden Fall.
Als offizielle Optionalregel? Meiner Ansicht nach zu kompliziert mit zu wenig Mehrwert aber hohem Balancingaufwand, die Redakteurzeit hätte ich lieber in anderen Sachen, von denen mehr Spieler einen Nutzen haben. 

rparavicini

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Re: Benötigt Splittermond ein erweitertes Rüstungssystem?
« Antwort #28 am: 30 Dez 2017, 10:27:12 »
Das ist jetzt wirklich zu kleinteilig. So etwas macht nur Sinn, wenn man mit entsprechenden (und auch entsprechend vielen) Trefferzonen spielt, wie z.B. bei HârnMaster mit insgesamt 26 Trefferzonen. Ich dachte eher an die "Piecemeal Armor" Regeln von AD&D, welche auch von Pathfinder optional genutzt werden. Man hat fünf Zonen (Torso, Arme, Beine) und man bestimmt für jede Zone, welcher Rüstungstyp dort schützt. Die Boni und Mali sind einfach nur die Summe der Einzelboni, wobei die Hälfte der Gesamtwerte von der Torsopanzerung kommt und der Rest zu gleichen Teilen von Armen und Beinen (jeweils 1/8). Da bei AD&D die Rüstungsklasse das alleinige Unterscheidungsmerkmal war (es gab keine Behinderung), was es auch nicht möglich sich eine besonders effektive Rüstungzusammenzustellen. Pathfinder umgeht diese Falle mit einigen Zusatzregeln.

Bei Deinem Beispiel hätten wir folglich eigentlich nur eine Kettenrüstung am Torso. Der Helm spielt nämlich keine Rolle und die Handschuhe gehören nicht zur Rüstung.

Wenn ich mal das AD&D-System* auf Splittermond anwende, davon ausgehe, dass die schwere Rüstung all der fünf oben genannten Zonen schützt, und gleichzeitig alle Merkmale ignoriere, würde ich für ein Kettenhemd folgendes erhalten:
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Für beide Arme bzw. beide Beine erhalten jeweils die Hälfte der Differenz zur vollen Rüstung:
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.
Für ein Arm bzw. ein Bein werden diese Werte nochmals halbiert und immer abgerundet. So ist eine zusammengestückelte Rüstung immer etwas schlechter als eine vollständige und einheitliche Rüstung.

Dies ist NUR ein schnell erstelltes Beispiel, mehr nicht. Es soll nur zeigen, wie ich mir das System UNGEFÄHR vorstellen könnte. Die Werte sind NICHT entgültig! Es ist also nicht mehr als eine grobe Diskussionsgrundlage!

* Die Vorlage dafür findet man u.a. in beiden Auflagen des Dark Sun Campaign Settings (Rules Book S.72 bzw. The Age of Heroes S.57f) und etwas komplexer in Player's Option: Combat & Tactics S.128

Der Spaß funktioniert deswegen nicht, weil man durch die Rundung Unschärfe erhält.

Sagen wir als Beispiel es ist gesetzt, +3 SR sind gleich bedeutend mit +1 VTD, und wir haben Rüstung X und Rüstung Y (angenommen Merkmale sind bei beiden Rüstungen gleich bzw nicht vorhanden):

Rüstung X
VTD+: +1
SR: 4
Beh.: 2
Tickzuschlag: 2

Rüstung Y
VTD+: +2
SR: 1
Beh.: 2
Tickzuschlag: 2

Dann schütze ich nach deinem Vorschlag nur Torso:

Rüstung X
VTD+: +0
SR: 2
Beh.: 1
Tickzuschlag: 1

Rüstung Y
VTD+: +1
SR: 0
Beh.: 1
Tickzuschlag: 1

Plötzlich sind +1 VTD nur mehr 2 SR wert, und das Balancing ist verschoben.

Auch muss man sich davon lösen, das leicht, mittel und schwer bei den Rüstungen heisst, das da zwangsläufig mehr oder besseres Material ist. Das kann so sein, muss aber nicht. Wenn ich von einer mittelschweren Kettenrüstung, die Beine weglasse, verwendet man einfach die Werte der leichten Kette, und macht nicht plötzlich eine neue Rüstung dafür.

Wenn ich will das durch Modifikation XY die Werte der Rüstung etwa halbiert werden sollen, nehme ich auch der Rüstungstabelle einfach die Werte der Rüstung welche in etwa diese Werte hat. Statt bei der leichten Kette zu runden und dieses und jenes zu machen, nehme ich einfach die Werte von leichtem Leder und nenne es Piecemeal Kette oder leichte Kette ohne Arme. Oder was auch immer.
Meine Beiträge beziehen sich, wenn nicht explizit anders gesagt, immer nur auf die geltenden Regeln und meine persönliche Meinung. Ich erheben keinen Anspruch auf die ultimative Wahrheit, oder verbiete anderen Leuten in ihrer Runde etwas anders zu machen :)

barbarossa rotbart

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Re: Benötigt Splittermond ein erweitertes Rüstungssystem?
« Antwort #29 am: 30 Dez 2017, 11:30:46 »
Deine Überlegung ist fehlerhaft:
Erstens, ist deine Annahme nicht wirklich korrekt, denn es gibt kein konstantes Verhältnis zwischen VTD+ und SR. Manchmal ist es 2:1, manchmal 1:1 und sogar 1:2. Ein 1:3-Verhältnis gibt es hingegen nirgends.
Zweitens, wird bei einem +1 Bonus der Gesamtrüstung, der Bonus für die Torso nicht ab- sondern aufgerundet, da sonst der Bonus vollkommen verschwinden würde.
Drittens, war das nur ein grobes Beispiel mit einer Annahme, die eigentlich nur für die Plattenpanzer weitgehend korrekt ist.
Viertens, muss man, wenn man so ein System verwenden will, die Werte so anpassen, dass das Spielgleichgewicht nicht gefährdet ist, was aber durch die vielen Parameter der Rüstungsregeln nicht so einfach ist.