Autor Thema: Warum wird das Erfahrungspunktepool nach HG1 pro HG effektiv weniger?  (Gelesen 14047 mal)

Shednazar

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Eigentlich ist es keine wirkliche Frage, sondern mehr eine Erkenntnis, die mir so nicht bewusst war:

Ich habe jetzt auf HG2 mal durchgerechnet, was ich alles erhöhen möchte - bzw. kann. Dabei ist mir aufgefallen, dass die möglichen 200 EP zwar nach mehr aussehen als die 100 EP auf HG1, doch habe ich dabei nicht dazugerechnet, dass man bei der Charaktererschaffung (also auf HG1) insgesamt 55 Fertigkeitspunkte erhält (die insgesamt einen Wert von 55x3=165EP haben), 3 freie Meisterschaften (3x5=15EP), 8 Punkte in Ressourcen (8x7=56EP) und zusätzlich zu den Rassenstärken 6 Punkte in Stärken (6x7=42EP). Insgesamt sind das 278EP, mit den 100 für HG1 kommt man auf 378EP.

Da die Kosten auf HG2 aber um 1/3 und mehr steigen, braucht man nicht großartig nachrechnen, dass man mit 200 EP nicht alles erhöhen kann, das man möchte (und man wenn, dann auch eher bestehende Fertigkeiten erhöht, als neue...). Auf HG3 ist die Situation ähnlich. Erst auf HG4 würde sich die Situation theoretisch wieder ändern, da dieser ja nach oben hin offen ist.

So wie ich das sehr, muss man also spätestens ab HG2 beginnen mit seinen EP zu haushalten - der Charakter kann sich also entscheiden, ob er mehrere Fertigkeiten eher durchschnittlich bis schlecht haben möchte - oder sich auf wenige zu spezialisieren (was durch den Erwerb von Meisterschaften eher die wahrscheinlichere Variante sein wird). Die möglichen EP pro HG werden insoferne also effektiv gesehen weniger.

In meinem Fall sieht es also so aus, dass ich auf HG2 aller Wahrscheinlichkeit die meisten meiner Fertigkeiten (alle gehn sich nicht aus) maximieren werde, zusätzlich ein (1) Attribut erhöhen. Das war's, dann bin ich schon auf HG3. Mit dem Erhöhen oder zusätzlichen Erwerb von Ressourcen oder Stärken brauche ich gar nicht spekulieren, auch zusätzliche Meisterschaften (abseits der freien bei erreichen von 9 Fertigkeitspunkten) werden eher die Ausnahme sein.

Ist das als Spielprinzip so gewollt? Dass man also eher zum Spezialisten hingedrängt wird?
Wie gesagt, mir war das auf HG1 noch nicht so bewusst.

Loki

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Was ich an der Rechnung nicht verstehe: Warum schmeißt du die (umgerechneten) Punkte aus der Charaktererschaffung sowie die 100 Punkte aus Heldengrad I zusammen? Ich würde die beiden Phasen unabhängig voneinander betrachten, denn schließlich stehen die Werte, die der Charakter am Ende der Charaktererstellung hat für einen viel längeren Zeitraum (nämlich für alles, was er in seinem bisherigen Leben gelernt hat), während die einzelnen Heldengrade in den allermeisten Fällen eher für (wenn überhaupt) wenige Jahre des Lernens stehen.

Auch stimmt die Aussage, dass auf HG2 alles teurer werde, so pauschal nicht. Was tatsächlich teurer wird, sind vertiefte Fähigkeiten und höheres Wissen (nämlich Fertigkeitsstufen zwischen 7 und 9, Zauber der Grade 3+, etc.). Es hindert dich aber niemand daran, erstmal alle deine Fertigkeiten auf Stufe 6 zu bringen, wenn du Heldengrad 2 erreicht hast. Das kostet dich noch immer 3 EP pro Stufe und nicht 5.

Insofern: Ja, wenn man die 200 EP, die Heldengrad 2 von Heldengrad 3 trennen, nur für hochstufige Fähigkeiten ausgeben will, muss man im Verhältnis natürlich mehr ausgeben, weil tiefergehendes Wissen nunmal teurer ist (wie es in den allermeisten mir bekannten Rollenspielsystemen ist, die mit Erfahrungspunkten und Steigerungen arbeiten). Dazu bist du aber keineswegs gezwungen. Du kannst deine "HG2-EP" genauso günstig einsetzen wie deine "HG1-EP".

LG
« Letzte Änderung: 25 Mär 2017, 14:47:24 von Loki »
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Andarin

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Man kann das Ganze auch so sehen: Auf HG1 kostet es mich 10% der EP (10 von 100), ein Attribut zu steigern, während es auf HG2 nur 7,5% der EP kostet (15 von 200). So oder so kostet eine Attributserhöhung grob das Dreifache eines Fertigkeitspunkts. Auf HG2 ein Attribut zu steigern kostet exakt so viel wie eine Fertigkeit von Wert 6 auf Wert 9 zu bringen, was zugleich eine kostenlose Meisterschaft der zweiten Schwelle mit sich bringt.

Wenn man auf HG2 beispielsweise seine vier wichtigsten Attribute steigert (4 x 15 = 60 EP) und 6 wichtige Fertigkeiten von 6 auf 9 bringt (6 x 15 = 90 EP), bleiben noch 50 EP für andere Dinge wie Meisterschaften, Stärken, andere Fertigkeiten usw.

Mein Vargenjäger steht nun exakt bei 100 EP und ich frage mich, wofür ich die nächsten EP ausgeben sollte. Stangenwaffen oder Wahrnehmung wäre angebracht, Stärke und Beweglichkeit allerdings auch. Die Attribute hätten Auswirkungen auf meine aktiven und genutzten Fertigkeiten Akrobatik, Athletik, Heimlichkeit, den Speer, den Wurfspeer, Handgemenge, Bewegungsmagie und Stärkungsmagie und auf die Verteidigung. Das ist ziemlich viel pro Steigerung. Auf der anderen Seite bringen mich die Attributssteigerungen den nächsten Meisterschaften und den Grad-3-Zaubern keinen Schritt näher, nur der pure Würfelwert der Fertigkeiten erhöht sich.

Dass mir diese Entscheidung schwer fällt zeigt mir, dass das Regelwerk hier hervorragend geschrieben ist. Daumen hoch!
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SeldomFound

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Es hängt halt wirklich davon ab, in was der Charakter sich vertiefen soll.

Ich mache es zum Beispiel eher davon abhängig, was mein Charakter erlebt. Wenn also man bis Ende von HG 1 hauptsächlich nur Dungeoncrawler gespielt hat und dann auf HG2 hauptsächlich Intrigien Abenteuer spielt, dann gehen bei mir meine Charakter immer in die Breite und ich habe selten mehr als 2 Fertigkeiten auf 9 Punkte gesteigert.

So läuft das dann halt...
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Shednazar

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Was ich an der Rechnung nicht verstehe: Warum schmeißt du die (umgerechneten) Punkte aus der Charaktererschaffung sowie die 100 Punkte aus Heldengrad I zusammen? Ich würde die beiden Phasen unabhängig voneinander betrachten, denn schließlich stehen die Werte, die der Charakter am Ende der Charaktererstellung hat für einen viel längeren Zeitraum (nämlich für alles, was er in seinem bisherigen Leben gelernt hat), während die einzelnen Heldengrade in den allermeisten Fällen eher für (wenn überhaupt) wenige Jahre des Lernens stehen.


Ok, es geht mir hier weniger um den Fluff als um den Crunch. Um die Regeln. Was der Charakter davor, danach, dazwischen erlebt hat ist hier irrelevant. Ich kann auch einen 10jährigen Vargen spielen, der die ganze Zeit nur daheim vor dem Lagerfeuer gesessen ist - Charaktererschaffung - und dann im 1. Abenteuer mehr erlebt hat als in den 10 Jahren davor. Erklärt dann auch nicht, warum die Punkte in der Charaktererschaffung zählen sollen oder nicht.

Der Grund warum ich die 100 Punkte mit den übrigen zusammengeschmissen habe: weil die Punkte - regeltechnisch gesehen - Teil von HG1 sind. Fertigkeitsmaximum als auch die Kosten sind die gleichen wie auf HG1, nicht wie auf HG2 und schon gar nicht auf HG3, aber auch nicht weniger wert als auf HG1. Ich kann in HG1 auch nicht eine Fertigkeit erhöhen, die in der Charaktererschaffung maximiert wurde. Insoferne werf ich das alles in einen Pool.

Auch stimmt die Aussage, dass auf HG2 alles teurer werde, so pauschal nicht. Was tatsächlich teurer wird, sind vertiefte Fähigkeiten und höheres Wissen (nämlich Fertigkeitsstufen zwischen 7 und 9, Zauber der Grade 3+, etc.). Es hindert dich aber niemand daran, erstmal alle deine Fertigkeiten auf Stufe 6 zu bringen, wenn du Heldengrad 2 erreicht hast. Das kostet dich noch immer 3 EP pro Stufe und nicht 5.

Ich vage jetzt einmal pauschal zu behaupten, dass die Fertigkeiten das Um und Auf eines Charakters sind (Stichwort: Meisterschaften). Insoferne sehe ich eher, dass man die Fertigkeiten erhöht. Und natürlich auch, dass man diese eher pro Heldengrad maximiert - zumindest die wichtigsten Fertigkeiten. Wobei da in den meisten Fällen Kampffertigkeiten und Magieschulen in Frage kommen. Was dementsprechend viel kostet.
Natürlich hindert mich niemand, alle meine Fertigkeiten auch auf HG2 noch auf 6 oder 7 oder 8 zu steigern. Aber dann werden wir wichtige Meisterschaften fehlen. Und gegen Gegner (ja, es wird auch bei Splittermond eher mehr als weniger gekämpft) wird es dementsprechen schwerer.

Und ja, es kommt natürlich auf den Spielstil und den Spielleiter an. Wenn alle Helden auf HG2 immer noch Fertigkeiten mit max. 6 Punkten haben, werden auch die Gegner dementsprechend sein.

Darum wiederhole ich mich wieder: es geht mir hier rein um die Regeln - die ja eine gewisse Richtung vorgeben sollen. Dass man Fertigkeiten auf HG2 auf max. 9 maximieren kann (und erst dann Meisterschaften erhält sowie erwerben kann), hat ja einen Sinn.
Und da sehe ich eben eine Tendenz, dass dieses Gefühl der "Freiheit" und der Optionen eher nur auf HG1 (inkl. der Charaktererschaffung) hat. Danach wird man eher in die Richtung gedrängt, sich zu spezialisieren.


Shednazar

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Man kann das Ganze auch so sehen: Auf HG1 kostet es mich 10% der EP (10 von 100), ein Attribut zu steigern, während es auf HG2 nur 7,5% der EP kostet (15 von 200). So oder so kostet eine Attributserhöhung grob das Dreifache eines Fertigkeitspunkts. Auf HG2 ein Attribut zu steigern kostet exakt so viel wie eine Fertigkeit von Wert 6 auf Wert 9 zu bringen, was zugleich eine kostenlose Meisterschaft der zweiten Schwelle mit sich bringt.

Jein. Nach meiner Rechnung wären es auf HG1 sagen wir 3,78 %.

Edit:
Dass mir diese Entscheidung schwer fällt zeigt mir, dass das Regelwerk hier hervorragend geschrieben ist. Daumen hoch!

Versteht mich nicht falsch, es ist keine Kritik am System. Ich finde Splittermond echt toll! Keine Frage.
Aber darum geht es mir grad nicht.
Es wird nur nirgendwo erwähnt, dass man im Zuge seiner Charakterentwicklung sich immer mehr spezialisieren wird müssen... und kaum Punkte hat um etwas in die Breite zu gehen.
« Letzte Änderung: 25 Mär 2017, 15:21:14 von Shednazar »

Shednazar

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Es hängt halt wirklich davon ab, in was der Charakter sich vertiefen soll.

Ich mache es zum Beispiel eher davon abhängig, was mein Charakter erlebt. Wenn also man bis Ende von HG 1 hauptsächlich nur Dungeoncrawler gespielt hat und dann auf HG2 hauptsächlich Intrigien Abenteuer spielt, dann gehen bei mir meine Charakter immer in die Breite und ich habe selten mehr als 2 Fertigkeiten auf 9 Punkte gesteigert.

So läuft das dann halt...

Ist auch prinzipiell ok so. Nur hatte ich da beim Erschaffen des Charakter bzw. auch während HG1 noch ein anderes Gefühl, dass ich ruhig in die Breite gehen kann und dann noch genügend Punkte auf HG2 haben werde, um doch noch vieles davon zu steigern (bzw. maximieren), was ich möchte.
Jetzt komme ich jedoch drauf, dass ich entweder in die Breite gehe - dann aber eben HG2 nicht ausnütze, sondern nur seine EP verwende - oder mich eben spezialisiere - und das werden im Zweifelsfall dann doch eher wieder die Kampffertigkeiten etc. werden.

Shednazar

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Nochmal zur Sicherheit: Das soll hier gar keine Kritik oder dergleichen sein. Es ist mir nur aufgefallen, da ich zu Beginn - also Charaktererschaffung - und HG1 ein ganz anderes Gefühl bezüglich Charakterweiterentwicklung hatte. Dass sich da pro HG viel mehr "ausgehen" und maximiert (und trotzdem noch in die Breite gegangen) werden könnte. So hatte ich das zumindest verstanden.

Erst jetzt wird mir klar, dass der HG scheinbar eben nur einen gewissen Rahmen vorsteckt, in dem man sich bewegen kann. Und es im Spiel dann eben um die tatsächlichen Werte geht. Wenn also in HG4, überspitzt formuliert, die Charaktere immer noch mit Fertigkeitspunkte um die 6 herumlaufen, dann ist das eben so und wird vom Spielleiter wohl auch dementsprechend darauf eingegangen - dann haben die Charaktere eher eine Weiterentwicklung in die Breite gewählt und darauf ist Rücksicht zu nehmen.
Wird dann eher nur "problematisch", wenn ein Spieler/Charakter total in die Breite geht, ein anderer sich aber völlig auf 6 (Kampf)Fertigkeiten spezialisiert und all seine wichtigen Attribute erhöht hat.

SeldomFound

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Es hilft vielleicht, wenn man sich bewusst macht, dass Kämpfe genauso wie bei den Herausforderung für allgemeine Fähigkeiten nicht automatisch schwerer werden sollten, einfach weil die Abenteurer nun mehr EP haben.

Wenn ihr vorher etabliert habt, dass gut ausgebildete Stadtwachen in der Regel eine Verteidigung 22 haben, dann werden sie auf HG 2 nicht automatisch eine Verteidigung von 28 erhalten, um den erhöhten Angriffswerte des Meisterkämpfers der Gruppe mit zu halten.

Ebenso wird eine Wand zum Erklimmen nicht höher und Proben zum Erinnern nicht schwerer.

« Letzte Änderung: 25 Mär 2017, 16:06:20 von SeldomFound »
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Versteht mich nicht falsch, es ist keine Kritik am System. Ich finde Splittermond echt toll! Keine Frage.
Aber darum geht es mir grad nicht.
Es wird nur nirgendwo erwähnt, dass man im Zuge seiner Charakterentwicklung sich immer mehr spezialisieren wird müssen... und kaum Punkte hat um etwas in die Breite zu gehen.

Keine Sorge, ich zumindest sehe in kontruktiver Kritik nichts Schlimmes. Ich selbst kritisiere hier deutlich mehr als ich lobe, es gibt genug Fanboys in diesem Forum.  ;) Aber wenn mir etwas wirklich gut gefällt, schreibe ich das dann auch.

Diese Notwendigkeit der Spezialisierung ist je nach Gruppe und SL unterschiedlich ausgeprägt, aber die Kaufabenteuer und Werte mächtigerer Feinde deuten schon darauf hin, dass man sich spezialisieren sollte. Kurioserweise sind die Archetypen und das modulare Erschaffungssystem völlig anders. Sie sorgen für breit aufgestellte Charaktere mit lauter Fertigkeiten auf niedrigen Werten, die dann an simplen Proben scheitern. Ohne komplett freie Erschaffung oder heftiges Ändern der Modulwerte kommt zumindest für mich kein brauchbarer Charakter heraus. Aber dazu wurde schon jede Menge geschrieben.
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Nazir ibn Yussuf

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Der Grund warum ich die 100 Punkte mit den übrigen zusammengeschmissen habe: weil die Punkte - regeltechnisch gesehen - Teil von HG1 sind. Fertigkeitsmaximum als auch die Kosten sind die gleichen wie auf HG1, nicht wie auf HG2 und schon gar nicht auf HG3, aber auch nicht weniger wert als auf HG1.
Nur wird es davon nicht richtiger. ;) Erschaffung und HG 1 haben eigentlich wenig damit zu tun. Was man schon daran sieht, dass Stärken, Fertigkeitspunkte und Meisterschaften keine EP kosten. Man bekommt sie einfach. Ja, das könnte man in EP umrechnen, das wird aber nirgends getan. Ist auch unnötig, denn anders als in zB DSA sind ja tatsächlich alle Charaktere gleich stark, weil es keine Paketboni gibt und auch kein Stacken von Boni. Im Gegensatz zB auch zu SR. Drüben im Pegasus-Forum habe ich mal ausgerechnet, wie viel Karma Charaktere bei der Prioritäten-Erschaffung von Shadowrun 5 minimal und maximal wert sein können, das waren krasse Unterschiede. Da ist es also auch interessant, sowas mal in Karma/AP/EP umzurechnen. In SpliMo nicht. Mein Varg kann bis auf 1-2 minimale Unterschiede genau die gleichen Werte zur gleichen Zeit durch Steigerungen erreichen, wie der Alb.

Damit beginnt HG 1 mit den 15 geschenkten EP vom Anfang, nicht vorher. Und ist exakt 100 EP "lang".

Letztlich stimmt nur, dass die gleichen Begrenzungen gelten. Keine Fertigkeit über 6, damit nur die entsprechenden Meisterschaften. Das ist aber mehr der Logik geschuldet. Wenn schon am Spielbeginn diese Grenzen gelten, dann können nicht vor Spielbeginn höhere Grenzen drin sein.

Nochmal zur Sicherheit: Das soll hier gar keine Kritik oder dergleichen sein.
Keine Sorge. Es ist Kritik, aber die ist ja zum Glück erlaubt. ;) Ich verstehe nicht so ganz, warum du dich so stark vorweg verteidigst.

Wenn also in HG4, überspitzt formuliert, die Charaktere immer noch mit Fertigkeitspunkte um die 6 herumlaufen, (...) dann haben die Charaktere eher eine Weiterentwicklung in die Breite gewählt und darauf ist Rücksicht zu nehmen.
Wird dann eher nur "problematisch", wenn ein Spieler/Charakter total in die Breite geht, ein anderer sich aber völlig auf 6 (Kampf)Fertigkeiten spezialisiert und all seine wichtigen Attribute erhöht hat.
Nope. Deine Beispiele sind nur zu extrem gewählt. Nimm moderate Beispiele und dein Problem löst sich in Luft auf.
Wenn der Kämpfer der Gruppe maximiert ist und ein anderer SC in die Breite geht, ist das kein Problem. Der Sozialcharakter konnte nämlich schon auf HG1 nicht mit den Gegnern mithalten, also braucht er auch nicht versuchen, den Anschluss nicht zu verlieren, den er nie hatte. ;)
Und außerdem, viel wichtiger, wird es nie so sein, dass SC gar nichts auf 9 haben. Bei diversen Charakterkonzepten gucke ich drauf und weiß, dass sie Fertigkeiten A und B und Magieschulen C und D so hoch brauchen, wie irgend möglich. Also jeweils, was der Heldengrad hergibt. Andere Fertigkeiten brauchen nicht so hoch zu sein. Ja, 6 gerne, aber 12? Die ganzen Unterstützungsfähigkeiten braucht man erstens überhaupt nicht alle hoch. Zweitens haben die nicht immer Meisterschaften des Grades 2 oder 3, die man unbedingt braucht. Und drittens muss das auch nicht sofort sein. Irgendwann später auf HG 3 ist es doch früh genug, mal eine Fertigkeit von 6 auf 9 nachzuziehen - dann aber zu den geringeren Kosten von HG2. Also alles gar kein so riesiges Problem.

Wenn ich den Charakterbau-Thread lese, sehe ich, dass es einige gibt, die gern maximierte SC mit selbsterstellten Kombis spielen. Die sehen idR so aus, dass sie nur Fertigkeiten auf 6 und eine auf 1 haben. Wenn man so anfängt, wird man gern all diese dann auch auf 9, 12 und 15 haben wollen. Da kann man dann Probleme kriegen. Zwingt SpliMo aber übermäßig zur Spezialisierung? Selbst in diesen Fällen denke ich: nein. Andere Systeme sind da durch schnelleren Kostenanstieg viel schlimmer. Bei DSA konnte man auch nicht alle Lieblingstalente parallel auf 18 hochziehen, viel zu teuer. Shadowrun skaliert die Kosten auch sehr schnell sehr hoch. Entweder eine Fertigkeit von 5 auf 6 erhöhen - oder eine andere von 0 auf 3.

barbarossa rotbart

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Letztlich stimmt nur, dass die gleichen Begrenzungen gelten. Keine Fertigkeit über 6, damit nur die entsprechenden Meisterschaften. Das ist aber mehr der Logik geschuldet. Wenn schon am Spielbeginn diese Grenzen gelten, dann können nicht vor Spielbeginn höhere Grenzen drin sein. ...
Aber die Grenzen könnten niedriger sein...

Nazir ibn Yussuf

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Sicher. Aber 6 Punkte ist schon niedrig. SpliMo hat schon nicht besonders viele Fertigkeiten, wenn man die bei der Generierung nur auf 3 haben könnte, wären ja fast alle Abenteurer gleich. ;)

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Nur wird es davon nicht richtiger. ;) Erschaffung und HG 1 haben eigentlich wenig damit zu tun. Was man schon daran sieht, dass Stärken, Fertigkeitspunkte und Meisterschaften keine EP kosten. Man bekommt sie einfach. Ja, das könnte man in EP umrechnen, das wird aber nirgends getan. Ist auch unnötig, denn anders als in zB DSA sind ja tatsächlich alle Charaktere gleich stark, weil es keine Paketboni gibt und auch kein Stacken von Boni. Im Gegensatz zB auch zu SR. Drüben im Pegasus-Forum habe ich mal ausgerechnet, wie viel Karma Charaktere bei der Prioritäten-Erschaffung von Shadowrun 5 minimal und maximal wert sein können, das waren krasse Unterschiede. Da ist es also auch interessant, sowas mal in Karma/AP/EP umzurechnen. In SpliMo nicht. Mein Varg kann bis auf 1-2 minimale Unterschiede genau die gleichen Werte zur gleichen Zeit durch Steigerungen erreichen, wie der Alb.

Damit beginnt HG 1 mit den 15 geschenkten EP vom Anfang, nicht vorher. Und ist exakt 100 EP "lang".
Darum geht es dem Threadersteller aber garnicht.
HG1 suggeriert mit den Punkten aus der Charaktererschaffung und den 100 EP, dass der SC sich auf wesentlich mehr Bereiche konzentrieren kann, als das dann in HG2 und HG3 möglich.

Beispiel: Jemand, der einen SC mit Fokus auf Kampf, Sozialem und Heilen spielen möchte, kann auf HG1 durchaus noch den Eindruck gewinnen, dass er in allen drei Bereichen Experte sein kann, weil er hier noch alle Fertigkeiten an die Grenze und wichtigen Meisterschaften erwerben kann. Aber auf HG2 und 3 muss er feststellen, dass zumindest einer der Bereiche vernachlässigt werden muss um mit den EP hinzukommen. Das konnte ich auch tatsächlich in Spielrunden so in der Art erleben.
(Und nein, ich möchte nicht weiter über dieses aus der Luft gegriffene Beispiel diskutieren. Das eigentliche Anliegen sollte damit klar illustriert sein)
Für Fetzenstein! Nieder mit Knax!

tziktzal

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It's not a bug, it's a feature.

Während es natürlich ungünstig ist, wenn falsche Eindrücke entstehen, halte ich das Design an dieser Stelle für genau richtig. Ich finde es gut, dass man sich zunehmend spezialisieren muss, um "ganz oben mitzuspielen". Schon allein, um mehr Unterschiede zwischen Charakterkonzepten zu ermöglichen.

Um mal ein "echtes" Beispiel zu geben: Ich habe einen Charakter am Ende von HG2 mit 295 EP, dabei sind 5 Fertigkeiten auf 6 und 6 weitere bis 9 gesteigert. Ich habe nicht das Gefühl, dass mir hier irgendetwas weggenommen wurde, sondern, dass ich darstellen kann, in welchen Feldern sich mein SC besonders auszeichnet. Vielleicht auch ganz interessant ist die Verwendung der EP:

Grad I (113 EP)
7 EP Stärken
7 EP Ressourcen
39 EP Fertigkeiten
40 EP Attribute
20 EP Meisterschaften
 
Grad II (180 EP)
90 EP Fertigkeiten
60 EP Attribute
30 EP Meisterschaften

Natürlich gibt es immer Stellen, an denen man gerne noch etwas mehr hätte, aber so soll das ja irgendwie auch sein. Es wäre ja doof, wenn mir bei 280 EP die Ideen ausgehen...