Autor Thema: Beißender Spott, Gegner durschauen, Herausforderung, Tier einschätzen  (Gelesen 2135 mal)

Vardja

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Hallo liebe Kollegen,

Ich spiele seit kurzem in einer Splittermond Gruppe und bin auf folgendes Problem gestoßen.

Als ich in einem Kampf die Fähigkeit beißender Spott auf einen Ratling einsetzen wollte, verbot mir der Meister dies mit der Aussage, dass der mich nicht verstehen könne weil er meine Sprache nicht spricht.

Vorweg: Der Meister hat natürlich immer das Recht, Fähigkeiten und Aktionen in seiner Welt zu verbieten.

Mein Problem ist jetzt allerdings, dass bis auf die Meisterschafft Tier einschätzen die sich tatsächlich nur auf Wesen der Klasse Tier bezieht, keine der anderen im Betreff genannten Fähigkeiten Einschränkungen oder Angaben zu den möglichen Zielen macht.

Während man sich bei Beißender Spott noch herleiten könnte, dass es sich um das Talent Redegewandtheit handelt und daher nur auf vernunftbegabte Wesen angewendet werden kann frage ich mich wo Gegner durschauen aufhört. Kann man mit wirklich alles Lebewesen außer Tiere durschauen, da diese von Tier einschätzen abgedeckt werden oder sind auch hier nur andere Vernunftwesen gemeint. Funktioniert die Anführen Meisterschaft Herausforderung auch gegen Zombies/Untote und andere Wesen die eigentlich nicht provoziert werden können, weil sich nicht denken?

Wie handhabt ihr die Fähigkeiten in euren Gruppen bzw. gibt es in dieser Hinsicht vielleicht sogar feste Angaben/Nachträge der Regelmacher?
   

Kami

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Schwierig. Ich denke man kann beide Positionen einnehmen. Den gesundem Menschenverstand anwenden und festlegen, dass Wesen, die einen nicht verstehen nicht verspottet werden können, oder die Regeln anwenden, wie sie dort stehen. Das wäre dann soetwas wie der Hammer mit der Eigenschaft Scharf. Der Hammer ist dann nicht scharf, sondern die Eigenschaft heißt dann mangels eines besseren allgemeinen Begriffs so, und der Hammer hat halt die Eigenschaft. Ende. Auch kann man sich einfach vorstellen, dass der Rattling die verwendeten Gesten wahrnimmt, und entsprechend reagiert. Oder der Hund auf eine entsprechende Körpersprache anspringt. Mit ein wenig Phantasie klappt das. In wir das handhaben? Ehrlich gesagt, keine Ahnung.

SeldomFound

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Im Falle des Rattlings hättest du tatsächlich noch würfeln dürfen, es hätte aber einen Abzug von 6 Punkten gegeben. So ist zumindest der offizielle Ansatz bei Redegewandheit, wo es später eine Meisterschaft gibt, um genau diesen negativen Umstand auszugleichen ("Ohne Worte").

Ansonsten gilt zumindest für mich:

- "Herausforderung" kann man auch als eine taktische Positionierung verstehen, daher gilt sie bei mir auch für Wesen ohne Verstand, sofern es noch Sinn macht (bei Körperlosen oder fliegenden Gegnern kann es zum Beispiel schwer werden).
- Ein Wesen ohne Taktiker kann nicht das Ziel von "Gegner einschätzen", "Beißender Spott", etc. werden. Auf der anderen Seite können sie dann auch schlechter eine List durchschauen, wo Kreativität notwendig ist.

Das ist mein eigener, persönliche Herangehensweise, keineswegs offiziell.

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Jeong Jeong

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In meinen Gruppen lassen wir diese Meisterschaften ohne Mali oder Einschränkungen gegen alle Gegner zu. Für das Balancing ist das meiner Erfahrung nach auch kein Problem.

SeldomFound

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@ Jeong

Wir würdet ihr das in eurer Gruppe dann mit "Tiere einschätzen" machen. Würdet ihr dann den Bonus erhöhen, da ansonsten die Meisterschaft nicht mit "Gegner einschätzen" gleichwertig wäre?
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Fedtram Trampelpfad

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Bei 'Beißender Spott':

Als Lösung hat sich in unserer Gruppe bisher bewehrt, es irgendwie plausibel bzw. anschaulich machen zu können, inwiefern man eine Gegner zu reizen in der Lage ist. Es gab auch schon Szenen, in denen jemand eine große Spinne mit einem geschickt geworfenen Stein aufmerksam gemacht und mit dem Zerstören eines kleinen Spinnennetzes gereizt hat (alles gemeinsam 10 Tick für Beißender Spott), dazu den Satz "Oh.., hab ich jetzt etwa dein Kunstwerk zerstört..? Na das tut mir aber leid..!".
In diesem Falle bietet sich das echt an, es so zu regeln. Bei ganz harten Grenzfällen wie Untoten, die fremdgesteuert werden und keinen eigenen Willen besitzen, bleibt es dann zweifelhaft, ob es in diesem Fall wirkt, eben wenn sich keine plausible Möglichkeit finden lässt.

Redegewandtheit hab ich als abstrakten Regelbegriff immer auch so verstanden, dass er auch eine zumindest intuitive Kenntnis von Gestik und Mimik umfasst und man nicht immer nur mit Worten eine Wirkung entfalten muss. Sonst wäre der Schwerpunkt 'Verkleiden' dort auch fehl am Platz.


Bei 'Gegner durschauen':

Hier ist es laut Regeltext so, dass man damit andere Personen einschätzen kann (vgl. S.112). Da es einige Theorien dazu gibt, was eine Person genau ist (Muss eine Person immer vernunftbegabt sein? Was ist dann mit Säuglingen, sind die keine Personen? etc.), und diese teils hoch komplex sind, ist der Begriff vielleicht etwas unglücklich gewählt.
Bei uns in der Gruppe geht dort alles durch, was wir uns gemeinsam irgendwie als Person vorstellen können, das letzte Wort hat immer der Meister.
Das kann auch in einem eher märchenhaften Szenario den Alph-Wolf betreffen, der ein eigenes Temperament hat und z.B. in der Lage ist, mit Mimik zu kommunizieren, obwohl er eigentlich ein Tier ist. Das gilt auch für Monster, wie z.B. den Oger, bei denen wir in unserer Gruppe ebenfalls schon von einer Person sprechen würden, der aber kein 'Taktiker' ist

Wie es sich dann mit 'Tier einschätzen' verhält, ist eine gute Frage.

Mein Vorschlag wäre es, da es dort um nicht vernunftbegabte Tiere geht (vgl. Tierführung S. 133), die Meisterschaft immer dann als passend gelten zu lassen, wenn es sich nach der üblichen Klassifikation der Biologie (wobei hier ja sogar auch wieder der Mensch eingeschlossen wäre) um Tiere oder aber auch um tierähnliche Wesen handelt, da ich, wenn ich ein Wissen von Tieren habe und weiß wie sie denken und sich verhalten, ich doch auch dieses Wissen auf ähnliche Wesen übertragen kann - eventuell könnte man für den Transfer dann mit Umständen arbeiten, z.B. -6 für eine nur entfernt an ein Tier erinnernde Kreatur wie einen Oger, -2 für Rattling etc.

Die Sache mit der Vernunftbegabung ist generell problematisch, da es mittlerweile - und das sagt Rousseau auch schon - Theorien gibt, die den Tieren durchaus eine Vernuft im Sinne von Verstand und Denkoperationen zusprechen, allerdings bezweifeln, dass Tiere einen freien Willen besitzen.
Andere szientistische Theorien wiederum, die dem Menschen den freien Willen als Alleinstellungsmerkmal generell absprechen, machen das ganze noch problematischer.
Vielleicht ist der Unterschied im Handeln von Mensch und Tier danach gar nicht so groß, wie man denkt.

Statt zu verbieten würde ich anraten, mit Umständen zu arbeiten.
Das würde auch bedeuten, dass man mit einem entsprechend schweren Umstand auch mit Empathie Tiere einschätzen kann und mit Tierführung Menschen entsprechend.

In meinen Gruppen lassen wir diese Meisterschaften ohne Mali oder Einschränkungen gegen alle Gegner zu. Für das Balancing ist das meiner Erfahrung nach auch kein Problem.

Oder man lässt die Umstände, die natürlich wieder alles etwas komplizierter machen, einfach weg. Das klingt nach einer feinen Lösung.
« Letzte Änderung: 24 Dez 2017, 13:53:10 von Fedtram Trampelpfad »