Autor Thema: Kein Zauberer wie der anderer - Wie viel Varianz erlauben die aktuellen Regeln?  (Gelesen 12231 mal)

TrollsTime

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Damit erezugst Du aber ein Dilemma. Wenn jetzte der Spieler sagt, sein Magier zaubert extrem traditionell, aber eure Vorstellungen, was den nun traditionell sei, sich nicht decken, weil Du als SL andere Magier der gleichen Tradition, die ebenso traditionell sind, anders Zaubern lässt, machst Du den Charakter des Spielers zum Außenseiter, obwohl er es eigentlich nicht sein sollte.
Das ist simpel. Ich lasse das grundsätzlich die Spieler entscheiden und zur Not wird zu Gunsten des Spielers geretconned
Zitat
PS: Eigentlich diese ganze Diskussion jetzt nun wirklich nichts mehr mit dem ursprünglichen Thema zu tun.

Wie ich bereits sagte, ich möchte möglichst viel Deutungshoheit für die Spieler,
gleichzeitig ein paar Musenküsse und Inspirationen, aus denen sie "IHRE Tradition" entwcikeln können, wenn sie das halt wollen,
oder halt eben nicht, wenn sie das nicht wollen.

Anleitungen und Vorschläge, aber keine Zwänge (auf der einen Seite)
Freiheiten und Ausnahmen, aber kein "es ist vollkommen egal" (auf der anderen Seite)
Es soll dann egal sein, wenn die Spieler wollen, dass es egal ist, aber eben auch nur dann...

Aus den gleichen Gründen lehne ich Meisterschaften, die zwingend nur ganz bestimmten Kulten/Traditionen/Bausteinen zur Verfügung stehen grundsätzlich ab.
« Letzte Änderung: 23 Mär 2017, 13:32:57 von TrollsTime »
Quendan zu TrollsTime: "Du musst nicht alle überzeugen!"

Cherubael

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Ich sehe grad kein Problem in der Möglichkeit der Traditionen.
Bei Ausbildung und Kultur gibt es doch auch (unverbindliche!) Module, die einem eine Vorstellung geben wie das und dies aussieht.
Warum sollte eine Zaubertradition jetzt ein Problem sein?

Klar, spezifische Zauber und Meisterschaften passen nicht in Splittermond. Aber Vorschläge zu geben, Zirkelmagier zaubern in der Regel so, Dämmeralbische Geisterbeschwöre eher so, fände ich eher hilfreich.
Der Spieler kann dann ja immernoch sagen, näh, mein Zirkelmagier lernt und Zaubert intuitiv. Liegt ihm irgendwie im Blut.
"Ich wusste, dass sie wussten, dass ich es wusste.
...
Deswegen ist Ihr Stuhl mit dem Stromnetz verbunden." - Edward Nygma

barbarossa rotbart

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Ich sehe grad kein Problem in der Möglichkeit der Traditionen.
Bei Ausbildung und Kultur gibt es doch auch (unverbindliche!) Module, die einem eine Vorstellung geben wie das und dies aussieht.
Warum sollte eine Zaubertradition jetzt ein Problem sein?
Weil viele in einer Zaubertradition auch gleichzeitig ein regeltechnisches Gerüst sehen, welches die Freiheit der Spieler einschränkt. Aber wie wir bei den Priestern sehen können, gibt es so etwas nicht. Es gibt da nur Vorschläge zu den Ausbildungen und den magischen Fertigkeiten.
Klar, spezifische Zauber und Meisterschaften passen nicht in Splittermond. Aber Vorschläge zu geben, Zirkelmagier zaubern in der Regel so, Dämmeralbische Geisterbeschwöre eher so, fände ich eher hilfreich.
Der Spieler kann dann ja immernoch sagen, näh, mein Zirkelmagier lernt und Zaubert intuitiv. Liegt ihm irgendwie im Blut.
Wenn ich so einige Beispiele lese, wie sich hier einige das Wirken von Magie auf Lorakis vorstellen und dies mit dem vergleiche, was wir aus den offiziellen Werken kennen, bemerke ich einen Widerspruch. Dort finden wir nämlich nichts über Personen, die überhaupt merken, dass sie zaubern, denn das steht im Widerspruch, zu den offiziellen Beschreibungen, wie Magie funktioniert, das man sich konzentrieren muss. Auch passen die umständlichen Rituale, die hier schon für schnelle Zaubersprüche vorgeschlagen wurden, nicht zu den doch geringen Zauberdauern. Wenn jemand meint, er musste mit seine Waffe erst einmal in weiten Kreisen schwingen, würde ich als SL die Zauberdauer dieses Zaubers um ein vielfaches der WGS seiner Waffe erhöhen.
Wenn ich die offiziellen Kurzgeschichten oder den Roman "Nacht über Herathis" lese, ist es da viel einfacher. Ein Wort oder eine Geste oder manchmal sogar nicht einmal dies und das war's. Deshalb bin ich der Meinung, dass wir solche Vorschläge überhaupt nicht brauchen.

TrollsTime

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Was hat das mit der "Konzentration" zu tun.
Wenn ich jemandem den Tod wünsche, "konzentriere" ich mich auch.
Auch wenn ich mir vorstelle, wie schön es wäre, wenn mein Gegenüber nicht so miesepetrig wäre, "konzentriere" ich mich.
Dennoch gehe ich dann nicht zwingend von Zauberei aus, wenn der gewünschte Effekt eintritt.

...Wenn ich die offiziellen Kurzgeschichten oder den Roman "Nacht über Herathis" lese, ist es da viel einfacher. Ein Wort oder eine Geste oder manchmal sogar nicht einmal dies und das war's.
Dass eine allererste Kurzgeschichte vielleicht nicht 100% der Magie abbildet oder für alle Zeiten in Stein gemeißelt ist, sollte klar sein...
Zitat
Deshalb bin ich der Meinung, dass wir solche Vorschläge überhaupt nicht brauchen.

DU brauchst das nicht.
WIR brauchen das.

Nur weil die Autoren nicht den umgekehrten Weg gehen und für jede denkbare Zauberertradition irgendwelche Regeln in Beton gießen - wofür ich den Autoren ausdrücklich DANKE sage - heißt das längst nicht, dass innerlorakisch sich keine Zaubertraditionen herausgebildet haben.
Wie ich weiter oben ausführte, halte ich das sogar für zwingend logisch. Da sich Traditionen in JEDEM Bereich herausbilden und abwandeln, ergibt es ja gerade keinen Sinn, den magischen Bereich hiervon auszunehmen.
Ob das ingame oder regeltechnisch überhaupt eine Auswirkung haben muss, wenn man die Tradition mal über Bord wirft, steht auf einem anderen Blatt.
Ich bin da extrem tolerant.
Wahrscheinlich wird der Feuerelementarist nur von seinesgleichen schräg angeguckt, wenn er es wie Freund Berserker dieses Mal durch In Rage bringen und der Einnahme von Narkotika versucht und sicherlich fällt ihm das beim ersten Mal schwer.
Crunch brauche ich dafür nicht....
Fände eine Abbildung über eine Schwäche aber stimmungsvoll .... aber eben nicht zwingend...
« Letzte Änderung: 24 Mär 2017, 08:25:29 von TrollsTime »
Quendan zu TrollsTime: "Du musst nicht alle überzeugen!"

barbarossa rotbart

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Etwas ist jetzt seltsam. Eigentlich bin ich es doch immer, der darauf besteht, dass die Autoren tiefer ins detail gehen, und nicht auf die Freiheit der Spieler pocht.

TrollsTime

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Etwas ist jetzt seltsam. Eigentlich bin ich es doch immer, der darauf besteht, dass die Autoren tiefer ins detail gehen, und nicht auf die Freiheit der Spieler pocht.

 ;D ;D ;D

Hier verändert sich alles Barbarossa. Plötzlich bekommst du Dankeschöns von mir.  ;)
Ja, ne: Menschen ändern sich. Und gerade in einem eher philanthropischen Forum wie diesem hier, kommen deine und meine guten Seiten eher zur Geltung!
----
Nur zur Klarstellung:
Ich poche auf die Freiheit der Spieler UND wünsche mehr Details.
("Details als Selbstbedienungsladen" vs "Details als Korsett")
Das schließt sich nicht aus!
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barbarossa rotbart

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Und ich bin mit den bisherigen offiziellen Aussagen zur Magie ganz zu frieden.

Wenn jemand von Euch "Nacht über Herathis" gelesen hat:
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.
Für mich beschreibt dies ganz gut, wie Magie funktioniert. In Lorakis ist Magie etwas alltägliches, sogar noch alltäglicher als die Fähigkeit zu Lesen und Schreiben. Man kann sie schlecht mit den Magiesystemen anderer Rollenspiele vergleichen. Sie ist nicht auf eine kleine "Elite" beschränkt und man braucht auch kein lebenslanges Studium, um sie nutzen zu können. Sie benötigt auch keine komplexen Formeln (wie bei DSA) oder ein ständiges Vorbereiten der Zaubersprüche (wie bei D&D). Sie ist aber auch nichts instinktives und unbewustes, wie bei den Magiediletanten, die wir aus DSA3 kennen.
Ich denke, man kann das Lernen von magischen Fertigkeiten sehr gut mit dem Lernen von Schreiben vergleichen. Die Grundlagen sind überall gleich, es gibt aber regionale Unterschiede und trotzdem ist das Ergebnis für jede Person nicht nur anders sondern einzigartig.


Cherubael

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Fertigkeiten sehr gut mit dem Lernen von Schreiben vergleichen. Die Grundlagen sind überall gleich, es gibt aber regionale Unterschiede und trotzdem ist das Ergebnis für jede Person nicht nur anders sondern einzigartig.

Ha! Darauf nagel ich dich fest x)
Jeder hat seine magische Handschrift, aber in bestimmten Bereichen zaubert man eben immer auf chinesisch, woanders auf germanisch.
Und im Zirkel der Zinne zaubern alle auf Latein, auch wenn jeder einen eigenen Stil einbringt.
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barbarossa rotbart

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Wäre schön, wenn es so einfach wäre. Mein Vergleich mit der Schrift hinkt, weil es doch etwas komplexer ist. Ich hatte das Beispiel Schrift gewählt, weil man die Fähigkeit zu Schreiben und zu Lesen in früheren Zeit für Magie hielt.
Dein Beispiel mit der Sprache, wäre treffender, wenn du noch zusätzlich Mundarten, Dialekte und Akzente einbringen würdest. Und das noch in einer wilden Mischung. Und erst dann würdest Du die Oberfläche dessen erreichen, auf das ich hinaus will.
Am Ende hat jeder für jeden seiner Zauber eine eigene Formel, meist nur ein Wort und vielleicht noch eine Geste. Diese Formel kann identisch mit der desjenigen sein, von dem man den Zauber gelernt hat, muss es aber nicht. (Bei Ritualen mag es hingegen anders aussehen.)

Es gibt aber auch Einschränkungen: Wenn jemand sagt, die Zauberformel sines Charakters besteht aus einem festgelegten Herumwirbeln mit der Waffe bevor er diese auf das Ziel richtet und das bei einer Zauberdauer, die niedriger ist als die WGS dieser Waffe, würde ich sagen, dass dies zu Komplex sei und auch zu lange dauern würde (oder ich würde ihm die Schwäche "umständlicher Zauberer: kann nicht zaubern ohne vorher ein komplexes Ritual durchzuführen" verpassen). Wenn jemand sagt, dass sein Charakter gar nicht weis, dass er zaubert, würde ich entgegnen, dass er folglich auch nicht zaubern kann, denn man muss sich dazu konzentrieren und fokusieren und beides kann man nur bewusst.

Etwa anderes: Theoretisch wäre es möglich eine HG1-Charakter zu erschaffen, der alle Zauberschulen beherrscht. Er könnte alle magischen Fertigkeiten auf 3 haben. Dazu müsste er 6 von seinen 15 Start-EP opfern. Die letzten 9 EP würde ich dann noch in Entschlossenheit stecken. Und fertig ist der magische Alleskönner, der eigentlich garnichts kann... ;)

Dahrling

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Das wirkt ja so als könnte sich jeder seine Zauber selber beibringen - aber zumindest in den optionalen Lernregeln steht, dass man dafür jemand braucht der einem das beibringt.
Wiederspricht hier etwas ein Roman den Regeln?
Leben vor Sterben. Stärke vor Schwäche. Reise vor Ziel. - Brandon Sanderson

Cherubael

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Das mit dem Wirbeln der Waffe sehe ich tatsächlich nicht so eng, weil
a) die WGS die gamistische Einschränkung der Waffe ist, um sie zu balancen, das hat auf dieser Ebene folglich nichts mit der Zauber Geschwindigkeit zu tun.
b) die WGS nicht nur den Schlag als solches simulieren muss, sondern auch das Abpassen einer Gelegenheit, das Waffe wieder "aufnehmen" und alles was noch dazu gehört. Aber letztlich überwiegt hier a): die WGS dient dazu, hohen Schaden zu rechtfertigen.
c) Es klingt einfach cooler, das Wirbeln mit einzubauen, ist also reiner Fluff. Man könnte auch soweit gehen, dass das Wirbeln für den ganzen Zaubervorgang gedacht ist: Man beginnt, und haut währenddessen mehrere Zauber raus. Man macht den kompletten Wirbel nicht für einen, sondern wie mein NPC Gurion im Schatten über Bredenthal zB mehrere Zauber (hier Eislanzen) in Folge. Kennst du Aang aus The last Airbender? So in der Art.

Aber: Ich stimme zu, dass das auch ein super passender und stimmiger Nachteil wäre, den ich genauso akzeptieren kann.
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Yinan

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Das wirkt ja so als könnte sich jeder seine Zauber selber beibringen - aber zumindest in den optionalen Lernregeln steht, dass man dafür jemand braucht der einem das beibringt.
Wiederspricht hier etwas ein Roman den Regeln?
Die Passage hört sich für mich eher so an, als ob er gernen einen Zauber zum Öffnen von Schlössern hätte und vorerst mit einem "Gegenstand bewegen" vorlieb nehmen muss, welchen er auf den Riegel legt, um diesen zu manipulieren (also wohl zur Seite zu schieben oder so).

Dazu kommt noch, dass Optionalregeln halt wirklich optional sind. Wenn also etwas passiert, dass eine Optionalregel ignoriert, dann widerspricht sich das nicht mit der Welt.
Wenn nicht anders gesagt, dann befassen sich meine Aussagen zu Regeln niemals mit Realismus oder Simulationismus, sondern nur mit Balancing.
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